Empfehlung \"Labornetzteil\"...

olaf <olaf@criseis.ruhr.de> wrote:

Im uebrigen ist die Diskussion ueber 4Q-Netzteile hier echt
bizarr. Wisst ihr eigentlich was sowas kostet?

Warum sind die denn so teuer? Ist nicht jede Audio-Endstufe im Prinzip
ein 4Q-Netzteil? Und die gibt es doch auch in allen Leistungsklassen
schon für moderate Preise und sie haben keine Probleme beim Übergang
von einer Betriebsart in eine andere (Strom liefern/aufnehmen).

Ok, was fehlt sind die Einstellmöglichkeiten, die Anzeigen, insgesamt
ist so eine Audio-Endstufe auch nicht auf DC-Stabilität optimiert, usw.
Aber das kann doch nicht der alleinige Grund für die Preisunterschiede
sein.

Oder täusche ich mich und so ein 4Q-Netzteil arbeitet ganz anders?

Danke und Gruß
Martin
 
Martin Klaiber <usenet.martinkl@gmx.de> wrote:

>Warum sind die denn so teuer?

Kleine Stueckzahl. Ausserdem muessen sie ja die Energie wirklich echt
vernichten oder gar ins Netz einspeisen koennen. Da kann man nicht wie
bei einem normalen Netzteil den Trafo umschalten und den Kuehlkoerper
kleiner machen.
Ausserdem denke ich auch das die Entwicklung anspruchsvoller ist weil
es Kunden mit absurderen Lasten gibt wo die Kiste nicht schwingen soll
und man hat auch schnell Sonderansprueche. (z.B einen Modulationseingang)

Hauptgrund wird aber die kleine Stueckzahl sein. Ich brauch sowas auch
nur sehr selten mal.

Ist nicht jede Audio-Endstufe im Prinzip
ein 4Q-Netzteil?

Ja. Ich hab mir auch schonmal aus einem dicken PowerOP so ein Netzteil
gebaut.

Und die gibt es doch auch in allen Leistungsklassen
schon für moderate Preise und sie haben keine Probleme beim Übergang
von einer Betriebsart in eine andere (Strom liefern/aufnehmen).

So moderate sind die auch nicht. Was kostet den ein guter Klasse-A
Verstaerker der 200W Sinusdauerleistung kann? Selbst mein alter 20W
ist schon ein Megabrocken und wuerde heute vermutlich auch um die
2000Euro kosten.

>Oder täusche ich mich und so ein 4Q-Netzteil arbeitet ganz anders?

Nein, ich denke das du im Prinzip richtig liegst. Wie gesagt, fuer
wesentlich kleinere Leistung (40V/20mA) hab ich das schon mit einem
dicken PowerOP gebaut. Aber wenn du halt 2A haben willst wird es
groesser. Der von mir angesprochen 66312A ist doppelt so gross
und schwer wie das allseits bekannte Korat KA3005, dabei aber
nur 2Q und 20V/2A.

Olaf
 
Am 08.03.22 um 10:54 schrieb Martin Klaiber:
olaf <olaf@criseis.ruhr.de> wrote:

Im uebrigen ist die Diskussion ueber 4Q-Netzteile hier echt
bizarr. Wisst ihr eigentlich was sowas kostet?

Warum sind die denn so teuer?

Weil für die typischen Einsatzgebiete (Charakterisierung von
Bauelementen, Qualitätssicherung, etc.) neben dem 4Q-Betrieb auch ein
sehr weiter Einstellbereich für Spannung und Strom (Millivolt bis über
100V, Mikroampere bis etliche Ampere ruft) gefordert ist.

Weil diese Größen natürlich auch gleich mit hoher Präzision gemessen
werden sollen. Meist ist ein Multimeter der 6.5Digit-Klasse mit eingebaut.

Weil diese Geräte häufig in automatische Messplätze eingebunden werden
und über entsprechende Fernsteuer- und Automatisierungsfunktionen
verfügen müssen.

