Vereiste Überlandleitungen

M

Manfred Glahe

Guest
Hallo,

angesichts des großen Schaden an den Leitungsnetzen (plus
Folgeschäden) möchte ich hier einmal bei Experten nachfragen ob es
denn nicht möglich ist eine vereiste Leitung freizuschalten, einseitig
kurzuschließen und mit kontrollierter Stromeinspeisung so zu erhitzen,
bis durch die Erwärmung das Eis abtaut?

MfG Manfred Glahe
 
Manfred Glahe wrote:
Hallo,
angesichts des großen Schaden an den Leitungsnetzen (plus
Folgeschäden) möchte ich hier einmal bei Experten nachfragen ob es
denn nicht möglich ist eine vereiste Leitung freizuschalten, einseitig
kurzuschließen und mit kontrollierter Stromeinspeisung so zu erhitzen,
bis durch die Erwärmung das Eis abtaut?
Hallo,
gestern war auf 3sat (http://www.3sat.de/hitec/) ein Bericht darüber
zu sehen.

von deren Webseite:
"In der Schaltzentrale versucht man um jeden Preis, die
Leitungstemperatur zu erhöhen. Die Ingenieure jagen soviel Strom durch
einzelne Leitungen, wie ihnen zur Verfügung steht. Andere Verbindungen
werden dafür kurzfristig lahmgelegt. Je mehr Strom hindurch fließt,
desto wärmer wird eine Leitung. „Abtauschaltung“ nennen die Profis das
Manöver. Schaffen es die Ingenieure, die Temperatur der Drähte über null
Grad zu heben, schmilzt das Eis."

hat also diesmal nicht geklappt bzw. wurde nicht versucht...

/Koarl
 
Karl Kalchgruber wrote:
Manfred Glahe wrote:
Hallo,
angesichts des großen Schaden an den Leitungsnetzen (plus
Folgeschäden) möchte ich hier einmal bei Experten nachfragen ob es
denn nicht möglich ist eine vereiste Leitung freizuschalten, einseitig
kurzuschließen und mit kontrollierter Stromeinspeisung so zu erhitzen,
bis durch die Erwärmung das Eis abtaut?

Hallo,
gestern war auf 3sat (http://www.3sat.de/hitec/) ein Bericht darüber
zu sehen.

von deren Webseite:
"In der Schaltzentrale versucht man um jeden Preis, die
Leitungstemperatur zu erhöhen. Die Ingenieure jagen soviel Strom durch
einzelne Leitungen, wie ihnen zur Verfügung steht. Andere Verbindungen
werden dafür kurzfristig lahmgelegt. Je mehr Strom hindurch fließt,
desto wärmer wird eine Leitung. ,,Abtauschaltung" nennen die Profis das
Manöver. Schaffen es die Ingenieure, die Temperatur der Drähte über null
Grad zu heben, schmilzt das Eis."

hat also diesmal nicht geklappt bzw. wurde nicht versucht...

/Koarl
Ich habe mir das mal durchgelesen, aber keinen Hinweis darauf gefunden,
um wieviel Strom es sich dabei handelt und wo der begrenzende
Faktor/Bauteil liegt. Bei Freischaltung der Leitung und einseitiges
Kurzschließen sollte doch der nötige Strom schon mit geringen
Steuerspannungen erreicht werden.

MfG Manfred Glahe
 
"Manfred Glahe" <manfred.glahe@web.de> schrieb im Newsbeitrag
news:1133190009.759730.91800@z14g2000cwz.googlegroups.com...

Ich habe mir das mal durchgelesen, aber keinen Hinweis darauf gefunden,
um wieviel Strom es sich dabei handelt und wo der begrenzende
Faktor/Bauteil liegt. Bei Freischaltung der Leitung und einseitiges
Kurzschließen sollte doch der nötige Strom schon mit geringen
Steuerspannungen erreicht werden.

Und woher soll das EVU die bekommen ?
Vorwiderstand, um aus 370000 Volt nur mal 370 Volt zu machen ?

