Problem mit OP: 30MHz, 20Vpp erzeugen

"Rainer Ziegenbein" <rainer.ziegenbein@e-technik.tu-chemnitz.de> schrieb im
Newsbeitrag news:436A8768.8F0A836@e-technik.tu-chemnitz.de...
Die Slew-Rate scheint alles andere als konstant zu sein; das ist
offenbar eine Eigenart der current-feedback-Verstaerker.
AD8016 koennte gerade eben gehen.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Joerg wrote:

...offenbar gibt es verschiedene Fassungen/Ausgaben. Das ist
bei meinem naemlich Figure 14. Figure 23 ist "Small signal
pulse response".


So etwas hatte Manfred schon mal angedeutet, dass sich die Doku
oft aendert und auch die Links dahin. Ich nehme deshalb immer
das neueste Datenblatt, hier Rev E 07/2004.
Ach du Scheisse, ja... Rev C, 1996.

Die Jahreszahl steht gar nicht im Text, da muss man erst unter
"Document Info" nachsehen. Deshalb ist mir das nicht aufgefallen.
Mist.

Grusz,
Rainer
 
Ilka Harders wrote:

Hier einige Ansätze, die ich bereits untersucht und (u.U.
fälschlicherweise?) verworfen habe:
- OP hat zu geringe Slew Rate: Der AD811 hat eine Slew Rate
von ca. 2500V/us, was gerade so reichen sollte. der THS3061
hat eine Slew Rate von ca. 7000V/us - das sollte aber wirklich
genügen.
Datenblatt genauer lesen.

Unter "AC Performance" gibt es eine Zeile "Large-signal bandwith"
mit G=+2, Vo=4Vp-p(!!), in der "120MHz" drinsteht.
Nachrechnen ergibt aber, dass bei 2V Amplitude (=4Vp-p) und 120MHz
nur 2V * 2*Pi * 120ľs^-1 = 1500V/ľs notwendig sind. Die angegebenen
7000V/ľs gelten also nur unter ganz speziellen Messbedingungen.

Die Slew-Rate scheint alles andere als konstant zu sein; das ist
offenbar eine Eigenart der current-feedback-Verstaerker. Ist mir
bei normalen OPV noch nicht so aufgefallen. Das Modell "Tiefpass
1. Ordnung" haut ganz offensichtlich nicht mehr hin.

Grusz,
Rainer
 
Rainer Ziegenbein wrote:

Chris Jones wrote:

Ich meinte auch, dass der AD811 eigentlich mit mehr Spannung
versorgt werden soll. Mit +/-15V Versorgungsspannung soll er
bis +/-12V Ausgangsspannung erzeugen koennen.

Ja - aber nicht bei 30MHz.

Im Datenblatt gibts irgendwo ein Diagramm "Ausgangsspannung
ueber Frequenz" (bei einer Verstaerkung von 10), und da sieht
man, dass der Pegel oberhalb 10MHz absackt. Bei 30MHz ist
nicht mehr viel uebrig - wie Ilka ja schon gemerkt hat.
Das macht Sinn, aber auf Seite 4 steht:
Full Power Bandwidth, 20Vp-p: 40MHz, allerdings nur "typical", und mit
+/-15V Spannungsversorgung. Es scheint mir, dass es 3V mehr als die
Ausgangsspannung fuer sich braucht.
Chris

Eine Erklaerung habe ich nicht; die Slew-Rate muesste
theoretisch ausreichen, und die Kleinsignal-Bandbreite sowieso.
Woran haengt's also?

Grusz,
Rainer
 
Hallo Manfred,

Die Slew-Rate scheint alles andere als konstant zu sein; das ist
offenbar eine Eigenart der current-feedback-Verstaerker.

AD8016 koennte gerade eben gehen.

Doch bevor man fuer den auch wieder die Post oder Fedex abwarten muss,
koennte die ganze Sache schon mit einigen Transistoren diskret
zusammengeschustert und am laufen sein.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Joerg wrote:
Hallo Helmut,

Das ist ein VideoOPV, typischerweise für 10.7 MHz an 75 Ohm, Gain=-2.
Stromgegenkopplung, Eingangswiderstand- 14 Ohm.

