BĂśse Falle ;-)

  • Thread starter Reinhard Zwirner
  • Start date
Marcel Mueller schrieb:

On 08.02.15 01.22, Uwe Bonnes wrote:
Zu viel für die ESD-Schutz-Strukturen in einem komplexen Halbleiter. Die
werden da gegrillt.

In fast allen Datenblaettern sind die Limits hoeher, wie z.B. beim STM32 5
mA. Was ist Dein Beispiel fuer 1 mA?

Ein /ESD/-Schutz mit <1mA wäre auch reichlich sinnlos.

Klar. Aber typische ESD-Standards gehen von ESD-Pulsen im
Mikrosekunden-Bereich aus. Schaffst Du es in so kurzer Zeit den
Widerstand an einem Halbleiter-Pin zu messen?

CU,
Christian
 
On 2015-02-08 6:34 AM, Christian Treffler wrote:
Uwe Bonnes schrieb:

Christian Treffler <CTreffler.NG.Dev0@gmx.net> wrote:

Zu viel für die ESD-Schutz-Strukturen in einem komplexen Halbleiter. Die
werden da gegrillt.

In fast allen Datenblaettern

Ich war jetzt mal neugierig und habe mir ein paar Datenblätter
angesehen:
- Analog Devices: Keine Angaben zum Strom über die ESD Strukturen

Das steht so gut wie immer drin. Ich habe mal den ersten AD Chip aus
einem gerade in Arbeit befindlichen Design genommen:

http://www.analog.com/static/imported-files/data_sheets/AD1938.pdf

Zitat Seite 8 "Input Current (Except Supply Pins) ą20 mA".


- Atmel: Keine Angaben zum Strom über die ESD Strukturen
Hier habe ich aufgehört zu suchen.

Da auch. Achtung, grosser File:

Zitat Seite 299 "DC Current per I/O Pin . . . . . . . . . . . . . . . .
.. . 40.0mA"



Typische "Absolute maximum ratings" sind maximale Spannungen an den
Pins, wie z.B. "-0.3V to Vdd+0.3V". aber keine Ströme.
Das reflektiert die Spannungen, ab denen die ESD Strukturen durch
schalten und Strom fließt. Ab da übernimmt der Hersteller keine Garantie
mehr.

sind die Limits hoeher, wie z.B. beim STM32 5mA.

Interessant, die geben tatsächlich einen Injection Current an, ohne
maximale Dauer. Ich würde sagen, den Widerstand von ST Microcontroller
Pins kann man mit dem Multimeter messen.
Allerdings ist die Angabe, wie viel Strom man über die ESD-Strukturen
schicken kann, seltenst zu finden. Angaben über I/O-Pin-Maximal-Ströme
betreffen nämlich die Ausgangs-Treiber, nicht die ESD-Beschaltung.

Die ist so gut wie immer angegeben. Wobei das natuerlich nicht kumulativ
ist, d.h. man darf nicht ueber alle Pins jeweils abs max reinpusten.

Es gibt Designs der unorthodoxen Art, da wird z.B. ein uC ueber
Substratdioden versorgt oder selbige als Gleichrichter benutzt.


Was ist Dein Beispiel fuer 1 mA?

Ich arbeite in der Qualitäts-Abteilung eines Halbleiter-Herstellers und
untersuche Reklamationen. Da kommt EOS sehr häufig vor. Oft genug
bekomme ich als Fehlerbeschreibung "Mit dem Multimeter 5 Ohm nach GND an
Pin x gemessen". Oft genug stellt sich dann heraus, dass der Pin
zerschossen ist.
Nun die interessanten Fragen:
War da eine Fehlfunktion, die wie jetzt nicht mehr finden können, weil
der Pin mit dem Multimeter zerstört wurde?
Oder war da ein kleiner Vorschaden, der durch das Multimeter so
vergrößert wurde, dass wir jetzt nur noch geschmolzenes Metall sehen, wo
wir vorher vielleicht noch die wahre Ursache gefunden hätten?

Wir sagen unseren Kunden immer: Nehmt zur Widerstandsmessung ein
Sourcemeter und begrenzt den Strom.

