Chinesischer Plombenlack

On Wed, 29 Jan 2020 18:55:44 +0100, Volker Bartheld wrote:
On Wed, 29 Jan 2020 18:32:19 +0100, Hanno Foest wrote:
Am 29.01.20 um 18:20 schrieb olaf:
stehen. Oder an einer Straße mit viel LKW-Verkehr. Oder sogar in ein
Fahrzeug eingebaut werden. Oder...
Ein sehr schoenes Beispiel sind Funksensoren im Reifen zur
Druckmessung. Die sind ja vor dem Stossdaempfer montiert. Was meint
ihr was die alle aushalten muessen.
Automotive ist aber generell ne *ganz* andere Sache als Jubelelektronik.

Da möchte ich, als jemand der nicht nur moderne Autoelektronik gesehen hat,
sondern auch die diesbezüglichen Diskussionen bei Ausschreibung, Einkauf,
usw. kennt, vorsichtig widersprechen. Vielleicht ein bißchen anders - aber
*ganz* anders? Hachja. Seufz.

Ihr müsst nicht das komplette orange Bosch-Forderungshandbuch
bestätigen, egal ob es passt oder jemals gelesen habt?

Ihr habt keine besonderen Anforderungen bzgl. Lager- und
Betriebstemperatur, keine Daumenschrauben bei der Spannungsfestigkeit?

Und keine Knebelverträge, wie lange was zu welchem Preis lieferbar sein
muss - und wir sprechen hier eher von Jahrzehnten als von Jahren?

Seltsam, in welcher (Teil-)Branche arbeitest du?

Schönen Gruß
Martin
 
On 01/30/2020 06:53, olaf wrote:
Helmut Schellong <rip@schellong.biz> wrote:

http://www.schellong.de/htm/audio_proj.htm#elkoform

Das ist aber ein Bastler. Wenn ich mir aber heute einen neuen
Verstaerker von Sony oder einer anderen Hififirma mit Stueckzahlen
kaufe, haben die noch normale Netzteile in ihren Verstaerkern?

Ich wuerde mal vermuten das man sowas nur noch bei kleinen
Esotherik-Hifi Buden findet.

Burmester verwendet auch keine Schaltnetzteile in seinen Endstufen.
Eher 160000 uF / 150 V.

https://www.burmester.de/de/home-audio/reference-line/909-mk5-power-amplifier.html


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
www.schellong.de www.schellong.com www.schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm
http://www.schellong.de/htm/audio_proj.htm
http://www.schellong.de/htm/audio_unsinn.htm
 
Am 30.01.20 um 15:26 schrieb Martin Τrautmann:

Das war mal ein Serienfehler bei LED-Rßcklichtern fßr Fahrräder it
super cap - die Vibrationen der fetten Speicherelkos haben gerne die
LĂśtstellen losgerĂźttelt.

Das hatte ich selber mal, allerdings vorne. Da hätte man allerdings eine
Menge Kleber gebraucht, da der Goldcap mit Blechstreifen kontaktiert
war, die ihn einige mm von der Platine entfernt aufgeständert hatten,
sozusagen vibrationsoptimiert. Nachdem ich die durchvibrierten Bleche
geflickt hatte, hab ich weitere Vibration mit einer größeren Menge
heißkleber unterbunden. Bisher hälts...

Hanno
 
Am 2020-01-30 um 16:34 schrieb Helmut Schellong:

Burmester verwendet auch keine Schaltnetzteile in seinen Endstufen.
Eher 160000 uF / 150 V.

https://www.burmester.de/de/home-audio/reference-line/909-mk5-power-amplifier.html

Qualität wird halt mit der Waage gemessen. ;-)

Eines Tags wird auch Burmester Schaltnetzteile einsetzen. Selbst in
kommerziellen Geräten, welche auf Zuverlässigkeit ausgelegt sind, sitzen
die inzwischen drin.
--
---hdw---
 
Am 30.01.2020 um 06:53 schrieb olaf:
Helmut Schellong <rip@schellong.biz> wrote:

http://www.schellong.de/htm/audio_proj.htm#elkoform

Das ist aber ein Bastler. Wenn ich mir aber heute einen neuen
Verstaerker von Sony oder einer anderen Hififirma mit Stueckzahlen
kaufe, haben die noch normale Netzteile in ihren Verstaerkern?

Ich wuerde mal vermuten das man sowas nur noch bei kleinen
Esotherik-Hifi Buden findet.

