Stabilität Step-Down Schaltregler MP2307

On 08/24/2019 21:47, Bernd Laengerich wrote:
Am 24.08.2019 um 21:35 schrieb Helmut Schellong:

Es soll 10 ÂľF in 0805 geben?
Das Ăźberrascht mich.
Mit welcher Spannung?

10V als X7R und 16V als X5R.

Reichelt KEM X7R0805 10U und X5R-G0805 10/16

Mit 6,3V bekommst Du die auch in 0603.

Ich habe länger keine bestellt.
Es gab offenbar Fortschritte bei der Kapazität pro Volumen.

Ich bestelle aber privat immer 50V-Typen, damit ich die
in allen Schaltungen verwenden kann.
(Auf den SMDs steht nichts drauf!)
Es gibt viele Schaltungen bis 35/40 V.
Was sich aus 30 Vac ergibt, ist das allgemeine Maximum.

https://de.wikipedia.org/wiki/Keramikkondensator
Die haben auch Nachteile!
https://de.wikipedia.org/wiki/Tantal-Elektrolytkondensator


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
www.schellong.de www.schellong.com www.schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm
 
On 2019-08-24 01:43, Johannes Bauer wrote:
Hallo Gruppe,

es gibt diese fertigen Module aus China, Ăźblicherweise "Mini-360"
genannt, die einen MP2307 Step-Down Regler drauf haben und so die
Beschaltung drumrum. Sind kleine schnuckelige Dinger und ganz okay von
der Effizienz her.

Nachdem meine erste Charge aufgebraucht war, habe ich mir eine zweite
gekauft von, natßrlich, irgendeinem anderen Händler. Und die war
plĂśtzlich *erschreckend* schlecht, die Performance war unter der eines
Linearreglers. Das Oszi hat auch gezeigt, woran das lag: Der Regler war
teilweise massiv instabil: https://johndoe31415.github.io/mp2307calc/

Jetzt habe ich nochmal eine Charge (10 StĂźck) gekauft und die ist wieder
"hin". Nicht so schlimm wie die 2., aber trotzdem in der Form
unbenutzbar. Außerdem habe ich den MP2307 in einem meiner eigenen
Designs verbaut, da funktioniert alles wunderbar, aber ich wollte gerne
wissen wie weit ich vom "Abgrund" weg bin. Also habe ich versucht,
systematisch den Fehler einzugrenzen.

Die Hauptverdächtigen waren bei meiner Suche Cin Cout und L.
Insbesondere ESR der Cs hatte ich im Verdacht, da waren 10ÂľF
Vielschickt-Kerkos verbaut. Ich hab auch systematisch Bauteile ersetzt,
gemessen, aufgeschrieben, aber teilweise war es dann so, dass ich bei
der Verifikation der Reproduzierbarkeit meiner Ergebnisse wieder die
komplette OriginalbestĂźckung eingebaut hatte und dann "ging" es. 20
Minuten liegen gelassen, die Schaltung, nochmal probiert und sie war
wieder "hin".

Ich habe auch die Parameter der Bauteile vermessen, insbesondere ESR,
habe da aber jetzt kein supergutes Messinstrument dafĂźr und kann auch
nur bei 10 kHz messen. Die lagen aber sowohl bei "guten"
Schaltregler-Modulen als auch bei "schlechten" im selben Bereich. Also
entweder ist mein Messgerät zu schlecht oder es ist was anderes.

Was mir aufgefallen ist: Wenn ich an den Ausgangs-C einen
Feld/Wald/Wiesen Elko parallel dran hänge, z.B. 47¾F 85° 25V. Also nix
mit Low-ESR, echt ein stinknormales bedrahtetes Cent-Bauteil, dann
scheinen die Regler stabil zu werden.

Gehen wir mal ins Datenblatt

https://www.monolithicpower.com/pub/media/document/MP2307_r1.9.pdf

auf Seite 8, Zitat "The characteristics of the output capacitor also
affect the stability of the regulation system. The MP2307 can be
optimized for a wide range of capacitance and ESR values". Das ist
normalerweise Code fuer "ist nicht unter allem Umstanden stabil", was an
sich nicht der Stil von MPS ist.