Meine erste Frage an den Kunden waere nach Fabrikat und Typennummer des
Multimeters. Normale ICs sollten das aushalten. Es sei denn, Ihr baut
ganz filigrane HF-Halbleiter. Es gibt Sampler-dioden, da reichen wenige
Milliampere und ... pueff. Einer der groessten und immer wieder
begangenen Fehler in HF-Designs ist, an der Antenne nicht als erstes
einen fetten DC-Pfad nach Masse vorzusehen, etwa in Form einer Spule.
Das haelt oft nur bis zum ersten Gewitter. An Unis wird sowas natuerlich
nicht gelehrt. Aber es bringt ja auch Auftraege :cool:

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
Joerg schrieb:

> Normale ICs sollten das aushalten.

IBTD.
Und spätestens wenn sie schon einen Vorschaden haben, ist es keine gute
Idee, mit einem Multimeter den Widerstand eines Pins zu messen. Das
macht spätere Analysen schwierig.

> Es sei denn, Ihr baut ganz filigrane HF-Halbleiter

Nope.

CU,
Christian
 
On 2015-02-08 9:39 AM, Christian Treffler wrote:
Joerg schrieb:

Normale ICs sollten das aushalten.

IBTD.
Und spätestens wenn sie schon einen Vorschaden haben, ist es keine gute
Idee, mit einem Multimeter den Widerstand eines Pins zu messen. Das
macht spätere Analysen schwierig.

Wenn die parasitaere Substratstrecke schonmal hart gekommen war, kann
ein Multimeter da auch nicht mehr viel weiter kaputtmachen. Natuerlich
sollte man dennoch nicht rantatzen. Aber es ist im Alltag nunmal
ueblich, mit dem Multimeter in der Schaltung zu suchen, was los ist.
Dafuer muessen ICs ausgelegt werden, ausser wenn es spezielle Sampler
oder empfindliche HF-Teile sind. SD5400 waere so ein Beispiel. Wenn man
beim Einbau auch nur niessen muss, kann bereits alles vorbei sein.

[...]

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
Hallo Christian,

Du schriebst am Sun, 8 Feb 2015 15:34:04 +0100:

Ich arbeite in der Qualitäts-Abteilung eines Halbleiter-Herstellers und
untersuche Reklamationen. Da kommt EOS sehr häufig vor. Oft genug
bekomme ich als Fehlerbeschreibung "Mit dem Multimeter 5 Ohm nach GND an
Pin x gemessen". Oft genug stellt sich dann heraus, dass der Pin
zerschossen ist.

Da stellt sich doch für den Kunden die Frage, warum diese großartigen
Entwickler dann nicht mal auf diese Problematik reagieren und, wenn sie
schon nicht die Schutzschaltungen ausreichend dimensionieren kĂśnnen wollen,
wenigstens in den Datenblättern groß auf die Gefahr hinweisen.

Nun die interessanten Fragen:
War da eine Fehlfunktion, die wie jetzt nicht mehr finden kĂśnnen, weil
der Pin mit dem Multimeter zerstĂśrt wurde?

Ja, da hat sich der Hersteller eine Chance auf Erkenntnisse selber verbaut.

....
Wir sagen unseren Kunden immer: Nehmt zur Widerstandsmessung ein
Sourcemeter und begrenzt den Strom.

Weil das ja schließlich jeder sowieso ständig am Tisch stehen hat....
(BTW, was isn son "Sourcemeter" Ăźberhaupt?)

--
--
(Weitergabe von Adressdaten, Telefonnummern u.ä. ohne Zustimmung
nicht gestattet, ebenso Zusendung von Werbung oder ähnlichem)
-----------------------------------------------------------
Mit freundlichen Grüßen, S. Schicktanz
-----------------------------------------------------------
 
Am 08.02.2015 um 16:44 schrieb Joerg:
On 2015-02-08 6:34 AM, Christian Treffler wrote:

----- Es sei denn, Ihr baut
ganz filigrane HF-Halbleiter.

