Schaltungstechnik Röhrenradio

Georg Acher wrote:
In article <40eb014e_2@news.bluewin.ch>,
Rolf Bombach <rolfnospambombach@bluewin.ch> writes:

|> Ichbrechab. Kann man annehmen, dass damalige Lautsprecher
|> schlechten Wirkungsgrad hatten? Sonst fliegt da ja die
|> Pappe weg, OK, 8W... Die Magnetmaterialien waren wohl
|> noch nicht so doll.

In einem Volkempfänger (~1935), den ich mal repariert habe, gab es gar keine
Magnetmaterialien. Der Lautsprecher hatte zwei Spulen, eine auf der Membran, die
andere da, wo sonst der Magnet ist. Ich hab es nicht weiter analysiert, denke
aber mal, dass die Spule auch noch was gesiebt hat.
Die hatten damals Probleme mit der Langzeitstabilität der Magnete.
Seltene Erden waren teuer und Dl sollte doch autark sein. Der kommende
Krieg läßt wohl schon grüßen?
Obwohl die Volksempfänger eigentlich mit Freischwingern ausgestattet waren.
Deshalb bei Lautsprechern Elektromagnete. Diese Elektromagnete dienten
als Drosselersatz. Spannungsabfall wohl so um 100V. Es wurde deshalb
einfach die Anodenspannung entsprechend erhöht ;-(
--
mfg horst-dieter
 
Rolf Bombach wrote:

Den Gleichanteil gibt es aber nur, wenn er vorhanden ist ;-)
Hinter einem Kondensator etwa ist er weg, durch einen
Trafo durch auch.
Tja, wo du Recht hast, haste wohl Recht.

Ohne nichtlineare Elemente kann hinter/an
einem Trafo auch bei unsymmetrischen Signalen kein Gleichanteil
auftreten. (Ausser dem hier in die falsche Richtung
zeigenden Spannungsabfall am ohmschen Wicklungswiderstand).
Ich dachte an dyn. Kompensation des Spannungsabfall am Ri der
Spannungsquelle bei Bässen. Der Gleichstromwiderstand der Ausgangstrafo
teilwicklung war niedrig.

Ausnützen kann man die Überhöhung mit Dioden, typisch die
Boosterdiode in der Horizontalendstufe.
Und dort sitzt ja besagte Diode.

Mein Vater erzählt, zu gewissen Zeiten waren folgende
Schilder bei Radioläden hie und da anzutreffen: "Repariere
alles, ausser Ph****s".

Kann ich gut nachvollziehen. Die Reparatur von Radios dieser Firma war
bisweilen schon eine Sache für sich.

--
mfg horst-dieter
 
In article <40eb03c7$1_1@news.bluewin.ch>,
Rolf Bombach <rolfnospambombach@bluewin.ch> writes:
Holm Tiffe wrote:

Das ist warscheinlich dann die Krönung und eine "Verquickung" aller
3 Varianten, für ultralinear ist der Abgriff auch viel zu kurz.

Ich sag nur "Muntz".

???

http://www.national.com/rap/Story/0,1562,17,00.html
:))

Ich glaube das "Muntzen" hätte mich als Entwickler etwas genervt ...

Wenn ich mir die Philipsausgangstrafos so ansehe, kommt mir das Gruseln.
Solche Kerngrößen sollte man bei Mikrofonübertragern verwenden können..

Naja, Röhren im Haus, Trafos teuer. Bei den letzten Röhren-
TVs von Philips hatten die Ausgangstrafos die ultimative
Grösse erreicht, ein Stück Draht. So eine trafolose Serien-
Gegentaktschaltung mit 2 Endpentoden. Schaltung ist zwar
auch schon im Barkhausen, wird aber alle 10 Jahre als
geniale Neuerfindung im Elektor aufgekocht.
Ja, die EL86 Schaltung auf 800 Ohm, das Problem sind aber dann die
Lautsprecher, die scheinbar kein ewiges Leben haben.
Die Übertragungsparameter dieser Endstufe sind aber durchaus als gut
zu bezeichnen.

Etwa eine PL509
als Radarmodulator für ein Emi JP9-2.5 Magnetron.

Hmm, das einzige Magnetron was ich habe stammt aus einer Mikrowelle.
Dafür kullern hier noch einige kleine Klystrons herum..
Die PL509 gibt aber mit Ihrer Kathode über ein Ampere her..

War eben auch etwas knapp, 3A wär besser. Das ist so
ein X-band Radarmagnetron, wahrscheinlich von einem
kleinen Decca-Schiffsradar.
Hmm, dafür gits Röhren mit impulsfesten Kathoden, sowas bekommt man heute
fast nachgeworfen, (russische GMI- Serie) sofern sie sich nicht vernünftig
als Audioendröhre Mißbrauchen lassen. Meist sind die Fassungen aber teurer
als die Röhren.
Ich habe schon Röhren mit nach innen gezogenem Glas gesehen, gewissermaßen
langsam implodiert.

Gibt's gelegentlich, selbst bei ECCnn.

