DSL über Richtfunk?

  • Thread starter Matthias Buesing
  • Start date
Dirk Salva schrieb:

Tja, ich kann mich noch gut dran erinnern, wie Ende der 80er/Anfang der
90er alle lauthals "Privatisierung ja bitte!" geschrieen haben. Das
haben wir jetzt davon...
Wäre die Post nicht privatisiert worden, gäbe es mit Sicherheit gar
kein DSL. Oder es wäre so teuer, das es sich kein Privatmann leisten
könnte.
Denn überall dort, wo Politik das Sagen hat, fährt sie die Systeme
konsequent an die Wand. Was mit dem Staat derzeit passiert, wäre dann
auch mit der Post geschehen.
Dann lieber doch so ;-)

--
gruß hdw
 
On Fri, 4 Nov 2005 20:25:49 +0000 (UTC), Dirk Salva <dsalva@gmx.de>
wrote:
Tja, ich kann mich noch gut dran erinnern, wie Ende der 80er/Anfang der
90er alle lauthals "Privatisierung ja bitte!" geschrieen haben. Das
haben wir jetzt davon...
Nö, es wäre sonst noch viel viel schlimmer.

Der Staat würde dann jetzt über eine Verdopplung der
Höhe der DSL Gebührenbescheide "für Reiche;nur Reiche
nutzen DSL" nachdenken, um das Haushaltsloch zu stopfen.

Auch zu Post-Zeiten gab es nicht jedes Produkt zum gleichen
Preis überall, teilweise stand da "nach Aufwand" in der
Gebührenliste.

Nein, die Zeit, wo ein Telefon ein die Hoheitlichkeit
repräsentierendes Gerät war, nur von der Post gemietet
werden konnte, und die es wieder nur von einem
Klüngelclub etablierter Lieferanten bezogen hat, die
wünsche ich mir nicht zurück.

Was man bei der Privatisierung hätte besser machen
können:
- Ganz klar sagen: Das hier ist Altbestand an Leitungen
zu den Häusern (TAL) und zwischen den Vst's, dto.
Rohre, dann ganz klar definieren (ggf. durch eine zweite
Netzgesellschaft), wie der einheitliche Zugang sowohl
für die Telekom wie auch für neue Anbieter dazu aussieht.
Dann hätten alle vergleichbare technische Startbedingungen
gehabt, die Telekom als plus den Kundenstamm und als
minus die vielen unkündbaren Beamtenverhältnisse.
Dafür könnte man sich heute einigen Stress mit der
Regulierung von Neubestand sparen.

Und es hätte das DSL-auf-dem-Land Problem insofern
etwas entschärft, weil zwischen DSL-Preisen einerseits
und CFV/SFV andererseits keine Schere aufgegangen
wäre, die neuen Anbietern den Ausbau auf dem Land
stark erschwert.

Bei der Telekom hatte man mit der Schere wohl die
Erwartung verknüpft, dass man City Carrier mit eigener
Technik ausbremsen kann, allerdings hat sich die
Telekom dadurch bei DSL im Regulierungsgestrüpp
verfangen, was dazu führt, das jetzt primär der Reseller
das meiste Geld macht, der möglichst wenig eigene
Technik mit möglichst wenig eigenem Service kombiniert.

Sprich: Die Politik der DSL zu CFV/SFV Schere ist den
lieben Managern selber um die Ohren gefolgen und
ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sie
dies mittlerweile ziemlich bedauern ...

Nochmal: Das Problem mit DSL auf dem Land ist nicht,
dass es per se nicht geht. Es ist das extrem hohe Risiko,
dass ein Investor eingeht, wenn er aufwendig selber
Technik installiert, dafür naturgemäß auf dem Land mehr
Geld nehmen muss, und ihn dann - womöglich über die
von ihm über CFV/SFV bezahlte Glasfaserleitung
Reseller oder die Telekom selber über das durch
Regulierung gemäßs Stadtpreisen geprägte DSL-
Preisniveau den Markt kaputtmachen.

Müßten die Reseller auch eigene Technik aufstellen und
Leitungen anmieten oder legen, dann sähe die Verfügbarkeit
von DSL für Dorfbewohner _ganz_ anders aus, in dem
Fall wäre es zwar etwas teurer - was ja ok geht, dafür sind
die Grundstücke billiger - aber immerhin verfügbar.

