Warum Leistungsanpassung bei HF

Ulrich Strate (df4kv@web.de) postete:

... Man trifft allerdings immer wieder auf die Aussagen
"reflektierte Leistung wird in der Endstufe in Wärme umgesetzt",
Diese Aussage macht durchaus Sinn. Es ist der ungünsigste Fall für die
Endstufe, wenn sie optimal an das Kabel angepasst ist und am anderen Ende
des Kabels die Verbindung zur Antenne unterbrochen ist.

Das Betrachten des ungünstigsten Falls sollte bei der Abschätzung der
Wärmebelastung der Endstufe dazu gehören.

Verwirrung wird oft _gestiftet,_ wenn in einer Diskussion um Anpassung nicht
die *angepasste* Speiseleitung, sondern die *abgestimmte* Speiseleitung
betrachtet wird.
Natürlich macht man dies, ohne zu erwähnen, dass es nicht mehr um Anpassung
auf den Wellenwiderstand des Kabels geht, sondern um die Abstimmung der
gesamten Stecke von Endstufe zur Antenne auf Sendefrequenz.

Daher auch die Schmalbandvoraussetzung;
Manchmal wird die geänderte Betrachtungsweise auch ganz vorsichtig
angedeutet. ;-)

Gruß
Joachim
 
Joachim Wehlack wrote:
Ulrich Strate (df4kv@web.de) postete:


... Man trifft allerdings immer wieder auf die Aussagen
"reflektierte Leistung wird in der Endstufe in Wärme umgesetzt",


Diese Aussage macht durchaus Sinn.
Wie bei allen Einfachst-Aussagen, kann man auch dieser einen gewissen
pädagogischen Sinn nicht absprechen (->respektvoller Umgang mit teurem
Gerät),..

Es ist der ungünsigste Fall für die
Endstufe, wenn sie optimal an das Kabel angepasst ist und am anderen Ende
des Kabels die Verbindung zur Antenne unterbrochen ist.
...das ändert jedoch nichts daran, daß die Aussage im allgemeinen (d. h.
für viele klassische Endstufenschaltungen) falsch,..


Das Betrachten des ungünstigsten Falls sollte bei der Abschätzung der
Wärmebelastung der Endstufe dazu gehören.
...und für genauere Betrachtungen daher dort nicht zu gebrauchen ist.

Gruß
Ulrich
 
Ulrich Strate schrieb

... Man trifft allerdings immer wieder auf die Aussagen
"reflektierte Leistung wird in der Endstufe in Wärme umgesetzt",

Ich glaube, dass nicht immer die Wärme ist, die der Endstufe
gefährlich wird, sondern die sich aufbauende Spannung
durch Nichtanpassung.
Da sollten Gegentaktendstufen, welche in beide Richtungen
"Masse" sehen am sichersten arbeiten.

Gruss Kurt
 
Ulrich Strate (df4kv@web.de) postete:

Joachim Wehlack wrote:
Ulrich Strate (df4kv@web.de) postete:
... Man trifft allerdings immer wieder auf die Aussagen
"reflektierte Leistung wird in der Endstufe in Wärme umgesetzt",

Es ist der ungünsigste Fall für die
Endstufe, wenn sie optimal an das Kabel angepasst ist und am anderen Ende
des Kabels die Verbindung zur Antenne unterbrochen ist.

..das ändert jedoch nichts daran, daß die Aussage im allgemeinen (d. h.
für viele klassische Endstufenschaltungen) falsch,..
Für viele Schaltungen ist diese Aussage falsch und für viele Schaltungen ist
sie richtig.

Es kommt immer darauf an, wovon man spricht. Spricht man über abgestimmte
Speiseleitungen, dann ist sie falsch.
Spricht man über angepasste Speiseleitungen, das ist die Regel, wenn man
über *Anpassung* spricht, dann ist sie richtig.

Ist das Thema also Anpassung, dann stimmt diese Aussage weil man von einer
stimmenden Anpassung zwischen Endstufe (+Trafo) und Antennenkabel ausgeht.
Jeder der _keine_ abgestimmte, sondern eine *angepasste* Speiseleitung will,
wird sich genau darum bemühen, dass die Anpassung zwischen Endstufe und
Speiseleitung stimmt. Und dann wird die zurücklaufende Leistung auch
vollständig von der Endstufe aufgenommen.

Wie häufig kommt es denn vor, dass die die obige Aussage falsch ist, wenn
man eine angepasste und keine abgestimmte Speiseleitung verwendet? Kannst
du mir ein Beispiel nennen, in dem bei angepasster Speiseleitung keine
Anpassung zwischen Endstufe und Antennenkabel erwünscht ist?

Wenn ich hier den Unterschied zwischen Anpassung und Abstimmung (auf
Resonanzfrequenz) so hervorhebe, dann deshalb, weil du offenbar diesen
Kerninhalt meines Postings ignoriert hast. ;-)

Gruß
Joachim
 
Oliver Bartels wrote:

( Real geschehen: $KUNDE kauft 2,4 GHz TV-System mit 4W
Endstufe - ja, mit Frequenzzuteilung - nein, gottseidank nicht
bei uns - und meint: "Ach, die Antenne kann ich doch kleiner
machen, die stört optisch nur." Nunja, das war ein teurer Versuch. )
Vor etwa zwei Jahren habe ich versucht bei einem gebraucht gekauften PKW die
GSM Freisprechanlage zu demontieren - bis dato ist mir bei dem Fahrzeug
auch keine GSM Antenne aufgefallen. Unter dem Armaturenbrett kam dann ein
GSM HF-Verstärker zum vorschein mit einer Kupplung und entsprechender
Weiche auf die Teleskopantenne für das Autoradio.

Gruß,

Ralf
 
Joachim Wehlack wrote:
Ulrich Strate (df4kv@web.de) postete:


Joachim Wehlack wrote:

Ulrich Strate (df4kv@web.de) postete:

... Man trifft allerdings immer wieder auf die Aussagen
"reflektierte Leistung wird in der Endstufe in Wärme umgesetzt",

Es ist der ungünsigste Fall für die
Endstufe, wenn sie optimal an das Kabel angepasst ist und am anderen Ende
des Kabels die Verbindung zur Antenne unterbrochen ist.

..das ändert jedoch nichts daran, daß die Aussage im allgemeinen (d. h.
für viele klassische Endstufenschaltungen) falsch,..


Für viele Schaltungen ist diese Aussage falsch und für viele Schaltungen ist
sie richtig.
Das stimmt.
Es kommt immer darauf an, wovon man spricht. Spricht man über abgestimmte
Speiseleitungen, dann ist sie falsch.
Spricht man über angepasste Speiseleitungen, das ist die Regel, wenn man
über *Anpassung* spricht, dann ist sie richtig.
Nein.