NĂś, das ist auch im lowcost Bereich noch Ăźblich. z.B.

http://rsc2.saatscommerce.com/img54e1b193dfcd4_l.jpg
 
On 01/30/2020 17:39, horst-d.winzler wrote:
Am 2020-01-30 um 16:34 schrieb Helmut Schellong:

Burmester verwendet auch keine Schaltnetzteile in seinen Endstufen.
Eher 160000 uF / 150 V.

https://www.burmester.de/de/home-audio/reference-line/909-mk5-power-amplifier.html


Qualität wird halt mit der Waage gemessen. ;-)

Eines Tags wird auch Burmester Schaltnetzteile einsetzen. Selbst in
kommerziellen Geräten, welche auf Zuverlässigkeit ausgelegt sind, sitzen die
inzwischen drin.

Die Zuverlässigkeit von Schaltnetzteilen ist okay.

Es muß aber der Schalttakt wirklich perfekt abgeschirmt werden.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
www.schellong.de www.schellong.com www.schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm
http://www.schellong.de/htm/audio_proj.htm
http://www.schellong.de/htm/audio_unsinn.htm
 
Am 2020-01-30 um 18:11 schrieb Helmut Schellong:
On 01/30/2020 17:39, horst-d.winzler wrote:
Am 2020-01-30 um 16:34 schrieb Helmut Schellong:

Burmester verwendet auch keine Schaltnetzteile in seinen Endstufen.
Eher 160000 uF / 150 V.

https://www.burmester.de/de/home-audio/reference-line/909-mk5-power-amplifier.html



Qualität wird halt mit der Waage gemessen. ;-)

Eines Tags wird auch Burmester Schaltnetzteile einsetzen. Selbst in
kommerziellen Geräten, welche auf Zuverlässigkeit ausgelegt sind,
sitzen die inzwischen drin.

Die Zuverlässigkeit von Schaltnetzteilen ist okay.

Es muß aber der Schalttakt wirklich perfekt abgeschirmt werden.
Die Ausgangsspannung von Schaltnetzteile mĂźssen wegen des hĂśheren
Rauschens sehr sorgfältig gefiltert werden. Hat so seine Tßcken. ;-)
--
---hdw---
 
Hanno Foest schrieb:
Am 29.01.20 um 18:52 schrieb Guido Grohmann:

Automotive ist aber generell ne *ganz* andere Sache als Jubelelektronik.

Mir fallen da noch Haushaltsgeräte ein, also z.B. Waschmaschinen.

Der Kram in Waschmaschinen ist generell furchtbar und deutlich
schlechter als in z.B. Monitoren. So was wie in Plastikrahmen
eingeschnappte krumm verzogene Platinen, die intern delaminieren, wenn
man versucht nen SMD zu tauschen (das war das einzige Mal, wo ich eine
*Blase* im Platinenmaterial gesehen bzw. erzeugt habe). Und verklebt war
*da* nichts.

Aha. wie viele von den Dingern hast du denn so in der Hand gehabt?

Guido
 
On Thu, 30 Jan 2020 16:05:45 +0100, Martin Τrautmann wrote:
Automotive ist aber generell ne *ganz* andere Sache als Jubelelektronik.
Da möchte ich [...] vorsichtig widersprechen. Vielleicht ein bißchen
anders - aber *ganz* anders? Hachja. Seufz.

Ihr mßsst nicht das komplette orange Bosch-Forderungshandbuch bestätigen
[...] Ihr habt keine besonderen Anforderungen bzgl. Lager- und
Betriebstemperatur, keine Daumenschrauben bei der Spannungsfestigkeit?
Und keine Knebelverträge, wie lange was zu welchem Preis lieferbar sein
muss

Du magst bei "Jubelelektronik" recht haben. Mea Culpa. Der Begriff zielt ja
schon eher auf Zeugs, das schon ab Laden defekt oder zumindest Ăźberholt
ist und wo man bei (meist aussichtslosen) Reparaturversuchen immer einem
wirtschaftlichen Totalschaden entgegensieht.

Volker
 
Am 29.01.20 um 20:55 schrieb Hanno Foest:

Sie wogen allerdings auch mindestens das Zehnfache,

NĂś. Das doppelte bis dreifache vielleicht.

Du vergleichst da jetzt aber nicht den Trafo aus einem
1000W-Protz-PC-Netzteil mit dem bestenfalls ein paar Dutzend W
leistenden Zeilentrafo?
Von der gleichen Leistungsklasse sollen wir schon reden, und da ist
allein der Volumenunterschied schon massiv...


Die Elkos neben dem Übertrager sind etwa 1/10 so schwer wie derselbige
(hab gerade mal rumliegende Teile typischer Größe gewogen) und dünnere
Drähte hatten sie auch nicht. Da solltest du auch mal extrapolieren :)

Auch bei hochwertigen Industrie-Netzteilen sind die Elkos oft
festgeschmaddert, der Trafo hingegen meist nicht. Und die werden wissen,
was sie tun.

