Lötzinndampf

w-buechsenschuetz@web.de (Winfried Buechsenschuetz) wrote:

und komme doch öfters mit dem Lötzinn
an die Spitze.

??? Ist ja grundsätzlich nicht verkehrt, man sollte aber warten, bis
der Steckerpin, Draht usw. richtig durcherhitzt sind, sonst verläuft
das Zinn nicht richtig.
Was ist denn, wenn ich irgendwelche Transistoren verloeten will? Sind
die nicht schlecht gelaunt, wenn ihre Beinchen so heiss sind, dass das
Loetzinn so richtig schoen drauf verlaeuft? Ich hatte bisher nur selten
die Ehre sowas zu loeten, aber dann habe ich immer jemanden zu Hilfe
genommen, der mit einer Spitzzange den Waermeableiter auf der anderen
seite der Platine gespielt hat, war das unnoetige Vorsicht?

Gruss,
Felix
 
Felix Opatz schrieb:

Was ist denn, wenn ich irgendwelche Transistoren verloeten will? Sind
die nicht schlecht gelaunt, wenn ihre Beinchen so heiss sind, dass das
Loetzinn so richtig schoen drauf verlaeuft? Ich hatte bisher nur selten
die Ehre sowas zu loeten, aber dann habe ich immer jemanden zu Hilfe
genommen, der mit einer Spitzzange den Waermeableiter auf der anderen
seite der Platine gespielt hat, war das unnoetige Vorsicht?
Das ist irgendwie so "berufsschulstyle". Ich persönlich löte lieber schnell
und heiß, bei ca. 330°C, ohne solche Sicherheitsmaßnahmen, und ich habe
noch kein Bauteil dadurch thermisch zerstört. Und ich löte alles so, auch
0805 LEDs etc.

Gruß
Henning
--
henning paul home: http://www.geocities.com/hennichodernich
PM: henningpaul@gmx.de , ICQ: 111044613
 
Felix Opatz <felix@zotteljedi.de> writes:

w-buechsenschuetz@web.de (Winfried Buechsenschuetz) wrote:

und komme doch öfters mit dem Lötzinn
an die Spitze.

??? Ist ja grundsätzlich nicht verkehrt, man sollte aber warten, bis
der Steckerpin, Draht usw. richtig durcherhitzt sind, sonst verläuft
das Zinn nicht richtig.

Was ist denn, wenn ich irgendwelche Transistoren verloeten will?
Sind die nicht schlecht gelaunt, wenn ihre Beinchen so heiss sind,
dass das Loetzinn so richtig schoen drauf verlaeuft?
Nein.

Ich hatte bisher nur selten die Ehre sowas zu loeten, aber dann habe
ich immer jemanden zu Hilfe genommen, der mit einer Spitzzange den
Waermeableiter auf der anderen seite der Platine gespielt hat, war
das unnoetige Vorsicht?
Ja. Wärmekapazität und -leitvermögen der typischen Bauteile sind so,
daß bei routiniertem Löten die Bauteilkerntemperatur auch bei sauber
erhitztem Anschlußdraht im grünen Bereich bleibt. Ich halte nicht
allzuselten Bauteile oder sogar blanke Drähte mit den Fingern beim
Löten fest. Bis die Hitzewelle kommt und sich müde breitläuft, ist
die Action schon lange vorbei.

--
David Kastrup, Kriemhildstr. 15, 44793 Bochum
 
Winfried Buechsenschuetz schrieb:
Du meinst wohl eher das Flußmittel? Das Zinn verdampft vermutlich erst
bei einigen tausend Grad C. Wenn das Flußmittel verdampft, taugt es
entweder nix, oder der Kolben ist zu heiß eingestellt (bei regelbaren
ca. 350 Grad C, bei nicht regelbaren einen regelbaren anschaffen).
Hallo,

also Zinn schmilzt bei 505 K und siedet bei 2543 K, Blei schmilzt bei
600,65 K und siedet bei 2013 K.
In geringen Mengen Verdampfen dürfen aber beide schon weit unterhalb des
Siedepunktes, genau wie das Wasser.

