Unterscheidung BNC-Stecker 50 / 75 Ohm

MaWin schrieb:

Die Beschreibung eines erkennbaren Unterschieds zwischen 50 / 75 Ohm BNC ?
Naja, z.B. die Bestellnummern, oder die Preise ...


Hr. Google scheint nahezulegen, daß BNC50 tendenziell immer den Isolator
Ring haben, 75 Ohm nicht. Außerdem stimmt das mit den dickeren Stift
Durchmessern wohl doch. Sogar soweit, daß es einen 'typischen' Defekt
bei 75 Ohm Female BNCs durch 50 Ohm Males gibt (den habe ich selbst bei
div. Jobs schon erlebt).


Der 75 Ohm BNC ist angeblich ne recht neue Entwicklung, wohl mit der
Entwicklung digitalen Videoequipments. Aus traditionellen Gründen werden
da BNC-Stecker für die Verkabelung verwendet. Und bei den
professionellen digitalen Videosignalen geht es halt auf den Leitungen
etwas dichter zu, daher wohl plötzlich die Notwendigkeit einer
durchhängigen Impedanzanpassung auf die traditionellen 75 Ohm.
Und zu allerletzt gibts jetzt angeblich 75 Ohm BNCs, die wieder 50 Ohm
kompatibel sind.

Ich vermute aber, der Herr Mauritz könnte da auch was zu sagen.



- Carsten
 
Hi,


Der 75 Ohm BNC ist angeblich ne recht neue Entwicklung, wohl mit der
Was verstehst Du denn unter "recht neu"? Also Crimpversion duerfte es den
schon eine halbe Ewigkeit geben, weil so ziemlich alles im
Broadcastbereich damit (und mit XLR bei Audio) verbunden wird.


ciao, Dirk

--
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martin-d.bartsch@wanadoo.fr (Martin D. Bartsch) schrieb am 26.06.04:


kann man einem BNC-Stecker irgendwie ansehen ob es ein 50 oder 75 Ohm ist ?
In der Praxis gingen die 75-Ohm-Stecker am 50-Ohm-Kabel ganz
hervorragend.
Bei Crimpsteckern aber nur so lange, bis mal jemand am Kabel gewackelt
hat. Die 50Ohm-Kabel sind naemlich wesentlich duenner, so dass sie aus
75Ohm-Steckern sehr schnell herausrutschen.


ciao, Dirk

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Dirk Salva schrieb:
Hi,

Der 75 Ohm BNC ist angeblich ne recht neue Entwicklung, wohl mit der

Was verstehst Du denn unter "recht neu"? Also Crimpversion duerfte es den
schon eine halbe Ewigkeit geben, weil so ziemlich alles im
Broadcastbereich damit (und mit XLR bei Audio) verbunden wird.
Bloß weil BNC im Broadcastbereich schon lange eingesetzt wird, heißt das
noch lange nicht, daß das immer 75 Ohm Stecker waren.

- Carsten
--
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Von-Werth-Straße 111 email: audiovisual@t-online.de
50259 Pulheim / Germany WGS84:N50°57'50.2" E06°47'28.5"
 
Dirk Salva schrieb:

Was verstehst Du denn unter "recht neu"? Also Crimpversion duerfte es den
schon eine halbe Ewigkeit geben, weil so ziemlich alles im
Broadcastbereich damit (und mit XLR bei Audio) verbunden wird.
Interessant wäre auch die Frage, wieso sich überhaupt 75Ohm im
Videobereich etabliert hat. Rein historisch dürfte das in den
40ern/50ern passiert sein. Pragmatisch wäre es gewesen, wie im
Funkbereich 50 Ohm zu verwenden. Vielleicht war das auch mal so und
daher stammt die Verwendung von BNC im Videobereich. Zumindest hatte man
damals mit Sicherheit keine so große Auswahl an HF tauglichen Steckern
wie heute. Und mit Sicherheit kamen die ersten Videoingenieure aus dem
militärischen Funkbereich des 2. Weltkrieges.

