Thyratron "Siemens KATL 05"

M

Michael Eggert

Guest
Moin!

Hab mir bei Oppermann ein Pfund Thyratrons "Siemens KATL 05" bestellt:
<http://www.oppermann-electronic.de/html/body_spezialrohren.html>
Angegeben sind die Teile mit 600V, 10kA.

Angesichts dieser Daten war ich über die tatsächliche Größe der Teile
dann doch etwas überrascht: Ganze 9mm Durchmesser und 10mm lang, sehen
im Prinzip genauso aus wie die Funkenstrecke 581623 von Conrad, nur
daß mittig noch ein Metallband um den Glaszylinder gewickelt ist, zur
Zündung von außen wie bei ner Blitzröhre. Auf den Rand geprägt sind
das Siemens-Logo und eine 79.
<http://img296.imageshack.us/img296/922/katl050pb.jpg> (60k)

Leider führen alle Suchergebnisse zu "siemens katl 05" nur zu
Oppermann, kennt vielleicht jemand diese Teile oder kann anhand der
Größe schätzen, inwiefern die Leistungsdaten realistisch sind? Die
Dinger müssten bei mir 1kA @ 1ms aushalten.

Dank und Gruß,
Michael.
 
Michael Eggert schrieb:
Moin!

Hab mir bei Oppermann ein Pfund Thyratrons "Siemens KATL 05" bestellt:
http://www.oppermann-electronic.de/html/body_spezialrohren.html
Angegeben sind die Teile mit 600V, 10kA.

Angesichts dieser Daten war ich über die tatsächliche Größe der Teile
dann doch etwas überrascht: Ganze 9mm Durchmesser und 10mm lang, sehen
im Prinzip genauso aus wie die Funkenstrecke 581623 von Conrad, nur
daß mittig noch ein Metallband um den Glaszylinder gewickelt ist, zur
Zündung von außen wie bei ner Blitzröhre. Auf den Rand geprägt sind
das Siemens-Logo und eine 79.
http://img296.imageshack.us/img296/922/katl050pb.jpg> (60k)
Sieht nach Standard Gasentladungs-Überspannuntgsableiter aus. "Neuere"
werden eigentlich nur noch in Metall-Keramik produziert. In
Metall-Keramik verkraftet sie bei gleicher Baugröße einen 4-5x höheren
Nennableitstromstoß ;-) Soellen sie bei niedrigen Temperaturen sicher
zünden, enthalten sie - in der Regel - ewas radioaktives Material.
Reicht aber nicht zum Bombenbau.

Kann mich schwach erinnern, sowas auch schon mal als gasgefüllte
Triggerdiode gesehen zu haben. Ist aber mit ziemlicher Sicherheit
keine Regelanwendung.

--
gruß hdw
 
Michael Eggert wrote:
Moin!

Hab mir bei Oppermann ein Pfund Thyratrons "Siemens KATL 05" bestellt:
http://www.oppermann-electronic.de/html/body_spezialrohren.html
Angegeben sind die Teile mit 600V, 10kA.

Angesichts dieser Daten war ich über die tatsächliche Größe der Teile
dann doch etwas überrascht: Ganze 9mm Durchmesser und 10mm lang, sehen
im Prinzip genauso aus wie die Funkenstrecke 581623 von Conrad, nur
daß mittig noch ein Metallband um den Glaszylinder gewickelt ist, zur
Zündung von außen wie bei ner Blitzröhre. Auf den Rand geprägt sind
das Siemens-Logo und eine 79.
http://img296.imageshack.us/img296/922/katl050pb.jpg> (60k)

Leider führen alle Suchergebnisse zu "siemens katl 05" nur zu
Oppermann, kennt vielleicht jemand diese Teile oder kann anhand der
Größe schätzen, inwiefern die Leistungsdaten realistisch sind? Die
Dinger müssten bei mir 1kA @ 1ms aushalten.
Schaltröhren/Relaisröhren (Kaltkathode), die ich von Elesta und Cerberus
kenne und habe, haben allerdings _außen_ keine Zündelektrode.
Vom Grunde her sind das auch Thyratrons.
Die Größe: Zylinder Durchm. ~15mm, Höhe ~30mm.
10kA und auch 1kA traue ich denen nicht zu ... schon nicht von den
Elektroden her.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
www.schellong.de www.schellong.com www.schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm
 
"horst-d.winzler" <horst.d.nospamwinzler@web.de> wrote:

Hi!

