LM4780 - Frage zum Schaltungsdesign

Hartmut Kraus <hartmut.melina@web.de>:

Ich bin immer für eine durchgehende Massefläche -


Japp, aber:

- Damit "verschenkst" du einen Layer auf der Platine, das macht das
Layout nicht einfacher und die Herstellung und Bestückung der Platine
einiges aufwändiger,

Naja, um 4 Lagenplatinen kommt man dann meistens nicht mehr herum.

- Und so toll ist die Abschirmwirkung einer 0,35ľm starken Kupferschicht
wahrlich nicht. Z-.B. gegen (niederfrequente) magnetische (Brumm-)
Einstreuungen (und die gibt's massenweise) = 0.

Es geht da mehr um die Abschirmung von Einstreuungen bei hohen Frequenzen,
z.B. auch das GSM-"Knattern". Niedrige Frequenzen kommen dann über die
Kabel rein, letztlich auch immer alles eine Frage der Größe der Strukturen
und damit der "Antennen".

- Das Ganze ist ja quasi ein "Abblockkondensator über alles", aber nur
von reichlich geringer Kapazität, also nur bei extrem hohen Frequenzen
wirksam, und auch nur gegen kapazitive Einstreuungen.

Nein, eine GND-Plane ist kein Kondensator, sondern eher sowas wie ein
Abschirmgehäuse. das Gehäuse muss nicht rings um die Schaltung gehen, es
reicht eben auch schon eine Schirmseite "nahe dran".

Und nur im GHz - Bereich und darüber, richtig (hatten wir schon). Der
"Elektrosmog", der dir Ärger machen kann und überall 'rumgeistert, hat
aber viele Gesichter: Netzbrummen, gelegentlich Störspitzen aus dem
Netz, und am raffiniertesten: AM-Sender. Irgendein Bauelement mit
nichtlinearer Kennlinie findet sich immer bereit, als Demodulator zu
arbeiten, und schon kannst du Radio Jerewan draufhaben, ganz ohne
GEZ-Gebühren. ;)

Eben und darum blockt man die Störfrequenzen direkt an den
Leiterplattenkanten ab - so das die gar nicht erst auf die "Demodulatoren"
gelangen.
Aber wie auch immer, du hast ja einen andere Abschirmmethode; das geht ja
auch, ist nur größer.

Also meine Kiste hat:
...
Ok, mein Handy kommt nötigenfalls immer noch durch, aber nur, weil die
Frontplatte kein Blech ist. ;)

Liegt nicht unbedingt nur dran; das kommt auch über deine Kabel rein. Die
müsstest Du direkt dort, wo sie ins Stahlblechgehäuse gehen - gegen das
Chassis abblocken.

M.
--
 
Am 04.07.2014 09:01, schrieb Matthias Weingart:
Hartmut Kraus <hartmut.melina@web.de>:

Ich bin immer für eine durchgehende Massefläche -


Japp, aber:

- Damit "verschenkst" du einen Layer auf der Platine, das macht das
Layout nicht einfacher und die Herstellung und Bestückung der Platine
einiges aufwändiger,

Naja, um 4 Lagenplatinen kommt man dann meistens nicht mehr herum.

- Und so toll ist die Abschirmwirkung einer 0,35ľm starken Kupferschicht
wahrlich nicht. Z-.B. gegen (niederfrequente) magnetische (Brumm-)
Einstreuungen (und die gibt's massenweise) = 0.

Es geht da mehr um die Abschirmung von Einstreuungen bei hohen Frequenzen,
z.B. auch das GSM-"Knattern". Niedrige Frequenzen kommen dann über die
Kabel rein, letztlich auch immer alles eine Frage der Größe der Strukturen
und damit der "Antennen".

Japp, aber meine "Antennen" sind aus eben diesem Grund abgeschirmte
Kabel (mit Cinch - Steckverbindern), und die Abschirmung wird
durchgeführt bis zum ersten Sternpunkt (am Metallgehäuse des
Eingangspotis), und der wiederum ist mit der Eingangsmasse der ersten
Stufe verbunden. Was könnte da noch durchkommen?

Von den "Antennen" am Ausgang (Lautsprecherkabel)? Dafür haben wir die
Boucherot-Glieder.

Liegt nicht unbedingt nur dran; das kommt auch über deine Kabel rein. Die
müsstest Du direkt dort, wo sie ins Stahlblechgehäuse gehen - gegen das
Chassis abblocken.

Das wäre also nicht unbedingt zu empfehlen, würde ich sagen. Wieviele
Brummschleifen würde ich da legen? Und an einer wäre das ganze Gehäuse
beteiligt. Und da sitzt auch der dicke Netztrafo mit seimen Kernpaket
direkt drauf ...

