China und der Zoll...

Sieghard Schicktanz:

Hallo Rolf Bombach,

Du schriebst am Fri, 10 Jun 2022 23:32:54 +0200:

Das WWW war nicht der Anfang des Internets.
Das WW ist der Anfang des Endes des Internet.

Das WWW ist der Versuch, eine gute Idee der kommerziellen Allgemeinheit
preiszugeben. Wie man sieht, hat der Kommerz seine Form der Dankbarkeit
durchgesetzt.

/HTML sollte jedem den einfachn und direkten Zugang zu weiterführenden
Informationen ermöglichen. Und was macht [man] mit HTML jetzt?)

Genau das - weiterführende Informationen bereitstellen. Die verschwinden
ja nicht, nur weil es auch Kommerz gibt.


--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de
 
Hallo Arno Welzel,

Du schriebst am Tue, 14 Jun 2022 13:58:32 +0200:

/HTML sollte jedem den einfachn und direkten Zugang zu
weiterführenden Informationen ermöglichen. Und was macht [man] mit
HTML jetzt?)

Genau das - weiterführende Informationen bereitstellen. Die
verschwinden ja nicht, nur weil es auch Kommerz gibt.

Leider ist diese Ansicht leicht widerlegbar: Die Menge an
nicht-\"weiterführende[n] Informationen\" ist inzwischen so groß, daß sie
die \"weiterführende[n] Informationen\" nahezu vollständig verdrängt hat
und diese in dem gegebenen Umfeld kaum noch auszumachen sind. Der
Aufwand, etwas \"weiterführende Informationen\" zu finden, ist schon so
groß, daß sogar spezielle Suchdienste mehr Müll liefern als nützliches.

--
(Weitergabe von Adressdaten, Telefonnummern u.ä. ohne Zustimmung
nicht gestattet, ebenso Zusendung von Werbung oder ähnlichem)
-----------------------------------------------------------
Mit freundlichen Grüßen, S. Schicktanz
-----------------------------------------------------------
 
On Tue, 14 Jun 2022 22:02:39 +0200, Sieghard Schicktanz wrote:
Du schriebst am Tue, 14 Jun 2022 13:58:32 +0200:
/HTML sollte jedem den einfachn und direkten Zugang zu
weiterführenden Informationen ermöglichen. Und was macht [man] mit
HTML jetzt?)
Genau das - weiterführende Informationen bereitstellen. Die
verschwinden ja nicht, nur weil es auch Kommerz gibt.
Die Menge an nicht-\"weiterführende[n] Informationen\" ist inzwischen so
groß, daß sie die \"weiterführende[n] Informationen\" nahezu
vollständig verdrängt [...] Der Aufwand, [...] ist schon so groß, daß
sogar spezielle Suchdienste mehr Müll liefern als nützliches.

Die Aussage halte ich für sehr deutlich übertrieben. Wollte erst
\"weinerlicher Abgesang alter Männer\" schreiben, aber ich bin ja auch ein
alter Mann.

Nicht klar, ob mit \"HTML\" die bekannte informationsangereicherte
Auszeichnungssprache gemeint ist, die üblicherweise zur Darstellung von
Webseiten verwendet wird. Die wäre als solche vollkommen wertneutral,
ungefähr so wie ein vielseitig einsetzbarer Dachdeckerhammer, mit dem
Du einerseits Deine Bleibe verschönern, andererseits aber auch Deinem
Nachbarn die Birne einschlagen kannst. Dachdeckerhämmer werden, so wie
HTML auch, in der überwiegenden Mehrheit sinnvoll und nutzbringend
eingesetzt.

Falls es aber um das World Wide Web geht, das manch einer die
\"Ansammlung von Allem und Pornografie\" nennt, dann würde ich ebenfalls
klar die Vorteile überwiegen sehen. Nie zuvor war es so schnell, so
einfach, weltumspannend Informationen auszutauschen und sein Recht auf
freie Meinungsäußerung auszuüben. Ich schätze den Wert der
Wissensgesellschaft vergleichbar - wenn nicht höher - als den Übergang
von der Agrar- zur Industriegesellschaft in ihren drei Revolutionen
ein, die Errungenschaften der Medizin(technik) inklusive. Dauernörgler
sollten sich einfach mal vor Augen führen, wie es vor nicht einmal
zwanzig Jahren aussah, mit Luft- und Umweltverschmutzung,
Fertigungstechnik, Emanzipation der Klein- und Kleinsterfinder vor der
traditionellen Industrie und der Selbstentfaltung generell.

Einfach mal drüber nachdenken, ob es da die Makerszene, 3D-Drucker,
(E)CAD-Programmpakete für lau und günstige Computer zur
Mediengestaltung mit freien Linux-Distributionen gab, die man auch ohne
Informatikdiplom, reichlich Geduld und 20 Installations-CDs verwenden
konnte. Ich hatte neulich das Vergnügen, Aufzeichnungen meines
Blaupunkt RTV-925 von 1993 zu digitalisieren, der mit seinen
Anschlüssen auch vor heutigen Maßstäben zur Spitze dessen gehört, was
mit (S)VHS und Hifi-Stereo machbar ist. Sagen wir so: Auch nach
reichlich Gehampel mit VirtualDub, diversen Filtern und ffmpeg steckt
jedes nicht-anachronistische Smartphone das Resultat in die Tasche.

