DHL Elektronik Transportschaden

Am 09.11.18 um 15:22 schrieb Hergen Lehmann:
Am 09.11.18 um 14:14 schrieb Arno Welzel:

Und wenn die unverschlĂźsselt per E-Mail herumgereichten
Patientendaten bei Dritten auftauchen, will's wieder niemand gewesen
sein.

Wen außer dem Empfänger sollten wohl meine Wehwechen interessieren?

z.B. Lebens- und Arbeitsunfähigkeits-Versicherungen. Aber auch Banken
kÜnnten bei längerfristigen Finanzierungen durchaus ein Interesse haben,
ob jemand, der sowas engeht, auch noch länger arbeitsfähig bleibt.

Den Arbeitgeber bitte nicht vergessen.

"Arbeitgeber" gibt's fĂźr mich nicht. ;)
 
Matthias Weingart <mwnews@pentax.boerde.de> schrieb:

Naja, das wird begründet damit, dass der Datenschutz bei Email nicht
gewährleistet sei ...

Wenn ein Heißleiner (welcher Art auch immer) irgendwas nicht will oder
soll, sagt er unvermeidlich "Datenschutz", wohlwissend, daß dieses
Argument heute (fast) immer zieht. Das muß aber nicht der wahre Grund
sein.
 
Am 09.11.18 um 17:22 schrieb Martin Gerdes:
Matthias Weingart <mwnews@pentax.boerde.de> schrieb:

Naja, das wird begrĂźndet damit, dass der Datenschutz bei Email nicht
gewährleistet sei ...

Wenn ein Heißleiner (welcher Art auch immer) irgendwas nicht will oder
soll, sagt er unvermeidlich "Datenschutz", wohlwissend, daß dieses
Argument heute (fast) immer zieht. Das muß aber nicht der wahre Grund
sein.

Sehr gut formuliert.
 
Am 09.11.18 um 16:26 schrieb Hartmut Kraus:

Ach, und du meinst, um das 'rauszukriegen, fangen sie den Mailverkehr
zwischen den Ärzten ab. Und machen sich damit selber strafbar. ;)

Nein, das Abgreifen erledigen natßrlich die einschlägigen Cloud-Konzerne
und Auskunfteien. Einmal in deren Datenbanken eingetragen, wirst du das
Merkmal "chronisch krank" so schnell nicht wieder los.

Und strafbar ist das leider auch mit DSGVO immer noch nicht, Lobbyismus
sei dank.
 
Am 09.11.18 um 18:59 schrieb Hergen Lehmann:
Am 09.11.18 um 16:26 schrieb Hartmut Kraus:

Ach, und du meinst, um das 'rauszukriegen, fangen sie den Mailverkehr
zwischen den Ärzten ab. Und machen sich damit selber strafbar. ;)

Nein, das Abgreifen erledigen natßrlich die einschlägigen Cloud-Konzerne
und Auskunfteien. Einmal in deren Datenbanken eingetragen, wirst du das
Merkmal "chronisch krank" so schnell nicht wieder los.

Und strafbar ist das leider auch mit DSGVO immer noch nicht,

Strafbar ist das schon lange, DSVGO hin oder her. Nur schwer bis
unmĂśglich nachzuweisen.
 
Hergen Lehmann:

Am 09.11.18 um 14:14 schrieb Arno Welzel:
[...]
Genau da. Ohne VerschlĂźsselung sind Daten halt potentiell abgreifbar.
Und dass Zugangsdaten von E-Mail-Postfächern bekannt werden, ist auch
schon mehrfach in großem Stil vorgekommen.

Wobei dabei auch vieles FuD ist.
E-Mails werden heute in aller Regel verschlĂźsselt eingeliefert,
verschlĂźsselt zwischen den Servern ausgetauscht, und verschlĂźsselt
wieder aus dem Postfach abgerufen.

PGP oder S/MIME wird "in aller Regel" benutzt? Seit wann?