Lustig war auch letztens das Schaltnetzteil, bei dem der Gleichrichter
ca. 2mm vom KĂźhlblech *entfernt* verklebt war. Da kann mir auch keiner
erzählen, daß das so soll.

Vielleicht war das KĂźhlblech fĂźr eine andere Komponente bestimmt?

Das Schraubloch fĂźr die Befestigung war zumindest an der richtigen
Stelle. Klar, ging offenbar auch so. Aber als Abstandhalter war der
Kleber irgendwo zwischen sinnlos und kontraproduktiv.

Er leitet die Wärme zumindest besser als die Luft ;-)

Ich finde dein grenzenloses Vertrauen in die Unfehlbarkeit der
Produzenten chinesischer Jubelelektronik zwar ehrbar, aber solange mir
niemand eine plausiblere Erklärung fßr die von mir beobachteten
Klebungen bieten kann, bleib ich dabei, daß es sich hierbei zumindest
zum Teil um IrrtĂźmer oder cargo-cult artige Rituale handelt. :)

Vermutlich liegt die Wahrheit wie immer in der Mitte: Das Festkleben
großer Bauteile mit dünnen Anschlussdrähtchen ist grundsätzlich durchaus
sinnvoll - aber wenn der Lohnsklave am Fließband zum Schmaddern gerade
mal zwei Sekunden zugestanden bekommt, dann liegt die Treffsicherheit
bestenfalls noch im Bereich +/-5cm.

Hergen
 
Am 30.01.20 um 18:47 schrieb Guido Grohmann:

Mir fallen da noch Haushaltsgeräte ein, also z.B. Waschmaschinen.

Der Kram in Waschmaschinen ist generell furchtbar und deutlich
schlechter als in z.B. Monitoren. So was wie in Plastikrahmen
eingeschnappte krumm verzogene Platinen, die intern delaminieren, wenn
man versucht nen SMD zu tauschen (das war das einzige Mal, wo ich eine
*Blase* im Platinenmaterial gesehen bzw. erzeugt habe). Und verklebt war
*da* nichts.

Aha. wie viele von den Dingern hast du denn so in der Hand gehabt?

Monitore Dutzende, Waschmaschinen (Elektroniken) so 6 StĂźck (waren nicht
alle kaputt, aber im Rahmen der Fehlersuche guckt man die sich halt auch
mal an). Das mag jetzt nicht für die ganz große Statistik taugen, aber
so gewisse Tendenzen lassen sich schon erkennen.

Hanno
 
Bernd Laengerich schrieb:

Hanno Foest:
ähnliche Probleme... aber Elkos? Vibrieren Elkos? Externe Vibration
sollte sich bei so was wie nem Monitor ebenfalls arg in Grenzen halten.

Montier' das Ding mal zur Paxe-Bespassung auf eine Fähre oder so...

MÜglicherweise verwendet man Consumer-Geraffel ja nicht auf Fähren oder in
Flugzeugen und dergleichen. Und mĂśglicherweise wĂźrde der
Hersteller/Verkäufer auch nicht dafßr haften, wenn sein Kunde ein Consumer-
Gerät in einer solch agressiven Umgebung verbaut hat (es sei denn, der
Verkäufer hätte zugesagt, dass der Monitor sich dafßr eignet...).

Wer Fähren, Autobusse, Flugzeuge oder gar Raketen mit Elektronik ausrßstet,
der wird tunlichst nicht beim Discounter nach den Restbeständen fragen...

MfG
Rupert
 
Am 31.01.2020 um 00:50 schrieb Rupert Haselbeck:

Wer Fähren, Autobusse, Flugzeuge oder gar Raketen mit Elektronik ausrßstet,
der wird tunlichst nicht beim Discounter nach den Restbeständen fragen...

Wer hat das behauptet? Es ging allgemein um Samsung Monitore, bei denen die
Elkos geklebt waren: <h9aumhFt49vU1@mid.individual.net>
Und im Laufe dann um den Grund "Vibrationen" und Vermeidung "kalter"
LĂśtstellen, wobei das dann gerissene LĂśtstellen auf Grund mechanischer
Belastung, nicht kalte auf Grund fehlerhafter LĂśtprozesse sind. Da kommt weder
Discounter noch Consumer vor, hÜchstens in Deinen Träumen. Und ich habe
Samsung Monitore auf Fähren gesehen.

