Tonkopf reinigen

Culles schrieb:

Gummi und Alkohol vertragen sich nicht, Antriebsriehmen lösen sich auf
Dauer auch bei stärkster Verdünnung auf (leidvolle Erfahrung), dabei
scheinen schon die Dämpfe, die bei der Tonkopfreinigung entstehen, zu
genügen. Also äußerst vorsichtig mit Alkohol umgehen. Ich benutze
Rasierwasser, riecht meist gut und ist nicht stark konzentriert. Damit
kann man auch die Antriebsrolle reinigen.
Rasierwasser besteht meist überwiegend aus Isopropanol.
Den sollte man in reiner Form verwenden, da Rasierwasser
sicherlich Rückstände auf den gereinigten Oberflächen
hinterlässt. Wenn man zur Reinigung einen leicht ange-
feuchteten Lappen oder Q-Tip verwendet hält sich auch
der Abrieb von Gummioberflächen in Grenzen. Das sich
dann durch die Dämpfe Gummi auflöst, halte ich für eine
"urban legend".
Gruss
Harald
 
Ist nicht in Raiserwasser auch Alkohol? Du meintest "selbst bei stärkster
Verdünnung"...?!?!


"Culles" <joculmann@web.de> schrieb im Newsbeitrag
news:1138798182.942118.108760@g49g2000cwa.googlegroups.com...
Gummi und Alkohol vertragen sich nicht, Antriebsriehmen lösen sich auf
Dauer auch bei stärkster Verdünnung auf (leidvolle Erfahrung), dabei
scheinen schon die Dämpfe, die bei der Tonkopfreinigung entstehen, zu
genügen. Also äußerst vorsichtig mit Alkohol umgehen. Ich benutze
Rasierwasser, riecht meist gut und ist nicht stark konzentriert. Damit
kann man auch die Antriebsrolle reinigen.
 
Harald Wilhelms schrub:

Rasierwasser besteht meist überwiegend aus Isopropanol.
Den sollte man in reiner Form verwenden, da Rasierwasser
sicherlich Rückstände auf den gereinigten Oberflächen
hinterlässt.
Och, auch Andruckrollen wollen gut riechen, in Top-Form (rund?) sein und
die Poren sollen sich schließen...

scnr

Ansgar

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Quinn Valente schrieb:

Ist nicht in Raiserwasser auch Alkohol? Du meintest "selbst bei stärkster
Verdünnung"...?!?!
Zumindest Äthylalkohol kann in jedem beliebigen
Verhältnis mit Wasser gemischt werden;
Isopropylalkohol vermutlich auch. Allerdings
lässt die Reinigungswirkung dann stark nach.
Ausserdem hat man bei verdünnten Alkohol
dann anschliessend das Problem, das Wasser
zu entfernen. Bei meinen Reinigungsarbeiten
hat sich die Alkoholempfindlichkeit von Gummi
eigentlich nie als Problem erwiesen, wenn man
entsprechend vorsichtig arbeitet.
Gruss
Harald
 
Ihr habt recht, Rasierwasser besteht aus ca. 50 % aus Alkohol. Dass die
Alkohol-Konzentration so hoch, hatte ich bisher nicht bedacht. Aber es
bestätigt meine Erfahrung: Nach ca. 25 Jahren haben sich die
Antriebsriehmen meines Tonbandgerätes nach regelmäßiger Reinigung
des Tonkopfes mit Rasierwasser aufgelöst. Bei starker Konzentration
muss man eben zu einem früheren Zeitraum mit einem Ausfall rechnen.
Dass bereits Alkoholdämpfe Gummi auflösen, ist leicht nachweisbar.
Verschließt einmal eine Alkoholflasche mit einem Gummistopfen und habt
mehrer Monate Geduld ...

Gruss an Alle

Joachim
 
Culles wrote:
Ihr habt recht, Rasierwasser besteht aus ca. 50 % aus Alkohol. Dass die
Alkohol-Konzentration so hoch, hatte ich bisher nicht bedacht. Aber es
bestätigt meine Erfahrung: Nach ca. 25 Jahren haben sich die
Antriebsriehmen meines Tonbandgerätes nach regelmäßiger Reinigung
des Tonkopfes mit Rasierwasser aufgelöst.
Wohl kaum wegen des Alkohols - der ist nur mäßig schädlich für Gummi,
und er ist viel zu flüchtig, als daß er lange genug einwirken könnte.
Rasierwasser enthält aber auch noch Öle (zur Hautpflege) sowie Ketone
und ätherische Öle (im Parfüm), die in weit geringeren Konzentrationen
Gift für Gummi sind und wesentlich länger im Gerät herumgeistern.

