Gibt es einen negativen Zwilling zum INA118?

On 20.05.19 14:28, Joerg Niggemeyer wrote:

Falls keine ISO Norm bei einem ING-BĂźro vorliegen sollte, den
Umkehrschluss vorzunehmen, dass hier keine Qualität erreicht werden
kĂśnne (bei sehr kleiner StĂźckzahl, z.B. 1-10), halte ich fĂźr genauso
praxis fremd, wie den Glauben, dass es Ăźberhaupt keine Ausfallrate geben
kĂśnne, wenn Millionen St in einer Fabrik produziert werden.

Genau darum gehts: Ich geh mal davon aus, daß der Typ im Ingenieurbüro
den Job hat, weil er weiß, was er tut (sonst hätte er den Job wohl
nicht), und von sich aus adäquaten (!) ESD-Schutz vornimmt. Und sei es
der Hßhnerdraht auf dem Teppich. In der Produktion mit zig Beschäftigten
verschiedener Qualifikation sind dagegen rigide Vorschriften
zielführender: Wer nicht so genau weiß, was er tut, hat zumindest eine
Vorschrift, an die er sich halten kann.

Hanno
 
On 20.05.19 14:58, Volker Staben wrote:

Falls keine ISO Norm bei einem ING-BĂźro vorliegen sollte, den
Umkehrschluss vorzunehmen, dass hier keine Qualität erreicht werden
kĂśnne (bei sehr kleiner StĂźckzahl, z.B. 1-10), halte ich fĂźr genauso
praxis fremd, [...]

Hanno, Deine Aussagenlogik, bitte!

Muß ich jetzt deine Hausaufgaben machen?

Ein Freelancer kann auch projektbezogen "normgerecht" agieren und handeln
und dokumentieren, es braucht dazu nicht den externen Stempel.

Logo. Aber der externe Stempel macht aus einem "kann" ein "er kann, er
tut es nachweislich auch und (hoffentlich) immer". Das scheint so viel
wert zu sein, dass viele Unternehmen zertifiziert sind und viele Kunden
auch genau das fordern.

FĂźr (mglw. externe) Entwickler?

Wäre das nicht so, gäbs vermutlich die 9001
nicht: ich nehme jedenfalls an, dass hier dieser Umkehrschluss zulässig ist.

Ist er hĂśchstwahrscheinlich nicht. Die ISO 9001 hat sicherlich in
manchen Bereichen, insbesondere Produktion, ihre Berechtigung, sofern
sie sinnvoll umgesetzt wird, aber fĂźr die Durchsetzung bestimmter Dinge
können außer "offensichtlichem Nutzen" genausogut Management-Rituale
("wir mĂźssen das machen, weil die anderen das auch machen") oder der
"wenn man nur einen Hammer hat, sieht alles wie ein Nagel aus" Effekt
sein. Mit hat jedenfalls noch keiner ansatzweise schlßssig erklären
kĂśnnen, warum jemand in einem Job, der mit Hardware und Netzwerken zu
tun hat, Compliance-Schulungen machen muß, in denen Bankmitarbeitern
erklärt wird, welche Kundenwßnsche auf Geldwäsche hinweisen. Es ist aber
total wichtig, Compliance-Stuss wird immer mehr und die Deutsche Bank
hat das trotzdem an nichts gehindert.

Hanno
 
Volker Staben wrote:
> Insofern wird - wenn die Norm intentionsgemäß angewendet wird

Und wenn das Steuerrecht intentionsgemäß angewendet würde, gäbe es
keinerlei Schlupflöcher.

Bei Gesetzen und bei Computerprogrammen kommt es nicht darauf an, was
der Ersteller ursprünglich erreichen wollte, sondern allein auf das, was
im Code steht.

--
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On 2019-05-20 02:25, Ralph A. Schmid, dk5ras wrote:
Joerg <news@analogconsultants.com> wrote:

Auch SD5400 sind in Sachen ESD sehr heiss. Da nutzt das ganze

Aha? Schaut in den Datenblättern alles ganz harmlos aus. Ja, das ist
besonders mies, wenn die normalen Unterlagen einen nicht nochmal
besonders warnen.

