mit 47 zu alt für den Job?

J

Jo'ogn Oppermann

Guest
Ein Kumpel (47), der rund 11 Jahre in (West)Berlin als Informations-Elektroniker
eine (gute!) Ein-Mann-Abteilung führte (dort wo ich auch meine Ausbildung machte), ist
im Laufe der 90er (und dem Subventions-Tralla und den ominösen Versuchen dieser Firma
Geld via Relokation in den Brandenburgbereich zu unterschlagen) immer mehr aus seinem
Job gedrängt worden (er kümmerte sich auch autark um Material-Beschaffung und erzählte
immer stolz, wenn er's geschafft hatte der Firma ein Gerät für 2000DM billiger zu
produzieren, als es seine Vorgesetzten Akademiker "geschafft" hätten), dann wollte man
ihn doch wieder (für weniger versteht sich) einstellen, bis er letztendlich bei diesem
Scheiß nicht mehr mitspielte (wo ich ihm auch noch gut zureden "mußte" es zu tun)

Vor einigen Jahren hatte er dann für eine neue Stelle Berlin verlassen (was er eh
schon immer wollte), nur haben die ihn dann nach 1 Monat nicht mehr haben wollen.
(er vermutete das das nix weiter als Urlaubszeit-Überbrückung war).
Auf's Arbeitsamt, Arbeitgeber und Sozialstaat ist er (somit) kaum gut zu sprechen (;

Er resigniert, bzw akzeptiert nun auch die vermeintliche Tatsache, das er
nun mit 47 "zu alt sei", um überhaupt noch jemals eine Stelle (bevorzugt als
Elektroniker - von den tollen Umschulungskursen zum Programmierer/Netzwerktechniker
wollen wir mal lieber schweigen) bekommen zu können.

Ich versuche lieber mehr in die Richtung des "halb-vollen" als des "halb-leeren Glases"
zu denken und kam nun auf die Idee, dieses Thema mal hier anzureißen und wie ihr
die Chancen einschätzt? Ich bin ja auch schon "gewaltige" 31Jahre, muß ich nun
schon damit rechnen, das mir so ein schleimiger Kravatten-Träger in der Pesonal-
Abteilung weiß machen will, ich wäre "zu alt" für den Job?

Oder sind das nur die "Geister die wir riefen"??

mfG
--
"Wenn ein Arzt hinter dem Sarg seines Patienten geht, so folgt
manchmal tatsächlich die Ursache der Wirkung" (Robert Koch)
 
Soweit ich mich erinnere macht die VDI-Zeitung für ihre
Stellenanzeigen Werbung mit der Angabe ihr Leserkreis
sei hauptsächlich unter 39, also genau die Leute
die Firmen angeblich wollen.

Abgesehen davon, daß die Leute in dem Alter tatsächlich
technische Defizite haben können ( oder was andere dafür
halten ) ist ein wesentliches Problem, daß diese Leute
auf ihr kuscheliges Angestelltendasein fixiert sind:
hohes Gehaltsniveau ( über viele Jahre stetig akkumuliert ),
35 Stunden Woche, viel Urlaub, "soziale Sicherheit".
Solche Jobs gibts aber eben immer weniger, weil jeder
der hierzulande (noch) arbeitet ausser den Wohltaten
die ihm als Angestellten selbst angetan werden er auch
noch einen Rattenschwanz an Arbeitslosen, Sozialhilfe-
empfängern, Beamten, Ossis, Rentnern usw. mitbezahlen soll.
Insofern wechseln halt immer mehr Leute von der produktiven
auf die unproduktive Seite. Die Steuern & Abgaben müssen
damit erhöht werden, die Jobs werden weniger usw. bis
zum Exitus.
Nur: was die Politiker in den letzten 30 Jahren so treiben
ist politisch per Wahlen legitimiert. Und zwar von den
Leuten in der Altersgruppe denen heute langsam die
gutbürgerliche Scheinwelt wegbricht.

MfG JRD
 
Rentner wirst Du sowieso irgendwann mal sein, bin mal gespannt,
ob Du freiwillig auf die (von anderen mitbezahlte) Rente verzichtest.
Es wird eine steuerfinanzierte Rente auf Sozialhilfeniveau sein
( heute: Arbeitlosengeld = Sozialhilfe ; morgen: Rente = Sozialhilfe )
die alle Rentner dazu ermuntert zu arbeiten bis sie umfallen.
Wers nicht glaubt: vgl. Rußland. Das war mal industrialisiertes
Land. Mit Weltraumprogramm, Schulen & Ärzte bis ins letzte kasachische
Dorf, diversen anderen Sozialklimbim. Nur hat das zugrundeliegende
wirtschaftliche System halt nicht funktioniert.
Ich weiß: "bei-uns-kann-sowas-nicht-passieren".

Zufällig schon mal länger arbeitslos gewesen? Tu Dir mal diese
Erfahrung an, und melde Dich dann wieder zu Wort.
"Arbeitslos" ist das Befinden eines verhinderten Angestellten.
Freiberufler haben nur gute oder schlechte Jahre. In schlechten
Jahren arbeiten sie eben mehr für weniger Geld.