Wobei das in deinem Fall keine Rolle spielt, gespannte Gummiriemen
verlieren ganz ohne Chemikalieneinwirkung nach wenigen Jahren schon
durch Spannung und regelmßige Lastwechsel ihre Elastizität - nach 25
Jahren sollte selbst unter besten Bedingungen jeder Riemen hinüber sein...

Dass bereits Alkoholdämpfe Gummi auflösen, ist leicht nachweisbar.
Verschließt einmal eine Alkoholflasche mit einem Gummistopfen und habt
mehrer Monate Geduld ...
Um die Riemen mehrere Monate Alkoholdämpfe auszusetzen, mußt du deine
Geräte nicht nur in Alkohol baden, sondern sie anschließend auch noch in
eine luftdichte Plastiktüte stecken.

Probleme mit Alkohol als Reinigungsmittel gibt es vor allem mit der
Andruckrolle am Capstan, da diese in direkten Kontakt mit dem
Reinigungsmittel kommt. Aber auch da entsteht der Schaden nicht, weil
das Gummipolymer selbst durch den kurzen Kontakt bei der Reinigung
beschädigt würde, sondern weil die zusätzlich enthaltenen (und nur
physikalisch im Polymer gelösten) Weichmacher vom alkoholgetränkten
Wattestäbchen herausgewaschen werden, so daß die Oberfläche verhärtet,
weswegen schlimmstenfalls das Band durchzuschlüpfen beginnt.
Andruckrollen sollte man daher nur mit Wasser reinigen.

Daneben sollte man auch noch darauf achten, daß Alkohol nicht mit den
Lagern in Berührung kommt, da ansonsten das Schmierfett ausgewaschen
werden kann. Was bei Sinterlagern u.U. ein Totalschaden wird, denn die
werden bei der Herstellung unter Druck und Hitze mit einem lebenslangen
Schmiermittelvorrat versehen und können nicht im eingebauten Zustand
nachgeschmiert werden - einmal trockengelaufen sind sie hinüber!

Gruß Sevo
 
Quinn Valente wrote:

Das war voher nicht der Fall. Also es ist immer ein abwechselnder Drift
ins Dumpfe und ins Helle zu hören. Was habe ich falsch gemacht und wie
kann ich das Problem lösen?
Das Band wird nicht mehr gerade transportiert, es rutscht entlang der
Tonwelle hin und her, was zu einem Azimuthfehler führt. Entweder ist der
Gummi der Andruckrolle nicht mehr griffig, oder der Bandzug stimmt nicht.
Ich tippe auf den Gummi. Eine Reinigung sollte helfen, nach drei Jahren
sollte er noch nicht abgenutzt sein.
 
Culles schrub:

Nach ca. 25 Jahren haben sich die
Antriebsriehmen meines Tonbandgerätes nach regelmäßiger Reinigung
des Tonkopfes mit Rasierwasser aufgelöst.
Wie? Die haben nur schlappe 25 Jahre gehalten? So ein Gelumpe.

;))

Ansgar


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Hi Ansgar,
besorg Dir erstmal nach 25 Jahren einen Riemen und dann lachen wir
gemeinsam! :)
Culles
 
Hallo Sevo,
Deine Ausführungen haben uns wirklich geholfen!
Culles
 
Culles schrub:

Hi Ansgar,
besorg Dir erstmal nach 25 Jahren einen Riemen und dann lachen wir
gemeinsam! :)
Ich lache da gar nicht - wir haben vor nicht allzu langer Zeit für einen
schönen, robusten SABA-Videorecorder aus den End-70ern oder Anfangs-80ern
noch einen neuen Satz Gummiteile aufgetrieben. Ausgetauscht, rennt wie
neu. Vorher hat er ziemlich geleiert.

Ansgar

PS: Ich weiß, dass das schwierig ist...

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Ansgar Strickerschmidt wrote:

Culles schrub:

Hi Ansgar,
besorg Dir erstmal nach 25 Jahren einen Riemen und dann lachen wir
gemeinsam! :)

Ich lache da gar nicht - wir haben vor nicht allzu langer Zeit für einen
schönen, robusten SABA-Videorecorder aus den End-70ern oder Anfangs-80ern
noch einen neuen Satz Gummiteile aufgetrieben. Ausgetauscht, rennt wie
neu. Vorher hat er ziemlich geleiert.

Ansgar

PS: Ich weiß, dass das schwierig ist...
Die Riemen können nach Mass neu hergestellt werden. Es gibt in den
einschlägigen Onlineauktionshäusern ein paar Spezialisten, die Riemensätze
für alte Geräte nachproduzieren lassen und anbieten. Ich habe letztes Jahr
Riemen für VCR-Longplay und Video2000 Geräte kaufen können, einwandfreie
Qualität und Neuware. Es soll sogar Leute geben, die alte Andruckrollen mit
neuem Gummi beziehen können.

Stefan

--
http://www.heimers.ch
 

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