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Johannes Bauer
Guest
Gerd Kluger wrote:
Also wenn ich so auf die Telekom reingefallen wäre, würde ich blos
schauen, dass ich von denen nie wieder abhängig bin. Und ich glaube das
mehr Kunden sich eher von einer Firma abwenden, die lauter so dubiosen
Müll macht. Mein Vater hat letztin im Fernsehen den Bericht drüber
gesehen, wie sie dutzendweise Leute anrufen und denen DSL-Verträge
unaufgefordert draufdrängeln. Das hat das Fass zum überlaufen gebracht:
der Telefonanschluss meiner Eltern ist jetzt bei Arcor.
Und das nicht, weil die Telekom meinen Eltern irgendwas getan hätte.
Einfach nur weil sich das Image derart negativ dargestellt hatte, dass
mein Vater "den Schweinen keinen Cent mehr in den Rachen" werfen wollte
(hat er zumindest so gesagt).
Wenn ich eine Firma aufmache und ohne irgendeine Ahnung anfange
Glühbirnen zu produzieren, muss ich vielleicht mal erst eine Million
Euro in Entwicklung stecken, bis ich überhaupt eine funktionierende
Glühbirne habe. Die ist dann eine Million Euro wert. Wenn der Markt nur
dreissig Cent zahlt, ist das der _Markt_wert. Aber damit jemand genau
wie ich sich das ganze Know-How von Grund auf aneignet, müsste er
genausoviel zahlen.
Minimal? Dann hätte die D-Info also 9000 Mark kosten sollen? Hat sie
aber nicht. Sie hat 50 Mäuse gekostet. Genau 1/200stel des Originalpreises.
Die Preispolitik, die einige Unternehmen da so treiben halte ich für
ausgesprochen gefährlich. Wenn eine Firma ein gutes Produkt hat, kann es
dafür einen _fairen_ (angemessenen) Preis verlangen. Aber wenn dieselbe
Firma denkt, nur weil das Produkt (momentan) noch das einzige seiner Art
auf dem Markt ist, den hundertfachen Preis verlangen zu können kann das
nicht lange gut gehen: spätestens wenn die Chinesen kommen wird so eine
Wucherfirma gnadenlos überrollt. Und zu Recht! Hätten die von Anfang an
einen fairen Preis verlangt, wären ihnen ihre Kunden wohl geblieben,
sogar wenn die Preise noch 50% über den Chinesen liegen. Aber irgendwann
ist halt einfach Schluß. Und ich hab keine Lust, mein Geld irgendeinem
Schlipstragenden Manager in den Rachen zu werfen, damit der sich mit
seiner Visa Platinum Karte zwölf Prostituierte zum Sektrausch aufs
Zimmer bestellt. Echt nicht.
Gruß,
Johannes
Doch, glaube ich. Ganz im Ernst.Nein, das nennt man Ausschlachten und Verarschen seiner Kunden. Genau
wie die Telekom ihre Telefon-CD damals für 10000 DM an Firmen verkaufen
konnte, bis die D-Info für 50 DM rauskam. Macht keinen guten Eindruck
(das weiß ich _heute_ noch!) und sorgt wohl nicht für langfristige
Kundenbindung.
Die Verärgerung kann ich nachvolziehen, als Monopolist konnten sie
es sich aber leisten. Und Du glaubst doch nicht im Ernst, dass
deshalb ein Geschäftskunde der Telekom den Rücken zugekehrt hat.
Also wenn ich so auf die Telekom reingefallen wäre, würde ich blos
schauen, dass ich von denen nie wieder abhängig bin. Und ich glaube das
mehr Kunden sich eher von einer Firma abwenden, die lauter so dubiosen
Müll macht. Mein Vater hat letztin im Fernsehen den Bericht drüber
gesehen, wie sie dutzendweise Leute anrufen und denen DSL-Verträge
unaufgefordert draufdrängeln. Das hat das Fass zum überlaufen gebracht:
der Telefonanschluss meiner Eltern ist jetzt bei Arcor.
Und das nicht, weil die Telekom meinen Eltern irgendwas getan hätte.
Einfach nur weil sich das Image derart negativ dargestellt hatte, dass
mein Vater "den Schweinen keinen Cent mehr in den Rachen" werfen wollte
(hat er zumindest so gesagt).
Klar haben sie einen inhärenten Wert: die Herstellungskosten pro Stück.Das hat doch damit garnichts zu tun. Ich bezweifle einfach, dass
Dinge einen inhärenten Wert haben:
Wenn ich eine Firma aufmache und ohne irgendeine Ahnung anfange
Glühbirnen zu produzieren, muss ich vielleicht mal erst eine Million
Euro in Entwicklung stecken, bis ich überhaupt eine funktionierende
Glühbirne habe. Die ist dann eine Million Euro wert. Wenn der Markt nur
dreissig Cent zahlt, ist das der _Markt_wert. Aber damit jemand genau
wie ich sich das ganze Know-How von Grund auf aneignet, müsste er
genausoviel zahlen.
Marktpreis für Produkt A ist x, Konkurrent kann durch eine neue
Technologie ähnliches Produkt B viel billiger herstellen. Glaubst
Du im Ernst, Du erhälst B zum Herstellungspreis + einem kleinen
Aufschlag für den Hersteller? Dann träum weiter. Solange andere
nicht nach dem gleichen billigen Verfahren produzieren (und damit
in Konkurrenz zum Konkurrenten treten und damit durch Wettbewerb
der Preis gedrückt wird) wird sich gerade der Preis entwickeln,
der minimal unter dem Preis des Orginalprodukts liegt aber doch
^^^^^^^
Minimal? Dann hätte die D-Info also 9000 Mark kosten sollen? Hat sie
aber nicht. Sie hat 50 Mäuse gekostet. Genau 1/200stel des Originalpreises.
Die Preispolitik, die einige Unternehmen da so treiben halte ich für
ausgesprochen gefährlich. Wenn eine Firma ein gutes Produkt hat, kann es
dafür einen _fairen_ (angemessenen) Preis verlangen. Aber wenn dieselbe
Firma denkt, nur weil das Produkt (momentan) noch das einzige seiner Art
auf dem Markt ist, den hundertfachen Preis verlangen zu können kann das
nicht lange gut gehen: spätestens wenn die Chinesen kommen wird so eine
Wucherfirma gnadenlos überrollt. Und zu Recht! Hätten die von Anfang an
einen fairen Preis verlangt, wären ihnen ihre Kunden wohl geblieben,
sogar wenn die Preise noch 50% über den Chinesen liegen. Aber irgendwann
ist halt einfach Schluß. Und ich hab keine Lust, mein Geld irgendeinem
Schlipstragenden Manager in den Rachen zu werfen, damit der sich mit
seiner Visa Platinum Karte zwölf Prostituierte zum Sektrausch aufs
Zimmer bestellt. Echt nicht.
Gruß,
Johannes