Kosmos Electronic Digital

"MaWin" <me@privacy.net> wrote:
Georg Acher <acher@in.tum.de> schrieb im Beitrag <brvmkk$1bn$1@wsc10.lrz-muenchen.de>...

Aber ich kann Dir sagen, dass es bei den Infotikern sowieso nur
EIN Grundproblem gibt, aus dem ALLE anderen abgeleitet werden,
also quasi das Maxwell-Gesetz auf informatisch. Es lautet:

"Wie bekomme ich das Zeug schneller?"

Egal welche Software, ob XML oder Java oder Mikrosoft allgemein
ich mir angucke, das Gesetz lautet eher:
Wie verballere ich die vorhandene Rechenleistung so gnadenlos, das selbst
der teuerste und beste Rechner mein Programm so zaeh und langsam ablaufen
laesst, das man eigentlich schnellere Hardware kaufen will.
Nein, *das* ist das Grundproblem der Salesleute: "wie bringe ich den
Kunden so zur Verzeiflung, daß er die (angeblich schnellere) neue
Version der Software bzw.[1] schnellere Hardware kauft?"

Sales und IT sind übrigens strikt disjunkt. Ein Mitglied jeder Gruppe
wird die Vermutung, er könnte zur anderen Seite gehören, als tödliche
Beleidigung auffassen.

[1] So richtig geschnallt haben es Läden, die sowohl Software als auch
Hardware verkaufen, z.B. SUN[2]

[2] Und jetzt darfst du nochmal raten, wie es zu Java gekommen ist :-/


XL
--
Das ist halt der Unterschied: Unix ist ein Betriebssystem mit Tradition,
die anderen sind einfach von sich aus unlogisch. -- Anselm Lingnau
 
In article <gm50sb.f48.ln@jobpilot.de>,
schwenke@jobpilot.de (Axel Schwenke) writes:

|> [2] Und jetzt darfst du nochmal raten, wie es zu Java gekommen ist :-/

Dumm nur, dass Sun immer noch keine Kisten mit Prozessoren hat, die schnell genug
für Java wären... Ein tolles IO-System hilft da nix ;-)

--
Georg Acher, acher@in.tum.de
http://wwwbode.in.tum.de/~acher
"Oh no, not again !" The bowl of petunias
 
Georg Acher schrieb:
In article <3fe31a1c$1_2@news.bluewin.ch>,
Rolf Bombach <rolfnospambombach@bluewin.ch> writes:

|> Probleme. In Hochschulen ist da doch manchmal eher der Trend
|> in Richtung Behandlung extra dazu erfundener, eigentlich
|> irrelevanter Probleme. So wie bei den Informatikern tendenziell
|> auch. *duck*

Da fühle ich mich jetzt angesprochen... Aber ich kann Dir sagen, dass es
bei den Infotikern sowieso nur EIN Grundproblem gibt, aus dem ALLE
anderen abgeleitet werden, also quasi das Maxwell-Gesetz auf informatisch.
Es lautet:

"Wie bekomme ich das Zeug schneller?"
Dann hast du die falschen Informatiker getroffen.

Ich sehe eher die Ausnutzung der Resourcen und kompakten Code als
Zielvorgabe. Zumindest bei Mikrokontrollerprogrammierung.
Gleich wichtig ist wiederverwendbarerer Code.

servus thomas
 
Thomas Mozgan <thomas.m@gmx.at.invalid> schrieb im Beitrag <3fe41f2d$0$30786$3b214f66@tunews.univie.ac.at>...
Dann hast du die falschen Informatiker getroffen.

Danke ja, auf die Bestaetigung habe ich seit Jahren gewartet:

die Ausnutzung der Resourcen
"Verbrauche die ganze CPU fuer dich allein." heisst das doch.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
MaWin schrieb:
Thomas Mozgan <thomas.m@gmx.at.invalid> schrieb:

Dann hast du die falschen Informatiker getroffen.