Filigran ist auch eine frage des alters...
--
mfg hdw
 
Sieghard Schicktanz schrieb:

Hallo Christian,

Du schriebst am Sun, 8 Feb 2015 15:34:04 +0100:

Ich arbeite in der Qualitäts-Abteilung eines Halbleiter-Herstellers und
untersuche Reklamationen. Da kommt EOS sehr häufig vor. Oft genug
bekomme ich als Fehlerbeschreibung "Mit dem Multimeter 5 Ohm nach GND an
Pin x gemessen". Oft genug stellt sich dann heraus, dass der Pin
zerschossen ist.

Da stellt sich doch für den Kunden die Frage, warum diese großartigen
Entwickler dann nicht mal auf diese Problematik reagieren und, wenn sie
schon nicht die Schutzschaltungen ausreichend dimensionieren können wollen,

Ausreichend für was? ESD Strukturen, die sekundenlange Ströme im
mA-Bereich aushalten? Wer will das bezahlen?

> wenigstens in den Datenblättern groß auf die Gefahr hinweisen.

Absolute maximum ratings.

Nun die interessanten Fragen:
War da eine Fehlfunktion, die wie jetzt nicht mehr finden können, weil
der Pin mit dem Multimeter zerstört wurde?

Ja, da hat sich der Hersteller eine Chance auf Erkenntnisse selber verbaut.

[ ] Du hast viel Ahnung von Qualitäts-Arbeit.

Wir sagen unseren Kunden immer: Nehmt zur Widerstandsmessung ein
Sourcemeter und begrenzt den Strom.

Weil das ja schließlich jeder sowieso ständig am Tisch stehen hat...

Habe heute wieder ein Kunden-Labor besichtigt, wo an jedem Tisch ein bis
zwei standen.

> (BTW, was isn son "Sourcemeter" überhaupt?)

Oh, Du bist also ein Hobby-Entwickler. Kein Problem. Aber Du solltest
nicht eine Erwartungs-Haltung an Chip-Designer haben, die von
Groß-Kunden kaum geteilt wird.

CU,
Christian
 
On 2015-02-10 12:20 PM, Christian Treffler wrote:
Sieghard Schicktanz schrieb:

Hallo Christian,

Du schriebst am Sun, 8 Feb 2015 15:34:04 +0100:

Ich arbeite in der Qualitäts-Abteilung eines Halbleiter-Herstellers und
untersuche Reklamationen. Da kommt EOS sehr häufig vor. Oft genug
bekomme ich als Fehlerbeschreibung "Mit dem Multimeter 5 Ohm nach GND an
Pin x gemessen". Oft genug stellt sich dann heraus, dass der Pin
zerschossen ist.

Da stellt sich doch für den Kunden die Frage, warum diese großartigen
Entwickler dann nicht mal auf diese Problematik reagieren und, wenn sie
schon nicht die Schutzschaltungen ausreichend dimensionieren können wollen,

Ausreichend für was? ESD Strukturen, die sekundenlange Ströme im
mA-Bereich aushalten? Wer will das bezahlen?

Ich habe uC Schaltungen gesehen, die wurden ueber die Substratstrecken
versorgt. Kein Witz. Die haben das eiskalt als Gleichrichter zum
Nulltarif benutzt, dauerhaft. Laut abs max konnte der uC m.W. 40mA, ohne
Zeitbegrenzung. Natuerlich nur auf je einer Strecke, nicht pro Pin und
dann gleichzeitig.

Einer meiner Faelle war eine Schaltung, wo ich notgedrungen regelmaessig
in die Substratstrecke musste, Schutzbeschaltung war nicht drin.
Hersteller gefragt, und die sagten, solange es unter 10mA bliebe ginge
das in Ordnung. Teuer waren all diese Bauteile nicht.

[...]

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
Joerg wrote:
Ich habe uC Schaltungen gesehen, die wurden ueber die Substratstrecken
versorgt. Kein Witz. Die haben das eiskalt als Gleichrichter zum
Nulltarif benutzt, dauerhaft. Laut abs max konnte der uC m.W. 40mA,
ohne Zeitbegrenzung. Natuerlich nur auf je einer Strecke, nicht pro Pin
und dann gleichzeitig.