Jetzt ist meine Frage: Kann es sein, dass es tatsächlich gar nicht am
ESR oder anderen Parametern liegt, sondern wirklich schlicht an der
Kapazität? Weil wenn ja, dann kÜnnte ich ja, wenn Platz keine Rolle
spielt, einfach ein fettes Ding reinbauen (hat auch automatisch weniger
ESR als Nebeneffekt) und der Drops wär gelutscht, oder? Oder handele ich
mir damit dann andere Probleme ein, was die Stabilität angeht?

Versuche mal mehrere 10uF keramisch parallel. Es kann z.B. sein, dass
der chinesische Hersteller der Module ein "guenstiges" Angebot an
Keramikkondensatoren bekommen hat, diese aber bei Belastung mit hoeherer
Spannung in der Kapazitaet weit mehr absacken als ueblich. Dafuer
kosteten sie vielleicht ein Zehntel Renminbi weniger.

Sollte der Regler ein bestimmte ESR brauchen, kann man einige zig mOhm
in Serie zu den externen Ausgangs-Kondensatoren schalten. Das wuerde
mich jedoch wundern, weil ich das beim MP1584 nicht musste, auch wenn
das kein Sync-Buck ist.


Ich wĂźrde halt gerne meine zwei kaputten Chargen reparieren und dem
Problem endgĂźltig auf den Grund gehen. Zum Wegwerfen sind die auch zu
schade.

Ich wuerde auf die Qualitaet des oder der verbauten
Ausgangskondensatoren tippen. Eine Moeglichkeit, das zu pruefen, waere
den oder die Ausgangskondensatoren von einem guten Modul auf ein
schlechtes zu transplantieren.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
Helmut Schellong <rip@schellong.biz> wrote:

Ich habe länger keine bestellt.
Es gab offenbar Fortschritte bei der Kapazität pro Volumen.

Ja, in den letzen 10Jahren. :)

Ich kann dir sogar verraten das es derzeit grosse Probleme gibt solche
Kapazitaeten zu bekommen weil viele Hersteller aufgehoert haben sowas
grosses wie 0603 oder 0805 herzustellen. Die grossen Stueckzahlen
laufen wohl nur noch in 0402.

Ich bestelle aber privat immer 50V-Typen, damit ich die
in allen Schaltungen verwenden kann.

Das scheint mir im allgemeinen auch klug zu sein. Einfach weil sie
10uF typen bei Nennspannung nur noch so wenig Kapazitaet haben. Ist
fuer viele anwendungen vielleicht egal, aber nicht fuer alle.

(Auf den SMDs steht nichts drauf!)
Es gibt viele Schaltungen bis 35/40 V.
Was sich aus 30 Vac ergibt, ist das allgemeine Maximum.

Privat? Naja, vielleicht einige, aber IMHO nicht viele.

https://de.wikipedia.org/wiki/Keramikkondensator
Die haben auch Nachteile!
https://de.wikipedia.org/wiki/Tantal-Elektrolytkondensator

Es gibt mittlerweile auch sehr gute Feststoffelektrolytkondensatoren
die ich z.b einsetze wenn ich mal 1000uF brauche. Da hat sich auch
einiges getan.

Olaf
 
Joerg <news@analogconsultants.com> wrote:


Versuche mal mehrere 10uF keramisch parallel. Es kann z.B. sein, dass
der chinesische Hersteller der Module ein "guenstiges" Angebot an
Keramikkondensatoren bekommen hat, diese aber bei Belastung mit hoeherer
Spannung in der Kapazitaet weit mehr absacken als ueblich. Dafuer
kosteten sie vielleicht ein Zehntel Renminbi weniger.

Wie ich gerade schon sagte, es gibt derzeit Weltweit einen ziemlichen
Engpass was diese Teile angeht. Da zahlt der Einkauf mittlerweile auch
zaehneknirchend das doppelte um die noch zu bekommen.

Olaf
 
On 8/24/19 10:45 PM, Joerg wrote:
....