Ist das Thema also Anpassung, dann stimmt diese Aussage weil man von einer
stimmenden Anpassung zwischen Endstufe (+Trafo) und Antennenkabel ausgeht.
Jeder der _keine_ abgestimmte, sondern eine *angepasste* Speiseleitung will,
wird sich genau darum bemühen, dass die Anpassung zwischen Endstufe und
Speiseleitung stimmt. Und dann wird die zurücklaufende Leistung auch
vollständig von der Endstufe aufgenommen.
An dieser Stelle kommt es auf die Schaltung der Endstufe an.
Joerg hatte bereits darauf hingewiesen: Endstufen, die nach dem
Schalter/Energiespeicher-Prinzip arbeiten, also z. B. die klassischen
HF-Leistungsverstärker mit Tankkreis in C-(oder B-) Betrieb, werden zwar
auf einen optimalen Arbeitswiderstand ausgelegt, dieser tritt jedoch
nicht nach außen als ohmscher Verlustwiderstand in Erscheinung, der
reflektierte Leistung wieder in Wärme umwandeln könnte. Es gibt nur
einen kleinen (Schalter-)Verlustwiderstand, der sich z. B. bei Röhren
durch die Anodenrestspannung bestimmt. Linear ist dieses System erst
_nach_ dem Ausgangskreis, daher sind trotz Leistungsanpassung auch
Wirkungsgrade von deutlich über 0,5 möglich (das war offenbar das
Mißverständnis bei der Ursprungsfrage).
Was dort bei Fehlanpassung passiert, hängt von der Art der Last ab: bei
offenem Ausgang tritt keine thermische Überbelastung auf, aber es kann
Spannungsüberschläge geben, bei kurzgeschlossenem Ausgang kann die
thermische Belastung des Schalters(Röhre) /sehr groß/ werden. Beide
Fälle haben nichts mit dem Bild von der HF-Leistung, die erst erzeugt
wird und dann wieder zurückkommt, zu tun; es ist für diese Art von
Verstärker ganz einfach unbrauchbar.

Wie häufig kommt es denn vor, dass die die obige Aussage falsch ist, wenn
man eine angepasste und keine abgestimmte Speiseleitung verwendet?
Siehe oben.

Kannst
du mir ein Beispiel nennen, in dem bei angepasster Speiseleitung keine
Anpassung zwischen Endstufe und Antennenkabel erwünscht ist?
Das war nicht die Frage; es ging darum, welche Auswirkungen eine
eventuelle Fehlanpassung hat.

Wenn ich hier den Unterschied zwischen Anpassung und Abstimmung (auf
Resonanzfrequenz) so hervorhebe, dann deshalb, weil du offenbar diesen
Kerninhalt meines Postings ignoriert hast. ;-)
Bei Endstufen, die ein einstellbares Anpaßnetzwerk am Ausgang verwenden,
ist diese Unterscheidung in weiten Grenzen irrelevant; man sieht sich
die zu erwartenden Leitungsverluste an, und kann danach entscheiden, ob
noch eine Anpassung am antennenseitigen Ende vorgenommen werden muß.

Gruß
Ulrich
 
Ulrich Strate (df4kv@web.de) postete:

Joachim Wehlack wrote:
Ulrich Strate (df4kv@web.de) postete:
Joachim Wehlack wrote:
Ist das Thema also Anpassung, dann stimmt diese Aussage weil man von
einer stimmenden Anpassung zwischen Endstufe (+Trafo) und Antennenkabel
ausgeht. Jeder der _keine_ abgestimmte, sondern eine *angepasste*
Speiseleitung will, wird sich genau darum bemühen, dass die Anpassung
zwischen Endstufe und Speiseleitung stimmt. Und dann wird die
zurücklaufende Leistung auch vollständig von der Endstufe aufgenommen.

An dieser Stelle kommt es auf die Schaltung der Endstufe an.
Die Schaltung der Endstufe ist am Konzept (angepasste oder abgestimmte
Speiseleitung) orientiert.
Endstufen für angepasste Speiseleitung sind die typischen breitbandigen
Transistorendstufen ohne Schwingkreis (aber in der Regel mit Trafo) am
Ausgang. Kannst du mir für diese an die Kabelimpedanz angepassten Endstufen
erläutern, wie die reflektierte zurücklaufende Leistung nicht aufgenommen
werden kann?

Joerg hatte bereits darauf hingewiesen: Endstufen, die nach dem
Schalter/Energiespeicher-Prinzip arbeiten, also z. B. die klassischen
HF-Leistungsverstärker mit Tankkreis in C-(oder B-) Betrieb, werden zwar
auf einen optimalen Arbeitswiderstand ausgelegt, dieser tritt jedoch
nicht nach außen als ohmscher Verlustwiderstand in Erscheinung, der
reflektierte Leistung wieder in Wärme umwandeln könnte. Es gibt nur
einen kleinen (Schalter-)Verlustwiderstand, der sich z. B. bei Röhren
durch die Anodenrestspannung bestimmt. Linear ist dieses System erst
_nach_ dem Ausgangskreis, daher sind trotz Leistungsanpassung auch
Wirkungsgrade von deutlich über 0,5 möglich (das war offenbar das
Mißverständnis bei der Ursprungsfrage).
Ungünstig, dass du nun gerade eine Endstufe beschreibst, die auf Abstimmung
und nicht auf Anpassung konzipiert ist.

Das Hin- und Herpendeln der Energie im Schwingkreis ist etwas anderes als
die Reflexion bei Fehlanpassung der Antenne. Und dieser Unterschied
manifestiert sich gerade im Vorhandensein von Abstimmmöglichkeiten in/an
der Endstufe.

Was dort bei Fehlanpassung passiert, hängt von der Art der Last ab: bei
offenem Ausgang tritt keine thermische Überbelastung auf, aber es kann
Spannungsüberschläge geben, bei kurzgeschlossenem Ausgang kann die
thermische Belastung des Schalters(Röhre) /sehr groß/ werden. Beide
Fälle haben nichts mit dem Bild von der HF-Leistung, die erst erzeugt
wird und dann wieder zurückkommt, zu tun; es ist für diese Art von
Verstärker ganz einfach unbrauchbar.
Genauso ist es. Diese Art Verstärker, die du beschreibst ist nicht typisch
für die Verwendung an angepasster Speiseleitung, hat also mit dem Thema
Leistungsanpassung nicht viel zu tun. Du beschreibst gerade eine völlig
andere Baustelle.