Ich hab noch nix davon gemerkt, daß der Abbau sozialer Sicherheit
zur Verminderung der Arbeitslosenzahl beigetragen hat.
Das sagen die Gewerkschaftsfunktionäre auch. Nur glaubt
ans "weiterwursteln-wie-bisher" kaum noch jemand.

MfG JRD
 
On Tue, 22 Jul 2003 16:12:07 +0200, Rafael Deliano
<Rafael_Deliano@t-online.de> wrote:

Rentner wirst Du sowieso irgendwann mal sein, bin mal gespannt,
ob Du freiwillig auf die (von anderen mitbezahlte) Rente verzichtest.
Es wird eine steuerfinanzierte Rente auf Sozialhilfeniveau sein
( heute: Arbeitlosengeld = Sozialhilfe ; morgen: Rente = Sozialhilfe )
Ist ja auch nicht einzusehen, warum z.B. eine Arbeitslosenversicherung
verpflichtend beim Staat ist.
Wer das benötigt/ haben will, der kann das auch freiwillig und privat
machen. Sozialversicherung garantiert Existenzminimum.

Steuerfinanzierte Renta glaube ich auch nicht, da es eine Menge
Personen mit ausschließlicher privater Vorsorge gibt, Die werden sich
schon zu Wort melden, wenn sie ein Unlagesystem (Konjunktur
basierendes System) in seinen letzten Zügen nun auch noch am Leben
erhalten sollen.

Gerade bei der privaten Rentenversicherung, die unabhängig von
chronisch Kranken usw. (wie bei Krankenversicherung) ist, kann man
sehr schön die Ineffizienz einer Staatsversicherung erkennen.


die alle Rentner dazu ermuntert zu arbeiten bis sie umfallen.
Wers nicht glaubt: vgl. Rußland. Das war mal industrialisiertes
Land. Mit Weltraumprogramm, Schulen & Ärzte bis ins letzte kasachische
Dorf, diversen anderen Sozialklimbim.
Ich war 1986 in Russland (Brest). Industrielles Niveau auf
Nachkriegszeit. Kunst, Handwerk und Kultur aber ausgezeichnet.

Kommt wir eher vor wie die Türkei. Die Hauptstadt hochentwickelt und
auf dem Dorf Analphabetismus. Da ist mir Deutschland doch lieber.

Nur hat das zugrundeliegende
wirtschaftliche System halt nicht funktioniert.
Ich weiß: "bei-uns-kann-sowas-nicht-passieren".

Zufällig schon mal länger arbeitslos gewesen? Tu Dir mal diese
Erfahrung an, und melde Dich dann wieder zu Wort.
"Arbeitslos" ist das Befinden eines verhinderten Angestellten.
Freiberufler haben nur gute oder schlechte Jahre. In schlechten
Jahren arbeiten sie eben mehr für weniger Geld.
Freiberufler ist etwas ganz anderes. Freiberufler haben (müssen haben)
mehrere Kunden. Ein Angestellter hat nur einen einzigen Kunden. Eine
Firma die nur einen einzigen Kunden hat (wie ein Angestellter) ist
praktisch pleite, weil beliebig erpressbar.


Ich hab noch nix davon gemerkt, daß der Abbau sozialer Sicherheit
zur Verminderung der Arbeitslosenzahl beigetragen hat.
Das sagen die Gewerkschaftsfunktionäre auch. Nur glaubt
ans "weiterwursteln-wie-bisher" kaum noch jemand.
Ich sehe aber ständig, dass durch den Zuwachs an sozieler Sicherheit
Arbeitsplätze abgebaut werden, weil zu teuer, unflexiebel handhabbar
usw.

Unter flexiebel handhabbar verstehe ich nicht, mal 30 oder mal 40h
arbeiten, sondern mal für 4Wochen nach Hause schicken, weil keine
Arbeit für 4 Wochen da ist. Eine Maschine schalted man einfach für
4Wochen aus, bei einem Angestellten geht das natürlich nicht.


Tschö
Dirk
 
Dirk Ruth wrote:
Freiberufler ist etwas ganz anderes. Freiberufler haben (müssen haben)
mehrere Kunden. Ein Angestellter hat nur einen einzigen Kunden. Eine
Firma die nur einen einzigen Kunden hat (wie ein Angestellter) ist
praktisch pleite, weil beliebig erpressbar.
Wer redet den hier von "Angestellten"?
Wir waren damals "Arbeiter" mit 37,5 Stunden/Woche in der Industrie.
Das war sogesehen semi-automatisierte Klein-Serien bis Massen-Fertigung.

Unter flexiebel handhabbar verstehe ich nicht, mal 30 oder mal 40h
arbeiten, sondern mal für 4Wochen nach Hause schicken, weil keine
Arbeit für 4 Wochen da ist. Eine Maschine schalted man einfach für
4Wochen aus, bei einem Angestellten geht das natürlich nicht.
Vor allem, ist so vieles automatisiert, das sich überhaupt die Frage stellt,
warum jetzt plötzlich Angestellte wieder 40h und mehr "Schuften", nur weil div
Managements es einfach nicht gebacken kriegen, was sie eigentlich wollen...
Gerade im sog IT Bereich frage ich mich, wie ich als Programmierer nach 25 Jahren
Computer Hi-Tech überhaupt noch so viele "ungelöste" Aufgaben haben kann?!

