Verständnissfrage Röhrenschaltung

Georg Richter schrieb:

Der Schaltplan schreibt i.d.R. den Innenwiderstand des
Messgerätes vor, mit dem die im Plan genannten Spannungen
gemessen wurden/werden sollten. Ist z.B. ein Instrument
mit 1 kiloOhm je Volt genannt wird ein Röhrenvoltmeter
mit 1 MegaOhm je Volt je nach Messpunkt ziemlich intolerant
danebenliegen.
OK, Der Hersteller schreibt im Schaltplan Spannungsmesser 666 Ohm/Volt,
ich messe meistens mit Oszi (1MOhm Impedanz). Wie ist das mit den Ohm
pro Volt zu verstehen? Bei 1V belaste ich den Messpunkt mit 666 Ohm und
bei 10V mit 6k6 ? oder wie???


Jogis Röhrenbude
Der Jogi konnte mir mit meinen Fragen bezüglich der Schaltung nur
nahelegen doch in sein Forum zu posten, seine Seite ist aber eine gute
Informationsquelle.

Aber die geballte Kompetenz ist mir in d.s.e. lieber, weil ich ungerne
mit Web-Foren arbeite


rec.antiques.radio+phono
http://www.radiomuseum.org
Schau ich mir mal an...

so long
Bjoern
 
Bjoern Wieck <eat_this_spammer@t-online.de> schrieb:

OK, Der Hersteller schreibt im Schaltplan Spannungsmesser 666
Ohm/Volt, ich messe meistens mit Oszi (1MOhm Impedanz). Wie ist das
mit den Ohm pro Volt zu verstehen? Bei 1V belaste ich den Messpunkt
mit 666 Ohm und bei 10V mit 6k6 ? oder wie???
Es war eine Verklausulierung des notwendigen Stroms für Vollausschlag,
indem man das Reziprok angegeben hat. Du hast also ein Messwerk, das
1,3 mA für den Vollausschlag benötigt und bei Spannungsmessung dann
mit rein passiven Vorwiderständen auskommt. Die besseren analogen
Multimeter damals hatten 50-ľA-Messwerke, also 20 kOhm/V.

--
cheers, J"org .-.-. --... ...-- -.. . DL8DTL

http://www.sax.de/~joerg/ NIC: JW11-RIPE
Never trust an operating system you don't have sources for. ;-)
 
In article <3m4qbeF14us9vU1@individual.net>,
Bjoern Wieck <eat_this_spammer@t-online.de> writes:
horst-d.winzler schrieb:

Schalte doch ersteinmal (so du es noch nicht getan hast) den Trafo auf
235V Netzspannung. Dann miß mal die Heizspannung. Sie sollte 6,3V +/-

Ja, das war sozusagen das erste was ich bei Erhalt des Gerätes gemacht
habe ;) Heizspannung ist nach 1h Betrieb 6,29V (gemessen mit DMM und
Oszi) schankend um 0.02V
Gut so, mehr als ausreichend.

Anodenspannung ist nach der Gleichrichterkur 281V und die -6,8V für die
Brummkompensation sind immernoch -6,8V
Ua ist zu hoch, Vorwiderling hinter dem Gleichrichter ist notwendig.
10% betragen. Das etwa 15min nach einschaltens des Gerätes. Dann können
wir uns über ev. notwendigen Widerstand im Anodenspannungskreis
unterhalten. Denn bei Röhrenradios sind +/- 10% kein Thema. Deshalb
empfehle ich bei diesen Messungen ein Röhrenvoltmeter. Die haben bereits
diese Toleranz "eingerechnet" ;-)


Nen Röhrenvoltmeter habe ich natürlich nicht, ich habe jetzt erstmal
neue Elkos bestellt: 100ľF /385V für die Siebung und die anderen Elkos
tausche ich gleich mit, der C69 = 4ľF ist komplett tot, tausche ich
gegen 4,7ľF / 350V und nen 2ľF gegen 2,2ľF / 100V der auch verdächtig
(augetretenes kristallisiertes Elektrolyt)aussieht.

