Erwartet neue Ingenieure in den naechsten Jahren ?

"horst-d.winzler" <horst.d.winzler@web.de> schrieb im Newsbeitrag
news:di7tj8$nnp$04$1@news.t-online.com...
Gewinnbeteiligung der Lohnabhängigen an ihren Unternehmen wurde/wird von
Sozialpolitikern besonders von Gewerkschaftlern als Selbstausbeutung abgetan.
Das Gewinnbeteiligung komplexer ist wird oder will man in dieser Ecke nicht
wahrhaben. Man glaubt gegen eine Wand anzureden. Das dadurch auch Arbeitsplätz
sicherer werden könnten wird als Propanganda des Arbeitgeberlagers abgetan.
Was auch nicht gesehen wird, ist das in etlichen kleinen
(Handwerker)Unternehmen sowas bereits praktiziert wird.

Der Arbeiter/Angestellte hat auf den Gewinn, den seine Firma ausweist
KEINEN Einfluss. Selbst eine gut verdienende Firma waere bloed, einen
hohen Gewinn auszuweisen, schlaegt dann doch die Steuer zu. Also wird
eine Firma immer alles unternehmen, ihre Gewinne kleinzurechnen.
Daher ist es fuer den Mitarbeiter unsinnig, einen gewinnabhaengigen
Anteil im Lohn zu haben. Ueblicherweise werden die von der Firmenleitung
angeboten, wenn es der Firma gut geht und sie gleichzeitig versucht, den
Reallohn zu druecken. /Natuerlich/ geht es der Firma grottenschlecht,
wenn die Mitarbeiter dieser Gewinnbeteiligung zugestimmt haben.
Jeder beutet halt aus so gut er kann.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
"Axel Schwenke" <axel.schwenke@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:4eu6id.vb9.ln@idefix.xl.local...
Ich glaube, Jörgs Gehirnwäsche kann man nicht so einfach rückgängig
machen. Nur Fakten reichen da nicht.
:)

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
On Sat, 8 Oct 2005 12:04:54 +0200, "MaWin" <me@private.net> wrote:
Der Arbeiter/Angestellte hat auf den Gewinn, den seine Firma ausweist
KEINEN Einfluss. Selbst eine gut verdienende Firma waere bloed, einen
hohen Gewinn auszuweisen, schlaegt dann doch die Steuer zu. Also wird
eine Firma immer alles unternehmen, ihre Gewinne kleinzurechnen.
Dem ist in Deutschland wohl so.

Für einen tollen Gewinn, auch wenn er reinvestiert wird, bekommt
man hierzulande nur massiven Liquiditätsentzug als Dankeschön,
mehr Geld von der Bank beispielsweise, um die Investitionen
abzudecken und später die Abschreibungen greifen zu lassen,
gibt es keins, das Unwort heißt Basel 2.

Was Wunder, dass es seit Basel 2 nur noch bergab geht, das
Steuersystem hierrzulande erzwingt förmlich Fremdkapital,
wenn es das dann auch nicht mehr gibt, hat die Wirtschaft ein
Problem :-(

Daher ist es fuer den Mitarbeiter unsinnig, einen gewinnabhaengigen
Anteil im Lohn zu haben. Ueblicherweise werden die von der Firmenleitung
angeboten, wenn es der Firma gut geht und sie gleichzeitig versucht, den
Reallohn zu druecken. /Natuerlich/ geht es der Firma grottenschlecht,
wenn die Mitarbeiter dieser Gewinnbeteiligung zugestimmt haben.
Du lieferst soeben die genaue Begründung, warum unser Steuersystem
leistungsfeindlich und grottenschlecht ist.

Es geht _nicht_ um die absolute Höhe der Gewinnbeteiligung, sondern
um eine ganz simple Abwägung:

- Welche Vorteile habe ich, wenn ich einen höheren Gewinn
erwirtschafte und ausweise, und
- Welche Nachteile entstehen mir dadurch.

Die Rechnung macht natürlich der Unternehmer auf, aber genauso
der Mitarbeiter, wenn es beispielsweise um Lohn versus Gewinn-
beteiligung geht.

Hierzulande ist es so, wie Du richtig feststellst, dass im Grunde
bestraft wird, wer mehr Gewinn oder Einkommen erzielt.