Wie häufig kommt es denn vor, dass die die obige Aussage falsch ist, wenn
man eine angepasste und keine abgestimmte Speiseleitung verwendet?

Siehe oben.
Du schriebst _nichts_ über Reflexionen in der angepassten Speiseleitung.

Kannst
du mir ein Beispiel nennen, in dem bei angepasster Speiseleitung keine
Anpassung zwischen Endstufe und Antennenkabel erwünscht ist?

Das war nicht die Frage; es ging darum, welche Auswirkungen eine
eventuelle Fehlanpassung hat.
Und Fehlanpassung kann es *nur* geben, wenn man Anpassung anstrebt, also das
Konzept der angepassten Speiseleitung verfolgt. Ansonsten gibt es da kein
"Fehl...".

Wenn ich hier den Unterschied zwischen Anpassung und Abstimmung (auf
Resonanzfrequenz) so hervorhebe, dann deshalb, weil du offenbar diesen
Kerninhalt meines Postings ignoriert hast. ;-)

Bei Endstufen, die ein einstellbares Anpaßnetzwerk am Ausgang verwenden,
ist diese Unterscheidung in weiten Grenzen irrelevant;
Sicher ist Anpassung bei Endstufen, die auf Abstimmung eines Schwingkreises
(der aus der kompletten Last gebildet wird) konzipiert sind, weitgehend
irrelevant. Diese Endstufen haben mit dem Thema Anpassung einfach nichts zu
tun. Ich frage mich, wieso die immer wieder ausgegraben werden, wenn es um
Anpassung geht.
Aber wie ist es denn bei Endstufen, die mit dem Thema Anpassung etwas zu tun
haben, denen also die Abstimmmöglichkeit fehlt weil sie z.B. breitbandig
arbeiten müssen?

Gruß
Joachim
 
Joachim Wehlack wrote:
Ulrich Strate (df4kv@web.de) postete:


Joachim Wehlack wrote:

Ulrich Strate (df4kv@web.de) postete:

Joachim Wehlack wrote:

Ist das Thema also Anpassung, dann stimmt diese Aussage weil man von
einer stimmenden Anpassung zwischen Endstufe (+Trafo) und Antennenkabel
ausgeht. Jeder der _keine_ abgestimmte, sondern eine *angepasste*
Speiseleitung will, wird sich genau darum bemühen, dass die Anpassung
zwischen Endstufe und Speiseleitung stimmt. Und dann wird die
zurücklaufende Leistung auch vollständig von der Endstufe aufgenommen.

An dieser Stelle kommt es auf die Schaltung der Endstufe an.


Die Schaltung der Endstufe ist am Konzept (angepasste oder abgestimmte
Speiseleitung) orientiert.
Wieso das denn? Natürlich kann man eine abstimmbare Endstufe auch an
einer angepaßten Speiseleitung betreiben, das ist doch auch ein sehr
häufiger Fall. Die Entscheidung, ob man eine Leitung angepaßt betreiben
will, kann z. B. davon abhängen, wie nahe man an die Belastungsgrenze
eines Koaxkabels herangeht.

Endstufen für angepasste Speiseleitung sind die typischen breitbandigen
Transistorendstufen ohne Schwingkreis (aber in der Regel mit Trafo) am
Ausgang. Kannst du mir für diese an die Kabelimpedanz angepassten Endstufen
erläutern, wie die reflektierte zurücklaufende Leistung nicht aufgenommen
werden kann?
Du schriebst:
| Diese Aussage macht durchaus Sinn. Es ist der ungünsigste Fall für die
| Endstufe, wenn sie optimal an das Kabel angepasst ist und am anderen Ende
| des Kabels die Verbindung zur Antenne unterbrochen ist.

Da steht "die Endstufe", Dein Satz sollte also ganz allgemein für alle
Endstufen gelten. Nehmen wir also den Fall der Tankkreis-Endstufe, die
an einer angepaßten Leitung betrieben wird, der Endstufenausgang ist
dann optimal an die Kabelimpedanz angepaßt. Jetzt tritt der ungünstige
Fall ein, z. B.: die Antenne wird verstimmt (bei der gegenwärtigen
Wetterlage nicht ganz unwahrscheinlich), und es gibt Reflektionen auf
der Leitung. Auch wenn jetzt die Endstufe _nicht_ nachgestimmt wird,
kommt man mit dem Satz von der "reflektierten Leistung, die die Endstufe
aufheizt", eben nicht weiter, darauf habe ich hingewiesen.

Gruß
Ulrich
 
Ulrich Strate (df4kv@web.de) postete:

Joachim Wehlack wrote:
Ulrich Strate (df4kv@web.de) postete:
Joachim Wehlack wrote:
Ulrich Strate (df4kv@web.de) postete:
Joachim Wehlack wrote:
Ist das Thema also Anpassung, dann stimmt diese Aussage weil man von
einer stimmenden Anpassung zwischen Endstufe (+Trafo) und Antennenkabel
ausgeht. Jeder der _keine_ abgestimmte, sondern eine *angepasste*
Speiseleitung will, wird sich genau darum bemühen, dass die Anpassung
zwischen Endstufe und Speiseleitung stimmt. Und dann wird die
zurücklaufende Leistung auch vollständig von der Endstufe aufgenommen.

An dieser Stelle kommt es auf die Schaltung der Endstufe an.

Die Schaltung der Endstufe ist am Konzept (angepasste oder abgestimmte
Speiseleitung) orientiert.

Wieso das denn? Natürlich kann man eine abstimmbare Endstufe auch an
einer angepaßten Speiseleitung betreiben, das ist doch auch ein sehr
häufiger Fall.
Wirklich? Dass man es kann, ist klar, dass man es macht ist nicht so klar.
Wie würde so etwas aussehen? Angenommen man hat 50 Ohm Koaxkabel. Dann würde
man die Endstufe an einem 50 Ohm Dummyload abstimmen und dann umschalten.
Nur so kann man von einer Anpassung an die Kabelimpedanz ausgehen. Nur so
hat man eine angepasste Speiseleitung.
Die Abstimmung am angeschlossenen Kabel führt immer zu einer abgestimmten
Speiseleitung.
Wer macht diese Abstimmung am 50 Ohm Dummyload (ohne am Kabel nachzustimmen)
wirklich und willst du dies als häufige Anwendung (im Vergleich wozu?)
bezeichnen?

Endstufen für angepasste Speiseleitung sind die typischen breitbandigen
Transistorendstufen ohne Schwingkreis (aber in der Regel mit Trafo) am
Ausgang. Kannst du mir für diese an die Kabelimpedanz angepassten
Endstufen erläutern, wie die reflektierte zurücklaufende Leistung nicht
aufgenommen werden kann?

