Reihenschaltung Kondensatoren

O

Olaf Kaluza

Guest
Ich wuerde gerne im Netzteil fuer meinen Roehrenverstaerker drei oder
vier Elkos in Serie schalten um die notwendige Spannungsfestigkeit zu
erzielen. Momentan habe ich zu testzwecken 3x100uF/50V an 100V.

Jetzt muss man in so einem Fall ja Widerstaende parallel schaltet. Was
nimmt man denn da so? Ich habe derzeit 27k drin, aber das klaut mir
gleich 5% vom Wirkungsgrad. Kann ich da bis auf 100k hoch gehen?

Ich weiss das man auch Elkos mit ueber 100V kaufen kann. Genauer
gesagt hab ich auch einen Berg davon rumliegen. Ich wuerde es aber
trotzdem lieber so loesen weil das sehr viel Platz spart.

Olaf

p.s: 16.5 auf 100V mit 83% und das mit einem 34063. Und dabei sind
meine Spulen noch etwas mickrig weil ich gerade nichts passendes da
habe. :)
 
Olaf Kaluza wrote:

Jetzt muss man in so einem Fall ja Widerstaende parallel schaltet. Was
nimmt man denn da so? Ich habe derzeit 27k drin, aber das klaut mir
gleich 5% vom Wirkungsgrad. Kann ich da bis auf 100k hoch gehen?
1 kO pro anliegendem Volt an jedem Elko war dunnemals üblich und sind
auch in alten Funkschauen so eingezeichet (diese Anwendung in Spannungs-
Vervielfacherschaltungen etc war auch allgegenwärtig).

Viel Spaß beim Experimentieren mit deiner Schaltung,

Muck
 
Olaf Kaluza schrieb:
Ich wuerde gerne im Netzteil fuer meinen Roehrenverstaerker drei oder
vier Elkos in Serie schalten um die notwendige Spannungsfestigkeit zu
erzielen. Momentan habe ich zu testzwecken 3x100uF/50V an 100V.

Jetzt muss man in so einem Fall ja Widerstaende parallel schaltet. Was
nimmt man denn da so? Ich habe derzeit 27k drin, aber das klaut mir
gleich 5% vom Wirkungsgrad. Kann ich da bis auf 100k hoch gehen?
Hallo,

parallel zu den Widerständen liegt ja der Ersatzwiderstand der durch den
Reststrom der Elkos definiert ist. Daher würde ich den
Parallelwiderstand so festlegen, dass durch diesen ein mindestens 10-Mal
höherer Strom fliesst als der Reststrom des Elkos beträgt (worstcase).
Den Reststrom kann man messen, (evtl. sogar die Elkos selektieren auf
minimalen und gleichen Reststrom). Dann würde ich mir noch den
Temperaturgang in den Datenblättern anschauen damit man von
Normaltemperatur auf Maximaltemperatur interpolieren kann oder
alternativ die Elkos vor der Reststrommessung passend anwärmen.

Siehe z.B. die Formel auf Seite 3, Zeile 3 "Leakage current"
http://www.epcos.com/inf/20/30/db/aec_09/B41691__B41791.pdf

Und hier gibt es Infos zum Temperaturgang des Reststromes sowie
allgemein zur Reihenschaltung von Elkos:
http://www.tadiranbatteries.de/deu/downloads/both_deu.pdf


Bernd Mayer
 
Bernd Mayer schrieb:
....

Nachtrag, hier noch ein paar weitere links dazu:

Der DIN-Fachbericht: "Leitfaden für die Anwendung von
Aluminium-Elektrolytkondensatoren" kostet beim Beuthverlag 14,70 Euro
http://www.beuth.de/langanzeige/DIN-Fachbericht+76/14453804.html
Was ist das nur für ein Land wo die Normen auch noch Geld kosten und
Techniker und Ingenieure ausbremsen?

http://www.google.de/search?q=Leitfaden+f%C3%BCr+die+Anwendung+von+Aluminium-Elektrolytkondensatoren

Bei Frolyt gibt es eine kostenlose Kopie dieses "Leitfaden für die
Anwendung von Aluminium-Elektrolytkondensatoren"
http://www.frolyt.de/frolyt/images/thumb/DIN_FB76.pdf


Bernd Mayer
 
Bernd Mayer schrieb:
....