Man sieht: Markteingriffe sind zwar kurzfristig
manchmal nötig, aber als Dauerlösung keine gute
Idee, der Staat kann es auf Dauer nie besser als im
_Wettbewerb_ stehende Unternehmen.

Wichtig ist das Wort _Wettbewerb_, nur dann geben
sich die Firmen nämlich Mühe.

Eine _geeignete_ Terminierung ("Tarif") des zuführenden DSL setze
ich voraus, die mehr als nur eine IP-Adresse auf den DSL führt, sonst
ist auch mit NAT schnell Schicht im Schacht.

Warum dies? Ist NAT auf wenige Teilnehmer begrenzt?
Bestimmte Dienste schon. Z.B. vollwertiges FTP, da
kann es zu Konflikten kommen.
Wir sehen deshalb für Geschäftskundenübergänge
internes LAN nach extern immer einen vernünftig
dimensionierten NAT-Adresspool vor, diese Praxis ist
auch so vom RIPE abgesegnet.

Für _getrennte_ Kunden gibt es rein aus juristischen
Gründen ("wer war der pöse Pursche mit derunder IP")
sowieso immer getrennte IP-Adressen; richtige Provider
machen das so, es gibt auch keinen Grund, das anders
zu handhaben.

Es gibt schon noch genügend IPv4 Adressen für eine
_bestimmungsgemäße_ Verwendung, nur eben nicht
zum Verschleudern ...

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
 
Matthias Buesing <p4-20.buesing@spamgourmet.com> schrieb:

Bin für jeden Hinweis sehr dankbar!
In einer älteren c't-Ausgabe (evtl. auf www.heise.de/ct suchen) gab es
einen Bericht über einen Eigenbau mit speziellen WLAN Geräten für den
Außenbereich. Vor allem auf Blitzschutz wurde dabei Wert gelegt.

Es gibt wohl auch schon diverse Firmen die solche Lösungen anbieten
und auch aufstellen. Angeblich soll bei uns so was, demnächst auch hin
kommen. Genaueres weiß ich leider nicht.

Was aber bestimmt sicher ist. Spätestens wenn alles läuft und die
Telekomm davon Wind bekommt, ist plötzlich DSL verfügbar.

Gruß
Jürgen
--
Mailadress: klein AT ek-p DOT de
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MyEbay: http://members.ebay.de/aboutme/do1pjk/
 
On Fri, 04 Nov 2005 23:12:04 +0100, Lars Mueller <lm@despammed.com>
wrote:

Lutz Schulze wrote:

Oder gleich den DSL sharen. Wieviele Connections zu Providern kann man
darüber eigentlich parallel aufbauen?

AFAIR vier bei T-DSL. Das sollte man aber in einer passenden Gruppe
besprechen. dctd?
Ich las an verschiedenen Stellen was von 10 parallelen Sessions.
Könnte eventuell am verwendeten DSL-Modem liegen.

Lutz
--
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Test im IT-Administrator: http://www.messpc.de/MessPC-Testbericht-ITA.pdf
http://www.netzwerkseite.de - die Seite rund um EDV-Netzwerke
 
Lutz Schulze wrote:
[Anzahl Providerlogins bei DSL]

Könnte eventuell am verwendeten DSL-Modem liegen.
Dem Modem ist PPP nun wirklich völlig gleichgültig. Warum auch? Falls du
den Router meinst: Der kann in der Regel nur eine Anmeldung verwalten.

Gruß Lars

F'up2
 
Frank Esselbach wrote:
Logfile? Ist das dein Ernst? Da bist du als dienstanbieter aber mal
_richtig_ am Arsch, wenn das rauskommt.

So pauschal ist deine Antwort aber auch Quark. Ich habe ja nicht
geschrieben, was gelogt werden soll. Ich denke mal die per DHCP
vergebene IP, der benutzte Username, ob das richtige Passwort benutzt
wurde (aber natürlich nicht das Passwort selber), die Dauer und evtl.
das Datenvolumen zur Abrechnung sind in jedem Falle ok, wenn nicht sogar
Pflicht.
Das habe ich ja auch geschrieben, das du Informationen zu
Accountingzwecken haben darfst. Aber wenn du schreibst "Proxy mit [...]
Logfile", dann gehe ich davon aus, dass du ein Access-Log der Proxy
meinst. Das fällt unter Inhaltslogging und ist definitiv untersagt.