Der wird die Anforderungen hier _niemals_ auch nur annähernd schaffen.
[...]
Aber Du hast recht, der AD811 sieht nicht geeignet fuer diese Anwendung
aus. Ich wuerde den Kram eh diskret aufbauen.
Haben andere und ich selbst auch schon gesagt.

Ich würde beginnen, von + nach -, vom Ausgang (rechts) nach links:

NPN, R, Output, R, PNP R=klein,~10 Ohm
B B
E E
R, PNP-Emitterfolger, -; +, NPN-Em.folg., R R=~2k2
B------------+-----------B
|
Input

Das ist erstmal Puffer mit G=1.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
www.schellong.de www.schellong.com www.schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm
 
Hallo Helmut,

Aber Du hast recht, der AD811 sieht nicht geeignet fuer diese
Anwendung aus. Ich wuerde den Kram eh diskret aufbauen.

Haben andere und ich selbst auch schon gesagt.

Ich würde beginnen, von + nach -, vom Ausgang (rechts) nach links:

NPN, R, Output, R, PNP R=klein,~10 Ohm
B B
E E
R, PNP-Emitterfolger, -; +, NPN-Em.folg., R R=~2k2
B------------+-----------B
|
Input

Das ist erstmal Puffer mit G=1.


Das kam leider nur als Marmelade an. Aber heute hat man ja LTSpice und
kann erstmal den ganzen Verstaerker simulieren. Wie hiess das frueher in
der Werbung? Heute bleibt der Loetkolben kalt. Nein, war wohl eher die
Kueche.

Die bleibt heute bei uns auch kalt, alles wird auf dem Grill gemacht
inklusive der Kartoffeln. Dazu ein Spaten Oktoberfest Ur-Maerzen. Gibt
es den bei Euch auch?

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Helmut Schellong schrieb:
horst-d.winzler wrote:

Ilka Harders schrieb:

Hast du mal den IC bei der von AD angegebenen niederohmigen
Beschaltung durchgemessen? Die Last liegt bei denen im hohen
Frequenzbereich durchweg bei unter 150_Ohm.
Denkbar wäre es, wenn bei hoher Frequenz und sehr großer Aussteuerung
die Ausgansgstufe? nicht schnell genug "umschaltet". Abhelfen könnte,
je nach interner Schaltung, eine niederohmige Last.
Rein spekulativ natürlich.

Das ist nicht falsch, aber dann sackt der Spannungshub zusammen.
Das ist schon richtig, aber der Hersteller gibt in seinen
Schaltungsbeispielen nunmal niederohmige Beschaltung vor.
Ich habe die Erfahrung machen müssen, das die vom Hersteller
angegebenen Schaltungen und deren Daten ein ziemlich zuverlässigen
Bild abgeben, was mit dem IC machbar ist. Egal was er sonst noch für
tolle Daten angibt.
Interessanter und aufschlußreicher ist halt, was der Hersteller NICHT
angibt.




--
gruß hdw
 
horst-d.winzler wrote:
Helmut Schellong schrieb:

horst-d.winzler wrote:

Ilka Harders schrieb:



Hast du mal den IC bei der von AD angegebenen niederohmigen
Beschaltung durchgemessen? Die Last liegt bei denen im hohen
Frequenzbereich durchweg bei unter 150_Ohm.
Denkbar wäre es, wenn bei hoher Frequenz und sehr großer Aussteuerung
die Ausgansgstufe? nicht schnell genug "umschaltet". Abhelfen könnte,
je nach interner Schaltung, eine niederohmige Last.
Rein spekulativ natürlich.


Das ist nicht falsch, aber dann sackt der Spannungshub zusammen.


