Woran versterben LED-Lampen?

Am 17.12.19 um 09:24 schrieb Volker Bartheld:
"Bubo bubo" hat
sich jetzt schon ausreichend selbst demontiert,

Leider nicht bei Helmut. *** seufz ***

--
http://hkraus.eu/Kreditvertrag.doc
 
Peter Heitzer schrieb am 16.12.2019 um 10:29:
Ich habe schon etliche defekte LED-Lampen aus dem Schrott geĂśffnet um die
Ursache fĂźr den Ausfall zu ermitteln.
In den ßberwiegenden Fällen war eine der LED defekt (erkennbar meist an
einem dunklen Punkt). Die Vorschaltelektronik war meist noch intakt.
Viele der Lampen werden im Betrieb recht warm. Ich habe mit IR-Thermometer schon
um die 90-100 Grad gemessen. Dies trägt sicher nicht zur Zuverlässigkeit bei,

So ist es.

Ich hatte vor langem spaßeshalber die Elektronik mehrerer LED-Birnen
fßr 230VAC aus dem Verbrauchermarkt repariert. Alles ähnlich
aufgebaut. Da gab es einen Hochvolt-Kondensator, der fĂźr hohe
Temperaturen ausgelegt ist, aber nicht hoch genug: bis 105° Celsius
(kÜnnte auch 95°C gewesen sein). Verbrutzelt/durchgeschlagen.

Der muss gegen ein 'C'
mit 'ner Temp.-Stufe hĂśher ausgetauscht werden, damit geht's. Ist
schon 10 Jahre her, darum weiß ich keine Einzelheiten mehr. Den
Kondensator mit diesem Temp.-Wert gab's damals nicht im normalen
Bauteilehandel, also Conrad und so. Ist eine Spezifikation im
Automotivbereich. Der Temp.-Wert des ab Werk verbauten 'C' ist
aufgedruckt.

Falls ihr schon eine LĂśsung gefunden haben solltet: ich wollte jetzt
nicht hundert Postings studieren.... :)
 
Am 17.12.19 um 00:08 schrieb Andreas Karrer:
Die Filamentlampen haben angeblich zur besseren Wärmeleitung eine
Heliumfüllung.

Oh, He hat eine bessere Wärmeleitfähigkeit als die meisten Gase, war
mir nicht bewusst, ist aber plausibel.

He ist sauteuer. Das verwendet keiner nur zum Spaß. Ich habe irgendwie
Zweifel, dass die Billig-LEDs in eben diese Kategorie fallen.

H wäre noch etwas besser und auch
billiger, aber man will ja keine Hindenburg in der Schreibtischlampe.

Wenn dann schon H2.
Und selbst wenn das mal Feuer fangen sollte < 0,01 mol ist jetzt nicht
so die Menge. Falls mit Unterdruck befüllt, wäre nochmal ein Faktor 10
weniger drin.
Ich glaube der Hauptgrund dagegen ist seine reduzierende Wirkung.

Schon wesentlich besser geeignet wäre einfach nur Wasser. Das kühlt
nahezu optimal. Und solange es nicht dreckig ist, ist es auch kaum korrosiv.


Zudem ist die Wärmeleitfähigkeit einigermassen druckunabhängig,
solange die mittlere freie Weglänge deutlich kleiner ist als die
Abmessungen des Gefässes. Das ist bei Normaldruck der Fall, die
Weglänge ist dann grössenordnungsmässig unter 1 ľm. Es ist also
sinnlos, eine Lampe mit 10 bar zu füllen, hingegen könnte man, um
teures He zu sparen, ohne weiteres 0.1 bar nehmen.

Das könnte tatsächlich die Kosten deutlich senken.


Marcel
 
On Fri, 27 Dec 2019 09:12:05 +0100, Marcel Mueller
<news.5.maazl@spamgourmet.org> wrote:

Am 17.12.19 um 00:08 schrieb Andreas Karrer:
Die Filamentlampen haben angeblich zur besseren Wärmeleitung eine
HeliumfĂźllung.

Oh, He hat eine bessere Wärmeleitfähigkeit als die meisten Gase, war
mir nicht bewusst, ist aber plausibel.

He ist sauteuer.

He kostet knapp 8 €/m^3

Also ca 0,15 Cent pro Standard-E27-"GlĂźhbirne"

l.
 
olaf schrieb:
Joerg Niggemeyer <joerg.niggemeyer@nucon.de> wrote:

Falls eine thermische Regelung vorhanden wäre, die ihrer Funktion gerecht
wird, hättest Du eigentlich nach Reinigung des Lßfters eine Zunahme der
Helligkeit erwarten kĂśnnen ;-)

DArueber solltst du keine Witze machen. Diverse Schaltregler fuer LEDs
haben genau dieses Funktion integriert.