Es gibt sogar _genügend_ Fälle, in denen $MITARBEITER inständig
$CHEFFE bittet, _nicht_ den Lohn zu erhöhen, weil dann z.B.
bestimmte Vergünstigungen wie Sonderabzüge für Baukosten
wegfallen, siehe EstG §10e (5a) (*). Die Schwelle liegt hier bei
61.355 Euro _Brutto_, kann mit Weihnachtsgeld ergo leicht
auch von einem Techniker/Meister etc. in der Produktion
überschritten werden. Also kann $CHEFFE dann maximal den
Arbeitsplatz schön ausgestallten, muss aber aufpassen, dass
dann nicht einer mit dem geldwerten Vorteil angedackelt
kommt.

Damit überwiegen für den Werktätigen, egal ob er Angestellter,
Arbeiter oder Unternehmer ist, häufig die Nachteile beim
Mehrverdienst, ergo läßt er es bleiben. Genau so sieht auch
der Zustand unserer Wirtschaft aus :-(

Besser wäre es, wenn der Unternehmer sich sagen könnte:
Hey, was interessiert mich die Gewinnbeteiligung, was interessiert
mich die Steuer auf den zusätzlichen Gewinn, am Ende vom Tag
stehe ich mit mehr Geld in der Tasche da, ergo versuche ich alles,
das meine Leute motiviert sind, mehr zu schaffen.

( Dazu zählt z.B. auch, dass man Gewinn, der nicht wirklich da
ist, weil er unzugänglich in der Firma investiert ist, sprich
thesauriert, etwas anders betrachtet als Gewinn, der verjubelt
wird. Deshalb macht ein Weg von den direkten hin zu den
indirekten Steuern Sinn. )

Das Jörg mit der Gewinnbeteiligung kein Problem hat, wundert
mich nicht, die Amis haben nämlich eine schlaue Regelung
namens Chapter S Corporation, die gerade kleinen und
mittelständischen Firmen deutlich hilft. Die Regelung dient dem
Eigenkapitalaufbau sehr, damit haben die Amis ihr Basel 2
gelöst und die Banken weniger wichtig gemacht.

Gruß Oliver

P.s.: (*) Wer den §10e EstG formuliert hat, gehört eh' standrechtlich
erschossen, selten habe ich einen undurchsichtigeren Gesetzestext
gesehen als diesen. Dagegen ist das Speicherhandling der
386er PC Architektur inklusive der 'genialen Erfindung' des A20 Gates
geradezu ein Musterbeispiel an Übersichtlichkeit und Einfachheit.

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
 
damit haben die Amis ihr Basel 2 gelöst und die Banken weniger
wichtig gemacht.
Es gab dort wohl auch nie politische Banken, also Länderbanken
( a la WestLB ) bis runter zu Sparkassen. Es gibt hierzulande
somit eine einschlägige Lobby die mitten im politischen System
sitzt und explizit auf diesem Weg "Industriepolitik" über
Finanzierung betrieben hat. Kann man gut in Bölkows Autobiographie
nachlesen.

MfG JRD
 
"Oliver Bartels" <spamtrap@bartels.de> schrieb im Newsbeitrag
news:mn6fk1tgr987h27dp4fmb4r63b2qoa3ifh@4ax.com...

die Amis haben nämlich eine schlaue Regelung
namens Chapter S Corporation, die gerade kleinen und
Oliver,

du willst nicht in die U.S.A., denn dort zahlen Unternehmen
mehr Steuern als die Anteilseigner, und Chapter S umgeht das:
http://www.gsb.org/articles/s_corporation.htm

Bei uns ist es umgekehrt.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Hallo Manfred,

Gewinnbeteiligung der Lohnabhängigen an ihren Unternehmen wurde/wird von
Sozialpolitikern besonders von Gewerkschaftlern als Selbstausbeutung abgetan.
Was voelliger Unsinn ist. Aber das haben die wahrscheinlich aus Marx
sein Buechlein.

Der Arbeiter/Angestellte hat auf den Gewinn, den seine Firma ausweist
KEINEN Einfluss. ...
Mit Verlaub, das stimmt nicht. Wer verbreitet denn bei Euch solches
Gedankengut? Die Gewerkschaften mal wieder?