Danke ja, auf die Bestaetigung habe ich seit Jahren gewartet:
Bitte.

die Ausnutzung der Resourcen

"Verbrauche die ganze CPU fuer dich allein." heisst das doch.
Zum Teil. Es sollen die verfuegbaren Sachen auch verwendet werden.
Wenn man die Implemetierung einer Stoppuhr auf einen AT90S4433
ohne Timer/Counter sieht (nur mit Zaehlschleifen in main()), kann
man sich etwas wundern. Dieses Monat gesehen :)

Wenn nur x kB Speicher auf einem y MHz Prozessor zur Verfuegung stehen,
sollte man als Informatiker abschaetzen koennen, welche Aufgaben
realisierbar sind. Die meisten Informatiker sind dazu nicht mehr in
der Lage, da sie sich selten die Muehe machen die benoetigten Resourcen
ihrer Programme zu erfassen. Einfacher ist es auf ein groesseres
System auszuweichen.

Du solltest nicht alle Teilbereiche der Informatik ueber einen
Kamm kehren. Deine Ausage stimmt jedoch teilweise, je schneller
sie Systeme werden und je weiter weg von der Hardware desto
schwachsinniger werden manche Softwareloesungen.

servus thomas
 
Thomas Mozgan <thomas.m@gmx.at.invalid> schrieb im Beitrag
Es sollen die verfuegbaren Sachen auch verwendet werden.
DAS halte ich fuer eine zweifelhafte Einstellung.

KISS gefaellt mir das besser :)

Wenn man die Implemetierung einer Stoppuhr auf einen AT90S4433
ohne Timer/Counter sieht (nur mit Zaehlschleifen in main()), kann
man sich etwas wundern.
Die koennte von mir sein...
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
On Sat, 20 Dec 2003 16:47:25 +0100, "Thomas Mozgan"
<thomas.m@gmx.at.invalid> wrote:

Wenn nur x kB Speicher auf einem y MHz Prozessor zur Verfuegung stehen,
sollte man als Informatiker abschaetzen koennen, welche Aufgaben
realisierbar sind. Die meisten Informatiker sind dazu nicht mehr in
der Lage, da sie sich selten die Muehe machen die benoetigten Resourcen
ihrer Programme zu erfassen. Einfacher ist es auf ein groesseres
System auszuweichen.
Sowas gab es im Netzwerkbereich vor Jahren einmal: alle möglichen
Protokolle für Priorisierung der Daten wurden genormt.

Die Kunden haben sich (zumindest im LAN-Bereich) dafür entschieden,
das Problem mit purer Bandbreite zu erschlagen.

Lutz
--
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MaWin schrieb:
Thomas Mozgan <thomas.m@gmx.at.invalid> schrieb im Beitrag

Es sollen die verfuegbaren Sachen auch verwendet werden.

DAS halte ich fuer eine zweifelhafte Einstellung.
Warum?
Wenn ich z.B. mehrere Timer/Counter habe, kann ich diese
verwenden und mir Zaehlvariablen sparen. Der Code wird
eventuell laenger, aber flexibel und modular.

KISS gefaellt mir das besser :)
Bin deiner Meinung.
Wahrscheinlich reden wir aneinander vorbei.

Wenn man die Implemetierung einer Stoppuhr auf einen AT90S4433
ohne Timer/Counter sieht (nur mit Zaehlschleifen in main()), kann
man sich etwas wundern.

Die koennte von mir sein...
Kann jedoch problematisch werden, wenn man den Code erweitert.
Ein Timer-Interrupt ist da sicher die flexiblere Loesung.

servus thomas
 
Georg Seegerer wrote:

1) Vor 30 Jahren hätten sich 10% der Jugendlichen für
Elektronik interessiert? Kann ich aus meiner Sicht nicht
bestätigen. Sicher, rumgebastelt wurde schon, wahrscheinlich
durchaus mehr als heute, aber als Interesse an Elektronik
würde ich das nicht bezeichnen. Eher aus (Geld-) Not
wurde was zusammengenagelt,