... alle Elkos und eventuell mit Teer vergossene Papierkondensatoren
auswechseln und zwar ohne länger darüber nachzudenken.
Kritisch sind die Gitterkondensatoren die auf das Anodenpotential
der vorhergehenden Stufe koppeln. Bei nur geringen Restströmen verschieben
die Dinger bei dem hohen Eingangswiderstand der nachfolgenden Röhre
wirkungsvoll den Arbeitspunkt bis zum Tod des jeweiligen Ausgangsübertragers.

Alles wechseln!
Glühende Anodenbleche und seltsame Verzerrungen kommen meistens von den
Dingern. Kerkos und Styroflex dürfen bleiben.

Ich habe die Elkos mal mit dem Kapazitätsmessbereich meines DMM gemessen
(sofern man sowas Messung nennen darf..) und die Sieb-Elkos sahen
eigentlich noch gut aus. Auch der 2ľF ist noch im Bereich der Toleranz.
Der 4ľF ist wie gesagt komplett tot.

Inwieweit ist eigentlich das Ergebniss eines ca. 69 EUR DMM im
Kapazitätsmessbereich zuverlässig ? Die Elkos werden ja nicht so
betrieben, wie es nacher in der Schaltung der Fall ist.
Die Messung kannst Du i.A. in der Pfeife rauchen, die Kapazität ist meist
noch da, aber die Elkos sind völlig hochohmig, d.h. der ESR ist auf
unzulässig hohe Werte angestiegen und der Kondensator wird seiner
Siebaufgabe nicht gerecht.
Elko im Ratiodetektorfilter nicht vergessen, sonst wird eine eventuell
vorhandene AFC Taste zur "Bässewegtaste" umfunktioniert, weil die AFC
im Rahmen ihrer Möglichkeiten den Oszillator im Takt der NF nachsteuert.

Ich empfehle Dir über Deine Gleichrichterdioden noch 4 MKP's mit 10nF/630V
zu schalten, Du hast sonst eventuell Demodulationen von HF Einstreuungen
an den Dioden. Ohne Vorwiderstand hinter dem Gleichrichter erzeugst Du
auf Grund des geringeren Stromflußwinkels recht heftige Ladestromspitzen
die Störungen verursachen können.


Frag im Forum der Röhrenbude, die geballte technische Kompetenz für
Röhrenschaltungen und olle Radios ist dort...


Gruß,

Holm
--
L&P::Kommunikation GbR Holm Tiffe * Administration, Development
FreibergNet.de Internet Systems phone +49 3731 419010
Bereich Server & Technik fax +49 3731 4196026
D-09599 Freiberg * Am St. Niclas Schacht 13 http://www.freibergnet.de
 
Holm Tiffe schrieb:

Ua ist zu hoch, Vorwiderling hinter dem Gleichrichter ist notwendig.
Was meinst du wäre hier ein sinnvoller Vorwiderstand ?

Ich habe geplant 220R jeweils an + und - des Gleichrichters in Reihe zu
schalten.


.. alle Elkos und eventuell mit Teer vergossene Papierkondensatoren
auswechseln und zwar ohne länger darüber nachzudenken.
Dingern. Kerkos und Styroflex dürfen bleiben.
Elkos werden _alle_ getauscht, der Rest scheint nur Styroflex und Kerko
zu sein. Ich nehme an diese gelben dinger die von der Form her aussehen
wie 2W Lastwiderstände sind auch Kerkos.

Papier mit Teer werde ich wohl in einem Gerät BJ 1962 nicht mehr finden...

Die Messung kannst Du i.A. in der Pfeife rauchen, die Kapazität ist meist
noch da, aber die Elkos sind völlig hochohmig, d.h. der ESR ist auf
unzulässig hohe Werte angestiegen und der Kondensator wird seiner
Siebaufgabe nicht gerecht.
Ich dachte mir schon sowas.

Danke und
so long
Bjoern
 
Ich habe geplant 220R jeweils an + und - des Gleichrichters in Reihe zu
schalten.
Ich habe da schon erfolgreich mit 47 Ohm gearbeitet.