Verklausuliert steht das schon drin.

http://www.linearsystems.com/lsdata/datasheets/SD5000%205001%205400%205401%20QUAD%20N-CHANNEL%20LATERAL%20DMOS%20SWITCH%20ZENER%20PROTECTED.pdf

Es gibt nur eine parasitaere Diodenstrecke (in einer Richtung) auf das
separat herausgefuehrte Substrat. Diese in Tateinheit mit 25/30V
Breakdown und 2.5pF Gate Kapazitaet isat beinahe ein Garant fuer den
Exitus, wenn man nicht jegliche noch so kleine ESD-faehige Ladung
eliminiert. Das Tragen von Sportschuhen kann reichen, egal ob die ein
ESD-Hackenband haben. Dito die in Techniker-Labors so beliebten
Barhocker mit dem Plastiksitzbezug, auf amriganisch Naugahide [1]. Daher
gibt es beides bei mir im Labor nicht.

Bei solchen Bauteilen nutzen die ganze Normen nichts, da muss man
verstehen, wo ueberall ESD herkommen kann.

Ein anderes Thema ist das Substrat, welches von Ingenieuren oft falsch
oder gar nicht aufgelegt wird, weil sie eines separate Herausfuehung
nicht kennen.

[1]: Stadtindianer kann man gut damit aufziehen. "Old Joe used to drive
and corral Naugas a lot" ... "Where do those roam?" ... PRUUUST


ISO-Gedrisse nichts, weil die schon beim kleinsten Hauch wegsterben
koennen. Mit der Pinzette ESD-konform aufgenommen, aber dann zu schnell
damit durch die Luft gehuscht ... piff ... kaputt oder worst case nur
teilweise kaputt. Ich habe die immer von Hand hier im Labor (mit
Teppich!) erfolgreich eingeloetet, aber bei einem Kunden gab es viel
Aerger, obwohl dort im Techniker-Labor alles 100% vorschriftskonform
war. Schuhbaender, Wrist-Straps, ESD-Fliesen, Static-Control A/C, alles.

Klingt eklig.

Wenn man stur nach Vorschrift geht, ja. Wenn man ESD wirklich versteht,
dann nicht. Ich habe die SD5400 viel und gern benutzt. Irgendwann schoss
aber deren Preis hoch und da bin ich auf diskret oder gepaart
uebergegangen. Derzeit sind sie wieder runter auf etwa $1, das ist
manchmal wie mit dem Oelpreis. Die Beschaffbarkeit grosser Stueckzahlen
kann schonmal "challenging" werden und man muss dem Einkauf und vor
allem den Finanzern verklickern, dass hier ausnahmsweise etwas Inventory
aufgebaut werden sollte. Das grosse Unwort in der Finanzabteilung.


Am Ende kommt es darauf an, dass man weiss, wie man korrekt arbeitet.
Nicht was in irgendwelchen ominoesen Gesetzen, Zertifikaten oder
somstwas steht.

Ja, aber letztlich ist eben beides wichtig, auch die Regularien
funktionieren so gut wie sie verstanden und befolgt werden. Bei den
ADG201HS war es wohl der Abgleich der damit realisierten Integratoren,
da wurden einige R und C von Hand vermessen und gepaart und von Hand
nachbestückt. Da wurde vermutlich nicht aufgepaßt :(

Das kann passieren. Ich habe manchmal ESD-Schulung in
Produktionsstaetten betrieben, besonders wenn sie Situationen hatten, wo
normale ESD-Massnahmen nicht reichten. Dabei gab es lustige
Begebenheiten, z.B. bei der Uebergabe von IC Trays von einer Person zur
anderen. "You have to briefly touch each other and then not move until
the hand-over is complete" ... "Oh no, no touch, that can get us in
trouble with lawsuits!" ... also nur Uebergabe am Metallwagen und den
beide gleichzeitig anfassen.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
Am 20.05.19 um 15:51 schrieb Hanno Foest:

Die ISO 9001 hat sicherlich in
manchen Bereichen, insbesondere Produktion, ihre Berechtigung, sofern
sie sinnvoll umgesetzt wird,

Die sinnvolle Umsetzung der Norm wird von ihr selber gefordert. Insofern
ist die mit der Norm konforme Umsetzung gleichzeitig auch eine sinnvolle.

