Schreibspitzen für Trommelschreiber regenerieren

T

Thomas Prufer

Guest
Ich möchte die Schreibspitzen für einen Trommelschreiber wieder mit Tinte
befüllen. Die Spitzen wie kleine Filzstifte, aber sie sind prinzipbedingt sehr
lange offen, Größenordnung Monate -- noch länger als "Plotter offen stehen
lassen".

Damals(tm) gab's doch für Nadeldrucker das "Nachfüllen" von Bändern -- ISTR mit
Stempelkissenfarbe für Metallstempel...

Weiß jemand geeignete Tinte und Verfahren, die sich hier eignen könnten?

Konkret handelt es sich um einen "Meteographen", einen analogen Temperatur-,
Feuchte- und Luftdruck-Trommelschreiber:

<http://www.lambrecht.net/de/html/MeteorographTrommelschreiber253_10_78_83.php>

Der Hersteller empfiehlt Anfeuchten mit Essigwasser, falls die Spitzen
eintrocknen. Das hat nicht gereicht, die sind nicht nur trocken, sondern leer.

Neue Spitzen kosten um 10 Euro das Stück -- das ist mir für privaten Gebrauch
und nur zum persönlichen Vergnügen an dem schönen Stück Meßtechnik doch zuviel,
erstmal...


Thomas Prufer
 
Morgen,

Thomas Prufer <prufer.public@mnet-online.de.invalid> writes:
[...]
Weiß jemand geeignete Tinte und Verfahren, die sich hier eignen könnten?

Konkret handelt es sich um einen "Meteographen", einen analogen Temperatur-,
Feuchte- und Luftdruck-Trommelschreiber:

http://www.lambrecht.net/de/html/MeteorographTrommelschreiber253_10_78_83.php

Der Hersteller empfiehlt Anfeuchten mit Essigwasser, falls die Spitzen
eintrocknen. Das hat nicht gereicht, die sind nicht nur trocken,
sondern leer.
IIRC war in de.sci.meteorologie neulich eine Diskussion ueber Tinte fuer
Schreiber. Da wurden auch Rezepte genannt.

VG
hmw

--
biff4emacsen - A biff-like tool for (X)Emacs
http://www.c0t0d0s0.de/biff4emacsen/biff4emacsen.html
Drop spots? http://dropspots.org/spot/1812
 
Thomas Prufer wrote:

Neue Spitzen kosten um 10 Euro das Stück -- das ist mir für privaten Gebrauch
und nur zum persönlichen Vergnügen an dem schönen Stück Meßtechnik doch zuviel,
erstmal...
Wenn es nur für privaten Gebrauch ist, also auch nicht manipulationssicher
usw. sein braucht, warum dann nicht eine kleine Schaltung bauen, die sowas
elektronisch aufzeichnet? Wenn sowieso ein Computer irgendwo immer läuft,
dann könnte man schnell mit LabView eine Anwendung zusammenklicken, z.B. in
Verbindung mit einem kleinen Entwicklungssystem, sodaß man noch nicht mal
was bauen braucht, bis auf den Temperatursensor dranzuhängen

http://www.frank-buss.de/LabViewSilabsTest/

Ein wenig erweitert mit einem kleinen Flash, z.B. 8 MBit gibt's
mittlerweile schon für 1,48 Euro:

http://catalog.digikey.com/scripts/partsearch.dll?Detail?name=W25X80VSSIG-ND

und du kannst batteriebetrieben und somit mobil, jede Minute einen Messwert
über knapp 2 Jahre aufzeichnen, oder länger, wenn man es passend packt.
Oder einen der Gigabyte USB-Sticks ausschlachten, die man heute an jeder
Ecke nachgeworfen bekommt, und das Flash da drin verwenden, dann kannst du
auf Lebenszeit jede Sekunde einen Messwert aufzeichnen :)

--
Frank Buss, fb@frank-buss.de
http://www.frank-buss.de, http://www.it4-systems.de
 
Frank Buss schrieb:

Neue Spitzen kosten um 10 Euro das Stück -- das ist mir für privaten Gebrauch
und nur zum persönlichen Vergnügen an dem schönen Stück Meßtechnik doch zuviel,
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
erstmal...


