T
Thomas Heger
Guest
Hi NG
der Vorschlag zur Umgestaltung der Heizungsanlagen im Altbau (von
Gasetagen- auf Wärmepumpenheizung) enthielt noch ein Detail, worüber ich
noch nicht geschrieben hatte: FuÃbodenheizungen!
Hier kriegt ein Bauhandwerker Falten in der Stirn, da diese Art der
Wärmeverteilung im Altbau auf Schwierigkeiten stöÃt. Und über diese
wollte ich jetzt mal etwas schreiben.
Die typischen Berliner Gründerzeit-Bauten sind nämlich auf eine Weise
gebaut, welche sich nicht ohne weiteres für FuÃbodenheizungen eignet.
So ein Gründerzeit-Haus besteht grob vereinfacht aus dicken
Ziegelwänden, in welche dicke, alte und sehr stabile Deckenbalken
eingelassen sind. Auf die Unterseite wurden Matten aus Schilfrohr oder
ähnlichem genagelt, welches verputzt wird und die Decke der jeweils
darunter liegenden Wohnung bildet. Oben auf den Balken befinden sich
Dielenbretter, die idR ebenfalls sehr alt sind und im Zwischenraum eine
Schüttung zwecks Schalldämmung.
Nun können diese Bauteile alle recht viel vertragen. Was sie aber
garnicht mögen, das ist Feuchtigkeit in jedweder Form.
Wenn man nun eine FuÃbodenheizung im Altbau installieren will, dann muÃ
man daher zuerst eine Grundlage installieren, die druckfest und
dauerhaft wasserdicht ist.
Das kann man natürlich bauen, es ist aber aufwendig. IdR müssen dazu die
Dielen entfernt und eine Grundlage aus wasserfesten stabilen Platten
(idR OSB) über die Balken gelegt werden. Darüber kommt eine eine
Dämmschicht und eine Dichtungsschicht und darüber ein \'Schwimmender
Estrich\'. Darüber kommt dann noch eine Ausgleichsschicht, darüber die
FuÃbodenheizung, darüber nochmal eine Lage Platten und darüber z.B. Laminat.
Ohne jetzt ins Detail zu gehen muà man doch sagen, dass sowas zu bauen
in einer bewohnten Wohnung überhaupt nicht möglich ist.
Man kann also FuÃbodenheizungen nur einbauen, wenn eine Wohnung
zumindest temporär komplett frei gemacht wird.
In meinem Beispiel mit einem eher gewöhnlichen Berliner Altbau mit 40
Wohnungen auf vier Aufgänge verteilt würde das bedeuten, dass man
zunächst eine leere Wohnung bräuchte und dann nach und nach die 39
übrigen umrüstet.
Diese erste freie Wohnung wird nun zuerst mit einer FuÃbodenheizung etc.
versehen.
Dann wird diese Wohnung als Umsetzwohnung für den ersten der übrigen 39
Mieter genutzt. Der wird mitsamt allen seinen Möbeln und sonstigen
Gütern aus seiner Wohnung in diese umgesetzt.
Dann baut man die FuÃbodenheizung etc. pp ist dessen bisherige Wohnung
ein und vefrachtet anschlieÃend den Umsetzmieter nebst aller
Habseligkeiten wieder zurück in seine alte Wohnung.
Das wird alles in allem ungefähr drei Monate dauern und bei Ãbung etwas
weniger (jeweils zwei komplette Umzüge, Demontage der alten FuÃböden,
Aufbau neuer FuÃböden, Montage der FuÃbodenheizung, Heizungsanlage an
sich mit Wärmetauschern etc, Stromanschluà etc, Warmwasserspeicher etc.,
Umbau der Warmwasserrohre, Laminat oder Parkett, Malerarbeiten 1* ganze
Wohnung).
Und das ganze muà man dann noch für die übrigen Mieter ebenfalls machen,
also insgesamt 39 mal.
grob geschätzte Gesamtdauer: ungefähr zehn Jahre (bei dieser Bauweise)
Dabei noch nicht mit gerechnet wären evtl. nötige
Räumungs-/Duldungsklagen gegen widerspenstige Mieter.
Und über die Kosten kann man nur soviel sagen, dass sie absolut horrend
wären.
Zu den ohnehin schon hohen Kosten kämen aber noch Mietminderungen für
die gesamte Bauzeit und alle Mieter hinzu, da derartige Arbeiten
natürlich laut und schmutzig sind. AuÃerdem fehlen die Mieteinahmen für
mindestens eine Wohnung. Zusätzlich wird man dem jeweilligen
Umsetzmieter irgendwas als Entschädigung anbieten müssen.
Ein weiteres häÃliches Problem besteht in der eher geringen
Verfügbarkeit der nötigen Fachkräfte aus den Bereichen Trockenbau,
Estrich, Heizungsbau, Sanitär und Elektrik.
