\"Arbeitsplatzbrille\" fuer Elektronik-Arbeit?...

Olaf Schultz schrieb:
Am 16.01.23 um 22:16 schrieb Rolf Bombach:
Wolfgang Allinger schrieb:

bis ich vor Jahresfrist auf beiden Augen an gr. Star operierte wurde und
jetzt Zeiss fest eingebaut habe :)

Nichts gegen Abkürzungen, aber genau an dieser Stelle ist
sie nicht so schlau.


Wieso?
gn=grün
ge=gelb

Gut, ich bin es so von Seekarten gewöhnt:)

OK, so geht es. Ist grau dann gu?
https://www.westfalia.de/static/informationen/ratgeber/technik/normen_und_kennzeichnungen/farbkennzeichnung_elektrotechnik.html
Ah, tatsächlich, gr. Sorry.

--
mfg Rolf Bombach
 
Marc Haber <mh+usenetspam1118@zugschl.us> schrieb:

Manche Ärzte operieren auch ein Auge auf die Nähe und eins auf die
Ferne, nach einer kurzen Gewöhnungsphase schaltet das Gehirn dann das
jeweils unscharf sehende Auge ab.

sog. \"Split vision\". Eine Bekannte von mir hat das mit auf ihren
Erdenweg bekommen. Jetzt ist sie 82 und hat ihr Lebtag noch keine Brille
gebraucht/gehabt.

Kann man machen, ist aber Kacke, weil das das dreidimensionale Sehen kostet.

Es ist erstaunlich, was das Hirn alles kompensieren kann.

Wenn der Input nicht mehr passt ist es vorbei mit der dritten
Dimension, da gibt es nichts zu kompensieren.

Wenn ich die Dame das nächste Mal sehe, frage ich sie, wie es bei ihr
mit dem dreidimensionalen Sehen aussieht.

Wenn man fehlsichtig ist, und das sind ab einem gewissen Alter nahezu
alle Menschen, sollte man das bestmöglich korrigieren. Es ist ein
Trauerspiel, dass sowas in Deutschland nicht vom Gesundheitssystem
übernommen wird.

Wird es das denn nicht?

Nur wenn Du nahezu blind bist. Mit -5 oder so bist Du quasi so von der
Brille abhängig,

jepp.

> dass Du mit Brille unter die Dusche gehst;

:)

> die

[gesetzliche]

Krankenkasse zahlt null komma nüscht, obwohl Du ohne Brille eigentlich
keinem normalen Job nachgehen kannst.

Du bist nicht der erste, der mir sagt, daß mein Job irgendwie nicht
normal ist. Ansonsten: In der Tat, die gesetzlichen kranken Kassen
zahlen für sachlich sicher unbedingt nötige Brillen praktisch nichts. Da
haben es die elenden Privatversicherten einfacher. Andererseits: Ich
trage seit Jahrzehnten Brillen, die für meinen Arbeitsplatz angefertigt
wurden. Dabei hilft mir die Steuer (und es schont den Beitragsrabatt der
Krankenkasse).
 
Marte Schwarz <marte.schwarz@gmx.de> schrieb:

Es ist ein Trauerspiel, dass sowas in Deutschland nicht vom
Gesundheitssystem übernommen wird.

Und alle anderen werden nicht den Hungertod sterben, wenn man eine neue
Brille braucht. Diese Vollkaskomentalität hasse ich.

Ich auch, und doch stimme ich Marc zu. Eine Fehlsichtigkeit ist ein
behandlungsbedürftiger Krankheitszustand wie etwa Plattfüße auch.

Der nächste Winter kommt bestimmt, ohne Heizung werde ich erfrieren.
Muss mir die Krankenkasse jetzt auch noch die Heizung finanzieren?

Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich

> Marte

Als freistaatlicher Beamter dürftest Du deine Gesundheitsbedürfnisse
sehr wohl bei der Beihilfe anzumelden wissen.
 
Eric Bruecklmeier <u@5i7.de> schrieb:

An meinem letzten Arbeitsplatz hatte ich ein Gespräch mit einem
Kollegen über ein gesundheitliches Problem. Auf meine Frage,
ob er $XYZ schonmal anschauen lassen hat: \"Nein, das zahlt die
Kasse ja nicht.\"

Jemand der > 100k¤/a verdient, leidet lieber, als ein paar hundert ¤
aus eigener Tasche zu bezahlen.

