Katastrofale Ausbildung in den Elektronik-Berufen!!!

Marcus Woletz schrieb:
Hallo Joerg,

Joerg schrieb:
[...]
Hatte ich auch in Aachen erlebt. Da gab es Leute, die bessere Noten
hatten als ich, aber nicht mal den eigenen Fernseher reparieren konnten.

OK, ich könnte auch nicht aus dem Stegreif meinen Fernseher reparieren.
Ich derzeit schon.

Lässt Du als Ersatz gelten, dass ich mir früher mein komplettes
Audio-Equipment und gewisses Lichtequipment für meine rollende Disco
selbst geplant und gebaut hatte und während der Ferienjobs diverse
Systeme auf NEC uPDXXXX-Basis oder muss es unbedingt ein Fernseher
gewesen sein, um als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft zu gelten?
Nur sagt das eben gerade aus, daß du auf diesem Gebiet z.B. mir sehr
weit voraus bist. Wobei ich auch kein E-Techniker bin, sondern in meinem
Studium nur 2 Jahre Elektrotechnik Grundlagen hatte. Was neben
Interesse, einer handvoll Schaltpläne und (Lehr/Sach)Bücher zum Thema
Fernsehtechnik dazu langt, den TV selber wieder flott zu machen.
Notfalls mit Hilfe Anderer. Also sieh den TV nur als Beispiel Jörgs.
Aktuelle Geräte kan man eh ohne Unterlagen auch mit noch soviel
elektronischem Sachverstand nicht reparieren.

Guido
 
Lutz Schulze schrieb:
Am Sun, 01 Jul 2007 09:50:08 +0200 schrieb Ralph A. Schmid, dk5ras:

Marcus Woletz <mwoletz.info@gmx.de> wrote:

na ja, dann ist vielleicht Dein Englisch zu schlecht?! ;-)
Ernsthaft: Ein Ing., der eine Spezifikation auf englisch nicht lesen
kann, dürfte etwa gleich wahrscheinlich wie ein Sechser im Lotto sein.
So?? Dann schau Dir mal die Absolventen an, die Anfang der 90er in den
neuen Bundesländern abgeschlossen haben. Da gibt es viele, die mit
Englisch nix am Hut hatten, weil sie einfach zu Schulzeiten Russisch
als Hauptfach pauken mußten.

Mit Abi kam man dann aber immer noch auf 6 Jahre Englisch oder Französisch.
Bei letzterem liegt der Hund begraben. Englisch kann man heutzutage viel
öfter brauchen als eine gewisse tote Sprache. ;) Viele Leute brauchten
in ihren Berufen kein Englisch, und tun sich dementsprechend schwer, es
Jahre nach der Schulzeit zu lernen.

In der normalen POS war das allerdings freiwillig, wie es an der EOS war
weiss ich nicht.
Obwohl das freiwillig war, ist mir aus meiner eigenen Schulzeit kein
Fall bekannt, daß jemand Englisch nicht mitgemacht hat.

Guido
 
Am Sun, 01 Jul 2007 18:07:49 +0200 schrieb Guido Grohmann:

Mit Abi kam man dann aber immer noch auf 6 Jahre Englisch oder Französisch.

Bei letzterem liegt der Hund begraben. Englisch kann man heutzutage viel
öfter brauchen als eine gewisse tote Sprache. ;) Viele Leute brauchten
in ihren Berufen kein Englisch, und tun sich dementsprechend schwer, es
Jahre nach der Schulzeit zu lernen.

In der normalen POS war das allerdings freiwillig, wie es an der EOS war
weiss ich nicht.

Obwohl das freiwillig war, ist mir aus meiner eigenen Schulzeit kein
Fall bekannt, daß jemand Englisch nicht mitgemacht hat.
In der POS gab es das schon, bei uns etwa 50% der Klasse.