*schauder*

Einer meiner Faelle war eine Schaltung, wo ich notgedrungen
regelmaessig in die Substratstrecke musste, Schutzbeschaltung war nicht
drin. Hersteller gefragt, und die sagten, solange es unter 10mA bliebe
ginge das in Ordnung. Teuer waren all diese Bauteile nicht.

[...]

Dann aber am besten schriftlich geben lassen für welcher Revision(en)
des Chips diese Aussage gilt.
Ich habe da schon wilde Fehlfunktionen gesehen wenn zu viel Strom über
das Substrat fließt. Das ist übelst zu debuggen wenn der Chip sich
dann nicht mehr so verhält wie es laut Datasheet sein sollte.
 
On 2015-02-11 2:35 AM, Michael Baeuerle wrote:
Joerg wrote:

Ich habe uC Schaltungen gesehen, die wurden ueber die Substratstrecken
versorgt. Kein Witz. Die haben das eiskalt als Gleichrichter zum
Nulltarif benutzt, dauerhaft. Laut abs max konnte der uC m.W. 40mA,
ohne Zeitbegrenzung. Natuerlich nur auf je einer Strecke, nicht pro Pin
und dann gleichzeitig.

*schauder*

Das geht noch weiter. Man hatte sich auch den Regler gespart und die
Quelle war weich. Die "Regelung" lief im Forward Verfahren, man sorgte
einfach fuer konstante Grundlast. Da das hauptsaechlich der uC selbst
war, haben sie Dummy Code mit hineingepfercht, welcher in Ruhephasen
fuer genug Leistungsverbrauch sorgte. Das hatte mir aber niemand gesagt.
Irgendwann kam ich mit der Scope Spitze an den Resonator, die Schwingung
riss wohl kurz ab, uC zog kaum noch Strom ... *POFF*

Ach ja, es gab natuerlich auch keinen Netztrafo, was der kostet, wo
kaeme man hin, hing alles direkt an 120V/60Hz.


Einer meiner Faelle war eine Schaltung, wo ich notgedrungen
regelmaessig in die Substratstrecke musste, Schutzbeschaltung war nicht
drin. Hersteller gefragt, und die sagten, solange es unter 10mA bliebe
ginge das in Ordnung. Teuer waren all diese Bauteile nicht.

[...]

Dann aber am besten schriftlich geben lassen für welcher Revision(en)
des Chips diese Aussage gilt.
Ich habe da schon wilde Fehlfunktionen gesehen wenn zu viel Strom über
das Substrat fließt. Das ist übelst zu debuggen wenn der Chip sich
dann nicht mehr so verhält wie es laut Datasheet sein sollte.

Normalerweise werden die abs max Angaben auch gehalten. Kann aber nicht
schaden, nochmal nachzuhaken. Aber klar, die Antwort sollte zumindest
als Email vorliegen. Bei Gespraechen als bestaetigte Zusammenfassung in
Form eines Memo.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
Joerg wrote:
On 2015-02-11 2:35 AM, Michael Baeuerle wrote:
Joerg wrote:

Ich habe uC Schaltungen gesehen, die wurden ueber die Substratstrecken
versorgt. Kein Witz. Die haben das eiskalt als Gleichrichter zum
Nulltarif benutzt, dauerhaft. Laut abs max konnte der uC m.W. 40mA,
ohne Zeitbegrenzung. Natuerlich nur auf je einer Strecke, nicht pro Pin
und dann gleichzeitig.

*schauder*


Das geht noch weiter. Man hatte sich auch den Regler gespart und die
Quelle war weich. Die "Regelung" lief im Forward Verfahren, man sorgte
einfach fuer konstante Grundlast. Da das hauptsaechlich der uC selbst
war, haben sie Dummy Code mit hineingepfercht, welcher in Ruhephasen
fuer genug Leistungsverbrauch sorgte. Das hatte mir aber niemand gesagt.
Irgendwann kam ich mit der Scope Spitze an den Resonator, die Schwingung
riss wohl kurz ab, uC zog kaum noch Strom ... *POFF*

Ach ja, es gab natuerlich auch keinen Netztrafo, was der kostet, wo
kaeme man hin, hing alles direkt an 120V/60Hz.