- Carsten
 
Carsten Kurz wrote:
Dirk Salva schrieb:


Was verstehst Du denn unter "recht neu"? Also Crimpversion duerfte es den
schon eine halbe Ewigkeit geben, weil so ziemlich alles im
Broadcastbereich damit (und mit XLR bei Audio) verbunden wird.


Interessant wäre auch die Frage, wieso sich überhaupt 75Ohm im
Videobereich etabliert hat. Rein historisch dürfte das in den
40ern/50ern passiert sein. Pragmatisch wäre es gewesen, wie im
Funkbereich 50 Ohm zu verwenden. Vielleicht war das auch mal so und
daher stammt die Verwendung von BNC im Videobereich. Zumindest hatte man
damals mit Sicherheit keine so große Auswahl an HF tauglichen Steckern
wie heute. Und mit Sicherheit kamen die ersten Videoingenieure aus dem
militärischen Funkbereich des 2. Weltkrieges.
Der Wellenwiderstand eines Kabels hängt bei gegebenem Außendurchmesser
davon ab, ob du minimald Dämpfung, max. Spannung oder wärmebegrenztes
Leistungskabel haben willst.
max. Grenzfrequenz mit 50 Ohm.
Min. Veruste (max. Güte) mit 75 Ohm.
Max. übertragbare Leistung mit 30 Ohm
Höchste Spannungsfestigkeit mit 60 Ohm.

In den USA genormte Wellenwiderstände: 50, 51,5 und 75 Ohm
In Dl waren es 60 Ohm.

Das ideale Kabel gibt es eben nicht. Die Anwendung bestimmt halt das Kabel.

--
mfg horst-dieter
 
Carsten Kurz <audiovisual@t-online.de> schrieb im Beitrag <40DD86ED.D04036DD@t-online.de>...
Interessant wäre auch die Frage, wieso sich überhaupt 75Ohm im
Videobereich etabliert hat. Rein historisch dürfte das in den
40ern/50ern passiert sein. Pragmatisch wäre es gewesen, wie im
Funkbereich 50 Ohm zu verwenden.

Nein, damals beide 60 Ohm, und 240 Ohm Antennenkabel.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
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de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
horst-dieter schrieb:

Der Wellenwiderstand eines Kabels hängt bei gegebenem Außendurchmesser
davon ab, ob du minimald Dämpfung, max. Spannung oder wärmebegrenztes
Leistungskabel haben willst.
max. Grenzfrequenz mit 50 Ohm.
Min. Veruste (max. Güte) mit 75 Ohm.
Max. übertragbare Leistung mit 30 Ohm
Höchste Spannungsfestigkeit mit 60 Ohm.
Ja, aber sowohl Stecker als auch Kabel sind ja erstmal frei wählbar.
Muss also doch wohl auf irgendein historisch bedingtes Material
zurückgehen?

- Carsten


--
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Carsten Kurz wrote:
horst-dieter schrieb:


Der Wellenwiderstand eines Kabels hängt bei gegebenem Außendurchmesser
davon ab, ob du minimald Dämpfung, max. Spannung oder wärmebegrenztes
Leistungskabel haben willst.
max. Grenzfrequenz mit 50 Ohm.
Min. Veruste (max. Güte) mit 75 Ohm.
Max. übertragbare Leistung mit 30 Ohm
Höchste Spannungsfestigkeit mit 60 Ohm.

Ja, aber sowohl Stecker als auch Kabel sind ja erstmal frei wählbar.
Muss also doch wohl auf irgendein historisch bedingtes Material
zurückgehen?
Was meinst du mit frei wählbar?
Wenn du die PL Stecker meinst, stand vermutlich am Anfang der
Bananenstecker(Netzstecker). Der mußte später dann abgeschirmt werden.

Der Aufbau von Energieleitungen kann in 3 Ausführungsformen erfolgen.