Aber sowas von. Und ich rede hier nicht von 4K.

Und schließlich wären wir beim Internet als Rechnerverbund angelangt,
auf dem Dienste wie WWW, E-Mail, Telnet, SSH, XMPP, MQTT, FTP und - ja
- auch NNTP laufen, von dem meist nur weinerliche alte Männer
profitieren. Wer hier ernsthaft von \"Müll\" spricht, sollte sich
vielleicht zur Einnordung seiner Einschätzung einfach mal 14 Tage in
freiwilligem Selbstverzicht üben, um nicht vollkommen unglaubwürdig zu
wirken.

Ein bisserl mehr Bescheidenheit, Demut und Dankbarkeit wäre also
gefragt. Wenn ich denn unbedingt klagen müßte, dann wäre das die
zunehmende Egozentriertheit gepaart mit überzogenem Anspruchsdenken,
die Oberflächlichkeit und Teilnahmslosigkeit an der unsere Gesellschaft
möglicherweise zugrunde geht. Obwohl ich nicht weiß, ob das nicht
früher genauso war. Man hat es nur nicht so deutlich vor Augen geführt
bekommen, weil der eigene Horizont kaum über die Gemeindegrenze
reichte.

2ct,
Volker
 
Volker Bartheld schrieb:
Sieghard Schicktanz wrote:
/HTML sollte jedem den einfachn und direkten Zugang zu
weiterführenden Informationen ermöglichen. Und was macht [man] mit
HTML jetzt?)
Genau das - weiterführende Informationen bereitstellen. Die
verschwinden ja nicht, nur weil es auch Kommerz gibt.
Die Menge an nicht-\"weiterführende[n] Informationen\" ist inzwischen so
groß, daß sie die \"weiterführende[n] Informationen\" nahezu
vollständig verdrängt [...] Der Aufwand, [...] ist schon so groß, daß
sogar spezielle Suchdienste mehr Müll liefern als nützliches.

Die Aussage halte ich für sehr deutlich übertrieben. Wollte erst
\"weinerlicher Abgesang alter Männer\" schreiben, aber ich bin ja auch ein
alter Mann.

Tja

[viel Richtiges]
Ein bisserl mehr Bescheidenheit, Demut und Dankbarkeit wäre also
gefragt.

FACK
Der Thread zeigt schon seit einigen Postings zunehmend die mit recht
vielen Worten ausgedrückte Aussage \"Früher war alles besser!!!\"

Wenn ich denn unbedingt klagen müßte, dann wäre das die
zunehmende Egozentriertheit gepaart mit überzogenem Anspruchsdenken,
die Oberflächlichkeit und Teilnahmslosigkeit an der unsere Gesellschaft
möglicherweise zugrunde geht.

Die (jeweilige) Gesellschaft geht schon immer zugrunde. Schon die alten
Griechen wussten, dass die Verderbtheit der Jugend (und ein paar andere
Gründe) zum baldigen Ende der Welt führen werde.

Obwohl ich nicht weiß, ob das nicht
früher genauso war. Man hat es nur nicht so deutlich vor Augen geführt
bekommen, weil der eigene Horizont kaum über die Gemeindegrenze
reichte.

Man sieht bei oberflächlicher Betrachtung immer nur den Bereich
innerhalb des eigenen mehr oder minder beschränkten Horizonts. Wenn man
sich aber ein wenig in die eigene oder die Vergangenheit des eigenen
Umfelds und möglichst noch ein wenig darüber hinaus begibt, so sieht
man, dass zwar vordergründig die negativen (oder für negativ gehaltenen)
Einflüsse das größere Gewicht haben und die größere Wirkung entfalten
mögen, bei genauem Hinsehen aber stets auch das Miteinander, die
gegenseitige Teilnahme, das, was man aktuell Empathie nennt, weit
verbreitet waren _und sind_

Die Welt dreht sich weiter, auch wenn all die entscheidend wichtigen
Menschen hier sie nicht mehr beeinflussen (oder zumindest darüber
klagen) können...

MfG
Rupert
 
Volker Bartheld <news2022@bartheld.net> wrote:

Die Aussage halte ich für sehr deutlich übertrieben. Wollte erst
\"weinerlicher Abgesang alter Männer\" schreiben, aber ich bin ja auch ein
alter Mann.

Das ist wirklich kacke! Da hat man endlich mal eine gesellschaftliche
akzeptierte Form von Rassismuss und Vorurteilen gefunden wo man alle
Niedertracht des eigenen Geistes ausleben kann und dann muss man
feststellen das man selbst zur Opfergruppe gehoert oder gehoeren
wird. Ich meine selbst als Frau kann man sich heute ja nicht mehr
sicher sein ob man sich nicht naechstes Jahr als Mann definieren
moechte.

Olaf .-)
 

Welcome to EDABoard.com

Sponsor

Back
Top