Weil der Markt für so etwas klein ist.


Ist nicht jede Audio-Endstufe im Prinzip
ein 4Q-Netzteil?

Nein. Sie kann nur in 2 Quadranten arbeiten, sie kann keine
Gleichspannung, sie kann den fließenden Strom nicht steuern, sie kann
nicht messen.
 
Am 08.03.22 um 10:54 schrieb Martin Klaiber:
olaf <olaf@criseis.ruhr.de> wrote:

Im uebrigen ist die Diskussion ueber 4Q-Netzteile hier echt
bizarr. Wisst ihr eigentlich was sowas kostet?

Warum sind die denn so teuer? Ist nicht jede Audio-Endstufe im Prinzip
ein 4Q-Netzteil? Und die gibt es doch auch in allen Leistungsklassen
schon für moderate Preise und sie haben keine Probleme beim Übergang
von einer Betriebsart in eine andere (Strom liefern/aufnehmen).

Ok, was fehlt sind die Einstellmöglichkeiten, die Anzeigen, insgesamt
ist so eine Audio-Endstufe auch nicht auf DC-Stabilität optimiert, usw.
Aber das kann doch nicht der alleinige Grund für die Preisunterschiede
sein.

Hallo,

im Vergleich zu einem Standardnetzteil benötigt man die Endstufe doppelt
(eine für jeder Polarität - source und sink).

Bei einer Audioendstufe ist jeder Teil nur zur Hälfte der Zeit aktiv.
Das hat Auswirkungen auf die Verlustleistung und Kühlung.

Eine Audioendstufe arbeitet normalerweise nicht dauernd im Bereich der
maximalen Verlustleistung.


Bernd Mayer
 
Am 08.03.22 um 12:40 schrieb Bernd Mayer:

Eine Audioendstufe arbeitet normalerweise nicht dauernd im Bereich der
maximalen Verlustleistung.

Ich dachte, bei Class A Verstärkern wäre das genau so?

Hanno

--
The modern conservative is engaged in one of man\'s oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
Am 08.03.22 um 12:44 schrieb Hanno Foest:
Am 08.03.22 um 12:40 schrieb Bernd Mayer:

Eine Audioendstufe arbeitet normalerweise nicht dauernd im Bereich der
maximalen Verlustleistung.

Ich dachte, bei Class A Verstärkern wäre das genau so?

Hallo,

ja - das hätte ich dazuschreiben sollen, daß ich von AB-Betrieb ausgehe.

Für Class-A-Betrieb kenne ich keine Leistungsopamps.

Audioverstärker in Class A sind dazu eher recht teuer.


Bernd Mayer
 
Am 08.03.22 um 12:03 schrieb Hergen Lehmann:
Am 08.03.22 um 10:54 schrieb Martin Klaiber:
olaf <olaf@criseis.ruhr.de> wrote:

Im uebrigen ist die Diskussion ueber 4Q-Netzteile hier echt
bizarr. Wisst ihr eigentlich was sowas kostet?

Warum sind die denn so teuer?

Weil für die typischen Einsatzgebiete (Charakterisierung von
Bauelementen, Qualitätssicherung, etc.) neben dem 4Q-Betrieb auch ein
sehr weiter Einstellbereich für Spannung und Strom (Millivolt bis über
100V, Mikroampere bis etliche Ampere ruft) gefordert ist.

Weil diese Größen natürlich auch gleich mit hoher Präzision gemessen
werden sollen. Meist ist ein Multimeter der 6.5Digit-Klasse mit eingebaut.

Weil diese Geräte häufig in automatische Messplätze eingebunden werden
und über entsprechende Fernsteuer- und Automatisierungsfunktionen
verfügen müssen.

Weil der Markt für so etwas klein ist.


Ist nicht jede Audio-Endstufe im Prinzip
ein 4Q-Netzteil?