Das war übrigens die hartnäckigste Brummquelle in einem der Geräte in
meinem "Rack" (im Tuner, "Soundwave T-900"). ;)
 
Am 04.07.2014 10:31, schrieb Hartmut Kraus:
Am 04.07.2014 09:01, schrieb Matthias Weingart:

Es geht da mehr um die Abschirmung von Einstreuungen bei hohen
Frequenzen,
z.B. auch das GSM-"Knattern". Niedrige Frequenzen kommen dann über die
Kabel rein, letztlich auch immer alles eine Frage der Größe der
Strukturen
und damit der "Antennen".

Japp, aber meine "Antennen" sind aus eben diesem Grund abgeschirmte
Kabel (mit Cinch - Steckverbindern), und die Abschirmung wird
durchgeführt bis zum ersten Sternpunkt (am Metallgehäuse des
Eingangspotis), und der wiederum ist mit der Eingangsmasse der ersten
Stufe verbunden. Was könnte da noch durchkommen?

Von den "Antennen" am Ausgang (Lautsprecherkabel)? Dafür haben wir die
Boucherot-Glieder.

Liegt nicht unbedingt nur dran; das kommt auch über deine Kabel rein. Die
müsstest Du direkt dort, wo sie ins Stahlblechgehäuse gehen - gegen das
Chassis abblocken.

Das wäre also nicht unbedingt zu empfehlen, würde ich sagen. Wieviele
Brummschleifen würde ich da legen? Und an einer wäre das ganze Gehäuse
beteiligt. Und da sitzt auch der dicke Netztrafo mit seimen Kernpaket
direkt drauf ...

Das war übrigens die hartnäckigste Brummquelle in einem der Geräte in
meinem "Rack" (im Tuner, "Soundwave T-900"). ;)

Ah so, halt: Mit "Abblocken" meinst du sicher nicht direkt mit dem Blech
verbinden, sondern über ein paar Cs? Das wäre natürlich einen Versuch
wert. ;)
 
Am 03.07.2014 11:50, schrieb Hartmut Kraus:
Am 03.07.2014 11:37, schrieb Hartmut Kraus:

Und was war die Lösung? Exakt die gleiche: Leistungsmasse und
Signalmasse jeweils an einen Sternpunkt und beide mit einem
niederohmigen Widerstand verbunden. In dem Fall 4,7Ohm

Die Leistungsmasse ("Star Earth" - gefällt mir irgendwie) ;) ans
Netzteil, die Signalmasse ("Clean Earth" - ist aber von der Form her
auch eine "Star Earth" - also nicht verwechseln) ;) ;) als
Bezugspotenzial für die Vorstufen. Und die hängen schließlich mit ihrer
Masse genau an demselben Sternpunkt im Netzteil ...

Häh? Da haben wir also letztlich doch eine Schleife gelegt - aber eben
das bisschen Widerstand da drin bringt's. Frag' mich mal warum -
jedenfalls funktioniert's problemlos. In meiner Kiste inzwischen zwei
derartige "Schleifen". ;)

Für Erklärungen wären jetzt also die Theoretiker gefordert.

Und damit's nicht langweilig wird: Die einzige allgemeingültige Regel
ist die Ausnahme. ;)

Z.B. die "fertige" Platine, an der ich seit gestern 'rumfummele. Da
haben die Helden doch beide Massen an einem Punkt zusammengeführt. Und
dann ... zig RC- /LC - Klimmzüge brrrrr...
 
Am 13.07.2014 14:50, schrieb Hartmut Kraus:
Am 03.07.2014 11:50, schrieb Hartmut Kraus:
Am 03.07.2014 11:37, schrieb Hartmut Kraus:

Und was war die Lösung? Exakt die gleiche: Leistungsmasse und
Signalmasse jeweils an einen Sternpunkt und beide mit einem
niederohmigen Widerstand verbunden. In dem Fall 4,7Ohm

Die Leistungsmasse ("Star Earth" - gefällt mir irgendwie) ;) ans
Netzteil, die Signalmasse ("Clean Earth" - ist aber von der Form her
auch eine "Star Earth" - also nicht verwechseln) ;) ;) als
Bezugspotenzial für die Vorstufen. Und die hängen schließlich mit ihrer
Masse genau an demselben Sternpunkt im Netzteil ...

Häh? Da haben wir also letztlich doch eine Schleife gelegt - aber eben
das bisschen Widerstand da drin bringt's. Frag' mich mal warum -
jedenfalls funktioniert's problemlos. In meiner Kiste inzwischen zwei
derartige "Schleifen". ;)

Für Erklärungen wären jetzt also die Theoretiker gefordert.

Und damit's nicht langweilig wird: Die einzige allgemeingültige Regel
ist die Ausnahme. ;)

Z.B. die "fertige" Platine, an der ich seit gestern 'rumfummele. Da
haben die Helden doch beide Massen an einem Punkt zusammengeführt. Und
dann ... zig RC- /LC - Klimmzüge brrrrr...

Korrektur: Nicht beide Massen zusammengeführt, aber genau denselben
Fehler eingebaut wie ich erst: Die Massepins des IC an "Clean Earth" -
wen wundert's also. ;)
 

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