Und Du solltest wahrscheinlich "den Fehler suchen", weil das nicht so
zuverlässig lief? ;o)
 
Joerg wrote:
Michael Baeuerle wrote:

[...]
Dann aber am besten schriftlich geben lassen für welcher Revision(en)
des Chips diese Aussage gilt.
Ich habe da schon wilde Fehlfunktionen gesehen wenn zu viel Strom über
das Substrat fließt. Das ist übelst zu debuggen wenn der Chip sich
dann nicht mehr so verhält wie es laut Datasheet sein sollte.

Normalerweise werden die abs max Angaben auch gehalten. Kann aber nicht
schaden, nochmal nachzuhaken.

Vor allem wie die Angabe des Stroms zu verstehen ist. Nur als absolute
maximum rating im Sinne von "es geht nichts kaputt" bzw. "es kommt nicht
zum Latch-up" oder wirklich "alles funktioniert wie spezifiziert" bei
diesem Strom.

Der Bereich dazwischen ist eine Grauzone in der man sich nicht bewegen
möchte ... in meinem Fall hatte seinerzeit die CPU einen einzelnen
Port-Pin angesteuert - auf einen anderen Wert als die Firmware es
befohlen hat.
 
On 2015-02-11 8:38 AM, Michael Baeuerle wrote:
Joerg wrote:
Michael Baeuerle wrote:

[...]
Dann aber am besten schriftlich geben lassen für welcher Revision(en)
des Chips diese Aussage gilt.
Ich habe da schon wilde Fehlfunktionen gesehen wenn zu viel Strom über
das Substrat fließt. Das ist übelst zu debuggen wenn der Chip sich
dann nicht mehr so verhält wie es laut Datasheet sein sollte.

Normalerweise werden die abs max Angaben auch gehalten. Kann aber nicht
schaden, nochmal nachzuhaken.

Vor allem wie die Angabe des Stroms zu verstehen ist. Nur als absolute
maximum rating im Sinne von "es geht nichts kaputt" bzw. "es kommt nicht
zum Latch-up" oder wirklich "alles funktioniert wie spezifiziert" bei
diesem Strom.

Der Bereich dazwischen ist eine Grauzone in der man sich nicht bewegen
möchte ... in meinem Fall hatte seinerzeit die CPU einen einzelnen
Port-Pin angesteuert - auf einen anderen Wert als die Firmware es
befohlen hat.

Deshalb muss man nachfragen. Das geht natuerlich nur bei Firmen, die das
Wort Support noch verstehen. Manchmal, etwa bei Analog Devices, war es
im Datenblatt angegeben. So in der Art "As long as the input current is
kept below x mA the IC will continue to function ..."

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
Hallo Christian,

Du schriebst am Tue, 10 Feb 2015 21:20:35 +0100:

Da stellt sich doch für den Kunden die Frage, warum diese großartigen
Entwickler dann nicht mal auf diese Problematik reagieren und, wenn sie
schon nicht die Schutzschaltungen ausreichend dimensionieren kĂśnnen
wollen,

Ausreichend fĂźr was? ESD Strukturen, die sekundenlange StrĂśme im
mA-Bereich aushalten? Wer will das bezahlen?

Da gibt's durchaus Firmen, die das als machbar nicht nur ansehen. Weil ich
damit öfters zu tun habe, weiß ich das z.B. von Microchip. Die geben
standardmäßig für die meisten ihrer Prozessoren als offizielle "Absolute
Maximum Ratings" an "Input clamp current, IIK (VI < 0 or VI > VDD) +- 20mA".

wenigstens in den Datenblättern groß auf die Gefahr hinweisen.
Absolute maximum ratings.

