G
Gerhard Hoffmann
Guest
Am 05.02.20 um 22:02 schrieb Rolf Bombach:
Wenn man absolut niedrigste Rauschspannung haben will, dann ist 300 Ohm
alles andere als optimal. Der AD797 und auch der LT1028 haben eine
Rauschspannungsdichte von 1 nV/rtHz, d.h. Spannungsrauschen wie ein
60-Ohm-Widerstand bei Raumtemperatur. Wenn der Quellwiderstand auch 60
Ohm ist, hat man schon 1.414 nV/rtHz, bei 180 Ohm sind es schon
2 nV/rtHz insgesamt. Bei 300 Ohm kann man sich echt was billigeres suchen.
Die Rauschzunahme liegt nicht am OpAmp sondern am thermischen
Spannungsrauschen der Quelle.
Der AD797 hat Schutzdioden im Eingang, aber keine Strombegrenzungs-
widerstände, damit jeder mit sich selbst ausmachen kann wo die
Schmerzgrenze liegt, oder ob er lieber Ăźberhaupt vorsichtig ist.
Das wichtige Feature der rauscharmen BJTs ist der niedrige Rbb, der
mit groĂer Transistorgeometrie erkauft wird. Leider liegt der in
Serie zu RE, und der hängt im wesentlichen nicht von der Geometrie
ab sondern vom Emitterstrom. FĂźr AD797 oder LT1028 braucht man
5 mA tail current, sonst hat man schon verloren. Daraus geht hervor,
dass es auch bei neuen BJT-opamps nicht viel besser als 1 nV/rtHz
werden werden wird weil 2 * 15V * 5 mA nur fĂźr die Eingangsstufe
schon ganz ordentlich heizt und man Offset-Probleme bekommt.
Das Beta wächst auch nicht in den Himmel.
Gegeben sei Collectorstrom 10 mA, beta sei 200.
IB ist dann 10e-3/200 = 50 uA
Das kreiert eine shot noise density in der Basis von sqrt( 2 q IB)
= sqrt(2 * 1.6e-19 * 50E-6) A/rtHz = 4e-12 [A/rtHz].
Das macht Ăźber 100 Ohm in der Signalquelle u = I *r = 4e-12 * 100
= 400 pV / rt Hz
Bei 1K hoffnungslos.
Gut zu merken (tnx Win!):
q = 1.6 E-19
4KT = 1.6 E-20
Ich habe einen Messverstärker gemacht mit 10 * 2 * ADA4898.
Damit kann man so bis 100 Ohm Quellwiderstand recht sorglos
mit 220 pV/rtHz Eigenrauschen herummessen.
Der ADA4898-2 war als Dual mit Thermopad eigentlich ziemlich
preisgĂźnstig; das hat man aber zwischenzeitlich korrigiert.
Der Rauschstrom ist beim Messen unangenehm. Man bekommt
seine Auswirkung auch mit Kreuzkorrelation nicht weg weil
mit 2 Messverstärkern der Spannungsabfall am Quellwiderstand
beiden Kanälen gemeinsam ist und sich nicht wegmittelt.
Ich tendiere deshalb jetzt zu FET-Verstärkern, auch wenn
die erreichbare Rauschspannungsdichte bei FETs eher schlechter ist.
Andererseits hat jemand bei Philips Medical / Max Planck?? 400 Stk.
BF862 parallelgeschaltet und kommt auf 35 pV/rt Hz.
Es gibt eine VerĂśffentlichung im Netz, die suche ich aber jetzt nicht mehr.
Wenn ich schon dabei bin: der LT1028 hat bei 300 KHz einen
Rauschpeak, den das Datenblatt die ersten 15 Jahre verschwiegen hat.
Ich habe neulich gelesen, dass die neuen Audio-OpAmps von LT & TI
lediglich Industrial-Typen sind die die Offset-Spec nicht einhalten.
Von einem LT11?? habe ich auch ein Chipfoto gesehen mit "LT1028" in der
rechten unteren Ecke.
GruĂ, Gerhard
Œ Die Quellwiderstände sollten fßr den AD797 (100_Ohm) und den OPA1612
ÂŚ (140_Ohm) nicht Ăźber die eingeklammerten Werte liegen.
