Schieberegler mit Zusatzfunktion

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Friedrich Schoerghuber

Guest
Hallo NG,

ich tueftle gerade an einem Problem (bin noch in der
theoretischen Phase) und mich wuerde Eure Meinung
interessieren:

Gegeben:
Ein Audiosignal (20Hz-20kHz) wird per OpAmp (OPA2134)
und Schieberegler auf die Sammelschiene eines Misch-
pults gefuehrt. Der Pegel an dieser Stelle kann
zwischen -90dBu und +6dBu liegen. Uebersteuerung tritt
laut Datenblatt des 2134 erst bei +23,6dBu auf, das
entspricht 33,16Vss. Betriebsspannung ist +-18V.

Gesucht:
Wenn der Schieberegler aus der Nullposition (unterer
Anschlag = maximale Signaldaempfung) bewegt wird, soll
ein Impuls das an diesem Kanal angeschlossene Geraet
(Plattenspieler, CD-Player) starten; sog. "Faderstart"

Die Loesung "Schieberegler mit eingebautem Schalter"
steht leider nicht zur Verfuegung. Diese Teile gibt's
offenbar nur in Grossmengen (>1.000) und auf Bestellung.
Die Frickelei mit einer Lichtschranke am Schieberegler
scheidet wegen mangelnder Nachbausicherheit ebenfalls
aus.

Meine Ueberlegung geht dahin, dem Audiosignal vor dem
Schieberegler einen kleinen DC-Offset einzupraegen -
- 2,1V sollten eigentlich reichen (gruene LED).
Am Schieberegler speise ich das Nutzsignal ueber Kon-
densator ein (und auch aus). Da wg. der unteren Grenz-
frequenz ein Elko eingesetzt wird, sollte ich damit
auch gleich eine definierte Polung bekommen.
Allerdings schraenk' ich damit wahrscheinlich den Head-
room des OpAmps ein, da ja das Signal einen Offset von
2,1V hat. Das sollte aber verschmerzbar sein, ebenso
das asymmetrische Clipping. Ueber den Einfluss auf CMRR
und PSRR des 2134 bin ich mir noch nicht im Klaren, da
muesst' ich dann am Prototypen testen.

Wenn nun der Schleifer aus der Ruhestellung bewegt wird,
sollte auch ein Teil der 2,1V DC detektierbar sein.
Das Audiosignal koennte ich per Tiefpass (Fgrenz < 1Hz)
abtrennen und die DC per Komparator detektieren.
Der Ausgang des Komparators treibt dann z.B. ein Relais.

Frage:
Geht das so, oder hab' ich etwas gravierendes uebersehen,
bzw. einen Denkfehler gemacht?

gruesse
fritz
 
"Friedrich Schoerghuber" <fritz.schoerghuber@inode.at> schrieb im
Newsbeitrag news:3ts5ceFue9q5U1@individual.net...
<schnipp>
Die Loesung "Schieberegler mit eingebautem Schalter"
steht leider nicht zur Verfuegung. Diese Teile gibt's
offenbar nur in Grossmengen (>1.000) und auf Bestellung.
/schnipp

Hallo Friedrich.

Soweit ich weiss werden solche Fader in diversen Mischpulten verbaut. Die
bekommt man bei den meissten Herstellern als Ersatzteile nachgekauft. Evtl.
ist das eine akzeptable Bezugsquelle für Dich?

Als Beispiele fallen mir gerade nur Behringer oder Reloop ein, suchen
müsstest Du selbst.

Es kann allerdings sein, dass ich mich irre. Evtl. stellen diese Mischpulte
die Funktion 'Fader-start' anders bereit, dann bin ich allerdings auch
überfragt.

MfG
Sebastian
 
Friedrich Schoerghuber schrieb:

Hallo NG,
Hallo Friedrich!