Die HABEN keinen Trafo fuer 200000kW mit nur 370 Volt,
und so einen Trafo karrt man auch nicht eban mal kurz ran.

hat also diesmal nicht geklappt bzw. wurde nicht versucht...
Interessant waere wirklich die Frage, ob es ueberhaupt versucht wurde,
oder verpennt wurde.
Und von 'Naturkatastrophe' kann ja wohl auch keine Rede sein,
wenn ein Netz kein Netz ist sondern nur aus einer Leitung besteht.
Dann ist das eher eine Kunden-Angelschnur.
Schadenersatz ist in solchem Fall ja wohl das mindeste,
Vervollstaendigung der Leitungen zu einem Netz das notwendige.
Das der Wiederaufbau von dutzenden Hochspannungsmasten nicht in
3 Tagen zu schaffen ist, ist da noch am Verstaendlichsten.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
MaWin wrote:

Die HABEN keinen Trafo fuer 200000kW mit nur 370 Volt,
und so einen Trafo karrt man auch nicht eban mal kurz ran.
Vor allem ist es ja völlig egal, ob man am Anfang 100.000V einspeist
und am Ende 99.630V ankommen, oder man das Ende kurzschließt und am
Anfang 370V einspeist...

Dass es prinzipiell funktioniert, haben die Italiener gezeigt,
allerdings im Sommer...

Bernd
 
Manfred Glahe wrote:

Ich habe mir das mal durchgelesen, aber keinen Hinweis darauf gefunden,
um wieviel Strom es sich dabei handelt und wo der begrenzende
Faktor/Bauteil liegt.
Am Lastwiderstand.
Wenn die Verbraucher alle schlafen, muss der wohl in den
Trafostationen auf Mittel-/Niederspannung rein.



Bei Freischaltung der Leitung und einseitiges
Kurzschließen sollte doch der nötige Strom schon mit geringen
Steuerspannungen erreicht werden.
Bin ich mir nicht so sicher.
Intelligenter wäre eine Umhüllung mit Widerstandsdraht.
Aber vermutlich nicht zu bezahlen, genauso wenig wie die
etwaig notwendige Verstärkung der Masten.

Merkwürdig eigentlich, das diese Leitungen für diesen
Lastfall nicht berechnet sind.

Angeblich sollen sie in einem Feld Hochsommer, im anderen
Eislast vertragen, laut Auskunft eines Ingenieurs der VEAG.

Matthias
 
MaWin schrieb:

Interessant waere wirklich die Frage, ob es ueberhaupt versucht wurde,
oder verpennt wurde.
Der Schaden soll gegen 2:00h morgens aufgetreten sein. Es ist
anzunehmen, die wußten garnicht um den Zustand der Leitung.

Und von 'Naturkatastrophe' kann ja wohl auch keine Rede sein,
wenn ein Netz kein Netz ist sondern nur aus einer Leitung besteht.
Dann ist das eher eine Kunden-Angelschnur.
Das es offensichtlich eben kein Netz ist, wundert mich schon. Am
nötigen Geld kann es nicht liegen. Die EVUs fahren seit Jahren
traumhafte Gewinne ein.

Die Leitung selber soll recht "alt" sein. Genaures ist derzeit leider
nicht zu erfahren. Man wird Gerichtsverfahren abwarten müssen.

Schadenersatz ist in solchem Fall ja wohl das mindeste,
Zumal die Stromversorger alles getan haben, um ihre Monopolstellung
noch zu festigen. Auch Dank unserer weisen Politiker.

Vervollstaendigung der Leitungen zu einem Netz das notwendige.
Das der Wiederaufbau von dutzenden Hochspannungsmasten nicht in
3 Tagen zu schaffen ist, ist da noch am Verstaendlichsten.
Sie könnten Hochspannungskabel provisorisch verlegen. Problem dürfte
sein, das solche Längen heutzutage kaum mehr vorgehalten werden.
--
gruß hdw
 
MaWin schrieb:

Hallo!

Interessant waere wirklich die Frage, ob es ueberhaupt versucht wurde,
oder verpennt wurde.
Ist denn dieses Heizen überhaupt möglich wenn man nur eine Verbindung
zum Verbraucher hat?

