Zuverlässigkeit Raspi o.ä.

Volker Bartheld wrote:

> Das entschärft den Kabel-/Adapterverhau natürlich signifikant.

Der war mir egal, bzw. mußte mir egal sein. Vorher war "Musikgenuß" gar
nicht möglich.

Gruß, Ralf
 
On 1/24/19 4:40 PM, Volker Bartheld wrote:
On Thu, 24 Jan 2019 11:58:36 +0100, Gerrit Heitsch wrote:
Kann dein Fernseher kein HDMI-CEC?

Nein.

Die Wohnzimmertauglichkeit schränkt das Kabel-/Adapter-/Kartengewirr etwas
ein und die (analoge) Audioqualität ist Raspberry-typisch sehr schlecht,
was die gleichzeitige Verbindung mit Projektor _und_ Dolby-D-Receiver
fast unmĂśglich macht.

Hier nicht, siehe oben. :)

Depends. Der Projektor sitzt ca. 8m Kabellänge vom Fernseher, der Leinwand
und dem Hifiturm entfernt auf einem Bord an der RĂźckwand. Der RasPi ist
natĂźrlich Bestandteil des Hifiturms. Wenn ich also einen Receiver mit
HDMI-Durchschleif hätte, wie wßrde ich dann via Fernseh-HDMI-CEC und
dessen Fernbedienung den RasPi bedienen?

Geht natßrlich nur wenn der Fernseher auch das Gerät ist mit dem du das
Bild des Pi anzeigst.



Und wie kommt das Bild dann zum
> Projektor an der Rßckwand während der Ton im Receiver verwurstet wird?

Fßr sowas gibts interessante Geräte, sie nennen sich HDMI Matrix switch
und manche davon haben sogar einen Audio-Extractor eingebaut und liefern
Toslink.

Der, den ein Freund benutzt hat 4 HDMI-Eingänge und 2 Ausgänge. An einem
Ausgang hängt der Verstärker und am anderen der Projektor.

Gerrit
 
On Thu, 24 Jan 2019 16:04:20 +0100, Gerrit Heitsch wrote:
On 1/24/19 2:38 PM, Ralf Kiefer wrote:
Volker Bartheld wrote:
[...] und die (analoge) Audioqualität ist Raspberry-typisch sehr schlecht,
Daher habe ich meinem Modell 3 einen Hifiberry-Aufsatz (Billignachbau
aus China) spendiert

Ich hab das für mein Webradio mit einem PiZero anders gelöst. Das
benutzt als Display so ein Displayset von Pollin mit einem 8" TFT
(Best.Nr.121059) und dessen Controller hat auf der Platine einen
analogen Audioausgang (L/R) auf 4 Lötpads, sogar beschriftet.

Damit könnte ich - in einem ordentlichen Gehäuse mit herausgeführtem HDMI-,
Line-Out-, Toslink/SPDIF- und Micro-USB-Buchsen sogar leben.

Volker
 
On 1/24/19 5:13 PM, Volker Bartheld wrote:
On Thu, 24 Jan 2019 16:48:45 +0100, Gerrit Heitsch wrote:
Und wie kommt das Bild [vom RasPi via HDMI] dann zum Projektor an der
Rßckwand während der Ton im Receiver verwurstet wird?
Fßr sowas gibts interessante Geräte, sie nennen sich HDMI Matrix switch
und manche davon haben sogar einen Audio-Extractor eingebaut und liefern
Toslink. Der, den ein Freund benutzt hat 4 HDMI-Eingänge und 2 Ausgänge.
An einem Ausgang hängt der Verstärker und am anderen der Projektor.

So einen Freund habe ich auch. Immer, wenn wir zu Rotwein und Pizza einfach
nur ein Filmchen gucken wollen, macht der einen Kopfsprung in den Eimer
mit Fernbedienungen, bootet den PC, tippt auf der Linuxkonsole kryptische
Anweisungen, compiliert neue Treiber in sein LibreELEC, konfiguriert NAS
und WiFi an der FritzBox, flucht immer mal wieder herum und manchmal
klappt sogar alles bevor das Essen kalt und der Wein schal ist.

Dann macht der was falsch... Bei oben erwähntem Freund funktioniert
alles. Wir haben uns beim Aufbau hingesetzt und es einmal richtig gemacht.

Gerrit
 
Am 24.01.2019 um 16:33 schrieb olaf:
Stefan <df9bi@gmx.de> wrote:

Wer hat Erfahrungen beim Einsatz von Raspberry o.ä. in Kiosksystemen und
kann mir da etwas zum Thema Zuverlässigkeit sagen?

