Hochspannungskabel "heizen"?

Sebastian Suchanek wrote:

Ich kenne mindestens einen Fall, wo in einer Innenstadt beim
Graben ein Kabel gefunden wurde, für das sich *niemand*
zuständig fühlte (weder Stadtwerke, noch Post/Telekom, noch
sonstwer) und das auch in keinem Plan eingezeichnet war.

(Was es dann schlußendlich wirklich war, weiß ich leider nicht
mehr.)
Ein Freund (er war auf der Baustelle im Tiefbau beschäftigt) berichtet
von einem Fall, als der Baggerführer auf ein unbekanntes Kabel traf.
Auch da fühlte sich zunächst niemand zuständig, bis sich doch jemand
meldete. Letztendlich war es ein Kabel der Flugsicherung
Hamburg-Fuhlsbüttel...

Bernd
 
Stefan Heimers wrote:
Sebastian Voitzsch wrote:


Ist mir ein Denkfehler unterlaufen?

Das Kabel ganz oben in der Mitte der Hochspannungsleitung ist eine Erdung
und wird als Blitzableiter benötigt, wie willst Du das heizen?

Stefan
Für die Überlastung des Masten ist das unerheblich, möglicher Weise
ließe es sich mit einem ungeerdeten Generator und einer Rückführung
über einen der Leiter realisieren. Bin aber Lai für solche
Leistungen/Anlagen.

MfG Manfred Glahe
 
Oliver Bartels wrote:

Mein Stand war der, dass die Bank mit angeschlossener
Elektroabteilung bei letzterer den Zweig Funk-SAW dichtgemacht
hat und EVU's Hardware nur bei Banken einkaufen, weswegen
sie gerade eben keine Messmöglichkeit haben.
Ich versteh' nur Bahnhof. Wenn du mit Bank ein Geldinstitut meinst, wozu
soll das Theater gut sein? Damit der Lieferant für aberwitzige Beträge
haftbar gemacht werden kann?

Gruß Lars
 
EVU's Hardware nur bei Banken
Ich versteh' nur Bahnhof.
Nicht alle Märkte sind für Neueinsteiger
realistisch.
Man sollte berücksichtigen, daß solche
Kunden ihre Gerätschaften am liebsten 20 Jahre
betreiben wollen. Dann schlucken sie saftige
Beschaffungspreise, umgerechnet auf Betriebszeit
ist das Gerät trotzdem billig. Müssen aber eben
auch wollen, daß der Anbieter 20 Jahre
lang Ersatzteile liefert. Daß Anbieter noch 20
Jahre machen wird, wird daran abgeschätzt ob
er vor 20 Jahren schon gemacht hat. Wenn ja, hat
er vermutlich eine bombensichere Kundenbasis die
ihn am Leben erhält.
Vgl. einerseits Kontron die die Reste von Gespac
( Busystem anno ECB-Bus, aber vor VME-Bus )
gekauft haben:
http://www.elektroniknet.de/news/embedded/index.php?mode=shownews&NewsID=4413&CatID=1
Technisch war wohl nichtsmehr zu holen, aber der
Kundenstamm wars wohl wert sich da einzukaufen.
Vgl. andererseits auch die Dauerkleinanzeige in der
WEKA-"Elektronik" Nachfertigung von elektronischen
Baugruppen: "Jede ist zu ersetzen ! Teleperm C,
Iskamatik B ... " Kann mir nicht vorstellen, daß
Betreiber wild darauf ist auf diesem Weg seine
Anlagen in Betrieb zu halten.

MfG JRD
 
Lars Mueller wrote:
Oliver Bartels wrote:

Mein Stand war der, dass die Bank mit angeschlossener
Elektroabteilung bei letzterer den Zweig Funk-SAW dichtgemacht
hat und EVU's Hardware nur bei Banken einkaufen, weswegen
sie gerade eben keine Messmöglichkeit haben.

Ich versteh' nur Bahnhof.
Er meint Siemens.

Gerrit
 
Sebastian Suchanek wrote:

Naja, bisweilen sind aber auch die Pläne kein Meisterwerk der
Präzision.
Ich kenne mindestens einen Fall, wo in einer Innenstadt beim
Graben ein Kabel gefunden wurde, für das sich *niemand*
zuständig fühlte (weder Stadtwerke, noch Post/Telekom, noch
sonstwer) und das auch in keinem Plan eingezeichnet war.

(Was es dann schlußendlich wirklich war, weiß ich leider nicht
mehr.)
Ganz im Ernst, das sind manchmal "Natokabel", oder in S.H
z.B. Steuerkabel des AKW Brokdorf.