MfG, Heiko.
 
Manfred Glahe schrieb:

Ich habe mir das mal durchgelesen, aber keinen Hinweis darauf gefunden,
um wieviel Strom es sich dabei handelt und wo der begrenzende
Faktor/Bauteil liegt. Bei Freischaltung der Leitung und einseitiges
Kurzschließen sollte doch der nötige Strom schon mit geringen
Steuerspannungen erreicht werden.

MfG Manfred Glahe
Wenn man mit Vereisung von Hochspannungsfreileitungen rechnen muß,
kann eine Leitungsheizung über hohen Blindstrom erfolgen. Man muß nur
entsprechende Vorbereitungen getroffen haben.

RWE beton ja übrigens, sie hätten das gleiche Material verwendet wie
in Bayern. Demzufolge müßte es sich um eine Wetterlage gehandelt
haben, wie sie einmalg gewesen sein soll.

Man wird sehen.

--
gruß hdw
 
"MaWin"

hat also diesmal nicht geklappt bzw. wurde nicht versucht...

Interessant waere wirklich die Frage, ob es ueberhaupt versucht wurde,
oder verpennt wurde.
Also meine Freundin wohnt in Ochtrup. Und ich war vor Ort und hab
dort genau das gefragt und dabei erwähnt, dass ich E-technik studiere; ok
meine Frage war grundsätzlich formuliert und nicht auf die Situation bezogen...
Ein Typ von RWE hat mich angeschissen und mich gefragt ob ich denn
nicht sehen würde dass die Leitungen auf dem Boden liegen und ob ich die Strassensperrungen nicht gesehen hätte.

Soviel dazu ;-)

Einer von der Bundeswehr hat das mitgekriegt und erwähnt, dass das
bei den Leitungen Richtung Steinfurt versucht wurde. Ist aber gescheitert.
Deshalb ist Ochtrup seit heute Nachmittag wieder fast ganz ohne Strom.
 
"horst-d.winzler"

Die Leitung selber soll recht "alt" sein. Genaures ist derzeit leider nicht zu erfahren. Man wird Gerichtsverfahren abwarten
müssen.
die war relativ neu. Ein einziger Holzmast war am Rand der Leitung.
Als der durchgeknackst ist, sind wohl alle Stahlträger wie Domi
nosteine auch umgefallen. So lagen spontan mehr als 0,8 km Kabel (eine Ader)
auf dem Boden.
 
Also meine Freundin wohnt in Ochtrup. Und ich war vor Ort und hab
dort genau das gefragt und dabei erwähnt, dass ich E-technik studiere; ok
meine Frage war grundsätzlich formuliert und nicht auf die Situation
bezogen...
Ein Typ von RWE hat mich angeschissen und mich gefragt ob ich denn
nicht sehen würde dass die Leitungen auf dem Boden liegen und ob ich die
Strassensperrungen nicht gesehen hätte.

Soviel dazu ;-)
Dann hatte er recht, wer garantiert dir denn dass die am Boden liegenden
Freileitungen Spannungsfrei sind? Und mit unter Spannung stehenden, auf dem
Boden liegenden Leitungen muß man im Moment rechnen, gerade bei 230/400V
Leitungen ist nicht garantiert dass der Übergangswiderstand zum Boden Gering
genug ist damit die Leitung durch die Sicherungen abgeschaltet wird.
Angenommene Absicherung der Freileitung 100A, dann bräuchte man einen
Übergangswiderstand von <2Ohm um die Sicherung bei einem Kurzschluß zum
Auslösen zu bringen. Und um 2 Ohm zu erreichen braucht man schon mehrere
zig/100 meter Leitung die ohne unterbrechung am Boden liegen. Mit 3
Staberdern die knapp 1m in die Erde geschraubt sind habe ich am WE bei einer
Notstromversorgung 30 Ohm erreicht.