Allerdings war auch die Schule innerhalb der Stadt ziemlich
unterdurchschnittlich (bin in der 7. Klasse durch Umzug dorthin gewechselt).
Ja, so was gab es damals auch und hing wie heute mit dem sozialen Umfeld in
der Gegend zusammen.

Lutz

--
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Hallo Gerrit,

Weil GSM auch ausserhalb der USA funktioniert? Bzw. fuer mich auch
innerhalb... Die etwas besseren Handies sind alle Triband oder
Quadband und damit funktionieren sie weltweit. Es hat schon was,
wenn man aus dem Flieger steigt und gleich ein Netz hat.

Mach das mal mit einem Sprint oder Verizon-Handy... :)


Hier gibt es auch Universal-Handys. Aber das kostet saftig.


Hier nicht... Wenn du ein Business-Handy nimmst hat das
zumindest Triband.
Klar gibt es hier auch Business Handys mit Business Monatsplan. Aber das
kostet erheblich mehr als mein Virgin $5/Monat Plan, der mir vollends
reicht. Brauche ich mal mehr, zahle ich ein wenig ein. Keep it simple :)

Das ist eher weil man nicht will, dass die USA nach Gutduenken einfach
mal so das GPS abschalten (was sie koennen, global oder auf Regionen
begrenzt). Wobei das auch schon wieder verwaessert wurde...


Das koennten sie schon wegen der NATO nicht machen.


Im Kontext der letzten 7 Jahre gesehen...?
Ja, auch dann glaube ich kaum, dass es abgeschaltet wird. Von hier aus
beobachten wir lediglich die Non-Chalance bezueglich der Terrorbedrohung
mit einem Unwohlsein, aber dies wird nach den juengsten Anschlaegen in
Glasgow (hoffentlich) anders.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Hallo Oliver,

Weniger als man denkt. Kann sein, dass es irgendwann doch gewinnt,


Wird es ;-)
Auch gegen den erbitterten Widerstand der
Qual der Comm-unication. Weil es besser ist ;-)

Schau' einfach mal nach, was z.B. selbst von den USA
im Irak eingesetzt wurde und wie sich die Lobbyisten der
Qual der Comm-unication darüber beim Kongress
aufgeregt haben, die Antwort der Militärs war wohl
sinngemäß: Wir brauchen etwas, das sicher funktioniert ;-)


Was will man denn mehr?


Im Ausland auch telefonieren können, oder ein "ich hab
stets den neuesten Gimick" iphone benutzen ;-)
Geht auch bei uns, wenn man die teureren Geraete kauft. Auch bei Euch
kosten Tri-Band Geraete satt GEld, so wie hier.

Ich kenne mich mit diesen Standards nicht besonders aus, kann es nur als
Benutzer sagen: Das US System funktioniert.

NIH scheint es aber auch in Europa zu geben. Letztens gelesen, dass dort
nun ein eigenes GPS aufgebaut werden soll. Also das Rad neu erfinden?


Gründe:
a) Man möchte gerne ein Nav-System, welches auch für
sicherheitskritische Anwendungen (Flugsicherung) zulässig ist.
Dazu zählt Redundanz (eben Galileo _und_ GPS) ebenso wie,
dass man den Daumen auf dem Lieferanten hat.
Dies ist bei DoD nicht der Fall.
Ok, kann ich verstehen. Wenn denn die Gelder da sind und nicht mit
"Lieblingsprojekten" verprasst werden. Die Gefahr ist immer, dass nur
die ganz grossen an die Fresstoepfe herankommen und da sind wir uns wohl
beide einig, dass dies meist nicht das Patentrezept zu einer schnellen
und kostenguenstigen Loesung ist.


b) Es wird viel besser sein ;-)
U.a. kommen deutlich genauere Uhren (H-Maser) aus der
schönen Schweiz zum Einsatz, es wird mehr als nur ein
Funkband genutzt, damit können frequenzabhängige
Laufzeitunterschiede ausgebügelt werden, was beim GPS
nur mit dem militärischen System möglich ist, es wird einen
Rückkanal z.B. für Notrufe geben usw.
Lassen wir hoffen, dass es nicht, ahem, wie Euer Mautsystem wird. Da
musste ja auch ums Verplatzen ein "invented here" her, wo man solche
Systeme mit jahrelangem "track record" bei uns von der Stange haette
kaufen koennen. Das war IMHO ein klassischer Fall von NIH.