Wobei das sicher in einigen Fällen der erste persönliche
Kontakt mit dem Thema und die Keimzelle für echtes Interesse
war. Die Möglichkeit fällt hald heutzutage weg.
Meine Beobachtung war aber, dass da seltenst echtes Interesse
aufkam und die Sache doch sehr schnell ihren Reiz wieder
verlor. Das Ganze war etwas zu Bedarfs-getrieben. Gitarren-
Amp zusammengenietet und fertig. Damals noch mit Röhren :-].
Macht heute aus verschiedenen Gründen keinen Sinn mehr:
Gekauft ist meist billiger und besser, Spezialgehäuse sind
eh schwer zu kriegen. Auch sind die fertigen Geräte oft
komfortabler und aufwändiger als vor 30 Jahren, bei Endstufen
ist jetzt meist Überlastschutz, anti-Plopp, anti-DC usw.
mit drin, da wird der Aufwand für den Amateur schnell
gross. Manche ignorieren das und bauen weiterhin 08/15
Endstufen, warum auch nicht. Das für eigene Weiterentwicklungen
die Luft dünn geworden ist, hat man doch spätestens mit
Erscheinen der "neuen" Quad-Endstufe gesehen. Die Schere
zwischen mit Amateurmitteln erreichbarem und kommerziell
erhältlichem wird immer grösser. Ein multi-GHz DSO lässt
sich nicht leicht selber bauen, und billiger wie ein gekauftes
wird das auch nicht.

Auch für viele andere Sachen gibt es mitterweile ein-Chip-
lösungen, die Kreativität wird heute für die Software
gebraucht.

Das ist aber auch eine Chanse. Deshalb finde ich das MSP430
Projekt kürzlich in der c't so gut. Die Hardware (was den
meissten erhebliche Schwierikeiten gemacht hätte) ist fertig
vorgegeben, die Leute müssen "nur" noch programmieren. Das
ist zwar auch nicht einfach, man muss aber keine Werkzeuge
kaufen und man kann kaum schaden an der Hardware anrichten,
so dass die Hemmschwelle zum rumprobieren klein ist.
Und wenn nur 1% nicht da stehen bleiben sondern eigene
Peripherie dranhängen, dann haben wir eine gute Ersatz
für die Elektronik-Baukästen als Einstiegsdroge.
Falls es das tut, einverstanden. Reine Programmiererei
hat ja kaum was mit Elektronik zu tun, insbesondere wenn
es bei Digitalkram bleibt. Numerische Weiterverarbeitung
von ADC-Daten und dergleichen ist da eher schon was.

<laber>
Muss der Mensch eigentlich löten? Vielleicht müssen wir
über den eigenen Schatten springen. Allerdings fällt es
mir schwer, das in Worte zu fassen.
Gegeben sei ein technisches Problem, es müssen Messdaten
verarbeitet und analysiert werden. Die Signalfilterung
laufe auf eine Integration der Schwingungsdifferential-
gleichung hinaus.
Gut, das Signal wird in ein elektrisches Signal umgewandelt,
das hat sich nunmal als am praktischten erwiesen. Früher
hat man das Signal mit RCL-Schaltungen ausgefiltert. Mit
Aufkommen billiger aktiver Bauteile kamen dann "aktive"
RC-Filter auf, mit OpAmps dann nebst Biquad auch Konstrukte
mit Gyratoren, Negative-Impedanz-Konvertern usw., welche
dann wieder RLC-ähnliche Topologien wie auch neuartige
ermöglichten. Biquads mit geschalteten Kondensatoren erlaubten
einfache Einstellung der Parameter. Heute wird alles
digitalisiert und das Signal wird numerisch behandelt.
Das erlaubt auch ganz neue Filteralgorithmen, auch solche,
welche mit RLC nicht möglich sind.
Da drängt sich die ketzerische Frage auf, ob die Elektronik
nicht eine Krücke war, um hardwaremässig ein Analogcomputing
hinzuquälen. Eigentlich ist man heute wieder direkter
am eigentlichen Problem dran.
Eine der genialsten Erfindungen ist sicher der Schaltplan.
Eine graphische Programmiersprache, 100 Jahre bevor man
wusste, was das überhaupt ist :). Die (idealen) Bauteile
R, C, L usw. sind klar und einfach definiert, atomar und
hochgradig orthogonal. (Auch wenn das den C-Programmierern
jetzt nicht als Vorteil vorkommt.) Jedenfalls erleichtert
dies die Simulation dermassen, dass auch viele nicht-elektrischen
Probleme aus Hydraulik, Wärmelehre usw. in Form von elektrischen
Ersatzschaltplänen modelliert und analysiert werden.
In diesem Sinn bleibt zumindest die Schaltungstechnik sicher
erhalten, aber die Elektronik im Hobbylabor?