Nein. Sie kann nur in 2 Quadranten arbeiten, sie kann keine
Gleichspannung, sie kann den fließenden Strom nicht steuern, sie kann
nicht messen.

Hallo,

die Schutzschaltungen sind bei 4Q-Netzteilen auch spezieller und
aufwendiger.

Eine analoge und symmetrische Audioendstufe kann auch Gleichspannung
wenn man die Bandpassfilter am Eingang weglässt oder überbrückt.

Das ist dann aber kein Normalbetrieb und von der Kühlung her ist ein
Audioverstärker normalerweise nicht dafür ausgelegt.
Man kann vermutlich dann auch nicht die volle Ausgangsleistung nutzen.
Das Netzteil ist üblicherweise nicht dafür ausgelegt da gibt es oftmals
Kompromisse.

Die Schutzschaltungen gegen Gleichspannung am Ausgang muss man auch
deaktivieren. Die schützen normalerweise die Lautsprecher bei Defekten
in der Versorgungsspannung oder der Endstufe.


Bernd Mayer
 
On 03/08/2022 12:03, Hergen Lehmann wrote:
Am 08.03.22 um 10:54 schrieb Martin Klaiber:

Ist nicht jede Audio-Endstufe im Prinzip
ein 4Q-Netzteil?

Nein. Sie kann nur in 2 Quadranten arbeiten, sie kann keine Gleichspannung, sie kann den fließenden Strom nicht steuern, sie kann nicht messen.
.
Meine Endstufe http://www.schellong.de/htm/audio_proj.htm kann das weitgehend.
Sie ist als Brückenschaltung aufgebaut, besitzt mehrere Servos und kann DC..700 kHz.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm http://www.schellong.de/c2x.htm http://www.schellong.de/c_padding_bits.htm
http://www.schellong.de/htm/bishmnk.htm http://www.schellong.de/htm/rpar.bish.html http://www.schellong.de/htm/sieger.bish.html
http://www.schellong.de/htm/audio_proj.htm http://www.schellong.de/htm/audio_unsinn.htm http://www.schellong.de/htm/tuner.htm
http://www.schellong.de/htm/string.htm http://www.schellong.de/htm/string.c.html http://www.schellong.de/htm/deutsche_bahn.htm
http://www.schellong.de/htm/schaltungen.htm http://www.schellong.de/htm/rand.htm http://www.schellong.de/htm/bsd.htm
 
On 27/02/2022 21:04, Volker Bartheld wrote:
Hallo!

Ich wollte neulich die Batterie meines musealen Audi aufladen. Der
langweilt sich die meiste Zeit ja nur kaputt.

Also die gute Banner mit dem ungeregelten Bosch-Ladegerät verbunden,
welches für solche Zwecke noch im Schrank verstaubt. Da ist wohl nur
ein recht weicher Trafo mit rund 15V Ausgangsspannung drin, der sich
durch den Innenwiderstand und die magnetischen Eigenschaften so regelt,
daß er max. 5A stemmt.

Ergebnis: Nix. Trafo brummt, kein Ausgangsstrom. Auch nicht bei
Kurzschluß der Ladeklemmen und wenn ich am Kabel fummle. => Tonne. Das
geht ja schon gut los.

In Jugendjahren selbergebautes, längsgeregeltes Netzgerät gebracht.
1-30V, 10A max., kurzschlußfest. Ich drehe auf 15V auf, schließe das
Ding an...

... und der magische Rauch entweicht. Sodann eratisches Verhalten, wenn
ich am Spannungspoti drehe. Na bumm. => Tonne^2. Bin ich denn der
Himbeertoni, daß ich mich mit solche Mist erniedrige?

Ich habe mir dann einen Bruch gehoben und den guten Deutronic Startlader
vom Spezl auf dem Radl hergeschleift, der braucht das incl. armdicker
Kabel für seine Spielereien an diversen BMW offenbar dauernd. In meinem
Fall natürlich der totale Overkill, nach rund 5h ausgehend von 10A nur
noch minimale Ströme.