Wenn es nur für privaten Gebrauch ist, also auch nicht manipulationssicher
usw. sein braucht, warum dann nicht eine kleine Schaltung bauen, die sowas
elektronisch aufzeichnet?
s.o.


Gruß Dieter
 
On Sun, 17 Feb 2008 10:31:52 +0100, Dieter Wiedmann
<dieter.wiedmann@t-online.de> wrote:

s.o.


Gruß Dieter
Genau!

Leise tickt das Uhrwerk in weiß lackiertem Blech...

Thomas Prufer
 
Thomas Prufer wrote:

Genau!

Leise tickt das Uhrwerk in weiß lackiertem Blech...
Da wäre aber dann eine Newsgroup wie rec.antiques besser geeignet :)
Wobei es aber natürlich den Vorteil hat, immer ablesbar zu sein, solange es
läuft. Ein Gerät mit USB-Anschluss und passender Software wird wohl in 20
Jahren auf kaum einem Computer mehr laufen, da die Auslese-Software nicht
mehr auf dem dann aktuellen Betriebssystem läuft und USB durch irgendwas
anderes abgelöst wurde.

--
Frank Buss, fb@frank-buss.de
http://www.frank-buss.de, http://www.it4-systems.de
 
On 17 Feb., 11:46, Thomas Prufer <prufer.pub...@mnet-
online.de.invalid> wrote:

Leise tickt das Uhrwerk in weiß lackiertem Blech...
Hallo Thomas,
bei uns hat sich der Lack im lauf der Jahrzehnte
schon leicht gelblich verfärbt...
Gruss
Harald
PS: Vielleicht könnte man ja eine
neue Halterung für neue Faserstift-
minen basteln
 
On Sun, 17 Feb 2008 09:32:58 +0100, Michael Welle <mwe012008@gmx.net> wrote:

IIRC war in de.sci.meteorologie neulich eine Diskussion ueber Tinte fuer
Schreiber. Da wurden auch Rezepte genannt.
Danke, ich such mal...


Thomas Prufer
 
On Sun, 17 Feb 2008 12:47:16 +0100, Frank Buss <fb@frank-buss.de> wrote:

Da wäre aber dann eine Newsgroup wie rec.antiques besser geeignet :)
Wobei es aber natürlich den Vorteil hat, immer ablesbar zu sein, solange es
läuft. Ein Gerät mit USB-Anschluss und passender Software wird wohl in 20
Jahren auf kaum einem Computer mehr laufen, da die Auslese-Software nicht
mehr auf dem dann aktuellen Betriebssystem läuft und USB durch irgendwas
anderes abgelöst wurde.
Kann man sogar ablesen, wenn's nicht läuft! Das Uhrwerk war verharzt, aber das
stört ja die Barometerdose nicht.

Ich kenne auch einen, der einer handgeschriebener Tabelle, oder einem Streifen
aus dem Schreiber usw. grundsätzlich mehr traut als einem Computer-Ausdruck: in
der Excel-Tabelle den Ausreißer rauslöschen ist einfach, im Endlosschrieb eines
Monats, komplett mit öligen Fingerabdrücken und Kaffeeflecken, geht das nicht so
einfach wie ein zweiter Klick auf "Drucken"... Hat was, obwohl die Zeiten von
Grafik-in-Bleistift-auf-Millimeterpapier doch zu Ende sind.


Thomas Prufer
 
"Thomas Prufer" <prufer.public@mnet-online.de.invalid> schrieb im
Newsbeitrag news:nvmfr39fkm8ut7rijjbccfnr1r5k59ab29@4ax.com...
...
Weiß jemand geeignete Tinte und Verfahren, die sich hier eignen
könnten?