Jeder produktive Mensch in einer Firma hat Einfluss auf das
Geschaeftsergebnis. Genau das ist der Gedanke hinter den Aktienoptionen
in USA. Diese Optionen haben den gleichen Wert, egal welchen Dienstrang
der Inhaber hat. Und jeder schafft in der Firma Werte. Wer es nicht tut
fliegt, jedenfalls hierzulande.

Mal ganz knallhart gesagt: In einer vernueftigen Firma haette ich kein
Problem damit, einen Teil meines Gehaltes in Form von Optionen "gezahlt"
zu bekommen. Ja, ja, ich weiss, auch vielen meiner Bekannten in D dreht
sich bei so etwas der Magen um. Vielleicht leben wir ja doch in einer
anderen Welt hier.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Hallo Manfred,

du willst nicht in die U.S.A., denn dort zahlen Unternehmen
mehr Steuern als die Anteilseigner, und Chapter S umgeht das:
http://www.gsb.org/articles/s_corporation.htm
Genau so isses. Die Finanzbehoerde mag das nicht sehr, aber solange hier
keine Linken an die Regierung kommen, bleibt das felsenfest.


Bei uns ist es umgekehrt.

Man muss der Fairness halber aber sagen, dass es in D nicht nur
Standortnachteile gibt. Es gibt Vorteile, auch wenn man sie derzeit an
einer Hand abzaehlen kann. So etwa habt Ihr den Vorsteuerabzug. Bei uns
betraegt die Maerchensteuer zwar nur 7.5% (ist lokal verschieden, so von
Null bis 10%), aber sie ist konfiskativ und teils kumulativ. Die
Unternehmer bekommen nichts davon zurueck, wenn es keine Steuern auf
Rohstoffe sind.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
In article <FxQ1f.1487$B14.209@newssvr11.news.prodigy.com>,
Joerg <notthisjoergsch@removethispacbell.net> writes:

|> > Der Arbeiter/Angestellte hat auf den Gewinn, den seine Firma ausweist
|> > KEINEN Einfluss. ...
|>
|> Mit Verlaub, das stimmt nicht. Wer verbreitet denn bei Euch solches
|> Gedankengut? Die Gewerkschaften mal wieder?
|>
|> Jeder produktive Mensch in einer Firma hat Einfluss auf das
|> Geschaeftsergebnis. <...>

Auf den Umsatz, aber nicht auf den Gewinn. Da der versteuert werden muss, werden
alle möglichen und unmöglichen Wege benutzt, um ihn gegen 0 oder noch besser zu
einem Verlust werden zu lassen. Das hat dann eben nichts mehr mit der Faustregel
Gewinn=Umsatz-Aufwendungen_zur_Produktion zu tun. Du Kunst besteht dann einfach
darin, den Verlust ohne Schulden zu erzuegen ;-) Und dreimal darfst du raten,
in wessen Taschen der Unterschied Gewinn_theoretisch-Gewinn_praktisch geht...

--
Georg Acher, acher@in.tum.de
http://www.lrr.in.tum.de/~acher
"Oh no, not again !" The bowl of petunias
 
Joerg schrieb:

Da wird nichts abbezahlt. Man haette natuerlich auch weiter einfach
zusehen koennen, wie "Dissidenten" in den Schredder gesteckt oder
Kurden
mit Gift besprueht wurden.


Interessant. In Ruanda hatte man beim Zuschauen ja überhaupt keine
Probleme. Ebensowenig 1991, als man kurz vor Bagdad wieder kehrtgemacht
und die Widerstandsbewegung sich selbst überlassen hat.


Man kann nicht ueberall sein.
Keine Frage. Aber man sollte nicht versuchen den Eindruck zu erwecken,
Mord an Dissidenten und das Nicht-zusehen-können wäre der Grund für
solche Einsätze, wenn es in Wirklichkeit um etwas ganz anderes geht. Was
das in diesem Fall war ist ja immer noch nicht ganz klar; offiziell
Vorwärtsverteidigung gegen Terrorismus/WMD, inoffiziell wohl auch
Arbeitsbeschaffung für Bush-Buddies.
 
Hallo Axel,

Der Krieg fuehrt bei uns zu einer hohen Nettobelastung der Steuerzahler.

Natürlich. Außer den Firmen die (idealerweise ohne Ausschreibung) am
Krieg und Wiederaufbau beteiligt sind gewinnt niemand.

