Verbindung Verstärkermasse mit Schutzleiter

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Johannes Brandt schrieb:

Wir sprechen von der Schutzerde der Netzleitung, nicht von Phase und
Null-Leiter. Die Schutzerde wird nicht galvanisch vom Gehaeuse entkoppelt.
Stimmt.
Aber mich würde trotzdem mal interessieren was denn der entscheidende
Unterschied zw. Null-leiter und Schutzerde ist.
Der Nulleiter ist ein aktiver, d. h. betriebsmäßig stromführender (hat
mit dessen Potential nichts zu tun) Leiter, im Gegensatz zum PE.

Soviel ich weiß, führen
beide letzlich auf Erde (immerhin nutzt der EVU das als Rückleitung).
Letzlich funktioniert der Schutzleiter doch nur, weil er ebenfalls mit
der Phase den Stromkeis schließt (->Kurzschluss) und somit die Sicherung
auslöst, oder?
Der PE schließt auch Fremdspannungen gegen Erde kurz, d. h. er
verhindert Berührungsspannungen.

Installationstechnisch ist das ja bekanntlich getrennt, wobei ich mich
erinnern kann das man früher Erde und Nulleiter zusammengefasst hat.
Und das ist auch gut so: betrachte das Potential am Gerätegehäuse,
wenn der PEN im Betrieb unterbrochen wird.


Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
gesamt heraus Immission interessiert korreliert korrigiert Laie
nämlich offiziell parallel reell Satellit Standard Stegreif voraus
 
Hallo Johannes,

Wir sprechen von der Schutzerde der Netzleitung, nicht von Phase und
Null-Leiter. Die Schutzerde wird nicht galvanisch vom Gehaeuse
entkoppelt.

Stimmt.
Aber mich würde trotzdem mal interessieren was denn der entscheidende
Unterschied zw. Null-leiter und Schutzerde ist. Soviel ich weiß, führen
ja, diese Begriffe werden in dieser NG (und auch sonst) immer gerne
durcheinandergeworfen. In der Überschrift heißt es korrekt
"Verbindung ... mit _Schutzleiter_"
Der Schutzleiter ist ein Konzept, das dafür sorgt, dass keine gefährlichen
Berührungsspannungen an Geräten der Schutzklasse I bestehen bleiben.
Schutzerde und Nulleiter dagegen sind zwei Realisierungen dieses Konzepts.
Falls Du Dich mit Informatik zu tun hast, kennst Du sicherlich "Interface"
und "Implementation". Schutzleiter wäre das Interface und Schutzerde und
Nulleiter sind zwei verschiedene Ansätze, um die Anforderungen des Konzepts,
nämlich keine gefährlichen Berührungsspannungen am Gerät bestehen zu lassen,
zu erfüllen. Und zwar:
a) Schutzerde kommt von "Schutzerdung", das ist die
veraltete Bezeichnung für ein "TT-System mit Schutz durch
Überstromschutzeinrichtung".
Das Prinzip: In oder in der Nähe der elektrischen Anlage (Verbraucher)
wird ein Erder (=Schutzerder) gesetzt. Alle Schutzleiter dieser Anlage
werden
leitend mit dieser Schutzerde verbunden zur Vermeidung von
Potentialdifferenzen
zwischen den Geräten und dem Standpunkt, so dass man im Fehlerfall keine
Spannungen durch Anfassen überbrückt. Werden die Fehlerströme sehr hoch,
löst irgendwann die Leitungssicherung aus. Eine Verbesserung des Prinzips
ist die FI-Schutzschaltung.
b) Nulleiter kommt von "Nullung", das ist die veraltete Bezeichnung für ein
"TN-System mit Schutz durch Überstromschutzeinrichtung". Das Prinzip:
Verwandele eine Berührungsspannung in einen "satten" Kurzschluss, so dass
die Leitungssicherung sofort abschaltet. Details weggelassen....

Nils
 
Johannes Brandt wrote:

Schließe ich nun zwei Audiogeräte zusammen, die auf unterschiedliche
Potentiale geerdet sind (z.B. weil sie weit auseinander stehen), so muss
auf dem Außenleiter (Masse) der Verbindung ein (Wechsel)Strom fließen,
der meiner Meinung nach für das Brummen verantwortlich ist.

Was meint die NG dazu?
Ich sage ergänzend zu den anderen Postings, daß bei mir die Hifi-Geräte
_nicht_ mit Schutzerde verbunden sind, auch nicht der Verstärker.
Brummspannungen gibt^W gab es trotzdem. Leider sind hier bei verdammt
vielen Geräten Kondensatoren von der Hochspannung auf die Gehäusemasse
gelegt, die kleine Ströme fließen lassen. Ein einziges Gerät (einer der
Computer, die mit der Analge verbunden sind), hat Schutzerdung.
Der Großteil der Brummspannug kam über das TV-Kabel. Das war so heftig,
daß es mir in einem Gerät ein paar 1n4148 zerrissen hat, drei
Soundkarten verreckt sind und ich panik hatte, wenn ich den Stecker
anfassen mußte, weil das immer wieder so unangenehme Stromschläge gab
(habe 120V Potentialdifferenz gemessen, vermutlich je nachdem, welche
Geräte der Nachbar gerade eingeschaltet hatte). Schaltnetzteile ohne
Schutzerdung und DSL-Modems mit eingebautem SNT haben hier meist einen
Kondensator, der von den gleichgerichteten 230V auf der Primärseite auf
die Sekundärmasse gehen und somit bei Berühren irgend welcher Leitungen
oder metallischer Gehäuseteile für "Freude" sorgen. Warum das so ist,
darf mir gerne mal jemand erklären. Mir stinkt das einfach nur, weil es
immer wieder weh tut und Audioverbindung auch mit mehreren Steckern und
Erdungspunktem immer noch brummen läßt. Insbesondere wenn das Gerät oder
das Netzteil von Siemens ist.

Gruß Lars
--
Bei M@il bitte re: in den Betreff (Filter)
 
Lars Mueller schrieb:

[Y-Kondensator bei SK-II-Geräten]
Warum das so ist,
darf mir gerne mal jemand erklären.
Schlicht und einfach: EMV. Schnapp dir mal ein Kurzwellenradio und
vergleiche den Störpegel mit und ohne Y-Kondensator im Schaltnetzteil.


Gruß Dieter
 
Hallo Lars,

Der Großteil der Brummspannug kam über das TV-Kabel.
Das liegt meist daran, dass der Antennenverstaerker in Deinem Haus (oder
aehnliche Geraet) an einer andere Phase haengt als Deine Sterero-Anlage.

Florian
 

Welcome to EDABoard.com

Sponsor

Back
Top