URTL - Überwachbare Widerstands Transistor Logik

"Falk Brunner" <Falk.Brunner@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:443j6tF67l0U2@individual.net...
Andreas Schibilla schrieb:

Nun, welchen Sinn hat dann die Prüfung? Selbstzweck? Ach ja, wir lernen für
die Schule, nicht fürs Leben . . .
Nicht ganz, zu machst die Pruefung fuer den Schein und der einzige
der deinen Abschluss sehen will ist dein Arbeitgeber.
Du lernst weder fuer dich (geht zu Hause aus dem Buch besser)
noch fuer's Leben (davon lernt man nix an der Uni), noch fuer die
Schule/Uni (der Prof waer ohne Studenten zwar arbeitslos, aber als
Beamter unkuendbar),
sondern ausschliesslich fuer deinen spaeteren Arbeitgeber,
weil dein spaeterer Arbeitgeber den Abschluss schriftlich sehen will.
Dein ganzes Geld steckst du nur dazu in die Uni, und der Arbeitgeber
meint, sich noch nicht mal (durch so um 10% hoehere Gehaelter)
an den neuen Studiengebuehren beteiligen zu wollen.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
On Sun, 29 Jan 2006 12:24:11 +0100, "MaWin" <me@private.net> wrote:
Nicht ganz, zu machst die Pruefung fuer den Schein und der einzige
der deinen Abschluss sehen will ist dein Arbeitgeber.
Das mag' bei Großkonzernen mit standardisierten Personalabteilungen
so sein, bei anderen will der Arbeitgeber vorallem sehen, dass der
Mitarbeiter _fähig_ ist. Je kleiner die Firma, desto schneller fällt
das Gegenteil auf, desto unwichtiger ist das Papier.

Dein ganzes Geld steckst du nur dazu in die Uni, und der Arbeitgeber
meint, sich noch nicht mal (durch so um 10% hoehere Gehaelter)
an den neuen Studiengebuehren beteiligen zu wollen.
Er möchte halt Gegenleistung sehen, und die derzeitigen Leistungen
der Ausbildungsfirma "Uni" sind halt leider nicht immer dazu angetan,
um überhaupt Studiengebühren zu rechtfertigen, siehe das RTL
Beispiel. Die Studenten wissen dann vielleicht, wie jene Logik im
Detail funktioniert, die sie niemals einsetzen werden, aber dafür
fehlt es an Überblick in viel relevanteren Bereichen.

Ganz ehrlich: Ich komm' mir hier manchmal vor wie in einem
Entwicklungsland, wenn man sieht, wieviel technisches Verständnis
manch' ausgebildete Ingenieure noch haben, wenn der sture
Paukpfad verlassen wird.

Sooo neu ist das Problem übrigens nicht, bei einem meiner ersten
Projekte als Student gleich nach dem Abi für eine größere Firma
hatte ich einen Schaltungsteil eingebaut, bei dem Daten in zwei
Phasen über dasselbe RAM bearbeitet wurden (Grafik: Erst
Zeilendaten aus RAM auslesen, dann RAM als Zeichengenerator).
Das geht mit einem (n-fach) D-FlipFlop mit TS ('374) vom Datenbus
zurück zum Adressbus.

Der dortige Projekting. wollte mir partou einreden, dass dort ein
weiteres (n-fach) FlipFlop reinmüsse, weil er nicht verstanden hatte,
dass die Datenübernahme wirklich am Zeit_punkt_ der steigenden
Taktflanke erfolgt, das D-FlipFlop also ein D-FlipFlop ist und kein
Latch. Ich hab' das weggelassen (Platz und Kosten), sein Cheffe
gab' mir Recht, es hat natürlich auch ohne zweites FlipFlop gut
funktioniert, nur der Herr Ing., der war mir danach ewig böse ;-/

Ciao Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
 
Georg Acher wrote:

In article <MPG.1e45f406eab51a2d9896b3@news.individual.de>,
Michael Schülke <news0601@mjschuelke.de> writes:

|> Keine Ahnung, aber im Rahmen meiner "Informatik für Studenten der
|> Mathematik und der Naturwissenschaften" kamen im Kapitel
|> "Elektrotechnische Grundlagen der Informatik" auch Gatterschaltungen in
|> RTL, DTL und TTL vor -- alles andere wurde mit dem Kommentar "und heute
|> nimmt man FETs wegen der geringeren Verlustleistung" erschlagen...