Wir sollten nicht die Waffenproduzenten vergessen. Und Jörg: da werden
auch Arbeitsplätze gesichert!!1!elf

Ja, aber nur fuer einen erlesenen kleinen Kreis von Leuten. Die mit
einer gueltigen Sicherheitsklassifizierung. Welche Otto
Normalverbraucher allein nicht bekommen kann. IMHO wird das ganze
Klassifizierungsgedoens oft uebertrieben und treibt damit die Kosten in
die Hoehe.
Da wird nichts abbezahlt. Man haette natuerlich auch weiter einfach
zusehen koennen, wie "Dissidenten" in den Schredder gesteckt oder Kurden
mit Gift besprueht wurden.

Interessant. In Ruanda hatte man beim Zuschauen ja überhaupt keine
Probleme. Ebensowenig 1991, als man kurz vor Bagdad wieder kehrtgemacht
und die Widerstandsbewegung sich selbst überlassen hat.

Man kann nicht ueberall sein. Man kann sich aber auch immer die
negativen Beispiele rauspicken, nicht? Im Sudan etwa wird etliches an US
Steuergeldern in Hilfe gepumpt. Ob es nutzt, weiss keiner, aber
versuchen muss man es.
Ich glaube, Jörgs Gehirnwäsche kann man nicht so einfach rückgängig
machen. Nur Fakten reichen da nicht.

Aber es ist beruhigend, daß die U.S.A. die Menschenrechte hoch achten.
Zumindest im Irak. Guantanamo Bay ist was anderes. Oder Abu Ghraib.

Ahem, das knickt aber jetzt. Buhuuuu...

Wir sind hier (meist) schon ganz nuechtern denkende Leute. Krieg moegen
wir nicht, aber wenn es sein muss, muss es sein. Sind Fehler gemacht
worden? Klar sind sie es. Macht jeder.

Was die Gefangenenbehandlung angeht, auch da werden Fehler gemacht. In
jedem Land. Zivil ist es hier allerdings so eine Sache, wenn man die
Anzahl der hiesigen Gefaengnisinsassen prozentual betrachtet, erkannt
man ein Problem.

Aber was Nicht-Amerikaner geflissentlich uebersehen, ist der Dorn im
eigenen Auge. Es schockiert mich immer wieder, wie unmuendig Deutsche
von oben herab behandelt werden und sich das gefallen lassen. Die werden
nicht gefragt, ob sie einschneidende Aenderungen in Sachen EU oder
anderen Dingen wollen oder nicht. Die Politiker entscheiden und das Volk
hat zu parieren. Oder, war es nicht Schroeder, der sagte "Basta!"? Wo
ist denn Euer Freedom of Information Act? Und durftet Ihr etwa waehlen,
ob Ihr die D-Mark abschaffen wollt oder nicht? Ich koennte einen Haufen
Beispiele bringen, bei denen man in USA nur noch den Kopf schuetteln
konnte. So etwas laueft hier ganz und gar nicht. Wenn das ein Politiker
versucht wie hier in Kalifornien vor ein paar Jahren, dann werfen ihn
die Waehler eiskalt raus. Egal ob gerade Wahl ist oder nicht.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Hallo Georg,

|> > Der Arbeiter/Angestellte hat auf den Gewinn, den seine Firma ausweist
|> > KEINEN Einfluss. ...
|
|> Mit Verlaub, das stimmt nicht. Wer verbreitet denn bei Euch solches
|> Gedankengut? Die Gewerkschaften mal wieder?
|
|> Jeder produktive Mensch in einer Firma hat Einfluss auf das
|> Geschaeftsergebnis. <...

Auf den Umsatz, aber nicht auf den Gewinn. Da der versteuert werden muss, werden
alle möglichen und unmöglichen Wege benutzt, um ihn gegen 0 oder noch besser zu
einem Verlust werden zu lassen. Das hat dann eben nichts mehr mit der Faustregel
Gewinn=Umsatz-Aufwendungen_zur_Produktion zu tun. Du Kunst besteht dann einfach
darin, den Verlust ohne Schulden zu erzuegen ;-) Und dreimal darfst du raten,
in wessen Taschen der Unterschied Gewinn_theoretisch-Gewinn_praktisch geht...