Ditto in der Industrie, nur das die uns ja sogar mit dem Klingeln regelrecht
rausgeschmissen haben ("Was, sie haben Überminuten!!!?")

Ich begreife das staatspolitische "geheule" wirkliche nicht. Nachdem ich nun
zum 3. Mal arbeitslos geworden bin, weil das Management trotz allen Gegenbemühungen
und Einsatz der Mitarbeiter die Firmen platt geschafft haben, hab ich nun mir eine
4 Tage Woche angelacht. Ein Grund, warum's hier Arbeit gibt, ist die Stümperei
des Managements (mal wieder). Würden die Mitarbeiter nicht Zähneknirschend
weiterverkaufen, wäre der Laden schon lange dicht. Wenn ich dann weiterhin technische
Gespräche mit Datenzulieferern führe hab ich das Gefühl, die wollen mich verarschen,
oder da wird mit Absicht so gestümpert, um Arbeitsplatz-Sicherung zu betreiben?!

Nach meiner Ausbildung (1992) hatte ich mich "spaßeshalber" mal arbeitslos gemeldet,
um die 2-3 Monate zum Fachabi zu überbrücken. Besagter Kumpel versprach mir hoch und
heilig, das ich mir in Berlin keine Sorgen machen müsse ein Job-Angebot zu bekommen.
Er behielt (leider) recht. Warum ich dann 3,5 Jahre Industrie-Elektroniker gelernt habe?!

Zurücklehnen und 3-4 Tage Woche anwerfen, wenn mehr Arbeit anliegen sollte, draußen
warten zu genüge Menschen, die gern wieder was verdienen wollen würden... Und da die
Konzerne dickstens im Plus sind sollten gute Gehälter ja auch nicht schwer sein.

Aber stattdessen wird gekündigt, was das Zeugs hält, die wenigen Figuren, die den
ganzen Dreck erledigen müssen schuften sich mit unbezahlten Überstunden ab, trauen
sich kaum nach Urlaub zu fragen und klar - sind entweder irgendwann nervlich so runter,
das sie einfach krank und arbeitsuntauglich sind, oder klinken sich einfach aus und
feiern krank, um überhaupt noch was vom Leben mitzubekommen...

Warum hat 1923 eigentlich niemand auf Wilhelm Reichs Sexualökonomie gehört?!
Hätten wir heute eine Menge gesellschaftspolitischer Probleme weniger, aber er
wurde 1937 besser aus der "int Vereinigung der Psychoanalyter" rausgeworfen und
1957 mußten seine Bücher in der USA verbrannt werden...

D.h. ich hab noch etwa 5-7 Jahre, um mir Geld für meine Arbeitslosen-Rente anzusparen?
wenn ich dann bis 70 durchhalte, kann ich mir stolz auf die Schulter klopfen, was für
klasse modernes zivilisiertes Leben ich hinter mich gebracht habe?! 30-40 Jahre dahin-
vegetieren, da wär's besser wir sterben mal wieder bereits mit 35 *tzzz*

Und die Menschen ertragen das alles auch noch freiwillig...

mfG
 
Rafael Deliano <Rafael_Deliano@t-online.de> wrote in message news:<3F1D4637.A551268@t-online.de>...

Wers nicht glaubt: vgl. Rußland. Das war mal industrialisiertes
Land. Mit Weltraumprogramm, Schulen & Ärzte bis ins letzte kasachische
Dorf, diversen anderen Sozialklimbim.
Warst Du mal da? Frage mich dann allerdings, warum in der
Millionenstadt Kiev die Kinderklinik aussah wie ein hiesiges
Bahnhofsklo.
"Arbeitslos" ist das Befinden eines verhinderten Angestellten.
Hach, ist das ein schlauer Satz. Kann es sein, daß Du uns damit etwas
sagen willst?


Das sagen die Gewerkschaftsfunktionäre auch. Nur glaubt
ans "weiterwursteln-wie-bisher" kaum noch jemand.
Ich auch nicht. Und der Haartz-Plan usw. ist auch nix anderes als
Weiterwurschteln, d.h. Bekämpfung der Arbeitslosen statt der
Arbeitslosigkeit.

Winfried Büchsenschütz
 
Jo'ogn Oppermann <jospam@gmx.de> schrieb im Beitrag <3F1D0517.9C2E57DE@gmx.de>...

Ein Kumpel (47),
- Ein-Mann-Abteilung
- ein Gerät für 2000DM billiger zu produzieren

Klingt fuer mich, als ob der Typ seinen eigenen Laden aufmachen sollte,
anstatt auf irgendwelche Ausbeuter zu warten, die ihn nur einstellen, um sich
von dem durch ihn erwirtschafteten Gewinn 80% in die eigene Tasche zu stecken.