Gehen wir mal ins Datenblatt

https://www.monolithicpower.com/pub/media/document/MP2307_r1.9.pdf

auf Seite 8, Zitat "The characteristics of the output capacitor also
affect the stability of the regulation system. The MP2307 can be
optimized for a wide range of capacitance and ESR values". Das ist
normalerweise Code fuer "ist nicht unter allem Umstanden stabil", was an
sich nicht der Stil von MPS ist.

Erinnert mich ganz dringend and die Übersetzung der Statements der
Ingenieure zum Feedback der Großkopferten bei "Konzernabnahmefahrten"
der Automobilindustrie... war die letzten Tage in der SĂźddeutschen drin.

Olaf
 
Am 24.08.19 um 18:03 schrieb Johannes Bauer:
On 24.08.19 17:14, Markus Faust wrote:
Am 24.08.19 um 15:55 schrieb Helmut Schellong:
In Schaltnetzteilen sollen die hochkapazitiven Ladekondensatoren
sehr geringen ESR haben.
Das ist ein ganz anderes Thema!
Man darf das nicht auf Linear-Regler Ăźbertragen.

Wir reden hier nicht Ăźber Linear- oder gar Low-Drop-Regler, der MP2307
ist ein Schaltregler (Abwärtswandler mit Synchrongleichrichtung).

Es gibt tatsächlich auch Schaltregler, bei denen Low-ESR-Kondensatoren
am Ausgang (ohne Zusatzmaßnahmen) zu Problemen führen können. Dazu
gehĂśren z.B. der MC34063 und auch einige aktuelle TI-Designs, siehe z.B.
http://www.ti.com/lit/an/slva453/slva453.pdf

Super, danke fĂźr den Tipp!

Den MP2307 betrifft das aber aus meiner Sicht *nicht*, der hat
Current-Mode-Regelung und einen Kompensations-Anschluss.

Ich wĂźrde eher vermuten, dass da entweder an der Drossel oder den
Kondensatoren gespart wurde. Ganz Ăźbel sind z.B. Keramik-Cs aus
Y5V-Keramik, die haben eine starke Spannungs- und eine starke
Temperaturabhängigkeit. X7R ist in der Hinsicht schon besser, die haben
wenigstens nur eine geringe Temperaturabhängigkeit (im ungßnstigen Fall
aber trotzdem starke Spannungsabhängigkeit - das musst Du halt im Design
berĂźcksichtigen).

Das ist superspannend fĂźr mich. In der Tat habe ich 10ÂľF 0805 als X7R
eingekauft, aber, muss ich ganz offen gestehen, wenn die Dinger von
Ebay/Übersee kommen habe ich überhaupt keine Möglichkeit,
nachzuvollziehen, was fĂźr ein Material da eingesetzt wurde. Und
rausmessen kann ich es auch nicht, mein XJW01 LCR-Meter zeigt da zwar
irgendwas an, aber ich konnte zumindest Messtechnisch mit dem Equipment
keinen Unterschied zwischen "guten" und "schlechten" Ausgangs-C
nachvollziehen. Falls jemand ein HM8118 verschenken mĂśchte... :-D

Schalte mal 2 Stück in Reihe und schließe die Reihenschaltung an Deine
MessbrĂźcke an. Lege an den Mittelpunkt Ăźber einen hochohmigen Widerstand
eine einstellbare Spannung an (gegen eines der Enden - musst mal
probieren, welches Ende an Deiner MessbrĂźcke unempfindlicher ist).
Spannung dann zwischen 0 und Nennspannung der Kondensatoren variieren.

Murata hat (hatte frßher?) relativ gute Datenblätter, in denen auch der
Verlauf der Kapazität ßber die Betriebsspannung charakterisiert wurde, z.B.
http://www.farnell.com/datasheets/2048746.pdf

Am Ende läuft es irgendwie darauf hinaus, größere Kondensatoren und/oder
welche mit hĂśherer Spannungsfestigkeit einzusetzen, um bei der Spannung,
mit der sie in der Schaltung betrieben werden, noch ein bisschen
Kapazität ßbrig zu haben.

Und das Thema mit den Induktivitäten ist auch fßr mich ein Buch mit
sieben Siegeln. Optisch erkennt man da wohl einen Unterschied, aber wie
ich das ordentlich messen soll, weiß ich nicht so recht.

