C
Christoph Müller
Guest
Am 11.01.2022 um 08:09 schrieb Marte Schwarz:
Ich interessiere mich für die Ingenieurwelt wie auch für die
Wirtschaftswelt. Manchmal möchte man in der Tat meinen, dass sich da
zwei Welten unversöhnlich gegenüber stehen. Trotzdem müssen sie zusammen
arbeiten. Nach Möglichkeit im Interesse der ganzen Menschheit.
Eben. Im Ingenieurwesen ist es auch oft so, dass man eigentlich sehr
viele GröÃen zu berücksichtigen hätte. Anstatt diese teils mit extrem
viel Mühe einzeln auseinander zu klamüsern, dimensioniert man einfach
über den dicken Daumen etwas groÃzügiger. Der Fachmensch merkt schon,
wenn\'s eng wird. Diese Dinge müssen dann natürlich schon etwas genauer
unter die Lupe genommen werden. Aber ob nun eine Maus mit 10 Gramm
Gewicht über LKW-Waage läuft oder nicht - was soll\'s? Die macht das
Messergebnis nicht unbrauchbar.
Bein den Wirtschaftlern läuft\'s ähnlich. Nur halt mit anderen Parametern.
Man muss merken, was für wen wie wichtig ist. Je nach Standpunkt kann
man dabei zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen kommen, die auch
massive Auswirkungen für uns alle haben können. Klimawandel zum
Beispiel. Mit falschen Prioritäten (aufgrund eines bestimmten
Standpunktes) sieht man z.B. nur die eigene Anlage. Etwa ein Kraftwerk.
In den 80er Jahren holten sie etwa 30% der Input-Energie als Strom
heraus. Als man dann 40% rausholen konnte, war man angesichts des
Erfolgs mächtig stolz darauf.
Dass Andernorts die 60% Abwärme NOCHMAL - diesmal in höchst effizienten
Ãfen mit ca. 95% Wirkungsgrad - produziert wurden, interessiert einen
Kraftwerksbetreiber nicht. Er ist nur für SEIN Kraftwerk zuständig.
Nicht für die Sauereien, die die Leute drauÃen mit ihren Heizungen
veranstalten. Aber der Ofenbauer ist mächtig stolz darauf, dass er 95%
Wirkungsgrad überhaupt hin bekommen hat. Denn damit arbeitet er schon
hart an der Grenze des physikalisch überhaupt Denkbaren.
So arbeiten BEIDE UNABHÃNGIG voneinander vor sich hin und produzieren
damit völlig sinnlos Unmengen von CO2. In Sachen Mobilität sieht\'s noch
viel schlimmer aus.
> Ihr müsst mehr mit Volks- und Betriebswirten reden...
Auf jeden Fall. Politik darf auch nicht vernachlässigt werden.
--
Servus
Christoph Müller
www.astrail.de
--
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Hi Christoph & Volker,
Zu einem Wirtschaftsregelkreis gehört mehr als nur der Markt, das
\"Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage\".
Klar. Da gehören Abschreibungen, Handelsspanne, Wartung,
Rohstoffpreise, Gewohnheiten, Produktion, Freizeit, Urlaub, Kalender,
Wetter, Jahreszeit, Modetrends, Ausstattung usw. mit dazu. Das sollte
einen Regelkreis allerdings wenig stören.
Im meinem engeren Freundeskreis ist ein promovierter Volkswirt, der in
der Klimaszene im Bereich der Finanzrisiokbeurteilung ganz oben mit
diskutiert. Was der mir von den Modellen der Wirtschaftler erzählt... Da
kommt einem das groÃe Grausen. Die Modelle, die da verwendet werden,
sind zum nicht kleinen Teil so simplifiziert, da drehts uns Ingenieuren
den Mageninhalt heraus.
Ich interessiere mich für die Ingenieurwelt wie auch für die
Wirtschaftswelt. Manchmal möchte man in der Tat meinen, dass sich da
zwei Welten unversöhnlich gegenüber stehen. Trotzdem müssen sie zusammen
arbeiten. Nach Möglichkeit im Interesse der ganzen Menschheit.
So differenziert, wie das ein paar Zeilen weiter
oben steht, gehts da seltenst zu. SchlieÃlich steckt in einem Preis ja
viel mehr drin, als nur eine Zahl sagen würde. Dieser sich selbst
gefundene Preis subsummiert ja gerade ALLE relevanten Informationen.
Eben. Im Ingenieurwesen ist es auch oft so, dass man eigentlich sehr
viele GröÃen zu berücksichtigen hätte. Anstatt diese teils mit extrem
viel Mühe einzeln auseinander zu klamüsern, dimensioniert man einfach
über den dicken Daumen etwas groÃzügiger. Der Fachmensch merkt schon,
wenn\'s eng wird. Diese Dinge müssen dann natürlich schon etwas genauer
unter die Lupe genommen werden. Aber ob nun eine Maus mit 10 Gramm
Gewicht über LKW-Waage läuft oder nicht - was soll\'s? Die macht das
Messergebnis nicht unbrauchbar.
Bein den Wirtschaftlern läuft\'s ähnlich. Nur halt mit anderen Parametern.
Also kann man sich die mühevolle Suche nach den EinfluÃfaktoren
einzelner Komponenten schenken und trotzdem ist alles berücksichtigt :-(
Man muss merken, was für wen wie wichtig ist. Je nach Standpunkt kann
man dabei zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen kommen, die auch
massive Auswirkungen für uns alle haben können. Klimawandel zum
Beispiel. Mit falschen Prioritäten (aufgrund eines bestimmten
Standpunktes) sieht man z.B. nur die eigene Anlage. Etwa ein Kraftwerk.
In den 80er Jahren holten sie etwa 30% der Input-Energie als Strom
heraus. Als man dann 40% rausholen konnte, war man angesichts des
Erfolgs mächtig stolz darauf.
Dass Andernorts die 60% Abwärme NOCHMAL - diesmal in höchst effizienten
Ãfen mit ca. 95% Wirkungsgrad - produziert wurden, interessiert einen
Kraftwerksbetreiber nicht. Er ist nur für SEIN Kraftwerk zuständig.
Nicht für die Sauereien, die die Leute drauÃen mit ihren Heizungen
veranstalten. Aber der Ofenbauer ist mächtig stolz darauf, dass er 95%
Wirkungsgrad überhaupt hin bekommen hat. Denn damit arbeitet er schon
hart an der Grenze des physikalisch überhaupt Denkbaren.
So arbeiten BEIDE UNABHÃNGIG voneinander vor sich hin und produzieren
damit völlig sinnlos Unmengen von CO2. In Sachen Mobilität sieht\'s noch
viel schlimmer aus.
> Ihr müsst mehr mit Volks- und Betriebswirten reden...
Auf jeden Fall. Politik darf auch nicht vernachlässigt werden.
--
Servus
Christoph Müller
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