Du schriebst:
| Diese Aussage macht durchaus Sinn. Es ist der ungünsigste Fall für die
| Endstufe, wenn sie optimal an das Kabel angepasst ist und am anderen
| Ende des Kabels die Verbindung zur Antenne unterbrochen ist.

Da steht "die Endstufe", Dein Satz sollte also ganz allgemein für alle
Endstufen gelten.
Ja und wir befinden uns in einem Thread, in dem es um *Anpassung* geht.
Endstufen, die da keine Rolle spielen, betrachte ich nicht. Ich versuche
beim Thema zu bleiben. Der Satz gilt also ganz allgemein für Endstufen, die
in diesem Thread relevant sind.

Nehmen wir also den Fall der Tankkreis-Endstufe, die
an einer angepaßten Leitung betrieben wird, der Endstufenausgang ist
dann optimal an die Kabelimpedanz angepaßt.
Warum keine *typischen* Anwendungen? Beantworte bitte die Frage, ob die
kritisierte Aussage *typischerweise* zutrifft.

Jetzt tritt der ungünstige
Fall ein, z. B.: die Antenne wird verstimmt (bei der gegenwärtigen
Wetterlage nicht ganz unwahrscheinlich), und es gibt Reflektionen auf
der Leitung.
OK. Es wird dann eine Leistung in den Ausgang der Endstufe (also rückwärts)
eingespeist.

Wo genau bleibt diese Leistung? Da die Endstufe mit 50 Ohm am Kabel
erscheint (Leistungsanpassung), kann diese Leistung nicht wieder in das
Kabel hinein reflektiert werden. Was passiert mit dieser Energie, wenn sie
nicht in der Endstufe in Wärme umgesetzt wird?

Auch wenn jetzt die Endstufe _nicht_ nachgestimmt wird,
kommt man mit dem Satz von der "reflektierten Leistung, die die Endstufe
aufheizt", eben nicht weiter, darauf habe ich hingewiesen.
Dann sage bitte wo diese Leistung bleibt. Sind wir uns einig, dass eine
Reflexion zurück in das Kabel, bei optimaler Anpassung der Endstufe an das
Kabel, nicht stattfinden kann?
Aus meiner Sicht kann diese Energie nur in der Endstufe in Wärme umgesetzt
werden.

Gruß
Joachim
 
Joachim Wehlack wrote:
Ulrich Strate (df4kv@web.de) postete:

... Man trifft allerdings immer wieder auf die Aussagen
"reflektierte Leistung wird in der Endstufe in Wärme umgesetzt",

Diese Aussage macht durchaus Sinn. Es ist der ungünsigste Fall für die
Endstufe, wenn sie optimal an das Kabel angepasst ist und am anderen
Ende des Kabels die Verbindung zur Antenne unterbrochen ist.
die Endstufe ist nicht an das Kabel sondern an die Last angepasst.
 
Joachim Wehlack wrote:
Ulrich Strate (df4kv@web.de) postete:

Die Schaltung der Endstufe ist am Konzept (angepasste oder abgestimmte
Speiseleitung) orientiert.

Wieso das denn? Natürlich kann man eine abstimmbare Endstufe auch an
einer angepaßten Speiseleitung betreiben, das ist doch auch ein sehr
häufiger Fall.


Wirklich? Dass man es kann, ist klar, dass man es macht ist nicht so klar.
??

Wie würde so etwas aussehen? Angenommen man hat 50 Ohm Koaxkabel. Dann würde
man die Endstufe an einem 50 Ohm Dummyload abstimmen und dann umschalten.
Nur so kann man von einer Anpassung an die Kabelimpedanz ausgehen. Nur so
hat man eine angepasste Speiseleitung.
Du hast offenbar ein Verständnisproblem.
Nicht der Generator bestimmt, ob eine Leitung angepaßt ist, sondern der
_Abschluß_ am anderen Ende. Auch wenn Du einen Generator mit 100 Ohm
Ausgangswiderstand anschließt, bleibt es eine angepaßte Speiseleitung,
sofern am antennenseitigen Ende 50 Ohm anliegen.

Die Abstimmung am angeschlossenen Kabel führt immer zu einer abgestimmten
Speiseleitung.
Das wird ja immer abenteuerlicher..

Wer macht diese Abstimmung am 50 Ohm Dummyload (ohne am Kabel nachzustimmen)
wirklich und willst du dies als häufige Anwendung (im Vergleich wozu?)
bezeichnen?
Da es für Anpassung ausreicht, das antennenseitige Ende mit 50 Ohm
abzuschließen, stellt sich dieser Wert auch automatisch am Generatorende
ein, wenn dort auf optimale Leistungsauskopplung abgestimmt wird.
Der Schritt mit der Dummyload ist dafür also überflüssig (genaugenommen
sogar schädlich, weil dann bei kleinen Abweichungen der Dummyload-Z von
der Kabelimpedanz keine optimale Leistungsauskopplung stattfindet), und
daher wirst Du auch nicht viele Leute antreffen, die so etwas machen.

Nehmen wir also den Fall der Tankkreis-Endstufe, die
an einer angepaßten Leitung betrieben wird, der Endstufenausgang ist
dann optimal an die Kabelimpedanz angepaßt.


Warum keine *typischen* Anwendungen? Beantworte bitte die Frage, ob die
kritisierte Aussage *typischerweise* zutrifft.


Jetzt tritt der ungünstige
Fall ein, z. B.: die Antenne wird verstimmt (bei der gegenwärtigen
Wetterlage nicht ganz unwahrscheinlich), und es gibt Reflektionen auf
der Leitung.


OK. Es wird dann eine Leistung in den Ausgang der Endstufe (also rückwärts)
eingespeist.

Wo genau bleibt diese Leistung? Da die Endstufe mit 50 Ohm am Kabel
erscheint (Leistungsanpassung), kann diese Leistung nicht wieder in das
Kabel hinein reflektiert werden. Was passiert mit dieser Energie, wenn sie
nicht in der Endstufe in Wärme umgesetzt wird?



Auch wenn jetzt die Endstufe _nicht_ nachgestimmt wird,
kommt man mit dem Satz von der "reflektierten Leistung, die die Endstufe
aufheizt", eben nicht weiter, darauf habe ich hingewiesen.

Dann sage bitte wo diese Leistung bleibt. Sind wir uns einig, dass eine
Reflexion zurück in das Kabel, bei optimaler Anpassung der Endstufe an das
Kabel, nicht stattfinden kann?
Nein.