Alufelgen für 2k¤ sind aber kein Problem. Da fällt mir echt nix mehr ein.

:)

> Vermutlich liegt das aber auch an dem Vollkaskokonstruktionsfehler der KV.

Da kommt einiges zusammen. Einmal die rechtliche Lage: Die KASSE ist
Vertragspartner des Arztes, nicht etwa der KassenPATIENT. Letzterer ist
rechtlich lediglich Objekt.

Und dann natürlich die Erstattungspraxis der gesetzlichen Kassen, aber
auch der Beihilfe: Sollte sich ein Untertan erdreisten, selbst etwas
Besseres haben zu wollen, pflegen die Staatsorgane regelmäßig die
Unterstützung komplett zu versagen, so daß der Untertan die Sache
komplett selbst bezahlen soll.

Gesetzliche Kassen wehren sich auch mächtig gegen Selbstzahler. Der
Untertan soll unwissend und unmündig gehalten werden.

Viele Deutsche sind aber ganz gern Untertan. Am kritischsten
diesbezüglich sind übrigens Beihilfeberechtigte, die obstinat verlangen:
\"Für mich nur das Allerbeste -- aber die Beihilfe muß es zahlen!\"

Ein Sinn für die Kosten kann so natürlich nicht entstehen (was
staatlicherseits auch gewünscht ist).

Ich erlebe das alle Tage, wie Leute \"kämpfen\" wie die Löwen, um
ausnahmsweise für sich eine Kostenzusage zu bekommen für Dinge, die
kassenrechtlich klar ausgeschlossen sind.
 
Hi Martin,

Und dann natürlich die Erstattungspraxis der gesetzlichen Kassen, aber
auch der Beihilfe: Sollte sich ein Untertan erdreisten, selbst etwas
Besseres haben zu wollen, pflegen die Staatsorgane regelmäßig die
Unterstützung komplett zu versagen, so daß der Untertan die Sache
komplett selbst bezahlen soll.

Gesetzliche Kassen wehren sich auch mächtig gegen Selbstzahler.

Bis hierher bin ich ganz bei Dir. Ich bin freiwillig versicherter und
weiß um die Schikanen, die man damit auf sich nimmt. Ich beklage mich
aber nicht.

> Der Untertan soll unwissend und unmündig gehalten werden.

Woher Du diese Schlußfolgerung nimmst...

> Viele Deutsche sind aber ganz gern Untertan.

Das ist wohl ein Wesenszug der Deutschen ;-)

> Ein Sinn für die Kosten kann so natürlich nicht entstehen

Nicht wirklich. Bei vielen im privaten System aber auch nicht. Man
bezahlt und bekommt erstattet ...

> (was staatlicherseits auch gewünscht ist).

Wirklich staatlicherseits? Ich kann mitgehen, wenn Du \"interessierte
Kreise\" schreibst, aber der Staat? Ich wüsste nicht, was der sinnvolles
davon hätte.

Ich erlebe das alle Tage, wie Leute \"kämpfen\" wie die Löwen, um
ausnahmsweise für sich eine Kostenzusage zu bekommen für Dinge, die
kassenrechtlich klar ausgeschlossen sind.

Keine Ahnung, wo Du das alle Tage mitbekommst. Ich hab mich schon oft
gewundert, was da klaglos übernommen wird.

Marte
 
Am 19.01.2023 um 17:05 schrieb Martin Gerdes:
Eric Bruecklmeier <u@5i7.de> schrieb:

An meinem letzten Arbeitsplatz hatte ich ein Gespräch mit einem
Kollegen über ein gesundheitliches Problem. Auf meine Frage,
ob er $XYZ schonmal anschauen lassen hat: \"Nein, das zahlt die
Kasse ja nicht.\"

Jemand der > 100k€/a verdient, leidet lieber, als ein paar hundert €
aus eigener Tasche zu bezahlen.

Alufelgen für 2k€ sind aber kein Problem. Da fällt mir echt nix mehr ein.