Die Frage ist 'womit' (Reparatur,Neuentwicklung,Fertigung,Dienstleistung)?
Kommt halt auf seine Faehigkeiten an, hoffentlich hochspezialisiert.
Und die Frage ist 'mit wem', denn die meisten Sachen lassen sich alleine
nicht stemmen. Aber es wird noch mehr arbeitslose 47-jaehrige mit guten
Elektronikkenntnissen geben, Bekanntschaften sind halt alles. Auch bei
Kunden und Lieferanten.

Und wenn er sich gar nichts mehr vorstellen kann: Man muss nicht immer
in Deutschland bleiben, wenn einem dort nichts einfaellt. Andere Laender,
andere Jobs.

Ich bin ja auch schon "gewaltige" 31Jahre, muß ich nun
schon damit rechnen, das mir so ein schleimiger Kravatten-Träger in der Pesonal-
Abteilung weiß machen will, ich wäre "zu alt" für den Job?
Definitiv.

Es gelten nur 18-jaehrige mit 30-jaehriger Berufserfahrung, die problemlos
jeden Scheiss unter beliebigen Arbeitsbedingungen machen ohne zu meckern.

Denn gluecklicherweise merken diese "schleimigen Kravatten-Träger der Pesonal-
Abteilung" nichts bei mangelder Fachkompetenz. Kompetent sind die naemlich
selber nicht.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx.net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
"Dirk Ruth" <d.ruth@expressnet.info> schrieb im Newsbeitrag
news:tkjqhv0m408di9g4ir20293du3glfqroih@4ax.com...
On Tue, 22 Jul 2003 16:12:07 +0200, Rafael Deliano
Rafael_Deliano@t-online.de> wrote:

Rentner wirst Du sowieso irgendwann mal sein, bin mal gespannt,
ob Du freiwillig auf die (von anderen mitbezahlte) Rente
verzichtest.
Es wird eine steuerfinanzierte Rente auf Sozialhilfeniveau sein
( heute: Arbeitlosengeld = Sozialhilfe ; morgen: Rente =
Sozialhilfe )

Ist ja auch nicht einzusehen, warum z.B. eine
Arbeitslosenversicherung
verpflichtend beim Staat ist.
Wer das benötigt/ haben will, der kann das auch freiwillig und
privat
machen. Sozialversicherung garantiert Existenzminimum.
Vor allem wenn man, als Ausländer, diese bezahlt obwohl man sie gar
nicht in Anspruch nehmen kann, da man sobald man keinen Job mehr hat
wieder nach Hause geschickt wird.
 
Man muss nicht immer in Deutschland bleiben,
In dem Alter ist man anderswo nur als Tourist gern gesehen.

Klingt fuer mich, als ob der Typ seinen eigenen Laden
aufmachen sollte,
a) ist einfacher in Zeiten in denen Konjunktur und Nachfrage
herrscht: man braucht schliesslich Kunden die Geld
ausgeben.
b) er hat derzeit wunderbare Konkurrenz von den
subventionierten "Ich-AGs". Der "Boom" ist zwar bald
vorbei, aber die werden potentielle Kunden erstmal mit
Dumping-Preisen und schlechter Leistung tüchtig aufmischen.
c) es ist einfacher mit voller Kasse, denn man braucht Geräte
usw und hat immer eine Durststrecke vor sich.
Wer vom Arbeitsamt aber durchgemangelt ist, ist nicht nur
von der Motivation, sondern auch pekuniär pleite.

MfG JRD
 
Ist ja auch nicht einzusehen, warum z.B. eine Arbeitslosenversicherung
verpflichtend beim Staat ist.
Wer das benötigt/ haben will, der kann das auch freiwillig und privat
machen.
Simpelste Lösung: den Betrag während der Beschäftigung automatisch
monatlich auf Sperrkonto überweisen wo es sich sammelt und verzinst
wird. Wenn jemand Job verliert erhält er Zugang auf dieses sein Konto
und dieses sein Geld. Nachteil: man kann kein Behörde und
"Qualifizierungs"industrien damit finanzieren, also uninteressant.

Meine Lieblingsidee zur Erhöhung der ungenügenden Absurdität ist
analog zum Arbeitsamt die Schaffung einer Behörde zur Verwaltung
und Verschärfung der Wohnungsnot. Dieser muß jeder Mieter zusätzlich
monatlich 10% der Miete überweisen. Sollte er aus Wohnung geschmissen
werden wird er dafür 22 Monate kostenlos in Barackensiedlung a la
Asylanten am Stadtrand untergebracht. Ferner erhält er Kurse "Wie
lese ich den Wohnungsmarkt in der Tageszeitung".

Steuerfinanzierte Renta glaube ich auch nicht, da es eine Menge
Personen mit ausschließlicher privater Vorsorge gibt,
"Riester-Rente" usw. wird real noch nutzloser als die steuer-
finanzierte Rente sein. Versicherung erwirschaften ihr Geld
durch Beteiligung an Unternehmen. Funktionieren Unternehmen,
gibts auch Steuereinahmen, funktioniert also auch die staatliche
Rente. Wenn nicht, dann sind auch die Versicherungen pleite.
Wer der Fiktion anhängt, man könnte Geld in China oder USA anlegen
und in 30 Jahren wieder in Massen nach Europa zurückholen sollte
Texte zum Transferproblem anlässlich der Reparationen nach dem
1. Weltkrieg lesen. Es gibt gute Gründe warum das nicht funktioniert.