Gruß,
Johannes
 
Joerg Wunsch wrote:
Warum dies? Ist NAT auf wenige Teilnehmer begrenzt?

Auf 2**16 Quell-Ports (wie jede andere TCP-Verbindung auch). Zusammen
mit TIME_WAIT und dergleichen sowie massiver Parallelisierung von
Verbindungen (gerade bei HTTP) sind die schnell ausgereizt.
Auf 2**16 Quell-Ports _pro_Zieladresse_, das ist schon deutlich mehr.

Gruß,
Johannes
 
Oliver Bartels schrieb:
Und gegen City-Resale-Flats & Co hat man halt als Betreiber
mit eigener Technik im Privatkundensegment keine Chance, ich schätze,
dass 80% der Kunden lieber ein Geizgeil-Angebot nehmen, dafür die
integrierte Service-Prügelstrafe in Kauf nehmen, als einen lokalen
Service vor Ort nutzen. Ginge es nach Qualität, dann müßte angesichts
der Resale-DSL-Horror-Stories das Resale-Zeugs längst ausgestorben
sein.
Horrorstories gibt's überall. Ich bin nun schon seit Jahren bei diversen
DSL-Resellern, und hatte nie Grund zur Klage. Alle E-Mail Anfragen
(bzgl. Abrechnung und Trafficzählung) wurden innerhalb von 1-2 Tagen
zufriedenstellend beantwortet, Ausfälle gab es keine. Was könnte mir ein
"Qualitätsanbieter" für 5 Euro mehr im Monat zusätzlich bieten?
 
Am 11/5/2005 7:49 PM schrieb Andreas Schwarz:
Oliver Bartels schrieb:
Und gegen City-Resale-Flats & Co hat man halt als Betreiber
mit eigener Technik im Privatkundensegment keine Chance, ich schätze,
dass 80% der Kunden lieber ein Geizgeil-Angebot nehmen, dafür die
integrierte Service-Prügelstrafe in Kauf nehmen, als einen lokalen
Service vor Ort nutzen.[...]

[...]Alle E-Mail Anfragen
(bzgl. Abrechnung und Trafficzählung) wurden innerhalb von 1-2 Tagen
zufriedenstellend beantwortet, Ausfälle gab es keine. Was könnte mir ein
"Qualitätsanbieter" für 5 Euro mehr im Monat zusätzlich bieten?
Techniker, die

1. sich auskennen
2. bei Ausfaellen schnell reagieren und den
Fehler beheben
3. falls der Fehler beim Vermieter der Leitung
liegt mithelfen und gute Tipps und Hilfestellung
geben

BTST
fritz

P.S.: Auch wenn Du bisher noch keine Ausfaelle hattest heisst
das nicht, das so etwas auf Deiner Leitung nicht passieren
kann. Einen Missgriff/Fehlkonfiguration im zugeordneten
Waehlamt moecht' ich mit einem Billiganbieter nicht in
Ordnung bringen wollen.. (Bei Bekannten miterlebt, dauerte
7 Monate, bis alles wieder lief!)
 
horst-d.winzler <horst.d.nospamwinzler@web.de> wrote:
Denn überall dort, wo Politik das Sagen hat, fährt sie die Systeme
konsequent an die Wand. Was mit dem Staat derzeit passiert, wäre dann
Ja, und überall dort, wo Privatiers das Sagen haben, herrscht eitel
Sonnenschein und die Arbeitnehmer können ihr Glück und Reichtum kaum
fassen. Komm' mal wieder ein bisschen runter...


ciao, Dirk
--
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Oliver Bartels <spamtrap@bartels.de> wrote:
Was man bei der Privatisierung hätte besser machen
können:
[...]
Man hätte vieles besser machen können, als allererstes wohl, das man
die beteiligten Politiker, die sich auch heute noch allesamt durch
Nicht-Wissen auszeichnen können, gegen kompetente Personen austauscht,
die dann vielleicht nicht ganz so publikumswirksam sind, aber
wenigstens wissen, wovon sie reden...