Bye
 
Hallo,

Uwe Hercksen schrieb:

In geringen Mengen Verdampfen dürfen aber beide schon weit unterhalb des
Siedepunktes, genau wie das Wasser.
Gewissermaßen "verdunsten". Mich würde mal interessieren, wie groß
dieser Effekt ist, insbesondere im Hinblick auf die Bleibelastung der
(Atem-)Luft.

CU Christian
 
Michael J. Schülke wrote:

Ein Lötkolben ist mir "offiziellerweise" erst im zweiten Semester meines
Physikstudiums begegnet: ein Tag Löten gehört(e?) bei uns zum
Anfängerpraktikum. Privat habe ich übrigens mit 11 oder 12 Jahren
angefangen zu löten, mit Bausätzen vom großen C.
Ich werde dieses Jahr mein Physikdiplom machen, aber Lötkolben habe ich bei
uns nur mal einen gesehen, benutzt nicht. Deswegen muss ich es jetzt selber
lernen.

Thomas




--
gnuPG key: 0x012CF58B
 
Thomas Müller wrote:

Okay, vielen Dank für die vielen Antworten.
1. Ich habe den in der FAQ empfohlenen Lötkolben gekauft, weil ich der FAQ
vertraut habe. Ist ein ERSA Tip 260 Feinlötkolben mit Spitze 260BN.
Nachdem Lötzinn ja erst bei einigen Tausend Grad verdampft, denke ich mal,
dass es nicht das ist, was ich beobachtet habe.

Ich frage mich nur, wo das ganz Lötzinn immer hin verschwindet, wenn ich
zulange mit der Spitze am Lötzinn bleibe, es raucht dann etwas, dann ist es
weg. Es tropft nicht sichtbar einfach nach unten (das passiert, wenn ich es
langsam erhitze) und am Lötkolben sind auch nicht so viele Rückstände.

Ich werde beim nächsten probieren nochmal drauf achten, und dann nochmal
berichten. Lötzinn habe ich eine einfache 100g Rolle von Reichelt.

Thomas

--
gnuPG key: 0x012CF58B
 
Thomas Müller <spam@elfstone.de> schrieb im Beitrag <c0bhno$nah$02$2@news.t-online.com>...
Ich frage mich nur, wo das ganz Lötzinn immer hin verschwindet, wenn ich
zulange mit der Spitze am Lötzinn bleibe, es raucht dann etwas, dann ist es
weg.
Na, hoffentlich an der Loetstelle, also am Kabel oder der Platine.
Schliesslich wolltest du loeten und nicht die Loetkolbenspitze fuettern bis sie immer dicker wird.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Thomas Rehm <Th.Rehm@T-Online.de> wrote in message news:<4027EEB8.5EB8@T-Online.de>...
Georg Acher wrote:

[Löten]
Dann gehts auch mit der Bügeleisenspitze...
Staun! Schon mal gemacht? ;-)

Thomas.
Georg war das mit dem BGA löten: http://wwwbode.cs.tum.edu/~acher/bga/
 
MaWin wrote:

Thomas Müller <spam@elfstone.de> schrieb im Beitrag
c0bhno$nah$02$2@news.t-online.com>...

Ich frage mich nur, wo das ganz Lötzinn immer hin verschwindet, wenn ich
zulange mit der Spitze am Lötzinn bleibe, es raucht dann etwas, dann ist
es weg.

Na, hoffentlich an der Loetstelle, also am Kabel oder der Platine.
Schliesslich wolltest du loeten und nicht die Loetkolbenspitze fuettern
bis sie immer dicker wird.
Habe jetzt mal auf einer Lochrasterplatine gelötet, da geht es schon um
einiges besser, auch wenn das Ergebnis für einen routinierten Löter
wahrscheinlich schauderhaft aussieht *g*
Wenn ich mir meine Lötkolbenspitze so anschaue hat sie aber schon ein paar
Ablagerungen abbekommen, obwohl ich immer brav wische. Vielleicht stelle
ich morgen Fotos online.