Da ich mir eigentlich jetzt ungern ein dediziertes Bleiladegerät mit
sehr eingeschränktem Nutzspektrum anschaffe und mir das \"richtig gute\"
[tm] (R) (C) Labornetzteil zu schade ist, um es mit
Klaufix-Geschenkband in einer öffentlichen Tiefgarage auf der
Motorhaube zu präsentieren:

Was gibt es denn so derzeit an _einigermaßen_ brauchbaren
Schaltnetzteilen vom freundlichen Chinesen? Spannung 0-30V, Strom 0-10A
(darf gerne auch etwas mehr sein) jeweils einzeln einstellbar, zwei
3.5-stellige Digitalanzeigen für U/I reichen, die üblichen
Büschelsteckerbuchsen und hinten ein dreipoliger Gerätestecker.
Bezüglich Restwelligkeit, Brumm und Rausch habe ich keine allzu hohen
Ansprüche, 10mV/10mA RMS wären schon fast Perlen vor die Säu.

Pluspunkte wenn der Lüfter nicht andauernd liefe und das Ding elektrisch
einigermaßen sicher aufgebaut wäre, meine Lust auf Tischfeuerwerke ist
sehr begrent. Gibts die Teile auch mit Tragehenkel oben?

Ich danke sehr herzlich für zielführende Empfehlungen.

Volker
<https://www.lazada.co.th/products/nice-power-sps3010b-0-30v-0-10a-dc-power-supplyusb-5v-2a-4tattoo-i2195188110-s7366684492.html?exlaz=d_1:mm_150050845_51350205_2010350205::12:12654756915!117524295342!!!pla-294682000766!c!294682000766!7366684492!271437983&gclid=EAIaIQobChMIv4fF1r7H9gIVv5lmAh2ntg9FEAQYASABEgIJevD_BwE>
nice-power SPS3010 30V 10A nicht teuer und nicht laut
ich hab so einen und bin zufrieden.
Gruss aus Thailand
Werner Dahn
 
Martin Klaiber schrieb:
olaf <olaf@criseis.ruhr.de> wrote:

Im uebrigen ist die Diskussion ueber 4Q-Netzteile hier echt
bizarr. Wisst ihr eigentlich was sowas kostet?

Warum sind die denn so teuer? Ist nicht jede Audio-Endstufe im Prinzip
ein 4Q-Netzteil? Und die gibt es doch auch in allen Leistungsklassen
schon für moderate Preise und sie haben keine Probleme beim Übergang
von einer Betriebsart in eine andere (Strom liefern/aufnehmen).

Nicht wirklich. Die Audio-Entstufe kann einige mA-Sekunden aufnehmen,
mehr nicht. Sie speist keine Energie ins Netz zurück, kann diese auch
nicht verheizen. Man rechne:
1 As in 10\'000 uF zurückgespeist erhöht die Spannung am Elko um 100 V.
Ok, was fehlt sind die Einstellmöglichkeiten, die Anzeigen, insgesamt
ist so eine Audio-Endstufe auch nicht auf DC-Stabilität optimiert, usw.
Aber das kann doch nicht der alleinige Grund für die Preisunterschiede
sein.

Oder täusche ich mich und so ein 4Q-Netzteil arbeitet ganz anders?

Äh, ja. Da braucht man zumindest eine zweite Brücke um die Rückspeisung
zu verheizen. Man erkennt die Geräte an den vielen Kühlschlitzen und
den Ventilatoren.
Ein Zwischending sind \"anti-Netzteile\", elektronische Lasten. Wir haben
den Elektronik-Arbeitsplätzen der Physiklaborantenlernende solche spendiert.
https://www.statron.de/elektronische-lasten/dc-lasten/3229-0/

--
mfg Rolf Bombach
 
Helmut Schellong schrieb:
On 03/08/2022 12:03, Hergen Lehmann wrote:
Am 08.03.22 um 10:54 schrieb Martin Klaiber:

Ist nicht jede Audio-Endstufe im Prinzip
ein 4Q-Netzteil?