Wettbewerb belebt das Geschäft, auch wenn man ganz klar
sagen muss, dass das Galileo Projekt von interessierter Stelle
auch aus dem Land, in dem Du lebst, _kräftig_ hintertrieben
wurde. Dazu zählen auch teilweise die jüngsten Probleme,
manche Insulaner machen halt gerne, was ihnen der große
Bruder vorbetet ;-/


Congratulations. Fliesst nun Schampus?


Es gab einen netten Auftrag für das Nachfolgesystem :)
Das ist immer der beste Lohn.

Apropos Fete ...


Das finanzielle haben wir geregelt, zu ganz exakten Messungen
hat die Zeit noch nicht gereicht (ich durfte nebenbei den
Backhaul für ein komplettes Funknetz aufbauen), aber das
Ding ist definitiv gut, auch wenn noch ein ganz bisserl
Ausgangsspannung bei Last fehlt. Es ist nicht vergessen und
da ich gute Produkte zu würdigen weiß, wird es demnächst
eine nicht-finanzielle Zusendung an den Erbauer geben.
Für eine Fete sind die Distanzen wohl zu groß.
Och Leute, was sind denn ein paar hundert Meilen? Aber nicht-finanzielle
Zusendungen sind immer sehr schoen, auch was den WAF dabei angeht.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Hallo Guido,

Hatte ich auch in Aachen erlebt. Da gab es Leute, die bessere Noten
hatten als ich, aber nicht mal den eigenen Fernseher reparieren konnten.


OK, ich könnte auch nicht aus dem Stegreif meinen Fernseher reparieren.


Ich derzeit schon.

Lässt Du als Ersatz gelten, dass ich mir früher mein komplettes
Audio-Equipment und gewisses Lichtequipment für meine rollende Disco
selbst geplant und gebaut hatte und während der Ferienjobs diverse
Systeme auf NEC uPDXXXX-Basis oder muss es unbedingt ein Fernseher
gewesen sein, um als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft zu gelten?


Nur sagt das eben gerade aus, daß du auf diesem Gebiet z.B. mir sehr
weit voraus bist. Wobei ich auch kein E-Techniker bin, sondern in meinem
Studium nur 2 Jahre Elektrotechnik Grundlagen hatte. Was neben
Interesse, einer handvoll Schaltpläne und (Lehr/Sach)Bücher zum Thema
Fernsehtechnik dazu langt, den TV selber wieder flott zu machen.
Notfalls mit Hilfe Anderer. Also sieh den TV nur als Beispiel Jörgs.
Aktuelle Geräte kan man eh ohne Unterlagen auch mit noch soviel
elektronischem Sachverstand nicht reparieren.
In diesem Fall war das ein simpler Ueberspannungsschaden. Diode und
Kondensator abgefackelt, eine Leiterbahn in Wohlgefallen aufgeloest. Big
deal. Was mich erstaunte, war das kategorische Ablehnen selbst der
Oeffnung der Rueckwand. Man kann doch wenigstens mal nachsehen. Selbst
ein Schaltbild war da. Ganz ehrlich, einen Ingenieur, der den Pepp nicht
aufbringt, koennte ich als Angestellten nicht brauchen.