Die Ungenauigkeit allgemein liegt of darin, daß die Höhe der
Überdeckung nicht mehr stimmt, weil zwischenzeitlich anders
überbaut wurde, oder daß der ursprüngliche Kabelverleger den
Kabelgraben nicht mit Kiessand verfüllt hat.

Sehr beliebt sind aber in diesem Fall Erdraketen, die es
geradezu magisch in das nachgiebigere Füllmaterial hereinzieht.

Gruß
Matthias
 
Oliver Bartels schrieb:

On Mon, 28 Nov 2005 10:23:03 +0100, Fritz Franz <FranzFritz@gmx.de
wrote:
Der Hauptgrund warum nicht alles Verkabeld wird sind die hohen Kosten
die Kabelverlegung kostet IMHO um Faktor 10 mehr.

Die lieben Kosten scheinen mir auch ein wesentlicher Grund für
das Chaos zu sein, wenn ich lese, dass da ganze Städte an
_einer_ einzigen Trasse hängen. Ein Netz nennt man eigentlich
deshalb ein Netz, weil es vernetzt ist, und nicht, weil es billig
versternt ist.
Aha, dann haben wir also in der Zukunft keine Netzspannung
von 3x400V, sondern eine Sternspannung von 3x400V?
SCNR
Harald
 
Lars Mueller schrub:

Oliver Bartels wrote:

Bank mit angeschlossener Elektroabteilung
.... Sicher Ist Eins: Man Erhält Nur Schrott ...

Ich versteh' nur Bahnhof.
Jetzt klarer? :)

Ansgar


--
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Adresse gibt's bei Bedarf!
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will be given when required!
 
Gerrit Heitsch spoke thusly:
Lars Mueller wrote:
Oliver Bartels wrote:

Mein Stand war der, dass die Bank mit angeschlossener
Elektroabteilung bei letzterer den Zweig Funk-SAW
dichtgemacht hat und EVU's Hardware nur bei Banken
einkaufen, weswegen sie gerade eben keine
Messmöglichkeit haben.

Ich versteh' nur Bahnhof.

Er meint Siemens.
Richtig. Nachdem Siemens (wie viele andere Groß-Unternehmen
auch) in der jüngeren Geschichte mit ihrem Geld lieber an der
Börse gespielt haben, statt es in ihre eigenen Produkte zu
investieren, nennt man Siemens auch "eine Münchner Großbank mit
angeschlossener Elektroabteilung".


HTH,

Sebastian

--
http://www.baumaschinen-modelle.net
http://www.schwerlast-rhein-main.de
 
Sebastian Suchanek schrieb:

investieren, nennt man Siemens auch "eine Münchner Großbank mit
angeschlossener Elektroabteilung".
s/angeschlossen/angeschlagen


Gruß Dieter
 
Hallo,

Sebastian Voitzsch wrote:

ich sehe gerade in den Nachrichten wieder die Berichte über das Schneechaos
im Münsterland (hier in der Stadt geht zum Glück alles). Dabei frage ich
mich, ob man das Vereisen der Leitungen nicht verhindern könnte, indem man
sie gezielt überlastet und damit erwärmt. Damit sollte man das Eis doch im
Nu abtauen können bzw. es gar nicht erst zur Vereisung kommen lassen?
das wurde vor der Wende zumindest im Bezirk Chemnitz auch so gemacht.
Die Spannung wurde heruntertransformiert eingespeist und die Leitung
am Ende kurzgeschlossen. Fuer den Fall des Falles stand eine 120 Mann
starke "Eingreiftruppe" zur Verfuegung - jetzt sind es noch 12. :-(
Selbst Kleinstaedte wurden von zwei Seiten aus versorgt - nach einer
kurzen "Umschaltpause" war die Versorgung im Havariefall wieder herge-
stellt. Und das bei Energiepreisen von 8Pf/kWh (bzw. 4 fuer Nachtstrom).

Jedoch wurden mit dem Rueckbau der Redundanz die 3-Phasen-Trafos gegen
3 einphasige getauscht, was die Zuverlaessigkeit wieder etwas erhoehen
duerfte.
Auch haben sich Netzfrequenz- und Spannungskonstanz nach dem Beitritt
sehr verbessert (vorher fehlten wohl 600MW Kraftwerkskapazitaet).

Gruesse
Kay

--
http://www.mydarc.de/dm2kl/
 
B.Eckstein wrote:

Was mich in Erstaunen versetzt, ist ein Photo wie dieses:

achtung grund="medienbruch"
http://www.tagesschau.de/styles/container/image/style_images_default/0,1307,OID4994778,00.jpg

/achtung

Wie kann es sein, dass die Schneelasten so gross werden, dass die Masten
der Reihe nach schön ordentlich auf der gleichen Höhe weg knicken?
So selten ist Schneefall in Müster ja nun auch nicht, dass man dafür
keine Vorkehrungen treffen müsste.