Das ist schon richtig, aber der Hersteller gibt in seinen
Schaltungsbeispielen nunmal niederohmige Beschaltung vor.
Ich habe die Erfahrung machen müssen, das die vom Hersteller angegebenen
Schaltungen und deren Daten ein ziemlich zuverlässigen Bild abgeben, was
mit dem IC machbar ist. Egal was er sonst noch für tolle Daten angibt.
Interessanter und aufschlußreicher ist halt, was der Hersteller NICHT
angibt.
Der Spannungshub war aber eine Forderung, deshalb mein Einwand.

Die Niederohmigkeit ist aus mehr als einem Grund im Datenblatt zu sehen.
Es geht zum Einen um das typische Anwendungsgebiet, wo eben geringe
Widerstände üblich sind.
Zum Anderen geht es darum, durch -sagen wir mal- <=2k2 stabil und 'satt'
zu bleiben.

Man muß sich die Forderungen mal ansehen:
o 30 MHz
o ą10 V Output
o Ub= ą12 V
o RL zunächst ~150 Ohm
o Halbperiode 16.7 ns!

Ich bin ziemlich sicher, daß das *kein* existierender monolithischer OPV kann!
Wie ich schon sagte, ist das enorm anspruchsvoll - zu anspruchsvoll.

Ich habe ja eine diskrete Grundschaltung angegeben, die so bis 80 MHz schafft.
Das ist aber nur ein Puffer mit G<1. Rl=150 Ohm.
Die Signalquelle muß DC-gekoppelt dran, mit höchstens 470 Ohm Impedanz,
und muß mehr als ą10V haben, damit der Ausgang dies hat.
Aber aufgrund der Schaltungstechnik mit den Emittern zum Ausgang hin
und der Ansteuerung an der Basis ist auch hiermit wohl kaum ą10V Output
bei Ub=ą12V und 30 MHz zu schaffen.
Am Ausgang sind 2N2219 und 2N2907 schon ganz gut.
Davor sollten 'feinere' Typen mit ~100 mA Icmax verwendet werden.
ą10V an 50 Ohm wird man wohl auch 'vergessen' können...



--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
www.schellong.de www.schellong.com www.schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm
 
Helmut Schellong wrote:

Man muß sich die Forderungen mal ansehen:
o 30 MHz
o ą10 V Output
o Ub= ą12 V
o RL zunächst ~150 Ohm
o Halbperiode 16.7 ns!

Ich bin ziemlich sicher, daß das *kein* existierender monolithischer
OPV kann!
Das haette ich so rein aus dem Gefuehl heraus auch gesagt. Der Aerger
ist nur, dass sich das nicht (oder nur mit Verrenkungen) aus dem
Datenblatt herauslesen laesst.

Wenn, wie Chris Jones zutreffend anmerkt, eine "Full Power Bandwidth"
mit 20Vp-p von 40MHz angegeben ist, muss man davon ausgehen, dass
der OPV bei 40MHz auch tatsaechlich 20Vp-p schafft. Tut er aber nicht.
Die Angabe ist offensichtlich eine Hausnummer ohne praktische Relevanz.


Grusz,
Rainer
 
Rainer Ziegenbein wrote:
Helmut Schellong wrote:


Man muß sich die Forderungen mal ansehen:
o 30 MHz
o ą10 V Output
o Ub= ą12 V
o RL zunächst ~150 Ohm
o Halbperiode 16.7 ns!

Ich bin ziemlich sicher, daß das *kein* existierender monolithischer
OPV kann!


Das haette ich so rein aus dem Gefuehl heraus auch gesagt. Der Aerger
ist nur, dass sich das nicht (oder nur mit Verrenkungen) aus dem
Datenblatt herauslesen laesst.

Wenn, wie Chris Jones zutreffend anmerkt, eine "Full Power Bandwidth"
mit 20Vp-p von 40MHz angegeben ist, muss man davon ausgehen, dass
der OPV bei 40MHz auch tatsaechlich 20Vp-p schafft. Tut er aber nicht.
Die Angabe ist offensichtlich eine Hausnummer ohne praktische Relevanz.
Na ja, bei welcher Gain denn? G=1?

Ich denke schon, daß der OP das schafft, bei optimalen Werten
für alle beteiligten Widerstände, G=optimal, ą15V, ...