:)

Vermutlich liegt das aber auch an dem Vollkaskokonstruktionsfehler der KV.

Da kommt einiges zusammen. Einmal die rechtliche Lage: Die KASSE ist
Vertragspartner des Arztes, nicht etwa der KassenPATIENT. Letzterer ist
rechtlich lediglich Objekt.

Wohl war, diesen KV Wahnsinn hätte man längst abschaffen sollen - aber
da traut sich natürlich niemand ran.

Und dann natürlich die Erstattungspraxis der gesetzlichen Kassen, aber
auch der Beihilfe: Sollte sich ein Untertan erdreisten, selbst etwas
Besseres haben zu wollen, pflegen die Staatsorgane regelmäßig die
Unterstützung komplett zu versagen, so daß der Untertan die Sache
komplett selbst bezahlen soll.

Nach meiner Erfahrung ist die Beihilfe deutlich flexibler als die PKV.

Gesetzliche Kassen wehren sich auch mächtig gegen Selbstzahler. Der
Untertan soll unwissend und unmündig gehalten werden.

Viele Deutsche sind aber ganz gern Untertan. Am kritischsten
diesbezüglich sind übrigens Beihilfeberechtigte, die obstinat verlangen:
\"Für mich nur das Allerbeste -- aber die Beihilfe muß es zahlen!\"

Das ergibt sich halt irgendwo aus der staatlichen Alimentierung.

Ein Sinn für die Kosten kann so natürlich nicht entstehen (was
staatlicherseits auch gewünscht ist).

Ich erlebe das alle Tage, wie Leute \"kämpfen\" wie die Löwen, um
ausnahmsweise für sich eine Kostenzusage zu bekommen für Dinge, die
kassenrechtlich klar ausgeschlossen sind.

Meine Rede! Ich hab keinerlei Probleme Leistungen selbst zu bezahlen,
wenn ich der Meinung bin, es nutzt mir und keiner sonst zahlt dafür.

Das ganze System ist völlig am Arsch - aber natürlich traut sich auch da
keiner ran...
 
Hi Martin,

Ich auch, und doch stimme ich Marc zu. Eine Fehlsichtigkeit ist ein
behandlungsbedürftiger Krankheitszustand wie etwa Plattfüße auch.

Es gibt auch andere behandlungsbedürftige Krankheitszustände, die ganz
selbstverständlich nicht von der Krankenkasse übernommen werden: Hunger
z. B. oder noch schlimmer Durst, Wärme zählt ebenfalls dazu.
Der nächste Winter kommt bestimmt, ohne Heizung werde ich erfrieren.
Muss mir die Krankenkasse jetzt auch noch die Heizung finanzieren?

Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich

Wieso? Fehlsichtigkeit führt deutlich weniger schnell zum Tod als
Erfrierungen, Hunger oder Durst.

Als freistaatlicher Beamter dürftest Du deine Gesundheitsbedürfnisse
sehr wohl bei der Beihilfe anzumelden wissen.

Die fühlt sich dafür nicht zuständig. Ich bin ja zu 100 % versichert,
damit fällt der Beihilfeanspruch ersatzlos weg. Bin ich selbst schuld,
weiß ich und nehme es in Kauf. Richtig finden muss ich das trotzdem
nicht. Das ist ein bisschen komplizierter und nicht ganz der richtige
Platz hier. Nur so weit: Das private Krankenversicherungswesen ist IMHO
ein Asozialsystem, noch schlimmer als das gesetzliche. Da will ich aus
ganz simplen moralischen Gründen nicht mitmachen.
 
Am 19.01.2023 um 18:38 schrieb Eric Bruecklmeier:
Am 19.01.2023 um 17:05 schrieb Martin Gerdes:
Eric Bruecklmeier <u@5i7.de> schrieb:

An meinem letzten Arbeitsplatz hatte ich ein Gespräch mit einem
Kollegen über ein gesundheitliches Problem. Auf meine Frage,
ob er $XYZ schonmal anschauen lassen hat: \"Nein, das zahlt die
Kasse ja nicht.\"

Jemand der > 100k€/a verdient, leidet lieber, als ein paar hundert €
aus eigener Tasche zu bezahlen.