Na ja, das ist mit Hausmitteln noch schlechter zu bestimmen. Wenn der
Typ bekannt ist, steht mit ein bisschen GlĂźck im Datenblatt was zum
Sättigungsverhalten (Verlauf der Induktivität ßber DC-Bias-Strom).

Ich habe (vor mittlerweile 16 Jahren oder so) mal folgende einfache
Schaltung zur (näherungsweisen) Bestimmung der Hysteresekurve benutzt:
https://www.staff.hs-mittweida.de/~mfaust2/sch_hysterese.pdf
Damit erhältst Du dann z.B. sowas:
https://www.staff.hs-mittweida.de/~mfaust2/osc_hystchilisin.pdf
An BU1 (x-Achse vom Oszi) misst Du (mittels Shunt) den Strom durch die
Induktivität. Dieser ist (ßber Windungszahl und magnetische Weglänge)
proportional zur magnetischen Feldstärke.
Auf der y-Achse soll die magnetische Flussdichte (älterer Begriff:
Induktion) stehen. Die Spannung ßber der Induktivität ist (wenn man den
ohmschen Widerstand vernachlässigt) proportional zur Ableitung der
Flussdichte nach der Zeit. Unter der Voraussetzung, dass der
Gleichanteil der Stroms gleich Null ist erhält man durch Integration die
Flussdichte.
Die angegebene Schaltung ist so ziemlich die Minimalvariante fĂźr den
Zweck. Die Dimensionierung muss an die konkrete Induktivität angepasst
werden. Die Messfrequenz muss so gewählt werden, dass der ohmsche
Widerstand der Induktivität nicht so sehr ins Gewicht fällt (XL bei der
Messfrequenz muss deutlich größer sein als RL).
In meiner Anwendung damals ging es um Induktivitäten fßr relativ hohe
StrĂśme. Da ich keinen Sinus-Generator hatte, der bei der gewĂźnschten
Frequenz 30A liefern konnte, habe ich C1 hinzugefĂźgt, der mit L1 einen
Schwingkreis bildet. Somit muss der Generator nur noch die Verluste
ausgleichen. Eine kleine Audio-Endstufe (100W oder so) war dann fĂźr den
Zweck ausreichend.
Das "Masse-Konzept" der Schaltung ist auch bisschen gewagt. Das kĂśnnte
man mit etwas Elektronik vermeiden. Dann kĂśnnte man z.B. auch den
ohmschen Anteil vor der Integration kompensieren oder die ganze Sache
universeller aufbauen.

Viele Grüße
Markus
 
On Sat, 24 Aug 2019 21:49:14 +0200, Uhu <Euleuhu@nest.de> wrote:

Am 24.08.2019 um 21:35 schrieb Helmut Schellong:
On 08/24/2019 18:03, Johannes Bauer wrote:

Das ist superspannend für mich. In der Tat habe ich 10ľF 0805 als X7R
eingekauft, aber, muss ich ganz offen gestehen, wenn die Dinger von

Es soll 10 ľF in 0805 geben?
Das überrascht mich.
Mit welcher Spannung?

Gibts bis 35V.

Und 10ľF gibts sogtar in 0402, dann aber nur bis 10V.

obacht - die haben nur bei 10V keine 10uF.... wenn es gut geht
vielleicht noch 1-2 uF...

Oder anders gesagt: seit einigen Jahren ist das Datenblatt-lesen von
normalen Kerkos ebenso Pflicht(!) wie das Lesen der Halbleiter-
Datenblätter. Und einfach nur "paßt schon, der hat 10u/10V" führt zu
gar wundersamen Effekten.
-
Michael Wieser
--
 
On 2019-08-25 00:35, Olaf Schultz wrote:
On 8/24/19 10:45 PM, Joerg wrote:
...

Gehen wir mal ins Datenblatt

https://www.monolithicpower.com/pub/media/document/MP2307_r1.9.pdf

auf Seite 8, Zitat "The characteristics of the output capacitor also
affect the stability of the regulation system. The MP2307 can be
optimized for a wide range of capacitance and ESR values". Das ist
normalerweise Code fuer "ist nicht unter allem Umstanden stabil", was an
sich nicht der Stil von MPS ist.