Papier mit Teer werde ich wohl in einem Gerät BJ 1962 nicht mehr finden...
Sagt das nicht. Ich habe schon welche aus einem Graetz FSG von '60 geholt.
WiMa's ohne zu zögern raus, Styroflex dürfen grundsätzlich bleiben, aber
verlassen würde
ich mich darauf nicht. Wenn die schon stark gelb angelaufen sind, sind die auch
gerne mal kaputt.
Keramik sind hauptsächlich nur mit Farbringen markiert. Elkos fielen mir damals
gar nicht mal
negativ auf. Wenn kein Material ausgetreten ist, sind die oft noch ok.
Allerdings solltest du, wenn du schwarze Widerstände findest immer nach einem
niederohmig gewordenen Elko suchen.

Die Messung kannst Du i.A. in der Pfeife rauchen, die Kapazität ist meist
noch da, aber die Elkos sind völlig hochohmig, d.h. der ESR ist auf
unzulässig hohe Werte angestiegen und der Kondensator wird seiner
Siebaufgabe nicht gerecht.
ACK

Gruß
Thomas
 
Hallo alle zusammen.

Erstmal vielen Dank an alle die mir mit guten Tips zur Seite gestanden
haben.

Die Restauration des Kuba (Imperial) 612T Stereo ist vollendet.

Zusammenfassung:
Nach erhalt des Gerätes war erstmal Grundreinigung angesagt,
ganz schön eklig was sich in 40 Jahren in so einem Radio an Staub und
festsitzender Dreck ansammelt.

Skalenscheibe gaaanz vorsichtig mit Spüli reinigen geht ganz gut, der
Aufdruck ist in der Regel nicht kratzfest.

Röhren genauso, die Aufschrift ist sowas von Labil und lässt sich schon
durch berühren abwischen.

Verharztes Öl in den Lagern lässt sich durch Hinzugabe von _wenig_ WD40
lösen.

Vor dem Ersteinschalten die Primärwicklung des Netztrafos auf 250V
gestellt, eingeschaltet, gewartet, aha! kommt Ton raus.
Spannung an der Heizwicklung 5,8V.. ok zuwenig, also Primärwicklung auf
235V eingestellt, nochmal gemessen jetzt 6,3V +- 0,02V Gut.
Anodenspannung bei 170V je nach Belastung der Lautsprecher.

UKW Bereich von 87-100 MHz ist nicht so wirklich schön, weil ich einige
Sender lieber höre die oberhalb 100MHz sind, d.s.e. befragt und
hilfreiche Antworten bekommen, in den alten Geräten sind Trimmkos
parallel zum Drehko eingebaut. Damit konnte ich das UKW Band nach meinen
Vorstellungen verschieben.

Zwischendurch vom Reinhard den Schaltplan zum Gerät bekommen (Super)
und beim lesen desselben Festgestellt das ich noch nie eine
Kaskodenschaltung gesehen geschweige begriffen hätte...
->Thread: Verständnissfrage Röhrenschaltung in d.s.e

Ausserdem ist die Anodenspannung zu klein, soll 260V laut Schaltplan
Ist 170V... Vorm Gleichrichter messe ich 243V Wechselspg.
Da wird wohl der Gleichrichter hin sein. Also Gleichrichter geöffnet
(ist so einer von AEG bei dem viele Selenplättchen mit Federdruck auf
Kontakte gepresst werden, alles im Alu-Gehäuse)
Habe dann 1N4007 reingebaut.. passte ins Gleichrichtergehäuse gut rein.
Anodenspg jetzt 280V.

Das Gerät arbeitet schon ganz gut wenn da nicht noch das fiese Brummen
im Leerlauf wäre und MW geht nicht so wirklich..

Also jetzt _alle_ Elkos getauscht und siehe da: Das Brummen ist komplett
weg, MW geht jetzt auch gut. (da war nen 2 ľF-Elko in Reihe der
EAA91-Diode...) Allerdings ist die Anodenspannung mit 317V viel zu hoch.

Muss ich nen Vorwiderling (Danke Holm für den Tip) einbauen... doch
welcher Wert?
Habe erstmal 220R Symetrisch an + und - am Gleichrichter probiert,
war zuviel R, Anodenspg auf 190V...
Dann 100R Symetrisch an + und - am Gleichrichter... schon gut, 253V
Anodenspg. Leider sind die 100R Widerstände nur 2W und wurden extrem heiss.
Schlussallerletzt habe ich jetzt nen 10W 220R Drahtwiderstand in Reihe
zum - Gleichrichteranschluss (hatte ich gerade da) gelegt.
Minus Anschluss deswegen, weil nach dem Gleichrichter Minus noch nen
Spannungsteiler kommt, der gegen Masse eine negative Hilfsspg für die
Entbrummung an die ECL86 Gitter legt.

