Li-Po Akku tot, wat nu?

G

Guido Speer

Guest
Hallo,
in meinem mal gebraucht gekauftem MP3-Player (Thomson Lyra PDP 2840) hat
sich der Akku verabschiedet (Li-Po 1600 mAh, 3,7V). Merkwürdig ist
allerdings, das dat Dingelchen seit Wochen bei mir unbenutzt am Bett liegt.
Heute wollte ich das Teil mal benutzen und machte kugelrunde Augen. Das
ganze Gerät war aus allen Fugen und der Akku rund wie ein Airbag. Das könnte
ich ja noch verstehen, wenn die Ladeelektronik spinnt und das Teil überladen
wird, aber vom langen liegen? Der letzte Ladezyklus liegt sicher 6-8 Wochen
zurück. Klar, so richtig lange gehalten hat er nicht mehr, deshalb sollte er
ja eigentlich auch leer sein, aber rund?
An dem Teil ist etwas Elektronik, vermute mal, das Ladeteil. Wer hat eine
Idee, wo ich entweder einen baugleichen oder nur die nackte Zelle
herbekomme? Wenn nur die nackte Zelle, kann ich die Ladeekeltronik da drann
pappen?

JA, ich kann einigermaßen mit dem Lötzeugs umgehen (nach gut 35 Jahren Übung
sollte das ja auch gehen ;-)). Und JA, so einigermaßen ausgerüstet ist meine
Werkstatt auch.... ;-)
Bisher habe ich mich mit fast allen Lade- und Akkutechniken befasst, Li-Ion
bzw. Li-Po sind jetzt die Premiere.
Guido
 
Guido Speer wrote:

Idee, wo ich entweder einen baugleichen oder nur die nackte Zelle
herbekomme? Wenn nur die nackte Zelle, kann ich die Ladeekeltronik da drann
Da LiPoly nicht so explosiv sind, sollte man sie z.B. in besseren
Modellbaugeschäften bekommen.
Ist die Zelle völlig leer herum gelegen? Dann brauchst du dich nicht
wundern, wenn sie jetzt kaputt ist. Eigenmtlich sollte die Schaltung so
etwas aber verhindern. 6-8 Wochen sind nicht wirklich viel, wenn das
Teil noch ausreichend Ladung hat.

Lars
--
Bei M@il bitte re: in den Betreff (Filter)
 
"Guido Speer" <Guido.Speer@t-online.de> schrieb im Newsbeitrag
news:dgq0nf$6to$03$1@news.t-online.com...

allerdings, das dat Dingelchen seit Wochen bei mir unbenutzt am Bett liegt.
Heute wollte ich das Teil mal benutzen und machte kugelrunde Augen. Das ganze
Gerät war aus allen Fugen und der Akku rund wie ein Airbag.
So ist das wenn man Lithium-Akkus sich tiefentladen laesst,
und bei billigen MP3-Playern passiert das um so schneller,
weil deren Elektronik auch ausgschaltet' immer etwa Strom zieht.
Die sicherste Methode, einen Akku ueber den Jordan uz schicken.
Etwas laenger haelt er, wenn man ihn aus dem Player rausnimmt,
aber er wird eine Akkuschutzschaltung enthalten, die auch etwas
Strom braucht, also auf Dauer den Akku auch entlaedt.
Dann sulfatiert? der Akku und wird dick, genau wie es manchmal
bei Bleiakkus passiert.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
MaWin schrieb:

Dann sulfatiert? der Akku und wird dick, genau wie es manchmal
bei Bleiakkus passiert.
Mit der Sulfatierung lässt sich der Prozess nicht vergleichen. Die
Einlagerung von Lithiumionen in die Metalloxidelektrode (normaler
Entladevorgang) führt zu einer Volumenvergrößerung, besonders stark
unterhalb der Entladeschlussspannung. Dabei zerbröselt die Elektrode
dann auch noch, -->RIP.