Die Frickelei mit einer Lichtschranke am Schieberegler
scheidet wegen mangelnder Nachbausicherheit ebenfalls
aus.
[...]Meine Ueberlegung geht dahin, dem Audiosignal vor dem
Schieberegler einen kleinen DC-Offset einzupraegen -
[...]
Der Ausgang des Komparators treibt dann z.B. ein Relais.

Frage:
Geht das so, oder hab' ich etwas gravierendes uebersehen,
bzw. einen Denkfehler gemacht?
Ich denke schon, dass es so gehen würde, täte es aber nicht so machen.
Einen DC-Offset auf das Audiosignal geben, um damit etwas zu schalten
ist irgendwie bäh. Ich hätte die Befürchtung, mir so Störungen in
meinen Audiosignalweg zu schleppen.
Kommt natürlich immer drauf an, bei einem DJ-Mixer für Techno macht
das nichts aus, und da du von 'Nachbausicherheit' schriebst handelt es
sich anscheinend nicht um ein Einzelstück.
Besser werden deine Signale davon aber garantiert nicht, deswegen
würde ich entweder
a.) Für Einzelstücke Gabellichtschranken an die Fader frickeln oder
b.) Nochmal intensiver nach Fadern mit Schalter suchen

gruesse
fritz
Dito, Jens
 
Hallo Friedrich,

Friedrich Schoerghuber schrieb:

[...]

Meine Ueberlegung geht dahin, dem Audiosignal vor dem
Schieberegler einen kleinen DC-Offset einzupraegen -
- 2,1V sollten eigentlich reichen (gruene LED).
Am Schieberegler speise ich das Nutzsignal ueber Kon-
densator ein (und auch aus). Da wg. der unteren Grenz-
wie soll ein DC-Offset die Ein- und Auskoppelkondensatoren
passieren?

frequenz ein Elko eingesetzt wird, sollte ich damit
auch gleich eine definierte Polung bekommen.
Allerdings schraenk' ich damit wahrscheinlich den Head-
room des OpAmps ein, da ja das Signal einen Offset von
2,1V hat. Das sollte aber verschmerzbar sein, ebenso
das asymmetrische Clipping. Ueber den Einfluss auf CMRR
und PSRR des 2134 bin ich mir noch nicht im Klaren, da
muesst' ich dann am Prototypen testen.
Prinzipiell geht das. Allerdings ist es praktisch nicht
brauchbar. Jeder, der schonmal ein DC-belegtes
Audiosignal über einen Poti geführt und dabei
den Koppelkondensator am "Heißen Ende" vergessen
bzw. diesen statt dessen am Abgriff angeschlossen hat,
kennt das Problem:

Erstens erzeugt man bei Verstellen des Reglers tieffrequente
Störungen, die je nach Größe der Koppelkondensatoren und Endstufe
bis zum Lautsprecher finden und dort die Membran
nett bewegen. Zweitens entstehen beim Verstellen grausame
Schleifgeräusche durch den DC-Offset.
Also IMO absolut nicht praxistauglich.
Probier's einfach aus, dann wirst du verstehen, was ich meine ;-)


Wenn nun der Schleifer aus der Ruhestellung bewegt wird,
sollte auch ein Teil der 2,1V DC detektierbar sein.
Das Audiosignal koennte ich per Tiefpass (Fgrenz < 1Hz)
abtrennen und die DC per Komparator detektieren.
??

[...]
gruesse
fritz

ciao
Marcus
 
Marcus Woletz schrieb:

Also IMO absolut nicht praxistauglich.
Probier's einfach aus, dann wirst du verstehen, was ich meine ;-)
Ja, so ungefähr wollte ich das auch sagen :)

Wenn nun der Schleifer aus der Ruhestellung bewegt wird,
sollte auch ein Teil der 2,1V DC detektierbar sein.
Das Audiosignal koennte ich per Tiefpass (Fgrenz < 1Hz)
abtrennen und die DC per Komparator detektieren.