Jetzt ist alles gut. Alle Spannungen sind etwa da wo sie hingehören...
Anode=263V, negative Hilfsspg=6,1V Heiz=6,3V, Ströme alle im Bereich
dessen was der Schaltplan hergibt.

Kann ich nur noch sagen: auf die nächsten 40 Jahre... :)

so long
Bjoern
 
Das übliche Problem: Selen-Gleichrichter lassen sich häufig nicht
ohne weiteres durch Si-Dioden oder -Gleichrichter ersetzen. Die ollen
Designer haben den Innenwiderstand der Selen-Teile mit einkalkuliert,
und mit Si-Dioden liegt die Anodenspannung dann oft einiges höher.

Ab und zu findet man aber noch Selen-Gleichrichter, falls hier jemand
zufällig E250C85 braucht (dient bei mir als Ersatz in einem alten RVM,
mußte aber ne ganze 10er Tüte kaufen). Die in Türmchen-Bauweise sind
allerdings schon lange vom Markt, man findet, wenn überhaupt nur die
flache Bauform.

Google mal nach "Selen-Gleichrichter", auf div. Röhrenbastler-Seiten
findest Du Ersatzschaltungen mit Si-Dioden, IIRC waren die Lösungen
ähnlich wie die, die Du gefunden hast.

Es ist übrigens nie verkehrt, bei defektem Gleichrichter auch mal die
Elkos auszutauschen, auch wenn sie noch OK erscheinen. In einem alten
Röhrenschaltungsbuch fand ich mal den Hinweis, daß ein Gleichrichter
selten ohne Grund abraucht... und der Grund sind häufig die
(teil-)defekten Elkos dahinter, bei bloßem Gleichrichtertausch knallt
es dann bald wieder bzw. erst richtig, weil jetzt die eh schon
angeschlagenen Elkos wieder volle Spannung kriegen.

Ach ja: falls direkt am Netzanschluß irgendwelche Kondensatoren
hängen (rudimentäre Netzfilter): hau sie raus (und ersetze sie, wenn
Du magst, durch moderne für 250VAC). Besonders die WIMA-Knallbonbons
(bonbonförmig, schwarz glänzend) sind berüchtigt und tragen ihren
Namen nicht ohne Grund.

Winfried Büchenschütz
 
Hallo,

so ein Imperial steht auch bei mir auf dem Basteltisch. Hat da noch jemand
Unterlagen für mich?

Vielen Dank schon mal,

Tom

"Bjoern Wieck" <dev_null_for_spammer@t-online.de> schrieb im Newsbeitrag
news:3meqicF16kd48U1@individual.net...
Hallo alle zusammen.

Erstmal vielen Dank an alle die mir mit guten Tips zur Seite gestanden
haben.

Die Restauration des Kuba (Imperial) 612T Stereo ist vollendet.

Zusammenfassung:
Nach erhalt des Gerätes war erstmal Grundreinigung angesagt,
ganz schön eklig was sich in 40 Jahren in so einem Radio an Staub und
festsitzender Dreck ansammelt.

Skalenscheibe gaaanz vorsichtig mit Spüli reinigen geht ganz gut, der
Aufdruck ist in der Regel nicht kratzfest.

Röhren genauso, die Aufschrift ist sowas von Labil und lässt sich schon
durch berühren abwischen.

Verharztes Öl in den Lagern lässt sich durch Hinzugabe von _wenig_ WD40
lösen.

Vor dem Ersteinschalten die Primärwicklung des Netztrafos auf 250V
gestellt, eingeschaltet, gewartet, aha! kommt Ton raus.
Spannung an der Heizwicklung 5,8V.. ok zuwenig, also Primärwicklung auf
235V eingestellt, nochmal gemessen jetzt 6,3V +- 0,02V Gut.
Anodenspannung bei 170V je nach Belastung der Lautsprecher.