Auch auf den Gewinn. Wenn einer z.B. durch Geschicklichkeit einen
Prozess effizienter macht, dann steigt das Endergebnis. Was dann damit
gemacht wird, steht auf einem anderen Blatt. Ruecklagen, Bonuszahlungen,
was immer guenstiger ist. Der geschickte Finanzexperte sieht da mit
einem Blick heraus, ob die Firma de-fakto profitabel ist oder nicht und
wie sich das von Quartal zu Quartal entwickelt.

In einer AG ist alles offen, und fuer Optionen muss es ja eine AG sein.
Da kann jeder die Daten bekommen.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
On Sat, 8 Oct 2005 13:57:06 +0200, "MaWin" <me@private.net> wrote:
du willst nicht in die U.S.A., denn dort zahlen Unternehmen
mehr Steuern als die Anteilseigner, und Chapter S umgeht das:
http://www.gsb.org/articles/s_corporation.htm
Das hilft natürlich den kleineren Firmen, weil die Steuern auf
die Anteilseigner _aufgeteilt_ werden, die Sätze sind für
gewöhnliche Einkommen tragbar:

http://taxes.yahoo.com/rates.html

Gerade die _Aufteilung_ macht Gewinnbeteiligungen für
Mitarbeiter sowohl für diese wie auch für die Firmen äußerst
attraktiv, jeder Anteilseigner hat seinen Freibetrag und seine
eigene Progression.

Die Tabelle zeigt auch genau, wo im Vergleich zu unserem
System der Hase im Pfeffer liegt.

Natürlich zahlen die Amis bei hohen Einkommen vergleichbare
Sätze wie wir, aber bei denen fängt ein hohes Einkommen halt
bei ca. $300 000 Dollar an, während bei uns der Höchststeuersatz
von 45% zzgl. 5,5% Soli ~= 47,5% (!) schon ab 52000 Euro greift.

Wenn an den 52000 Euro noch eine Null dran wäre, dann
könnte man das ja akzeptieren, denn soviel Geld läßt sich
privat nicht so schnell sinnvoll durchbringen, so aber trifft
der "Höchst"steuersatz die breite Masse und wird wegen
der Progression fast schon zum Regelsteuersatz.

Das _war_ hierzulande auch mal anders, als die gute alte DM
noch deutlich mehr wert wahr. Die Politik hat zwar das eine oder
ander Mal ein bisserl an den Steuersätzen herumgeschraubt,
was dann mit dem "Soli" wieder rückgängig gemacht wurde,
hat aber nie einen Inflationsausgleich auf die Steuertabelle
angewendet. In der freien Wirtschaft würde man dieses
Vorgehen als Abzocke bezeichnen.

Und wenn das Spiel so weiter geht (siehe Preise für Energie,
siehe 1 Euro = 1 DM Umrechnung in machen Branchen, böse
Zungen nennen das gefühlte Inflation), dann wird irgendwann
auch der einfache Bandarbeiter den Höchststeuersatz zahlen,
seinen Meister trifft es schon heute. Hinzu kommen dann die
Sozialabgaben.

Und das kann es irgendwo nicht sein und ist auch für die
Arbeiter restlos demotivierend, zumal wenn dann solche Schoten
laufen, dass der Bund der Bahn ICE-Brücken bezahlt, die in den
nächsten 20 Jahren nicht befahren werden :-(

Gruß Oliver

P.s.: Das Erstaunliche ist, dass die Staatskasse _trotz_ der
hohen Steuersätze leer ist, zum einen wohl wegen zahlreicher
Ausnahmen für diese und jene Clientel, zum anderen auch wegen
der Leistungsfeindlichkeit des Systems, der Techniker weiß,
was Leistungsanpassung bei gegebenem Quelleninnen- und Last-
Widerstand bedeutet ...

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
 
Hallo Oliver,

du hast die Gabe, die Missstände gut rüberzubringen, deine Beiträge lese ich
immer gerne.
Hast du auch Lösungsvorschläge ?

MIKE
 
"Joerg" <notthisjoergsch@removethispacbell.net> schrieb im Newsbeitrag
news:FxQ1f.1487$B14.209@newssvr11.news.prodigy.com...
Mit Verlaub, das stimmt nicht. Wer verbreitet denn bei Euch solches
Gedankengut? Die Gewerkschaften mal wieder?

Die Realitaet Joerg, leider die Realitiaet. Der Kontakt zu
der taete dir statt zu viel Glauben auch mal gut.