Gruß Dieter
 
Dieter Wiedmann wrote:
MaWin schrieb:

Dann sulfatiert? der Akku und wird dick, genau wie es manchmal
bei Bleiakkus passiert.

Mit der Sulfatierung lässt sich der Prozess nicht vergleichen. Die
Einlagerung von Lithiumionen in die Metalloxidelektrode (normaler
Entladevorgang) führt zu einer Volumenvergrößerung, besonders stark
unterhalb der Entladeschlussspannung. Dabei zerbröselt die Elektrode
dann auch noch, -->RIP.
Schöne Sch.... Und nun? Wie oben schon geschrieben, ist Ersatz nicht so
einfach zu bekommen.
Habe beim Batt-Mann.de zwar nackte Zellen gefunden, doch kann ich die
Elektronik von der alten Zelle problemlos an die neue prömpeln? Ist diese
Elektronik nun das Ladeteil oder (und?) eine Schutzschaltung?
Habe solcherart elektronik-mimik schon mehrfach an Li-Po Akkus gesehen, u.a.
im iPaq.
Direkt beim Hersteller (Thomson) habe ich nirgends was zu Ersatzteilen
entdecken können, wird original sicher auch ein Apothekerpreis sein.
Guido
 
Für Neugierige, hier mal ein Foto:
www.guido-speer.de/pub/images/sonstige/akku1.jpg

Der hintere Deckel vom Player war regelrecht abgesprengt, nur noch das
Leder-Case hielt das Ding zusammen.
Guido
 
Am Wed, 21 Sep 2005 20:50:34 +0200 schrieb Guido Speer
<Guido.Speer@t-online.de>:

Dieter Wiedmann wrote:
MaWin schrieb:

Dann sulfatiert? der Akku und wird dick, genau wie es manchmal
bei Bleiakkus passiert.

Mit der Sulfatierung lässt sich der Prozess nicht vergleichen. Die
Einlagerung von Lithiumionen in die Metalloxidelektrode (normaler
Entladevorgang) führt zu einer Volumenvergrößerung, besonders stark
unterhalb der Entladeschlussspannung. Dabei zerbröselt die Elektrode
dann auch noch, -->RIP.


Schöne Sch.... Und nun? Wie oben schon geschrieben, ist Ersatz nicht so
einfach zu bekommen.
Habe beim Batt-Mann.de zwar nackte Zellen gefunden, doch kann ich die
Elektronik von der alten Zelle problemlos an die neue prömpeln? Ist diese
Elektronik nun das Ladeteil oder (und?) eine Schutzschaltung?
Habe solcherart elektronik-mimik schon mehrfach an Li-Po Akkus gesehen,
u.a.
im iPaq.
Direkt beim Hersteller (Thomson) habe ich nirgends was zu Ersatzteilen
entdecken können, wird original sicher auch ein Apothekerpreis sein.
Guido
Die Elektronik ist im wesentlichen Schutzschaltung (Über-/Unterspannungs
und theoret. damit auch Tiefentladeschutz). Wenn die neue Zelle die
gleiche Technologie benutzt (LiPoly) dann sollte die Schutzschaltung auch
weiter verwendbar sein. So umfangreiche Intelligenz wie bei den
mehrzelligen laptop-Akkus, welche denn Zellenersatz oft beindert, wird da
nicht drin sein.

--
Martin
 
"Guido Speer" <Guido.Speer@t-online.de> schrieb:

[...]

Habe beim Batt-Mann.de zwar nackte Zellen gefunden, doch kann ich die
Elektronik von der alten Zelle problemlos an die neue prömpeln? Ist diese
Das sollte klappen.

Allerdings haben diese Suppentüten meistens Alu-Ableiter, die mit
normalem Lötzinn/Flußmittel kaum zu löten sind. Frage also vorher und
kaufe ggf. also gleich noch einen Meter Alu-Lötzinn mit.