Auch am Boden liegende Mittelspannungsleitungen müssen nicht Spannungsfrei
sein, es sei denn es hat sie jemand freigeschaltet. Beispiel: 10.000V
Leitung mit 200A Abgesichert bräuchte <50 Ohm Übergangswiederstand um
überhaupt in den Bereich des Sicherungsnennstroms zu kommen. Und bei 10.000V
hast du auch 5m von der Schadenstelle entfernt noch eine nicht zu
vernachlässigende Schrittspannung.

mfg. Markus

P.S.: Komme gerade aus dem Schadensgebiet zurück, war dort mit dem THW und
einem 175kVA Stromerzeuger.
 
angesichts des großen Schaden an den Leitungsnetzen (plus
Folgeschäden) möchte ich hier einmal bei Experten nachfragen ob es
denn nicht möglich ist eine vereiste Leitung freizuschalten, einseitig
kurzuschließen und mit kontrollierter Stromeinspeisung so zu erhitzen,
bis durch die Erwärmung das Eis abtaut?
Wenn entsprechende Schalteinrichtungen und Trafos vorhanden sind ist das
Machbar. Problem dürfte ein Trafo sein, der bei niedriger Spannung die
dicken Leitungen so stark belasten kann. Das müssen ja schon ein paar kA
sein.
(kleine Rechenhilfe, wenn jemand weis welchen Querschnitt die Leitungen etwa
haben: Bei ca 1kA bekommt man drei parallele 120mm˛ Schweißkabel bei
normaler Temperatur gut handwarm)

"In der Schaltzentrale versucht man um jeden Preis, die
Leitungstemperatur zu erhöhen. Die Ingenieure jagen soviel Strom durch
einzelne Leitungen, wie ihnen zur Verfügung steht. Andere Verbindungen
werden dafür kurzfristig lahmgelegt. Je mehr Strom hindurch fließt,
desto wärmer wird eine Leitung. ,,Abtauschaltung" nennen die Profis das
Manöver. Schaffen es die Ingenieure, die Temperatur der Drähte über null
Grad zu heben, schmilzt das Eis."

hat also diesmal nicht geklappt bzw. wurde nicht versucht...
Bei den gekippten Hochspannungsleitungen (110/220/380kV) hat es vermutlich
nicht geklappt oder es wurde nicht versucht.
Viele Problem-Leitungen sind aber 10.000V und 400/230V Leitungen. Die
400/230V Leitungen kann man kaum abtauen, weil dies meist Hausanschlüsse
sind wo man höchstens Lastwiderstände (oder Blindwiderstände) einschalten
kann. Lastwiderstände dürften aber in so großer Zahl nicht vorhanden und an
den meisten Leitungen auch nur mit großem Aufwand anschließbar sein (da
reicht keine 16/32A, vermutlich sogar keine 63A Steckdose).

Auch die 10.000V Leitungen kann man nur schwer zum Abtauen bekommen, weil
hier die Ringnetze nicht so ausgedehnt sind und auch (häufig) nicht von
einer Zentralen Schaltwarte geschaltet wird. Hier müssten Techniker rumfahre
n und Ringnetze in den Trafostationen umschalten, um viel Last auf eine
Leitung zu bekommen. Also sehr Aufwändig, vermutlich mit dem in den E-Werken
vorhandenen Personal nicht realisierbar.

mfg. Markus
 
-A49581@B3

*MaWin* wrote on Mon, 05-11-28 17:05:
Schadenersatz ist in solchem Fall ja wohl das mindeste,
Natürlich. Die bösen Monopolisten haben solange sie noch böse sein
durften massiv in die Sicherheit investiert, und wir sind alle nicht
schlecht damit gefahren. Aber jetzt muß ja alles reguliert werden oder
der Markt befreit. Da sitzt dann irgendeine Klitsche mit einem Büro und
sonst nix, kauft Leistung billig in Rumänien und die Versorger, die
letztlich die Leistung bringen müssen (oder eine Idee finden, wie sie
beim Billigkunden allein den Strom ausfallen lassen können und allen
anderen in der Straße nicht - ohne die müssen SIE ihn mitversorgen)
sollen die natürlich fast umsonst "durchleiten".

Man kann übrigens recht gut sparen, wenn man jede Investition unterläßt
und nur das nötigste repariert. In einem Großversuch in einem Teil
Deutschalnds wurde das erprobt und ist fast vierzig Jahre gutgegangen.