Autsch, das ist hochnotpeinlich. Gerade wo CMOS eigentlich viel einfacher
zu verstehen ist, weil man ausser Transistoren kein anderes Gerümpel
braucht. Und bei den Transis muss nur wissen, dass der obere aufmacht,
wenn sein Gate "unten" ist. Dann ergibt sich alles von selbst.
Wir hatten Digitaltechnik bei einem Post-Doc, der fĂźr eine bekannte Firma
DECT-Telefone designt hat. Das war dann deutlich interessanter als das, was
noch im Skript des Vorgängers stand.

Gruß
Henning
 
Georg Acher wrote:

Autsch, das ist hochnotpeinlich.
Für die Perspektive sollte ich vielleicht anmerken, daß
Gatterschaltungen selber vielleicht 20-30 Minuten Vorlesungszeit in
Anspruch genommen haben, nachdem zunächst Boolesche Logik und
Logikschaltungen auf Gatterebene deutlich ausführlicher gemacht wurden.

|> Übungsaufgabe: Bestimmen Sie das Alter des Dozenten.

Knapp unterhalb der Pensionierungsgrenze oder schon emeritiert, will es sich
aber nicht nehmen lassen, ganze Studentengenerationen zu verbilden...
Ersteres. Seine älteren Folien mit Codebeispielen waren in Algol,
handgeschrieben. Vielleicht war es kein Zufall, daß er nur noch die
Nebenfachvorlesungen gemacht hat...

Michael
 
URTL Technik war Inhalt einer halben Vorlesung
Man muß halt immer berücksichtigen, daß sie
als "Logikfamilie" ungefähr so real wie ein
Wolpertinger ist, da ist das auch schon zuviel.
Entsprechende Sicherheitsschaltungen gabs
auf Ebene der Steuerungen ( ehedem hierzulande
Hartmann & Braun / Contronic ; BBC / Decontic ;
Siemens Teleperm ; Siemens/KWU / EDM ). Die
waren aber wohl alle auf 24V und damit für
übliche ICs zu hoch. In Kernkraftwerken
mit Ferritkernen als Speicher, die kommen
dann wohl im nächsten Semester.

MfG JRD
 
Oliver Bartels schrieb:

Nicht ganz, zu machst die Pruefung fuer den Schein und der einzige
der deinen Abschluss sehen will ist dein Arbeitgeber.


Das mag' bei Großkonzernen mit standardisierten Personalabteilungen
so sein, bei anderen will der Arbeitgeber vorallem sehen, dass der
Mitarbeiter _fähig_ ist. Je kleiner die Firma, desto schneller fällt
das Gegenteil auf, desto unwichtiger ist das Papier.
Hehe ;-) Quasi inverser VEB-Effekt.

MfG
Falk
 
In article <koapt1p907g4j5lseps3emeil9dqcqmasn@4ax.com>,
Oliver Bartels <spamtrap@bartels.de> writes:

|> Der dortige Projekting. wollte mir partou einreden, dass dort ein
|> weiteres (n-fach) FlipFlop reinmüsse, weil er nicht verstanden hatte,
|> dass die Datenübernahme wirklich am Zeit_punkt_ der steigenden
|> Taktflanke erfolgt, das D-FlipFlop also ein D-FlipFlop ist und kein
|> Latch. Ich hab' das weggelassen (Platz und Kosten), sein Cheffe
|> gab' mir Recht, es hat natürlich auch ohne zweites FlipFlop gut
|> funktioniert, nur der Herr Ing., der war mir danach ewig böse ;-/

Das liegt auch am Alter :) Es fängt schon mal damit an, dass im Deutschen ein
Flipflop sowohl pegel- als auch flankengetriggert sein kann, während die Trennung
im Englischen ja halbwegs gut durchgezogen wird.

In vielen Vorlesungsskripten hat sich der Unterschied auch noch nicht
rumgesprochen. Dann wird da ewig mit den blöden RS rumgemacht, von verbotenen
Zuständen geredet (da ist nichts verboten dran, wenn man S und R gleichzeitig auf
1 hat) und übelste asynchrone Schaltungen mit Händen und Füssen erklärt (weil man
das früher mit TTL so gut machen konnte). Dann bleiben halt nur noch 5min für
flankengesteuerte Logik und keiner versteht, was daran eigentlich so schön ist...