Bernd
 
On 01/30/2020 18:31, horst-d.winzler wrote:
Am 2020-01-30 um 18:11 schrieb Helmut Schellong:
On 01/30/2020 17:39, horst-d.winzler wrote:
Am 2020-01-30 um 16:34 schrieb Helmut Schellong:

Burmester verwendet auch keine Schaltnetzteile in seinen Endstufen.
Eher 160000 uF / 150 V.

https://www.burmester.de/de/home-audio/reference-line/909-mk5-power-amplifier.html




Qualität wird halt mit der Waage gemessen. ;-)

Eines Tags wird auch Burmester Schaltnetzteile einsetzen. Selbst in
kommerziellen Geräten, welche auf Zuverlässigkeit ausgelegt sind, sitzen
die inzwischen drin.

Die Zuverlässigkeit von Schaltnetzteilen ist okay.

Es muß aber der Schalttakt wirklich perfekt abgeschirmt werden.


Die Ausgangsspannung von Schaltnetzteile mĂźssen wegen des hĂśheren Rauschens
sehr sorgfältig gefiltert werden. Hat so seine Tßcken. ;-)

Ja.
Man kĂśnnte auch ein Schaltnetzteil als Vorregler verwenden.
Ein Linearregler kann folgen, an dem nur wenig Spannung abfällt.

Ich habe bei mir die Spannung mit dem Hauptstrom fĂźr die
Leistungs-Transistoren gar nicht geregelt (100V≅;>20A).
Die Vorstufe der Endstufe aber schon (144V;50mA;linear).


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
www.schellong.de www.schellong.com www.schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm
http://www.schellong.de/htm/audio_proj.htm
http://www.schellong.de/htm/audio_unsinn.htm
 
olaf schrieb:
Helmut Schellong <rip@schellong.biz> wrote:

Wirklich große Elkos werden anders gar nicht hergestellt.

Kommt natuerlich auf die Definition von "wirklich" an. :)

Ich wuerde aber mal sagen das wirklich grosse Elkos auch nur noch fuer
exotische Industrieelektronik verwendet werden. Ich wuesste jetzt
nicht wo man fuer Consumer noch 20000 oder 50000uF mit 50 oder 63V
braucht. Das sind doch heute alles Schaltnetzteile.

Weiss jetzt nicht, ob ich industrieller Consumer oder umgekehrt bin.

Ich hab so einen Eimer als StĂźtzkondensator fĂźr einen Treibstroffinjektor
eingebaut. Chef der Truppe, welche Version 0.9 hingemurkst haben, ist
Physiker. Und als solchem war ihm bekannt, dass so richtig fett Strom
nur aus einem Akku kommen kann. Also so ein Sch***-Starterakku in
die Kabine, immerhin mit korrektem kleinen Ladegerät. Danach, womÜglich
zeitlich nach einem "Vorfall", eine Sicherung, der dann ca. 8 Meter
Trennahtlitze 0.75mm² oder dergleichen folgten. Von den 12 V kamen immer-
hin noch ca. 3 V an.
Gab dann eine "Forschungsarbeit" Ăźber ungewĂśhnlichen Jitter des
ZĂźndzeitpunktes... verfasst von einem andern Physiker.

Diskussion mit den Typen war nicht mĂśglich.

Nachdem diese Leute entsorgt waren, habe ich ein Schaltnetzteil
spezifiziert fĂźr infinite capacitive load montieren lassen, daran
eine Verbindungsleitung aus dem Bootsbau plus genannten Eimer.
Danach jahrelang keine Probleme mehr. Mittlerweile sind allerdings
neuartige Injektoren im Test mit ganz anderen Fiesizitäten.

--
mfg Rolf Bombach
 
Frank Scheffski schrieb:

Hanno Foest schrieb:

Ich hab gerade mal aus Jux nach "potentiometer glue" gegoogelt, dabei
kamen "Kafuter K-1668" und "Kafuter K-200R" heraus. Ich hab jetzt nicht
groß weiter recherchiert, aber das scheint was anderes zu sein als die
"anaerobic adhesive", die es bei Kafuter unter anderen Namen gibt.

Vielleicht paßt es ja. Und ja, gibts bei Ali.

Mensch Hanno, DANKE!

Das scheint genau das Zeugs zu sein, das ich suche.
Interessanterweise bekommt man das nur von Kafuter und sonst nirgends.
Hab jetzt nochmal alle Suchwortkombinationen durch.

Eine Tube K-200R ist geordert, ich werde nach Erhalt Bericht
erstatten!

Also, wie versprochen, der erste Bericht.
Die Tube K200-R ist, nach knapp 3 Monaten (zerwegens Neujahr und
Corona) gestern hier aufgeschlagen.
Von der Konsistenz ist es genau das, was ich gesucht habe und der
Geruch des Lösungsmittels ist höchst aromatisch.
Eine aufschraubbare Dosierspitze liegt auch bei, ich bin sehr
zufrieden.
Nochmal Danke an Hanno!

MfG

Frank
 

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