Und nur nochmal zur Klarstellung: die 9001 beinhaltet nicht nur
Anforderungen an Produktion, sondern eben fßr alle qualitätsrelevante
Prozesse, ausdrĂźcklich eingeschlossen auch Entwicklungsprozesse.

aber fĂźr die Durchsetzung bestimmter Dinge
können außer "offensichtlichem Nutzen" genausogut Management-Rituale
("wir mĂźssen das machen, weil die anderen das auch machen") oder der
"wenn man nur einen Hammer hat, sieht alles wie ein Nagel aus" Effekt
sein. Mit hat jedenfalls noch keiner ansatzweise schlßssig erklären
kĂśnnen, warum jemand in einem Job, der mit Hardware und Netzwerken zu
tun hat, Compliance-Schulungen machen muß, in denen Bankmitarbeitern
erklärt wird, welche Kundenwßnsche auf Geldwäsche hinweisen. Es ist aber
total wichtig, Compliance-Stuss wird immer mehr und die Deutsche Bank
hat das trotzdem an nichts gehindert.

Die Existenz unsinniger Unternehmensentscheidungen ändert aber nichts an
der Sinnhaftigkeit der 9001 - allein schon deswegen nicht, weil es auch
andere AuslĂśser fĂźr Unternehmensentscheidungen gibt als
QMS-normbezogene. Oder mache ich jetzt Deine Hausaufgaben in Sachen
Aussagenlogik?

V.
 
Am 20.05.19 um 16:09 schrieb Axel Berger:
Volker Staben wrote:
Insofern wird - wenn die Norm intentionsgemäß angewendet wird

Und wenn das Steuerrecht intentionsgemäß angewendet würde, gäbe es
keinerlei SchlupflĂścher.

Was hat das jetzt mit der Norm zu tun? Vielleicht wird es klarer, wenn
ich anders formuliere: wenn ein normkonformes QMS implementiert ist

Bei Gesetzen und bei Computerprogrammen kommt es nicht darauf an, was
der Ersteller ursprĂźnglich erreichen wollte, sondern allein auf das, was
im Code steht.

Die 9001 ist weder ein Gesetz noch ein Computerprogramm. Und fĂźr die
Bestätigung der Normkonformität eines QMS ist der Zertifizierer da. Auch
die Organisation selbst wird bereits darauf achten, dass im QMS genau
steht, was es "ursprĂźnglich erreichen wollte". Jedenfalls steht das auch
ungefähr so in der Norm.

V.
 
Joerg schrieb:
Fast jeder moderne Opamp schwingt, wenn er genug Kapazitat am Ausgang aufgebraten bekommt. > Was ich meinte war, dass zu viele junge Ingenieure sowas einfach wissen.

Einfach /nicht/ wissen?

War doch frĂźher auch bei den alten Ingenieuren sehr verbreitet.
"Analog-Ausgang" von vielen Laborgeräten waren so vermurkst.

Auch EMI ueber Gleichrichtereffekte
an BE-Strecken wird heute allgemein kaum noch begriffen.

FrĂźher auch nicht. Ich kenne das (auf die harte Art) von Thermoelement-
vorverstärkern. Klar, ein RC-Filter an jedem Eingang ist schon mal nicht
schlecht, das wichtige ist aber, dass ein C von mindestens zehnfacher
GrÜsse zwischen plus und minus-Eingang hinkommt, damit allfällige Rest-HF
gleich stark ankommt. Manchmal hilft es, ein wireless-Ladegerät von
Philips-Zahnbßrsten unauffällig in die Nähe zu schieben und dann die
Reaktion der Leute zu beobachten. Wenn die angezeigte Temperatur dann
so 20 Grad rauf und runter hopst.
Und die Slew Rate ist dann bei 0V/usec :)

Die fehlende Geduld der jungen Ingenieure ist ein weiteres Problem.