Wo steht das? Der AD797 ist fßr Quellwiderstände um 300 Ohm optimal. Wobei
der Text im Datenblatt dezent konfus ist. Einerseits wird darauf
hingewiesen,
dass schon 10 zusätzliche Ohm merklich das Rauschen anheben, in Fig. 33 wir
allerdings ein 100 Ohm Widerstand empfohlen, der ja angeblich kaum eine
merklichen Einfluss auf das Rauschen hätte... Egal, das Teil ist schon
älter...
Wenn man absolut niedrigste Rauschspannung haben will, dann ist 300 Ohm
alles andere als optimal. Der AD797 und auch der LT1028 haben eine
Rauschspannungsdichte von 1 nV/rtHz, d.h. Spannungsrauschen wie ein
60-Ohm-Widerstand bei Raumtemperatur. Wenn der Quellwiderstand auch 60
Ohm ist, hat man schon 1.414 nV/rtHz, bei 180 Ohm sind es schon
2 nV/rtHz insgesamt. Bei 300 Ohm kann man sich echt was billigeres suchen.
Die Rauschzunahme liegt nicht am OpAmp sondern am thermischen
Spannungsrauschen der Quelle.
Der AD797 hat Schutzdioden im Eingang, aber keine Strombegrenzungs-
widerstände, damit jeder mit sich selbst ausmachen kann wo die
Schmerzgrenze liegt, oder ob er lieber Ăźberhaupt vorsichtig ist.
Das wichtige Feature der rauscharmen BJTs ist der niedrige Rbb, der
mit groĂer Transistorgeometrie erkauft wird. Leider liegt der in
Serie zu RE, und der hängt im wesentlichen nicht von der Geometrie
ab sondern vom Emitterstrom. FĂźr AD797 oder LT1028 braucht man
5 mA tail current, sonst hat man schon verloren. Daraus geht hervor,
dass es auch bei neuen BJT-opamps nicht viel besser als 1 nV/rtHz
werden werden wird weil 2 * 15V * 5 mA nur fĂźr die Eingangsstufe
schon ganz ordentlich heizt und man Offset-Probleme bekommt.
Das Beta wächst auch nicht in den Himmel.
Gegeben sei Collectorstrom 10 mA, beta sei 200.
IB ist dann 10e-3/200 = 50 uA
Das kreiert eine shot noise density in der Basis von sqrt( 2 q IB)
= sqrt(2 * 1.6e-19 * 50E-6) A/rtHz = 4e-12 [A/rtHz].
Das macht Ăźber 100 Ohm in der Signalquelle u = I *r = 4e-12 * 100
= 400 pV / rt Hz
Bei 1K hoffnungslos.
Gut zu merken (tnx Win!):
q = 1.6 E-19
4KT = 1.6 E-20
Ich habe einen Messverstärker gemacht mit 10 * 2 * ADA4898.
Damit kann man so bis 100 Ohm Quellwiderstand recht sorglos
mit 220 pV/rtHz Eigenrauschen herummessen.
Der ADA4898-2 war als Dual mit Thermopad eigentlich ziemlich
preisgĂźnstig; das hat man aber zwischenzeitlich korrigiert.
Der Rauschstrom ist beim Messen unangenehm. Man bekommt
seine Auswirkung auch mit Kreuzkorrelation nicht weg weil
mit 2 Messverstärkern der Spannungsabfall am Quellwiderstand
beiden Kanälen gemeinsam ist und sich nicht wegmittelt.
Ich tendiere deshalb jetzt zu FET-Verstärkern, auch wenn
die erreichbare Rauschspannungsdichte bei FETs eher schlechter ist.
Andererseits hat jemand bei Philips Medical / Max Planck?? 400 Stk.
BF862 parallelgeschaltet und kommt auf 35 pV/rt Hz.
Es gibt eine VerĂśffentlichung im Netz, die suche ich aber jetzt nicht mehr.
Wenn ich schon dabei bin: der LT1028 hat bei 300 KHz einen
Rauschpeak, den das Datenblatt die ersten 15 Jahre verschwiegen hat.
Ich habe neulich gelesen, dass die neuen Audio-OpAmps von LT & TI
lediglich Industrial-Typen sind die die Offset-Spec nicht einhalten.
Von einem LT11?? habe ich auch ein Chipfoto gesehen mit "LT1028" in der
rechten unteren Ecke.
GruĂ, Gerhard