Wenn die beteiligten Dienstleister vertragsbrĂźchig werden oder Accounts
gehackt werden, hast du eh ein Problem, egal ob das nun beim
Abrechnungs-Dienstleister passiert oder auf irgendwelchen
Gesundheitsdaten-Plattformen oder auf dem zeitweise unbeaufsichtigten
Praxis-PC. E-Mail ist da sicherlich einer der kleineren Risikofaktoren,
weil sich kaum gezielt und systematisch Daten abgreifen lassen.

Wenn einmal die Logindaten bekannt sind, geht das sehr gut systematisch
und gezielt. Dienste wie <https://haveibeenpwned.com> sollten
mittlerweile bekannt sein.


--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de
 
Hartmut Kraus:

Am 09.11.18 um 14:14 schrieb Arno Welzel:
Hartmut Kraus:

Am 08.11.18 um 23:51 schrieb Arno Welzel:
[...]
Und wenn die unverschlĂźsselt per E-Mail herumgereichten
Patientendaten bei Dritten auftauchen, will's wieder niemand gewesen sein.

Wen außer dem Empfänger sollten wohl meine Wehwechen interessieren?

z.B. Lebens- und Arbeitsunfähigkeits-Versicherungen. Aber auch Banken
kÜnnten bei längerfristigen Finanzierungen durchaus ein Interesse haben,
ob jemand, der sowas engeht, auch noch länger arbeitsfähig bleibt.

Ach, und du meinst, um das 'rauszukriegen, fangen sie den Mailverkehr
zwischen den Ärzten ab. Und machen sich damit selber strafbar. ;)

Die Beschaffung der "Steuer-CDs" war auch nicht legal. Hat am Ende aber
auch niemanden interessiert.


--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de
 
Am 09.11.18 um 19:20 schrieb Arno Welzel:
Hergen Lehmann:

Am 09.11.18 um 14:14 schrieb Arno Welzel:
[...]
Genau da. Ohne VerschlĂźsselung sind Daten halt potentiell abgreifbar.
Und dass Zugangsdaten von E-Mail-Postfächern bekannt werden, ist auch
schon mehrfach in großem Stil vorgekommen.

Wobei dabei auch vieles FuD ist.
E-Mails werden heute in aller Regel verschlĂźsselt eingeliefert,
verschlĂźsselt zwischen den Servern ausgetauscht, und verschlĂźsselt
wieder aus dem Postfach abgerufen.

PGP oder S/MIME wird "in aller Regel" benutzt? Seit wann?

Wenn die beteiligten Dienstleister vertragsbrĂźchig werden oder Accounts
gehackt werden, hast du eh ein Problem, egal ob das nun beim
Abrechnungs-Dienstleister passiert oder auf irgendwelchen
Gesundheitsdaten-Plattformen oder auf dem zeitweise unbeaufsichtigten
Praxis-PC. E-Mail ist da sicherlich einer der kleineren Risikofaktoren,
weil sich kaum gezielt und systematisch Daten abgreifen lassen.

Wenn einmal die Logindaten bekannt sind, geht das sehr gut systematisch
und gezielt.

Wenn. Und wie sollen die "bekannt werden"? Das Mindeste bei
/irgendeinem/ Account ist ja wohl Login via SSH. Und das knacken
irgendwelche "einschlägigen Cloud-Konzerne und Auskunfteien"?
 
Hergen Lehmann <hlehmann.expires.5-11@snafu.de> schrieb:

Genau da. Ohne Verschlüsselung sind Daten halt potentiell abgreifbar.
Und dass Zugangsdaten von E-Mail-Postfächern bekannt werden, ist auch
schon mehrfach in großem Stil vorgekommen.

Wobei dabei auch vieles FuD ist.

ACK.

E-Mails werden heute in aller Regel verschlüsselt eingeliefert,
verschlüsselt zwischen den Servern ausgetauscht, und verschlüsselt
wieder aus dem Postfach abgerufen.