Nein. Sie kann nur in 2 Quadranten arbeiten, sie kann keine Gleichspannung, sie kann den fließenden Strom nicht steuern, sie kann nicht messen.
.
Meine Endstufe  http://www.schellong.de/htm/audio_proj.htm  kann das weitgehend.
Sie ist als Brückenschaltung aufgebaut, besitzt mehrere Servos und kann DC..700 kHz.

Im Prinzip ja. Aber wenn die Schaltung 50 V Rückspannung aufnehmen muss, liegt
an deine vier FETs 100 V an, das wird dann sehr schnell sehr eng für die Kühlung
und die FET. Wenn deine Schaltung für 10 A ausgelegt ist, fallen da 1 kW an
plus Verluste im Netzteil. Daher wird man 4Q Netzteile nicht so bauen.

--
mfg Rolf Bombach
 
Rolf Bombach wrote:
Sie speist keine Energie ins Netz zurück, kann diese auch
nicht verheizen.

Das sehe ich nicht. Man nehme ein analoges 30 V Netzteil und stelle es
auf 0 V am Ausgang ein. Als Last schließe man ein zweites Netzteil mit
negativer Ausgangsspannnung und Strombegrenzung auf 1 A an. Dann wird
das erste dauerhaft mindestens 30 W verheizen. IMHO kann ein
Audioverstärker im Rahmen seiner Sinus-Dauerbelastbarkeit dasselbe.

Er wird natürlich nie Arbeit ins Netz zurückspeisen, wohl aber
asymmetrisch Strom beiderlei Vorzeiches jeweils in Phase zum Netz ziehen
können und die Arbeit verheizen.


--
/¯\\ No | Dipl.-Ing. F. Axel Berger Tel: +49/ 221/ 7771 8067
\\ / HTML | Roald-Amundsen-Straße 2a Fax: +49/ 221/ 7771 8069
 X in | D-50829 Köln-Ossendorf http://berger-odenthal.de
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Thomas Prufer schrieb:
Vorher ein Labornetzteil 5A 30V, das ging recht gut zum Laden. Billigmarke, aber
für LED-Leiste testen, Batterie ersetzen, NiCd soweit laden das der Lader sie
wieder erkennt usw. reicht das. Regelungsgeschwindigkeit recht endlich, analoge
Skalenanzeige, um 13,8 oder 14,2 aufzulösen braucht es ein DVM.

Nur einmal hopplahopp beim Laden, verpolt, Diode durchlegiert
(Anwenderfehler!!!), repariert. Beim Conrad anstehen um eine Diode zu kaufen ist
halt Buße für die Unaufmerksamkeit.

Ja, Mist. Als ich noch so young war und solches Zeug selber gebaut habe,
hatte ich ein Relais eingebaut. Es wird, via Diode, von der hoffentlich
noch nicht ganz leeren Batterie angesteuert. Bei Falschpolung passiert
exakt gar nichts. Zweipoliges Relais, einen Kontakt für den Ladestrom,
einen für \"sense\". Ein anderes Gerät hat das überlebt, da eine falsch
gepolte Batterie \"nur\" die Spannung an den Endtransistoren erhöht hat.
Ich habe zur Verlustleistungsbegrenzung eine stark rückläufige Kennlinie
gewählt, bei 0 V am Ausgang fast Null Strom, bei -xy V dann exakt Null
Strom. Irgendwo liegt die Kiste noch rum, habe sie nie kaputt gekriegt ;-]

--
mfg Rolf Bombach
 
On 03/15/2022 12:16, Rolf Bombach wrote:
Helmut Schellong schrieb:
On 03/08/2022 12:03, Hergen Lehmann wrote:
Am 08.03.22 um 10:54 schrieb Martin Klaiber:

Ist nicht jede Audio-Endstufe im Prinzip
ein 4Q-Netzteil?

