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Frank Scheffski
Guest
"Du bist doch ein Bastler"?!!, waren die Worte, mit denen mir ein
17"-Flachbildschirm zur Instandsetzung überreicht wurde.
Was solides, mit drehbarem Display und ehemals ~1.200,- DM teuer.
Beim Einschalten ohne angelegtes Signal erscheint auf schwarzem
Hintergrund ein buntes Rechteck mit dem Hinweis, daß kein Signal
anliegt. Abhängig von der Gerätetemperatur zeigte sich folgender
Effekt:
- einzelne Zeilen des bunten Rochtecks waren jeweils um 5-20 mm
verschoben und zitterten mit steigender Gerätetemperatur auch mit
steigender Frequenz um ihre Ruhelage.
Unterhalb einer bestimmten Temperatur (durch Anblasen mit Lüfter zu
erreichen), gab es auch im schwarzen Hintergrund weiße Striche, der
Anzahl und Länge mit sinkender Temperatur stetig zunahm.
- bei einer Platinentemperatur <10°C war der gesamte Hintergrund weiß,
die Anzahl der grieselnden Zeilen nahm mit steigender Temperatur
linear ab.
Irgendwann (bei ~30°C) war der Hintergrund wieder schwarz und nur
noch einige Zeilen des bunten Rechtecks zeigten dieses Phänomen.
Ab einer gewissen Betriebstemperatur war der Effekt dann ganz weg und
man konnte ganz normal mit dem Monitor arbeiten.
Ich hatte das Board mal kurz am Fenster in die Sonne gestellt und nach
dem Einschalten lief das Teil sofort fehlerfrei an.
Also ein 100%ig thermischer Fehler mit einer reinrassig linearen
Funktion.
Auf der 400mm˛ großen Platine sitzen reichlich SMD-Bauteile, aber auch
einige Transistoren (TO-92) Widerstände und Kondensatoren/Elkos in
bedrahteter Form. Wo suchen?
Erstmal habe ich mit der Lupe einige merkwürdig aussehende Lötstellen
an den Transis gefunden und beseitigt und dann 3 von den großen SMD-IC
(ein QFP 80(?) und 2 SOIC 16&24) neu verlötet, da die Lötstellen unter
der Lupe irgendwie scharfkantig aussahen.
Der einzige Erfolg war, daß das Teil hinterher immer noch
funktionierte. Der Fehler wurde dadurch nicht behoben. Klopfen und
andere mechanischen Manipulationen brachten keine reproduzierbaren
Veränderungen, was darauf schließen läßt, daß es sich eben nicht um
einen Wackelkontakt oder eine kalte Lötstelle handelt, sondern daß ein
Bauteil eine lineare thermische Funktion angenommen hat.
Nach einer kreativen Pause von 2 Tagen, in der sich mein Drang, das
Scheixxding aus dem Fenster zu schmeißen, wieder gelegt hat, konnte
ich dank niedriger Außentemperaturen unter Zuhilfenahme eines
Gaslötkolbens mit feiner Heißgasdüse auf die Fehlersuche gehen.
(Ich hätte das vorher auch schon tun können, wenn ich Kältespray
gehabt hätte. Warum muß der Mist derart teuer sein?)
Bereits beim ersten Versuch erwischte ich die richtige Stelle.
Beim Anblasen eines SOIC 18 namens X3977(?) war schlagartig Ruhe,
sobald man das IC geziehlt abkühlte, fing das Gegriesel wieder an.
Der Fehler konnte nun sehr exakt auf folgende Bauteile eingegrenzt
werden:
- das IC
- 5 SMD R 0805
- 5 SMD C 0805
- 1 SMD L 0805
- 1 KerKo bedrahtet, 7,5mm
- 1 SMD Alu-Elko 10ľ
- 1 SMD Alu-Elko 1ľ
Wie würdet ihr weiter verfahren, wer wäre euer Hauptverdächtiger?