Sieht nach Standard Gasentladungs-Überspannuntgsableiter aus.
Sag ich ja, bis auf den Ring.

Würdest Du hier eine Gasfüllung / Unterdruck vermuten? Kann mir nicht
recht vorstellen, daß das Gehäuse gasdicht wäre, aber ich hab mit
Röhren auch nicht so die Erfahrung.

"Neuere"
werden eigentlich nur noch in Metall-Keramik produziert. In
Metall-Keramik verkraftet sie bei gleicher Baugröße einen 4-5x höheren
Nennableitstromstoß ;-)
Hm das hilft mir jetzt wenig, ohne Baugröße und Strom von keramischen
zu kennen. :)

Gruß,
Michael.
 
Helmut Schellong <rip@schellong.biz> wrote:

Hi!

Schaltröhren/Relaisröhren (Kaltkathode), die ich von Elesta und Cerberus
kenne und habe, haben allerdings _außen_ keine Zündelektrode.
Hm, es muss ja nicht zwingend eine innenliegende Elektrode sein,
Blitzlampen funktionieren ja auch prima mit Zündung von außen. Kann
mir vorstellen, daß welche mit außenliegender Zündelektrode robuster
sind als welche mit innenliegender Elektrode / Gitter.

Vom Grunde her sind das auch Thyratrons.
Die Größe: Zylinder Durchm. ~15mm, Höhe ~30mm.
In Form einer "normalen" Röhre, so mit Blech drinnen und Stiftsockel
unten? Oder eher sowas:

http://www.oppermann-electronic.de/assets/images/Bild2539.jpg

Letztere sollen "Anodenspannung 2,4 bis 4 KV. Anodenimpulsstrom max
300 A. Länge 112, Durchm. 24 mm, Gewicht 140gr" haben. Sowas in der
Größenordnung hatte ich eigentlich erwartet, wobei alleine die hohe
Spannung hier natürlich einen größeren Elektrodenabstand benötigt.

10kA und auch 1kA traue ich denen nicht zu ... schon nicht von den
Elektroden her.
Wie gesagt, ich brauchs nur ne Millisekunde. Die Elektroden schätze
ich auf 4-5mm Durchmesser und 2mm Abstand, für genauere Aussagen
müsste ich mal eins von den Dingern schlachten.

Ich werde morgen auf jeden Fall mal die Durchbruchspannung messen,
sowie die Spannung bei 1kA (aber erstmal nur 10ľs oder so). Vielleicht
lässt sich ja aus letzterem was ableiten...

Gruß,
Michael.
 
Michael Eggert schrieb:
"horst-d.winzler" <horst.d.nospamwinzler@web.de> wrote:

Hi!

Sieht nach Standard Gasentladungs-Überspannuntgsableiter aus.

Sag ich ja, bis auf den Ring.
Die richtige Antwort kann dir "nur" der damalige Auftraggeber sagen.
Der Ring ist mit hoher Sicherheit eine Sonderfertigung.

Würdest Du hier eine Gasfüllung / Unterdruck vermuten? Kann mir nicht
recht vorstellen, daß das Gehäuse gasdicht wäre, aber ich hab mit
Röhren auch nicht so die Erfahrung.
Ob ich mir das vorstellen kann, weiß ich nimmer mehr. Wir haben die
und älter(größere) schon immer eingesetzt ;-)


Hm das hilft mir jetzt wenig, ohne Baugröße und Strom von keramischen
zu kennen. :)
Hier Daten von Gasentladungs-Überspannungsableiter in Glastechnik.
Länge 7(90,150_V) bzw 6mm(230,350_V), D=9mm

Nennansprechgleichspannung: 90, 150, 230, 350.
Schalte einen 10_kOhm Widerstand in Reihe und erhöhe die
Gleichspannung. Wenns knattert, weißte die Spannungsklasse ;-)

Gleichspannungstoleranz bei 90_V +/-20% Die höheren 15%.

Ansprechstoßspannung bei 1_kV/ľs = <600V ansonsten 650/700V.