Man vgl. in diesem Zusammenhang die Rücknahme des Garantiezinses
für Lebensversicherungen auf ein Niveau das langsam der Inflations-
rate entspricht: wenns nur eine Formalität war, dann war es schlechte
Werbung für Lebensversicherungen. Wenns nötig war, dann sind die
Institute marode. Lebensversicherungen kommen jetzt ohnehin
in eine Phase wo immer weniger Leute neu als Einzahler hinzukommen,
aber bestehende Besitzer in die Auszahlungsphase kommen. D.h. das
Geschäft trägt sich selbst nichtmehr. Über den Unterschied mancher
Geschäftsmodelle zu Kettenbriefen darf jeder sich selber Gedanken
machen.

MfG JRD
 
Dirk Ruth <d.ruth@expressnet.info> schrieb:

Nur mal so als Beispiel:
Freiberufler gut verdienend bei AOK=Höchstbetrag=450,-EUR
Freiberufler gut verdienend bei priv. KV 150,-EUR (Chefarztbehandlung,
Einzelbettzimmer, Inlays=80% usw.)
=> AOK ist 3x teurer.
priv. KK zahlt beim Arzt den 3 fachen Betrag als die AOK nach der
allg. GO
=> AOK ist 9x teurer.
Naja, Dein Beispiel hinkt aber gewaltig. Wenn Dein Freiberufler aber
erstmal 60 ist oder Familie mit Kindern hat sieht das ganz anders
aus.

Aber das Problem mit der Ineffizienz ist schon da. Es gibt halt keinen
Wettbewerb und somit keinen wirklichen Anreiz zu sparen. Ursprünglich
hat man mit der Öffnung der Kassen Wettbewerb eingeführt und
dann durch Schaffung des Risikostrukturausgleichs sofort wieder
abgewürgt.

Das führt dann zu so perversen Situationen wie, daß ich von weniger
als 50% meiner gezahlten Beiträge Leistungen bekomme (der Rest
geht in den RSA). Und Krankenkassen suchen verzweifelt
nach Alten und chronisch Kranken weil diese den Kassen das
meiste Geld bringen.

Verkehrte Welt.

Gruß
Gerd
 
Rafael Deliano <Rafael_Deliano@t-online.de> schrieb im Beitrag <3F1D8A5B.F31A4B97@t-online.de>...

Die Leute wollen die Realität nur eben nicht wahr haben.

Du auch nicht.

Die Arbeitslosen- und Kranken- und Rentenversicherungen und
auch die Sozialhilfe wurden doch nicht aus Witz und Dollerei
eingefuehrt.

Nur haben die Leute, die sie heute beschneiden oder gar
abschaffen wollen, offenbar schon vergessen, wie es ohne
diese Versicherungen ging.

Ohne solche Versicherungen teilt sich das Risiko nicht mehr
die ganze Gesellschaft, sondern wieder jeder Einzelne, im
Normalfall als kleinste Gemeinschaft also die Familie.

Und wenn ein Risiko (der Arbeitslosigkeit des Sohns mit zwei
linken Haenden, der Erwerbsunfaehigkeit der Tochter wegen
Kindergeburt, der Krankheit des Vaters wegen Unfall, oder
der gebrechliche Opa der nicht schnell genug stirbt sondern
gepflegt werden will) von einer kleineren Gruppe getragen
werden muss (eben der Familie statt der Gesellschaft)
werden die notwendigen Ruecklagen automatisch hoeher.
Denn schliesslich trifft das Risiko nicht jeden, aber jeder
muss die fuer den Fall des Eintretends notwendigen Ruecklagen
bilden

Ein solches System funktionier eben nur effizient, wenn die
Gruppe moeglichst gross ist. Das hat man vor 100 Jahren
begriffen, als diese eingefuhrt wurden. Einfache unternehmerische
Kalkulation.

Wenn man nun wieder die Familie einsetzen will, wird man erkennen,
das man deutlich erhoehte Loehne zahlen MUSS, um das zwangsweise
uneffektiver arbeitende 'alte' System zu finanzieren.

Geht also auch: Schafft Kranken-/Renten-/Arbeitslosigkeitsversicherung
und Sozialhilfe ab, erhoeht die Loehne um 50%, und wir sind wieder
auf dem Stand von vor 150 Jahren.
Durchaus ueberlebensfaehig, das ging ja schon tausende von Jahren so.

Dummerweise wollen die Arbeitgeber nicht die Loehne um 50% erhoehen.
Dann sollen sie Herrgottsakranochmal nicht die Basis ihrer Einsparung
zerstoeren.

Denk einfach mal nach: Ohne Rentenversicherung musst du 5 Kinder
durchfuettern, um im Alter halbwegs sicher zu sein. Wer kann sich
heute noch 5 Kinder leisten ? Das ist TEUER.
Der normale Bueger ist *aermer* geworden, ausgeknautscht von immer
perfekter werdendem Lohndumping. Der normale Lohn reicht nicht
fuer 5 Kinder.
Der normale Buerger akzeptiert die Loehne nur, weil er nicht dauernd
an Unwaegbarkeiten denken muss, naemlich Krankheit/Rente/Arbeitslosigkeit.