--
mfg Rolf Bombach
 
Am 18.05.2019 um 15:25 schrieb Arno Welzel:
Axel Berger:

Rupert Haselbeck wrote:
Und Firefox hat seit einiger Zeit auch ein paar andere
Funktionen, die ich nicht mag...

Vor allem haben sie elementare und wichtige Grundfunktionen einfach
ausgebaut. Das Umschalten zwischen Verbieten und Erlauben des
Überschreibens meiner bevorzugten Font- und Farbeinstellungen duch den
"Designer" ist immer tiefer versteckt und mit -- jedes Mal! -- immer> mehr Klicks verbunden. RSS-Feeds werden weder unterstĂźtzt noch deren
Vorhandensein in der Adreßzeile signalisiert.

Einstellungen -> Allgemein -> "Erweitert" im Abschnitt "Sprache und
Erscheinungsbild" und dann den Haken bei "Seiten das Verwenden von
eigenen statt der oben gewählten Schriftarten erlauben" entfernen.

Und wie kriegst Du es hin, dann trotzdem die Symbole zu sehen, die nicht
als Bild sondern als Schrift verwendet werden? Das ist das Dilemma an
der Geschichte.

Holger
 
Joerg <news@analogconsultants.com> wrote:

Es gibt nur eine parasitaere Diodenstrecke (in einer Richtung) auf das
separat herausgefuehrte Substrat. Diese in Tateinheit mit 25/30V
Breakdown und 2.5pF Gate Kapazitaet isat beinahe ein Garant fuer den
Exitus, wenn man nicht jegliche noch so kleine ESD-faehige Ladung
eliminiert.

Ah, OK, ja, das ist schon heikel. Hab das Ding nur überflogen auf
offenkundige Warnungen hin.

Ein anderes Thema ist das Substrat, welches von Ingenieuren oft falsch
oder gar nicht aufgelegt wird, weil sie eines separate Herausfuehung
nicht kennen.

Klar, das ist halt was, womit man es in vielen Bereichen nie zu tun
bekommt.

manchmal wie mit dem Oelpreis. Die Beschaffbarkeit grosser Stueckzahlen
kann schonmal "challenging" werden und man muss dem Einkauf und vor
allem den Finanzern verklickern, dass hier ausnahmsweise etwas Inventory
aufgebaut werden sollte. Das grosse Unwort in der Finanzabteilung.

Hmmpf, ja, das ist sogar in unserer eher kleinen Bude manchmal ein
problem.

Das kann passieren. Ich habe manchmal ESD-Schulung in
Produktionsstaetten betrieben, besonders wenn sie Situationen hatten, wo
normale ESD-Massnahmen nicht reichten. Dabei gab es lustige
Begebenheiten, z.B. bei der Uebergabe von IC Trays von einer Person zur
anderen. "You have to briefly touch each other and then not move until
the hand-over is complete" ... "Oh no, no touch, that can get us in
trouble with lawsuits!" ... also nur Uebergabe am Metallwagen und den
beide gleichzeitig anfassen.

Das ist bei mir schon Automatismus, bzw. Platinen nur am geerdeten
Stecker übergeben. Ebenso, beim Reingreifen ins Gerät unter Spannung
linke hand in die Hosentasche, und beim Ziehen einer Platine aus dem
spannungslosen Gerät linek Hand an den Rahmen. Wie Du sagst,
Standard-ESD-Situationen (nicht sowas wie bei Deinem Sensibelchen von
oben im Text) kann man an sich ohne Armbändchen und so'n Kram zu 100%
durch einen gewissen Drill beherrschen, wenn man sich penibel an paar
einfache Regeln hält. Nicht so wie mein damaliger Chef, kommt, sieht
ein neues Device auf dem Labortisch, "Oh, was ist denn das für ein
Baustein?", Wurschtfinger kommt bedrohlich nahe, bis ich reagieren und
was sagen kann macht es hörbar brrz, Cheffe sagt "autsch, hoppla" -
und Prüfling ist kaputt :))) Winter, -10 Grad, furztrockene Luft, ganz
normal. War ein 90ct-MMIC, wenn ich mich recht erinnere, nix
Dramatisches, aber halt ärgerlich.