Alufelgen für 2k€ sind aber kein Problem. Da fällt mir echt nix mehr ein.

:)

Vermutlich liegt das aber auch an dem Vollkaskokonstruktionsfehler der KV.

Da kommt einiges zusammen. Einmal die rechtliche Lage: Die KASSE ist
Vertragspartner des Arztes, nicht etwa der KassenPATIENT. Letzterer ist
rechtlich lediglich Objekt.

Wohl war, diesen KV Wahnsinn hätte man längst abschaffen sollen - aber
da traut sich natürlich niemand ran.

Und dann natürlich die Erstattungspraxis der gesetzlichen Kassen, aber
auch der Beihilfe: Sollte sich ein Untertan erdreisten, selbst etwas
Besseres haben zu wollen, pflegen die Staatsorgane regelmäßig die
Unterstützung komplett zu versagen, so daß der Untertan die Sache
komplett selbst bezahlen soll.

Nach meiner Erfahrung ist die Beihilfe deutlich flexibler als die PKV.

Nicht flexibler, sondern sie hat andere Kriterien für die
Kostenerstattung, und das ist auch noch nach den diversen Beihilferegeln
von Bund und Ländern unterschiedlich geregelt.

Viele Deutsche sind aber ganz gern Untertan. Am kritischsten
diesbezüglich sind übrigens Beihilfeberechtigte, die obstinat verlangen:
\"Für mich nur das Allerbeste -- aber die Beihilfe muß es zahlen!\"

Das ergibt sich halt irgendwo aus der staatlichen Alimentierung.

Aber die Beihilfe zahlt auch nicht alles, was mancher
Beihilfeberechtigte gern so hätte. Auch dort legt der Leistungskatalog
das fest.

Detlef

--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)
 
Am 19.01.2023 um 18:47 schrieb Detlef Meißner:
Am 19.01.2023 um 18:38 schrieb Eric Bruecklmeier:
Am 19.01.2023 um 17:05 schrieb Martin Gerdes:
Eric Bruecklmeier <u@5i7.de> schrieb:

An meinem letzten Arbeitsplatz hatte ich ein Gespräch mit einem
Kollegen über ein gesundheitliches Problem. Auf meine Frage,
ob er $XYZ schonmal anschauen lassen hat: \"Nein, das zahlt die
Kasse ja nicht.\"

Jemand der > 100k€/a verdient, leidet lieber, als ein paar hundert €
aus eigener Tasche zu bezahlen.

Alufelgen für 2k€ sind aber kein Problem. Da fällt mir echt nix mehr ein.

:)

Vermutlich liegt das aber auch an dem Vollkaskokonstruktionsfehler der KV.

Da kommt einiges zusammen. Einmal die rechtliche Lage: Die KASSE ist
Vertragspartner des Arztes, nicht etwa der KassenPATIENT. Letzterer ist
rechtlich lediglich Objekt.

Wohl war, diesen KV Wahnsinn hätte man längst abschaffen sollen - aber
da traut sich natürlich niemand ran.

Und dann natürlich die Erstattungspraxis der gesetzlichen Kassen, aber
auch der Beihilfe: Sollte sich ein Untertan erdreisten, selbst etwas
Besseres haben zu wollen, pflegen die Staatsorgane regelmäßig die
Unterstützung komplett zu versagen, so daß der Untertan die Sache
komplett selbst bezahlen soll.

Nach meiner Erfahrung ist die Beihilfe deutlich flexibler als die PKV.

Nicht flexibler,

Wenn ich *flexibler* schreibe, dann meine ich schon *flexibler*.

sondern sie hat andere Kriterien für die
Kostenerstattung, und das ist auch noch nach den diversen Beihilferegeln
von Bund und Ländern unterschiedlich geregelt.

Viele Deutsche sind aber ganz gern Untertan. Am kritischsten
diesbezüglich sind übrigens Beihilfeberechtigte, die obstinat verlangen:
\"Für mich nur das Allerbeste -- aber die Beihilfe muß es zahlen!\"

Das ergibt sich halt irgendwo aus der staatlichen Alimentierung.

