Wie genau ist die Spannung von neuen Batterien (Lithium/Alka

J

Jochen Müller

Guest
Liebe Leute

Ich würde gerne folgendes wissen:
Wie genau ist eigentlich die Spannung einer Batterie, in neuem
und unbelasteten Zustand. Ich meine, wäre z.B. eine (neue)
Lithiumzelle mit 3Volt zum Kalibrieren eines Voltmeters geeignet?

Da es sich bei der Batt. ja um einen chemischen Prozess handelt, der
von der physik. Spannungsreihe abhängt stelle ich mir eine gewisse
Genauigkeit vor.
Ist dem so, oder irre ich da? Zumindest sehe ich in den konsultierten
Physikbüchern keine Abhängigkeit von z.B. Temperatur/Lufdruck etc.
Wie spannungskonstant (bezogen auf den Nennwert) ist eine neue
Batterie, welche Typen (Lithium/Silberoxid/Alkali/ZinkKohle) wäre da
am genauesten? Zugrundgelegt ist natürlich eine sehr hochohmige
Belastung während der Messung.

Beste Grüße!
Jochen Müller
 
Was ich noch vergessen hatte bei der Frage:
Wie genau IST denn die Nominalspannung z.b. von Lithiumzellen.
Sind das genau 3.00 Volt oder irgendwas krummes, was aus
Einfachheitsgründen eben gerundet wird.

Jochen Müller
 
"Jochen Müller" <joe45657@aol.com> schrieb:

Wie genau ist eigentlich die Spannung einer Batterie, in neuem und
unbelasteten Zustand. Ich meine, wäre z.B. eine (neue) Lithiumzelle
mit 3Volt zum Kalibrieren eines Voltmeters geeignet?
Li noch am ehesten, da diese insgesamt einen recht flachen
Spannungsverlauf haben, damit bist du wenig alterungsabhängig. Alle
anderen Systeme kannst du für diesen Zweck eigentlich sofort
vergessen.

Normalerweise gibt's dafür Normalelemente.

--
cheers, J"org .-.-. --... ...-- -.. . DL8DTL

http://www.sax.de/~joerg/ NIC: JW11-RIPE
Never trust an operating system you don't have sources for. ;-)
 
Jochen Müller schrieb:

Ich würde gerne folgendes wissen:
Wie genau ist eigentlich die Spannung einer Batterie, in neuem
und unbelasteten Zustand. Ich meine, wäre z.B. eine (neue)
Lithiumzelle mit 3Volt zum Kalibrieren eines Voltmeters geeignet?
Dann hast du ein grobes Schätzeisen.;-)


Da es sich bei der Batt. ja um einen chemischen Prozess handelt, der
von der physik. Spannungsreihe abhängt stelle ich mir eine gewisse
Genauigkeit vor.
Ist dem so, oder irre ich da?
Der übliche Unterschied zwischen Theorie und Praxis.


Zumindest sehe ich in den konsultierten
Physikbüchern keine Abhängigkeit von z.B. Temperatur/Lufdruck etc.
Ach? Nichts über die Temperaturabhängigkeit? Und von der Art des
Elektrolyts und der Leitsalze ist auch keine Rede. Druck spielt
allerdings wirklich nur eine Rolle wenn auch gasförmige Stoffe im Spiel
sind.


Wie spannungskonstant (bezogen auf den Nennwert) ist eine neue
Batterie, welche Typen (Lithium/Silberoxid/Alkali/ZinkKohle) wäre da
am genauesten? Zugrundgelegt ist natürlich eine sehr hochohmige
Belastung während der Messung.
Die guten, alten Quecksilberoxidzellen sind da wohl die präzisesten,
werden aber von preiswerten Bandabstandsreferenzen um Längen geschlagen.
Wenns schon ein galvanisches Element sein soll, dann doch gleich das
klassische Normalelement: Westonzelle.