--
mfg Rolf Bombach
 
Sabine Wolf wrote:
Es gab aber auch schon vor 20 Jahren Experimentierkästen mit so einer Art
kleinem Computer. Von Busch, ne Firma, die mir eher von Modelleisenbahnen
bekannt war, gab es ein Teil, das hatte vorne ne Tastatur und ne LED-Anzeige
wie bei einem Taschenrechner, dahinter saß dann der Prozessor mit Speicher
und so und es wurde 4 Ausgänge nach hinter rausgeführt, jeweils mit einer
LED zur Anzeige und 4 Eingänge gab es auch noch. Der restliche Platz war ein
Steckfeld, wo man Beeper, Transistoren, Taster und so unterbringen konnte,
die man dann mit Drähten, die durch kleine gelbe Plastik-Nippel festgehalten
wurden, untereinander und mit den Ein- und Ausgängen des Computers verbinden
konnte. Der Computer hatte 256 Programmschritte und wurde in Hex-Code
programmiert. Das ganze hat damals glaube ich 380 DM gekostet.
Scheint mir zu teuer. Leider gab es auch unsäglichen Mist,
Hauptsache man schwamm auf der Computerwelle mit. Ein (Kosmos?-)
Baukasten ist mir da in übler Erinnerung: Jede Menge mieser
Plastik-Schiebeschalter und ein dutzend Anzeigelämpchen. Das
Ganze wurde mit Drahtstückchen "programmiert". Lerneffekt
war eigentlich Null, mit der Drahtbiegerei wurde man von den
eigentlichen logischen Problemen nur abgelenkt, und die
schlechten Kontakte vergraulten jedes Erfolgserlebnis.
(BTW, das einzige, dass 30 Jahre überlebt hat, sind die
Anzeigelämpchen, E10 3.8V 70mA, die sind seither in der
Beleuchtung der Weihnachtskrippe :)).

Interessanter, auch letztendlich elektronischer, war es,
eine Schrankwand-grosse PDP9 mit Lötkolben, Ersatztransistoren,
Oszi und 10kg Schaltplänen wieder anzuwerfen. Das erste,
dass ich da rausgefunden habe (der Baukasten hat doch
was genützt) war, dass wenn manchmal eins von 17 Kontrolllämpen
aufleuchtet, nicht ein FF hängt, sondern 17 Lämpchen kaputt
sind :).


--
mfg Rolf Bombach
 
Am Tue, 23 Dec 2003 16:32:10 +0100 hat Rolf Bombach <rolfnospambombach@bluewin.ch> geschrieben:

Sabine Wolf wrote:
[...]

Das erste,
dass ich da rausgefunden habe (der Baukasten hat doch
was genützt) war, dass wenn manchmal eins von 17 Kontrolllämpen
aufleuchtet, nicht ein FF hängt, sondern 17 Lämpchen kaputt
sind :).
Moment. Wie kann eine (von 17) Lampe leuchten wenn alle 17 defekt sind?

Tschüss
Martin L.
 
Martin Laabs wrote:

Moment. Wie kann eine (von 17) Lampe leuchten wenn alle 17 defekt sind?
Defekte Lämpchen, die über eine längere Zeit hinweg immer wieder
leuchten (z.B. nachdem man dagegen geklopft hat) finde ich nichts
ungewöhnliches. Natürlich nicht bei Reihenschaltung von 17 defekten,
aber das stand da, glaube ich, nicht.