TH
der Vorschlag zur Umgestaltung der Heizungsanlagen im Altbau (von
Gasetagen- auf Wärmepumpenheizung) enthielt noch ein Detail, worüber ich
noch nicht geschrieben hatte: FuÃbodenheizungen!
Hier kriegt ein Bauhandwerker Falten in der Stirn, da diese Art der
Wärmeverteilung im Altbau auf Schwierigkeiten stöÃt. Und über diese
wollte ich jetzt mal etwas schreiben.
Die typischen Berliner Gründerzeit-Bauten sind nämlich auf eine Weise
gebaut, welche sich nicht ohne weiteres für FuÃbodenheizungen eignet.
So ein Gründerzeit-Haus besteht grob vereinfacht aus dicken
Ziegelwänden, in welche dicke, alte und sehr stabile Deckenbalken
eingelassen sind. Auf die Unterseite wurden Matten aus Schilfrohr oder
ähnlichem genagelt, welches verputzt wird und die Decke der jeweils
darunter liegenden Wohnung bildet. Oben auf den Balken befinden sich
Dielenbretter, die idR ebenfalls sehr alt sind und im Zwischenraum eine
Schüttung zwecks Schalldämmung.
Nun können diese Bauteile alle recht viel vertragen. Was sie aber
garnicht mögen, das ist Feuchtigkeit in jedweder Form.
Wenn man nun eine FuÃbodenheizung im Altbau installieren will, dann muÃ
man daher zuerst eine Grundlage installieren, die druckfest und
dauerhaft wasserdicht ist.
Das kann man natürlich bauen, es ist aber aufwendig. IdR müssen dazu die
Dielen entfernt und eine Grundlage aus wasserfesten stabilen Platten
(idR OSB) über die Balken gelegt werden. Darüber kommt eine eine
Dämmschicht und eine Dichtungsschicht und darüber ein \'Schwimmender
Estrich\'. Darüber kommt dann noch eine Ausgleichsschicht, darüber die
FuÃbodenheizung, darüber nochmal eine Lage Platten und darüber z.B. Laminat.
Ohne jetzt ins Detail zu gehen muà man doch sagen, dass sowas zu bauen
in einer bewohnten Wohnung überhaupt nicht möglich ist.
Man kann also FuÃbodenheizungen nur einbauen, wenn eine Wohnung
zumindest temporär komplett frei gemacht wird.
In meinem Beispiel mit einem eher gewöhnlichen Berliner Altbau mit 40
Wohnungen auf vier Aufgänge verteilt würde das bedeuten, dass man
zunächst eine leere Wohnung bräuchte und dann nach und nach die 39
übrigen umrüstet.
Diese erste freie Wohnung wird nun zuerst mit einer FuÃbodenheizung etc.
versehen.
Dann wird diese Wohnung als Umsetzwohnung für den ersten der übrigen 39
Mieter genutzt. Der wird mitsamt allen seinen Möbeln und sonstigen
Gütern aus seiner Wohnung in diese umgesetzt.
Dann baut man die FuÃbodenheizung etc. pp ist dessen bisherige Wohnung
ein und vefrachtet anschlieÃend den Umsetzmieter nebst aller
Habseligkeiten wieder zurück in seine alte Wohnung.
Das wird alles in allem ungefähr drei Monate dauern und bei Ãbung etwas
weniger (jeweils zwei komplette Umzüge, Demontage der alten FuÃböden,
Aufbau neuer FuÃböden, Montage der FuÃbodenheizung, Heizungsanlage an
sich mit Wärmetauschern etc, Stromanschluà etc, Warmwasserspeicher etc.,
Umbau der Warmwasserrohre, Laminat oder Parkett, Malerarbeiten 1* ganze
Wohnung).
Und das ganze muà man dann noch für die übrigen Mieter ebenfalls machen,
also insgesamt 39 mal.
grob geschätzte Gesamtdauer: ungefähr zehn Jahre (bei dieser Bauweise)
Dabei noch nicht mit gerechnet wären evtl. nötige
Räumungs-/Duldungsklagen gegen widerspenstige Mieter.
Und über die Kosten kann man nur soviel sagen, dass sie absolut horrend
wären.
Zu den ohnehin schon hohen Kosten kämen aber noch Mietminderungen für
die gesamte Bauzeit und alle Mieter hinzu, da derartige Arbeiten
natürlich laut und schmutzig sind. AuÃerdem fehlen die Mieteinahmen für
mindestens eine Wohnung. Zusätzlich wird man dem jeweilligen
Umsetzmieter irgendwas als Entschädigung anbieten müssen.
Ein weiteres häÃliches Problem besteht in der eher geringen
Verfügbarkeit der nötigen Fachkräfte aus den Bereichen Trockenbau,
Estrich, Heizungsbau, Sanitär und Elektrik.
TH