Gruß Dieter
 
"Jochen Müller" <joe45657@aol.com> wrote in
news:1129443025.542068.295340@g44g2000cwa.googlegroups.com:

Was ich noch vergessen hatte bei der Frage:
Wie genau IST denn die Nominalspannung z.b. von Lithiumzellen.
Sind das genau 3.00 Volt oder irgendwas krummes, was aus
Einfachheitsgründen eben gerundet wird.
Theoretisch könnte man sich das aus der elektrochemischen
Spannungsreihe ausrechnen - wenn du die verwendeten Elemente kennst
(und es reine Elemente sind).

M.
--
Bitte auf mwnews2@pentax.boerde.de antworten.
 
Joerg Wunsch schrieb:

Neugierig: warum eigentlich, insbesondere warum präziser als
Li?
Die Quecksilberoxidzelle ist im Prinzip aus zwei Elektroden zweiter Art
aufgebaut, deren Potential ist (nahezu) nur von der Temperatur abhängig,
und diese Temperaturabhängigkeit ist recht klein.


Gruß Dieter
 
Dieter Wiedmann <Dieter.Wiedmann@t-online.de> schrieb:

Die guten, alten Quecksilberoxidzellen sind da wohl die präzisesten,
...
Neugierig: warum eigentlich, insbesondere warum präziser als
Li?

--
cheers, J"org .-.-. --... ...-- -.. . DL8DTL

http://www.sax.de/~joerg/ NIC: JW11-RIPE
Never trust an operating system you don't have sources for. ;-)
 
Hallo Jochen,

Ich würde gerne folgendes wissen:
Wie genau ist eigentlich die Spannung einer Batterie, in neuem
und unbelasteten Zustand. Ich meine, wäre z.B. eine (neue)
Lithiumzelle mit 3Volt zum Kalibrieren eines Voltmeters geeignet?

Da es sich bei der Batt. ja um einen chemischen Prozess handelt, der
von der physik. Spannungsreihe abhängt stelle ich mir eine gewisse
Genauigkeit vor.
Ist dem so, oder irre ich da? Zumindest sehe ich in den konsultierten
Physikbüchern keine Abhängigkeit von z.B. Temperatur/Lufdruck etc.
Wie spannungskonstant (bezogen auf den Nennwert) ist eine neue
Batterie, welche Typen (Lithium/Silberoxid/Alkali/ZinkKohle) wäre da
am genauesten? Zugrundgelegt ist natürlich eine sehr hochohmige
Belastung während der Messung.
Physikbuecher sind nicht das Gelbe vom Ei, wenn es um die praktischen
Details geht. Dass Batterien zum Eichen Voltmetern nicht geeignet sind
haben ja andere schon geschrieben.

Eine billigere Alternative sind Spannungsreferenzen. Von Analog Devices
gibt es welche, die weit unter die Promillegrenze in der Toleranz kommen
und trotzdem nicht die Welt kosten. Jedenfalls weniger als eine von der
Physikalisch Technischen Bundesanstalt per Polizeieskorte ueberfuehrte
Westonzelle.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Joerg schrieb:

Eine billigere Alternative sind Spannungsreferenzen. Von Analog Devices
gibt es welche, die weit unter die Promillegrenze in der Toleranz kommen
und trotzdem nicht die Welt kosten.
z.B. AD586, gibts sogar bei Reichelt. Wenns nicht ganz so genau sein
muss: LT1004-1,2.


Jedenfalls weniger als eine von der
Physikalisch Technischen Bundesanstalt per Polizeieskorte ueberfuehrte
Westonzelle.
:)


Gruß Dieter
 
"Jochen Müller" <joe45657@aol.com> wrote in message
news:1129438397.394932.294500@g14g2000cwa.googlegroups.com...
Liebe Leute

Ich würde gerne folgendes wissen:
Wie genau ist eigentlich die Spannung einer Batterie, in neuem
und unbelasteten Zustand. Ich meine, wäre z.B. eine (neue)
Lithiumzelle mit 3Volt zum Kalibrieren eines Voltmeters geeignet?