??
Er meint, AC und DC wieder hübsch voneinender trennen, nachdem er sie
erst mühevoll zusammengewürgt hat. Neenee, Sparsamkeit sollte auch
irgendwo ihre Grenzen haben...

ciao
Marcus
Dito, Jens!

--
Warum sollte man die Dinge einfach machen, wenn man sie auch
kompliziert machen kann?
Les Shadoks
 
Jens Carstens schrieb:

a.) Für Einzelstücke Gabellichtschranken an die Fader frickeln oder
Wenn die Gabellichtschranke oberhalb des mit Abstand zur Front-
platte montierten Schiebereglers mit Öffnung in Schieberichtung
angeschraubt wird, würde ich das nicht als "frickeln" bezeichnen,
sondern als solide mechanische Lösung mit wahrscheinlich
grösserer Betriebssicherheit als die angedachte elektrische Lösung.
Gruss
Harald
 
Friedrich Schoerghuber schrieb:
Wenn nun der Schleifer aus der Ruhestellung bewegt wird,
sollte auch ein Teil der 2,1V DC detektierbar sein.
Das Audiosignal koennte ich per Tiefpass (Fgrenz < 1Hz)
abtrennen und die DC per Komparator detektieren.
Der Ausgang des Komparators treibt dann z.B. ein Relais.

Hallo,

zum Abtrennen des Audiosignals brauchst Du einen Hochpaß. Das DC
Schaltsignal kannst Du mit dem Tiefpaß < 1 Hz abtrennen, aber die
Reaktionszeit wird sehr langsam, im Bereich einiger Sekunden. Außerdem
brauchst Du für einen passiven Tiefpaß hübsch dicke Kondensatoren. Aber
wenn die Grenzfrequenz des Tiefpaßes zu hoch ist reagiert der auf jeden
Bass und nimmt die Schaltspannung wieder weg.

Bye
 
Friedrich Schoerghuber <fritz.schoerghuber@inode.at> wrote:

Die Loesung "Schieberegler mit eingebautem Schalter" steht leider
nicht zur Verfuegung. Diese Teile gibt's offenbar nur in Grossmengen
(>1.000) und auf Bestellung. Die Frickelei mit einer Lichtschranke am
Schieberegler scheidet wegen mangelnder Nachbausicherheit ebenfalls
aus.
Wie wär's mit einem Mikroschalter? Von unten gegen die Frontplatte
schrauben und zwischen Frontplatte und Schieberegler ein paar mm
Luft lassen für den Hebel des Mikroschalters. Diese Hebel gibt es
IIRC auch als dünne Drahtausführung. Ansonsten kann man sich den
Hebel sicher auch passend zurechtbiegen.

Ich hatte in einem alten Verstärker auf diese Weise mal ein defektes
Drehpoti mit Schalter ersetzt (der Verstärker wurde damit ein- und
ausgeschaltet). Soo fummelig wie ich dachte, war die Einstellung gar
nicht.

Meine Ueberlegung geht dahin, dem Audiosignal vor dem Schieberegler
einen kleinen DC-Offset einzupraegen - - 2,1V sollten eigentlich
reichen (gruene LED).
Wie andere schon schrieben: Gleichspannung auf einem Poti kracht ganz
fürchterlich beim Einstellen. Das klappt so nicht.

Martin
 
Martin Klaiber <martinkl@zedat.fu-berlin.de> wrote:

Hi!

Wie andere schon schrieben: Gleichspannung auf einem Poti kracht ganz
fürchterlich beim Einstellen. Das klappt so nicht.
Yepp. Dann schon lieber 100kHz oder so einkoppeln und hinten wieder
detektieren und ausfiltern...

Gruß,
Michael.
 
M
Yepp. Dann schon lieber 100kHz oder so einkoppeln und hinten wieder
detektieren und ausfiltern...
Stichwort: Pilotton

Grüße

Markus
 

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