Die Übertragungsstrecke zwischen heimischem PC und Mailserver ist
verschlüsselt,

auf dem Server liegt die Mail unverschlüsselt,
die Übertragung zwischen den Servern ist verschlüsselt,
auf dem Zielserver liegt die Mail unverschlüsselt
die Übertragung hin zum Empfänger ist verschlüsselt,
auf dem Ziel-PC ist eine (primär unverschlüsselte) Mail wieder
unverschlüsselt.

Primär verschlüsselte E-Mail hingegen ist nie aus dem Kreuz gekommen,
sie ist als Kommunikationsmittel zwischen beliebigen Empfängern
unbrauchbar.

Wenn die beteiligten Dienstleister vertragsbrüchig werden oder Accounts
gehackt werden, hast du eh ein Problem, egal ob das nun beim
Abrechnungs-Dienstleister passiert oder auf irgendwelchen
Gesundheitsdaten-Plattformen oder auf dem zeitweise unbeaufsichtigten
Praxis-PC.

Das mag sein.

E-Mail ist da sicherlich einer der kleineren Risikofaktoren,
weil sich kaum gezielt und systematisch Daten abgreifen lassen.

Auf dem Server wohl. Aber ich leide nicht an Paranoia; so richtig viel
profitieren könnte keiner, der meine Mail lesen würde.
 
Am 09.11.2018 10:17 schrieb Matthias Weingart:

Wer hat DHL beauftragt? Wenn das nicht Du warst (und der Versender in
Deutschalnd sitzt), dann bist Du fein raus.

Nicht so ganz. Gemäß § 447 BGB trägt das Risiko beim Versendungskauf der
Käufer. Gefahrübergang ist bei Übergabe an den Spediteur (an DHL).

Der Käufer kann versuchen, den Verkäufer wegen mangelhafter Verpackung
in Regress zu nehmen ("grobe Fahrlässigkeit"). Das war's dann aber auch.


Patrick
 
Am 09.11.2018 um 15:22 schrieb Hergen Lehmann:
Am 09.11.18 um 14:14 schrieb Arno Welzel:
Hartmut Kraus:

Und wenn die unverschlĂźsselt per E-Mail herumgereichten
Patientendaten bei Dritten auftauchen, will's wieder niemand gewesen sein.

Wen außer dem Empfänger sollten wohl meine Wehwechen interessieren?

z.B. Lebens- und Arbeitsunfähigkeits-Versicherungen. Aber auch Banken
kÜnnten bei längerfristigen Finanzierungen durchaus ein Interesse haben,
ob jemand, der sowas engeht, auch noch länger arbeitsfähig bleibt.

Den Arbeitgeber bitte nicht vergessen. Ist der Bewerber gesund? Hat der
wiederholt krankgeschriebene Mitarbeiter was Chronisches und man sollte
versuchen, ihn bei nächster Gelegenheit los zu werden?

*Dieses* Thema ist beim krausen Hartmut allerdings durch. Der hat im
Usenet schon ausreichend "Bewerbungsschreiben" hinterlassen. ;-)

Daten austauschen. Und wenn ich zustimme, dass sie die mailen - wo
siehst du da ein Problem? In der VerschlĂźsselung?

Genau da. Ohne VerschlĂźsselung sind Daten halt potentiell abgreifbar.
Und dass Zugangsdaten von E-Mail-Postfächern bekannt werden, ist auch
schon mehrfach in großem Stil vorgekommen.

Wobei dabei auch vieles FuD ist.
E-Mails werden heute in aller Regel verschlĂźsselt eingeliefert,
verschlĂźsselt zwischen den Servern ausgetauscht, und verschlĂźsselt
wieder aus dem Postfach abgerufen.
[...]

Zum einen ist das nur eine *Transport*verschlĂźsselung, auf den
beteiligten Servern liegen die Mails dazwischen unverschlĂźsselt herum.
Zum anderen kann eine Mail durchaus durch mehrere Server durchgereicht
werden, wobei Du in aller Regel keine bis wenig Kontrolle darĂźber hast,
welche Server das sind und ob sie wenigstens TransportverschlĂźsselung
benutzen.