Nein. Sie kann nur in 2 Quadranten arbeiten, sie kann keine Gleichspannung, sie kann den fließenden Strom nicht steuern, sie kann nicht messen.
.
Meine Endstufe  http://www.schellong.de/htm/audio_proj.htm  kann das weitgehend.
Sie ist als Brückenschaltung aufgebaut, besitzt mehrere Servos und kann DC..700 kHz.

Im Prinzip ja. Aber wenn die Schaltung 50 V Rückspannung aufnehmen muss, liegt
an deine vier FETs 100 V an, das wird dann sehr schnell sehr eng für die Kühlung
und die FET. Wenn deine Schaltung für 10 A ausgelegt ist, fallen da 1 kW an
plus Verluste im Netzteil. Daher wird man 4Q Netzteile nicht so bauen.
.
Wenn das Eingangssignal 0 ist, sind die beiden Brückenausgänge ebenfalls 0.
Vom Ansatz her muß das so betrachtet werden, als ob ein OPV vorliegt.
Wenn nun z.B. 1 V Spannung an den Ausgang gelegt wird, steuert der Amp
mit allem, was er hat, dagegen.
Er wehrt sich mit seiner Gegenkopplung, ±100V und >±20A.

http://www.schellong.de/img/amp/trafoskk.jpg

Das, was ein Amp hat, ist nicht wenig!
Natürlich ist das ein Randeffekt.
Die Servos haben Grenzfrequenzen von z.B. 0,05 Hz.
Obwohl der Signalpfad DC-gekoppelt ist, liegt DC..700kHz also nicht ganz pur vor.
Die Servos haben allerdings Aussteuerungsgrenzen...


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm http://www.schellong.de/c2x.htm http://www.schellong.de/c_padding_bits.htm
http://www.schellong.de/htm/bishmnk.htm http://www.schellong.de/htm/rpar.bish.html http://www.schellong.de/htm/sieger.bish.html
http://www.schellong.de/htm/audio_proj.htm http://www.schellong.de/htm/audio_unsinn.htm http://www.schellong.de/htm/tuner.htm
http://www.schellong.de/htm/string.htm http://www.schellong.de/htm/string.c.html http://www.schellong.de/htm/deutsche_bahn.htm
http://www.schellong.de/htm/schaltungen.htm http://www.schellong.de/htm/rand.htm http://www.schellong.de/htm/bsd.htm
 
Axel Berger schrieb:
Rolf Bombach wrote:
Sie speist keine Energie ins Netz zurück, kann diese auch
nicht verheizen.

Das sehe ich nicht. Man nehme ein analoges 30 V Netzteil und stelle es
auf 0 V am Ausgang ein. Als Last schließe man ein zweites Netzteil mit
negativer Ausgangsspannnung und Strombegrenzung auf 1 A an. Dann wird
das erste dauerhaft mindestens 30 W verheizen. IMHO kann ein
Audioverstärker im Rahmen seiner Sinus-Dauerbelastbarkeit dasselbe.

Das ist auf dem Papier natürlich richtig.

Hier ging es um falsch gepolte Batterien etc. Wenn das \"negative\"
Netzteil 1.1 A zieht und das \"positive\" bei 1 A begrenzt, dann
liegt am positven Netzteil 60 V plus Overhead, also vielleicht 65-70 V
an. Es ist aber nur für 40 W Verlustleistung ausgelegt. Ob der Endtransistor
dann 70 V aushält (und die Ansteuerung), wäre eine weitere Frage.

Er wird natürlich nie Arbeit ins Netz zurückspeisen, wohl aber
asymmetrisch Strom beiderlei Vorzeiches jeweils in Phase zum Netz ziehen
können und die Arbeit verheizen.

