Tchibo-Funkuhr recyceln

M

Michael A. Heier

Guest
Moin allerseits,

hab da mal wieder ein kleines Problemchen...

Ich fand beim Aufräumen meiner Werkstatt eine Funk-Wanduhr von TCM
(Tchibo), die zwar noch einwandfrei funktioniert, aber ich brauch sie
einfach nicht mehr für den ursprünglichen Zweck.

Hab aber grad ein anderes DCF77-Projekt in der Schublade, und dafür
bräuchte ich eigentlich so ne DCF-Empfängerplatine, wie sie z.B. Conrad
anbietet.
Als sparsamer Schwabe kam mir jetzt die Idee, ich könnte doch eventuell
die funktionstüchtige Elektronik der Wanduhr "recyceln".

Einziger Haken: Ich weiß nicht sicher, wo man an diesem Teil das
Zeittelegramm abgreifen kann. Wenn ich das Platinchen mit dem
Conrad-Teil vergleiche, fallen mir einige Ähnlichkeiten auf.
Hab mal ein Foto gemacht:
http://michael-heier.ath.cx/images/tchibo-funkuhr.jpg
Der Klecks links oben wird der Empfänger-IC sein und am
gegenüberliegenden Rand befindet sich der einzige Transistor (Pfeil) mit
einem hübschen vergoldeten Pad nebenan, das förmlich nach einer
Fremdnutzung schreit ;-)
Da müßte man doch eigentlich das DCF77-Signal abgreifen können...

Liege ich da falsch? Kann's leider nicht ausmessen, dafür fehlt mir das
Equipment.
Bin mir halt nicht ganz sicher, zumal die gesamte Schaltung auch noch
einige mysteriöse Bauteile beherbergt (so z.B. eine Leuchtdiode, die
eine auf der Bestückungsseite mit Klebeband befestigte Fotodiode
anstrahlt!?)

Vielleicht kennt ja einer von Euch die Schaltung genauer oder hat gar
schon damit rumgebastelt...

Besten Dank schonmal vorab!
Gruß
Micha
 
Hallo Michael,

Liege ich da falsch? Kann's leider nicht ausmessen, dafür fehlt mir das
Equipment.

Wenn man kein Equipment hat, muss man sich als sparsamer Schwabe ein
sparsames Equipment schaffen. Beziehungsweise 'schaffe'.

Eine Moeglichkeit ist die Sound Karte des PC. Hochohmig herunterteilen,
wenn die Eingangspegelgrenze ueberschritten werden koennte und ein
Osziprogramm dafuer besorgen. Meist gibt es in den Shareware FFT Paketen
von Unis die Moeglichkeit, per Zeitbasis anzuzeigen.

Natuerlich geht das nicht bis hinunter zu DC, aber die Pulsflanken des
Zeitsignals sollten erkennbar sein. Damit findet man heraus, wo dieses
Signal anliegt. Bei uns (Westkueste USA) funktioniert das aber nur weit
nach Einbruch der Dunkelheit, denn tagsueber geht unser 60kHz Signal im
Stoernebel unter. Unsere Uhren synchronisieren nur nachts, aber das ist
bei Euch IIRC nicht so.

Kleiner Tip: Die Antenna der Uhr sollte soweit wie moeglich weg vom
Laptop und vor allem dessen Schaltnetzteil liegen. Diese Dinger
verhalten sich in Sachen EMV 'aetzend'.

Der Eingang einer Sound Karte ist nicht immer hochohmig. Doch da taete
es ein Spannungsfolger. Die paar Cents fuer den Transistor muss man
natuerlich als Schwabe gruendlich abwaegen ... SCNR.

Gruessle, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Michael A. Heier wrote:

http://michael-heier.ath.cx/images/tchibo-funkuhr.jpg
Der Klecks links oben wird der Empfänger-IC sein und am
gegenüberliegenden Rand befindet sich der einzige Transistor (Pfeil) mit
einem hübschen vergoldeten Pad nebenan, das förmlich nach einer
Fremdnutzung schreit ;-)
Da müßte man doch eigentlich das DCF77-Signal abgreifen können...
Hmm, ich würd mal sagen die Leitungen vom kleinem Glob zum grossen sind
interessanter. Wird wohl sowas wie Sekundensignal, Empfang und PowerDown
sein.

Liege ich da falsch? Kann's leider nicht ausmessen, dafür fehlt mir das
Equipment.
Es gibt Logicanalyzer Software für den LPT.

Bin mir halt nicht ganz sicher, zumal die gesamte Schaltung auch noch
einige mysteriöse Bauteile beherbergt (so z.B. eine Leuchtdiode, die
eine auf der Bestückungsseite mit Klebeband befestigte Fotodiode
anstrahlt!?)
Lichtschranke für die automatische Zeiteinstellung.

Vielleicht kennt ja einer von Euch die Schaltung genauer oder hat gar
schon damit rumgebastelt...
Nö.

Grüsse
Robert
 
Moin allerseits,

hab da mal wieder ein kleines Problemchen...

Ich fand beim Aufräumen meiner Werkstatt eine Funk-Wanduhr von TCM
(Tchibo), die zwar noch einwandfrei funktioniert, aber ich brauch sie
einfach nicht mehr fĂźr den ursprĂźnglichen Zweck.