Es gibt noch Beispiele, die überraschen können:
Man denkt sich, zwei MOSFET könnten es bringen.
Tja, die Gate-Kapazität (z.B. 200pF) bereits von _einem_ ergibt
einen Xc von etwa 26 Ohm!

Das hatte mich mal in den 1970ern überrascht.
Bei 30 MHz fängt HF an, nach meiner Erfahrung.
Da kann man schon mit PIN-Dioden regeln, Ferritperlen
verwenden mit 3 Windungen drauf, etc.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
www.schellong.de www.schellong.com www.schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm
 
Rainer Ziegenbein wrote:

Helmut Schellong wrote:

Man muß sich die Forderungen mal ansehen:
o 30 MHz
o Âą10 V Output
o Ub= Âą12 V
o RL zunächst ~150 Ohm
o Halbperiode 16.7 ns!

Ich bin ziemlich sicher, daß das *kein* existierender monolithischer
OPV kann!

Das haette ich so rein aus dem Gefuehl heraus auch gesagt. Der Aerger
ist nur, dass sich das nicht (oder nur mit Verrenkungen) aus dem
Datenblatt herauslesen laesst.

Wenn, wie Chris Jones zutreffend anmerkt, eine "Full Power Bandwidth"
mit 20Vp-p von 40MHz angegeben ist, muss man davon ausgehen, dass
der OPV bei 40MHz auch tatsaechlich 20Vp-p schafft. Tut er aber nicht.
Die Angabe ist offensichtlich eine Hausnummer ohne praktische Relevanz.
Wie ich das Datenblatt verstanden habe: Nur bei +/-15V Spannungsversorgung
ist eine Ausgangsspannung bis 20Vp-p "typisch" zu erwarten. Mir heißt das,
dass es mindestens ein paar mal im Labor 40MHz geschafft hat. Ob +/-12V
genuegt weiß ich nicht.

Chris
 
Hallo Chris,

Wie ich das Datenblatt verstanden habe: Nur bei +/-15V Spannungsversorgung
ist eine Ausgangsspannung bis 20Vp-p "typisch" zu erwarten. Mir heißt das,
dass es mindestens ein paar mal im Labor 40MHz geschafft hat.

Wahrscheinlich nur, wenn nicht die kleinste kapazitive Belastung am
Ausgang haengt.


Ob +/-12V genuegt weiß ich nicht.
Es wuerde mich sehr wundern, wenn das ginge.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Hallo Helmut,

Es gibt noch Beispiele, die überraschen können:
Man denkt sich, zwei MOSFET könnten es bringen.
Tja, die Gate-Kapazität (z.B. 200pF) bereits von _einem_ ergibt
einen Xc von etwa 26 Ohm!
Schon bei HF gemacht. Man muss diese Gate Kapazitaet nur in einen
Resonanzkreis einbeziehen.


Das hatte mich mal in den 1970ern überrascht.
Bei 30 MHz fängt HF an, nach meiner Erfahrung.
Da kann man schon mit PIN-Dioden regeln, Ferritperlen
verwenden mit 3 Windungen drauf, etc.


Mit PIN Dioden habe ich schon laessig ab 2-3MHz geregelt. Nicht nur auf
dem Labortisch, das ging dann in einem Ultraschallgeraet in
Serienproduktion.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Joerg wrote:
Hallo Helmut,

Es gibt noch Beispiele, die überraschen können:
Man denkt sich, zwei MOSFET könnten es bringen.
Tja, die Gate-Kapazität (z.B. 200pF) bereits von _einem_ ergibt
einen Xc von etwa 26 Ohm!


Schon bei HF gemacht. Man muss diese Gate Kapazitaet nur in einen
Resonanzkreis einbeziehen.
Wenn man frequenzselektiv arbeiten kann.
Ich meinte das im Zusammenhang mit Breitbandverstärkern DC-50MHz z.B.