Aus meiner Sicht kann diese Energie nur in der Endstufe in Wärme umgesetzt
werden.
Siehe voriges + Joergs Posting. Im Idealfall sitzt in der Endstufe nur
ein verlustloser Schalter, der gar keine Leistung absorbieren kann. An
dieser Stelle versagt auch das Modell vom Sender als lineare
Spannungsquelle mit Innenwiderstand=50 Ohm, es gibt nur eine
"einseitige" Anpassung. Der reflektierten Energie bleibt nichts anderes
übrig, als wieder zu dem Ende zu fließen, wo eine Chance auf
"Verbratung" besteht.

Gruß
Ulrich
 
Peter Voelpel wrote:
Joachim Wehlack wrote:

Diese Aussage macht durchaus Sinn. Es ist der ungünsigste Fall für die
Endstufe, wenn sie optimal an das Kabel angepasst ist und am anderen
Ende des Kabels die Verbindung zur Antenne unterbrochen ist.

die Endstufe ist nicht an das Kabel sondern an die Last angepasst.
Also an den Leerlauf?
 
Lars Mueller wrote:
Peter Voelpel wrote:

Joachim Wehlack wrote:

Diese Aussage macht durchaus Sinn. Es ist der ungünsigste Fall
für die Endstufe, wenn sie optimal an das Kabel angepasst ist und
am anderen Ende des Kabels die Verbindung zur Antenne
unterbrochen ist.

die Endstufe ist nicht an das Kabel sondern an die Last angepasst.

Also an den Leerlauf?
natürlich nicht, auch wenn Joachim das offenbar so machen will
 
Peter Voelpel wrote:
Lars Mueller wrote:
Peter Voelpel wrote:

Joachim Wehlack wrote:

am anderen Ende des Kabels die Verbindung zur Antenne
unterbrochen ist.

die Endstufe ist nicht an das Kabel sondern an die Last angepasst.

Also an den Leerlauf?

natürlich nicht, auch wenn Joachim das offenbar so machen will
Nein, Joachim wollte die Impedanz der Endstufe konstant (50Ohm)
belassen. Ein nicht ganz unüblicher Fall. Seine Frage, wo die Leistung
denn dann bleibe, wurde mit so einem Unsinn, wie dem idealen Schalter
und der automatisch angepaßten Impedanz (Antennentuner) abgeschmettert.
Darum ging es hier IMHO aber nicht. Ein idealter Schalter wäre eine
Spannungsanpassung und der Antennentuner ist für die Diskussion einfach
nicht hilfreich, da nur unnötig verkomplizierend. Es macht auch keinen
Sinn, eine Unterbrechung vor der Antenne einfach mit dem Antennentuner
kompensieren zu wollen. Damit schmilzt man bestenfalls das Kabel.

Gruß Lars
 
Lars Mueller wrote:

Nein, Joachim wollte die Impedanz der Endstufe konstant (50Ohm)
belassen. Ein nicht ganz unüblicher Fall.
das ist der Regelfall.
Trotdem wird nicht das Kabel angepasst, sondern die Last.
Das heisst ein 50 Ohm Kabel an einen Senderausgang mit 50Ohm
angeschlossen stellt keine Last von 50 Ohm dar.
Angepasste Leitung heisst ja, dass das Kabel an die Impedanzen zwischen
Senderausgang und Antenne angepasst ist

Seine Frage, wo die Leistung
denn dann bleibe, wurde mit so einem Unsinn, wie dem idealen Schalter
und der automatisch angepaßten Impedanz (Antennentuner)
abgeschmettert.
wo hast Du das denn gelesen?

Die Aussage ist, dass die Leistung wieder zur Antenne zurück reflektiert
wird

Darum ging es hier IMHO aber nicht. Ein idealter
Schalter wäre eine Spannungsanpassung
was hat ein idealer Schalter in Endstufen, wie er annähernd zum Beispiel in
Class-E Endstufen ja verwendet wird, mit Spannungsanpassung zu tun?
Die Art der Anpassung und die Vorgänge auf dem Kabel bleiben die gleichen.

und der Antennentuner ist für
die Diskussion einfach nicht hilfreich, da nur unnötig
ein Antennentuner wurde mit keiner Silbe erwähnt

Gruss
Peter
 
Peter Voelpel wrote:
Lars Mueller wrote:

Nein, Joachim wollte die Impedanz der Endstufe konstant (50Ohm)
belassen. Ein nicht ganz unüblicher Fall.

das ist der Regelfall.
Dann sind wir uns ja wenigstens schon einmal in einem Punkt einig.

Trotdem wird nicht das Kabel angepasst, sondern die Last.
Für beliebige Leitungslängen muß beides angepaßt sein.

Das heisst ein 50 Ohm Kabel an einen Senderausgang mit 50Ohm
angeschlossen stellt keine Last von 50 Ohm dar.
Mach das Kabel so lang, daß vom Ausgang kaum noch etwas zum Eingang
zurück reflektiert wird und es tut genau das, was du gerade bestreitest.

Angepasste Leitung heisst ja, dass das Kabel an die Impedanzen zwischen
Senderausgang und Antenne angepasst ist
Das klingt mir zu schwammig, um es weiter zu kommentieren.

Seine Frage, wo die Leistung
denn dann bleibe, wurde mit so einem Unsinn, wie dem idealen Schalter
und der automatisch angepaßten Impedanz (Antennentuner)
abgeschmettert.

wo hast Du das denn gelesen?
Hier im Thread, sofern ich es nicht mißverstanden habe. So
aggressionsreich, wie der Text geschrieben war, wollte ich das
Gesamtkunstwerk nicht allzu lange lesen. Zitat folgt.

Die Aussage ist, dass die Leistung wieder zur Antenne zurück reflektiert
wird
Und das bedeutet eben Fehlanpassung. Nimm als möglichst einfache Quelle
eine Antenne, dann wird es dir klar werden.

Darum ging es hier IMHO aber nicht. Ein idealter
Schalter wäre eine Spannungsanpassung

was hat ein idealer Schalter in Endstufen, wie er annähernd zum Beispiel in
Class-E Endstufen ja verwendet wird, mit Spannungsanpassung zu tun?
Die Art der Anpassung und die Vorgänge auf dem Kabel bleiben die gleichen.
Nimm den wirklich idealen Schalter ohne R,L,C und schalte zwischen 0V
und 12V hin und her. Welche Impedanz hat der Sender? Wie ist das
Verhältnis zur Impedanz der Senke?

und der Antennentuner ist für
die Diskussion einfach nicht hilfreich, da nur unnötig

ein Antennentuner wurde mit keiner Silbe erwähnt
Sollte ich da etwas mißverstanden haben?