Und es hätte das DSL-auf-dem-Land Problem insofern
etwas entschärft, weil zwischen DSL-Preisen einerseits
und CFV/SFV andererseits keine Schere aufgegangen
wäre, die neuen Anbietern den Ausbau auf dem Land
stark erschwert.
Na ja. Insgesamt nennt man das Mischkalkulation. Man kann auch in der
momentanen Situation durchaus auch Landgebiete erschliessen und dabei
dann nicht so viel Kohle scheffeln wie in den Stadtgebieten. Die
Gesamtbilanz sieht dann vielleicht ein wenig schlechter aus, aber soo
schwer kann es nicht sein, für eine Bedarfsanalyse in einem Ort die
Bewohner anzuschreiben und bitten, die Frage "willst Du DSL" zu
beantworten. Serienbriefe oder Beilagen bei der Telefonrechnungen
kosten nicht die Welt. Das ist mehr Raffgier gepaart mit Ignoranz,
nicht umsonst liegt Deutschland bei der Zahl der Breitbandanschlüsse
für Endkunden nurmehr im Mittelfeld...

Nochmal: Das Problem mit DSL auf dem Land ist nicht,
dass es per se nicht geht. Es ist das extrem hohe Risiko,
dass ein Investor eingeht, wenn er aufwendig selber
Technik installiert, dafür naturgemäß auf dem Land mehr
Geld nehmen muss, und ihn dann - womöglich über die
von ihm über CFV/SFV bezahlte Glasfaserleitung
Reseller oder die Telekom selber über das durch
Regulierung gemäßs Stadtpreisen geprägte DSL-
Preisniveau den Markt kaputtmachen.
Tja. Dummheit...

Man sieht: Markteingriffe sind zwar kurzfristig
manchmal nötig, aber als Dauerlösung keine gute
Idee, der Staat kann es auf Dauer nie besser als im
_Wettbewerb_ stehende Unternehmen.
Das Problem ist, daß _Wettbewerb_ nur dann funktioniert, wenn nicht
einen der Wettbewerber die Raffgier übermannt, was aber scheinbar so
gut wie immer passiert. Dann wird auf Teufel-komm-raus "wettgewerbt",
so lange, bis die Wettbewerber platt sind und man selbst
markbeherrschend ist. Und schon hat man ein Mono- oder Duopol, und der
Kunde guckt in die Röhre. Es tut mir leid, aber IMHO ist die Menschheit
noch zu primitiv für funktionierenden Wettbewerb über mehrere
Generationen.


ciao, Dirk
--
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Joerg Wunsch wrote:
Johannes Bauer <dfnsonfsduifb@gmx.de> schrieb:

Warum dies? Ist NAT auf wenige Teilnehmer begrenzt?

Auf 2**16 Quell-Ports (wie jede andere TCP-Verbindung auch).

Auf 2**16 Quell-Ports _pro_Zieladresse_, das ist schon deutlich
mehr.

Nein, ein belegter Quellport ist ein belegter Quellport, egal zu
welcher Zieladresse. (2**16 Quellports pro Quelladresse, falls man
davon mehrere besitzt und die gesamte Mimik den Knoten dann auch noch
verwalten kann.)
Ich habe eben nach weiteren Informationen gesucht und eigentlich
überhaupt nichts dazu gefunden: das RFC1631 läßt die Implementierung
beispielsweise komplett weg.

Wieso sollte ein NAT-Router nicht mehrere Quellports gleichzeitig
verwalten können? Die ankommenden Antwortpakete könnten durch das Tupel
(Source-IP, Destination-Port) _eindeutig_ zugeordnet werden. Das
entspricht zwar nicht (ganz) dem TCP/IP Standard, aber funktionieren
sollte es.

Gruß,
Johannes
 
Friedrich Schoerghuber schrieb:

P.S.: Auch wenn Du bisher noch keine Ausfaelle hattest heisst
das nicht, das so etwas auf Deiner Leitung nicht passieren
kann. Einen Missgriff/Fehlkonfiguration im zugeordneten
Waehlamt moecht' ich mit einem Billiganbieter nicht in
Ordnung bringen wollen.. (Bei Bekannten miterlebt, dauerte
7 Monate, bis alles wieder lief!)
Ist das nicht Sache des DSL-Anbieters (Telekom)?
 