Aber es ist hier in USA nicht anders. Auch hier verstehen junge Spunde
meine Module Specs nicht, waehrend aeltere Ingenieure (auch fachfremde)
damit kein Problem haben. Die jungen koennen oft nicht einmal loeten,
geschweige denn einen Stereo oder Fernseher reparieren. Ersteres waere
bei mir beim Vorstellungsgespraech fuer einen HW Ingenieur das sofortige
Aus. Ohne wenn und aber.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
*Ralph A. Schmid, dk5ras* wrote on Sun, 07-07-01 12:39:
Nach sechs Jahren Englisch kommt man laaaangsam an den Punkt, wo man
sich ansatzweise mit Muttersprachlern über Trivialitäten unterhalten
kann.
Nicht wenn man im dritten Jahr als Quartaner anfängt Kinderbücher im
Original zu lesen und Kinderprogramme auf BFBS zu hören und ein Jahr
später dann gute Romane für Erwachsene.
Radio empfangen kann jeder, jetzt sogar als Streams, und englische
Bücher sind im Gegensatz zu damals, wo ich zugegebenermaßen wirklich
Glück mit dem Elternhaus hatte, jetzt auch mühelos und billig überall
zu finden.
Ich hatte zwar in der Schule mehr als sechs Jahre Englisch, aber nach
weniger als sechs Jahren habe ich da nichts mehr gelernt.
 
Hallo Marcus,

Es ging eben auch um das lesen und verstehen von Spezifikationen. Das ist
etwas völlig anderes als ein Gespräch, schon weil man da nicht verstandenes
in aller Ruhe noch einmal nachlesen kann.

ja, freilich, das war ja nur nochmals zur VErdeutlichung. Dennoch ist
es mit den Englischkenntnissen in Deutschland eben oftmals nicht sehr
weit her...andere Länder in Europa sind da weiter.


Zahlen verfügbar oder eigenes Weltbild? Na ja, Du hast vielleicht Recht:
In GB wird wohl noch besser Englisch gesprochen als in DE ;-)
Für IT würde ich jetzt aber nicht meine Hand ins Feuer legen, und für FR
schon gar nicht!
Zahlen gibt es vermutlich, habe ich aber nicht zur Hand. Ich kann jedoch
aus langjaehriger Erfahrung sagen, dass es mit Ingenieuren aus NL, N, S,
DK, B und SF leichter geht als mit D, CH und A. Wobei die jungen Leute
aus deutschsprachigen Laendern meist recht gut in Englisch
zurechtkommen. Bei aelteren Ingenieuren sieht das leider oft nicht gut
aus, doch gerade das sind die Experten, deren Wissen man beim Meeting
oder bei der Telekonferenz braucht. Ich springe gerne als Vermittler
ein, bin aber nicht immer da und oft gibt es niemand anders, der Deutsch
kann. Mit Spanien ist das z.B. nicht so ein Problem, weil bei uns
(Westen der USA) viele Spanisch koennen. Wenn es auch kein astreines
Castellano ist.

Asien geht uebrigens viel leichter. Der Wortschatz ist da, fast jeder
kann Englisch (oder meint es zu koennen ...) und die Leute haben keine
Hemmungen. Nur die Aussprache ist oft so grauslich, dass es nur Leute
verstehen, die mit Ingenieuren von dort schon lange zusammengearbeitet
haben.

Hier will ich aber keineswegs eine Schuld zuschieben. In Deutschland
werden zum Beispiel so gut wie alle US Filme synchronisiert, waehrend
sich das in kleineren Maerkten wie NL nicht rentiert, in N oder DK schon
gar nicht. Daher sind diese Leute oft von Kind an mit Englisch vertraut,
weil Hoss Cartright, Barnie und andere Englisch parlieren. Wir haben den
gleichen Effekt mit Suedamerika. Die US Filme laufen in Spanisch und so
koennen z.B. viele Mexikaner hier kein gescheites Englisch, obwohl sie
hier leben. Das geht soweit, dass die Abteilung im Baumarkt, wo ich etwa
Rohre kaufe nun "Plumbing - Plomeria" heisst. Eigentlich traurig,
jedenfalls fuer deren Kinder.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Hi,