Servus

Oliver
--
Oliver Betz, Muenchen (oliverbetz.de)
 
Oliver Betz wrote:
"Guido Speer" <Guido.Speer@t-online.de> schrieb:

[...]

Habe beim Batt-Mann.de zwar nackte Zellen gefunden, doch kann ich die
Elektronik von der alten Zelle problemlos an die neue prömpeln? Ist
diese

Das sollte klappen.

Allerdings haben diese Suppentüten meistens Alu-Ableiter, die mit
normalem Lötzinn/Flußmittel kaum zu löten sind. Frage also vorher und
kaufe ggf. also gleich noch einen Meter Alu-Lötzinn mit.

Danke für den Hinweis. Und auch an alle anderen herzlichen Dank.
Guido
 
*Oliver Betz* wrote on Wed, 05-09-21 22:55:
doch kann ich die Elektronik von der alten Zelle problemlos an
die neue prömpeln?
Das sollte klappen.
Bei mir nicht. Ich habe hier etliche Akkublöcke für ältere Compaq
Noteboks und versucht, die guten Zellen zusammenzufassen. Der Block
scheint irgendwas irgendwie (I2C?) mit dem Rechner zu verhandeln und
meldet sich defekt. Gibt es bekannte Abhilfen?

--
Danke
Axel
 
Hi Guido,
mal was ganz anderes...
IMHO ist das, was Du gemacht hast, nichts, was zu einem derartigen Defekt
führen dürfte. Ich habe auch LiPo-Zellen, die lange ungenutzt leigen Da darf
nichts so schnell und schon gar nicht so dramatisch kaputtgehen. Das war
dann einfach schlecht designt oder sonst wie defekt. An Deiner Stelle wüd
ich die Rechnung suchen und das ganze Teil zum Laden zurücktragen. Oder wie
alt war das Teil noch mal?

Marte
 
"Marte Schwarz" <marte.schwarz@gmx.de> schrieb:

mal was ganz anderes...
IMHO ist das, was Du gemacht hast, nichts, was zu einem derartigen Defekt
führen dürfte. Ich habe auch LiPo-Zellen, die lange ungenutzt leigen Da darf
nichts so schnell und schon gar nicht so dramatisch kaputtgehen. Das war
stimmt einklich - wenn die Schutzschaltung venünftig gemacht ist.

Selbst mit (unwahrscheinlichen) 10uA für die Schutzschaltung würde ein
fast leerer Akku noch wenigstens ein Jahr aushalten.

dann einfach schlecht designt oder sonst wie defekt. An Deiner Stelle wüd
^^^^^^^^^^^^^^^^
soll ja vorkommen.

ich die Rechnung suchen und das ganze Teil zum Laden zurücktragen. Oder wie
Könnte wegen des "gebraucht gekauft" problematisch sein.

Und der Aufwand zur Abwicklung größer, als das Gerät selbst zu
reparieren.

Aber es kann auch ein Defekt an der Elektronik sein, und dann lohnt
sich die Reparatur (mangels Nachhaltigkeit) nicht.

Servus

Oliver
--
Oliver Betz, Muenchen (oliverbetz.de)
 
Oliver Betz wrote:
"Marte Schwarz" <marte.schwarz@gmx.de> schrieb:

stimmt einklich - wenn die Schutzschaltung venünftig gemacht ist.
Eigentlich schon, habe ja noch andere Geräte mit Li-Po u.a. Mp3-Plaer von
Creative, (ZEN, den ersten) und bei allen ist mir solches nie passiert. Die
Dinger liegen mitunter gut ein Jahr unbenutzt rum. Akku dann natürlich leer,
aber alles im grünen Bereich.

ich die Rechnung suchen und das ganze Teil zum Laden zurücktragen.
Oder wie
Könnte wegen des "gebraucht gekauft" problematisch sein.
Richtig, geht nicht, war ja auch sehr preiswert (trotz des jetzigen
Schadens)

Und der Aufwand zur Abwicklung größer, als das Gerät selbst zu
reparieren.
Bingo! ;-) Nur der Akku fehlt.