TschĂźs,

Sebastian
 
Am 09.11.2018 um 00:46 schrieb Wolfgang Martens:
Am 08.11.2018 um 23:20 schrieb Newdo:
Am 08.11.2018 um 23:14 schrieb Chris Jones:
Was ich machen wĂźrde: Drehbank einschalten, neuer Knopf
herstellen.

Es handelt sich um ein Tandem Rotary Switch, also 2 Drehencoder auf
einer geschachtelten Achse. Innenachse 3mm, Aussenachse 6mm,
Kunststoff. Die Innenachse ist bßndig abgerissen, die KnÜpfe wären
verwendbar. Da hilft die Drehbank nicht weiter.

Wie ich schon geschrieben hatte: Bilder der Einbausituation machen.

Zerlegen! Statt die Innenachse aus Metall nachzubauen kann man auch
einen 0,5er Absatz andrehen, und ein 3x0,5er Rohr aufkleben.
Wenn man die Flickstelle nicht ans Ende, sondern ins Inneren der
Hohlachse verlegt vermeidet man Biegebelastung.

Und Du glaubst ernsthaft, dass das jemand hinbekommt, der seinen Namen
nicht schreiben kann, nicht die richtige NG fĂźr seine Frage findet und
auf der Suche danach einen wirren Cross- und Multipost-Wust veranstaltet?


TschĂźs,

Sebastian
 
On Fri, 09 Nov 2018 21:16:50 +0100, Martin Gerdes wrote:
Hergen Lehmann <hlehmann.expires.5-11@snafu.de> schrieb:
E-Mails werden heute in aller Regel verschlüsselt eingeliefert,
verschlüsselt zwischen den Servern ausgetauscht, und verschlüsselt
wieder aus dem Postfach abgerufen.
Die Übertragungsstrecke zwischen heimischem PC und Mailserver ist
verschlüsselt,

Jup. Und das ist ziemlich verschieden von End-to-End-Verschlüsselung.

Primär verschlüsselte E-Mail hingegen ist nie aus dem Kreuz gekommen,
sie ist als Kommunikationsmittel zwischen beliebigen Empfängern
unbrauchbar.

Sehe ich anders und hängt von der Infrastruktur ab.

Ich hatte damals an Ciphire Mail mitgearbeitet...

https://events.ccc.de/congress/2004/fahrplan/files/325-ciphire-mail-slides.pdf
https://www.ifca.ai/fc05/p17.pdf
https://events.ccc.de/congress/2004/fahrplan/files/69-ciphire-mail-review.pdf
http://www.itseccity.de/content/produkte/emailsecurity/050117_pro_ema_ciphirelabs.html
https://www.chip.de/downloads/Ciphire-Mail_14904955.html
https://www.computerwoche.de/a/ciphire-mail-vereinfacht-absicherung-von-e-mails,552828

...., das System erfaßt natürlich auch diesen Anwendungsfall und vermeidet
Unannehmlichkeiten beim Zertifikatsmanagement und Key-Signing-Parties, die
letztlich nur was für Nerds sind. Bevor Du fragst: Wir verschenkten das
Produkt an Einzel(=Privat)personen und NPOs, aber selbst dem geschenkten
Gaul wuchsen trotz sehr positiver Reviews der Herren Housley und Ferguson
sowie allgemein akzeptierter Cryptostandards keine Flügel.

Das Hauptproblem waren damals die noch etwas schwachen Smartphones
(Standardzitat: "Kann ich damit meine verschlüsselte Mail auf dem
öffentlichen PC im russischen Webcafé lesen?") und dürfte heute die
Tatsache sein, daß sich das Gros der User einen Feuchten um seine
Sicherheit schert, zwar eine Ciphire-App auf seinem mobilen Endgerät
installieren _könnte_, aber darin keine Vorteile sieht und das deswegen
lieber für die Produkte von WhatsApp, Facebook & Co tut, mithin also das
genaue Gegenteil bewirkt.