Muesste er die erst mal mitkalkulieren, wuerde er feststellen, das
ein Lohn, der am Ende des Monats aufgebraucht ist, signifikant zu
wenig ist, um dafuer seine Zeit einem Unternehmer zur Verfuegung zu
stellen.

Sicherlich geht das bestehende System so nicht weiter.
Aber die Ursachen sind andere, als dir die Politiker erzaehlen wollen.
Und die Loesungen auch.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx.net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Und wenn Du dann siehst, daß sich ein Sachbearbeiter 1 Jahr lang wegen
einer Sache mit Dir herumkebbelt, die dann vorm Sozialgericht in 5 min
erledigt ist, dann kannst Du erahnen, worum es den Verwaltern des
Wohlfahrtsstaates tatsächlich geht.

Worum geht es denn tatsächlich?
 
Es gibt überhaupt keinen Grund, warum es jedem Menschen möglich ist mit
jedem eingebildeten Wehwehchen kostenlos zu Arzt rennen zu können.

Und wieviel Prozent der Menschen tun das?

Sehr viele Menschen tun das in abgeschwächter Form, ein Beispiel hast Du ja
selbst gebracht (Brille).


Und ich frage mich, wer eher Trittbrettfahrer ist, die, die angeblich
mit Wehwehchen zum Arzt rennen, oder Großverdiener, die genauso von der
kostenlosen Familienversicherung profitieren wie diejenigen, die es
wirklich nötig haben
Die Grossverdiener könne sich das ja auch nicht aussuchen. Natürlich sind
auch sie Trittbrettfahrer wenn sie die kostenlosen
Leistungen der Krankenkassen missbrauchen.

Es geht darum, ein Kostenminimum zu erzielen!
Natürlich, wie gesagt, muss eine Grundabsicherung her, aber eben nicht mehr.

(Völlig) kostenlose Leistungen sind doch für fast niemanden erforderlich,
und da wo sie es sind sollen sie ja auch angeboten werden.
Die Leute sind sich doch gar nicht klar, was sie mit ihrem Arztbesuch wegen
laufender Nase für Kosten verursachen.

Müssten sie das, wenn auch nur teilweise, bezahlen, wäre sehr schnell
Schluss mit dieser Verschwendung, das System würde
billiger, Kaufkraft entstünde, Arbeitsplätze, das Land wäre konkurrenzfähig
usw.
Natürlich nicht nur durch die Krankenkasse :), bei den anderen Sachen ist
das nicht aber auch nicht anders.
 
Rafael Deliano schrieb:

Nur: was die Politiker in den letzten 30 Jahren so treiben
ist politisch per Wahlen legitimiert. Und zwar von den
Leuten in der Altersgruppe denen heute langsam die
gutbürgerliche Scheinwelt wegbricht.
Ein Hauptproblem ist wohl auch, das offenbar keiner so richtig die
Alterspyramide berücksichtigt hat so dass jetzt immer weniger
Zahlende immer mehr Zahlungsempfänger gegenübestehen...

Gerald
 
On Tue, 22 Jul 2003 22:35:15 +0200, "Hendrik Wappelhorst"
<wappelh@uni-muenster.de> wrote:
Es gibt überhaupt keinen Grund, warum es jedem Menschen möglich ist mit
jedem eingebildeten Wehwehchen kostenlos zu Arzt rennen zu können.
(Das Hinrennen selbst darf natürlich kostenlos sein :) )
Ack.
Das hält gesund, nach der Hälfte der Strecke ist der Arztbesuch
obsolet ;-)

Die Kosten sinken erst, und zwar rapide, wenn man die Eigenverantwortung
erhöht.
Ack.
Aber man beachte das Gejaule wegen der 10 Euro pro Quartal,
weil $HYPOCHONDER nicht mehr selber kostenfrei alle
Fachärzte der Umgebung n-fach redundant abklappern kann.

Ein weiterer Punkt ist:
Wenn man eh' ein Zwangs-GKV-System hat, mit praktisch keiner
Wahlmöglichkeit bei Leistungen und Beiträgen, warum müssen wir
dann im Zeitalter der zentralen EDV in jedem Kaff eine eigene
Geschäftsstelle von AOK, DAK, Barmer, Techniker, diverse BKK's
usw. haben. Alleine der Verwaltungsaufwand ist gigantisch.

Entweder schafft man *echten* Wettbewerb oder man läßt ihn
ganz bleiben und macht nur auf Staat, alles andere ist halbgegoren
und nicht wirklich effizient.