-ras

--
Ralph A. Schmid +49-171-3631223 +49-911-21650056
http://www.schmid.xxx/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/ http://www.kabuliyan.de/
 
Volker Staben <volker.staben@hs-flensburg.de> wrote:

Und das, was sich das Unternehmen als Ziel setzt, sollte im Sinne der
Norm genau die Tauglichkeit des Produkts sein. Insofern wird - wenn die
Norm intentionsgemäß angewendet wird - auch genau die Tauglichkeit des
Produkts bewertet.

Klar, aber eben indirekt und nach Bestimmung durch den Hersteller. Da
sehe ich schon einen Unterschied - daß es keine externe Organisation
ist, die diese Tauglichkeit bewertet, sondern den Weg des Herstellers
zu der durch ihn definierten Tauglichkeit begleitet und zertifiziert.


-ras

--
Ralph A. Schmid +49-171-3631223 +49-911-21650056
http://www.schmid.xxx/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/ http://www.kabuliyan.de/
 
On 2019-05-23 06:14, Ralph A. Schmid, dk5ras wrote:


... Nicht so wie mein damaliger Chef, kommt, sieht
ein neues Device auf dem Labortisch, "Oh, was ist denn das für ein
Baustein?", Wurschtfinger kommt bedrohlich nahe, bis ich reagieren und
was sagen kann macht es hörbar brrz, Cheffe sagt "autsch, hoppla" -
und Prüfling ist kaputt :))) Winter, -10 Grad, furztrockene Luft, ganz
normal. War ein 90ct-MMIC, wenn ich mich recht erinnere, nix
Dramatisches, aber halt ärgerlich.

Earl Muntz machte das als Chef bei den Entwicklern seiner
Billigfernseher so: Spazierte von hinten heran, zog einen stets
mitgefuehrten Seitenschneider aus der Tasche und knipste im laufenden
Prototypen einen Kondensator ab. Wenn nichts passierte, sagte er "Hey,
get rid of that in the BOM, you are wasting money". Wenn danach die
Synchronisation oder es einen Knall gab aussetzte "Oh, sorry, you better
put that one back in".

Der Entwicklungsleiter bei meinem ersten AG hielt schonmal den Finger
auf ein stinknormales IC in einem langsame Teil der Schaltung und zog
ihn rasch weg. "Autsch, warum ist das so heiss?". Worauf der Ingenieur
schonmal den Netzstecker rausriss.

Ich war an der Uni fieser. In den Labors haben manche geraucht, war
damals nicht verboten. Ebenfalls durfte "Hopfenbluetentee" getrunken
werden und so stand immer eine Kiste Koepi im Labor. Mein Tischnachbar
musste mal, jemand anders hatte gerade seine Fluppe zu Ende, ich nahm
die noch nicht ausgedrueckte Kippe, legte sie in einen Kronkorken und
schob den mit einem Holzstab weit unter den Prototypen meines Nachbarn.
Er kam zurueck, Rauch quoll raus ... "GAAAH!" ... er riss den Stecker raus.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
Joerg <news@analogconsultants.com> wrote:

Mein Tischnachbar
musste mal, jemand anders hatte gerade seine Fluppe zu Ende, ich nahm
die noch nicht ausgedrueckte Kippe, legte sie in einen Kronkorken und
schob den mit einem Holzstab weit unter den Prototypen meines Nachbarn.
Er kam zurueck, Rauch quoll raus ... "GAAAH!" ... er riss den Stecker raus.

Ich bin mal bei der Inbetriebnahme der ersten fünf Prototypen einer
neuen DSP-Platine zufällig ins Labor gekommen, sag so, "dann mal
schauen, ob's raucht", der Kollege schaltet ein, und - es raucht.
Mußte ich mir jahrelang vorhalten lassen, daß ich mit meiner finsteren
Aura den neuen Baugruppen doch bitte fernbleiben möge :)


-ras

--
Ralph A. Schmid +49-171-3631223 +49-911-21650056
http://www.schmid.xxx/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/ http://www.kabuliyan.de/
 
Am 23.05.2019 um 16:36 schrieb Joerg:
Der Entwicklungsleiter bei meinem ersten AG hielt schonmal den Finger auf ein
stinknormales IC in einem langsame Teil der Schaltung und zog ihn rasch weg.
"Autsch, warum ist das so heiss?". Worauf der Ingenieur schonmal den
Netzstecker rausriss.