Aber mit brauchbaren Werten. Da gab's sogar mal einen Schaltungsvorschlag
von Microchip selber (den habe ich mir der Kuriosität halber gemerkt), bei
dem eine Netzphasenauswertung mittels eines einzigen, direkt an der Phase
(110V, USAnien) angeschlossenen Widerstands (199k IIRC) vorgeschlagen wurde
- Spannungsbegrenzung nach beiden Polaritäten einzig und allein per
Substrat-Schutzdioden.

Nun die interessanten Fragen:
War da eine Fehlfunktion, die wie jetzt nicht mehr finden kĂśnnen, weil
der Pin mit dem Multimeter zerstĂśrt wurde?

Ja, da hat sich der Hersteller eine Chance auf Erkenntnisse selber
verbaut.

[ ] Du hast viel Ahnung von Qualitäts-Arbeit.

Ein Standard-IC, bei dem ein Eingang mit einem Multimeter zerstĂśrt werden
kann, hat mit Qualität nicht viel zu tun. Daß es Anwendungen gibt, bei
denen man nicht die Maßstäbe für die Konstruktion eines Smartphone oder gar
eines Multimeters oder Oszilloskops anwenden kann, tut dem ja keinen
Abbruch.

Wir sagen unseren Kunden immer: Nehmt zur Widerstandsmessung ein
Sourcemeter und begrenzt den Strom.

Weil das ja schließlich jeder sowieso ständig am Tisch stehen hat...

Habe heute wieder ein Kunden-Labor besichtigt, wo an jedem Tisch ein bis
zwei standen.

Das kann ja durchaus in Deinem Geschäftsfeld ßblich sein, die Regel an den
meisten Entwickler-Arbeitsplätzen ist das sicher nicht.

....
nicht eine Erwartungs-Haltung an Chip-Designer haben, die von
Groß-Kunden kaum geteilt wird.

Es kommt da wohl doch durchaus auch auf das Arbeitsgebiet an, welche
AnsprĂźche zu erfĂźllen sind. Es ist ja nichts dagegen zu sagen, wenn Du
in einer Branche tätig bist, wo hochdiffiziele Strukturen mit hÜchster
Empfindlichkeit benĂśtigt werden und die Regel sind; das solltest Du dann
aber auch dazusagen. Sonst wirkt das so wie der Schrecken eines
Taschenuhrmachers, der in eine Grobschmiede kommt und angesichts des
großen Vorschlaghammers stammelt, daß man damit doch keine anständige
Arbeit abliefern kĂśnnte, weil da alles gleich beim ersten Schlag
kaputtgehen muß...

--
--
(Weitergabe von Adressdaten, Telefonnummern u.ä. ohne Zustimmung
nicht gestattet, ebenso Zusendung von Werbung oder ähnlichem)
-----------------------------------------------------------
Mit freundlichen Grüßen, S. Schicktanz
-----------------------------------------------------------
 
Hi Reinhard,

Reinhard Zwirner schrieb am 04.02.2015 um 22:37:
Ich habe mir also fĂźr Quick-and-dirty-Tests so ein kleines
AVR-Testmaschinchen besorgt:

Falls Du ein Gehäuse brauchst - ich hab da vor ein paar Wochen mal was
vorbereitet:

http://bastard-fdb.blogspot.de/2015/01/gehause-fur-einen-transistortester.html

MfG

Stefan
 
Am Thu, 12 Feb 2015 11:42:05 +0100 schrieb Stefan Krister:

Ich habe mir also für Quick-and-dirty-Tests so ein kleines
AVR-Testmaschinchen besorgt:

Falls Du ein Gehäuse brauchst - ich hab da vor ein paar Wochen mal was
vorbereitet:

http://bastard-fdb.blogspot.de/2015/01/gehause-fur-einen-transistortester.html

Nicht schlecht, und das erste Mal dass ich eine wirkliche Anwendung für
diese preiswerten 3-D Drucker sehe (ich nehme an das geht damit zu
erstellen).

Rein informativ: was kostet so ein Gehäuse dann etwa, so rein vom Material
her?