Aber die Beihilfe zahlt auch nicht alles, was mancher
Beihilfeberechtigte gern so hätte.

Ja klar, selbstverständlich tut sie das nicht.
 
Am 15.01.2023 um 09:32 schrieb Marc Haber:

Wenn man fehlsichtig ist, und das sind ab einem gewissen Alter nahezu
alle Menschen, sollte man das bestmöglich korrigieren. Es ist ein
Trauerspiel, dass sowas in Deutschland nicht vom Gesundheitssystem
übernommen wird.

Das kann man natürlich so machen, muß dann allerdings auch höhere Beiträge zum
Gesundheitssystem akzeptieren. Ob Du eine Mehrheit für so einen Vorschlag
bekommst?

Andererseits wird üblicherweise Homöopathie von der GKV übernommen, eine
Behandlungsform die jenseits des Placebo-Effektes keinerlei Wirksamkeit
nachweisen kann.

Bernd
 
Am 19.01.2023 um 20:02 schrieb Bernd Laengerich:
Am 15.01.2023 um 09:32 schrieb Marc Haber:

Wenn man fehlsichtig ist, und das sind ab einem gewissen Alter nahezu
alle Menschen, sollte man das bestmöglich korrigieren. Es ist ein
Trauerspiel, dass sowas in Deutschland nicht vom Gesundheitssystem
übernommen wird.

Das kann man natürlich so machen, muß dann allerdings auch höhere Beiträge zum
Gesundheitssystem akzeptieren. Ob Du eine Mehrheit für so einen Vorschlag
bekommst?

Das gab\'s ja mal vor etlichen Jahren.
Da gab\'s auch Goldzähne und Prothesen auf Krankenschein.
Ist gestrichen worden.
Jetzt laufen wieder etliche mit zahnlosen Mündern rum.

Detlef

--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)
 
Eric Bruecklmeier <u@5i7.de> schrieb:

Da kommt einiges zusammen. Einmal die rechtliche Lage: Die KASSE ist
Vertragspartner des Arztes, nicht etwa der KassenPATIENT. Letzterer ist
rechtlich lediglich Objekt.

Wohl wahr, diesen KV Wahnsinn hätte man längst abschaffen sollen - aber
da traut sich natürlich niemand ran.

Die KV ist nochmal ein neues Faß.

Ich hatte es vom System GKV, das \"Versicherung\" heißt, aber keine ist.

Und dann natürlich die Erstattungspraxis der gesetzlichen Kassen, aber
auch der Beihilfe: Sollte sich ein Untertan erdreisten, selbst etwas
Besseres haben zu wollen, pflegen die Staatsorgane regelmäßig die
Unterstützung komplett zu versagen, so daß der Untertan die Sache
komplett selbst bezahlen soll.

Nach meiner Erfahrung ist die Beihilfe deutlich flexibler als die PKV.

Die Beihilfe müht sich sehr (aus Kostengründen?) ihr Erstattungsniveau
auf GKV-Niveau zu drücken. Verschiednene Beamte legen aber großen Wert
darauf, \"besser\" behandelt zu werden als \"ein Kassenpatient\", sind aber
im Zweifelsfall dann nicht bereit, eigenes Geld draufzulegen. Diese
Kombination nervt bisweilen.

\"Für mich nur das Allerbeste -- aber die Beihilfe muß es zahlen!\"

Das ergibt sich halt irgendwo aus der staatlichen Alimentierung.

Nein.

Das ganze System ist völlig am Arsch - aber natürlich traut sich auch da
keiner ran ...

Da traut sich ständig einer ran -- und hinterher ist es noch
komplizierter, als es vorher war.
 
Marte Schwarz <marte.schwarz@gmx.de> schrieb:

Gesetzliche Kassen wehren sich auch mächtig gegen Selbstzahler.

Bis hierher bin ich ganz bei Dir. Ich bin freiwillig Versicherter und
weiß um die Schikanen, die man damit auf sich nimmt. Ich beklage mich
aber nicht.

Der freiwillig in der GKV Versicherte KANN als Selbstzahler gehen, aber
er muß es nicht. Wenn Du es tust, tust Du es mit Bedacht.