UKW Bereich von 87-100 MHz ist nicht so wirklich schön, weil ich einige
Sender lieber höre die oberhalb 100MHz sind, d.s.e. befragt und hilfreiche
Antworten bekommen, in den alten Geräten sind Trimmkos parallel zum Drehko
eingebaut. Damit konnte ich das UKW Band nach meinen Vorstellungen
verschieben.

Zwischendurch vom Reinhard den Schaltplan zum Gerät bekommen (Super)
und beim lesen desselben Festgestellt das ich noch nie eine
Kaskodenschaltung gesehen geschweige begriffen hätte...
->Thread: Verständnissfrage Röhrenschaltung in d.s.e

Ausserdem ist die Anodenspannung zu klein, soll 260V laut Schaltplan
Ist 170V... Vorm Gleichrichter messe ich 243V Wechselspg.
Da wird wohl der Gleichrichter hin sein. Also Gleichrichter geöffnet
(ist so einer von AEG bei dem viele Selenplättchen mit Federdruck auf
Kontakte gepresst werden, alles im Alu-Gehäuse)
Habe dann 1N4007 reingebaut.. passte ins Gleichrichtergehäuse gut rein.
Anodenspg jetzt 280V.

Das Gerät arbeitet schon ganz gut wenn da nicht noch das fiese Brummen im
Leerlauf wäre und MW geht nicht so wirklich..

Also jetzt _alle_ Elkos getauscht und siehe da: Das Brummen ist komplett
weg, MW geht jetzt auch gut. (da war nen 2 ľF-Elko in Reihe der
EAA91-Diode...) Allerdings ist die Anodenspannung mit 317V viel zu hoch.

Muss ich nen Vorwiderling (Danke Holm für den Tip) einbauen... doch
welcher Wert?
Habe erstmal 220R Symetrisch an + und - am Gleichrichter probiert,
war zuviel R, Anodenspg auf 190V...
Dann 100R Symetrisch an + und - am Gleichrichter... schon gut, 253V
Anodenspg. Leider sind die 100R Widerstände nur 2W und wurden extrem
heiss.
Schlussallerletzt habe ich jetzt nen 10W 220R Drahtwiderstand in Reihe
zum - Gleichrichteranschluss (hatte ich gerade da) gelegt.
Minus Anschluss deswegen, weil nach dem Gleichrichter Minus noch nen
Spannungsteiler kommt, der gegen Masse eine negative Hilfsspg für die
Entbrummung an die ECL86 Gitter legt.

Jetzt ist alles gut. Alle Spannungen sind etwa da wo sie hingehören...
Anode=263V, negative Hilfsspg=6,1V Heiz=6,3V, Ströme alle im Bereich
dessen was der Schaltplan hergibt.

Kann ich nur noch sagen: auf die nächsten 40 Jahre... :)

so long
Bjoern
 
Tom schrieb:
Hallo,

so ein Imperial steht auch bei mir auf dem Basteltisch. Hat da noch jemand
Unterlagen für mich?
du hast Post :)

so long
Bjoern
 
Bjoern Wieck wrote:
Verharztes Öl in den Lagern lässt sich durch Hinzugabe von _wenig_ WD40
lösen.
Nixgutt. Erfolg höchst vorübergehend. Altöl/Harz mit gutem
Reinigungsspray rausspülen und dann wenig Harz/Säure-freies
Öl nachgeben. WD40 trocknet nicht rückstandsfrei, es wird
selber immer klebriger und mutiert irgendwann zu einer
Art Lack. Zum "Imprägnieren" von Rasenmähern nicht uner-
wünscht, aber im Radio...

--
mfg Rolf Bombach
 
horst-d.winzler wrote:

R. Bombach schrieb:

Röhre 5b wird als modulierte Stromquelle betrieben.

Röhren sind per se Spannungsgesteuerte Stromquellen. Pentoden haben
Innenwiderstände über 1M. Bei Trioden kann er nach der Barkhausengleiung
ausgerechnet werden: 1=S x Ri x D; D= 1/ľ
Pentoden ja, Trioden wie gesagt nur bei konstanter Anodenspannung,
da sie eher modulierte Widerstände sind. BTW, warum sollte die
Barkhausenformel bei Pentoden nicht gelten?
Röhre 7
stellt (für Tonfrequenz) eine konstante Spannung bereit und
reicht den Strom an R57 weiter.