Bevor Du nach einem Download suchst: Aus diesen und anderen Gründen hat
Ciphire irgendwann aufgehört, Robin Hood sein zu wollen. Schafe werden
geschoren und die Rechte am Sourcecode landeten in irgendeiner Schublade,
deren Eigentümer ich lieber nicht kennenlernen will: Einige Entwickler
sind zur dunklen Seite der Macht gewechselt und haben am Bundestrojaner,
FinFisher und anderen Spionageprodukten mitgewirkt.

Natürlich kommt mir (und jedem anderen, der halbwegs etwas von der Materie
versteht) bei De-Mail und anderen treuherzigen Versprechen ein trockener
Lacher aus. Deswegen habe ich mir PGP- und S/MIME-Schlüsse hergetan,
signiere und verschlüssle meine E-Mails bei Bedarf und verfolge die
Anstrengungen gegen Spam, Phishing, Fraud, Identitätsdiebstahl, gehackte
Accounts, usw. mit eher zoologischem Interesse. Es ist gegenwärtig in der
breiten Masse kein entsprechendes Sicherheitsbewußtsein vorhanden, der
Leidensdruck muß offenbar noch steigen.

Das bleibt aber weiterhin problematisch, denn wie bei physialischen
Postkarten tragen auch E-Mail und Messages vergleichbarer Dienste eben
keinen Stempel, wenn interessierte Organisationen da routinemäßig und
großangelegt ein Auge drauf geworfen haben.

E-Mail ist da sicherlich einer der kleineren Risikofaktoren,
weil sich kaum gezielt und systematisch Daten abgreifen lassen.

Auf dem Server wohl. Aber ich leide nicht an Paranoia; so richtig viel
profitieren könnte keiner, der meine Mail lesen würde.

Wenn jedesmal nur 1¤ bekäme, wenn eines der folgenden Statements fällt:

- Ich habe nichts zu verbergen.
- Für wen sollte meine Kommunikation interessant sein?
- So eine Mail ist doch die Nadel im Heuhaufen.
- Nur Kriminelle verschlüsseln ihre Daten.
- Verschlüsselung ist doch viel zu aufwendig und kompliziert.
- Die Technologie ist noch nicht so weit.
- Wer sollte hier in Deutschland schon groß rumspionieren?
- Mein PC/Handy sind sicher, ich hab alle Updates und einen Virenscanner
drauf.

, ich müßte wohl nicht mehr arbeiten. Wie man mit den Datenskandalen der
letzten Zeit umgeht, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Die Lektüre
von einschlägigen Big-Data-Artikeln - ein guter Einstieg wäre
https://www.spektrum.de/thema/das-digital-manifest/1375924 - auch.
 
[sup: Tippfehler]

On Fri, 09 Nov 2018 21:16:50 +0100, Martin Gerdes wrote:
Hergen Lehmann <hlehmann.expires.5-11@snafu.de> schrieb:
E-Mails werden heute in aller Regel verschlüsselt eingeliefert,
verschlüsselt zwischen den Servern ausgetauscht, und verschlüsselt
wieder aus dem Postfach abgerufen.
Die Übertragungsstrecke zwischen heimischem PC und Mailserver ist
verschlüsselt,

Jup. Und das ist ziemlich verschieden von End-to-End-Verschlüsselung.

Primär verschlüsselte E-Mail hingegen ist nie aus dem Kreuz gekommen,
sie ist als Kommunikationsmittel zwischen beliebigen Empfängern
unbrauchbar.

Sehe ich anders und hängt von der Infrastruktur ab.

Ich hatte damals an Ciphire Mail mitgearbeitet...

https://events.ccc.de/congress/2004/fahrplan/files/325-ciphire-mail-slides.pdf
https://www.ifca.ai/fc05/p17.pdf
https://events.ccc.de/congress/2004/fahrplan/files/69-ciphire-mail-review.pdf
http://www.itseccity.de/content/produkte/emailsecurity/050117_pro_ema_ciphirelabs.html
https://www.chip.de/downloads/Ciphire-Mail_14904955.html
https://www.computerwoche.de/a/ciphire-mail-vereinfacht-absicherung-von-e-mails,552828

...., das System erfaßt natürlich auch diesen Anwendungsfall und vermeidet
Unannehmlichkeiten beim Zertifikatsmanagement und Key-Signing-Parties, die
letztlich nur was für Nerds sind. Um Fragen vorzubeugen: Wir verschenkten
das Produkt an Einzel(=Privat)personen und NPOs, aber selbst dem
geschenkten Gaul wuchsen trotz sehr positiver Reviews der Herren Housley
und Ferguson sowie allgemein akzeptierter Cryptostandards keine Flügel.

