H
Hartmut Kraus
Guest
Am 13.11.20 um 20:11 schrieb Hans-Juergen Schneider:
Ok, also \"nur\" fast die Hälfte. Vollständig wären\'s vielleicht 80%.
Besonders auf dem digitalen Sektor (Speicher, Prozessoren, ...)
Nein, der A277 ist nicht nur abgekupfert, auch weiterentwickelt. Kann
pro LED 20mA treiben, und z.B. braucht man für eine nullsymmetrische
Bandanzeige nur einen A277 statt zwei UAA180. Ist aber kein Kunststück,
etwas Bestehendes zu verbessern.
Und auch beim B555 gibt es Unterschiede. Weià bloà keiner.
Man weiÃ.
Nie. Aber z.B. in Datenblättern. Und da gar manche verblüffende
Ãbereinstimmung gefunden. Z.B. als ich lange nach der Wende mal
Ersatz für den SC209 gesucht habe. Kein Problem - das war der BC109.
Ja doch, und wenn zwei unabhängig voneinander an demselben Problem
arbeiten, kommen sie oft zur gleichen oder zumindest zu ähnlichen
Lösungen. Was nichts daran ändert, dass die DDR Millionen in die
Industriespionage gesteckt und damit ein Mehrfaches an Forschungs- und
Entwicklungskosten gespart hat.
Oder eben einfach nachgebaut (Hardware) oder kopiert (Software).
Robotron war darin Meister. Nur ein paar Bits umgestellt, damit\'s ja
nicht kompatibel war.
Kleiner Gag am Rande in diesem Zusammenhang: Als unsere
Dokumentationsstelle den ersten West-PC gekriegt hat (einen kleinen
286er), hab\' ich ein Programm da drauf kopiert, das vorher auf einem
DDR-PC jahrelang anstandslos gelaufen war (nannte sich
\"Turbo-Datenbank\", also auf Basis Turbo-Pascal). Und plötzlich ging
nichts mehr, und die dbase.exe war auf einmal 3k gröÃer. Da hatte
Robotron also nicht bedacht, dass Kopieren, Umbenennen und als auf dem
eigenen Mist gewachsen verkaufen nicht immer reicht, es könnten auch
Viren drin sein. \"Yankee Doodle\" hieà der in diesem Fall.
Hartmut Kraus wrote:
Am 13.11.20 um 17:51 schrieb Hans-Juergen Schneider:
Heinz Schmitz wrote:
Von wo aus hat man denn dem Honi den 4MB Chip auf einem roten
Samtkissen überreicht, der nur aus Plastik ohne Innereien bestand?
Im Prinzip ja. Aber es war nicht 4MB sondern 1MB. Und es war nicht
ohne Innereien, sondern ein fuktionierendes Exemplar.
Es wird auch immer behauptet, dass der Chip ein Nachbau eines
westlichen Erzeugnisses gewesen sei. Von Leuten, die sich bestens
damit auskennen: Journaille.
Bist du sicher? Das wäre so ziemlich das einzige DDR-Bauelement oder IC
gewesen, das kein \"Clone\" war.
In meiner Datensammlung über DDR-Halbleiter habe ich bei 511 von 938
keinen Vergleichstyp gefunden. Das muss jetzt nicht alles richtig und
vollständig sein, aber die Richtung stimmt.
Ok, also \"nur\" fast die Hälfte. Vollständig wären\'s vielleicht 80%.
Besonders auf dem digitalen Sektor (Speicher, Prozessoren, ...)
Gerade bei Speicher-ICs kommt es doch nicht auf die Strukturen an,
sondern auf den Prozess.
Legendär ist der A277. Offiziell immer mit UAA180 verglichen. Stimmt
aber nicht.
Nein, der A277 ist nicht nur abgekupfert, auch weiterentwickelt. Kann
pro LED 20mA treiben, und z.B. braucht man für eine nullsymmetrische
Bandanzeige nur einen A277 statt zwei UAA180. Ist aber kein Kunststück,
etwas Bestehendes zu verbessern.
Und auch beim B555 gibt es Unterschiede. Weià bloà keiner.
Man weiÃ.
Ja und - meinst du, die Prozesse (bzw. die Technologien und Anlagen
dafür) haben wir erfunden? Das waren durchweg Importe vom \"Klassenfeind\".
Du hast zu oft in der BILD geblättert.
Nie. Aber z.B. in Datenblättern. Und da gar manche verblüffende
Ãbereinstimmung gefunden. Z.B. als ich lange nach der Wende mal
Ersatz für den SC209 gesucht habe. Kein Problem - das war der BC109.
Zwischen dem \'erfunden haben\' und der fertigen Kiste gibt es eine
Menge Spielraum.
Ja doch, und wenn zwei unabhängig voneinander an demselben Problem
arbeiten, kommen sie oft zur gleichen oder zumindest zu ähnlichen
Lösungen. Was nichts daran ändert, dass die DDR Millionen in die
Industriespionage gesteckt und damit ein Mehrfaches an Forschungs- und
Entwicklungskosten gespart hat.
Oder eben einfach nachgebaut (Hardware) oder kopiert (Software).
Robotron war darin Meister. Nur ein paar Bits umgestellt, damit\'s ja
nicht kompatibel war.
Kleiner Gag am Rande in diesem Zusammenhang: Als unsere
Dokumentationsstelle den ersten West-PC gekriegt hat (einen kleinen
286er), hab\' ich ein Programm da drauf kopiert, das vorher auf einem
DDR-PC jahrelang anstandslos gelaufen war (nannte sich
\"Turbo-Datenbank\", also auf Basis Turbo-Pascal). Und plötzlich ging
nichts mehr, und die dbase.exe war auf einmal 3k gröÃer. Da hatte
Robotron also nicht bedacht, dass Kopieren, Umbenennen und als auf dem
eigenen Mist gewachsen verkaufen nicht immer reicht, es könnten auch
Viren drin sein. \"Yankee Doodle\" hieà der in diesem Fall.