Erinnert mich ganz dringend and die Übersetzung der Statements der
Ingenieure zum Feedback der Großkopferten bei "Konzernabnahmefahrten"
der Automobilindustrie... war die letzten Tage in der SĂźddeutschen drin.

Da wo man in der Entfernung ein lautes *KRUSCHT* und dann Geschepper
hoert? Die Sueddeutsche gibt es hier leider nicht.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
On 2019-08-24 22:29, olaf wrote:
Joerg <news@analogconsultants.com> wrote:


Versuche mal mehrere 10uF keramisch parallel. Es kann z.B. sein, dass
der chinesische Hersteller der Module ein "guenstiges" Angebot an
Keramikkondensatoren bekommen hat, diese aber bei Belastung mit hoeherer
Spannung in der Kapazitaet weit mehr absacken als ueblich. Dafuer
kosteten sie vielleicht ein Zehntel Renminbi weniger.

Wie ich gerade schon sagte, es gibt derzeit Weltweit einen ziemlichen
Engpass was diese Teile angeht. Da zahlt der Einkauf mittlerweile auch
zaehneknirchend das doppelte um die noch zu bekommen.

Das ist schon seit ueber einem Jahr so. Fast so, als waere in der Sahara
ein akuter Sandmangel eingetreten.

Man darf dabei nicht auf "sehr guenstige" Angebote reinfallen. It it's
too good to be true, it usually is.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
On 2019-08-25 07:09, Michael Wieser wrote:
On Sat, 24 Aug 2019 21:49:14 +0200, Uhu <Euleuhu@nest.de> wrote:

Am 24.08.2019 um 21:35 schrieb Helmut Schellong:
On 08/24/2019 18:03, Johannes Bauer wrote:

Das ist superspannend für mich. In der Tat habe ich 10ľF 0805 als X7R
eingekauft, aber, muss ich ganz offen gestehen, wenn die Dinger von

Es soll 10 ľF in 0805 geben?
Das überrascht mich.
Mit welcher Spannung?

Gibts bis 35V.

Und 10ľF gibts sogtar in 0402, dann aber nur bis 10V.

obacht - die haben nur bei 10V keine 10uF.... wenn es gut geht
vielleicht noch 1-2 uF...

Oder anders gesagt: seit einigen Jahren ist das Datenblatt-lesen von
normalen Kerkos ebenso Pflicht(!) wie das Lesen der Halbleiter-
Datenblätter. Und einfach nur "paßt schon, der hat 10u/10V" führt zu
gar wundersamen Effekten.

Wenn es denn mal im Datenblatt steht. IME sind nur wenige Hrrsteller
wirklich offen, was dieses Thema angeht. Ein guter Hersteller in dieser
Hinsicht ist die Firma Murata, die zumindest auf Anfrage einiges an
Extra-Daten liefert.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
On 2019-08-24 22:26, olaf wrote:
Helmut Schellong <rip@schellong.biz> wrote:

Ich habe länger keine bestellt.
Es gab offenbar Fortschritte bei der Kapazität pro Volumen.

Ja, in den letzen 10Jahren. :)

Ich kann dir sogar verraten das es derzeit grosse Probleme gibt solche
Kapazitaeten zu bekommen weil viele Hersteller aufgehoert haben sowas
grosses wie 0603 oder 0805 herzustellen. Die grossen Stueckzahlen
laufen wohl nur noch in 0402.

Ich bestelle aber privat immer 50V-Typen, damit ich die
in allen Schaltungen verwenden kann.

Das scheint mir im allgemeinen auch klug zu sein. Einfach weil sie
10uF typen bei Nennspannung nur noch so wenig Kapazitaet haben. Ist
fuer viele anwendungen vielleicht egal, aber nicht fuer alle.

Allerdings ist der Kapazitaetsverlust unter Anlage von Spannung umso
hoeher, je dichter die Schichten eines MLCC sind. Ein 10uF 50V SMT
Keraminkondensator muesste schon recht fett sein.


(Auf den SMDs steht nichts drauf!)
Es gibt viele Schaltungen bis 35/40 V.
Was sich aus 30 Vac ergibt, ist das allgemeine Maximum.