Ich bin seit begin er Zeitrechnung Linuxuser und habe bisher immer
davon abgesehen Linux in der Firma fuer solche Anwendungen zu
nutzen. Der Grund dafuer ist das gerade in einer kleinen Firma
Unixkenntnisse nur sehr wenig bis garnicht vorhanden sind. Die
Zuverlaessigkeit und Qualitaet eines Linux aus Anwendersicht haengt aber
genau von der Sachkenntnis der Entwickler und der Serviceleute ab. Es
ist zwar menschlich sehr bedauerlich das die Windowsnasen ueberwiegen,
aber deine Kunden wuerden unter dem Umstieg deshalb trotzdem leiden.

Ein weiteres Problem, das Linux von heute ist ein sehr grosses und
komplexes System geworden. Du brachst am Ende eine faehige Person die
sich ausschliesslich um das Betriebsystem kuemmern wenn am Ende etwas
zuverlaessiges bei rauskommen soll. Das kann ein Gewinn sein wenn man
alle Features die ein Linux so mitbringt auch nutzt weil selber
Programmieren dann aufwendiger ist, sollte man aber nur eine kleine
Teilmenge davon nutzen waere es eher dumm.

Ein weiterer Nachteil: Die bist im grossen Masse von der
Entscheidungen dir vollkommen unbekannter Personen abhaengig. Wenn
irgendjemand auf der Welt etwas grundlegendes aendert, (vgl:
X11->Wayland) und du davon betroffen bist, dann kann es sein das du
ploetzlich vor einer Menge Arbeit stehst.

Olaf

Ich bin da weitgehend deiner Meinung und habe diesen Thread gestartet,
um diese zu hinterfragen. Einige meiner Bedenken wurden von den anderen
Postern ausgeräumt, z.B. das Problem mit den SD-Karten.

Man muss da einfach offen sein bevor man sowas grundsätzlich ablehnt.

Die Probleme mit Betriebssystemen, egal ob nun Linux oder Windows sind
mir bekannt. Man muss einfach sehen, ob die Vorteile oder die Nachteile
Ăźberwiegen.

Problematisch kann es werden, wenn bei solchen Systemen Leute
mitdiskutieren, die ansonsten Datenbanksoftware und Webanwendungen
programmieren...

Die Entscheidung trifft letztenendes mein Kunde.
 
Gerhard Hoffmann <ghf@hoffmann-hochfrequenz.de> wrote:

Am liebsten wäre mir ein Speicherbereich, den ich einfach
mmap()-en und dann schreiben/lesen kann.

DafĂźr gibt es /dev/gpiomem
In C: https://www.airspayce.com/mikem/bcm2835/
 
Am 24.01.19 um 09:38 schrieb Stefan:
Der Kollege dort hat nun unserem gemeinsamen Kunden den Floh ins Ohr
gesetzt, dass man das ganze ja auch ganz toll mit einem Raspberry Pi
o.ä. machen kÜnnte.

Ich setze das Compute Module 3
(https://www.raspberrypi.org/products/compute-module-3/) ein, welches
4GB eMMC flash (NAND Module KLM4G1FEAC-B031) verwendet. Dieses hat
integriertes wear leveling wobei ich nicht weiß, ob es nur dynamisches
oder auch statisches wear leveling macht. Unterm Strich traue ich dem
verwendeten eMMC deutlich längere Lebensdauer zu, als einer SD-Karte,
aber das ist BauchgefĂźhl. Die ganzen Typs zum Vermeiden von unnĂśtigen
Schreibzugriffen kann man ja dennoch beherzigen)

Um das Compute Module musste/durfte man natĂźrlich noch die Netzteile
bauen, den USB Hub, Ethernet PHY usw. Ich bilde mir ein, dass man das
selbst besser mache kann, als es auf dem "Standard" RPi machbar ist.
Richtiger ESD Schutz und einen EMV-Test musst du natĂźrlich auch machen.

Als entscheidenden Vorteil sehe ich die verfügbare Software. Of weiß der
Kunde zu Beginn noch gar nicht so recht, was denn am Schluss raus kommen
soll. Mit Raspbian läufst du nicht so leicht Gefahr, dass etwas später
nicht mehr zu realisieren ist.

Btw, Kunbus hat die RPis auch im industriellen Umfeld
(https://www.kunbus.com/) und NEC setzt die CM3 in den teureren TFTs ein.