Hi,
im Ultraschaller saubermachen, ev. dabei mit Tensid spülen, und warm,
das sollte die alte Tinte rauskriegen.
Dann frische...tja, die Viskosität ist da ev. schwierig. "Zufällig"
liegt hier soein Amiland-Edding rum (Sanford ´Markette 336´), der hat
Amiland-typische Werbeaufdrucke, 2 Wochen offene Kappe ohne Eintrocknen
und so weiter... innen sind die ziemlich "saftig" (der
Stuhlrollentest...), probier die Tinte mal aus. Ansonsten habe ich
meinen Feuchtemesser damals mit Kulitinte gefüllt, die aus den billigen
Kulis bei der Pest, die sowieso nie schreiben, leicht warmmachen mit
Feuerzeug, vorne die Spitze abziehen und von hinten durchpusten, das
ergibt so 2-3 Tropfen einer Farbsauerei, genau passend für diese
Schreiberlinge. Aber es gibt unterschiedliche Schreiber, manche haben
winzige Reservoire mit Blechspitze (wie meiner), andere eher
regelrechte Tanks mit Tuschefeder, je nach Schreibsystem und
Papiersorte. Wenn man eine falsche Paarung trifft, kriegt man
superbreite Schriebe ;-) für kalte Betriebszustände etwa in
Wetterstationen gabs auch farbige Wachsstifte, ev. schnitzest Du mit
Sohnemanns Malkreiden rum.
Ansonsten Umbau auf Elektroblitz....alle paar Sekunden einen
energetisch heftigen Entladungsblitz durchs Papier jagen und einen
klitzekleinen Brennfleck erzeugen.

--
mfg,
gUnther
 
On Mon, 18 Feb 2008 12:04:52 +0100, gUnther nanonüm <g-h-w@gmx.de> wrote:

Ansonsten habe ich
meinen Feuchtemesser damals mit Kulitinte gefüllt, die aus den billigen
Kulis bei der Pest, die sowieso nie schreiben, leicht warmmachen mit
Feuerzeug, vorne die Spitze abziehen und von hinten durchpusten, das
ergibt so 2-3 Tropfen einer Farbsauerei, genau passend für diese
Schreiberlinge. Aber es gibt unterschiedliche Schreiber, manche haben
winzige Reservoire mit Blechspitze (wie meiner), andere eher
regelrechte Tanks mit Tuschefeder, je nach Schreibsystem und
Papiersorte.
Die Metallspitzen gibt's auch noch zu kaufen... Für die ist Tinte einigermaßen
günstig zu kaufen, und auch Rezepturen zum Selbermischen (Wasser, Glycerin,
Methylenblau), die nicht eintrocknen. Allerdings hat mir einer abgeraten: die
Faserschreiber seien viel besser, da die Spitzen zum hängenbleiben,
Papierreissen, eintrocknen und Auslaufen neigten.

So ein "zwei Wochen ohne Kappe"-Stift liegt hier auch noch wo rum, ich schau
mal.


Thomas Prufer
 
On 18 Feb., 12:04, gUnther nanonüm <g-...@gmx.de> wrote:

Ansonsten Umbau auf Elektroblitz....alle paar Sekunden einen
energetisch heftigen Entladungsblitz durchs Papier jagen und einen
klitzekleinen Brennfleck erzeugen.
Wir hatten früher Schreiber, die nach diesem Prinzip
funktionierten. Man brauchte dafür aber spezielles
Papier mit weissem Wachs auf schwarzem Untergrund.
Gruss
Harald
 
Thomas Prufer wrote:
Ich möchte die Schreibspitzen für einen Trommelschreiber wieder mit Tinte
befüllen. Die Spitzen wie kleine Filzstifte, aber sie sind prinzipbedingt sehr
lange offen, Größenordnung Monate -- noch länger als "Plotter offen stehen
lassen".

Damals(tm) gab's doch für Nadeldrucker das "Nachfüllen" von Bändern -- ISTR mit
Stempelkissenfarbe für Metallstempel...

Weiß jemand geeignete Tinte und Verfahren, die sich hier eignen könnten?
Hallo,

hatte vor einiger Zeit auch mal ein paar Plotterstifte, allerdings
welche mit Schreibkugel und Filzschreiber-tinte/Inlay.
Da ging auch nichts mehr.
Zerlegt, Kugelteil und Farbzubringer in Isopropanol zum
Aufweichen/Reinigen gepackt, trockengelegt/gemalt, Tintereservoir mit
einem handelsüblichen Filzstift durch "ausdrücken"
wieder aufgefüllt und zusammengesteckt.
Funzt immer noch ganz prächtig.
PS: zieh dabei Gummihandschuhe an, sonst... ;-((

Grüße Uwe
 
Thomas Prufer schrieb:
Ich kenne auch einen, der einer handgeschriebener Tabelle, oder einem Streifen
aus dem Schreiber usw. grundsätzlich mehr traut als einem Computer-Ausdruck: in
der Excel-Tabelle den Ausreißer rauslöschen ist einfach, im Endlosschrieb eines
Monats, komplett mit öligen Fingerabdrücken und Kaffeeflecken, geht das nicht so
einfach wie ein zweiter Klick auf "Drucken"... Hat was, obwohl die Zeiten von
Grafik-in-Bleistift-auf-Millimeterpapier doch zu Ende sind.