Aber es kann auch ein Defekt an der Elektronik sein, und dann lohnt
sich die Reparatur (mangels Nachhaltigkeit) nicht.
Sollte sich schon lohnen, ich habe dem Ding vor nem halben Jahr eine
80GB-Platte spendiert.
Guido
 
Axel Berger wrote:
*Oliver Betz* wrote on Wed, 05-09-21 22:55:
doch kann ich die Elektronik von der alten Zelle problemlos an
die neue prömpeln?
Das sollte klappen.

Bei mir nicht. Ich habe hier etliche Akkublöcke für ältere Compaq
Ein Akkublock ist keine Einzelzelle.


--
Bei M@il bitte re: in den Betreff (Filter)
 
Axel_Berger@b.maus.de (Axel Berger) wrote:

doch kann ich die Elektronik von der alten Zelle problemlos an
die neue prömpeln?
Das sollte klappen.

Bei mir nicht. Ich habe hier etliche Akkublöcke für ältere Compaq
Noteboks und versucht, die guten Zellen zusammenzufassen. Der Block
scheint irgendwas irgendwie (I2C?) mit dem Rechner zu verhandeln und
meldet sich defekt. Gibt es bekannte Abhilfen?
Hier in München in der "Natterie-Zentrale" werden auch Notebook-Akkus
mit neuen Zellen versehen. Beim Fachsimpeln erfuhr ich dort, dass die
Elektroniken mancher Akkupacks es äußerst übel nehmen, wenn man ihnen
die Spannung völlig wegnimmt. Deshalb schließen sie bei solchen
Exemplaren, bevor sie die Zellen abklemmen, ein Netzgerät an die
Elektronik an, das sie während des Zellentausches weiter versorgt.
Außerdem muss man wohl bei so manchen Typen auch detektivische
Fähigkeiten haben, um herauszufinden, wie man das Teil dazu bringt, die
neuen Zellen auch als neu zu betrachten und die Kapazität neu zu
ermitteln.



Grüße,

Günther
 
Günther Dietrich schrieb:

Hier in München in der "Natterie-Zentrale" werden auch Notebook-Akkus
^<g

Abk. f. "N"otebookb"atterie"?

Gruss Wolfgang
--
No reply to "From"! - Keine Antworten an das "From"
Keine privaten Mails! Ich lese die NGs, in denen ich schreibe.
Und wenn es doch sein muss, dann muss das Subjekt das Wort NGANTWORT enthalten.
 
Axel_Berger@b.maus.de (Axel Berger) wrote:

doch kann ich die Elektronik von der alten Zelle problemlos an
die neue prömpeln?
Das sollte klappen.

Bei mir nicht. Ich habe hier etliche Akkublöcke für ältere Compaq
Noteboks und versucht, die guten Zellen zusammenzufassen. Der Block
scheint irgendwas irgendwie (I2C?) mit dem Rechner zu verhandeln und
meldet sich defekt. Gibt es bekannte Abhilfen?
Hier in München in der "Batterie-Zentrale" werden auch Notebook-Akkus
mit neuen Zellen versehen. Beim Fachsimpeln erfuhr ich dort, dass die
Elektroniken mancher Akkupacks es äußerst übel nehmen, wenn man ihnen
die Spannung völlig wegnimmt. Deshalb schließen sie bei solchen
Exemplaren, bevor sie die Zellen abklemmen, ein Netzgerät an die
Elektronik an, das sie während des Zellentausches weiter versorgt.
Außerdem muss man wohl bei so manchen Typen auch detektivische
Fähigkeiten haben, um herauszufinden, wie man das Teil dazu bringt, die
neuen Zellen auch als neu zu betrachten und die Kapazität neu zu
ermitteln.



Grüße,

Günther
 

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