Man trifft die Entscheidung GKV <-> PKV sinnvollerweise in jungen
Jahren. In Deinem Alter ist es nicht mehr wirtschaftlich, die
Entscheidung nochmal zu ändern.

Ich habe die meine bis heute nicht bereut. Kommt vielleicht noch.
 
Marte Schwarz <marte.schwarz@gmx.de> schrieb:

Als freistaatlicher Beamter dürftest Du deine Gesundheitsbedürfnisse
sehr wohl bei der Beihilfe anzumelden wissen.

Die fühlt sich dafür nicht zuständig. Ich bin ja zu 100 % versichert,
damit fällt der Beihilfeanspruch ersatzlos weg.

Bis auf minimale Reste.

Bin ich selbst schuld, weiß ich und nehme es in Kauf. Richtig finden
muss ich das trotzdem nicht. Das ist ein bisschen komplizierter und
nicht ganz der richtige Platz hier.

Wieso nicht? Ist hier nicht alles Thema?

Nur so weit: Das private Krankenversicherungswesen ist IMHO
ein Asozialsystem, noch schlimmer als das gesetzliche.

Diesbezüglich kann man gegenteiliger Meinung sein.
So manche Praxis könnte ohne die Quersubventionierung durch die
PKV-Patienten zumachen.

> Da will ich aus ganz simplen moralischen Gründen nicht mitmachen.

Es zwingt Dich niemand.
 
Marte Schwarz wrote:
Es gibt auch andere behandlungsbedürftige Krankheitszustände, die ganz
selbstverständlich nicht von der Krankenkasse übernommen werden: Hunger
z. B. oder noch schlimmer Durst,

Nein. Hunger und Durst sind äußere Einflüsse die von außen verändert
werden können/müssen. Krankheiten sind innere Fehlfunktionen des
Körpers, die entweder von innen behandelt oder von außen in den
Symptomen gemildert werden können. Die Krankenversicherung in jeder Form
beschäftigt sich nur mit diesen. Fehlsichtigkeit gehört wie andere
Minder- und Fehlfunktionen von Organen dazu.

Wieso? Fehlsichtigkeit führt deutlich weniger schnell zum Tod als
Erfrierungen, Hunger oder Durst.

Vom Auto überfahren werden geht auch schnell. Als Folge des Unfalls
können behandlungsfähige körperliche Einschränkungen entstehen genau wie
als Folge von Hunger oder Kälte. Die fallen dann wieder in das Raster
hinein. Die Frage nach dem Selbstverschulden stellt sich hier nicht,
genau wie den sehr viel häufigeren Sportunfällen oder dem noch
häufigeren Rauchen und Übergewicht. Es wird immer wieder versucht, das
zu thematisieren.


--
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Am 19.01.2023 um 21:18 schrieb Martin Gerdes:
Eric Bruecklmeier <u@5i7.de> schrieb:

Da kommt einiges zusammen. Einmal die rechtliche Lage: Die KASSE ist
Vertragspartner des Arztes, nicht etwa der KassenPATIENT. Letzterer ist
rechtlich lediglich Objekt.

Wohl wahr, diesen KV Wahnsinn hätte man längst abschaffen sollen - aber
da traut sich natürlich niemand ran.

Die KV ist nochmal ein neues Faß.

Ich hatte es vom System GKV, das \"Versicherung\" heißt, aber keine ist.

Die KV gehört aber zu diesem seltsamen System und ist zudem unnötig wie
ein Kropf.

Und dann natürlich die Erstattungspraxis der gesetzlichen Kassen, aber
auch der Beihilfe: Sollte sich ein Untertan erdreisten, selbst etwas
Besseres haben zu wollen, pflegen die Staatsorgane regelmäßig die
Unterstützung komplett zu versagen, so daß der Untertan die Sache
komplett selbst bezahlen soll.

Nach meiner Erfahrung ist die Beihilfe deutlich flexibler als die PKV.

Die Beihilfe müht sich sehr (aus Kostengründen?) ihr Erstattungsniveau
auf GKV-Niveau zu drücken.

Das kann ich definitiv nicht bestätigen.