Johannes Bauer <dfnsonfsduifb@gmx.de> schrieb:

Warum dies? Ist NAT auf wenige Teilnehmer begrenzt?

Auf 2**16 Quell-Ports (wie jede andere TCP-Verbindung auch).

Auf 2**16 Quell-Ports _pro_Zieladresse_, das ist schon deutlich
mehr.
Nein, ein belegter Quellport ist ein belegter Quellport, egal zu
welcher Zieladresse. (2**16 Quellports pro Quelladresse, falls man
davon mehrere besitzt und die gesamte Mimik den Knoten dann auch noch
verwalten kann.)

NAT ist eine Krücke, auch wenn's in den letzten 10 Jahren oft als
Allheilmittel verkauft worden ist. Ich bin froh, dass ich es zu Hause
(fast) los bin.

--
cheers, J"org .-.-. --... ...-- -.. . DL8DTL

http://www.sax.de/~joerg/ NIC: JW11-RIPE
Never trust an operating system you don't have sources for. ;-)
 
Dirk Salva schrieb:
horst-d.winzler <horst.d.nospamwinzler@web.de> wrote:
Denn überall dort, wo Politik das Sagen hat, fährt sie die Systeme
konsequent an die Wand. Was mit dem Staat derzeit passiert, wäre dann

Ja, und überall dort, wo Privatiers das Sagen haben, herrscht eitel
Sonnenschein und die Arbeitnehmer können ihr Glück und Reichtum kaum
fassen. Komm' mal wieder ein bisschen runter...


ciao, Dirk
Und wer polemisiert sollte wissen um was es geht.

Bereits Schmidt wollte Post und Bahn privatisieren. Verhindert wurde
das damals durch die Gewerkschaft und die Personalvertretungen der
betreffenden Staatsbetriebe.
Hätte man es damals machen können, wäre einiges besser gelaufen. Davon
ist auszugehen.
Das die Privatisierung kommen würde, war bzw konnte schon damals
wissen, wer wollte. Denn die betreffenden Dienstleistungen konnte der
Staat auf Dauer nicht "seinen" Unternehmen vorbehalten. Das lassen die
EU Verträge nunmal nicht zu.
Die Frage war dann, sollten die Staatsbetriebe Körperschaften des
Öffentlichen Rechts werden oder eben dem Einfluß der Politik weitgend
entzogen werden. Die SPD ließ sich dann überzeugen, das Körperschaften
des Öffentlichen Rechts nie marktadequat agieren können. Siehe auch
Rundfunkanstalten. Sie werden immer teurer und ihre Leistung immer
banaler ohne Hoffnug daß sich das ändern wird.

Das Telekom soviel Leute "entlassen" muß, liegt schlicht auch an der
Digitalisierung. Daß das die Arbeitswelt dermaßen grundlegend
umkrempelt, hatte keiner vorrausgesehen. Vor allem auch nicht in
welchem Tempo das ablaufen wird.
Wäre Telekom noch ein Staatsbetrieb mit entsprechendem Durchgriff der
Politik, hätten wir ein Fiasko mit noch mehr Arbeitslosen.

--
mfg hdw
 
Andreas Schwarz schrieb:
Friedrich Schoerghuber schrieb:

P.S.: Auch wenn Du bisher noch keine Ausfaelle hattest heisst
das nicht, das so etwas auf Deiner Leitung nicht passieren
kann. Einen Missgriff/Fehlkonfiguration im zugeordneten
Waehlamt moecht' ich mit einem Billiganbieter nicht in
Ordnung bringen wollen.. (Bei Bekannten miterlebt, dauerte
7 Monate, bis alles wieder lief!)

Ist das nicht Sache des DSL-Anbieters (Telekom)?
Wenn du DSL über einen Wiederverkäufer geordert hast, mußt du dich bei
DSL Störungen IMMER an deinen Wiederverkäufer wenden. Der beauftragt
dann die Telekom. Ist das Problem dann diffiziler als ein Drahtbruch
oder eine Verschaltung, kann das sehr interessant werden. Du könntet
eine Menge zu erzählen wissen ;-)

--
mfg hdw
 
"horst-d.winzler" wrote:

Wenn du DSL über einen Wiederverkäufer geordert hast, mußt du dich bei
DSL Störungen IMMER an deinen Wiederverkäufer wenden. Der beauftragt
Man kann ja DSL bei der Dälälekom und das Volumen woanders kaufen. Wenn
dann etwas grob schief geht, ist man Stunden später einfach woanders
eingeloggt.