Auf lange Sicht zahlt sich Zuverlässigkeit aus und die, die nicht auf
den Pfennig sehen und unser Geld rücksichtslos verbraten haben die
beste und auf Dauer für uns billigste Infrastruktur.

Aber die Ökoterroristen, die den Schaden verursachen, werden für Ersatz
bestimmt nicht herangezogen.
 
Heiko Weinbrenner wrote:

Ist denn dieses Heizen überhaupt möglich wenn man nur eine Verbindung
zum Verbraucher hat?
Durch absichtlich falsch eingestellte Blindstromkompensation sollte es
möglich sein, die Verluste in den Leitungen zu erhöhen und somit die Kabel
zu heizen. Aber was macht man mit der Erdungsleitung? Und wie andere schon
erwähnt haben, hat wahrscheinlich gar niemand die Gefahr geahnt und deshalb
wurde kein Versuch unternommen, das Eis zu schmelzen.

--
http://www.heimers.ch
 
Ist denn dieses Heizen überhaupt möglich wenn man nur eine Verbindung
zum Verbraucher hat?

Durch absichtlich falsch eingestellte Blindstromkompensation sollte es
möglich sein, die Verluste in den Leitungen zu erhöhen und somit die Kabel
zu heizen. Aber was macht man mit der Erdungsleitung? Und wie andere schon
erwähnt haben, hat wahrscheinlich gar niemand die Gefahr geahnt und
deshalb
wurde kein Versuch unternommen, das Eis zu schmelzen.
Nehme ich auch an, was man so von Betroffenen hörte war, dass sich kaum
einer erinnern konnte schonmal "so viel" Schnee gesehen zu haben. Ich war
aus dem Siegerland da oben, hatte mit Unmengen Schnee gerechnet aber als wir
dort am Samstag abend ankamen lag zwar einiges, aber unterwegs (im Raum
Meinerzhagen) hatte ich schon mehr gesehen. Geschätzt lag an meinem
Einsatzort 40-50cm Schnee.

mfg. Markus
 
RWE beton ja übrigens, sie hätten das gleiche Material verwendet wie
in Bayern. Demzufolge müßte es sich um eine Wetterlage gehandelt
haben, wie sie einmalg gewesen sein soll.
Wir hatten hier in Bayern 1994 das gleiche Problem. Nach einer Pappschnee
Nacht kam Sturm auf und knickte so ca. 10 Strommasten, wegen der vereisten,
dicken Leitungen. Nach 5 Tagen wurden wir wieder Notversorgt, über eine
Provisorische aufgebaute Leitung. Danach hieß es für 6 Monate Stromsparen da
die Notleitung nur mit einem geringeren Verbrauch belastbar war. Erst danach
war alles wieder normal über die reguläre Leitung. Das kann auch in Bayern
passieren.

Bei uns waren damals allerdings nur ca. 20 000 Menschen vom Stromausfall
betroffen.

Gruß Gerhard Forster
 
Bernd Laengerich schrieb:

MaWin wrote:

Die HABEN keinen Trafo fuer 200000kW mit nur 370 Volt,
und so einen Trafo karrt man auch nicht eban mal kurz ran.

Vor allem ist es ja völlig egal, ob man am Anfang 100.000V einspeist
und am Ende 99.630V ankommen, oder man das Ende kurzschließt und am
Anfang 370V einspeist...

Dass es prinzipiell funktioniert, haben die Italiener gezeigt,
allerdings im Sommer...
Aha, jetzt weiss ich auch, warum es in Italien im Urlaub
immer so schön warm ist...
SCNR
Harald
 
MaWin wrote:
"Manfred Glahe" <manfred.glahe@web.de> schrieb im Newsbeitrag
news:1133190009.759730.91800@z14g2000cwz.googlegroups.com...

Ich habe mir das mal durchgelesen, aber keinen Hinweis darauf gefunden,
um wieviel Strom es sich dabei handelt und wo der begrenzende
Faktor/Bauteil liegt. Bei Freischaltung der Leitung und einseitiges
Kurzschließen sollte doch der nötige Strom schon mit geringen
Steuerspannungen erreicht werden.