--
Georg Acher, acher@in.tum.de
http://www.lrr.in.tum.de/~acher
"Oh no, not again !" The bowl of petunias
 
In article <3alot1d89b0jadsjr0tc7ieb1iov3rqm13@4ax.com>,
Oliver Bartels <spamtrap@bartels.de> writes:

|> Mich fragen sie auch immer wieder, wenn ich mal bei einer
|> Vorführung ein IC-Maskenlayout auf den Bildschirm hole:
|> "Habt ihr das wirklich gefertigt, hat das wirklich funktioniert,
|> kann man das überhaupt, selber IC-Layouts bearbeiten ?"

Wieso? Es heisst doch immer, Deutschland wäre ein Entwicklungsland...
--
Georg Acher, acher@in.tum.de
http://www.lrr.in.tum.de/~acher
"Oh no, not again !" The bowl of petunias
 
On 29 Jan 2006 13:09:31 GMT, acher@in.tum.de (Georg Acher) wrote:
Wieso? Es heisst doch immer, Deutschland wäre ein Entwicklungsland...
In Sachen Elektronik ist das wohl inzwischen auch so,
wenn man sich das weitgehend hier zelebrierte Niveau ansieht.

Mit der 123ten 8-Bit-Microcontroller-Anwendungsschaltung (*)
zur Katzentürklappenöffnung kann man keinen Hund mehr hinter
dem Ofen hervorlocken, höchstens mit der Aussicht auf die
darin steckenbleibende Katze ;-/

Und selbst bei Firmen, die immer noch als Technologieträger
gelten, fallen mir bei den Endprodukten ganz spezifische
Defizite auf.

Gruß Oliver

P.s.: (*) Da waren früher die Schaltungen mit Z80 Refresh
Counter als Display Timer noch richtig pfiffig, den Controller-
Anwendungs-Einheitsbrei (A/D rein, Power Mosfet raus)
kann ich nicht mehr sehen, da ist auch nix innovativ dran :-(
Wenn dann ein Automotive Zulieferer für solche Jobs die
"besten Ingenieure" bundesweit sucht, wirkt das einfach
nur lächerlich.
Mich täte höchstens interessieren, wieviel Prozent der
E-Technik Studis nach dem Diplom in der Lage sind, einen
kleinen Controller z.B. in einem CPLD oder FPGA selber
zu realisieren ...

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
 
"Oliver Bartels" <spamtrap@bartels.de> schrieb im Newsbeitrag
news:u0cqt1hdsb9smqv3ue3ks3icvddeggk6cm@4ax.com...
Mit der 123ten 8-Bit-Microcontroller-Anwendungsschaltung (*)
zur Katzentürklappenöffnung kann man keinen Hund mehr hinter
dem Ofen hervorlocken
Viele Katzenbesitzer warten sehnsuechtig auf eine endlich mal
FUNKTIONIERENDE Katzenklappe. Es gibt also einen Markt fuer
die 125-te, wenn die den vom Tierarzt gesetzen Transponder benutzt
aus einer Entfernung, der die Katze nicht verzweifeln laesst.

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
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Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Oliver Bartels <spamtrap@bartels.de> wrote:

Und selbst bei Firmen, die immer noch als Technologieträger
gelten, fallen mir bei den Endprodukten ganz spezifische
Defizite auf.
Du bist immer so depressiv. :) Das es mit der Welt bergab geht habe
ich schon so 1985/86 gesehen als ich bei meinem damals neuen Autoradio
erstmals einen von aussen zugaenglichen Resetknopf gesehen habe. Und
das ist von Sony. Ausserdem zieht meine japanische Freundin auch immer
ueber die aktuellen Studenten dort her die immer bloeder und fauler
wuerden. Wenn wir also auf dem absteigenden Ast sind dann jedenfalls
nicht alleine.
BTW: Habe ich gerade ein Dejavu oder ziehen wir hier immer darueber
her das frueher alles besser war? WIR WERDEN ALT! Argh!

Mich täte höchstens interessieren, wieviel Prozent der
E-Technik Studis nach dem Diplom in der Lage sind, einen
kleinen Controller z.B. in einem CPLD oder FPGA selber
zu realisieren ...
Ich wuerde mal schaetzen das es in meinem Jahrgang genau zwei gab und
das nicht weil wir das in der Uni gelernt haetten sondern weil wir uns
privat mit soetwas beschaeftig haben. Allerdings war unser Professor
schon moderner. Der hat RTL nur in einem Nebensatz erwaehnt und uns
dann tagelang ECL-Gatter durchrechnen und messen lassen. Ich hab mich
aber geraecht indem ich ein Gatter im Praktikum kaputt gemacht
habe. Das konnte er bestimmt nicht mehr nachkaufen. Vermutlich musste
er dann modernisieren und auf Standard-TTL umstellen. :)
Interessant fand ich aber das ich von allen Leuten die ich so kannte
der einzige war der als Diplomarbeit eine Hardwareentwicklung gemacht
habe und dann auch noch Analogkram. (Lineinterface mit
Verstaerkungsregelung fuer ein xDSL-Modem) Der ganze Rest hat nur
irgendwas programmiert. Und dabei haben wir Nachrichtentechnik
studiert. Wenn da keine Hardwareentwickler rauskommen, wo dann?