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
 
References: <3f1d2d13$0$25237$9b622d9e@news.freenet.de> <3F1D4637.A551268@t-online.de> <a547ca8.0307220843.6fe286ba@posting.google.com> <3F1D8A5B.F31A4B97@t-online.de>

Rafael Deliano schrieb in der newsgroup de.sci.electronics:

Ich kenne Leute die da waren.
Und die haben all das gesehen? Ich zitiere:

Mit Weltraumprogramm, Schulen & Ärzte bis ins letzte kasachische
Dorf, diversen anderen Sozialklimbim.
Nur bedauerlich, daß der normale Russe davon nicht allzuviel mitbekommen
hatte. In den Linienbussen war jedenfalls keine Technik aus dem
Weltraumprogramm. In der Schulbildung haben sie sich tatsächlich Mühe
gegeben. Bei den 'Ärzten bis ins letzte kasachische Dorf' mußten die
Frauen bei den geburtenkontrollierenden Abtreibungen ihre Narkose
teilweise selbst bezahlen. Und der 'andere Sozialklimbin' war so toll,
daß die 'deutschstämmigen Aussiedler' in Scharen in ein Land
übergesiedelt sind, wo sie 550DM Sozialhilfe kriegen konnten.

Die kommunistische Partei ist in Rußland auch heute noch
und wieder ( Putin hat aus dem Eck sein Problem bei den
nächsten Wahlen ) gut angesehen, weil das Land durch sie
industrialisiert wurde und zu relativem Wohlstand gekommen
ist.
Da könnte was dran sein, in der Chrustschow- und Breschnew-Ära waren
viele zu einem bescheidenen Wohlstand gekommen, der unter Gorbatschow
dann flöten ging. Ich hab über G. jedenfalls seinerzeit kein positives
Wort gehört.


Hach, ist das ein schlauer Satz.
Argumente ausgegangen ?
Nö, das nicht, aber ich wüßte immer noch gern, welches Argument sich in
Deinem Statement verbirgt.

Der Rattenschwanz von Umverteilungsgewinnern ( eben Arbeitslose,
Sozialhilfempfänger, Beamte, Ossis, Rentner ... ) ist
aber bereits so groß, daß an diesen bei Wahlen niemand
vorbeikommt. Sie kleben am status quo des Wohlfahrtsstaats.
Deshalb sind Reformen unmöglich.
Die Leute wollen die Realität nur eben nicht wahr haben.
Ich frage mich nur, warum die Reformen bisher immer nur auf Kosten
derer, an denen 'bei Wahlen niemand vorbeikommt' gehen.

Nochmals der Tipp: Werd mal
langzeitarbeitslos/Rentner/Sozialhilfeempfänger, dann wirst Du sehr
schnell sehen, welche Segnungen der angebliche Wohlfahrtsstaat für Dich
bereithält und wer 'Umverteilungsgewinner' ist. Waas haben denn diese
Gruppen Deiner Meinung nach gewonnen? (Die beliebten Beispiele vom
Sozialhilfeempfänger mit S-Klasse vor der Tür kenne ich, aber wieviele
davon gibt es? Und dann gibt es zigtausende von Sozialhilfeempfängern,
denen die Sozialhilfe nach Supermarktpreisen berechnet wird, die aber
leider im Ort nur ne Edeka-Filiale haben - und Busfahrten zum nächsten
Großmarkt zahlt das Sozialamt nicht.)

Und wenn Du dann siehst, daß sich ein Sachbearbeiter 1 Jahr lang wegen
einer Sache mit Dir herumkebbelt, die dann vorm Sozialgericht in 5 min
erledigt ist, dann kannst Du erahnen, worum es den Verwaltern des
Wohlfahrtsstaates tatsächlich geht.

Winfried Büchsenschütz
--
Immer auf dem aktuellen Stand mit den Newsgroups von freenet.de:
http://newsgroups.freenet.de
 
References: <3f1da117$0$1575$9b622d9e@news.freenet.de> <bfk8fo$pou$04$1@news.t-online.com>

Hendrik Wappelhorst schrieb in der newsgroup de.sci.electronics:

Worum geht es denn tatsächlich?
In diesem Fall darum, sich die in jahrzehntelanger Arbeit geschaffene
Pfründe durch Scheintätigkeiten weiter zu behalten.

Im sog. Fachvermittlungsdienst (für Ingenieure, Techniker und
Akademiker) eines Arbeitsamtes im Rhein-Main-Gebiet gab es ca. 6
Sachbearbeiter. Einer davon war Ingenieur, der Rest
Dipl.-Verwaltungswirte. Die haben dann die Ingenieure beraten, wie es
bei ihnen beruflich weitergehen soll.

Ein Lokalblatt hatte mal einen Leserbrief von mir abgedruckt, wo ich
geschildert hatte, wie es mir bei einem Versuch, eine
Weiterbildungsmaßnahme zu erlangen, gegangen ist. Der Leserbrief wurde
mir beim nächsten AA-Besuch unter die Nase gehalten, der Sachbearbeiter
fragte mich dann, worum es in dem dort erwähnten Lehrgang überhaupt
ginge. Das hätte er zwar auch durch ein Ortsgespräch mit dem
Veranstalter erfahren können, hätte vielleicht sogar zu seinen Aufgaben
(Berufsförderung) gehört, aber das Sammeln von Leserbriefen seiner
Klienten hatte halt Vorrang.