Frage der QS-Abteilung an die Entwicklungsabteilung: "Wenn in den EPROMs das
rote Licht ausgeht, sind die dann kaputt?"
EW: "???"
QS: "Wir haben hier einen Satz Platinen zu testen, die nicht richtig
funktionieren. Und die EPROMs haben am Anfang noch rot geleuchtet, nun nicht
mehr..."
EW: "Wir mĂźssen uns das ansehen!"

Es stellte sich dann heraus, daß die Fertigung irgendwie alle EPROMs falsch
herum eingesetzt hat. Und das Netzteil (2*Gossen im MS-Betrieb 5V/120A) war
potent genug...

Bernd
 
Am 24.05.2019 um 10:27 schrieb Ralph A. Schmid, dk5ras:

Ich bin mal bei der Inbetriebnahme der ersten fünf Prototypen einer
neuen DSP-Platine zufällig ins Labor gekommen, sag so, "dann mal
schauen, ob's raucht", der Kollege schaltet ein, und - es raucht.
Mußte ich mir jahrelang vorhalten lassen, daß ich mit meiner finsteren
Aura den neuen Baugruppen doch bitte fernbleiben möge :)

Wir hatten am Institut auch so einen Kollegen. Vor jeder Freigabe mußte
er mindestens angerufen werden (Klingeln kann schon ausreichen), oder
persönlich vorbeischauen oder nur vorbeigehen. Wenn dabei keine Probleme
auftraten, war das Programm oder die Schaltung einsatzbereit.

Allerdings hat er einmal auch eine Panik ausgelöst, als im Beisein aller
Experten des Instituts ein Lüfter den Rauch seiner Pfeife aus dem gerade
geöffneten Gerät aufsteigen ließ. Noch ein Beweis, daß Raucher im Labor
gefährlich leben ;-)

DoDi
 
On 2019-05-24 04:11, Bernd Laengerich wrote:
Am 23.05.2019 um 16:36 schrieb Joerg:
Der Entwicklungsleiter bei meinem ersten AG hielt schonmal den Finger
auf ein stinknormales IC in einem langsame Teil der Schaltung und zog
ihn rasch weg. "Autsch, warum ist das so heiss?". Worauf der Ingenieur
schonmal den Netzstecker rausriss.

Frage der QS-Abteilung an die Entwicklungsabteilung: "Wenn in den EPROMs
das rote Licht ausgeht, sind die dann kaputt?"
EW: "???"
QS: "Wir haben hier einen Satz Platinen zu testen, die nicht richtig
funktionieren. Und die EPROMs haben am Anfang noch rot geleuchtet, nun
nicht mehr..."
EW: "Wir mĂźssen uns das ansehen!"

Es stellte sich dann heraus, daß die Fertigung irgendwie alle EPROMs
falsch herum eingesetzt hat. Und das Netzteil (2*Gossen im MS-Betrieb
5V/120A) war potent genug...

Schoen!

Wir hatten Ende der 80er (von einer namhaften germanischen Schmiede!)
einen Strip Chart Recorder im Test, zu sehen, ob wir den ins Produkt
setzen. Den Reset auf dessen Board gedrueckt ... *POFF* ... stink. Die
schalteten zwecks Reset eiskalt +5V auf Masse. In unserem Geraet sass
ein Schaltnetzteil, das auf dem 5V Ausgang 100A liefern konnte. Hinter
dem Plastikpoempel des Reset-Knopfes war alles verdampft.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
On Fri, 24 May 2019 14:27:07 +0200, Hans-Peter Diettrich <DrDiettrich1@aol.com>
wrote:

Allerdings hat er einmal auch eine Panik ausgelöst, als im Beisein aller
Experten des Instituts ein Lüfter den Rauch seiner Pfeife aus dem gerade
geöffneten Gerät aufsteigen ließ. Noch ein Beweis, daß Raucher im Labor
gefährlich leben ;-)

Ein Bürokollege hatte erzählt: Ein sauteures Speki steht offen im Labor, und
einer werkelt dran rum an den Innereien. Der hatte sich seinen Arbeitsbereich
abgegrenzt, nicht das einer ein Draht knipst und der Stummel fliegt rein, oder
so.