Rö7 Triode arbeitet als Gitterbasistufe. Gitterbasistufen haben einen
geringen Eingangswiderstand (~ 1/S) und einen hohen Ausganswiderstand.
R57 ist halt der Arbeitswiderstand von Rö7 Triode.

Rö5b arbeitet als normale Triodeneingangsstufe deren Arbeitswiderstand
der niedrige (1/S) Einganswiderstand von Rö 7 Triode bildet. Das
reduziert die störende Wirkung der Millerkapazität
Da der Strom in der als Transimpedanzstufe arbeitenden Rö7
ausgewertet ist, ist die Bezeichnung "Arbeitswiderstand"
IMHO etwas fehl am Platz. Der kann ohne weiteres auch Null
sein, es funktioniert trotzdem. Ich hab mittlerweile die
Vermutung, dass hier eine Vorkehr-Pentode* [tm] gebaut
wurde, in zwei diskreten Stufen halt. (* Mit dem Besen unter
dem Sofa...)
Stichwort "Kaskode". Wird eigentlich sehr selten mit Röhren
gemacht aus verschiedensten Gründen. Eigentlich nur in
HF-Eingangsstufen, dort aber mit Röhren, die speziell dafür
ausgelegt sind (ECC88 ff). Ungünstig ist die hohe Spannung
an der Kathode (Isolation und Emissionsströme zum Heizer)
und gerade bei NF die Brummeinschleppung.

Na ja, bei NF würde ich eher die EF 86 einsetzen. Besonders in
Eingangsstufen mit Mikrofonübertrager. Will(muß) ich aber "das Letzte"
aus der Eingangsstufe herausholen, würd ich zu der ECC 808 oder E88CC in
Kaskodestufe greifen. Weiter gehts mit Röhren kaum.
E288CC wahr wohl Höhepunkt und Ende der Röhrentechnik, so
eng kann das zusammenligen ;-]. Wobei erfahrene Praktiker
wie Jörg sicher viele Vorteile dieser Technik kennen.
Für Interessierte:
http://mypage.bluewin.ch/bombach/e288cca.png
http://mypage.bluewin.ch/bombach/e288ccb.png
Noch seltener
sind invertierte Kaskoden, welche mit Transistoren recht
häufig anzutreffen sind.

Du meinst Differenzstufen. Die werden oft als Katodengekoppelte
Verstärkerstufen betrieben. Ihr Eingangswiderstand ist hoch, dafür ist
der Rauschwiderstand eben auch höher ;-(
Neinnein, ich meinte invertierte Kaskoden. Leider wird die
Positronik erst zur Sternzeit 35nnnpunktsieben erfunden ;-].

--
mfg Rolf Bombach
 
Rolf_B schrieb:
horst-d.winzler wrote:

R. Bombach schrieb:

Röhre 5b wird als modulierte Stromquelle betrieben.

Röhren sind per se Spannungsgesteuerte Stromquellen. Pentoden haben
Innenwiderstände über 1M. Bei Trioden kann er nach der
Barkhausengleiung ausgerechnet werden: 1=S x Ri x D; D= 1/ľ

Pentoden ja, Trioden wie gesagt nur bei konstanter Anodenspannung,
Es gibt einen statischen und dynamischen Betriebszustand. Warum sollte
die Formel im dynamischen Betrieb der Röhre nicht mehr gelten?


da sie eher modulierte Widerstände sind.
BTW, warum sollte die
Barkhausenformel bei Pentoden nicht gelten?
Selbstverständlich gilt sie bei Pentoden. Bei Pentoden wird in der
Formel die Anode durchs Schirmgitter ersetzt. So erhält man brauchbare
Rechenwerte für den Katodenstrom. Zu beachten ist halt, das Verhältnis
von Anoden- zu Schirmgitterstrom.

BTW Der Begriff Modulation ist einem anderen Vorgang vorbehalten. Bei
Röhren sollte schon von Steuerung des Anodenstromes gesprochen werden.
Sonst weiß hinterher keiner mehr so genau was man unter den Begriffen
eigentlich zu verstehen hat.