War aber immer mühsam und das mit der Tinte endete immer in einer
Sauerei. Je nach Schreiber hatten wir rote garantiert nie trocknende
Tinte, auch auf dem Papier trocknete die nie. Oder Schreiber, da
wurde der mini-Tank an der Schreiberspitze über ein Schläuchlein
aus einem grösseren Tank nachgefüllt. Das hatte dann beliebiges
Schweinerei-Potential.
Das nächste Problem: Wie kriegst du die Daten in den Rechner?
Hast du schon mal was von Hand digitalisiert? Nervtötend, sach
ich.

--
mfg Rolf Bombach
 
Rolf_Bombach schrieb:

Das nächste Problem: Wie kriegst du die Daten in den Rechner?
Hast du schon mal was von Hand digitalisiert? Nervtötend, sach
ich.
Heute würde ich es scannen und dann Unscan-It
(http://www.silkscientific.com/) drauf ansetzen. Wir haben das an der
Uni und es funktioniert weitgehend automatisch und problemlos.

CU Christian
--
Christian Zietz - CHZ-Soft - czietz (at) gmx.net
WWW: http://www.chzsoft.com.ar/
PGP/GnuPG-Key-ID: 0x6DA025CA
 
On 21 Feb., 21:31, Rolf_Bombach <rolfnospambomb...@bluewin.ch> wrote:

Hast du schon mal was von Hand digitalisiert? Nervtötend, sach
ich.
Wir hatten für diesen Zweck extra ein
spezielles elektronisches Gerät. Es
sah ähnlich wie ein XY-Plotter aus, nur
das es an Stelle des Stiftes ein Stück
Plexiglas mit einem Kreuz hatte. Das wurde
per Hand über den Schrieb geschoben und
auf Tastendruck wurde ein entsprechender
X und Y-Wert ausgegeben. Noch schwieriger
war die Auswertung von Tiefen auf Stereo-
Bildern. Da sah man durch ein Binokular
und musste eine Marke in der Tiefe auf
eine Oberfläche "aufsetzen.
Gruss
Harald
 
On Thu, 21 Feb 2008 21:31:02 +0100, Rolf_Bombach <rolfnospambombach@bluewin.ch>
wrote:

Das nächste Problem: Wie kriegst du die Daten in den Rechner?
Hast du schon mal was von Hand digitalisiert? Nervtötend, sach
ich.
Ich kan mich an einen Kollegen erinnern, der eine Schrieb auf Folie
fotokopierte, die Kopie mit Tesafilm auf dem Monitor befestigte, und dann mit
der Maus Punkte anklickte...


Thomas Prufer
 
Harald Wilhelms schrieb:
On 21 Feb., 21:31, Rolf_Bombach <rolfnospambomb...@bluewin.ch> wrote:

Hast du schon mal was von Hand digitalisiert? Nervtötend, sach
ich.

Wir hatten für diesen Zweck extra ein
spezielles elektronisches Gerät. Es
sah ähnlich wie ein XY-Plotter aus, nur
das es an Stelle des Stiftes ein Stück
Plexiglas mit einem Kreuz hatte. Das wurde
per Hand über den Schrieb geschoben und
auf Tastendruck wurde ein entsprechender
X und Y-Wert ausgegeben.
Die neueren HP-Plotter, die eine Dimension mit Papierbewegung
machten, hatten das auch. Allerdings war der "Lesestift"
etwas edler: Faserbündel, welches dann das Bild 1:1 ans
obere Ende angehoben hat. War trotzdem sch****-Arbeit,
auch wenn man per Softwarehilfe den x-Vorschub machen
liess.

--
mfg Rolf Bombach
 

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