Das Hauptproblem waren damals die noch etwas schwachen Smartphones
(Standardzitat: "Kann ich damit meine verschlüsselte Mail auf dem
öffentlichen PC im russischen Webcafé lesen?") und dürfte heute die
Tatsache sein, daß sich das Gros der User einen Feuchten um seine
Sicherheit schert, zwar eine Ciphire-App auf seinem mobilen Endgerät
installieren _könnte_, aber darin keine Vorteile sieht und das deswegen
lieber für die Produkte von WhatsApp, Facebook & Co tut, mithin also das
genaue Gegenteil bewirkt.

Bevor Du nach einem Download suchst: Aus diesen und anderen Gründen hat
Ciphire irgendwann aufgehört, Robin Hood sein zu wollen. Schafe werden
geschoren und die Rechte am Sourcecode landeten in irgendeiner Schublade,
deren Eigentümer ich lieber nicht kennenlernen will: Einige Entwickler
sind zur dunklen Seite der Macht gewechselt und haben am Bundestrojaner,
FinFisher und anderen Spionageprodukten mitgewirkt.

Natürlich kommt mir (und jedem anderen, der halbwegs etwas von der Materie
versteht) bei De-Mail und anderen treuherzigen Versprechen ein trockener
Lacher aus. Deswegen habe ich mir PGP- und S/MIME-Schlüssel hergetan,
signiere und verschlüssle meine E-Mails bei Bedarf und verfolge die
Anstrengungen gegen Spam, Phishing, Fraud, Identitätsdiebstahl, gehackte
Accounts, usw. mit eher zoologischem Interesse. Es ist gegenwärtig in der
breiten Masse kein entsprechendes Sicherheitsbewußtsein vorhanden, der
Leidensdruck muß offenbar noch steigen.

Das bleibt aber weiterhin problematisch, denn wie bei physialischen
Postkarten tragen auch E-Mail und Messages vergleichbarer Dienste eben
keinen Stempel, wenn interessierte Organisationen da routinemäßig und
großangelegt ein Auge drauf geworfen haben.

E-Mail ist da sicherlich einer der kleineren Risikofaktoren,
weil sich kaum gezielt und systematisch Daten abgreifen lassen.

Auf dem Server wohl. Aber ich leide nicht an Paranoia; so richtig viel
profitieren könnte keiner, der meine Mail lesen würde.

Wenn jedesmal nur 1¤ bekäme, wenn eines der folgenden Statements fällt:

- Ich habe nichts zu verbergen.
- Für wen sollte meine Kommunikation interessant sein?
- So eine Mail ist doch die Nadel im Heuhaufen.
- Nur Kriminelle verschlüsseln ihre Daten.
- Verschlüsselung ist doch viel zu aufwendig und kompliziert.
- Die Technologie ist noch nicht so weit.
- Wer sollte hier in Deutschland schon groß rumspionieren?
- Mein PC/Handy sind sicher, ich hab alle Updates und einen Virenscanner
drauf.

, ich müßte wohl nicht mehr arbeiten. Wie man mit den Datenskandalen der
letzten Zeit umgeht, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Die Lektüre
von einschlägigen Big-Data-Artikeln - ein guter Einstieg wäre
https://www.spektrum.de/thema/das-digital-manifest/1375924 - auch.
 
Am 10.11.2018 um 09:10 schrieb Volker Bartheld:
Wenn jedesmal nur 1€ bekäme, wenn eines der folgenden Statements fällt:

[...]
- FĂźr wen sollte meine Kommunikation interessant sein?