Joerg schrieb:
Aber es ist hier in USA nicht anders. Auch hier verstehen junge Spunde
meine Module Specs nicht, waehrend aeltere Ingenieure (auch fachfremde)
damit kein Problem haben. Die jungen koennen oft nicht einmal loeten,
geschweige denn einen Stereo oder Fernseher reparieren. Ersteres waere
bei mir beim Vorstellungsgespraech fuer einen HW Ingenieur das sofortige
Aus. Ohne wenn und aber.
ich studiere im Moment Elektro- und Informationstechnik und auch in
diesem Studiengang gibts es einige - vorwiegend Gymnasiasten - die nicht
Löten können.

Der Punkt ist aber, wo sollten sie das auch gelernt haben? Vielleicht
sollte man die Leute einfach mal ne Woche ein paar schöne Schaltungen
basteln lassen und wenns nur auf Basis eines fertigen Schaltplans ist,
damit sie mal in Kontakt mit der Materie kommen.

Denn IMHO ist es schon bissi komisch dass an einer FH fröhlich
Diodenformeln/-kennlinien/-wasauchimmer in der Vorlesung heruntergebetet
werden, der Dozent aber nicht in der Lage ist einfach mal kurz allen so
eine "komische" Diode zu zeigen (die Leute sind irgenwann mal Ing. und
erkennen das Bauteil nicht) oder mal ein Wort drüber zu verlieren dass
das Ding in der einen Richtung leitet und in der Anderen sperrt.

Nachher können die Leute zwar all die tollen Formeln, aber was das Teil
eigentlich MACHT ist unbekannt. Die Profs. scheinen etwas abgehoben zu
sein und fangen gleich ein paar Vorlesungen nach den Grundladen an.

Kann man verlangen dass die Leute mit fachlichem Vorwissen an die
Lehranstalt kommen? Es gibt durchaus Leute die interessiert an der
Thematik sind, früher aber nie wirklich in Kontakt damit kamen (nicht
alle Eltern erlauben ihren Jünglingen den kaputten Radio zu schlachten).

Die Leute sind nicht zwangsläufig doof oder desinteressiert - man hat
sie nur bisher nicht angeschuppst...man zeigt ihnen nicht wie cool es
eigentlich sein kann seine eigenen Ideen in die Tat umzusetzen und DAS
ist der eigentliche Grund warum es sich lohnt sich mit Systemtheorie und
anderen ekeligen Dingen herumzuschlagen - Kreativ mit Technik (natürlich
gibt es auch Studdies die nichtmal das reizt, die können gerne auf BWL
umsteigen).

rw
 
Hallo Robin,

Aber es ist hier in USA nicht anders. Auch hier verstehen junge Spunde
meine Module Specs nicht, waehrend aeltere Ingenieure (auch
fachfremde) damit kein Problem haben. Die jungen koennen oft nicht
einmal loeten, geschweige denn einen Stereo oder Fernseher reparieren.
Ersteres waere bei mir beim Vorstellungsgespraech fuer einen HW
Ingenieur das sofortige Aus. Ohne wenn und aber.


ich studiere im Moment Elektro- und Informationstechnik und auch in
diesem Studiengang gibts es einige - vorwiegend Gymnasiasten - die nicht
Löten können.
Was sehr traurig ist. Ich kann mich von damals an keinen erinnern, der
das nicht konnte.


Der Punkt ist aber, wo sollten sie das auch gelernt haben? Vielleicht
sollte man die Leute einfach mal ne Woche ein paar schöne Schaltungen
basteln lassen und wenns nur auf Basis eines fertigen Schaltplans ist,
damit sie mal in Kontakt mit der Materie kommen.
Das ist doch heute einfacher denn je. Man kann feine Sachen wie CD40106
fuer einige Groschen bekommen, wo ich noch laessig vier Mark fuer einen
stromfressenden 7414 hinblaettern musste. So ziemlich das ganze
Taschengeld der Woche und selbst dann konnte der noch aus suspekter
Quelle sein. Also haben wir massiv ausgeschlachtet und schon dabei lernt
man viel.