Gruß Andy
 
Am Donnerstag, 24. Januar 2019 19:48:28 UTC+1 schrieb Stefan:
> Die Entscheidung trifft letztenendes mein Kunde.

Ein fertiges Betriebssystem reduziert die Entwicklungskosten erheblich und
die Wartbarkeit nimmt deutlch zu:
- es kĂśnnen bestehende Treiber Ăźbernommen werden
- das Task-Management macht das OS
- (man Ăźbernimmt natĂźrlich auch die "Agriffsvecktoren" des OS)

Bei Windows hat man das Problem, dass ich haufen unnĂźtzen Code mitnehmen muss und bei Linux konnte ich das OS auf den relevanten Code reduzieren. Aber bei
Linux habe ich das Problem, dass der kernel immer mal die internen
Schnittstellen ändert und damit Updates auch nicht einfach mit einem git
Kommando erledigt sind, sonder tatsächlich Code geändert werden muss/sollte.

Linux wird gerne und oft genommen, sogar einige UMTS-Karten laufen mit Linux
(Linux in einem Linux-PC). Intel's Grafikkarte sollte mit einem "andern" Unix
laufen. Die Intel ME läuft mit Minix.
 
Am 25.01.19 um 08:25 schrieb Stefan Engler:
> Die Intel ME läuft mit Minix.

Aber nur, weil Minix eine BSD ähnliche Lizenz hat und Linux halt GPL,
oder gibt es andere GrĂźnde?

Gruß Andy
 
Am 24.01.2019 um 09:38 schrieb Stefan:
Wer hat Erfahrungen beim Einsatz von Raspberry o.ä. in Kiosksystemen und
kann mir da etwas zum Thema Zuverlässigkeit sagen?

Bei Einsatz vielleicht darauf achten, ob man bei den Raspberry die
"lichtempfindlichen" Teile erwischt hat. Da gabs 2015 mal ein Problem.

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Xenongate-Kamera-Blitz-schaltet-Raspberry-Pi-2-aus-2544288.html

W.
 
Andreas Weber <info@tech-chat.de> wrote:


verwendeten eMMC deutlich längere Lebensdauer zu, als einer SD-Karte,
aber das ist Bauchgefühl. Die ganzen Typs zum Vermeiden von unnötigen

Vor allem in industriellen Umgebungen wuerde ich das auch so sehen. So
ein Speicherslot wird wohl nach einem Vibrationstest oder bei auch nur
etwas agressiver Atmosphaere nicht alt werden.

Als entscheidenden Vorteil sehe ich die verfügbare Software. Of weiß der
Kunde zu Beginn noch gar nicht so recht, was denn am Schluss raus kommen
soll. Mit Raspbian läufst du nicht so leicht Gefahr, dass etwas später
nicht mehr zu realisieren ist.

Das sind aber keine Kunden die man will. Als naechstes glaubt der
Kunde noch er bekommt alles umsonst. :)

Olaf
 
Stefan Engler <Lehrerfreund@web.de> wrote:

>Ein fertiges Betriebssystem reduziert die Entwicklungskosten erheblich und

Wenn man die Dinge die dieses Betriebsystem anbietet auch zu einem
grossen Teil nutzt und daher sonst selber programmieren will dann
stimmt das. Aber auch nur unter der Vorraussetzung.

Mal ein nettes Gegenbeispiel. Ihr kennt doch alle diverse DVB-T
Reciever, TVs, Router oder aehnlich komplexer kram auf denen ein Linux
laeuft. Und da habt ihr doch bestimmt schon Geraete gesehen die nach
1-2Wochen Dauerbetrieb ploetzlich abstuerzen oder anderweitig ernste
macken zeigen. Im Industriellen Umfeld muessen aber Geraete ueber
JAHRE am Stueck laufen.

Mal ein Beispiel aus der Praxis: Vor vielen Jahren hab ich mal ein
Messgeraet entwickelt das einen Rechner auf Win98 Basis fuer
Steuerung und Visualisierung der Daten hatte. Bei nur einem Kunden
blieben mehrere der Geraete immer um drei Uhr morgens stehen. Es hat
Wochen gebraucht den Fehler zu finden. Ursache war dort das ein
Techniker des Kunden immer einen ganz bestimmten Windowseigenen
Bildschirmschoner aktiviert hat und der hat nach 8h Dauerbetrieb den
Rechner aufgehaengt.