Gruß Lars
 
On Sat, 5 Nov 2005 19:14:27 +0000 (UTC), Dirk Salva <dsalva@gmx.de>
wrote:
Na ja. Insgesamt nennt man das Mischkalkulation.
Ich glaube, Du hast das mit der Schere nicht verstanden.
Was ich meine: Die Zuführungsbandbreite per CFV/SFV
kostet ein Viefaches der gleichen DSL Bandbreite.

Man kann auch in der
momentanen Situation durchaus auch Landgebiete erschliessen und dabei
dann nicht so viel Kohle scheffeln wie in den Stadtgebieten.
Nicht wirklich, wenngleich es mit dem CVF/SFV Zubringertarif
schon besser wurde.

Der Knackpunkt heißt zweitletzte Meile, da ist entweder Bandbreite
einkaufen oder sehr teuer selber graben angesagt.
Rohre bekommt man keine und Autobahnen, neben die man das
legen kann, führen auch nicht ins Dorf.

Und der Bandbreiteneinkauf macht auch nur wenig Sinn, wenn
das Endkundenprodukt viel billiger ist als das Vorprodukt
("Wir kaufen die Äpfel für 3 Euro die Einheit ein und verkaufen
für 1 Euro, aber die Masse machts ...").

Ganz übel sieht die Sache aus, wenn der Anschlußbereich mit
Opal durchsetzt ist oder die Kupferleitungen einfach nichts
hergeben, dann wird es über Jahrzehnte zum reinen
Draufzahlgeschäft.

Tja. Dummheit...
Oder eben nicht. Wer als Anbieter denn nicht dumm ist, läßt
wohlweislich die Finger davon ...

Besonders dann, wenn die Politik nur dumm rumbockt,
statt den Anbietern Unterstützung angedeihen zu lassen,
siehe Punkt 2. unten.

Ich weiß wovon ich rede, wir haben das Thema DSL-Versorgung
im DSL-freien OPAL-Gebiet gleich nebenan ad akta gelegt, obwohl
wir hier hinreichend Bandbreite (VC3) haben, die Politik wirft einem
bei den Richtfunkstandorten nur Knüppel zwischen die Beine :-(((

Wenn die Bürger solche Politiker ohne Rückgrat wählen,
dann sollen sie halt selber zusehen, wer ihnen das DSL bringt.

Das Problem ist, daß _Wettbewerb_ nur dann funktioniert, wenn nicht
einen der Wettbewerber die Raffgier übermannt, was aber scheinbar so
gut wie immer passiert. Dann wird auf Teufel-komm-raus "wettgewerbt",
so lange, bis die Wettbewerber platt sind und man selbst
markbeherrschend ist. Und schon hat man ein Mono- oder Duopol, und der
Kunde guckt in die Röhre.
Der Infrastrukturbereich ist naturgemäß recht anfällig für derartige
Spielchen, deshalb gibt es ein Kartellamt und eine BNA.
Übrigens auch bei den erzkapitalistischen Amis, da nennt sich
die BNA nur FCC.

Konkrete Probleme löst man aber nicht mit Allgemeinplätzen,
deshalb hier nochmal das, woran es klemmt:

1. Entweder ist DSL zu billig oder CVF/SFV zu teuer, wenn man
es durchrechnet, passt beides nicht, damit wird es schwierig,
die zweitletzte Meile als Bandbreite einzukaufen. Die
Kabelverlegung als Alternative ist sehr schwierig, da die Rohre
fast ausschließlich DTAG sind.

2. Wenn das Kabelnetz es technisch nicht hergibt, dann ist das
erstmal so. Die Alternative Funk sowohl als Richtfunk wie auch
zur Lokalverteilung wird von vielen Gemeinden zielgerichtet
boykottiert, weil die lieben Gemeinderatsmitglieder glauben,
durch das Einschleimen bei ein paar "Elektrosmog"-Fritzen
Wählerstimmen sammeln zu können.

Punkt 1. ist ein Thema der Regulierung, es rührt sich was, wenn
auch langsam und mühevoll.