Gruß Lars
 
Am Tue, 23 Dec 2003 16:29:47 +0100, meinte Rolf Bombach
<rolfnospambombach@bluewin.ch>:

Erscheinen der "neuen" Quad-Endstufe gesehen. Die Schere
zwischen mit Amateurmitteln erreichbarem und kommerziell
erhältlichem wird immer grösser. Ein multi-GHz DSO lässt
Das ist der Grund, warum die "Bedarfsbastler" immer weniger werden.
Bei Jugendlichen war sicherlich das "zweckfreie" Basteln auch weit
verbreitet. Aber wenn man nicht mehr "sinnvolle" Sachen sinnvoll (und
billiger) basteln kann, fällt dieser Anreiz weg.

Beste Grüße und fröhliche Weihnachten

Dr. Michael König
--
RA Dr. M. Michael König * Anwaltskanzlei Dr. König & Coll.
D-65843 Sulzbach/Ts. * Antoniter-Weg 11
D-65929 Frankfurt a.M. * Dalbergstraße 4
nospam@drkoenig.de [ersetze "nospam" durch "info"] * www.drkoenig.de
 
"RA Dr.M.Michael König" wrote:

verbreitet. Aber wenn man nicht mehr "sinnvolle" Sachen sinnvoll (und
billiger) basteln kann, fällt dieser Anreiz weg.
Full ACK! Wenn man sich schon die Mühe macht, will man das auch
honoriert sehen und nicht schon im Voraus wissen, daß es auf jeden fall
teurer wird, als wenn man irgendwo einfach tewas bestellt. Wenn beim
Euigenbau dann auch noch irgend etwas schief geht, es nicht wie
gewünscht funktioniert, man ein falches Teil einkauft etc. hat man
sowieso noch teils erhebliche Zusatzkosten!

Gruß Lars
 
Hallo Lars,

Lars Mueller schrieb:
"RA Dr.M.Michael König" wrote:


verbreitet. Aber wenn man nicht mehr "sinnvolle" Sachen sinnvoll (und
billiger) basteln kann, fällt dieser Anreiz weg.


Full ACK! Wenn man sich schon die Mühe macht, will man das auch
honoriert sehen und nicht schon im Voraus wissen, daß es auf jeden fall
teurer wird, als wenn man irgendwo einfach tewas bestellt. Wenn beim
Euigenbau dann auch noch irgend etwas schief geht, es nicht wie
gewünscht funktioniert, man ein falches Teil einkauft etc. hat man
sowieso noch teils erhebliche Zusatzkosten!

Gruß Lars
das Verhalten, das Du beschreibst, hat nichts mit Hobby zu tun.
Aber es ist heute eben so, dass alles in Cent und Euro gegengerechnet
wird. Wenn lediglich die finanziellen Gesichtspunkte im Vordergrund stehen,
dann sollte man das Ganze besser vergessen. Ich kenne kein anderes Hobby,
bei dem eine finanzielle Ersparnis im Vordergrund steht bzw. stehen könnte.
Oder nenne mir 'mal die finazielle Ersparnis bei: Modellbau, Sport, musizieren,
Computer, Videospiele etc. etc. Das kostet alles nur Geld, und deshalb stellt
sich diese Argumentation in diesen Bereichen erst gar nicht.
Für mich standen finanzielle Aspekte nie im Vordergrund, als ich die Elektronik
noch als Hobby betrieben habe. Im Gegenteil: das Hobby hat mich damals ganz schön
viel Geld (Lehrgeld) gekostet. Die Geräte fertig zu kaufen hätte mich schon
von 15 Jahren deutlich weniger Geld gekostet.
Und warum alle denken, dass die Geräte heute alle viel billiger und besser
fertig zu kaufen seien, verstehe ich nicht ganz:

1.) Gibt es auch heute noch viele Geräte, die man selbst bauen kann/könnte,
nicht als Fertiggeräte zu kaufen.