Warum meinst Du eine DM160 sei eine Verirrung?

Das ist eine Subminiaturanzeigeröhre, die eigentlich
nur hell-dunkel kann. Digital meets analog, zeigt
etwa den Zustand eines Transistor-Flipflops in einem
Zähler an; thermionische LED mit FET-Eingang ;-)).

Ja, ich weiß, aber etwas "analoger" ist das Ding doch:

http://www.jogis-roehrenbude.de/Roehren-Geschichtliches/Mag_Augen/Baender/DM160.htm

War halt billiger herzustellen als ein elektromechanisches kleines Meßwerk...

Gruß,
Holm
--
L&P::Kommunikation GbR Holm Tiffe * Administration, Development
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Bereich Server & Technik fax +49 3731 4196026
D-09599 Freiberg * Nonnengasse 31a http://www.freibergnet.de
 
horst-dieter wrote:
Mein Vater erzählt, zu gewissen Zeiten waren folgende
Schilder bei Radioläden hie und da anzutreffen: "Repariere
alles, ausser Ph****s".

Kann ich gut nachvollziehen. Die Reparatur von Radios dieser Firma war
bisweilen schon eine Sache für sich.
Langsam erinnere ich mich. Die uralt-Fernseher waren ja
durchaus massiv konstruiert. Alles auf einem einzigen
U-förmigen Metallchassis, hinten unten quer im Gerät.
ZF noch mit EF80, Netzgleichrichter (2x ?) PY82,
Horizontalendstufe PL81. Alle Widerstände waren in
Lötösenleisten, nicht einfach eingefädelt, sondern
der Draht war regelrecht verknotet. Horror zum was
Austauschen. Ansonsten waren die Geräte durchaus
für die Ewigkeit gebaut, gibt's heute nicht mehr.

--
mfg Rolf Bombach
 
Holm Tiffe wrote:
Naja, Röhren im Haus, Trafos teuer. Bei den letzten Röhren-
TVs von Philips hatten die Ausgangstrafos die ultimative
Grösse erreicht, ein Stück Draht. So eine trafolose Serien-
Gegentaktschaltung mit 2 Endpentoden. Schaltung ist zwar
auch schon im Barkhausen, wird aber alle 10 Jahre als
geniale Neuerfindung im Elektor aufgekocht.

Ja, die EL86 Schaltung auf 800 Ohm, das Problem sind aber dann die
Lautsprecher, die scheinbar kein ewiges Leben haben.
Die Übertragungsparameter dieser Endstufe sind aber durchaus als gut
zu bezeichnen.
Das war durchaus moderne Schaltungstechnik, keine Frage.
Man war damit am Ende resp. Hauptproblem der Elektronen-
röhren angekommen: Es gibt keine Positronenröhren, keine
Komplementärtechnik.
An den besagten Lautsprecher kann ich mich nur dumpf
erinnern, in jeder Hinsicht ;-). Mit Rücksicht auf die
Bildqualität und wohl auch auf's Budget hatte der einen
winzigen Magnet und war wegen Platzmangel sehr flach
konstruiert. IIRC irgendwie "falsch rum", Schwingspule
Richtung Trichteröffnung, kann aber auch falsche Erinnerung
sein. Gab noch keine Digitalkameras ;-).

Etwa eine PL509
als Radarmodulator für ein Emi JP9-2.5 Magnetron.

War eben auch etwas knapp, 3A wär besser. Das ist so
ein X-band Radarmagnetron, wahrscheinlich von einem
kleinen Decca-Schiffsradar.

Hmm, dafür gits Röhren mit impulsfesten Kathoden, sowas bekommt man heute
fast nachgeworfen, (russische GMI- Serie) sofern sie sich nicht vernünftig
als Audioendröhre Mißbrauchen lassen. Meist sind die Fassungen aber teurer
als die Röhren.
Hab das Projekt eh vor Jahrzehnten aufgegeben. War eine
Fehldimensionierung. Die E130L wird ja gern in dieser
Anwendung genommen, und die ist der PL509 in der Belastbarkeit
nicht unähnlich. Erst später hatte ich gesehen, dass wir
ein anderes Magnetron hatten, für das normalerweise
eine A2426 verwendet wird, von der ich aber keine Daten habe.

Warum meinst Du eine DM160 sei eine Verirrung?

Das ist eine Subminiaturanzeigeröhre, die eigentlich
nur hell-dunkel kann. Digital meets analog, zeigt
etwa den Zustand eines Transistor-Flipflops in einem
Zähler an; thermionische LED mit FET-Eingang ;-)).

Ja, ich weiß, aber etwas "analoger" ist das Ding doch:

http://www.jogis-roehrenbude.de/Roehren-Geschichtliches/Mag_Augen/Baender/DM160.htm
Danke für den Hinweis auf das Datenblatt, schon gesaugt.
Aber mehr als Hell/Dunkel war wohl nicht, obwohl ich
etwas den Eindruck habe, dass bei DC-Heizung ein gewisser
Leuchtbalkeneffekt da ist.

--
mfg Rolf Bombach
 

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