Den Punkt 2. kann hingegen die Bevölkerung sehr leicht ändern,
indem die schweigende Masse der Politik klarmacht, dass sie eine
DSL-Anbindung oder DSL-ähnliche Lösung wünscht und von der
Politik erwartet, dass diese Infrastrukturanbieter bei der Suche
nach Richtfunkstandorten aktiv unterstützt, statt sie masslos zu
behindern.

Immer nur fordern und auf die bösen Anbieter schimpfen ist
es nicht, es liegt schon auch an den Bürgern, selber etwas dafür
zu tun.

Es tut mir leid, aber IMHO ist die Menschheit noch zu primitiv für
funktionierenden Wettbewerb über mehrere Generationen.
Vergiß nicht: Es gibt viele historisch sehr alte Firmen auch im
Mittelstand, irgendwie funktioniert das wohl schon ;-)

Das ist alles auch nicht das Problem, sondern:

Wir wollten als mittelständische Firma einen Teil der Bandbreite
für WLL-"DSL" verfügbar machen, alleine die Lokalpolitik hat nur
Probleme und Ärger bereitet.

Ich will die Pappnasen jetzt nicht mehr sehen, ich werde da
auch definitiv keinen Cent mehr investieren (*), soll das ach so
sensible Volk doch selber zusehen, wie es zu DSL kommt.
Die Bürokraten vergessen immer, dass hinter den Unternehmen,
speziell bei inhabergeführten, auch nur Menschen stehen.

Ich kann Dir ganz ehrlich sagen, dass nachdem, wie man uns
veräppelt hat, da wohl ein ganz ganz tiefer Kniefall seitens
der Lokalpolitik erforderlich wäre, damit wir es wieder angehen.

Gruß Oliver

P.s.: (*) und das betrifft auch das Rückfahren der Entwicklung
von Baugruppen für das Thema, wegen Markt. Ich glaube schon,
dass ich da mal etwas auf den Putz hauen darf, wir haben hier das
Know How und auch ein recht interessantes (im Patentverfahren
laufendes) Konzept. Aber der Markt ist klein, zu klein, weil die
liebe Politik wie in letzter Zeit leider so häufig den Nutzen vom
Land fernhält und den Schaden mehrt :-((
Bei uns ging das soweit, dass man in bestehende Verträge
reingefunkt hat, wir hätten klagen können, aber beim
Verwaltungsgericht braucht das Jahre ...

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
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Oliver Bartels <spamtrap@bartels.de> wrote:
Besonders dann, wenn die Politik nur dumm rumbockt,
[...]
Ich kann Dir ganz ehrlich sagen, dass nachdem, wie man uns
veräppelt hat, da wohl ein ganz ganz tiefer Kniefall seitens
Bei den meisten Dingen Zustimmung. Ich würde gern mehr über Deinen
"Fall" lesen, ist der irnkwo dokumentiert?

Problem bei den Politikern ist aber doch mittlerweile, das der Spruch
eines alten Freundes zu einem frappierend hohen Prozentsatz zutrifft:
"Politiker? - Alles Verbrecher!".
Um Politiker zu sein, muß man heutzutage ja fast schon nachweisen, daß
man *keine* Sachkenntnis hat, was man immer wieder sehr gut daran sieht,
mit welchen Pfeifen die Ministerposten besetzt werden. Alles nur noch
Kumpanei und "Vitamin-B". Dem Volk bleibt die Wahl... Die Wahl zwischen
was? Wie man an der momentanen, eher bizarren Situation sieht, ist es
doch vollkommen egal, wen sie wählen, man wird so oder so verarscht.
Deutschland, das Land mit dem Ein-Parteien-System mit farblichen
Nuancen...