Thomas


--
gnuPG key: 0x012CF58B
 
Felix Opatz <felix@zotteljedi.de> wrote in message news:<kerh209i1q244mjv2976ch4pkar32fa8hm@4ax.com>...

Was ist denn, wenn ich irgendwelche Transistoren verloeten will? Sind
die nicht schlecht gelaunt, wenn ihre Beinchen so heiss sind, dass das
Loetzinn so richtig schoen drauf verlaeuft?
Nein. Die Hersteller geben oft sogar eine Maximaltemperatur an, meist
sind das so 260 Grd. C bei mind. 3mm Drahtlänge. Die Leiterbahn leitet
auch noch etwas Wärme ab. Ich hab schon etliche Transistoren und ICs
eingelötet und noch nie Probleme gehabt. Ich hab mir allerdings
angewöhnt, die Transistoren/ICs 'reihum' einzulöten, d.h. erst ein
Beinchen von T1, dann eins von T2 und T3, dann das jeweils zweite
Beinchen usw. Ähnlich mache ich es bei ICs, da löte ich erstmal ein
paar Beinchen vom ersten, dann vom zweiten usw.

Ich hatte bisher nur selten
die Ehre sowas zu loeten, aber dann habe ich immer jemanden zu Hilfe
genommen, der mit einer Spitzzange den Waermeableiter auf der anderen
seite der Platine gespielt hat, war das unnoetige Vorsicht?
Kommt drauf an, wie lange Du dranrumgebraten hast. Das mit der
Wärmeableitzange geistert immer noch durch die Lehr- und Bastelbücher,
ist aber bei o.g. Methode ziemlich überflüssig. Löten eines Beinchens
dauert vielleicht 3 sec.

Winfried Büchsenschütz
 
Christian Zietz <newsgroup@chzsoft.com.ar> wrote in message news:<c0b86j$14k44u$1@ID-2298.news.uni-berlin.de>...

Gewissermaßen "verdunsten". Mich würde mal interessieren, wie groß
dieser Effekt ist, insbesondere im Hinblick auf die Bleibelastung der
(Atem-)Luft.
Selbst Stahl verdunstet bei Raumtemperatur, ich hab mal was von
weniger als 10 Molekülen pro Stunde gelesen.

Bei Bleibatterieherstellern wird regelmäßig der Bleigehalt im Blut der
Mitarbeiter überprüft, auch wenn sie mit den Bleiplatten nicht direkt
in Kontakt kommen (und wenn, dann sowieso nur mit Handschuhen),
vielleicht hängt das mit dem Blei in der Luft zusammen. Das dürfte
aber mehr durch mechanischen Abrieb von Kleinstpartikeln als durch
Verdunstung entstehen.

Bei Quecksilber (Schmelzpunkt ca. -30 Grd. C) ist die Verdampfungsrate
so hoch, daß man es nicht offen rumstehen lassen sollte.

Winfried Büchsenschütz
 
Christian Zietz schrieb:
Gewissermaßen "verdunsten". Mich würde mal interessieren, wie groß
dieser Effekt ist, insbesondere im Hinblick auf die Bleibelastung der
(Atem-)Luft.

Hallo,

man könnte mal mit der Clausius-Clapeyronschen Gleichung den Dampfdruck
für Blei bei verschiedenen Temperaturen auszurechnen. Beim Siedepunkt
muss Normaldruck herauskommen, sonst hat man sich verrechnet.

http://www.fs-physik.uni-bonn.de/scripts/andere/thermo/claclap.html
http://ttk-net.ciw.uni-karlsruhe.de/scripten/thermo/node55.html
http://barolo.ipc.uni-tuebingen.de/lehre/vsc/thermodyn/phasen/august.html

Fragt sich nur ob man Blei in dem Bereich als ideales Gas betrachten kann.