Richtige HF ist eine andere Welt.
Da arbeitet man schmalbandig und Gegenkopplungen haben ganz andere
Zwecke. Verzerrungen spielen kaum eine Rolle, weil sie eh weggefiltert
werden bzw. z.B. verzerrende Spitzen gar nicht von den Bauelementen
'geschafft' werden können, die Pegel sind klein, man verwendet
massenweise L und C, etc.

Das hatte mich mal in den 1970ern überrascht.
Bei 30 MHz fängt HF an, nach meiner Erfahrung.
Da kann man schon mit PIN-Dioden regeln, Ferritperlen
verwenden mit 3 Windungen drauf, etc.


Mit PIN Dioden habe ich schon laessig ab 2-3MHz geregelt. Nicht nur auf
dem Labortisch, das ging dann in einem Ultraschallgeraet in
Serienproduktion.
Mit gängigen PIN-Dioden?
Ich stellte jedenfalls fest, daß so ab 30 MHz die Steuergröße
sehr schön und einfach vom Signal zu trennen war.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
www.schellong.de www.schellong.com www.schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm
 
Hallo Ilka,

Bei Interesse kann ich das auch zeichen, mir ist es im Moment nur zu
spät dazu und ich müßte auch noch mal nach den alten Unterlagen suchen.
Dieser Ansatz müßte natürlich noch komplett durchgerechnet werden, ob da
nicht ein Denkfehler drinsteckt, würde aber ein komplett neues Design
bedeuten.


Da liegt im Moment der Knackpunkt. Neues Layout haut im Moment
aufwandmäßig nicht hin, weswegen ich wohl vorerst versuchen werde, aus
dem bisherigen Schaltungskonzept so viel wie möglich rauszuholen.
Wenn's irgendwann an's Redesign geht, muss ich dann aber sowieso noch
mal grundlegend überlegen, wie ich das Problem angehe und komme dann
ggf. noch mal auf deinen Schaltungsvorschlag zurück.

Gruß Ilka
ich habe von meinem in der Parallelmail beschriebenen Konzept ein
Simulationsmodell für Pspice 7.1 Vollversion (auf Eval möglicherweise
umsetzbar) gefunden. Es handelt sich hierbei um einen
Hochspannungsverstärker mit 200 Vss, V=12 und einer
Kleinsignalbandbreite von simuliert 1.8 MHz, Großsignalbandbreite wird
etwas kleiner sein, habe ich nicht mitsimuliert, kann man aber. Die
geringe Bandbreite resultiert hier aus der Hochohmigkeit wegen der
großen Pegel, wenn Du alles um Faktor 6 runterskalierst, sähe es sicher
viel besser aus. Diese Schaltung habe ich zwar nicht in die Praxis
umgesetzt, jedoch welche nach dem Bootstrap-Prinzip schon. Aber wie
gesagt, bei 30 MHz Großsignalbetrieb könnte das schon etwas schwierig
werden, obwohl die alten Tektronix 500er Funktionsgeneratoren das glaube
ich konnten. Bei Interesse könnte ich die Projektdateien oder zumindest
einen Screenshot der Schaltung schicken.

Als Alternative bliebe nur der diskrete Aufbau mit Kaskode und
Gegentaktstufen übrig, wie es als Differenzverstärker in jeden Scope
drin sein dürfte. OPs sind wegen der Rückkopplung über etliche Stufen
einfach zu stark begrenzt. Bei einer diskreten Lösung wird der
Entwicklungsaufwand vermutlich deutlich höher sein, aber eigentlich
müßte wesentlich mehr herauszuholen sein. Das Problem könnte nur sein,
das Know How hat heute fast keiner mehr, sondern es wird einfach als
Black Box gekauft.

mfg. Winfried
 
Hallo Helmut,

Es gibt noch Beispiele, die überraschen können:
Man denkt sich, zwei MOSFET könnten es bringen.
Tja, die Gate-Kapazität (z.B. 200pF) bereits von _einem_ ergibt
einen Xc von etwa 26 Ohm!

Schon bei HF gemacht. Man muss diese Gate Kapazitaet nur in einen
Resonanzkreis einbeziehen.