Ok, du kriegst den Euro von mir, wenn du mir sagst, welchen /Schaden/
fĂźr mich oder andere man mit dem /Inhalt/ meiner Mails anrichten kĂśnnte.
 
Am 10.11.2018 um 09:10 schrieb Volker Bartheld:
Wie man mit den Datenskandalen der
letzten Zeit umgeht, bleibt natĂźrlich jedem selbst Ăźberlassen. Die LektĂźre
von einschlägigen Big-Data-Artikeln - ein guter Einstieg wäre
https://www.spektrum.de/thema/das-digital-manifest/1375924 - auch.
 
Am 10.11.2018 um 09:10 schrieb Volker Bartheld:
Wie man mit den Datenskandalen der
letzten Zeit umgeht, bleibt natĂźrlich jedem selbst Ăźberlassen.

Naja, was sagst du denn dazu:

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Wegen-DSGVO-Panne-Domainfactory-Kundendaten-waren-als-XML-Feed-offen-im-Netz-4107074.html

Selten so einen Schwachsinn gelesen, oder? Da behauptet so ein Spinner
in ihrem Kundenforum, er hätte auf die Art die Daten von 6 Kunden
"gehackt". Und da lassen die sich verrĂźckt machen - holen sich die
BehĂśrden ins Haus, warnen alle Kunden, nehmen das Forum vom Netz ...

Was fĂźr eine "SicherheitslĂźcke" soll das denn nun gewesen sein? Mein
Datenbankserver (MySQL - oh Verzeihung, das heißt ja jetzt "MariaDB")
;) meldet Ăźbrigens nicht einmal einen Fehler, wenn man in ein Feld vom
Typ "integer" was vom Typ "boolean" eintragen will - der speichert
"FALSE" als 0 und fertig. Damit war mir die Lust an weiteren
Experimenten vergangen. ;)
 
Volker Bartheld wrote:

Natürlich kommt mir (und jedem anderen, der halbwegs etwas von der Materie
versteht) bei De-Mail und anderen treuherzigen Versprechen ein trockener
Lacher aus. Deswegen habe ich mir PGP- und S/MIME-Schlüssel hergetan,
signiere und verschlüssle meine E-Mails bei Bedarf und verfolge die
Anstrengungen gegen Spam, Phishing, Fraud, Identitätsdiebstahl, gehackte
Accounts, usw. mit eher zoologischem Interesse. Es ist gegenwärtig in der
breiten Masse kein entsprechendes Sicherheitsbewußtsein vorhanden, der
Leidensdruck muß offenbar noch steigen.

Full Ack. Der Leidensdruck wächst aber nicht schnell genug, die schleichende
Unterhöhlung der Privatsphäre durch Staat und Industrie hat leider einen
Gewöhnungseffekt. Gut sieht man das ja an Aussagen wie "Ich leide nicht an
Paranoia", was in diesem Zusammenhang nichts weiter bedeutet als "ich habe
keine Ahnung was da passiert"; man sieht es halt auch nicht und
interessiert sich deshalb nicht dafür. Dürfte so ähnlich sein wie mit
Elektrik/Elektronik, man sieht halt nicht wie das funktioniert, deswegen
haben die allermeisten Leute davon keine Ahnung.
Zu meiner Schande muss ich aber gestehen dass der Leidensdruck bei mir in
umgekehrter Richtung ging; nach langer Verweigerung habe ich letztes Jahr
Whatsapp installiert. Das war auf berufliche Veranlassung, man erreicht
halt alle relevanten Leute in der Gruppe direkt.

Wenn jedesmal nur 1¤ bekäme, wenn eines der folgenden Statements fällt:

- Ich habe nichts zu verbergen.
- Für wen sollte meine Kommunikation interessant sein?
- So eine Mail ist doch die Nadel im Heuhaufen.
- Nur Kriminelle verschlüsseln ihre Daten.
- Verschlüsselung ist doch viel zu aufwendig und kompliziert.
- Die Technologie ist noch nicht so weit.
- Wer sollte hier in Deutschland schon groß rumspionieren?
- Mein PC/Handy sind sicher, ich hab alle Updates und einen Virenscanner
drauf.