Es braucht aber schon etwas Eigeninitiative. Und gerade die ist es, nach
der wir bei Vorstellungsgespraechen suchen.


Denn IMHO ist es schon bissi komisch dass an einer FH fröhlich
Diodenformeln/-kennlinien/-wasauchimmer in der Vorlesung heruntergebetet
werden, der Dozent aber nicht in der Lage ist einfach mal kurz allen so
eine "komische" Diode zu zeigen (die Leute sind irgenwann mal Ing. und
erkennen das Bauteil nicht) oder mal ein Wort drüber zu verlieren dass
das Ding in der einen Richtung leitet und in der Anderen sperrt.

Nachher können die Leute zwar all die tollen Formeln, aber was das Teil
eigentlich MACHT ist unbekannt. Die Profs. scheinen etwas abgehoben zu
sein und fangen gleich ein paar Vorlesungen nach den Grundladen an.

Kann man verlangen dass die Leute mit fachlichem Vorwissen an die
Lehranstalt kommen? Es gibt durchaus Leute die interessiert an der
Thematik sind, früher aber nie wirklich in Kontakt damit kamen (nicht
alle Eltern erlauben ihren Jünglingen den kaputten Radio zu schlachten).
Dann sollte mal jemand mit den Eltern reden. Ausserdem gibt es Clubs
usw. Ich bin z.B. als ganz junger Spund, war noch nicht mal 15, einem
Funkamateurclub beigetreten.


Die Leute sind nicht zwangsläufig doof oder desinteressiert - man hat
sie nur bisher nicht angeschuppst...man zeigt ihnen nicht wie cool es
eigentlich sein kann seine eigenen Ideen in die Tat umzusetzen und DAS
ist der eigentliche Grund warum es sich lohnt sich mit Systemtheorie und
anderen ekeligen Dingen herumzuschlagen - Kreativ mit Technik (natürlich
gibt es auch Studdies die nichtmal das reizt, die können gerne auf BWL
umsteigen).
Selbst anschubsen muss man koennen. Das ist kein Scherz. Wie will man
denn sonst spaeter als Ingenieur ueberleben? Da kaut einem niemand mehr
etwas vor, die anderen haben schon selbst genug zu tun. Ich war
ausserdem fast immer in der Situation, der einzige Analogspezi zu sein.
Dann gibt es schlicht niemanden, der einem vor Ort helfen koennte.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
"MaWin" <me@private.net> wrote:

Moin!

die Betonkoeppe sind aber leider noch nicht alle tot.
Nachwachsende Rohstoffe sterben _niemals_ aus.

Gruß,
Michael.
 
Joerg <notthisjoergsch@removethispacbell.net> wrote:

Geht auch bei uns, wenn man die teureren Geraete kauft. Auch bei Euch
kosten Tri-Band Geraete satt GEld, so wie hier.
Nö, die kriegt man teilweise schon nachgeschmissen für wenige EUR als
prepaid. Die Quadband sind teilweise noch etwas teurer...

Gestern hat die kleine Tochter von Bekannten ihr neues
Motorola-Telephon gezeigt...ich war erst erstaunt, daß die kleine Göre
schon ein mobile hat, aber das Ding hat 15 EUR (!) gekostet. Was will
man da sagen :) Und nachdem heutzutage die Kinder mal eben in der
Früh' gesagt bekommen, daß heute die Schule schon um 11 aus ist, und
daß am Freitag gar kein Unterricht stattfindet, ist so ein Teil schon
sinnvoll.

Ralph.
 