Sicher. Falls aber nicht umfangreiche Sicherheitseinrichtungen vorhanden
sind, wird dabei die Verlustleistung und die SOA überschritten.
Was meinst du, wie lange der Schellongsche Verstärker 4 kW aushält?

Der Knackpunkt ist auch \"Sinusdauerleistung\". Ein perfekter linearer
Verstärker erreicht bei voll ausgesteuertem Sinus einen Wirkungsgrad
von 78% (bitte nachrechnen), wegen Nulldurchgang der Verlustleistung
bei Maximalspannung. In der Praxis ist wegen unvermeidlicher Spannungs-
abfälle (BE etwa) der Wirkungsgrad natürlich nicht so gut.
Ein \"30 W Sinus-Dauerleistungsverstärker\" bezieht idealerweise also
38 W und liefert 30 W bei nur 8 W Verlust. Bereits bei Kurzschluss
verheizt er aber 38 W (wiederum modulo Rechenfehler meinerseits).

--
mfg Rolf Bombach
 
Am 15.03.2022 um 12:23 schrieb Axel Berger:

Das sehe ich nicht. Man nehme ein analoges 30 V Netzteil und stelle es
auf 0 V am Ausgang ein. Als Last schließe man ein zweites Netzteil mit
negativer Ausgangsspannnung und Strombegrenzung auf 1 A an. Dann wird
das erste dauerhaft mindestens 30 W verheizen. IMHO kann ein
Audioverstärker im Rahmen seiner Sinus-Dauerbelastbarkeit dasselbe.

Das was Du aufgebaut hast ist eine Class-A-Endstufe in Gegentaktausführung mit
einer Leistungsabgabe von P=30W. Sie verheizt im Leerlauf die maximale
Verlustleistung 2P. Und kann bis zur halben Verlustleistung (=P) aufnehmen. Im
4Q-Betrieb muß jede Hälfte der Ausgangsstufe die volle Verlustleistung
aufnehmen können und die doppelte Ausgangsspannung verkraften.

Ein üblicher Verstärker arbeitet im AB-Betrieb, meist in
Quasi-Komplementärschaltung. Der kann in Richtung positiver Betriebsspannung
nichts aufnehmen was über den Ruhestrom hinausgeht. Und bei rückwärts
eingeprägter Spannung schlägt die BE-Strecke des \"oberen\" Transistors durch,
weil Ube überschritten wird. Beim ziehen Richtung negative Betriebsspannung
wird der \"obere\" Transistor leitend. Ob der dann die Verlustleistung verbraten
kann, hängt sehr von der Auslegung ab. Ein Audioverstärker mit Sicherheit nicht.

Bernd
 
On 03/15/2022 14:08, Rolf Bombach wrote:
Axel Berger schrieb:
Rolf Bombach wrote:
Sie speist keine Energie ins Netz zurück, kann diese auch
nicht verheizen.


Sicher. Falls aber nicht umfangreiche Sicherheitseinrichtungen vorhanden
sind, wird dabei die Verlustleistung und die SOA überschritten.
Was meinst du, wie lange der Schellongsche Verstärker 4 kW aushält?
Mein Amp hat sehr umfangreiche Sicherheitseinrichtungen.
Auf der Rückseite sind 16 Einstelltrimmer 0..10V dafür geplant.
Zu jedem dieser Trimmer gehört eine OPV-Schaltung.
Es werden Ströme, Leistungen, RMS-Leistungen festgestellt.
Bei Limit-Überschreitung wird innerhalb von us muting vorgenommen und abgeschaltet.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm http://www.schellong.de/c2x.htm http://www.schellong.de/c_padding_bits.htm
http://www.schellong.de/htm/bishmnk.htm http://www.schellong.de/htm/rpar.bish.html http://www.schellong.de/htm/sieger.bish.html
http://www.schellong.de/htm/audio_proj.htm http://www.schellong.de/htm/audio_unsinn.htm http://www.schellong.de/htm/tuner.htm
http://www.schellong.de/htm/string.htm http://www.schellong.de/htm/string.c.html http://www.schellong.de/htm/deutsche_bahn.htm
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Rolf Bombach wrote:
> Der Knackpunkt ist auch \"Sinusdauerleistung\".