Message-ID: <dmda05$38a$00$1@news.t-online.com>
---Zitat---
"abzuschließen, stellt sich dieser Wert auch automatisch am
^^^^^^^^^^^
Generatorende ein, wenn dort auf optimale Leistungsauskopplung
abgestimmt wird. Der Schritt mit der Dummyload ist dafür also
^^^^^^^^^^^^^^^
überflüssig (genaugenommen sogar schädlich, weil dann bei kleinen
Abweichungen der Dummyload-Z von der Kabelimpedanz keine optimale
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
Leistungsauskopplung stattfindet), und daher wirst Du auch nicht
viele Leute antreffen, die so etwas machen."
---Zitatende---

Einige darauf hindeutende Stellen habe ich unterstrichen.

Um allen möglichen Fehlspekulationen auch meinerseits ein Ende zu
bereiten, habe ich in einen laufenden Sender (kommerzielles Modul, kein
Zirkulator vorhanden) im gleichen Frequenzbereich deutlich mehr Leistung
hinein gegeben, als es selbst sendete. (Impedanz aller Teile: 50 Ohm.)
Rate mal, was mit der Leistung laut Richtkoppler passiert ist?

a:) Die Leistung wurde überwiegend zurück reflektiert
b:) Die Leistung blieb fast vollständig im Sender

Es darf geraten werden, welche Leistung ich in welcher Richtung jeweils
gemessen habe. Vorwärtsrichtung des Richtkopplers war Sender 1., Sender
2 war am Ausgang, die Kabel verlustarm.

Gruß Lars

PS: Ja, alle Teile funktionieren noch. *aufholzklopf*
 
Ulrich Strate (df4kv@web.de) postete:

Joachim Wehlack wrote:
Ulrich Strate (df4kv@web.de) postete:
Wie würde so etwas aussehen? Angenommen man hat 50 Ohm Koaxkabel. Dann
würde man die Endstufe an einem 50 Ohm Dummyload abstimmen und dann
umschalten. Nur so kann man von einer Anpassung an die Kabelimpedanz
ausgehen. Nur so hat man eine angepasste Speiseleitung.

Du hast offenbar ein Verständnisproblem.
Nicht der Generator bestimmt, ob eine Leitung angepaßt ist, sondern der
_Abschluß_ am anderen Ende.
Der Rothammel schreibt (10.Auflage, S.88) dazu:
"Die zur Energieübertragung benutzte Speiseleitung muß ebenfalls der
Anpassungsbedingung genügen. Ihr Wellenwiderstand Z muß gleich Ri *und*
gleich Ra sein.

Ri = Z = Ra (5.14.)".

Ri ist der Innenwiderstand des Generators und Ra der Lastwiderstand.

Und auf Seite 96 beginnt die Erläuterung der angepassten Speiseleitung mit
der "Anpassungsbedingung nach Gl.(5.14)"

Diese Anpassung von Generator an die Kabelimpedanz ist der Normalfall bei
der Masse der Sender. Ausnahmen gibt es bei recht wenigen Sendern die im
Bereich tieferer Frequenzen (z.B. KW) arbeiten. Bei diesen Ausnahmen wird
dann mit einer abgestimmten Speiseleitung gearbeitet. Das ist aber ein ganz
anderes Thema.
Die Masse der heutigen Sender arbeitet in Frequenzbereichen, bei denen diese
Art der Ankopplung keine Rolle mehr spielt.

Auch wenn Du einen Generator mit 100 Ohm
Ausgangswiderstand anschließt, bleibt es eine angepaßte Speiseleitung,
sofern am antennenseitigen Ende 50 Ohm anliegen.
Selbst dann würde nur ein *Teil* der reflektierten Leistung wieder zur
Antenne laufen. Der größte Teil der rücklaufenden Leistung wird
aufgenommen. Was genau wird damit?

Nehmen wir also den Fall der Tankkreis-Endstufe, die
an einer angepaßten Leitung betrieben wird, der Endstufenausgang ist
dann optimal an die Kabelimpedanz angepaßt.
Also gibt es dann _keine_ Reflexion der an der Endstufe ankommenden (von der
Antenne reflektierten) Leistung.

Jetzt tritt der ungünstige
Fall ein, z. B.: die Antenne wird verstimmt (bei der gegenwärtigen
Wetterlage nicht ganz unwahrscheinlich), und es gibt Reflektionen auf
der Leitung.

OK. Es wird dann eine Leistung in den Ausgang der Endstufe (also
rückwärts) eingespeist.

Wo genau bleibt diese Leistung?
Kannst du die wichtigste Frage zu diesem Thema nicht beantworten?

Da die Endstufe mit 50 Ohm am Kabel
erscheint (Leistungsanpassung), kann diese Leistung nicht wieder in das
Kabel hinein reflektiert werden. Was passiert mit dieser Energie, wenn
sie nicht in der Endstufe in Wärme umgesetzt wird?

Siehe voriges + Joergs Posting. Im Idealfall sitzt in der Endstufe nur
ein verlustloser Schalter, der gar keine Leistung absorbieren kann.
Das ist nun wirklich Unsinn. Welche Wirkwiderstände gibt es denn im
*Realfall* in der Endstufe?

An
dieser Stelle versagt auch das Modell vom Sender als lineare
Spannungsquelle mit Innenwiderstand=50 Ohm, es gibt nur eine
"einseitige" Anpassung. Der reflektierten Energie bleibt nichts anderes
übrig, als wieder zu dem Ende zu fließen, wo eine Chance auf
"Verbratung" besteht.
Du bist schon wieder bei der abgestimmten Speiseleitung. Also mal weg von
dem Sonderfall der 0 Grad Phasenverschiebung zwischen hin- und
rücklaufender Welle. Alle Phasenverschiebungen sind möglich.

Wenn dir Idealfälle angenehmer sind, dann gehen wir doch mal von einem
Phasenunterschied von 180 Grad zwischen hinlaufender und rücklaufender
Welle aus. Willst du wirklich sagen, dass diese rücklaufende Leistung sich
zur hinlaufenden Welle addiert? Ernsthaft? Und du kannst dies auch wirklich
begründen?

Gruß
Joachim
 
Peter Voelpel (df3kv@t-online.de) postete:

Lars Mueller wrote:

Nein, Joachim wollte die Impedanz der Endstufe konstant (50Ohm)
belassen. Ein nicht ganz unüblicher Fall.

das ist der Regelfall.
Trotdem wird nicht das Kabel angepasst, sondern die Last.
Und der Generator. Beides wird an die Kabelimpedanz angepasst. Natürlich nur
bei angepasster Speiseleitung, die hier das Thema ist.