2.) Wenn ich manchmal aus Neugier meine neu erstandenen Geräte, egal aus welcher
Sparte, aufschraube und den Inhalt begutachte, dann sehe ich wieder einmal,
dass auch große Firmen nur mit Wasser kochen. Denn zaubern kann auch heute
noch niemand, und einige der Geräte, die heutzutage auf den Markt kommen,
kann man nur als Schrott bezeichnen.

Deshalb baue ich mir z.B. auch heute noch meine Lautsprecherboxen selbst.
Und wer denkt, dass der "Heimkino"-Schrott im 200-Euro-Bereich mit selbstgebautem
mithalten kann, der wird sein blaues Wunder erleben. In der Konsumindustrie wird
halt entweder der billigste Mist verarbeitet, oder die Geräte gehen richtig ins Geld.

ciao
Marcus
 
Marcus Woletz wrote:

das Verhalten, das Du beschreibst, hat nichts mit Hobby zu tun.
Aber es ist heute eben so, dass alles in Cent und Euro gegengerechnet
wird. Wenn lediglich die finanziellen Gesichtspunkte im Vordergrund stehen,
dann sollte man das Ganze besser vergessen. Ich kenne kein anderes Hobby,
bei dem eine finanzielle Ersparnis im Vordergrund steht bzw. stehen könnte.
Oder nenne mir 'mal die finazielle Ersparnis bei: Modellbau, Sport, musizieren,
Computer, Videospiele etc. etc. Das kostet alles nur Geld, und deshalb stellt
sich diese Argumentation in diesen Bereichen erst gar nicht.
Das ist so nicht richtig: Hobbys sind teuer, um sich damit beschäftigen
zu können, wird eine menge technisches Gerät benötigt. Es kann also
nicht sein, daß man für ein Hobby die selbe professionelle Ausrüstung
kauft, wie die Entwicklungsabteilung einer Firma. Man muß einfach bei
jedem Hobby, das man sinnvoll betreiben will, auf das Geld achten. Es
gibt zwar immer ein paar Ausnahmen von Lueten mit sehr, sehr viel Geld,
die unbedingt das teuerste kaufen müssen, wie man manche mit teurer
Ausrüstung hier in der Gruppe auch schon gefunden hat, diese konnten
jedoch nicht immer unbedingt mit ihrerer Kompetenz überzeugen. Aus wenig
viel machen zu können, das ist auch etwas, das zu einem Hobby
dazugehört. Wer jetzt z.B. digitalen Kurzwellenrundfunk aus technischem
Interesse einmal ausprobieren will (Wie ist der empfang, wie die
Störsicherheit in der Praxis im vergleich zum analogen etc.), der kann
jetzt einen teuren neuen Empfänger oder ein Entwicklerboard dafür bauen
und teure Software kaufen, oder er sucht sich Freeware und baut einen
Mischer. Im zweiten Fall, nämlich wenn man auf das Geld ein bißchen
achtet, lernt man mehr und kann sich mit einem größeren Themenbereich
beschäftigen, da nicht gleich nach den ersten Gehversuchen das Geld aus
ist. Natürlich muß man irgendwann wissen, wo man sparen darf und wo
nicht, wie z.B. beim Lötgerät.

Gruß Lars
 
Lars Mueller wrote:

jetzt einen teuren neuen Empfänger oder ein Entwicklerboard dafür bauen
und teure Software kaufen, oder er sucht sich Freeware und baut einen
Hoppla, da sollte kaufen stehen. Entweder einen teuren Empfänger kaufen
oder einen vorhandenen oder günstigen analogen Empfänger mit einer
kleinen Platine mit Mischer etc. umbauen.
 
"Lars Mueller" <lm@despammed.com> schrieb

jetzt einen teuren neuen Empfänger oder ein Entwicklerboard dafür bauen
und teure Software kaufen, oder er sucht sich Freeware und baut einen

Hoppla, da sollte kaufen stehen. Entweder einen teuren Empfänger kaufen
oder einen vorhandenen oder günstigen analogen Empfänger mit einer
kleinen Platine mit Mischer etc. umbauen.
Das ist so eine Sache, was man erwartet. Natürlich wird
ein Eigenbau-Empfänger mit mehreren ZF-Filterkreisen
Trennschärfer sein, als ein Weltempfänger mit digitaler
Frequenzanzeige, für unter 10 Euro, nur fehlt eben dann
an dem Eigenbaugerät immer noch die genaue Digitalanzeige,
die kann man da zwar auch mit einen Frequenzzähler
nachrüsten, aber dann kommt der Preis schon ziemlich nahe
an das was ein vergleichbar guter Weltempfänger kostet.