Nennableitstromstoß-Welle/8/20ľs 5_kA

Nennableitwechselstrom bei 50_Hz und 1s so 5_A

Isolationswiderstand >10E10_Ohm bei 50 bzw 100_V

Kapazität <2_pF

Ich denke, diese Daten erhellen deine Vorstellung ;-)

--
gruß hdw
 
Michael Eggert wrote:

Schaltröhren/Relaisröhren (Kaltkathode), die ich von Elesta und Cerberus
kenne und habe, haben allerdings _außen_ keine Zündelektrode.

Vom Grunde her sind das auch Thyratrons.
Die Größe: Zylinder Durchm. ~15mm, Höhe ~30mm.


In Form einer "normalen" Röhre, so mit Blech drinnen und Stiftsockel
unten? Oder eher sowas:

http://www.oppermann-electronic.de/assets/images/Bild2539.jpg
http://www.schellong.biz/ebay/schaltr1.jpg
http://www.schellong.biz/ebay/schaltr2.jpg

Ich werde morgen auf jeden Fall mal die Durchbruchspannung messen,
sowie die Spannung bei 1kA (aber erstmal nur 10ľs oder so). Vielleicht
lässt sich ja aus letzterem was ableiten...
Das ist eine richtige Maßnahme.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
www.schellong.de www.schellong.com www.schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm
 
Helmut Schellong wrote:

Moin!

Ich werde morgen auf jeden Fall mal die Durchbruchspannung messen,
sowie die Spannung bei 1kA (aber erstmal nur 10ľs oder so). Vielleicht
lässt sich ja aus letzterem was ableiten...

Das ist eine richtige Maßnahme.
[X] Done.

3 ľF über 1 Ohm per Thyratron entladen, also 3ľs Zeitkonstante.
Durchbruchspannung um 900V. Die Spannung über dem Thyratron während der
Entladung kann ich schwer beurteilen, sie braucht ebenfalls ein paar ľs
um zusammenzubrechen. Kann an der Messung liegen, könnte ja aber auch
sein, daß die Endladung etwas Zeit braucht um sich richtig aufzubauen.
Jedenfalls seh ich ein paar ľs nach Beginn der Entladung nur noch 10V
aufm Thyratron, aber so richtig Strom fließt zu dem Zeitpunkt ja auch
nicht mehr.

In der realen Anwendung hätt ich dann 2500ľF. Bin mir noch nicht ganz
einig, ob ichs wagen soll. :))

Gruß,
Michael.
 
horst-d.winzler wrote:

Moin!

Die richtige Antwort kann dir "nur" der damalige Auftraggeber sagen.
Der Ring ist mit hoher Sicherheit eine Sonderfertigung.
Hm, Epcos hat zumindest ähnliches, also auch mit Ring:
<http://www.epcos.com/web/generator/Web/Sections/ProductCatalog/SurgeArresters/3-Electrode/Page,templateId=render,locale=en.html>

Hier Daten von Gasentladungs-Überspannungsableiter in Glastechnik.
Länge 7(90,150_V) bzw 6mm(230,350_V), D=9mm

Nennansprechgleichspannung: 90, 150, 230, 350.
Schalte einen 10_kOhm Widerstand in Reihe und erhöhe die
Gleichspannung. Wenns knattert, weißte die Spannungsklasse ;-)
Meiner zündet bei 900V..1kV und hat 2mm Elektrodenabstand. An der
Kolbenwand ist teils weißer, teils schwarzer Belag, könnte also noch
irgendwas drin sein.

Nennableitstromstoß-Welle/8/20ľs 5_kA
Das werden wohl die genannten 10kA bei meinen sein. Wenn ichs nur
irgendwie auf die 1ms hochrechnen könnte....

Ich denke, diese Daten erhellen deine Vorstellung ;-)
Noch nicht so ganz, meine tanzen mit der Spannung ja doch etwas aus der
Reihe.

Gruß,
Michael.
 
Michael Eggert wrote:
Helmut Schellong wrote:

Moin!

Ich werde morgen auf jeden Fall mal die Durchbruchspannung messen,
sowie die Spannung bei 1kA (aber erstmal nur 10ľs oder so). Vielleicht
lässt sich ja aus letzterem was ableiten...