Nachtrag, hier noch ein paar weitere links dazu:

Der DIN-Fachbericht: "Leitfaden für die Anwendung von
Aluminium-Elektrolytkondensatoren" kostet beim Beuthverlag 14,70 Euro
http://www.beuth.de/langanzeige/DIN-Fachbericht+76/14453804.html
Was ist das nur für ein Land wo die Normen auch noch Geld kosten und
Techniker und Ingenieure ausbremsen?

http://www.google.de/search?q=Leitfaden+f%C3%BCr+die+Anwendung+von+Aluminium-Elektrolytkondensatoren

Bei Frolyt gibt es eine kostenlose Kopie dieses "Leitfaden für die
Anwendung von Aluminium-Elektrolytkondensatoren"
http://www.frolyt.de/frolyt/images/thumb/DIN_FB76.pdf

Diesen Funkschauartikel finde ich auch noch interessant:
http://www.radiomuseum.org/funkschau/1944/funkschau_17jg_5644_3v6.pdf


Bernd Mayer
 
On Mon, 12 Oct 2009 21:45:52 +0200, Bernd Mayer <beam.bam.boom@knuut.de> wrote:

parallel zu den Widerständen liegt ja der Ersatzwiderstand der durch den
Reststrom der Elkos definiert ist. Daher würde ich den
Parallelwiderstand so festlegen, dass durch diesen ein mindestens 10-Mal
höherer Strom fliesst als der Reststrom des Elkos beträgt (worstcase).
Den Reststrom kann man messen, (evtl. sogar die Elkos selektieren auf
minimalen und gleichen Reststrom). Dann würde ich mir noch den
Temperaturgang in den Datenblättern anschauen damit man von
Normaltemperatur auf Maximaltemperatur interpolieren kann oder
alternativ die Elkos vor der Reststrommessung passend anwärmen.
Der Reststrom des Elkos ist alles anderes als definiert. Wenn er
niedrig ist, ist das die Gnade der späten Geburt. Durch längeren
Gebrauch oder gar Nichtgebrauch wird er bestimmt nicht besser.

Die Faustformel, die jemand angegeben hat ist schon OK.
Also, 100k bei 100V ist üblich.


Gruß, Gerhard
 
Muck Krieger <triodyne.muck@t-online.de> wrote:

1 kO pro anliegendem Volt an jedem Elko war dunnemals üblich und sind
auch in alten Funkschauen so eingezeichet (diese Anwendung in Spannungs-
Vervielfacherschaltungen etc war auch allgegenwärtig).
Kann man mit modernen Elkos aber wohl noch etwas vergroessern wenn ich
die Datenblaetter von Bernd so lese....

Viel Spaß beim Experimentieren mit deiner Schaltung,
Erste Tests gerade sahen eigentlich sehr ermutigend aus. Leider haut
mein Schaltnetzteil 100Hz 2Vss auf die 100V drauf und die schlagen zu
100% auf das Audiosignal durch.
Naja, wenn man eine 760mA Spule berechnet, dann sollte man vielleicht
keine 2x150mA nehmen bloss weil sie rumlagen. Ich muss wohl erstmal
einkaufen oder selberwickeln, seufz. Oder doch noch einen Schaltregler
ausgraben der 15Jahre moderner ist als der 34063.

Olaf
 
Gerhard Hoffmann schrieb:
Der Reststrom des Elkos ist alles anderes als definiert. Wenn er
niedrig ist, ist das die Gnade der späten Geburt. Durch längeren
Gebrauch oder gar Nichtgebrauch wird er bestimmt nicht besser.

Die Faustformel, die jemand angegeben hat ist schon OK.
Also, 100k bei 100V ist üblich.
Hallo,

im konkreten Fall, 3 Stück 50V-Elkos In Reihe an 100 V Gesamtspannung,
dann 100k pro Elko oder insgesamt 100k?

Nach einer schnellen Analyse der Formel und der Grafiken in den links
bin ich auch auf maximal ca. 300 kOhm pro Elko gekommen - der
Ersatzwiderstand der Elkos in einem Beispiel betrug ca. 3 MOhm - und
habe das Zehntel davon dann auch noch auf 100kOhm abgerundet (wegen
Sicherheitsfaktor).

Insgesamt kommt es aber schon auch auf den genauen Typ der Elkos an und
auch auf die Temperatur und die weiteren Bedingungen.