Also es ist schon so, Preislich lohnt der Selbstbau nicht,
aber Spaß macht das basteln trotzdem, und wenn ich sehe,
wie viel Geld mein Bruder in sein Hobby-(Enduro)-Motorrad
steckt, da komme ich immer noch billiger davon...

Frank
 
Am Tue, 30 Dec 2003 17:08:29 +0100, meinte Marcus Woletz
<mwoletz.mitspam@online.de>:

das Verhalten, das Du beschreibst, hat nichts mit Hobby zu tun.
Warum nicht? Im Vordergrund steht bei Elektronikbasteln natürlich das
Selbermachen. Aber es kostet wie jedes andere Hobby auxg Geld. Und
wenn ich für weniger Kosten etwas besseres fertig kaufen kann, ist
zumindest auf Dauer (für den Einzelfall des "Ich kann das selbst/auch)
definitiv kein Anreiz mehr vorhanden.

dann sollte man das Ganze besser vergessen. Ich kenne kein anderes Hobby,
bei dem eine finanzielle Ersparnis im Vordergrund steht bzw. stehen könnte.
Es steht nicht im dem Sinne im Vordergrund, daß es die maßgebliche
Motivation wäre. Aber das Gegenteil zerstört die Motivation.

Für mich standen finanzielle Aspekte nie im Vordergrund, als ich die Elektronik
noch als Hobby betrieben habe. Im Gegenteil: das Hobby hat mich damals ganz schön
viel Geld (Lehrgeld) gekostet. Die Geräte fertig zu kaufen hätte mich schon
von 15 Jahren deutlich weniger Geld gekostet.
Warum haben Sie es dann betrieben? Sie haben 15 Jahre lang vor sich
hin gebastelt rein um des Bastelns willen, obwohl es alles, was Sie
gebastelt haben, genau so und tatsächlich für weniger Geld im Laden
nebenan zu erhalten war? Sorry, aber das glaube ich Ihnen nicht.

Und warum alle denken, dass die Geräte heute alle viel billiger und besser
fertig zu kaufen seien, verstehe ich nicht ganz:
Sicherlich nicht alles, aber man darf die Sache nicht aus der Sicht
des professionellen Bastlers betrachten. Der Anfänger ist ja in einer
ganz anderen Situation, er versucht sich an kleinen Dingen, aber nach
einer gewissen Zeit fragt er sich eben, was mit dem, was er da so
fummelt, auch anfangen kann. Als ich vor 35 Jahrne mit dem Kram anfing
waren bspw. die wenigen Geräte, die man so hatte (kleiner
Cassettenrecoder, dann Stereoanlage) verbesserungs- bzw.
änderungsfähig und -möglich oder manche Dinge gab es nicht bzw. nur
für vergleichsweise sehr viel Geld (Lichtorgel, Digitaluhr,
Mischpult). Das war letztlich die Motivation, die Sache
weiterzubetreiben - bis hin zum modularen Analog-Synthie. Wenn es
bspw. damals bereits Keyboards wie heute (zu den heutigen Preisen)
gegeben hätte mit hunderte von Presets plus Synthie-Sektionen hätte
ich mich vor 25 Jahren sicherlich nie für den Bau des Synthie
interessiert. Das gilt heute unverändert: Nach längerer Pause habe ich
erst ´95 wieder ernsthafter mit Elektronik weitergemacht - aber
ausgelöst und primär am Leben erhalten durch mein damals (wegen der
Kinder) wiedererwachtes Interesse an Modellbahn. Wäre es nicht
möglich, die verglichen mit etwa Geräten aus der
Unterhaltungselektronik doch recht teuren (ja, ich weiß, daß die
Entwicklung und Fertigung Geld kostet und sich bezahlen machen muß)
kommerziellen Produkte durch entweder bessere, den eigenen Bedürfnisse
besser entsprechende oder deutlich billigere Eigenbasteleien
(jedweder Art) zu ersetzen, würde ich mit damit nicht befassen. Dabei
rechne ich die die aufgewendete Zeit nicht ein - und zwar nicht, weil
man das im Hobbybereich nicht macht, sondern weil sie von der
Berufsarbeitszeit nicht abgeht. Natürlich macht die Bastelei, das
Selbermachen (das im "richtigen" Heimwerkerbereich zweifellos auch
finanzielle Vorteile hat) Spaß, aber wenn dies nicht auch sonstige
Vorteile hätte wären andere Beschäftigungen attraktiver.