Bei Windows hat man das Problem, dass ich haufen unnützen Code
mitnehmen muss und bei Linux konnte ich das OS auf den relevanten
Code reduzieren.

Dazu muss aber jemand das sein der das auch kann.

Olaf
 
In article <q2btjb$qhg$1@news.freedyn.net>,
Stefan <df9bi@gmx.de> writes:

Die Raspberrys laufen sehr zuverlässig wenn das Netzteil und die Speicherkarte
gut sind.

Ob du ein solches, sicher offeneres Produkt anbieten willst ist eine
andere Sache.
Ich denke aber die Marge muß vom drumherum kommen.
Da der Raspberry ein Standard Durchreichteil ist braucht der keine Marge.

Wenn du vernetzt arbeiten willst kommst du um Updates sicher nicht herum.

Gernot
 
Am 25.01.2019 um 08:20 schrieb Andreas Weber:
Am 24.01.19 um 09:38 schrieb Stefan:
Der Kollege dort hat nun unserem gemeinsamen Kunden den Floh ins Ohr
gesetzt, dass man das ganze ja auch ganz toll mit einem Raspberry Pi
o.ä. machen kÜnnte.

Ich setze das Compute Module 3
(https://www.raspberrypi.org/products/compute-module-3/) ein, welches
4GB eMMC flash (NAND Module KLM4G1FEAC-B031) verwendet. Dieses hat
integriertes wear leveling wobei ich nicht weiß, ob es nur dynamisches
oder auch statisches wear leveling macht. Unterm Strich traue ich dem
verwendeten eMMC deutlich längere Lebensdauer zu, als einer SD-Karte,
aber das ist BauchgefĂźhl. Die ganzen Typs zum Vermeiden von unnĂśtigen
Schreibzugriffen kann man ja dennoch beherzigen)

Finde ich interessant.

Bei meinem Kunden geht es aber darum, einen Touchbildschirm als Ein-
Ausgabegerät zu betreiben. D.h. da wären die Systeme mit HDMI Anschluss
besser geeignet. Keine Ahnung, ob der auf dem Steckverbinder ist. Wenn
es so wäre, mßsste ich das Ding auf eine neue Platine setzen.

Das wäre eine MÜglichkeit...

Aber wie geschrieben: Ich brauche dann HDMI

Um das Compute Module musste/durfte man natĂźrlich noch die Netzteile
bauen, den USB Hub, Ethernet PHY usw. Ich bilde mir ein, dass man das
selbst besser mache kann, als es auf dem "Standard" RPi machbar ist.
Richtiger ESD Schutz und einen EMV-Test musst du natĂźrlich auch machen.

ja, das auch, Ethernet und WLan...

> Als entscheidenden Vorteil sehe ich die verfĂźgbare Software.

jein

Unsere Software läuft und macht eigentlich fast alles, was der Kunde will.

Aktuell haben wir nur das Problem, dass der Kunde Textausgaben in
Griechisch aben will, d.h. wir mĂźssen einen neuen Font erzeugen und die
Texte als Transskription in unseren C Quelltext einbauen. Das geht
alles, macht nur Arbeit und da der Kunde sowieso meckert weil wir nicht
schnell genug arbeiten, was aber auch daran liegt, dass da immer wieder
SonderwĂźnsche zwischendurch mal eingeschoben werden...

Da wir die hardwarenahen Sachen fertig haben, wĂźrde ein Betriebssystem
zum jetzigen Zeitpunkt kaum Zeitersparnis bringen, nur neue Probleme...

Wie geschrieben: Fßr mich wäre der einzige Vorteil der Raspi LÜsung die
Verfügbarkeit größerer Bildschirme und die Möglichkeit graphische
Spielereien machen zu kĂśnnen.

Wobei diese Systeme eh mit Webseiten zusammenarbeiten. Die laufen nur
nicht auf unserem Gerät sondern auf dem PC oder Smartphone des
Anwenders. Deshalb brauche ich diesen Schnickschnack eigentlich gar nicht.


Of weiß der
Kunde zu Beginn noch gar nicht so recht, was denn am Schluss raus kommen
soll.

richtig

Mit Raspbian läufst du nicht so leicht Gefahr, dass etwas später
nicht mehr zu realisieren ist.

jein

Gruß

Stefan
 
Am 25.01.2019 um 21:39 schrieb Gernot Fink:
In article <q2btjb$qhg$1@news.freedyn.net>,
Stefan <df9bi@gmx.de> writes:

Die Raspberrys laufen sehr zuverlässig wenn das Netzteil und die Speicherkarte
gut sind.