Bye
 
Thomas =?ISO-8859-15?Q?M=FCller?= <spam@elfstone.de> schrieb:

Wenn ich mir meine Lötkolbenspitze so anschaue hat sie aber schon
ein paar Ablagerungen abbekommen, obwohl ich immer brav wische.
Die Flußmittel sind organisch, so daß am Ende immer etwas Kohle davon
übrigbleibt, die sich auch mit dem Schwamm allein nicht abwischen
läßt. Außerhalb des verzinnten Bereichs der Spitze kann man die auch
vorsichtig abschaben.
--
Jörg Wunsch

"Verwende Perl. Shell will man können, dann aber nicht verwenden."
Kristian Köhntopp, de.comp.os.unix.misc
 
Joerg Wunsch <j@ida.interface-business.de> schrieb im Beitrag <c0crva$26n6$3@innocence.interface-business.de>...
Thomas =?ISO-8859-15?Q?M=FCller?= <spam@elfstone.de> schrieb:

Wenn ich mir meine Lötkolbenspitze so anschaue hat sie aber schon
ein paar Ablagerungen abbekommen, obwohl ich immer brav wische.

Schau dir einfach ein paar Vorbilder aus den Links der
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
an.

Die Flußmittel sind organisch, so daß am Ende immer etwas Kohle davon
übrigbleibt, die sich auch mit dem Schwamm allein nicht abwischen
läßt. Außerhalb des verzinnten Bereichs der Spitze kann man die auch
vorsichtig abschaben.
Am Besten mit einem Holzstueck und nicht Metall, damit die
Beschichtung der Spitze nicht beschaedigt wird.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Felix Opatz schrieb:
w-buechsenschuetz@web.de (Winfried Buechsenschuetz) wrote:

und komme doch öfters mit dem Lötzinn
an die Spitze.

??? Ist ja grundsätzlich nicht verkehrt, man sollte aber warten, bis
der Steckerpin, Draht usw. richtig durcherhitzt sind, sonst verläuft
das Zinn nicht richtig.

Was ist denn, wenn ich irgendwelche Transistoren verloeten will? Sind
die nicht schlecht gelaunt, wenn ihre Beinchen so heiss sind, dass das
Loetzinn so richtig schoen drauf verlaeuft? Ich hatte bisher nur selten
die Ehre sowas zu loeten, aber dann habe ich immer jemanden zu Hilfe
genommen, der mit einer Spitzzange den Waermeableiter auf der anderen
seite der Platine gespielt hat, war das unnoetige Vorsicht?

Das stammt aus der Zeit der Ge-Transistoren. Die heutigen halten das
aus, SMD im Reflow wird sowieso "durchgebacken" bei ca. 240°C (Bleifrei
Lot).

Martin
 
Thomas Müller schrieb:
Ich werde dieses Jahr mein Physikdiplom machen, aber Lötkolben habe ich bei
uns nur mal einen gesehen, benutzt nicht. Deswegen muss ich es jetzt selber
lernen.
Hallo,

na dann kannst Du uns ja hier die Dampfdruckkurven für Blei und Zinn
mittels der Clausius-Clapeyronschen Gleichung vorrechnen, nicht wahr? ;-)

Bye
 
Winfried Buechsenschuetz wrote:

Bei Quecksilber (Schmelzpunkt ca. -30 Grd. C) ist die Verdampfungsrate
so hoch, daß man es nicht offen rumstehen lassen sollte.

Winfried Büchsenschütz
Da gabs früher doch die nette spielerei, wie lange hält ein
selengleichrichter ;-(

--
mfg horst-dieter
 
"horst-d.winzler" schrieb:
Winfried Buechsenschuetz wrote:

Bei Quecksilber (Schmelzpunkt ca. -30 Grd. C) ist die Verdampfungsrate
so hoch, daß man es nicht offen rumstehen lassen sollte.

Winfried Büchsenschütz

Da gabs früher doch die nette spielerei, wie lange hält ein
selengleichrichter ;-(

Das hängt doch (u.a.) von der Temperatur ab. Der im alten
Autobatterieladegerät von meinem Großvater tut noch, ist aber glaube
ich, mit irgendeinem Harz überzogen.
Die Bezeichnung "gleich-riecht-er" bezieht sich doch nur auf den
Überlastfall. :)

Martin
 
horst-d.winzler schrieb:

Da gabs früher doch die nette spielerei, wie lange hält ein
selengleichrichter ;-(
Jo, das heißt gleichriechter ...

GG
 

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