Da es sich bei der Batt. ja um einen chemischen Prozess handelt, der
von der physik. Spannungsreihe abhängt stelle ich mir eine gewisse
Genauigkeit vor.
Ist dem so, oder irre ich da? Zumindest sehe ich in den konsultierten
Physikbüchern keine Abhängigkeit von z.B. Temperatur/Lufdruck etc.
Wie spannungskonstant (bezogen auf den Nennwert) ist eine neue
Batterie, welche Typen (Lithium/Silberoxid/Alkali/ZinkKohle) wäre da
am genauesten? Zugrundgelegt ist natürlich eine sehr hochohmige
Belastung während der Messung.

Beste Grüße!
Jochen Müller


Jochen,

eine einfache Möglichkeit zur Kalibration auf 0.05 % (11 Bit) ist der
Einsatz von Band-Gap-Referenzen. Die sollten für ein einfaches (3-stelliges)
DVM ausreichend sein und sind einfach zu benützen. Mehr Infos zu
Band-Gap-Referenzen gibt es unter
http://www.vias.org/mikroelektronik/band_gap_references.html. Als mögliches
Bauteil kommt z.B. das Thaler VRE4100-Element (http://www.thaler.com/) oder
(viel billiger) das NS LM113-1 in Frage.

LG, Hans


--
=====================================
Hans Lohninger
EPINA GmbH - Software Development Lohninger
www.lohninger.com
mailto:eek:ffice@epinasoft.com
fax: +43-2233-541945
======================================
 
Jochen Müller wrote:
Ich meine, wäre z.B. eine (neue)
Lithiumzelle mit 3Volt zum Kalibrieren eines Voltmeters geeignet?
Nein.
Zu temperaturabhängig.
Was spricht gegen einen LT1019 oder Max6350, letzterer hat garantierte
0,02% Toleranz und 0,5ppm/K.
Reicht zum Kalibrieren so ziemlich aller DMMs.

Robert
 
Joerg <notthisjoergsch@removethispacbell.net> writes:


Physikbuecher sind nicht das Gelbe vom Ei, wenn es um die praktischen
Details geht.
Ich erinnere mich da an den Autor "Kohlrausch". Und, wenn man den Namen
sowie die Worte "praktische Physik" in google eintippt, findet man u.a.
bei "Carl Zeiss" folgenden Text:

--->
Auch heute noch ist das Lehrbuch "Praktische Physik", das aus Friedrich
Wilhelm Georg Kohlrauschs "Leitfaden der praktischen Physik" hervorgegangen
ist, ein Standardwerk für Physiker und Techniker. Dies insbesondere wegen
der ausführlichen Darstellung der Präzisionsmess- methoden, welche die Basis
für technische und experimentelle Zwecke in den verschiedensten Bereichen
der Physik bilden.

Richtungweisend waren Kohlrauschs Leitfähigkeitsmessungen an Elektrolyten,
seine Arbeiten zur Bestimmung magnetischer und elektrischer Grundgrößen
sowie die Verbesserung der entsprechenden Messtechniken. Unter seiner
Leitung schuf die Physikalisch-Technische Reichsanstalt ? vor allem auch,
indem sie Grundlagenforschung betrieb ? zahlreiche Normale und
Eichstandards, die über Deutschland hinaus international Verwendung fanden.
<---

Offenbar gibt es sogar laut http://www.ptb.de/de/org/3/33/331/veroe_em.htm
eine (Neu-) Auflage:

-In: Kohlrausch, Praktische Physik, 24. Auflage (1996), S. 422-424,
-Teubner, Stuttgart

Gruss, Holger
 
Matthias Weingart wrote:
Was ich noch vergessen hatte bei der Frage:
Wie genau IST denn die Nominalspannung z.b. von Lithiumzellen.
Sind das genau 3.00 Volt oder irgendwas krummes, was aus
Einfachheitsgründen eben gerundet wird.