Wenn man frequenzselektiv arbeiten kann.
Ich meinte das im Zusammenhang mit Breitbandverstärkern DC-50MHz z.B.
Auch das geht. Allerdings muss ordentlich 'Kawumm' zum Treiben
bereitstehen, was aber aufgrund der niedrigen Steuerspannung von um die
10V kein grosses Problem ist. Die letzte Version, mit der ich vor ein
paar Wochen zu tun hatte, erzeugte zwar nur bis 12MHz, jedoch mit ueber
100W Ausgangsleistung. Breitbandig. Hoehere Frequenzen waeren auch
moeglich gewesen, wurden aber nicht gebraucht.

Man sollte in diesem Zusammenhang bedenken, dass selbst das Treiben von
einigen hundert pF weniger energieverbrauchend sein kann, als bipolare
Leistungstransistoren mit ihren eher mickrigen Stromverstaerkungen
anzusteuern. Oft sind Leistungs-FET inzwischen auch billiger.


Richtige HF ist eine andere Welt.
Da arbeitet man schmalbandig und Gegenkopplungen haben ganz andere
Zwecke. Verzerrungen spielen kaum eine Rolle, weil sie eh weggefiltert
werden bzw. z.B. verzerrende Spitzen gar nicht von den Bauelementen
'geschafft' werden können, die Pegel sind klein, man verwendet
massenweise L und C, etc.
Verzerrungen spielen eine grosse Rolle. Bei Kommunikationsgeraeten wegen
der Intermodulation und bei Generatoren wegen der EMV.


Mit PIN Dioden habe ich schon laessig ab 2-3MHz geregelt. Nicht nur
auf dem Labortisch, das ging dann in einem Ultraschallgeraet in
Serienproduktion.

Mit gängigen PIN-Dioden?
Ich stellte jedenfalls fest, daß so ab 30 MHz die Steuergröße
sehr schön und einfach vom Signal zu trennen war.
Mit der HSMP Serie von Agilent, manchmal auch mit billigeren Konsorten.
Es gibt ein gutes Angebot an PIN Dioden mit Ladungstraegerlebensdauern
deutlich ueber 1usec. Bei Design Reviews stelle ich aber oft fest, dass
sie kaum jemand kennt. Viele glauben, dass solche Dioden eher etwas fuer
den Mikrowellenbereich sind. Ich kann mich nicht mehr erinnern, aber
vielleicht wird das ja an Unis so gelehrt. Kann sein, dass ich die
entsprechende Vorlesung, ahem, geschwaenzt hatte. Die Klausuraufgaben
waren jedenfalls alle fuer Zeugs im GHz Bereich.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Joerg wrote:
Hallo Helmut,

Es gibt noch Beispiele, die überraschen können:
Man denkt sich, zwei MOSFET könnten es bringen.
Tja, die Gate-Kapazität (z.B. 200pF) bereits von _einem_ ergibt
einen Xc von etwa 26 Ohm!


Schon bei HF gemacht. Man muss diese Gate Kapazitaet nur in einen
Resonanzkreis einbeziehen.


Wenn man frequenzselektiv arbeiten kann.
Ich meinte das im Zusammenhang mit Breitbandverstärkern DC-50MHz z.B.


Auch das geht. Allerdings muss ordentlich 'Kawumm' zum Treiben
bereitstehen,
Genau das meine ich. Aufwand bleibt einem nicht erpart.

Ich habe noch Hybrid-OPV HC1000 von RCA, 100 W Audio-Verstärker,
aus den 1970ern. Tja, den Erfinder des 2N3055 gibt es nicht mehr.

Nehmen wir mal folgendes Ziel an:
Eingang 10 kOhm, 10 pF
Ausgang ą11.5 V an 50 Ohm
Ub= ą12 V
f= 0 .. 50 MHz
V= 10
Quasi ein OPV, diskret.
Das ist eine anspruchsvolle Aufgabe.
Ich habe etwas Lust, das zu lösen.

was aber aufgrund der niedrigen Steuerspannung von um die
10V kein grosses Problem ist. Die letzte Version, mit der ich vor ein
paar Wochen zu tun hatte, erzeugte zwar nur bis 12MHz, jedoch mit ueber
100W Ausgangsleistung. Breitbandig. Hoehere Frequenzen waeren auch
moeglich gewesen, wurden aber nicht gebraucht.