Ich arbeite fuer ein grosses amerikanisches Unternehmen´(60000
Mitarbeiter) und das, was dort an kreativer Bilanzfaelschung
betrieben wird, laesst selbst VW blass aussehen.
Da wird mal eben eine Firma gekauft, und 1 Jahr spaeter fuer
offiziell 120 Mio Verlust, der natuerlich auf den
Mitarbeitergewinnanteil angerechnet wird, wieder verkauft.
Aber du kannst sicher sein, das die 120 Mio jemand verdient
hat :) Irgendwo in der Kette sitzt z.B. Dick Chaney.

Mal ganz knallhart gesagt: In einer vernueftigen Firma haette ich kein Problem
damit, einen Teil meines Gehaltes in Form von Optionen "gezahlt" zu bekommen.
Es GIBT keine vernuenftige Firma. Selbst bei der eigenene Firma kann
man ja nicht sicher sein, ob sich der Besitz deren Aktien auszahlt.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
"Joerg" <notthisjoergsch@removethispacbell.net> schrieb im Newsbeitrag
news:VXQ1f.1491$B14.398@newssvr11.news.prodigy.com...
Was die Gefangenenbehandlung angeht, auch da werden Fehler gemacht.
Nein Joerg. Vorsatz. Es ist Vorsatz.

Wenn wir uns trauen wuerden, wuerde Bush bei einem Besuch in Europa
vor dem Uno Tribunal in Den Haag verurteilt werden.

Trauen wir uns aber nicht...

Und durftet Ihr etwa waehlen, ob Ihr die D-Mark abschaffen wollt oder nicht?
Sie war die franzoesische Bedingung zur Wiedervereinigungserlaubnis
und wurde daher (von Kohl, letztlich aber jedem mitdenkenden Deutschen)
in Kauf genommen. Damals mit einem weinenden Auge.
Heute, wo die anderen Euro-Laender ein hoeheres Wirstschaftswachstum
haben als Deutschland, ist es natuerlich ein Segen.
Ausserden haben Deutschland und Frankreich als erstes die
'Sippenhaftung' des Euro erkannt, und schon mal mehr Schulden als
erlaubt gemacht, die dann Alle = die Anderen zurueckzahlen (natuerlich
durch Inflation, zurueckgezahlt wurden Staatsschulden noch nie) duerfen.
Hat mich zuerst gewundert, das die anderen Laender sich so vorfuehren
lassen haben, heute wissen wir, das zumindest Griechenland und
Italien auch viel zu verbergen hatten.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Hallo Mike,

du hast die Gabe, die Missstände gut rüberzubringen, deine Beiträge lese ich
immer gerne.
Hast du auch Lösungsvorschläge ?
Da braucht man nur in andere Laender gucken. Bei Euch zum Beispiel
Irland und UK, wohl die Wirtschaft recht gut laeuft. Oder USA. Beispiel:
Wir koennen Investitionen in unsere Kleinbetriebe bis zu recht guten
Hoechstbetraegen im Anschaffungsjahr voll abschreiben (Section 170
Investments). Fuer kleine Betriebe ist das hier ein Segen. Es geht ja
nicht an, dass man Steuern auf "Einkommen" zahlt, das faktisch gar nicht
vorhanden war, weil es ja z.B. in einen Network Analyzer gesteckt werden
musste. Den kann man ja nun wahrlich nicht privat aufessen.

Das naechste waere ein wenig mehr Druck auf Politiker, damit die nicht
einen Unsinn wie RoHS, WEEE, REACH et cetera lostreten. So etwas kann
fuer Kleinbetriebe ruinoes sein. Ich wage sogar mal die Prognose, dass
es das wird. Mag ja alles als Protektionismus verkauft werden, doch
solche Schuesse gehen fast immer nach hinten los.

Und so weiter.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
"Oliver Bartels" <spamtrap@bartels.de> schrieb im Newsbeitrag
news:scpfk1piad6m28or7gvastm9e53ip5obiv@4ax.com...
Das hilft natürlich den kleineren Firmen, weil die Steuern auf
die Anteilseigner _aufgeteilt_ werden, die Sätze sind für
gewöhnliche Einkommen tragbar:
Gerade kleinere Einkommen ?