Und geh mal freitags nachmittag um 14h zum Personalparkplatz eines
größeren Arbeitsamtes, dann weißt Du, wie ernst es die mit der von Dir
geforderten Flexibilisierung der Arbeitszeit meinen.

Winfried Büchsenschütz
--
Immer auf dem aktuellen Stand mit den Newsgroups von freenet.de:
http://newsgroups.freenet.de
 
On Tue, 22 Jul 2003 22:28:31 +0000 (UTC),
buchty@atbode100.informatik.tu-muenchen.de (Rainer Buchty) wrote:

Wieso nicht ein Modell wie bei den PKV: Hohe Beiträge für den, der frei
von jedem Selbstbehalt sein will, niedrige für den, der Selbstbehalt bis z.B.
1000EUR/Jahr für tolerabel erachtet. Damit wäre sichergestellt, daß etwaige
Operationen nicht teuer aus eigener Tasche bezahlt werden müssen, der
Kleinkram jedoch wird selbst bestritten und hält so die Beiträge niedrig.
Ja das würde ich auch vorschlagen. Da das aber nicht jeder kann, es
gibt auch Leute, bei denen schon 10,- EUR viel Geld sind und die damit
sparsam umgehen müssen, hätte ich eine 1% Regelung von Jahresbrutto
(wer mehr will, kann wählen) befürwortet.

Das wäre IMHO auch sozial und besser als irgendwelche Festbeträge.
Dann kann ich mir auch am Beginn des Jahres ausrechnen, wie hoch in
etwa meine Selbstbeteiligung sein wird, denn sein letztes Bruttogehalt
kann wohl auch der letzte Depp von seiner Steuerkarte ablesen und
durch 100 teilen.

Und damit die Selbstbeteiligung nicht verbrasst wird, was ja immer von
den Politikern befürchtet wird (für den Urlaub kann irgendwie auch
fast jeder Geld beiseite legen und bei den privat versicherten geht's
auch) könnte man auch weiterhin jeden Monat den vollen Betrag
abführen und am Jahresende eine Verrrechnung bzw. Auszahlung machen,
wenn noch etwas von der Selbstbeteiligung übrig ist.

Ich würde sogar soweit gehen und die Lohnfortzahlungspflicht für die
ersten 2 höchstens 3 Tage streichen. Das würde sicher viele Blaumacher
am Montag und am Freitag abschrecken. Wer möchte, kann das natürlich
privat versichern, alle anderen sollten das als normalen Lohn
ausgezahlt bekommen.

Letzendlich sind das alles auch nur Umschichtungen, sie würden aber
auch zu einem Umdenken und zu mehr Selbstverantwortung führen.

Aber das ist wohl politisch nicht gewollt, denn nur dumme Schäfchen
lassen sich ohne viel Mühe auch über karges Land treiben.


Tschö
Dirk
 
In article <ciarhv00o97sp6cdkulfa8qg7c5c2q88so@4ax.com>,
Dirk Ruth <d.ruth@expressnet.info> writes:
|> Meine Schwester arbeitet bei der BARMER und kennt sich da ein bischen
|> aus. Sie meinte, dass im Moment irgendeine Gärtnerversicherung (hab
|> den Namen vergessen) die günsigste GKK wäre. Diese liegt 3% unter den
|> Beiträgen der AOK. Ich weiß nicht, ob Gärtner (können aber alle dort
|> Mitglied werden) weniger chronisch krank werden. ich denke aber, das
|> 3% schon ein gewaltiger Betrag sind.

11,5% in toto, wenn ich mich recht entsinne. Und das meiste Geld fließt in
den RSA.

Dann gibt's noch so Kinken, daß die BKK Mobil Oil dazu *gezwungen* wurde,
die Beiträge anzuheben, weil der zuständigen Bundesstelle nicht einsichtig
war, wie der niedrige Beitrag von 11,3% kostendeckend sein kann.

|> Irgendwie ist es wurscht, ob der Beitrag nun auf 15% geht, oder bei
|> 13,5% bleibt und ich 300,-EUR im Jahr dazu bezahlen muß.

13,5% sieht aber auf den ersten Blick besser aus.

Wieso nicht ein Modell wie bei den PKV: Hohe Beiträge für den, der frei
von jedem Selbstbehalt sein will, niedrige für den, der Selbstbehalt bis z.B.
1000EUR/Jahr für tolerabel erachtet. Damit wäre sichergestellt, daß etwaige
Operationen nicht teuer aus eigener Tasche bezahlt werden müssen, der
Kleinkram jedoch wird selbst bestritten und hält so die Beiträge niedrig.

|> Da gab es doch letztens mal so einen Beitrag im 2.
|> Es ging um einen minimal invasiven Eingriff, den eine Frau selber
|> bezahlen mußte, weil die AOK das nicht bezahlen wollte. Die Frau war
|> durch diesen Eingriff nur sehr kurz im Krankenhaus und die Belastungen
|> waren nur minimal. Einen vollen Eingriff zum fünfachen Preis hätte die
|> AOK aber bezahlt, weil das zu ihren Leistungen gehört.

Dürfte kein Einzelfall sein.

Rainer
 

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