Ob du ein solches, sicher offeneres Produkt anbieten willst ist eine
andere Sache.
Ich denke aber die Marge muß vom drumherum kommen.
Da der Raspberry ein Standard Durchreichteil ist braucht der keine Marge.

Wenn du vernetzt arbeiten willst kommst du um Updates sicher nicht herum.

Das mit der Vernetzung ist nicht das Problem. Aktuell mussten wir bei
einigen Geräten einen Softwarupdate machen weil da ein wirklich
wichtiger Endkunde SonderwĂźnsche hatte die aber mit der
Internetanbindung nichts zu tun haben und wo es sich auch nicht um einen
Bug handelt.

Deshalb sind seit Anfang der Woche zwei Techniker meines Kunden in
Europa unterwegs um Filialen des Endkunden zu besuchen um dort die neue
Softwareversion per Programmieradapter einzuspielen.

Das wird aber auch nur deshalb gemacht, weil der Endkunde wirklich
wichtig ist.

Wobei man in dem Fall auch bei einer Raspi LĂśsung kein Online-Update
hätte machen kÜnnen.
 
Am 24.01.19 um 09:38 schrieb Stefan:
Der Kollege dort hat nun unserem gemeinsamen Kunden den Floh ins Ohr
gesetzt, dass man das ganze ja auch ganz toll mit einem Raspberry Pi
o.ä. machen kÜnnte. Die Hardwareanbindung soll dann weiter ßber eine
unserer Microcontrollerbaugruppen geschehen.

Da hat der Kollege nicht ganz unrecht, aber seitdem ich vor einigen
Jahren privat ein wenig mit dem Raspberry gespeilt habe und dabei einige
SD-Karten geschrottet habe, bin ich da aber etwas skeptisch.

Die Raspis laufen tatsächlich erstaunlich zuverlässig im 24/7 Betrieb.
So etwas wie spontane Abstßrze durch Speicherfehler o.ä. ist mir noch
nie zu Ohren gekommen.

Der Engpass sind tatsächlich die billigen SD-Karten - ich meine in der
Produktion billig, nicht im Verkauf. Da hat man allerdings auch Einfluss
darauf. Wenn man ein System sehr lange alleine schaffen lassen will,
dann konfiguriert man es eben so, dass so wenig wie mĂśglich auf die
Karte geschrieben wird. Dann hält die auch nahezu ewig.

Ich habe auch schon mal eine Karte kurz gekriegt. Aber da habe ich
wirklich keinerlei Maßnahmen ergriffen. Im Gegenteil auf der Kiste wurde
öfter mal kompiliert und auch auch fleißig Logfiles geschrieben, weil
das Teil nebenher noch Smart-TV und MPD war. Insbesondere aptitude ist
auch kein Kostverächter beim Schreiben. Es hat trotzdem ßber 3 Jahre
24/7 gebraucht, bis die Karte platt war.

Mit geeigneten Maßnahmen ließe sich das sicherlich auf durchschnittlich
10 Jahre ausweiten, was mutmaßlich hinreichend für die avisierten
Einsatzzwecke ist. Markenware bei der SD zu verwenden ist
selbstverständlich Pflicht.


Aus meiner Sicht gibt es noch ein paar andere Argumente gegen den
Raspbi. zum einen liefere ich die bisherigen Baugruppen und habe da
sicherlich eine bessere Marge, als wenn ich Raspbies liefere.

Die Ăśkonomischen Aspekte musst Du schon selber belichten.

Außerdem
sehe ich das Problem, dass da der ein oder andere Endkunde auf die Idee
kommen kĂśnnte, da selber dran herumzufummeln, z.B. Ersatzteile selbst zu
beschaffen oder die Daten von der SD-Karte zu manipulieren.

Das Risiko besteht immer. Wäre aber m.E. kein Problem.
Partitioniere die Karte in ein Read-Only Teil mit Betriebssystem
Software und allem und eine schreibbare Partition mit der Konfiguration
und ggf. ein paar OS-Verzeichnissen, die halt vom System geschrieben
werden mĂźssen. Der R/O Teil wird auch normalerweise gar nicht zum
Schreiben gemountet. Das erhĂśht nebenbei auch die Lebensdauer der Karte.
FĂźrs Update gibt es einen speziellen Mechanismus beim Booten. So macht
es z.B. Kodi.
Du wĂźrdest jetzt als Bonus noch eine PrĂźfsumme des Read-only-Images und
behältst die (fßr jedes Update) fßr dich. Wenn ein Kunde etwas will,
prßfst Du als erstes die Prßfsumme. Ist sie falsch, ist das Gerät
manipuliert und die Garantie futsch. Kulanterweise knallt man dann
vielleicht das Originalimage wieder drĂźber.