Dessen Kollegen haben ein Loch in die Wand gebohrt, und einen Schlauch
durchgelegt, und unter dem Gerät enden lassen. Dann in den Schlauch einen
Widerstand, ans Ende einen Lüfter, und dann den Widerstand "ein wenig"
überlastet, damit der Duft überhitzter Elektronik aus dem Speki wehte...

Ich glaub er hat's als "selbst gemacht" erzählt -- aber wenn nicht, ist's gut
erfunden:)


Thomas Prufer
 
Am 23.05.19 um 15:38 schrieb Ralph A. Schmid, dk5ras:
Volker Staben <volker.staben@hs-flensburg.de> wrote:

Und das, was sich das Unternehmen als Ziel setzt, sollte im Sinne der
Norm genau die Tauglichkeit des Produkts sein. Insofern wird - wenn die
Norm intentionsgemäß angewendet wird - auch genau die Tauglichkeit des
Produkts bewertet.

Klar, aber eben indirekt und nach Bestimmung durch den Hersteller. Da
sehe ich schon einen Unterschied - daß es keine externe Organisation
ist, die diese Tauglichkeit bewertet, sondern den Weg des Herstellers
zu der durch ihn definierten Tauglichkeit begleitet und zertifiziert.

nein, nicht zwingend indirekt. Die Anforderungen an das Produkt
definiert der Kunde schon sehr direkt.

Du hast nur insofern recht, weil ein QMS natßrlich keine unabhängigen
Produktprßfungen, Baumusterprßfungen o.ä. fordert. Das ist eine andere
Baustelle, z.B. CE bzw. GPSG. Andere Zielsetzung, anderes Werkzeug. Ein
Hammer soll ja auch keine Schrauben drehen.

V.
 
Volker Bartheld <news2019@bartheld.net> wrote:

Ich habe viele Jahre den Firefox benutzt, aber
irgendwann ist dann auch mal wieder mal gut.

Den mochte ich noch nie, und in der Firma habe ich ihn erfolgreich vor
vielen Jahren verbannt, nachdem er drastischen Aufwand generierte,
weil er mit Windows-Dateiberechtigungen nicht sauber umzugehen
vermochte.


-ras

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http://www.schmid.xxx/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/ http://www.kabuliyan.de/
 
Volker Bartheld <news2019@bartheld.net> wrote:

Diesen Selbstzerfleischungen setze ich mich nicht aus, schon anstrengend
genug wenn man einigermaßen nachhaltig leben will.

So halte ich das auch. Ich nutze das, was für mich den Job so macht,
wie ich es ewarte, da sind mir Markennamen egal. Allerdings hätten es
bei mir wegen Untauglichkeit o.Ä. "verbrannte" Marken u.U. etwas
schwerer als ein Neuling, wieder eine Chance zu bekommen, wenn deren
Produkt bzw. Dienstleistung wieder was taugt.


-ras

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Ralph A. Schmid +49-171-3631223 +49-911-21650056
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http://www.bclog.de/ http://www.kabuliyan.de/
 
Rupert Haselbeck <mein-rest-muell@gmx.de> wrote:

Natürlich. Das hängt ja auch nicht wirklich am Betriebssystem unter dem es
läuft. Entscheidend ist die Anwendung selbst, welche offenbar recht mies
programmiert ist

Eben. Genau wie mit Windows. Unsere Prüfgeräte laufen auch jahrelang
damit ohne Reboot, wenns sein muß und sonst nix kaputtgeht. Und ja,
wir hatten in unserer Software auch schon ein mem leak, das nach paar
Tagen die Mühle crashte. Haben wir natürlich abgedichtet.


-ras

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Ralph A. Schmid +49-171-3631223 +49-911-21650056
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http://www.bclog.de/ http://www.kabuliyan.de/
 

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