Da kann man nur staunen.

Nicht wirklich.
Unterhalb der ersten Querarme ist bei Kabelbruch die größte
kombinierte Belastung aus Querkraft und Biegemoment.
Wenn Kabel reißen, ziehen die noch vorhandenen den Mast um,
und so weiter. Domino.

Matthias
 
horst-d.winzler <horst.d.nospamwinzler@web.de> wrote:

Hochspannungsleitungen können durchaus sehr warm werden. Freileitungen
bei Vollast mW so bis 50°C
Das habe ich auch schon gelesen. Alleine nur schon Teillast haette
genuegt, wenn da nicht der kuehlende Wind diese Temperaturdifferenz
drastisch reduziert...

Trotzdem, man muesste mal ausrechnen, wiviele Haeuser man so einer
Verlustenergie heizen koennte. Man stelle sich nut mal eine 500 km
lange Freileitung vor, bei dem jeder Draht ein Temperaturoffset von
+50 Grad Celsius hat. Sagenhaft...

Gruss
Thomas
--
Meine Elektronik-Minikurse in:
http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/
(Loesche alle 'x' in der Mailadresse fuer Replay!)
*** 'de.sci.electronics' wurde am 07.02.2004 10 Jahre alt! ***
 
Manfred Glahe <manfred.glahe@web.de> wrote:

Stefan Heimers wrote:
Sebastian Voitzsch wrote:


Ist mir ein Denkfehler unterlaufen?

Das Kabel ganz oben in der Mitte der Hochspannungsleitung ist eine Erdung
und wird als Blitzableiter benötigt, wie willst Du das heizen?

Stefan

Für die Überlastung des Masten ist das unerheblich, möglicher Weise
ließe es sich mit einem ungeerdeten Generator und einer Rückführung
über einen der Leiter realisieren. Bin aber Lai für solche
Leistungen/Anlagen.
Manfred, die thermische, bzw. elektrischen Energie, die es braucht,
ist gigantisch. Ich habe soeben weiter oben schon dazu ein Posting
geschrieben. Das muesste mal jemand berechnen...

An alle:
--------
Mir ist eine andere Idee in den Sinn gekommen. Gaebe es eine relativ
preiswerte Methode die Draehte mit einem Kunstoff zu isolieren, der
eine sehr glatte Oberflaeche hat, wo sich das Eis gar nicht festsetzen
kann?

Gruss
Thomas
--
Meine Elektronik-Minikurse in:
http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/
(Loesche alle 'x' in der Mailadresse fuer Replay!)
*** 'de.sci.electronics' wurde am 07.02.2004 10 Jahre alt! ***
 
Thomas Schaerer schrub:

An alle:
--------
Mir ist eine andere Idee in den Sinn gekommen. Gaebe es eine relativ
preiswerte Methode die Draehte mit einem Kunstoff zu isolieren, der
eine sehr glatte Oberflaeche hat, wo sich das Eis gar nicht festsetzen
kann?
Das liefe vermutlich auf Teflon raus... das ist aber glaub ich unter den
extremen Einflüssen nicht über Jahre beständig: saurer Regen,
Temperaturunterschiede, Sonneneinstrahlung, hohe elektrische Feldstärken,
ständige mechanische Beanspruchung durch Wind. Da gäbe es mit Sicherheit
bald Risse, wo dann Wasser reinlaufen kann und vor allem dank
Kapillarkräften drinbleiben würde. D.h. das Seil würde vermutlich
schneller korrodieren, als wenn kein Kunststoff drum wäre und das Wasser
einfach abfließen oder verdunsten kann.
Und billig ist es ganz sicher auch nicht.

Ansgar

--
Mails an die angegebene Adresse erreichen mich - oder auch nicht! Gültige
Adresse gibt's bei Bedarf!
Mails to the given address may or may not reach me - valid return address
will be given when required!
 
Ansgar Strickerschmidt wrote:
Thomas Schaerer schrub:

An alle:
--------
Mir ist eine andere Idee in den Sinn gekommen. Gaebe es eine relativ
preiswerte Methode die Draehte mit einem Kunstoff zu isolieren, der
eine sehr glatte Oberflaeche hat, wo sich das Eis gar nicht
festsetzen kann?

Das liefe vermutlich auf Teflon raus... das ist aber glaub ich unter
den extremen Einflüssen nicht über Jahre beständig:
Schliesslich muss man auch die Rechnung machen: Was ist billiger, alle
20 Jahre mal mit Stromausfällen zu rechnen oder zigtausende km Leitungen
mit Teflon zu überziehen?
 