Die Lösung gibt es dann demnächst hier;-))
MfG
Frank
17"-Flachbildschirm zur Instandsetzung überreicht wurde.
Was solides, mit drehbarem Display und ehemals ~1.200,- DM teuer.
Beim Einschalten ohne angelegtes Signal erscheint auf schwarzem
Hintergrund ein buntes Rechteck mit dem Hinweis, daß kein Signal
anliegt. Abhängig von der Gerätetemperatur zeigte sich folgender
Effekt:
- einzelne Zeilen des bunten Rochtecks waren jeweils um 5-20 mm
verschoben und zitterten mit steigender Gerätetemperatur auch mit
steigender Frequenz um ihre Ruhelage.
Unterhalb einer bestimmten Temperatur (durch Anblasen mit Lüfter zu
erreichen), gab es auch im schwarzen Hintergrund weiße Striche, der
Anzahl und Länge mit sinkender Temperatur stetig zunahm.
- bei einer Platinentemperatur <10°C war der gesamte Hintergrund weiß,
die Anzahl der grieselnden Zeilen nahm mit steigender Temperatur
linear ab.
Irgendwann (bei ~30°C) war der Hintergrund wieder schwarz und nur
noch einige Zeilen des bunten Rechtecks zeigten dieses Phänomen.
Ab einer gewissen Betriebstemperatur war der Effekt dann ganz weg und
man konnte ganz normal mit dem Monitor arbeiten.
Ich hatte das Board mal kurz am Fenster in die Sonne gestellt und nach
dem Einschalten lief das Teil sofort fehlerfrei an.
Also ein 100%ig thermischer Fehler mit einer reinrassig linearen
Funktion.
Auf der 400mm˛ großen Platine sitzen reichlich SMD-Bauteile, aber auch
einige Transistoren (TO-92) Widerstände und Kondensatoren/Elkos in
bedrahteter Form. Wo suchen?
Erstmal habe ich mit der Lupe einige merkwürdig aussehende Lötstellen
an den Transis gefunden und beseitigt und dann 3 von den großen SMD-IC
(ein QFP 80(?) und 2 SOIC 16&24) neu verlötet, da die Lötstellen unter
der Lupe irgendwie scharfkantig aussahen.
Der einzige Erfolg war, daß das Teil hinterher immer noch
funktionierte. Der Fehler wurde dadurch nicht behoben. Klopfen und
andere mechanischen Manipulationen brachten keine reproduzierbaren
Veränderungen, was darauf schließen läßt, daß es sich eben nicht um
einen Wackelkontakt oder eine kalte Lötstelle handelt, sondern daß ein
Bauteil eine lineare thermische Funktion angenommen hat.
Nach einer kreativen Pause von 2 Tagen, in der sich mein Drang, das
Scheixxding aus dem Fenster zu schmeißen, wieder gelegt hat, konnte
ich dank niedriger Außentemperaturen unter Zuhilfenahme eines
Gaslötkolbens mit feiner Heißgasdüse auf die Fehlersuche gehen.
(Ich hätte das vorher auch schon tun können, wenn ich Kältespray
gehabt hätte. Warum muß der Mist derart teuer sein?)
Bereits beim ersten Versuch erwischte ich die richtige Stelle.
Beim Anblasen eines SOIC 18 namens X3977(?) war schlagartig Ruhe,
sobald man das IC geziehlt abkühlte, fing das Gegriesel wieder an.
Der Fehler konnte nun sehr exakt auf folgende Bauteile eingegrenzt
werden:
- das IC
- 5 SMD R 0805
- 5 SMD C 0805
- 1 SMD L 0805
- 1 KerKo bedrahtet, 7,5mm
- 1 SMD Alu-Elko 10ľ
- 1 SMD Alu-Elko 1ľ
Wie würdet ihr weiter verfahren, wer wäre euer Hauptverdächtiger?
Die Lösung gibt es dann demnächst hier;-))
MfG
Frank