Olaf
 
On Sun, 29 Jan 2006 22:25:33 +0100, Oliver Bartels
<spamtrap@bartels.de> wrote:

Mich täte höchstens interessieren, wieviel Prozent der
E-Technik Studis nach dem Diplom in der Lage sind, einen
kleinen Controller z.B. in einem CPLD oder FPGA selber
zu realisieren ...
Ich hab letztens ein OnChip Netzwerk gebastelt, zählt das auch... ;)

Gruss,
Michael
 
MaWin schrieb:
"Oliver Bartels" <spamtrap@bartels.de> schrieb im Newsbeitrag
news:u0cqt1hdsb9smqv3ue3ks3icvddeggk6cm@4ax.com...

Mit der 123ten 8-Bit-Microcontroller-Anwendungsschaltung (*)
zur Katzentürklappenöffnung kann man keinen Hund mehr hinter
dem Ofen hervorlocken


Viele Katzenbesitzer warten sehnsuechtig auf eine endlich mal
FUNKTIONIERENDE Katzenklappe. Es gibt also einen Markt fuer
die 125-te, wenn die den vom Tierarzt gesetzen Transponder benutzt
aus einer Entfernung, der die Katze nicht verzweifeln laesst.
Also funktionnieren die bisherigen 122 Katzenklappen ungenügend oder
garnicht.
Ist dann aber eher eine Verkaufsleistung.

--
gruß hdw
 
horst-d.winzler wrote:

MaWin schrieb:
Viele Katzenbesitzer warten sehnsuechtig auf eine endlich mal
FUNKTIONIERENDE Katzenklappe. Es gibt also einen Markt fuer
die 125-te, wenn die den vom Tierarzt gesetzen Transponder benutzt
aus einer Entfernung, der die Katze nicht verzweifeln laesst.


Also funktionnieren die bisherigen 122 Katzenklappen ungenügend oder
garnicht.
Ist dann aber eher eine Verkaufsleistung.
Also immerhin für die W-Ings ein kleiner Triumph...

SCNR
Henning
 
Oliver Bartels wrote:

Mich täte höchstens interessieren, wieviel Prozent der
E-Technik Studis nach dem Diplom in der Lage sind, einen
kleinen Controller z.B. in einem CPLD oder FPGA selber
zu realisieren ...
Ich kenne den Schöpfer von http://mycpu.mikrocontroller.net/index2.htm
persönlich, das ist allerdings ein FH-Absolvent, und mit FPGAs brauch' ich
dem gar nicht zu kommen... ;-)

Gruß
Henning (der von sich behauptet, eine sehr gute Ausbildung genossen zu
haben)
 
Falk Brunner Falk.Brunner@gmx.de schrieb:

Henning Paul schrieb:
Was studierst du? Elektronik-Archäologie . . . ;-)
Ich nenn' das immer Geriatronik.
???
Geriatrie + Elektronik = Geriatronik
http://de.wikipedia.org/wiki/Geriatrie

Grüße Andy
 
Andreas Nebenfuehr schrieb:

Geriatrie + Elektronik = Geriatronik
Mir gefällt Paläelektronologie besser, kann man als 'Bernsteinforschung'
missdeuten.;-)


Gruß Dieter
 
Oliver Bartels schrieb:
Sooo neu ist das Problem übrigens nicht, bei einem meiner ersten
Projekte als Student gleich nach dem Abi für eine größere Firma
hatte ich einen Schaltungsteil eingebaut, bei dem Daten in zwei
Phasen über dasselbe RAM bearbeitet wurden (Grafik: Erst
Zeilendaten aus RAM auslesen, dann RAM als Zeichengenerator).
Das geht mit einem (n-fach) D-FlipFlop mit TS ('374) vom Datenbus
zurück zum Adressbus.

Hallo,

interessantes Konzept, die Daten zweimal durchs gleiche RAM zu schieben
anstatt einen extra Zeichengenerator zu nehmen. Sehr kreativ.

Bye
 

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