Na ja, in Deutschland liegt der Grundfreibetrag bei ca. 8800 US$.
In den U.S.A. nur bei 800 US$, selbst ein Schueler zahlt da also
10% von 8000, also schon 800 US$ Steuern, in Deutschland nix.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Joerg wrote:
Hallo Mike,

du hast die Gabe, die Missstände gut rüberzubringen, deine Beiträge lese ich
immer gerne.
Hast du auch Lösungsvorschläge ?


Da braucht man nur in andere Laender gucken. Bei Euch zum Beispiel
Irland und UK, wohl die Wirtschaft recht gut laeuft.
Bevor ich da hinschaue will ich erstmal wissen ob obige
Laender Nettozahler sind und wieviel sie pro Jahr an
die EU abdruecken. Ne gute Wirtschaft hinzubekommen
ist viel einfacher wenn man noch extra Kohle von
der EU bekommt anstatt jedes Jahr ein paar Milliarden
an die EU abdruecken zu muessen. Deshalb ist Spanien ja
im Moment etwas pikiert... Denen geht gerade auf, dass sie
bald mit dem Zahlen anfangen muessen und das passt ihnen
gar nicht.


Oder USA.
Fuer die USA kommt ein Detail zum Tragen... Oel wird in
Dollar gehandelt. Alle Laender ausser den USA muessen
erstmal Dollars kaufen bevor sie Oel kaufen koennen.
Die USA muss das nicht...

Abgesehen davon las ich neulich was von einer negativen
Sparquote in den USA. Nett wenn das Geld im Umlauf
bleibt, aber ob das lange gutgeht?

Gerrit
 
Hallo Gerrit,

Da braucht man nur in andere Laender gucken. Bei Euch zum Beispiel
Irland und UK, wohl die Wirtschaft recht gut laeuft.

Bevor ich da hinschaue will ich erstmal wissen ob obige
Laender Nettozahler sind und wieviel sie pro Jahr an
die EU abdruecken. Ne gute Wirtschaft hinzubekommen
ist viel einfacher wenn man noch extra Kohle von
der EU bekommt anstatt jedes Jahr ein paar Milliarden
an die EU abdruecken zu muessen. Deshalb ist Spanien ja
im Moment etwas pikiert... Denen geht gerade auf, dass sie
bald mit dem Zahlen anfangen muessen und das passt ihnen
gar nicht.
Und man muss immer sehen, was einem diese Zahlungen nutzen. Es macht
nicht viel Sinn, wenn man eine zusaetzliche Riesenbuerokratie aufbaut,
ohne das es netto was nutzt.

Abgesehen davon las ich neulich was von einer negativen
Sparquote in den USA. Nett wenn das Geld im Umlauf
bleibt, aber ob das lange gutgeht?
Das macht mir besonders deshalb Sorgen, weil vieles davon Pump auf
imaginaere Immobilienwerte ist. Werte, die sich recht bald als Blase
herausstellen koennten. Die Geldinstitute machen das derzeit blauaeugig mit.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Hallo Joerg,

wir lebem hier in .de, und als ehemaliger [D] solltest du die deutsche
Mentalität gut kennen.
Wir sind ein Volk von Bedenkenträgern und Bürokraten.
Wenn hier in München jemand nach 22 Uhr im Biergarten hockt, macht irgend
ein Nachbar solange Terror im nächsten Polizeirevier, bis das Sonderkommando
anrückt. Und der Gast denkt sich: Recht hams.
Der bürokatische Wahnsinn ist das Ergebnis von lauter braven Bürgern, welche
irgendwelche Regelungen für sich beanspruchen.

Und dass die Steuern so ausufern, bringt das Volk jedesmal NICHT auf die
Barrikaden.
Siehe Ökosteuer.
Dann kann man in der Politik so weitermachen.
Ich denke, da steht uns noch einiges bevor.

Hab in den tausenden von Polit-Talkshows im TV ein neues Killerargument
gehört: Das der politischen Durchsetztungsfähigkeit.
Beispiel ist der ehemalige 1:1 Tauschkurs von DM:DDR-Mark.
Was anderes wäre eben politisch nicht durchsetzbar gewesen.

Alle notwendigen politischen Veränderungen sind halt nicht politisch
durchstzbar.
Zack, und aus is.

MIKE
 

Welcome to EDABoard.com

Sponsor

Back
Top