Das ist eine richtige Maßnahme.


[X] Done.

3 ľF über 1 Ohm per Thyratron entladen, also 3ľs Zeitkonstante.
Durchbruchspannung um 900V. Die Spannung über dem Thyratron während der
Entladung kann ich schwer beurteilen, sie braucht ebenfalls ein paar ľs
um zusammenzubrechen. Kann an der Messung liegen, könnte ja aber auch
sein, daß die Endladung etwas Zeit braucht um sich richtig aufzubauen.
Jedenfalls seh ich ein paar ľs nach Beginn der Entladung nur noch 10V
aufm Thyratron, aber so richtig Strom fließt zu dem Zeitpunkt ja auch
nicht mehr.

In der realen Anwendung hätt ich dann 2500ľF. Bin mir noch nicht ganz
einig, ob ichs wagen soll. :))
Leg doch mal die Außenelektrode über 220k auf +Hauptelektrode.
Oder damit bei 600 V zünden.

Den Strom müßte man doch am 1 Ohm (eins. an Masse) mit Scope gut messen können.

Ich weiß auch nicht konkret, wie schnell da ionisiert wird ...

Also, auf 50 uF kannste wohl erstmal steigern.
Es wird dadurch 'definierter'.
Der C hat natürlich auch einen Ri.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
www.schellong.de www.schellong.com www.schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm
 
Helmut Schellong <rip@schellong.biz> wrote:

Hi!

Leg doch mal die Außenelektrode über 220k auf +Hauptelektrode.
Oder damit bei 600 V zünden.
Hab den Ring bei einem Stück entfernt um mir das genauer anzuschauen.
Den hab ich zum Testen genommen. Zündschaltung muss ich erst aufbauen.

Den Strom müßte man doch am 1 Ohm (eins. an Masse) mit Scope gut messen können.
Den Strom kann ich auch gut messen, bzw. mir anschauen, wie die
Kondensatoren von 1kV auf nahe Null entladen werden.

Daran kann ich aber nicht erkennen, ob die Spannung am Thyratron nun
5V oder 50V beträgt. Diese Spannung hab ich natürlich auch versucht zu
messen, nur ist sie ja vor der Zündung auf 1kV und bricht dann binnen
Mikrosekunden bis auf das wenige, was ich messen möchte, ein - also
auf etwa 1%. So genau kann ich den Tastkopf kaum abgleichen.

Also, auf 50 uF kannste wohl erstmal steigern.
Es wird dadurch 'definierter'.
Hm, hab ich gerade nicht da, meine Blitzelkos fangen bei 1000ľ an.
Wären die schaltfesten Primärelkos aus Schaltnetzteilen zum Testen
auch brauchbar?

Der C hat natürlich auch einen Ri.
3 parallele MKP10 1ľ 1600V. Sollten eigentlich gut niederohmig sein,
jedenfalls sehe ich am Kondensator keinen schlagartigen Spannungs-
einbruch, nur die Entladung.

Gruß,
Michael.
 
Michael Eggert wrote:
Helmut Schellong <rip@schellong.biz> wrote:

Also, auf 50 uF kannste wohl erstmal steigern.
Es wird dadurch 'definierter'.


Hm, hab ich gerade nicht da, meine Blitzelkos fangen bei 1000ľ an.
Wären die schaltfesten Primärelkos aus Schaltnetzteilen zum Testen
auch brauchbar?
Ja klar.
Du willst doch ohnehin auf 2500 uF kommen.
Oder einige Blitzelkos in Reihe.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
www.schellong.de www.schellong.com www.schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm
 
Helmut Schellong <rip@schellong.biz> wrote:

Moin..

Hm, hab ich gerade nicht da, meine Blitzelkos fangen bei 1000ľ an.
Wären die schaltfesten Primärelkos aus Schaltnetzteilen zum Testen
auch brauchbar?

Ja klar.
Ich meinte, ob die Schaltnetzteil-Elkos die Entladung aushalten...

Andererseits frage ich mich schon, was mir das letztendlich hilft..
Klar, ich kann über Spannung und Strom die im Thyratron umgesetzte
Leistung und Energie bestimmen, nur habe ich absolut kein Gefühl
dafür, was das Ding aushält.

Gruß,
Michael.
 

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