Privat? Naja, vielleicht einige, aber IMHO nicht viele.

https://de.wikipedia.org/wiki/Keramikkondensator
Die haben auch Nachteile!
https://de.wikipedia.org/wiki/Tantal-Elektrolytkondensator

Es gibt mittlerweile auch sehr gute Feststoffelektrolytkondensatoren
die ich z.b einsetze wenn ich mal 1000uF brauche. Da hat sich auch
einiges getan.

Fuer privat und unkritischen Einsatz reicht auch was aus der Bastelkiste.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
Joerg <news@analogconsultants.com> wrote:

hoeher, je dichter die Schichten eines MLCC sind. Ein 10uF 50V SMT
Keraminkondensator muesste schon recht fett sein.

Wenn ich das jetzt richtig im Kopf habe dann sind die 1210.

die ich z.b einsetze wenn ich mal 1000uF brauche. Da hat sich auch
einiges getan.

Fuer privat und unkritischen Einsatz reicht auch was aus der Bastelkiste.

Vermutlich. Aber man fuehlt sich ja irgendwie besser wenn man nur vom
besten verbaut. :)
Vor mir steht ein 27" der so 15Jahre alt sein duerfte. Da hab ich
schon einmal die Elkos gewechselt. Ich bin sehr gespannt wie lange der
nun haelt.

Olaf
 
On 2019-08-26 08:29, olaf wrote:
Joerg <news@analogconsultants.com> wrote:

hoeher, je dichter die Schichten eines MLCC sind. Ein 10uF 50V SMT
Keraminkondensator muesste schon recht fett sein.

Wenn ich das jetzt richtig im Kopf habe dann sind die 1210.

Das waere schon in der Kategorie High-Density.


die ich z.b einsetze wenn ich mal 1000uF brauche. Da hat sich auch
einiges getan.

Fuer privat und unkritischen Einsatz reicht auch was aus der Bastelkiste.

Vermutlich. Aber man fuehlt sich ja irgendwie besser wenn man nur vom
besten verbaut. :)

So isset. Eigenbauprojekte sollen schliesslich ewig halten, sonst bricht
einem eine Zacke aus der Krone. Der Pfiff ist, die halten auch ewig. Die
ganze selbstgebaute Elektronik aus meiner Teenagerzeit funktioniert
immer noch. Wobei einige TTL-Graeber heutzutage oekologisch nicht mehr
so der Hit sind.


Vor mir steht ein 27" der so 15Jahre alt sein duerfte. Da hab ich
schon einmal die Elkos gewechselt. Ich bin sehr gespannt wie lange der
nun haelt.

Da hatte ich bisher Glueck. Mir ist bisher nur ein Display verstorben.
Die Leuchtstofflampen im Backlight gaben auf, das lohnte sich nicht mehr
zu reparieren und waere auch schwierig geworden. Sie zuendeten zwar
noch, verloschen aber nach wenigen Minuten wieder.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
Am 26.08.2019 um 19:29 schrieb Joerg:
On 2019-08-26 08:29, olaf wrote:
Joerg <news@analogconsultants.com> wrote:

hoeher, je dichter die Schichten eines MLCC sind. Ein 10uF 50V SMT
Keraminkondensator muesste schon recht fett sein.

Wenn ich das jetzt richtig im Kopf habe dann sind die 1210.


Das waere schon in der Kategorie High-Density.

1206 ist 08/15.
 
Joerg schrieb:
Da wo man in der Entfernung ein lautes *KRUSCHT* und dann Geschepper hoert? Die Sueddeutsche gibt es hier leider nicht.

Linke Gazette, Sozen-Sprachrohr, extrem kulturlastig, Pulitzer-Preis
und dergleichen, das willst du dir eh nicht antun.

--
mfg Rolf Bombach
 
Joerg <news@analogconsultants.com> schrieb:


Mir ist bisher nur ein Display verstorben.
Die Leuchtstofflampen im Backlight gaben auf, das lohnte sich nicht mehr
zu reparieren und waere auch schwierig geworden. Sie zuendeten zwar
noch, verloschen aber nach wenigen Minuten wieder.

Hast Du wenigstens an Holger gedacht statt das Teil schnöde zu
entsorgen?
 