Klar, das hatte ich als bekannt vorausgesetzt. Es geht nur bis zu der
Leistung, die erfolgreich weggekühlt werden kann und erfordert eine
rechtzeitig greifende Schutzschaltung. Die erreichbare Leisung ist
naturgemäß ein kleiner Bruchteil der Nennleistung aus dem
Verkaufsprojekt. Manche Beiträge hier lasen sich aber als \"prinzipiell
unmöglich\" und gar nichts in diesen Quadranten. Nur dem wollte ich
widersprechen.


--
/¯\\ No | Dipl.-Ing. F. Axel Berger Tel: +49/ 221/ 7771 8067
\\ / HTML | Roald-Amundsen-Straße 2a Fax: +49/ 221/ 7771 8069
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Bernd Laengerich wrote:
Der kann in Richtung positiver Betriebsspannung
nichts aufnehmen was über den Ruhestrom hinausgeht.

Nö, er hat einen geschlossenen Regelkreis und öffnet immer die
Ausgangstransitoren, die gebraucht werden. Er kann also auch bei
positiver Sollspoanung den unteren Zweig öffnen und Strom aufnehmen --
natürlich nur im Rahmen seiner zulässigen Verlustleistung. Und die ist,
wie hier mehrfach von Mehreren gesagt, klein gegen die Nennleistung.

Zudem sieht der Ausgangstransistor bis zum Doppelten seiner Spannung im
Normalbetrieb. Zu eng auf Kante Genähtes wird versagen. Das ist aber
keine prinzipielle Grenze, die immer überschritten wird.


--
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Axel Berger schrieb:
Rolf Bombach wrote:
Der Knackpunkt ist auch \"Sinusdauerleistung\".

Klar, das hatte ich als bekannt vorausgesetzt. Es geht nur bis zu der
Leistung, die erfolgreich weggekühlt werden kann und erfordert eine
rechtzeitig greifende Schutzschaltung. Die erreichbare Leisung ist
naturgemäß ein kleiner Bruchteil der Nennleistung aus dem
Verkaufsprojekt. Manche Beiträge hier lasen sich aber als \"prinzipiell
unmöglich\" und gar nichts in diesen Quadranten. Nur dem wollte ich
widersprechen.

Das hatte ich übertrieben dargestellt. Innerhalb bescheidener Leistungen
fernab dieser Sinusdauerleistung geht das schon, muss ja, da Lautsprecher
und deren Frequenzweichen durchaus Rückströme verursachen.

Echte Vierquadranten-NTs sind aber anders aufgebaut und können mit
ganz anderen Leistungen umgehen. Die können auch ins Netz zurückspeisen.
Elektronische Lasten sind durchaus ein technisches Problem und
die Lösungen nicht so billig wie eine einfache NF-Endstufe.
Zum Test von Supercaps und Brennstoffzellen waren wir auch schon dort
angekommen....

https://www.jovyatlas.de/ja/Mobile-Lastbaenke-JOVYLOAD-MOBILE,120-52-2

Ein NT für die Aufladung supraleitender Magnete wurde vorsorglich
mit Bremswiderständen von Strassenbahnen ausgerüstet. Hat auch nicht
gereicht, mein Kollege wurde mit weissglühenden Bröckchen beworfen,
zum Glück nix passiert.

Selbstverständlich steht es jedem frei, mit einer entsprechenden
Endstufe deren Sinusdauerleistung gleichzurichten und damit
den Akku zu laden *duck*.

--
mfg Rolf Bombach
 

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