Mit Vor- und Nachteilen. Ich hab hier eine original (was auch immer das
heissen mag) Osram 5W LED Reflektorlampe mit Gnubbel 10 Sockel.

Nach einigem Minuten meinte die auch, sie hätte zu warm und schaltete
auf gefßhlte 0.5 W zurßck. Seitdem bleibt sie auf dieser Stufe, unabhängig
von aussen- und Innentemperatur und Einschaltdauer.

--
mfg Rolf Bombach
 
Volker Bartheld schrieb:
On Tue, 17 Dec 2019 22:09:39 +0100, Rolf Bombach wrote:

Stickstoff muss bei Lampen Ăźber ca. 120 V zugesetzt werden, da sonst
im Argon eine Glimmentladung und anschliessend eine Bogenentladung
zßndet. MÜglicherweise sind Spontantode älterer Lampen daher auf
Stickstoffaufzehrung zurĂźckzufĂźhren.

Wie soll der Stickstoff "aufgezehrt" werden? Rausdiffundieren wird er ja
wohl auch nicht schneller als die (geringe) Leckrate bei einem evakuierten
Glasgefäß ist. Und irgendwelche Stickstoff-Argon- bzw.
Stickstoff-Halogenverbindungen? Erscheint mir jetzt unwahrscheinlich. Die
Erklärung vom Klipstein, daß die dünneren und mithin heißeren Stellen des
Wendels eine hĂśhere Sublimationsrate haben und deswegen noch schneller
noch dünner werden, ist doch einigermaßen plausibel.

Der Stickstoff wird irgendwie chemisorbiert in den Metallteilen, gibt
halt Nitride oder dergleichen. Auf diesem Effekt beruhen die Getterpumpen.

Nicht nur das Vorhandensein, sondern auch die Temperatur des Stickstoffs
im Innern der Wendel der Lampe lässt sich mit der kohärenten
Anti-Stokes- Ramanspektroskopie sozusagen von aussen in der Lampe messen

Hachja. Ramanspektroskopie. Erinnerungen an meine Physik-DHP werden wach.

Kohärente Anti-Stokes-Ramanspektroskopie. Ramanspektroskopie in einer
50 W Halogenlampe auf voller Pulle dĂźrfte schlechterdings unmĂśglich sein.
Bei Gasphasen-Raman begrĂźsst du die Signalphotonen einzeln per Handschlag.

--
mfg Rolf Bombach
 
Marcel Mueller schrieb:

[LED Filamentlampen haben zur besseren Wärmeleitung eine Heliumfüllung]
Schon wesentlich besser geeignet wäre einfach nur Wasser. Das kühlt nahezu optimal. Und solange es nicht dreckig ist, ist es auch kaum korrosiv.

Ich bin mir so gut wie 100% sicher, dass einige der ersten
LED-Lampen in Birnenform höherer Leistung eine Ölfüllung hatten.

Einige scheints noch zu geben, teilweise auch auf den Esoteriksektor

http://www.climolux.hr/de/produktkatalog/led-lichtquellen-und-lampen-mit-e14-fassung/led-lampe-mit-%C3%B6lk%C3%BChlung-e14-4w-,-kugelform-(bulb)-3000k/2620

--
mfg Rolf Bombach
 
Joerg Niggemeyer schrieb:
Ein zu heisser Betrieb von LED die ursprĂźnglich kaltweiss sind, kann sich
in einer Gelbstichigkeit äussern, da der Farbstoff durch zu große Hitze
ebenfalls altert und der Transmissionsanteil von Blau abnimmt.

Bei eher kalten LED gibt es das Phänomen des Ausbleichens des Phosphors.
Die werden dann immer gelb/grĂźnstichiger, schliesslich blaustichig
bis hin zu dunklem violett. Gab ganze Serien mit diesem Billigphosphor.
....
Gesucht hatte ich danach, weil ich auf Motor-talk
einen Artikel fand, wo ein Fahrer eines X6 unfallbedingt einen LED
Scheinwerfer tauschte und dann feststellte, dass der neue Scheinwerfer
nicht die gleiche Farbtemp wie der alte Scheinwerfer hatte. Ups !?

Wäre blÜd, wenn ein entgegenkommender Kampfradler da zwischen Mofa
und Moped durchschlängeln wollte...

--
mfg Rolf Bombach
 

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