Du als Unternehmer kennst doch sicherlich
"Die erste Generation baut auf, die zweite mehrt, und die dritte fährt
den Laden an die Wand.". Politisch betrachtet befinden wir uns gerade
mitten in der dritten Generation.


ciao, Dirk
--
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On Sun, 6 Nov 2005 11:24:26 +0000 (UTC), Dirk Salva <dsalva@gmx.de>
wrote:
Bei den meisten Dingen Zustimmung. Ich würde gern mehr über Deinen
"Fall" lesen, ist der irnkwo dokumentiert?
Zum einen das Thema Richtfunk München-Erding:
http://www.bartels.de/oliver/muc-ob-aw.pdf

Wir hatten bereits einen Nutzungsvertrag mit der M"Net,
wohlgemerkt haben die eine gute Stadtwerke Beteiligung
mit drin, und dann hat der liebe Herr GF Schwarz von den
SWM reingefunkt und der liebe Münchner Oberbürgermeister
Ude findet das ganz toll, wie der Herr Schwarz das macht :-(

Ich habe das ganz bewußt so ins Netz gestellt, damit jeder
sich über das wahre Gesicht des populären Herrn
Oberbürgermeister ein eigenes Bild machen kann,
mittelstandsfeindlich ohne Ende und dann auch noch
höhnisch, siehe letzter Absatz :-(((

In Moosinning wollten wir auf dem Wasserturm, zwecks
Annahme des Signals und Unterverteilung in die Region
(vor Erding ist eine Hügelkette, deshalb ist ein Punkt
dort topografisch nötig) und lokaler DSL Versorgung.

Bei der Gelegenheit hätte ich dann auch eine
Multiple Base Station Technologie getestet
(in Patentanmeldung DE102004013701 beschrieben).

Der Bürgermeister dort war für unser Anliegen, alleine
die Gemeinderatssitzung, in der auch die Vodafone/
Eplus/O2 Umstellung auf UMTS (die sind schon auf
dem Turm) diskutiert wurde, ist von ca. 30 Bürgerwelle-
Protestlern belagert worden, die haben Terror ohne Ende
gemacht und richtig die Sitzung gestört.
Die Humpelmüllerschulze-Gemeinderäte sind daraufhin
alle umgefallen, obwohl der Moosinninger Bürgermeister
ganz klar dafür war.

Für mich heißt das nur, dass wir definitiv rein garnichts
mehr da machen werden, auch wenn der gesamte
östliche Landkreis OPAL hat und wir hier 34M
Bandbreite haben. Nur einige liebe Nachbarn können
unser 34MBit/s WLAN mitbenutzen (Primäranbindung
ist Glasfaser).

Wirtschaftlich hätte die Sache für uns wie die Bürger
Sinn gemacht, zum einen gibt es günstig Bandbreite
und wir hätten die Verkehrsrichtung auf das Land raus
besser auslasten können, derzeit geht praktisch im
wesentlichen in Erding erzeugter Traffic (Hosting) zu
unserem Münchner PoP.

Ich kann mir auch kaum vorstellen, in so einer Ecke
weiteres Gewerbe anzusiedeln, wenn Druck von der
Strasse und Gummirückgrat-Politik regieren.

Und es möge bitte keiner "vaterlandslose Gesellen"
rufen, wenn ich dereinst bei weiteren Schikanen auf
die Idee kommen sollte, den Firmensitz z.B. nach .at
zu verlegen. Eine E3/STM-1 Datenleitung dorthin
ist billiger als eine hier auf das Land.

Problem bei den Politikern ist aber doch mittlerweile, das der Spruch
eines alten Freundes zu einem frappierend hohen Prozentsatz zutrifft:
"Politiker? - Alles Verbrecher!".
Vorallem wird - speziell in den Kommunen - gerne, viel und
häufig gemauschelt.

Egal ob klein oder groß, ob Klärwerk München oder MVA
Köln, was wohl die bekanntesten Fälle sein dürften ...

Um Politiker zu sein, muß man heutzutage ja fast schon nachweisen, daß
man *keine* Sachkenntnis hat, was man immer wieder sehr gut daran sieht,
mit welchen Pfeifen die Ministerposten besetzt werden.
Oh, wie wahr.

Du als Unternehmer kennst doch sicherlich
"Die erste Generation baut auf, die zweite mehrt, und die dritte fährt
den Laden an die Wand.". Politisch betrachtet befinden wir uns gerade
mitten in der dritten Generation.
So ist es.

Wir wollten konkret etwas machen, wir wollten in die Infrastruktur
investieren und dabei auch innovative Technik einsetzen,
alleine, man bekommt von den Nasen nur Knüppel zwischen die Beine.

Sollen sie sich ihre Arbeitsplätze doch selber schaffen und ihr
DSL selber besorgen :-(

Ciao Oliver

--
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