1. Eindrahtleitungen. Rückleitung ist die Erde.
2. Paralleldrahtleitung (Lecherleitung)
3. Konzentrisches Kabel.

In dieser Reienfolge erfolgte auch die Entwicklung.

--
mfg horst-dieter
 
horst-dieter schrieb:

Was meinst du mit frei wählbar?
Als man plötzlich Videokabel brauchte, hat man doch nicht zufällig RG59
gefunden und dann den passenden Stecker dazu gestrickt. Ebensowenig hat
irgendetwas einen Kabeldurchmesser vorgeschrieben. Bei vielen Techniken
gabs doch früher eine mehr oder weniger verbindliche Schaltungstechnik,
die bestimmte Parameter festschriebt, was weiß ich, der typische
Röhrenverstärkerausgang, etc.

- Carsten

--
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Carsten Kurz wrote:
horst-dieter schrieb:


Was meinst du mit frei wählbar?


Als man plötzlich Videokabel brauchte, hat man doch nicht zufällig RG59
gefunden und dann den passenden Stecker dazu gestrickt. Ebensowenig hat
irgendetwas einen Kabeldurchmesser vorgeschrieben. Bei vielen Techniken
gabs doch früher eine mehr oder weniger verbindliche Schaltungstechnik,
die bestimmte Parameter festschriebt, was weiß ich, der typische
Röhrenverstärkerausgang, etc.
Ich hab doch schon auf den Grund hingewiesen.

75 Ohm Kabel hat die geringste Dämpfung. Das wurde berechnet. Deshalb
liegt das Verhältnis Innendurchmesser des Außenleiters zu Durchmesser
des Innenleiters fest.
Die Entscheidung für das dämpfungsärmste Kabel stammt aus einer Zeit,
als Bandbreiten von 10 MHz schwierig zu verstärken waren. 50 MHz waren
nur mit Kettenverstäker zu bewältigen. Das ist heutzutage kaum noch
vorstellbar. Videobandbreite etwa 6,75 MHz.
Unter anderem auch ein Grund für die damaligen 300 Ohm
Flachbandantennenkaabel. Als man merkte, das durch Verschmutzung die
Verluste erheblich anstiegen, wurde 240 Ohm Schlauchleitung
eingeführt. War auch günstiger bezüglich von Richtantennen.

BTW 300/4=75 Ohm ;-)

--
mfg horst-dieter
 
On Sat, 26 Jun 2004 03:21:52 +0200, Carsten Kurz
<audiovisual@t-online.de> wrote:

Der 75 Ohm BNC ist angeblich ne recht neue Entwicklung, wohl mit der
Entwicklung digitalen Videoequipments.
Du willst damit sagen, das die >1000 BNCs in unserem Studio an den
75-Ohm-Kabeln alle nur 50 Ohm haben? Na ja, demnächst ist die
Betriebsausrüstung bei uns im Studio, dann frage ich die mal.
 
On Sat, 26 Jun 2004 16:23:41 +0200, Carsten Kurz
<audiovisual@t-online.de> wrote:

Zumindest hatte man
damals mit Sicherheit keine so große Auswahl an HF tauglichen Steckern
wie heute.
Die Siemensstecker nicht vergessen. Die bevölkern unsere Steckfelder.
 
On 26 Jun 2004 09:56:00 +0200, dsalva@gmx.de (Dirk Salva) wrote:

Bei Crimpsteckern aber nur so lange, bis mal jemand am Kabel gewackelt
hat. Die 50Ohm-Kabel sind naemlich wesentlich duenner, so dass sie aus
75Ohm-Steckern sehr schnell herausrutschen.
Da wurde beim Crimpen noch etwas Blech um die Hülse gewickelt, dann
paßte das.
 
martin-d.bartsch@wanadoo.fr (Martin D. Bartsch) schrieb am 27.06.04:


Bei Crimpsteckern aber nur so lange, bis mal jemand am Kabel gewackelt
hat. Die 50Ohm-Kabel sind naemlich wesentlich duenner, so dass sie aus
75Ohm-Steckern sehr schnell herausrutschen.
Da wurde beim Crimpen noch etwas Blech um die Huelse gewickelt, dann
passte das.
Aha. "Professioneller Pfusch" also...;-)


ciao, Dirk

--
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(Wolfgang Puffe) 25.06.04 in /de/sci/electronics:


So, hab mal tief in der Bastelkiste gegriffen.
Bei "uns in der DDR" gabs 50 Ohm BNC-Stecker, wo die Teflonisolation
an der Abschimsteckkontaktierung innen bis ganz nach vorne reichte
und der Stift hatte einen etwas dickeren Durchmesser.
Die 75 Ohm BNC-Stecker dagegen hatten nur Teflon innen, wo auch der
Stift drinnen steckte. Das Teflon reiche hier nicht bis an die
Vorderkante der Abschirmkontakte.
Der Stift war bei den 75ern eindeutig dünner.
Die Überwurfmutter für die Kabelbefestigung hatte folgende
Beschriftungen:
"2/6,6-50(Ohm) TGL200-3800" bzw. "2/6.6-75(Ohm) TGL200-3800"

Aber wer hat schon noch die ollen BNC-Stecker mit Plastik-Verrieglung
;-)
Mit waaaaas?

Send Pics!
 
Stefan Wagner wrote:
"Hans-Joachim Koch" <hjk231233@hotmail.com> wrote:

Nein; die Drm der Kontaktstifte der Stecker (50/75Ohm) sind gleich.
(Mechanisch kompatibel) Unterschiede kann man bestenfalls am
Lötanschluß erkennen. Einen äußerlich erkennbaren Unterschied beider
Systeme sieht man nur an der Buchsen-Ausführung.

Hmm, dann frag ich mich nur, was das für BNC-Stecker sind, die ich hier
liegen habe. Die haben definitiv einen anderen Durchmesser des
Innenleiter- Stifts.
Und das ist sicher kein MHV-Stecker? Das sind mittlerweile
nicht mehr für Hochspannung zugelassene Hochspannungsstecker ;-).
MHV wird, das scheint noch erlaubt zu sein, gelegentlich
für PMTs und Penningsonden verwendet.
Ist BNC-ähnlich und hat einen etwas dünneren Stift.
Die Isolierstoffhülle ragt etwas aus dem Stecker vor.
Meist ist hinten auch die Verschraubung etwas länger.
Leider ist der Stecker beinahe-BNC kompatibel. Wenn
man einen BNC-Stecker in eine MHV Buchse würgt, ist
dort dann wg. "vormals anderem" Durchmesser Wackel-
kontakt vorprogrammiert.

--
mfg Rolf Bombach
 
"Martin D. Bartsch" schrieb:

Du willst damit sagen, das die >1000 BNCs in unserem Studio an den
75-Ohm-Kabeln alle nur 50 Ohm haben? Na ja, demnächst ist die
Betriebsausrüstung bei uns im Studio, dann frage ich die mal.
Das ist zumindest vorstellbar. Wirklich wichtig scheinen die 75 Ohm
Stecker jedenfalls erst zu sein, seit es die SMPTE Standards mit einigen
hundert MBit auf dem Videokoax gibt. Das ist ja nun schon ein
Unterschied zu den 5-8MHz bei analogem Video.

- Carsten



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50259 Pulheim / Germany WGS84:N50°57'50.2" E06°47'28.5"
 
Rolf Bombach <rolfnospambombach@bluewin.ch> wrote:
Und das ist sicher kein MHV-Stecker? Das sind mittlerweile
nicht mehr für Hochspannung zugelassene Hochspannungsstecker ;-).
So, ich hab die Teile mal ausgegraben: Da ist noch ein Rest RG62 dran,
was mit 93 Ohm angegeben ist. Scheinen Reste einer ARCNet-Verkablung zu
sein. Vom restlichen Aufbau würde ich die Stecker ganz klar für BNC
halten, nur der Mittelstift ist etwas dünner.

Gruß

Stefan
 

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