Röhre 7
stellt (für Tonfrequenz) eine konstante Spannung bereit und
reicht den Strom an R57 weiter.

Rö7 Triode arbeitet als Gitterbasistufe. Gitterbasistufen haben einen
geringen Eingangswiderstand (~ 1/S) und einen hohen Ausganswiderstand.
R57 ist halt der Arbeitswiderstand von Rö7 Triode.

Rö5b arbeitet als normale Triodeneingangsstufe deren Arbeitswiderstand
der niedrige (1/S) Einganswiderstand von Rö 7 Triode bildet. Das
reduziert die störende Wirkung der Millerkapazität

Da der Strom in der als Transimpedanzstufe
Warum benutzt du nicht die eingeführten Bezeichnungen? Transimpedanz
also Strom-Spannungswandler könnte man bei Pentoden aber nicht bei
Trioden verwenden. Man beachte die Innenwiderstände.

arbeitenden Rö7
ausgewertet ist, ist die Bezeichnung "Arbeitswiderstand"
IMHO etwas fehl am Platz.
Für Rö5b ist doch nunmal Rö7 der Arbeitswiderstand. Warum soll das
falsch sein?

Der kann ohne weiteres auch Null
sein, es funktioniert trotzdem. Ich hab mittlerweile die
Vermutung, dass hier eine Vorkehr-Pentode* [tm] gebaut
wurde, in zwei diskreten Stufen halt. (* Mit dem Besen unter
dem Sofa...)
Was ist eine Vorkehr-Pentode?

Pentoden werden eigentlich nur dann durch eine Kaskodestufe ersetzt,
wenn bei hoher Verstärkung die Höhe des Rauschwiderstand (raeq)
maßgeblich ist.

Bei Imperial wohl eher ein Verkausargument.


Stichwort "Kaskode". Wird eigentlich sehr selten mit Röhren
gemacht aus verschiedensten Gründen. Eigentlich nur in
HF-Eingangsstufen, dort aber mit Röhren, die speziell dafür
ausgelegt sind (ECC88 ff). Ungünstig ist die hohe Spannung
an der Kathode (Isolation und Emissionsströme zum Heizer)
und gerade bei NF die Brummeinschleppung.

Na ja, bei NF würde ich eher die EF 86 einsetzen. Besonders in
Eingangsstufen mit Mikrofonübertrager. Will(muß) ich aber "das Letzte"
aus der Eingangsstufe herausholen, würd ich zu der ECC 808 oder E88CC
in Kaskodestufe greifen. Weiter gehts mit Röhren kaum.

E288CC wahr wohl Höhepunkt und Ende der Röhrentechnik, so
eng kann das zusammenligen ;-]. Wobei erfahrene Praktiker
wie Jörg sicher viele Vorteile dieser Technik kennen.
Für Interessierte:
http://mypage.bluewin.ch/bombach/e288cca.png
http://mypage.bluewin.ch/bombach/e288ccb.png
Es kommt aus den Verwendungszweck an.
Keiner käme auf den Gedanken in einer Mikrofoneingansstufen die EF 86
(Ia=3 mA) durch eine E288cc (Ia=30mA) ersetzen zu wollen. es macht
keinen Sinn.


Neinnein, ich meinte invertierte Kaskoden. Leider wird die
Positronik erst zur Sternzeit 35nnnpunktsieben erfunden ;-].
So wird es sein ;-)
--
mfg horst-dieter
 
Rolf_B schrieb:

Nixgutt. Erfolg höchst vorübergehend. Altöl/Harz mit gutem
Reinigungsspray rausspülen und dann wenig Harz/Säure-freies
Öl nachgeben. WD40 trocknet nicht rückstandsfrei, es wird
selber immer klebriger und mutiert irgendwann zu einer
Art Lack. Zum "Imprägnieren" von Rasenmähern nicht uner-
wünscht, aber im Radio...
Hallo Rolf,
guter Einwand... aber _natürlich_ habe ich das alte Fett/Öl komplett
entfernt und anschließend mit Ballistol geölt. Ich wollte nur nen Tip
geben wie man das verharzte Gelump lösen kann ohne gleich irgendwelche
Teile in kochendes Wasser zu schmeissen (wie ich es auch schomal
irgendwo im Netz gesehen habe).