Am 26.08.2019 um 22:15 schrieb Rolf Bombach:

Linke Gazette, Sozen-Sprachrohr, extrem kulturlastig, Pulitzer-Preis
und dergleichen, das willst du dir eh nicht antun.
Prantelhauser Tagblatt klingt lustig...


Butzo

>
 
On 2019-08-24, Helmut Schellong <rip@schellong.biz> wrote:
Am Ausgang sind Low-ESR meist nicht gut!
Also keine Keramik dorthin, NP0 schon gar nicht.

Nur bei älteren LDOs.

Die meisten moderneren Schaltregler sind stabil mit Keramik-Cs mit sehr
niedrigem ESR am Ausgang oder erfordern das teilweise sogar.

Das Layout sollte auch absichtlich etwas 'Induktivität' haben,
also erzwungene Stromflußrichtungen.

Hä? Bei einem Schaltregler?
Sowohl fßr die Stabilität, als auch fßr das EMV-Verhalten will man mÜglichst
geringe Induktivitäten im Layout.

> Tantal ist ideal. 2,7 .. 15 ÂľF.

Finger weg von dem Zeug!

Tantal direkt an niederohmigen Quellen sind brandgefährlich. Selbst mit
passendem Derating und Einsatz von extra fĂźr Schaltreglern gedachten
Low-ESR-Tantals hatten wir immer wieder schwarze BrandlĂścher in der Platine,
die sich der Tantalhersteller auch nicht erklären konnte.

So viel Derating, daß die sicher nicht hochgehen, kannst Du garnicht
einbauen. ObRant: ich habe gerade ein schwarzes Brandloch aus der Platine meines
HP 34401A herausdremeln mĂźssen, weil HP 20V-Tantals direkt an einer
15V-Versorgungsschiene betreibt. Anscheinend ist das ein gängiges Problem
bei dem Modell ...

An moderne Schaltregler gehĂśren entweder X5R/X7R-Keramikkondensatoren, oder
gescheite Low-ESR-Elkos, je nach Temperatur/Lebensdaueranforderungen auch
gerne OSCON oder andere Festelektrolyt-Typen.

cu
Michael
 
On 08/29/2019 15:34, Michael Schwingen wrote:
On 2019-08-24, Helmut Schellong <rip@schellong.biz> wrote:

Das Layout sollte auch absichtlich etwas 'Induktivität' haben,
also erzwungene Stromflußrichtungen.

Hä? Bei einem Schaltregler?
Sowohl fßr die Stabilität, als auch fßr das EMV-Verhalten will man mÜglichst
geringe Induktivitäten im Layout.

Es wundert mich nicht, daß ich zu den sehr wenigen gehöre, die
wissen, was erzwungene Stromflußrichtungen bedeuten.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
www.schellong.de www.schellong.com www.schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm
 
On 2019-08-24, Johannes Bauer <dfnsonfsduifb@gmx.de> wrote:
Die Hauptverdächtigen waren bei meiner Suche Cin Cout und L.
Insbesondere ESR der Cs hatte ich im Verdacht, da waren 10ÂľF
Vielschickt-Kerkos verbaut. Ich hab auch systematisch Bauteile ersetzt,
gemessen, aufgeschrieben, aber teilweise war es dann so, dass ich bei
der Verifikation der Reproduzierbarkeit meiner Ergebnisse wieder die
komplette OriginalbestĂźckung eingebaut hatte und dann "ging" es. 20
Minuten liegen gelassen, die Schaltung, nochmal probiert und sie war
wieder "hin".

Schnapp' Dir den DCDCDesigner von MPS (Windows oder die Web-Version), und
stell *Deine* Randbedingungen (Uin, Uout, Strom) ein und lass den rechnen.

Nach meinen Erfahrungen mit anderen MPS (MP8761) geht teilweise der *Wert*
der Feedback-Widerstände in die Kompensation ein. Wenn der Chinese da wegen
Poti was grob unpassendes verbaut hat, kĂśnnte das instabil werden.

Ansonsten das Kompensationsnetzterk am COMP-Pin. Normalerweise liefert der
DCDCDesigner brauchbare Startwerte fĂźr eine stabile Kompensation.

cu
Michael
 

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