Theoretisch könnte man sich das aus der elektrochemischen
Spannungsreihe ausrechnen - wenn du die verwendeten Elemente kennst
(und es reine Elemente sind).
Bei Li-Ion wüsste ich jetzt gar nicht, ob man das wirklich
als chemischen Prozess bezeichnen kann. Die Li-Ionen wandern
da zwischen grafitischen und oxidischen Gittern hin und her.

--
mfg Rolf Bombach
 
Joerg wrote:

...... Dass Batterien zum Eichen Voltmetern nicht geeignet sind
haben ja andere schon geschrieben.
...
.......... Jedenfalls weniger als eine von der
Physikalisch Technischen Bundesanstalt per Polizeieskorte ueberfuehrte
Westonzelle.
Hmm, nicht ganz widerspruchfrei, oder? ;-)

Naja, hab zum Glück noch ein paar von den Dingern auf dem
Schrott gefunden. Dürfte der Albtraum der ROHS-Jünger sein.

--
mfg Rolf Bombach
 
Rolf_B schrieb:

[Westonzelle]
Dürfte der Albtraum der ROHS-Jünger sein.
Hmmm, das eröffnet eine ungeahnte Anwendung. Ob die Dinger so wirken wie
Kruzifixe auf Vampire?;-)


CNR, Dieter
 
Rolf_B schrieb:

Bei Li-Ion wüsste ich jetzt gar nicht, ob man das wirklich
als chemischen Prozess bezeichnen kann. Die Li-Ionen wandern
da zwischen grafitischen und oxidischen Gittern hin und her.
Noch nicht mal stöchiometrische Verbindungen, bääh!

Aber dem OP gings wohl ehr un Li/MnO_2.


Gruß Dieter
 
Hallo Rolf,

...... Dass Batterien zum Eichen Voltmetern nicht geeignet sind haben
ja andere schon geschrieben.
...
.......... Jedenfalls weniger als eine von der Physikalisch
Technischen Bundesanstalt per Polizeieskorte ueberfuehrte Westonzelle.


Hmm, nicht ganz widerspruchfrei, oder? ;-)
Nun ja, Westonzellen sehe ich nicht als handelsuebliche Batterien. Man
kann sie ja sicher nicht beim Allkauf im Batterieregal finden.

Naja, hab zum Glück noch ein paar von den Dingern auf dem
Schrott gefunden. Dürfte der Albtraum der ROHS-Jünger sein.
Bei Schrottsachen waere ich mit Eichungen vorsichtig. Ein guter
Referenzchip von AD ist m.M. die bessere Loesung. Als Georg Simon Ohm
noch den Loetkolben schwang, war das anders. Da gab es Digikey und
dergleichen nicht. Allerdings musste er sich auch nicht mit einer sich
anscheinend unkontrolliert aufblaehenden Buerokratie in Bruessel
herumschlagen.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Joerg wrote:

sich auch nicht
mit einer sich anscheinend unkontrolliert aufblaehenden
Buerokratie in Bruessel herumschlagen.
Das stimmt wohl.
Allerdings hatte er als Gymnasiallehrer einen Direktor, dem
es ein Dorn im Auge war, dass Ohm seine wertvolle Dienstzeit
mit nutzlosen physikalischen Spielereien verplemperte :)

Ob das so viel besser ist...

Grusz,
Rainer
 
Joerg schrieb:
Eine billigere Alternative sind Spannungsreferenzen. Von Analog Devices
gibt es welche, die weit unter die Promillegrenze in der Toleranz kommen
und trotzdem nicht die Welt kosten. Jedenfalls weniger als eine von der
Physikalisch Technischen Bundesanstalt per Polizeieskorte ueberfuehrte
Westonzelle.

Hallo,

die PTB hat schon länger was besseres als Westonzellen:

http://www.ptb.de/de/org/2/24/243/publikationen.htm
http://andreas.welcomes-you.com/research/talks/Josephson.pdf
http://www.ptb.de/de/org/2/24/243/publikationen.htm

Bye
 

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