Man sollte in diesem Zusammenhang bedenken, dass selbst das Treiben von
einigen hundert pF weniger energieverbrauchend sein kann, als bipolare
Leistungstransistoren mit ihren eher mickrigen Stromverstaerkungen
anzusteuern. Oft sind Leistungs-FET inzwischen auch billiger.
Ich bin eigentlich ein Freund von FETs.
Insbesondere JFETs haben es mir angetan.
Ich habe mal mit Dual-JFETs von Siliconix einen Verstärker für Shure V15III
gebaut, mit Gegenkopplung nur durch Source-Widerstände.
Der Klang und Fremdspannungsabstand waren traumhaft.
http://www.schellong.de/micro.htm

Es gibt ein gutes Angebot an PIN Dioden mit Ladungstraegerlebensdauern
deutlich ueber 1usec. Bei Design Reviews stelle ich aber oft fest, dass
sie kaum jemand kennt. Viele glauben, dass solche Dioden eher etwas fuer
den Mikrowellenbereich sind. Ich kann mich nicht mehr erinnern, aber
vielleicht wird das ja an Unis so gelehrt. Kann sein, dass ich die
entsprechende Vorlesung, ahem, geschwaenzt hatte. Die Klausuraufgaben
waren jedenfalls alle fuer Zeugs im GHz Bereich.
Die meisten Typen sind auch tatsächlich für diesen Frequenzbereich bestimmt.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
www.schellong.de www.schellong.com www.schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm
 
Joerg wrote:

Doch bevor man fuer den auch wieder die Post oder Fedex abwarten muss,
koennte die ganze Sache schon mit einigen Transistoren diskret
zusammengeschustert und am laufen sein.
ein klares ja. -

Oder gibt es denn nirgends eine URL mit einer Linksammlung zu
Kurzwellensendern? Hier braeuchte man doch imho meist nur den
Ausgangsuebertrager weglassen. Das duerfte bei den angepeilten Lasten,
aber fuer den benoetiigten Spannungshub wohl ausreichen...

Oder vielleicht gibts ja auch nette ICs, z.B. fuer den
Funkfernsteuer-Modellbau? Garantiert gibts in den App Notes noch ein
paar "artfremde" Anwendungen?

Gruss, Ingolf

--
***wer mir mailen moechte, sollte invalid.invalid entfernen
und durch MOC.nuS ersetzen, aber spiegelschriftlich***
 
Ingolf Haeusler <ingolf.haeusler@invalid.invalid> writes:

Oder gibt es denn nirgends eine URL mit einer Linksammlung zu
Kurzwellensendern? Hier braeuchte man doch imho meist nur den
Ausgangsuebertrager weglassen. Das duerfte bei den angepeilten Lasten,
aber fuer den benoetiigten Spannungshub wohl ausreichen...
Die sind aber selten in Art der OP-Amps mit Gegenkopplung realisiert, eigentlich
ist das immer Class A (bzw. AB/C fürs Morsen).

Oder vielleicht gibts ja auch nette ICs, z.B. fuer den
Funkfernsteuer-Modellbau? Garantiert gibts in den App Notes noch ein
paar "artfremde" Anwendungen?
Fernsteuerung ist FM oder ASK, also so oder so Class C. Das ist keine grosse
Kunst ;-)

Mir würden jetzt so spontan die Videotreiber für CRTs einfallen, die müssen hohe
Ströme und Spannungen schaffen, und das halbwegs linear bei sehr hohen
Frequenzen (>100MHz).

--
Georg Acher, acher@in.tum.de
http://www.lrr.in.tum.de/~acher
"Oh no, not again !" The bowl of petunias
 

Welcome to EDABoard.com

Sponsor

Back
Top