Bei abgestimmter Speiseleitung ist es anders.

Das heisst ein 50 Ohm Kabel an einen Senderausgang mit 50Ohm
angeschlossen stellt keine Last von 50 Ohm dar.
Das sagt niemand.

Angepasste Leitung heisst ja, dass das Kabel an die Impedanzen zwischen
^^^^^^^^^
Senderausgang und Antenne angepasst ist
*Zwischen* Senderausgang und Antenne gibt es die Impedanz des Kabels. Und an
diese Impedanz wird beides angepasst.

Die Aussage ist, dass die Leistung wieder zur Antenne zurück reflektiert
wird
Dies geht nur bei abgestimmter, nicht bei angepasster Speiseleitung.

Es gab hier noch keine Erklärung, *wie* die rücklaufende Energie reflektiert
werden soll. Denken wir mal ein eine Phasenverschiebung von 180 Grad bei
der rücklaufenden Welle gegenüber der Hinlaufenden.

Um sicher zu gehen, dass nicht "aus Versehen" die abgestimmte Speiseleitung
als Argument herangezogen wird, könnten wir für diese Frage nicht auf eine
Frequenz und Bandbreite ausweichen, bei der die abgestimmte Speiseleitung
nicht mehr funktioniert? Dann wären wir doch sicher, nicht aneinander
vorbei zu reden. Das wäre doch nützlich, oder?

Gruß
Joachim
 
Joachim Wehlack wrote:

Nein, Joachim wollte die Impedanz der Endstufe konstant (50Ohm)
belassen. Ein nicht ganz unüblicher Fall.

das ist der Regelfall.
Trotdem wird nicht das Kabel angepasst, sondern die Last.

Und der Generator. Beides wird an die Kabelimpedanz angepasst.
Natürlich nur bei angepasster Speiseleitung, die hier das Thema ist.
welchen Generatore meinst Du?
Oben ist doch schon die Rede von der Senderendstufe, der Generator, der
diese treibt ist für die Betrachtung doch uninteressant

Bei abgestimmter Speiseleitung ist es anders.
da ist es natürlich genau so

Das heisst ein 50 Ohm Kabel an einen Senderausgang mit 50Ohm
angeschlossen stellt keine Last von 50 Ohm dar.

Das sagt niemand.
hörte sich bei Dir allerdings so an

Angepasste Leitung heisst ja, dass das Kabel an die Impedanzen
zwischen

^^^^^^^^^
Senderausgang und Antenne angepasst ist

*Zwischen* Senderausgang und Antenne gibt es die Impedanz des Kabels.
Und an diese Impedanz wird beides angepasst.
sicher, sonst wäre es keine angepasste Speiseleitung,
angepasst wird aber die Antenne mit dem Kabel, nicht das Kabel als solches.
Der Senderausgang wird auf eine Systemimpedanz angepasst, in der Regel 50
Ohm.

Die Aussage ist, dass die Leistung wieder zur Antenne zurück
reflektiert wird

Dies geht nur bei abgestimmter, nicht bei angepasster Speiseleitung.
das gilt für alle stehenden Wellen

Es gab hier noch keine Erklärung, *wie* die rücklaufende Energie
reflektiert werden soll.
es bilden sich stehende Wellen aus, auf dem Kabel pendelt Blindleistung, ein
Energiietransport findet nicht statt, auf dem Kabel ensteht dadurch
Zusatzdämpfung, die Endstufe liefert keine volle Leistung da keine
Leistungsanpassung besteht und diese Leistung -Kabeldämpfung erhält die
Antenne.
Wird die Endstufe auf diese neue Impedanz leistungsangepasst erhält die
Antenne die volle Leistung abzüglich Kabeldämpfung

Um sicher zu gehen, dass nicht "aus Versehen" die abgestimmte
Speiseleitung als Argument herangezogen wird, könnten wir für diese
Frage nicht auf eine Frequenz und Bandbreite ausweichen, bei der die
abgestimmte Speiseleitung nicht mehr funktioniert? Dann wären wir
doch sicher, nicht aneinander vorbei zu reden. Das wäre doch
nützlich, oder?
es gibt es keine Frequenz auf der eine abgestimmte Speiseleitung nicht
funktioniert, ist tägliches Brot bei der Erstellung von
Leitungstransformatoren und Phasenschiebern.

Und was die Bandbreite angeht, die Antenne hat eine begrenzte Bandbreite
 
Joachim Wehlack wrote:
Ulrich Strate (df4kv@web.de) postete:


Joachim Wehlack wrote:

Ulrich Strate (df4kv@web.de) postete:
Wie würde so etwas aussehen? Angenommen man hat 50 Ohm Koaxkabel. Dann
würde man die Endstufe an einem 50 Ohm Dummyload abstimmen und dann
umschalten. Nur so kann man von einer Anpassung an die Kabelimpedanz
ausgehen. Nur so hat man eine angepasste Speiseleitung.

Du hast offenbar ein Verständnisproblem.
Nicht der Generator bestimmt, ob eine Leitung angepaßt ist, sondern der
_Abschluß_ am anderen Ende.


Der Rothammel schreibt (10.Auflage, S.88) dazu:
"Die zur Energieübertragung benutzte Speiseleitung muß ebenfalls der
Anpassungsbedingung genügen. Ihr Wellenwiderstand Z muß gleich Ri *und*
gleich Ra sein.

Ri = Z = Ra (5.14.)".

Ri ist der Innenwiderstand des Generators und Ra der Lastwiderstand.
Hier muß man zuerst einmal etwas sortieren. Unter "angepaßter
Speiseleitung" versteht man eine Leitung, auf der keine stehenden Wellen
auftreten. Das ist immer dann erfüllt, wenn das _lastseitige_ Ende der
Leitung mit Z abgeschlossen ist. Der Generatorwiderstand ist für diese
Betrachtung egal; es gibt _keine_ stehenden Wellen auf der Leitung, auch
wenn Ri != Z ist. Es wird in diesem Fall lediglich weniger Leistung
übertragen, das ist alles. Der Rothammel faßt aus Vereinfachungsgründen
zwei Bedingungen zusammen (Du hast beim Zitat einen Vordersatz
weggelassen, aus dem es klarer wird):
(1) Ra=Z: Bedingung für angepaßte Speiseleitung
(2) Ri=Z: Leistungsanpassung am Senderausgang

Beide Bedingungen sind im allgemeinen jedoch unabhängig voneinander, und
man kann sich leicht überlegen, daß man (auch breitbandig) gleichzeitig
sowohl optimale Leistungsauskopplung als auch reflektionsfreien
Energietransport ("angepaßte Speiseleitung") in Richtung Antenne
realisieren kann, auch _ohne_ daß man am senderseitigen Ende auf die
Leitungsimpedanz anpassen muß. Für Sendezwecke reicht eine Anpassung in
_einer_ Richtung immer aus.