Ansgar Strickerschmidt wrote:

Mir ist eine andere Idee in den Sinn gekommen. Gaebe es eine relativ
preiswerte Methode die Draehte mit einem Kunstoff zu isolieren, der
eine sehr glatte Oberflaeche hat, wo sich das Eis gar nicht
festsetzen kann?

Das liefe vermutlich auf Teflon raus... das ist aber glaub ich unter
den extremen Einflüssen nicht über Jahre beständig: saurer Regen,
Temperaturunterschiede, Sonneneinstrahlung, hohe elektrische
Feldstärken, ständige mechanische Beanspruchung durch Wind. Da gäbe
es mit Sicherheit bald Risse, wo dann Wasser reinlaufen kann und vor
allem dank Kapillarkräften drinbleiben würde. D.h. das Seil würde
vermutlich schneller korrodieren, als wenn kein Kunststoff drum wäre
und das Wasser einfach abfließen oder verdunsten kann.
Und billig ist es ganz sicher auch nicht.
ich verwende seit ca. 15 Jahren etliche Drahtantennen (Sendeantennen) aus
Litze
mit Teflonisolation (weil ich ein paar 100m günstig bekommen konnte).
Bisher konnte ich keinerlei Verschleisserscheinungen feststellen.
Die Litze hat 2,8mm Innendurchmesser und kostet heute im Handel 4,50Euro/m.
Aus Kostengründen ist so etwas für Hochspannungsleitungen vollkommen
auszuschliessen. Teflon ist sauteuer und auch ziemlich schwer.

Gruss
Peter
 
Ansgar Strickerschmidt wrote:
Thomas Schaerer schrub:

An alle:
--------
Mach's nicht so wichtig.


Mir ist eine andere Idee in den Sinn gekommen. Gaebe es eine relativ
preiswerte Methode die Draehte mit einem Kunstoff zu isolieren, der
....
Temperaturunterschiede, Sonneneinstrahlung, hohe elektrische Feldstärken,
ständige mechanische Beanspruchung durch Wind. Da gäbe es mit Sicherheit
bald Risse, wo dann Wasser reinlaufen kann und vor allem dank
Kapillarkräften drinbleiben würde. D.h. das Seil würde vermutlich
schneller korrodieren, als wenn kein Kunststoff drum wäre und das Wasser
einfach abfließen oder verdunsten kann.
In welchem Zeitraum? 100, 200 Jahre?

Jahrzehnte hängt so manche mit durchsichtigem Kunststoff ummantelte
HF-Litze auf Dächern herum, ohne sichtbare Schäden am Kupfer erkennen zu
lassen.

Lars
 
Thomas Schaerer schrieb:

Mir ist eine andere Idee in den Sinn gekommen. Gaebe es eine relativ
preiswerte Methode die Draehte mit einem Kunstoff zu isolieren, der
eine sehr glatte Oberflaeche hat, wo sich das Eis gar nicht festsetzen
kann?
Hallo,

durch diese Isolierung würde die Temperatur der Leiterseile im Sommer
bei maximaler Belastung noch weiter ansteigen, nach
http://metp02.mw.tu-dresden.de/Electric_energy#Freileitungen
sind es 70 bis 80 °C, im Kurzschlußfall sogar 130 oder 150 °C.
Damit aber die Temperatur mit Isolierung nicht grösser wird bräuchte man
dickere Leiterseile, deshalb stärkere Masten, die Isolierung wiegt auch
etwas, also noch stärkere Seile und Masten.

Bye
 
Lars Mueller wrote:
Ansgar Strickerschmidt wrote:

Thomas Schaerer schrub:

An alle:
--------

Mach's nicht so wichtig.


Mir ist eine andere Idee in den Sinn gekommen. Gaebe es eine relativ
preiswerte Methode die Draehte mit einem Kunstoff zu isolieren, der
...
Temperaturunterschiede, Sonneneinstrahlung, hohe elektrische
Feldstärken, ständige mechanische Beanspruchung durch Wind. Da gäbe
es mit Sicherheit bald Risse, wo dann Wasser reinlaufen kann und vor
allem dank Kapillarkräften drinbleiben würde. D.h. das Seil würde
vermutlich schneller korrodieren, als wenn kein Kunststoff drum wäre
und das Wasser einfach abfließen oder verdunsten kann.

In welchem Zeitraum? 100, 200 Jahre?

Jahrzehnte hängt so manche mit durchsichtigem Kunststoff ummantelte
HF-Litze auf Dächern herum, ohne sichtbare Schäden am Kupfer erkennen
zu lassen.
Du sagst es: aus Kupfer und ohne starke mechanische Belastungen.
 

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