Hab aber grad ein anderes DCF77-Projekt in der Schublade, und dafĂźr
bräuchte ich eigentlich so ne DCF-Empfängerplatine, wie sie z.B. Conrad
anbietet.
Als sparsamer Schwabe kam mir jetzt die Idee, ich kĂśnnte doch eventuell
die funktionstĂźchtige Elektronik der Wanduhr "recyceln".

Besten Dank schonmal vorab!
Gruß
Micha
Ich habe den Empfänger eines Funkweckers genutzt.
1. Spannungsversorgung
LED + Widerstand zur Erzeugung der "Batteriespannung" aus 5 Volt
(Ăźber LED abgreifen).
2. Sekundensignal auf Plantine suchen.
Das Sekundensignal ist 100ms oder 200ms Lang und fehlt nur in der 59s
der Minute. Digitalvoltmeter sind meist zu langsam in der Anzeige. Oszi
ist sehr gut, analoges (hochohmiges) Voltmeter geht auch.

3. Sekundensignal Ăźber Transistor auf TTL-Plegel bringen und auswerten.

Steffen
 
Michael A. Heier wrote:

Moin allerseits,

hab da mal wieder ein kleines Problemchen...

Ich fand beim Aufräumen meiner Werkstatt eine Funk-Wanduhr von TCM
(Tchibo), die zwar noch einwandfrei funktioniert, aber ich brauch sie
einfach nicht mehr für den ursprünglichen Zweck.

Hab aber grad ein anderes DCF77-Projekt in der Schublade, und dafür
bräuchte ich eigentlich so ne DCF-Empfängerplatine, wie sie z.B. Conrad
anbietet.
Als sparsamer Schwabe kam mir jetzt die Idee, ich könnte doch eventuell
die funktionstüchtige Elektronik der Wanduhr "recyceln".

Einziger Haken: Ich weiß nicht sicher, wo man an diesem Teil das
Zeittelegramm abgreifen kann. Wenn ich das Platinchen mit dem
Conrad-Teil vergleiche, fallen mir einige Ähnlichkeiten auf.
Hab mal ein Foto gemacht:
http://michael-heier.ath.cx/images/tchibo-funkuhr.jpg
Der Klecks links oben wird der Empfänger-IC sein und am
gegenüberliegenden Rand befindet sich der einzige Transistor (Pfeil) mit
einem hübschen vergoldeten Pad nebenan, das förmlich nach einer
Fremdnutzung schreit ;-)
Da müßte man doch eigentlich das DCF77-Signal abgreifen können...
http://www.qsl.net/df4kv/alclk.html sollte weiterhelfen.

Robert
--
'Vom Standpunkt eines Beamtenrechtlers aus betrachtet ist der Tod die
schärfstwirkenste aller bekannten, langfristig wirkenden Formen der
vollständigen Dienstunfähigkeit.'
aus: Kommentar zum Beamtenrecht.
 
http://michael-heier.ath.cx/images/tchibo-funkuhr.jpg
Der Klecks links oben wird der Empfänger-IC sein und am
gegenüberliegenden Rand befindet sich der einzige Transistor (Pfeil) mit
einem hübschen vergoldeten Pad nebenan, das förmlich nach einer
Fremdnutzung schreit ;-)
der Transistor ist sicherlich nur für die Beleuchtung oder
Lichtschranke ... da würde ich nicht anzapfen


ich würde mal von folgenden Annahmen ausgehen:
- der kleine IC macht den Empfang und liefert (fast) jede Sekunde
diesen kurzen Puls (abwechselnder Dauer)
- der große IC berechnet daraus die Uhrzeit und steuert das Uhrwerk


die Verbindung zwischen den ICs könnte nun (wie schon gepostet) eine
Datenleitung (klein->gross), ein enable/powerdown (gross->klein)
enthalten ...


Liege ich da falsch? Kann's leider nicht ausmessen, dafür fehlt
mir das Equipment.
als Versorgung reichte vermutlich eine Batterie, die Pegel sind also
irgendwo um 1V rum, mit ganz wenig Strom ...

geeignete Meßmittel:
- ein analoges Multimeter wäre geeignet (zuckt im Sekundentakt wenn man
die Leitung mit den Pulsen gefunden hat)

- oder Diode+R um von 5V zu versorgen, dann Transistor als Inverter mit
LED dran zur Pegelanzeige, an allen 3 Testpunkten ausprobieren
irgendwo sollte es im Sekundentakt blitzen


das enable Signal wird vermutlich beim Einschalten der Uhr anliegen und
nach der ersten synchronisierung wieder ausgehen ... wenn man den großen
IC abtrennt muss man diese Leitung wohl hoch oder runter ziehen



bye,
Michael
 
Michael A. Heier schrieb:
Bin mir halt nicht ganz sicher, zumal die gesamte Schaltung auch noch
einige mysteriöse Bauteile beherbergt (so z.B. eine Leuchtdiode, die
eine auf der Bestückungsseite mit Klebeband befestigte Fotodiode
anstrahlt!?)
Hat die Uhr vielleicht reflektierende Zeiger?

Gruss
Gunther
 
Michael A. Heier wrote:


einige mysteriöse Bauteile beherbergt (so z.B. eine Leuchtdiode, die
eine auf der Bestückungsseite mit Klebeband befestigte Fotodiode
anstrahlt!?)
Zeigeruhr? Die muss messen, wann die Zeiger auf 12 Uhr stehen um zu
synchronisieren. Vieleicht ist es eine Lichtschranke für diesen Zweck.

Stefan

--
Stefan Heimers
http://www.heimers.ch/
 

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