Anders sieht es z. B. bei Messungen, bei denen der Wirkungsgrad keine
Rolle spielt, aus (z. B. Meßsender->RX-Eingang), da kommt es darauf an,
daß man die ins System ausgekoppelte Meßsenderleistung möglichst genau
festlegen kann, daher Meßsender->Abschwächer->RX, falls dann vom
RX-Eingang etwas reflektiert wird, gibt es keine Meßfehler durch
Rückreflektion..

Und auf Seite 96 beginnt die Erläuterung der angepassten Speiseleitung mit
der "Anpassungsbedingung nach Gl.(5.14)"

Diese Anpassung von Generator an die Kabelimpedanz ist der Normalfall bei
der Masse der Sender. Ausnahmen gibt es bei recht wenigen Sendern die im
Bereich tieferer Frequenzen (z.B. KW) arbeiten. Bei diesen Ausnahmen wird
dann mit einer abgestimmten Speiseleitung gearbeitet. Das ist aber ein ganz
anderes Thema.
Nein. Siehe oben.

Nochmal: eine "abgestimmte Speiseleitung" arbeitet mit stehenden Wellen
und nutzt die Transformationseigenschaften der Leitung aus. Eine
Leitung, die am Ende reflektionsfrei abgeschlossen ist, wird keine
"abgestimmte Speiseleitung", auch dadurch nicht, daß am Senderausgang
ein abstimmbarer Schwingkreis sitzt.

Die Masse der heutigen Sender arbeitet in Frequenzbereichen, bei denen diese
Art der Ankopplung keine Rolle mehr spielt.
Schön, jetzt können wir beide noch länger OT aufzählen, was es heute
noch so alles gibt: "Die Masse der heutigen Sendeempfangsgeräte kann
Klingeltöne aus dem Internet laden", "Die Masse der heutigen
Landtiere hat sechs Beine".. Hier ging es allein um die
(Nicht-)Allgemeingültigkeit der Aussage: "reflektierte Leistung wird in
der Endstufe absorbiert".

Auch wenn Du einen Generator mit 100 Ohm
Ausgangswiderstand anschließt, bleibt es eine angepaßte Speiseleitung,
sofern am antennenseitigen Ende 50 Ohm anliegen.


Selbst dann würde nur ein *Teil* der reflektierten Leistung wieder zur
Antenne laufen. Der größte Teil der rücklaufenden Leistung wird
aufgenommen. Was genau wird damit?
Von welcher rücklaufenden Leistung sprichst Du?

Nehmen wir also den Fall der Tankkreis-Endstufe, die
an einer angepaßten Leitung betrieben wird, der Endstufenausgang ist
dann optimal an die Kabelimpedanz angepaßt.


Also gibt es dann _keine_ Reflexion der an der Endstufe ankommenden (von der
Antenne reflektierten) Leistung.
Welche Leistung sollte dort reflektiert werden?

Jetzt tritt der ungünstige
Fall ein, z. B.: die Antenne wird verstimmt (bei der gegenwärtigen
Wetterlage nicht ganz unwahrscheinlich), und es gibt Reflektionen auf
der Leitung.

OK. Es wird dann eine Leistung in den Ausgang der Endstufe (also
rückwärts) eingespeist.

Wo genau bleibt diese Leistung?


Kannst du die wichtigste Frage zu diesem Thema nicht beantworten?


Da die Endstufe mit 50 Ohm am Kabel
erscheint (Leistungsanpassung), kann diese Leistung nicht wieder in das
Kabel hinein reflektiert werden. Was passiert mit dieser Energie, wenn
sie nicht in der Endstufe in Wärme umgesetzt wird?

Siehe voriges + Joergs Posting. Im Idealfall sitzt in der Endstufe nur
ein verlustloser Schalter, der gar keine Leistung absorbieren kann.


Das ist nun wirklich Unsinn. Welche Wirkwiderstände gibt es denn im
*Realfall* in der Endstufe?
Was soll daran Unsinn sein? In der Praxis (Klasse-C-Endstufe) wird eine
Röhre mit kurzen Impulsen durchgesteuert. Die Energie der
Ausgangsimpulse wird im Tankkreis gespeichert und an einen
Arbeitswiderstand Ra abgegeben (mechanisch analog: Masse-Feder-System
mit periodischer Impulsanregung). Verlustleistung entsteht während der
kurzen Zeitspanne, in der Ia*Ua>0 ist. Beim idealen Schalter gibt es
_keine_ Verlustleistung, bei der Röhre kommt man recht nahe dran, denn
Wirkungsgrade >80% sind möglich (sogar Löschfunkensender sollen bereits
über 65% erreicht haben). Schon aus der Wirkungsgradbetrachtung wird
klar, daß der Arbeitswiderstand _nicht_ als Verlustwiderstand in der
Endstufe auftauchen kann, denn dann wäre der Wirkungsgrad automatisch
<50%. Als Verlustwiderstand würde man z. B. Rv=Verlustleistung/Iaeff^2
ansetzen, dieser Wert ist aber bei Klasse B und C immer deutlich kleiner
als der Auskoppelwiderstand Ra. Damit ist auch klar: Da am Tankkreis
eine Leistungsanpassung auf Ra durchgeführt wird, kann aus der
umgekehrten Richtung eingespeiste (von der Antenne reflektierte)
Leistung nicht vollständig absorbiert werden, denn dazu müßte das
Kreis-Transformationsverhältnis auf den wesentlich kleineren Rv
eingestellt sein. => Auch mit _angepaßter_ Leitung wird Energie, die von
der Antenne zu dem obigen Sender reflektiert wird (z. B. plötzlich
auftretende Fehlanpassung, SWR springt von 1 auf 3) nicht vollständig im
Sender absorbiert, auch dann nicht, wenn dort _nicht_ nachgestimmt wird.
Aus Energieerhaltungsgründen muß also auch dann ein Teil dieser
reflektierten Energie wieder zur Last strömen.

Falls man jetzt zusätzlich noch nachstimmt, kann man dafür sorgen, daß
die maximale Leistung von der Endstufe ausgekoppelt, und die gesamte
reflektierte Energie wieder zur Antenne fließt: erst dann
hat man die "abgestimmte Speiseleitung".

Gruß
Ulrich
 

Welcome to EDABoard.com

Sponsor

Back
Top