1.) Gibt es auch heute noch viele Geräte, die man selbst bauen kann/könnte,
nicht als Fertiggeräte zu kaufen.
Wesentlich eingeschränkter als früher und das erforderliche Know-how
ist viel größer als früher.
Deshalb baue ich mir z.B. auch heute noch meine Lautsprecherboxen selbst.
Nische. Das war früher aber auch so.

Woran liegt es aber sonst, daß der Nachwuchs fehlt? Ich stelle es doch
selbst bei meinen eigenen Kindern: Sie sind dank Vater und Mutter mit
chronischen Selbermachern und Bastlern umgeben - aber trotz durchaus
ernsthafter Bemühungen, sie an die Elektronik heranzuführen, ist nicht
das geringste Interesse dafür vorhanden. Sie fragen sich bzw. mich
nach dem Sinn - und da muß ich passen: Natürlich können sie auf dem
blutigstens Anfänger-Niveau damit nichts "sinnvolles" anfangen. Dito
mit Patenkindern.

Beste Grüße

Dr. Michael König
--
RA Dr. M. Michael König * Anwaltskanzlei Dr. König & Coll.
D-65843 Sulzbach/Ts. * Antoniter-Weg 11
D-65929 Frankfurt a.M. * Dalbergstraße 4
nospam@drkoenig.de [ersetze "nospam" durch "info"] * www.drkoenig.de
 
In article <vrv7vv8u9tjvjrn83pvd4p79sus5vusabu@4ax.com>,
RA Dr.M.Michael König <nospam@drkoenig.de> writes:
Am Tue, 30 Dec 2003 17:08:29 +0100, meinte Marcus Woletz
mwoletz.mitspam@online.de>:

nach dem Sinn - und da muß ich passen: Natürlich können sie auf dem
blutigstens Anfänger-Niveau damit nichts "sinnvolles" anfangen. Dito
mit Patenkindern.
Genau das selbe habe ich mir gerade eben überlegt. Ich hatte mich
mit 10 Jahren, eben wegen des Kosmoskastens, für Elektronik interessiert.
Das ebbte dann aber ab weil man damit eher wenig anfangen konnte.
(Und das Mittelwellenradio nie funktionierten wollte)

Ich habe mich dann dem Computer zugewand. (Progammieren, Administrieren
und ich bin sehr gut darin geworden) Aber irgendwann habe
ich gemerkt das man damit nicht so viel anfangen kann.
Im Endeffekt bekommt man alles 100%ig raus (Also man findet
jeden Fehler in der Software etc.) und das Berufsleben von
einem Progammierer/Administator etc. fand ich auch nicht so
spannend weil man nicht wirklich was neues schafft.

Erst mit den Kentnissen der Sekundarstufe 2 macht es wieder Sinn
sich mit der Elektronik zu beschäftigen. Es fehlte einfach die
Mathematik/Physik (und die allg. menschlichen Reife ;-) ).

Und hier schließt sich der Kreis doch wieder. Hätte ich nicht
mit 10 Jahren mit Kosmos gebastelt hätte ich jetzt evt. Informatik
studiert.

Es macht also durchaus Sinn Kindern vielfältige Betätigungsmöglichkeiten
zu zeigen.

Tschüss
Martin L.
 

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