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Hartmut Kraus
Guest
Am 19.09.20 um 16:23 schrieb Sebastian Wolf:
Quatsch, es war bei allen Missständen genug da, worauf man was Besseres
hätte aufbauen können. Als alter Ossi (der zudem auch mal bei der THA
beschäftigt war) diskutiere ich doch nicht mit dir.
Und Rohwedder muste sterben, weil er\'s besser machen wollte - glaube
bloà nicht die offiziellen RAF - Verschwörungstheorien.
Hast du \'ne Ahnung. Literaturempfehlung:
https://www.zvab.com/9783426772539/Treuh%C3%A4nder-Helden-Halunken-DDR-verkauften-3426772531/plp
Und /das/ war der Todesstoà für die DDR - Wirtschaft. Faktisch eine
Aufwertung der DDR-Mark auf das Zehnfache. Ergebnis: Ãber Nacht der
gesamte Exportmarkt futsch, und der war nicht klein. Sowas hätte nicht
mal die westdeutsche Wirtschaft verkraftet. Aber die hat \"gebrummt\",
weil sich für sie im Osten ein riesiger neuer Markt auftat, erst mal
aufnahmefähig wie ein Schwamm. \"Vereinigungsbedingte Sonderkonjunktur\"
nannte man das.
/Das/ war der ganze Sinn und Zweck der THA, und den hat sie voll und
ganz erfüllt. Raubtierkapitalismus pur. Ergebnis: Statt der kalkulierten
600 Mrd. Privatisierungsgerlös 200 Mrd. Miese für die THA. Und seitdem
jährlich Transferleistungen von West nach Ost in Höhe des doppelten
\"Nationaleinkommens\" (vergleichbar mit dem BIP) der ganzen Ex-DDR (wenn
man 1M = 1 DM rechnet).
Am 19.09.2020 um 15:23 schrieb Hartmut Kraus:
Am 19.09.20 um 14:59 schrieb horst-d.winzler:
Du hast hier Sachverhalte angesprochen, die ich so nicht stehen
lassen kann. Ich wills kurz machen. In der Regel leisten sich diese
Länder ein Sozialsystem das ihre ökonomischen Möglichkeiten weit
übersteigt.
Das war in der DDR auch nicht anders.
Kurz, die herrschenden Eliten bestechen durch soziale Geschenke ihre
Wählerschaft. Und diese Wählerschaft läÃt sich korrumpieren.
Ok, das lieà sich der DDR - \"Wähler\" dann nicht mehr, aber ...
Das Problem was nach einem quasi Konkurs eines solchen Staates
passiert, ist, das noch gut funktionierende Teile [...] an Multis
verschachert werden müssen.
Und genau das passierte dann in der Ex-DDR auch.
Aber, das kann man den Multis auch nicht vorwerfen.
In diesem Fall schon.
Warum sollten die für marode Wirtschaftsteile das Geld ihrer Eigner
versenken?
Sie waren weder zum einen noch zum anderen gezwungen. Hätten einfach
die Finger davon lassen sollen. Da hätten sie aber einige Konkurrenz
gekriegt, und das musste verhindert werden. Dafür war die Treuhand da.
Welch ein Blödsinn! Glaubst du denn immer noch an die Mär von den
florierenden DDR-Betrieben?
Quatsch, es war bei allen Missständen genug da, worauf man was Besseres
hätte aufbauen können. Als alter Ossi (der zudem auch mal bei der THA
beschäftigt war) diskutiere ich doch nicht mit dir.
Und Rohwedder muste sterben, weil er\'s besser machen wollte - glaube
bloà nicht die offiziellen RAF - Verschwörungstheorien.
Nach dem Motto \"Die gute alte Zeit\" oder \"Es
war doch nicht alles schlecht\"? Einige wenige rentable Betriebe mögen ja
in irgendeiner Nische da gewesen sein. Die weit überwiegende Mehrheit
war marode, finanziell ausgeblutet, mit völlig veralteten
Betriebsmitteln arbeitend. Da war kaum etwas wirtschaftlich
überlebensfähiges. Die \"lukrativen Schnäppchen\" für irgendwelche Multis
existieren in deiner Fantasie. Sonst nirgends. Leider. Sonst ginge es
uns besser. Allen.
Hast du \'ne Ahnung. Literaturempfehlung:
https://www.zvab.com/9783426772539/Treuh%C3%A4nder-Helden-Halunken-DDR-verkauften-3426772531/plp
Die Realität war aber noch deutlich schlimmer als zunächst angenommen.
Kohl hat in seiner (ok, durchaus berechtigten) Begeisterung, und
schlecht beraten, die Wirtschaft der DDR 8 (i.W. acht) mal so hoch
taxiert als sie dann tatsächlich war. Er hat halt der damaligen
Regierung der DDR geglaubt. Die aber lobte ihre weitgehend
darniederliegende Wirtschaft über den grünen Klee. Entsprechend haben
die Wessis ganz schön bluten müssen, weil ja auch das Geld achtfach
überbewertet war, als es 1:1 in richtiges Geld getauscht wurde.
Und /das/ war der Todesstoà für die DDR - Wirtschaft. Faktisch eine
Aufwertung der DDR-Mark auf das Zehnfache. Ergebnis: Ãber Nacht der
gesamte Exportmarkt futsch, und der war nicht klein. Sowas hätte nicht
mal die westdeutsche Wirtschaft verkraftet. Aber die hat \"gebrummt\",
weil sich für sie im Osten ein riesiger neuer Markt auftat, erst mal
aufnahmefähig wie ein Schwamm. \"Vereinigungsbedingte Sonderkonjunktur\"
nannte man das.
/Das/ war der ganze Sinn und Zweck der THA, und den hat sie voll und
ganz erfüllt. Raubtierkapitalismus pur. Ergebnis: Statt der kalkulierten
600 Mrd. Privatisierungsgerlös 200 Mrd. Miese für die THA. Und seitdem
jährlich Transferleistungen von West nach Ost in Höhe des doppelten
\"Nationaleinkommens\" (vergleichbar mit dem BIP) der ganzen Ex-DDR (wenn
man 1M = 1 DM rechnet).