Verschiednene Beamte legen aber großen Wert
darauf, \"besser\" behandelt zu werden als \"ein Kassenpatient\", sind aber
im Zweifelsfall dann nicht bereit, eigenes Geld draufzulegen. Diese
Kombination nervt bisweilen.

\"Für mich nur das Allerbeste -- aber die Beihilfe muß es zahlen!\"

Das ergibt sich halt irgendwo aus der staatlichen Alimentierung.

Nein.

Ich meinte fühlt\" aus Sicht der Leistungsempfänger - die
Anspruchshaltung kommt daher.

Das ganze System ist völlig am Arsch - aber natürlich traut sich auch da
keiner ran ...

Da traut sich ständig einer ran -- und hinterher ist es noch
komplizierter, als es vorher war.

Nein, es traut sich niemand wirklich ran, es wird lediglich außen ein
weiteres Teil angeschraubt - an den Kern geht man nicht ran. Und das
wird sich wohl (z.T. auch wegen exzellenter Lobbyarbeit) auch nicht ändern.
 
Am 20.01.2023 um 08:06 schrieb Eric Bruecklmeier:

> Ich meinte fühlt\" aus Sicht der Leistungsempfänger - die

Die Batterien meiner Tastatur scheinen sich zu verabschieden: getippt
hatte ich natürlich: \"gefühlt\"
 
Hi Martin,
> Ich hatte es vom System GKV, das \"Versicherung\" heißt, aber keine ist.

Was sonst?

> Da traut sich ständig einer ran

Das hätte ich übersehen.
Ich warte auf die Bürgerversicherung, in die alle einbezahlen, ohne
Obergrenze. Diese Beitragsbemessungsgrenze ist einfach asozial. Mir tun
die 18 % doch kaum weh, aber meiner Haushaltshilfe sehr wohl.

Wer dann jenseits der GKV-Leistungen was haben will, soll die Differenz
selbst bezahlen oder meinetwegen auch per Zusatzversicherung aufstocken.
Alles andere ist einfach schrecklich.

Marte
 
Hi Martin,
Als freistaatlicher Beamter dürftest Du deine Gesundheitsbedürfnisse
sehr wohl bei der Beihilfe anzumelden wissen.
Die fühlt sich dafür nicht zuständig. Ich bin ja zu 100 % versichert,
damit fällt der Beihilfeanspruch ersatzlos weg.

Bis auf minimale Reste.

Die sind so minimal, dass ich seit über 10 Jahren nichts davon
mitbekommen hätte.

Bin ich selbst schuld, weiß ich und nehme es in Kauf. Richtig finden
muss ich das trotzdem nicht. Das ist ein bisschen komplizierter und
nicht ganz der richtige Platz hier.
Nur so weit: Das private Krankenversicherungswesen ist IMHO
ein Asozialsystem, noch schlimmer als das gesetzliche.

Diesbezüglich kann man gegenteiliger Meinung sein.
So manche Praxis könnte ohne die Quersubventionierung durch die
PKV-Patienten zumachen.

Das ist ein so häufig wiederholtes Scheinargument, dass es manche schon
fast glauben wollen. Diese armen Ärzte, die ums schiere Überleben
kämpfen müssen :-(

Da will ich aus ganz simplen moralischen Gründen nicht mitmachen.
Es zwingt Dich niemand.

Aber man wird schon heftigst genötigt. Sich dem zu widersetzen,
erfordert schon ein gutes Maß an Überzeugung und Schmerzbereitschaft.

Marte
 
Hi Bernd,
Andererseits wird üblicherweise Homöopathie von der GKV übernommen, eine
Behandlungsform die jenseits des Placebo-Effektes keinerlei Wirksamkeit
nachweisen kann.

Doch, sie vergrößert die Wirkung des Placebos bei entsprechender
Zielgruppe erheblich. Das übertriff zielgruppenorientiert nicht selten
die Wirkung klassischer Medikation. Man bezahlt diese Medikamente genau
deshalb, weil sie bei entsprechendem Klientel sehr gut und preiswert wirken.
Es gehört aus meiner Sicht zu den schlimmeren Dingen, dass man den
Placeboeffekt nicht konstruktiver einsetzt und erforscht (warum das
nicht passiert, ist mir wiederum klar).

Marte
 

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