Lutz


--
Mit unseren Sensoren ist der Administrator informiert, bevor es Probleme im
Serverraum gibt: preiswerte Monitoring Hard- und Software-kostenloses Plugin
auch für Nagios - Nachricht per e-mail,SMS und SNMP: http://www.messpc.de
Messwerte nachträgliche Wärmedämmung http://www.messpc.de/waermedaemmung.php
 
Hi Lutz,

Lutz Schulze schrieb am 12.02.2015 um 11:55:
Nicht schlecht, und das erste Mal dass ich eine wirkliche Anwendung fĂźr
diese preiswerten 3-D Drucker sehe (ich nehme an das geht damit zu
erstellen).

Danke! In der Tat war das auch der Hauptgrund, mir einen 3D Drucker zu
bauen.

Rein informativ: was kostet so ein Gehäuse dann etwa, so rein vom Material
her?

Man braucht etwas Ăźber 9m an Filament im Durchmesser von 2,84mm. Mein
Lieferant sitzt in UK und möchte dafür 4,70€ haben zzgl. 6,76 Shipping.
(NatĂźrlich wĂźrde man nicht wegen 9m dort bestellen wollen ...)

Es geht auch gßnstiger wenn man andere Händler wählt. Es ist halt wie
bei allen Dingen ein Kompromiss zwischen Qualität und Preis.

MfG

Stefan
 
Am 12.02.2015 um 13:21 schrieb Stefan Krister:
Hi Lutz,

Lutz Schulze schrieb am 12.02.2015 um 11:55:

Nicht schlecht, und das erste Mal dass ich eine wirkliche Anwendung fĂźr
diese preiswerten 3-D Drucker sehe (ich nehme an das geht damit zu
erstellen).

Danke! In der Tat war das auch der Hauptgrund, mir einen 3D Drucker zu
bauen.


Rein informativ: was kostet so ein Gehäuse dann etwa, so rein vom Material
her?

Man braucht etwas Ăźber 9m an Filament im Durchmesser von 2,84mm. Mein
Lieferant sitzt in UK und möchte dafür 4,70€ haben zzgl. 6,76 Shipping.
(NatĂźrlich wĂźrde man nicht wegen 9m dort bestellen wollen ...)

Meinst du, dass das so teuer ist?
Ich zahle etwa 20,- € pro kg. Das Material ist aber extrem leicht, man
druckt ja Ăźblicherweise mit einem FĂźllungsgrad von vieleicht 25%.
Schätze mal, Materialkosten liegen eher unter 2,- €.

Ich verwende aber inzwischen 1,75mm Filament in einem MK8 Extruder. Geht
wesentlich besser, als der Wade-Extruder mit 3mm Material.

Wir lang ist bei dir die Druckzeit? Schätze mal so 5h fßr alle Teile, oder?

Gruß

Stefan
 
Hi Stefan,

Stefan schrieb am 12.02.2015 um 16:42:
Meinst du, dass das so teuer ist?

Ich weiß es, hab schon ein paar hundert € dort gelassen.

> Wir lang ist bei dir die Druckzeit? Schätze mal so 5h fßr alle Teile, oder?

5h kann hinkommen. Ich hab die Werte ausm Slicer genommen - kann auch
sein, dass das Profil nicht ganz passt. Ich kann das daheim nochmal mit
dem richtigen Profil nachrechnen lassen. Im BĂźro habe ich nicht alle
Werkzeuge zur Hand.

MfG

Stefan
 
Stefan Krister schrieb:
Hi Reinhard,

Reinhard Zwirner schrieb am 04.02.2015 um 22:37:

Ich habe mir also fĂźr Quick-and-dirty-Tests so ein kleines
AVR-Testmaschinchen besorgt:

Falls Du ein Gehäuse brauchst - ich hab da vor ein paar Wochen mal was
vorbereitet:

http://bastard-fdb.blogspot.de/2015/01/gehause-fur-einen-transistortester.html

Hallo Stefan,

super, Hut ab!

Jetzt müßte ich hier nur jemanden finden, der mir Deine Datei
"druckt": mein Canon-Tintenstrahldrucker kann das leider nicht ;-(!

Ciao

Reinhard
 

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