Und woher soll das EVU die bekommen ?
Vorwiderstand, um aus 370000 Volt nur mal 370 Volt zu machen ?

Die HABEN keinen Trafo fuer 200000kW mit nur 370 Volt,
und so einen Trafo karrt man auch nicht eban mal kurz ran.
Da muß doch nur die Verlustleistung im Kabel aufgebracht werden, das
hat doch nichts mit der zu übertragenden Leistung zu tun. Da hast du
wohl etwas verwechselt.

Wenn man auch den Erdungsleiter nicht so einfach aufheizen kann (aus
einem anderen Beitrag), so wird die Überlastung der Masten mit
Sicherheit ausgeschlossen und dies wird zur wesentlich schnelleren
wiederherstellung der Versorgung führen.

MfG Manfred Glahe

hat also diesmal nicht geklappt bzw. wurde nicht versucht...

Interessant waere wirklich die Frage, ob es ueberhaupt versucht wurde,
oder verpennt wurde.
Und von 'Naturkatastrophe' kann ja wohl auch keine Rede sein,
wenn ein Netz kein Netz ist sondern nur aus einer Leitung besteht.
Dann ist das eher eine Kunden-Angelschnur.
Schadenersatz ist in solchem Fall ja wohl das mindeste,
Vervollstaendigung der Leitungen zu einem Netz das notwendige.
Das der Wiederaufbau von dutzenden Hochspannungsmasten nicht in
3 Tagen zu schaffen ist, ist da noch am Verstaendlichsten.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Markus Haastert wrote:
Also meine Freundin wohnt in Ochtrup. Und ich war vor Ort und hab
dort genau das gefragt und dabei erwähnt, dass ich E-technik studiere; ok
meine Frage war grundsätzlich formuliert und nicht auf die Situation
bezogen...
Ein Typ von RWE hat mich angeschissen und mich gefragt ob ich denn
nicht sehen würde dass die Leitungen auf dem Boden liegen und ob ich die
Strassensperrungen nicht gesehen hätte.

Soviel dazu ;-)

Dann hatte er recht, wer garantiert dir denn dass die am Boden liegenden
Freileitungen Spannungsfrei sind? Und mit unter Spannung stehenden, auf dem
Boden liegenden Leitungen muß man im Moment rechnen, gerade bei 230/400V
Leitungen ist nicht garantiert dass der Übergangswiderstand zum Boden Gering
genug ist damit die Leitung durch die Sicherungen abgeschaltet wird.
Angenommene Absicherung der Freileitung 100A, dann bräuchte man einen
Übergangswiderstand von <2Ohm um die Sicherung bei einem Kurzschluß zum
Auslösen zu bringen. Und um 2 Ohm zu erreichen braucht man schon mehrere
zig/100 meter Leitung die ohne unterbrechung am Boden liegen. Mit 3
Staberdern die knapp 1m in die Erde geschraubt sind habe ich am WE bei einer
Notstromversorgung 30 Ohm erreicht.

Auch am Boden liegende Mittelspannungsleitungen müssen nicht Spannungsfrei
sein, es sei denn es hat sie jemand freigeschaltet. Beispiel: 10.000V
Leitung mit 200A Abgesichert bräuchte <50 Ohm Übergangswiederstand um
überhaupt in den Bereich des Sicherungsnennstroms zu kommen. Und bei 10..000V
hast du auch 5m von der Schadenstelle entfernt noch eine nicht zu
vernachlässigende Schrittspannung.

mfg. Markus

P.S.: Komme gerade aus dem Schadensgebiet zurück, war dort mit dem THW und
einem 175kVA Stromerzeuger.
Warum schaltet man denn dann nicht eine Leitung, bei der eine Strippe
fast keinen Strom mehr aufnimmt wenn sie z.B. gerissen ist (gegenüber
dem Normwert und den anderen Leitern) nicht einfach ab und erklärt sie
für schadhaft?

MfG Manfred Glahe
 

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