Bernd Mayer
 
Olaf Kaluza schrieb:

Erste Tests gerade sahen eigentlich sehr ermutigend aus. Leider haut
mein Schaltnetzteil 100Hz 2Vss auf die 100V drauf und die schlagen zu
100% auf das Audiosignal durch.
Gönn g2 einen Kondensator.


Gruß Dieter
 
Hallo,

Olaf Kaluza wrote:
Jetzt muss man in so einem Fall ja Widerstaende parallel schaltet. Was
nimmt man denn da so? Ich habe derzeit 27k drin, aber das klaut mir
gleich 5% vom Wirkungsgrad. Kann ich da bis auf 100k hoch gehen?
ja nee, Röhrenverstärker und Wirkungsgrad. Welch paradoxe Diskussion.

Aber sei es drum, für das Balancing zählt eigentlich nur der
Differenzielle Widerstand. Und den kriegt man runter, indem man
nichtlineare Bauteile verwurstet. Also VDR oder Z-Diode in Reihe. Aber
nicht übertreiben, sonst wird die Sache bei Netzschwankungen recht
intolerant.


Marcel
 
Bernd Mayer wrote:

Bei Frolyt gibt es eine kostenlose Kopie dieses "Leitfaden für die
Anwendung von Aluminium-Elektrolytkondensatoren"
http://www.frolyt.de/frolyt/images/thumb/DIN_FB76.pdf
Hier kommt nur Seite 1 an, und auch die mag mein Acrobat
nicht so richtig. Mach ich was falsch?

Grüße,
H.
 
Hallo,
Olaf Kaluza wrote:
Jetzt muss man in so einem Fall ja Widerstaende parallel schaltet. Was
nimmt man denn da so? Ich habe derzeit 27k drin, aber das klaut mir
gleich 5% vom Wirkungsgrad. Kann ich da bis auf 100k hoch gehen?

ja nee, Röhrenverstärker und Wirkungsgrad. Welch paradoxe Diskussion.

Aber sei es drum, für das Balancing zählt eigentlich nur der
Differenzielle Widerstand. Und den kriegt man runter, indem man
nichtlineare Bauteile verwurstet. Also VDR oder Z-Diode in Reihe. Aber
nicht übertreiben, sonst wird die Sache bei Netzschwankungen recht
intolerant.
Z-Dioden mit Reihenwiderstand sind wohl am saubersten. VDRs sollte man
nicht dauerhaft im Durchbruch betreiben, die altern dabei.

Michael
 
On Mon, 12 Oct 2009 22:12:09 +0200, Bernd Mayer wrote:
Der DIN-Fachbericht: "Leitfaden für die Anwendung von
Aluminium-Elektrolytkondensatoren" kostet beim Beuthverlag 14,70 Euro
http://www.beuth.de/langanzeige/DIN-Fachbericht+76/14453804.html
Was ist das nur für ein Land wo die Normen auch noch Geld kosten und
Techniker und Ingenieure ausbremsen?
Ist das bei ISO denn anders?

Bei Frolyt gibt es eine kostenlose Kopie dieses "Leitfaden für die
Anwendung von Aluminium-Elektrolytkondensatoren"
http://www.frolyt.de/frolyt/images/thumb/DIN_FB76.pdf
.... zumindest das Titelblatt...

Schoenen Gruss
Martin
 
Hi Martin,

Was ist das nur für ein Land wo die Normen auch noch Geld kosten und
Techniker und Ingenieure ausbremsen?
Ist das bei ISO denn anders?
Leider nicht, das ist leider im Bereich der Elektrotechnik international
verbreitet.

Marte
 
Ich weiss das man auch Elkos mit ueber 100V kaufen kann. Genauer
gesagt hab ich auch einen Berg davon rumliegen. Ich wuerde es aber
trotzdem lieber so loesen weil das sehr viel Platz spart.