Marcel
 
Am 26.01.19 um 10:42 schrieb Stefan:
Bei meinem Kunden geht es aber darum, einen Touchbildschirm als Ein-
Ausgabegerät zu betreiben. D.h. da wären die Systeme mit HDMI Anschluss
besser geeignet. Keine Ahnung, ob der auf dem Steckverbinder ist. Wenn
es so wäre, mßsste ich das Ding auf eine neue Platine setzen.

Das wäre eine MÜglichkeit...
Aber wie geschrieben: Ich brauche dann HDMI

Die LCDs mit kapazitivem Touch, die ich damals so gesehen habe, hatten
alle LVDS und USB (fĂźr Touch). HDMI kannst du am Compute Module 3 aber
auch problemlos haben. (sogar besser unterstĂźtzt als DPI->LVDS)

> Unsere Software läuft und macht eigentlich fast alles, was der Kunde will.

Das ist natĂźrlich super und man hat deutlich weniger/keine externe
Abhängigkeiten. Beim RPi kann ein Upgrade des Kernels und/oder firmware
schon mal etwas kaputt machen, was vorher lief.

Ein ganz großer Knackpunkt, den ich hier bisher noch nicht gelesen habe:
Die broadcom Firmware und tools dazu sind closed source. Wenn du da
einen Bug findest, bist du auf die Gnade der Broadcom Entwickler
angewiesen. An Dokumentation kommt man auch ganz schlecht und fĂźr NDA
mit Broadcom sind wir zu klein.

Da wir die hardwarenahen Sachen fertig haben, wĂźrde ein Betriebssystem
zum jetzigen Zeitpunkt kaum Zeitersparnis bringen, nur neue Probleme...

Ja, absolut. Wenn es abzusehen ist, dass ihr das mit einer eigenen
LĂśsung hinbekommt, wĂźrde ich auch dabei bleiben.

Gruß Andy
 
Am 25.01.2019 um 16:22 schrieb olaf:
Andreas Weber <info@tech-chat.de> wrote:
Als entscheidenden Vorteil sehe ich die verfügbare Software. Oft weiß der
Kunde zu Beginn noch gar nicht so recht, was denn am Schluss raus kommen
soll...

Das sind aber keine Kunden die man will.

Ja, leider. Ich glaube das nimmt immer mehr zu, dass die Leute sich am
Anfang nicht klar sind, was denn raus kommen soll und dann im
Projektverlauf diverses geändert wird. Siehe BER. In der
Softwareentwicklung hat man sich ja damit abgefunden und nennt das dann
"agil", "extreme", "SCRUM"...

-- Andy
 
On 1/26/19 6:19 PM, Andreas Weber wrote:
Am 25.01.2019 um 16:22 schrieb olaf:
Andreas Weber <info@tech-chat.de> wrote:
Als entscheidenden Vorteil sehe ich die verfügbare Software. Oft weiß der
Kunde zu Beginn noch gar nicht so recht, was denn am Schluss raus kommen
soll...

Das sind aber keine Kunden die man will.

Ja, leider. Ich glaube das nimmt immer mehr zu, dass die Leute sich am
Anfang nicht klar sind, was denn raus kommen soll und dann im
Projektverlauf diverses geändert wird. Siehe BER. In der
Softwareentwicklung hat man sich ja damit abgefunden und nennt das dann
"agil", "extreme", "SCRUM"...

.... und hinten fällt das etwas unwartbares raus.

Gerrit
 
Hallo Andreas,

Du schriebst am Sat, 26 Jan 2019 18:19:23 +0100:

Ja, leider. Ich glaube das nimmt immer mehr zu, dass die Leute sich am
Anfang nicht klar sind, was denn raus kommen soll und dann im
Projektverlauf diverses geändert wird. Siehe BER. In der
Softwareentwicklung hat man sich ja damit abgefunden und nennt das dann
"agil", "extreme", "SCRUM"...

.... und manchmal fehlt dann auch noch das "R" im letzten Begriff.

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Mit freundlichen Grüßen, S. Schicktanz
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