Marcus Woletz <mwoletz.info@gmx.de> wrote:

Zahlen verfügbar oder eigenes Weltbild?
In Sandinavien kann ich in einen Supermarkt der Wahl gehen und habe
große Chancen, daß ich mit Englisch verstanden werde, und daß man auch
gutes Englisch dort spricht. Versuche das mal in Deutschland!
 
Joerg <notthisjoergsch@removethispacbell.net> wrote:

Ich kann jedoch
aus langjaehriger Erfahrung sagen, dass es mit Ingenieuren aus NL, N, S,
DK, B und SF leichter geht als mit D, CH und A.
Das höre ich auch immer von unserer US-Niederlassung, und wir hatten
es auch schon, daß wir nach einer Abnahme durch US-Kunden abends mit
den Leuten noch um die Häuser gezogen sind und genau das angesprochen
wurde...
 
Guido Grohmann <guido.grohmann@gmx.de> wrote:

Aktuelle Geräte kan man eh ohne Unterlagen auch mit noch soviel
elektronischem Sachverstand nicht reparieren.
Falsch, so pauschal gesagt :)
 
Gerrit Heitsch schrieb:

Hier nicht... Wenn du ein Business-Handy nimmst hat das
zumindest Triband.
Und selbst die Billig-Telefone, die für wenig Geld in den
Prepaid-Paketen verkaufen werden, sind teilweise Triband-Geräte.

CU Christian
--
Christian Zietz - CHZ-Soft - czietz (at) gmx.net
WWW: http://www.chzsoft.com.ar/
PGP/GnuPG-Key-ID: 0x6DA025CA
 
Hallo Myn!

Mein Respekt gilt allen Lehrern, die das alles meistern und allen
angehenden Lehrern, die sich viel vorgenommen haben.
Full ACK.

Meine Mutter ist Grundschullehrerin. Unglaublich, was die sich von den
verzogenen Balgen heute teilweise anhören muss. Und sie gehört
sicherlich nicht zu denen, die jedes Jahr stumpf das selbe Programm
abspulen. Ich kann ihr nicht verdenken, dass sie die Jahre bis zur Rente
zählt.

Ich hoffe jedenfalls, dass ich die Erziehung von meinem Sohn besser
hinbekomme...

Gruß
Thorsten
--
"Ich vermute in Deutschland hätte Edison für seine Glühbirne erstmal
ein Technologiefolge-Abschätzungsgutachten über verlorene
Arbeitsplätze in der Petroleum-Industrie vorlegen müssen, bevor
ihm die Einführung elektrischer Beleuchtung erlaubt worden wäre."
Rafael Deliano in News:de.sci.electronics zum Thema Innovation in DE
 
Thomas Schaerer schrieb:

Hier geht noch meinerseits eine Kritik an die helfenden Eltern. Sie
helfen sehr engagiert um den Kindern den Frust mit schlechten Noten zu
ersparen. Das ist sehr lobenswert, trotzdem ganzheitlich betrachtet
ist dies aber kontraproduktiv. Besser waere es, wenn die ganze
Schulklasse kollektiv schlechte Noten macht. Dann naemlich muessen
logischerweise die Schule - und wenn das immer wieder passiert - die
Schulbehoerde und evtl. die Politiker an diesem Misstand arbeiten und
die Vernunft neu einfuehren, wo sie laengst abhanden gekommen
ist. Schlechte Klassen sind die Spiegel des Unterrichtssystems, - gute
natuerlich auch! Das aber sollte nicht verfaelscht werden!
Klingt in der Theorie gut, hier mal mein Beispiel aus meiner Erfahrung dazu:

Wir hatten einen Musiklehrer, der ungeeigneter nicht sein konnte (das
ist aber ein Thema für sich). Dieser kam auf die Idee uns Schülern mit
dem Klavier Töne vorzuspielen und wir mußten den Abstand der Töne
(sorry, daß ich hier nicht mit Fachausdrücken glänzen kann :) ) wissen.
Er spielte also ein c und ein e und wir mußten wissen, daß es der
Abstand 2 Noten betrug.
Als "Lernmöglichkeit" hat er uns zu jedem Abstand ein Lied vorgespielt,
was wir uns ja merken können und somit ist es doch ein Leichtes, sowas
herauszuhören. Das Ergebnis: wir waren insgesammt 6 Parallelklassen mit
einem Notendurchschnitt zwischen 4 und 5.
Weder Direktor noch sonst irgendwen hat es interessiert, was für Noten
hier rauskamen. Der Musiklehrer hat einfach argumentiert: Die Schüler
müssen sich nur vorstellen wie das Lied weitergeht, und schon ist das
ein Leichtes die Aufgabe zu bewältigen. Daraufhin war alles in Butter
und die Arbeiten genehmigt.

Ich finde sowas schade, man muß es ja nicht soweit treiben, daß Lehrer
nach den Noten ihrer Schüler bezahlt werden, aber eine gewisse Kontrolle
der Lehrer-Arbeit sollte irgendwo schon stattfinden, wie in jedem
anderen Beruf auch.

Bevor hier dagegen gewettert wird: Ich sehe die Schuld nicht einzig und
alleine bei den Lehreren, dort gibt es wie überall schwarze Schafe, ich
sehe das Problem ebenso in unserer Gesellschaft, obiges sollte nur mal
ein Beispiel sein.

Gruß Chris
 
Joerg schrieb:

Am Ende sind es jedoch Eltern und andere im Umkreis des Kindes, die
diesen Teil der Erziehung nicht einfach der Schule ueberlassen duerfen,
es aber leider haeufig tun. Dabei ist es ganz einfach. Mein Vater hat
mich z.B. immer mit in den Keller genommen, wenn die Oelheizung mal
wieder nicht wollte. Bis ich das eines Tages auch allein hinbekam, als
er auf Dienstreise war.
Korrekt, nur ganz so pauschal kann man dies auch nicht mehr sagen: Die
heutige Situation verlangt es z.b. leider häufig, daß beide (wenn
überhaupt noch vorhanden!) Elternteile berufstätig sind, und somit die
Kinder nach der Schule machen können was sie wollen. Hausaufgaben werden
wenn überhaupt erst abends oder gar morgens im Bus gemacht, was auf die
Qualität ja schließen lässt. Somit haben die Erzieher oft auch gar keine
Zeit zum erziehen, was natürlich nicht heißt daß sie nicht auch keine
Lust dazu haben.

Deswegen bin ich der Meinung, daß in diesem System hier wieder alles auf
einmal daran Schuld ist und man nicht pauschal sagen kann: Die Lehrer
sind es, die Eltern sind es oder unsere Schulen sind es...

Gruß Chris
 
Hallo Robin,

ich studiere im Moment Elektro- und Informationstechnik und auch in
diesem Studiengang gibts es einige - vorwiegend Gymnasiasten - die
nicht Löten können.

Der Punkt ist aber, wo sollten sie das auch gelernt haben? Vielleicht
sollte man die Leute einfach mal ne Woche ein paar schöne Schaltungen
basteln lassen und wenns nur auf Basis eines fertigen Schaltplans
ist, damit sie mal in Kontakt mit der Materie kommen.
Jau, hat mich früher auch immer gewundert, dass bei den Grundpraktika
akribisch darauf geachtet wird, dass die Leute mal geschweißt, gedreht,
gefräst, usw haben. Von Löten ist da aber nicht die Rede, auch nicht im
Fachpraktikum. Letztendlich ist mir aber klar geworden, dass die
Praktikumsordnung aus einer Zeit stammt wo man das einfach von den
Studenten erwartet hat, dass sie sich mit dieser Materie schon in ihrer
Freizeit auseinandersetzen.

Gruß
Michael
 

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