, ich müßte wohl nicht mehr arbeiten.

Dito. Bei solcher Gelegenheit kommt von mir immer die Gegenfrage, wenn du
nichts zu verbergen hast, warum hast du einen Vorhang vor dem
Schlafzimmerfenster und machst die Tür zu wenn du zum scheissen gehst? Der
darauf folgende Gesichtsausdruck ist meist unbezahlbar.

Wie man mit den Datenskandalen der
letzten Zeit umgeht, bleibt natürlich jedem selbst überlassen.

Das ist für mich z.T. ein ungelöstes Problem. Ich bin noch immer am hadern
wie ich z.B. mit Pollin umgehen soll, deren Reaktion auf ihren Datenklau
fand ich extrem rücksichtslos und Kundenverachtend. Ein lapidarer Hinweis,
man möchte sein Passwort ändern, das war's. Ich hätte mindestens eine
Entschuldigung, vielleicht einen Gutschein erwartet.
Ich habe seitdem nichts mehr dort gekauft und bin noch unschlüssig.
Mir ist klar dass ich damit in der extremen Minderheit bin und nichts an der
Front bewirke, genau deswegen können sich solche Firmen ja derlei
sorgenlosen Umgang mit Kundendaten erlauben. Das Gros der Kunden legt halt
selbst keinen Wert auf die eigenen Daten.
 
Am 10.11.18 um 10:13 schrieb Andreas Neumann:

[...]

Das Gros der Kunden legt halt
selbst keinen Wert auf die eigenen Daten.

Genau: "nach langer Verweigerung habe ich letztes Jahr Whatsapp
installiert."

Es ist halt so schön praktisch und man bezahlt ja nur mit Daten...

Da fällt mir nur noch wenig ein. Du verwendest direkt Spionagesoftware,
überlegst aber, ob Du künftig noch bei Pollin einkaufen sollst...

ernsthaft?


--
Ich muss nicht kultiviert *aussehen* - ich bin es.

Profiklaus in d.r.f.
 
Am 10.11.18 um 10:13 schrieb Andreas Neumann:
Volker Bartheld wrote:

NatĂźrlich kommt mir (und jedem anderen, der halbwegs etwas von der Materie
versteht) bei De-Mail und anderen treuherzigen Versprechen ein trockener
Lacher aus. Deswegen habe ich mir PGP- und S/MIME-SchlĂźssel hergetan,
signiere und verschlĂźssle meine E-Mails bei Bedarf und verfolge die
Anstrengungen gegen Spam, Phishing, Fraud, Identitätsdiebstahl, gehackte
Accounts, usw. mit eher zoologischem Interesse. Es ist gegenwärtig in der
breiten Masse kein entsprechendes Sicherheitsbewußtsein vorhanden, der
Leidensdruck muß offenbar noch steigen.

Full Ack. Der Leidensdruck wächst aber nicht schnell genug, die schleichende
UnterhÜhlung der Privatsphäre durch Staat und Industrie hat leider einen
GewĂśhnungseffekt. Gut sieht man das ja an Aussagen wie "Ich leide nicht an
Paranoia", was in diesem Zusammenhang nichts weiter bedeutet als "ich habe
keine Ahnung was da passiert"; man sieht es halt auch nicht und
interessiert sich deshalb nicht dafßr. Dßrfte so ähnlich sein wie mit
Elektrik/Elektronik, man sieht halt nicht wie das funktioniert, deswegen
haben die allermeisten Leute davon keine Ahnung.
Zu meiner Schande muss ich aber gestehen dass der Leidensdruck bei mir in
umgekehrter Richtung ging; nach langer Verweigerung habe ich letztes Jahr
Whatsapp installiert. Das war auf berufliche Veranlassung, man erreicht
halt alle relevanten Leute in der Gruppe direkt.

"Direkt" - der war gut. ;)

Und zur Sicherheit:

https://de.wikipedia.org/wiki/WhatsApp#Sicherheit_und_Kritik
 

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