Besorg dir das Datenblatt deiner Elkos und hoffe dass dort vernuenftige
Angaben zum Leckstrom angegeben sind. Falls nicht vergiss es.
Leckstroeme von Elkos koennen je nach Hersteller und Baureihe ziemlich
stark streuen - ein Faktor 10 Unterschied ist keine Seltenheit.
Dann dimensioniere deine Parallelwiderstaende so, dass der Strom durch
die mindestens 5x groesser als der Leckstrom ist (Einschaltleckstrom ist
typisch diesen Faktor groesser). Gerne auch 10x so gross. Auf diese
Weise bekommst du erstaunlich niedrige Widerstandswerte, aber wenn du
etwas zuverlaessiges haben moechtest fuehrt meiner Erfahrung nach kein
Weg darum herum, insbesondere nicht wenn die Elkos zu altern beginnen
oder mit haeufigem Ein und Ausschalten zu rechnen ist.
Faustregeln wie 1kOhm/V sind nicht wirklich brauchbar, wenn
Langlebigkeit und Zuverlaessigkeit dein Ziel sind.
Und ja fuer die ca. 100V die du hast, kauf dir doch was passendes. Ist
doch wirklich kein Problem entsprechende Elkos zu kaufen. Ich wuerde mir
jedenfalls wuenschen, ich koennte Elkos mit >2kV Spannungsfestigkeit
kaufen, damit ich mich mit dem leidigen Reihenschaltungsproblem nicht
mehr herumschlagen muesste. Ist und bleibt eine Murksloesung :-(

Gruss
Klaus
 
Marcel Müller <news.5.maazl@spamgourmet.com> wrote:

ja nee, Röhrenverstärker und Wirkungsgrad. Welch paradoxe Diskussion.
Du vergisst, ich habe keinen Trafo sondern muss meine Anodenspannung
aus 16V mit einem Schaltnetzteil hochpaeppeln. Und alles was ich in
der Elektronik verbrate ist boese weil in einem bewusst klein
gewaehlten Gehaeuse. Alles was die Roehre verbraet kuckt oben raus und
verbreitet angenehme Lagerfeuerromantik.

Olaf
 
Olaf Kaluza schrieb:
Marcel Müller <news.5.maazl@spamgourmet.com> wrote:

ja nee, Röhrenverstärker und Wirkungsgrad. Welch paradoxe Diskussion.

Du vergisst, ich habe keinen Trafo sondern muss meine Anodenspannung
aus 16V mit einem Schaltnetzteil hochpaeppeln. Und alles was ich in
der Elektronik verbrate ist boese weil in einem bewusst klein
gewaehlten Gehaeuse. Alles was die Roehre verbraet kuckt oben raus und
verbreitet angenehme Lagerfeuerromantik.

Olaf
Das ist aufregender. Geht auch mit 16V

http://www.youtube.com/watch?v=5q7GBEKD02s

--
mfg hdw
 
Dieter Wiedmann <dieter.wiedmann@t-online.de> wrote:

Gönn g2 einen Kondensator.
Was? Aechz..der liegt ja auch fast an 100V. Mal schauen...


Momentan kommen meine Probleme eindeutig vom
Schaltnetzteil. Interessanterweise ist aber nicht die Spule
schuld. Ich hab jetzt was deutlich dickeres dran, aber Ausgangssignal
ist genauso schlecht. Also den 100V ist ein Dreieck mit etwa 100Hz
ueberlagert. Das wundert mich weil der Regler selber mit 75kHz
arbeitet.
Allerdings schwanken die 100Hz mit der Belastung. Ich habe mal
testweise einen 15uF Kondensator an den Comparatoreingang des 34063
gehaengt. Das hat das Problem erstmal geloest. Ist aber wohl auch
nicht gerade die feine englische Art.

Olaf
 
Olaf Kaluza <olaf@criseis.ruhr.de> wrote:
ist genauso schlecht. Also den 100V ist ein Dreieck mit etwa 100Hz
ueberlagert.
[...]
Allerdings schwanken die 100Hz mit der Belastung.
Kann das sein, dass das daran liegt, dass der Ausgang des Laptop-Netzteils
erdfrei ist, und mit 100Hz gegen die echte Erde wackelt?

Gruß,
Michael Karcher
 
Michael Karcher wrote:
Olaf Kaluza <olaf@criseis.ruhr.de> wrote:
ist genauso schlecht. Also den 100V ist ein Dreieck mit etwa 100Hz
ueberlagert.
[...]
Allerdings schwanken die 100Hz mit der Belastung.
Kann das sein, dass das daran liegt, dass der Ausgang des Laptop-Netzteils
erdfrei ist, und mit 100Hz gegen die echte Erde wackelt?
Oder es ist nicht erdfrei, hat aber chinesische Y-Kondensatoren
eingebaut weil es sonst nicht durch die EMV gekommen waere ;-)

--
Gruesse, Joerg

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