so long
Bjoern
 
horst-d.winzler wrote:
Röhren sind per se Spannungsgesteuerte Stromquellen. Pentoden haben
Innenwiderstände über 1M. Bei Trioden kann er nach der
Barkhausengleiung ausgerechnet werden: 1=S x Ri x D; D= 1/ľ

Pentoden ja, Trioden wie gesagt nur bei konstanter Anodenspannung,

Es gibt einen statischen und dynamischen Betriebszustand. Warum sollte
die Formel im dynamischen Betrieb der Röhre nicht mehr gelten?
Das bezog sich auf "spannungsgesteuerte Stromquelle", was IMHO
bei Trioden mit "normalem" Aussenwiderstand wegen des geringen
Innenwiderstands nicht gut hinkommt. Bei Pentoden mit den sehr
flachen Ausgangskennlinien hat man eher transistorähnliche
Zustände.
BTW Der Begriff Modulation ist einem anderen Vorgang vorbehalten. Bei
Röhren sollte schon von Steuerung des Anodenstromes gesprochen werden.
Sonst weiß hinterher keiner mehr so genau was man unter den Begriffen
eigentlich zu verstehen hat.
Ja, war blöd von mir, sorry.
Warum benutzt du nicht die eingeführten Bezeichnungen? Transimpedanz
also Strom-Spannungswandler könnte man bei Pentoden aber nicht bei
Trioden verwenden. Man beachte die Innenwiderstände.
Der Eingangswiderstand bei der Gitterbasisstufe ist doch trotzdem
sehr klein.
arbeitenden Rö7
ausgewertet ist, ist die Bezeichnung "Arbeitswiderstand"
IMHO etwas fehl am Platz.

Für Rö5b ist doch nunmal Rö7 der Arbeitswiderstand. Warum soll das
falsch sein?
Ich hatte "Arbeitswiderstand" mit einem Widerstand assoziiert,
an welchem dann die Ausgangs(wechsel)spannung anfällt. Das ist
hier nicht der Fall, resp. es wird der Ausgangsstrom weiter-
verwendet.
Der kann ohne weiteres auch Null
sein, es funktioniert trotzdem. Ich hab mittlerweile die
Vermutung, dass hier eine Vorkehr-Pentode* [tm] gebaut
wurde, in zwei diskreten Stufen halt. (* Mit dem Besen unter
dem Sofa...)

Was ist eine Vorkehr-Pentode?
Eben ;-). So aus zusammengekehrten Trioden noch zusammengebastelt.
Philips hatte da so ein Händchen dafür. In den TVs wurden die
EF184 durch die PCF200(?) ersetzt. Dazu kamen die PCL84, PCL200
usw. und schon hatte man viele Trioden für allerlei ;-).
E288CC wahr wohl Höhepunkt und Ende der Röhrentechnik, so
eng kann das zusammenligen ;-]. Wobei erfahrene Praktiker
wie Jörg sicher viele Vorteile dieser Technik kennen.
Für Interessierte:
http://mypage.bluewin.ch/bombach/e288cca.png
http://mypage.bluewin.ch/bombach/e288ccb.png

Es kommt aus den Verwendungszweck an.
Keiner käme auf den Gedanken in einer Mikrofoneingansstufen die EF 86
(Ia=3 mA) durch eine E288cc (Ia=30mA) ersetzen zu wollen. es macht
keinen Sinn.
Das ist klar. EF86 war eh für diesen Zweck gezüchtet, niedere
Mikrofonie und Rauschen usw. "Klingarm" hiess das wohl.
Andererseits könnte man einen "ultimativen" Mikro-Vorverstärker
mit E288CC mal der Elektor unterschieben ;-]
Neinnein, ich meinte invertierte Kaskoden. Leider wird die
Positronik erst zur Sternzeit 35nnnpunktsieben erfunden ;-].

So wird es sein ;-)
Eben. Hauptnachteil der Röhre ist, dass es keine "PNP"-
Röhren gibt und einem deshalb die ganze Komplementärtechnik
fehlt.

--
mfg Rolf Bombach
 

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