Sharp S202XYZ, SSR

Am 15.03.20 um 21:44 schrieb Andreas Graebe:
Am Sun, 15 Mar 2020 13:05:49 -0700 schrieb Joerg:

Ich habe die 555 Timer noch nie eingesetzt. War mir ziemlich peinlich,
als ich das Tim Camenzind (Sohn des Erfinders) beichten musste.

Als Timer auch nicht, aber die lassen sich hervorragend als Pegelwandler
zweckentfremden (control voltage auf etwa 2/3 der Logikspannung, einfach
per LED), kĂśnnen heftig Ausganggstrom und sind obendrein super als
Treiber von Vfets Ăźber ein paarzig Ohm geeignet, das Entladen wird noch
per Discharge-Ausgang beschleunigt.

Leider sind sie nicht sehr schnell, aber bei mittleren Frequenzen sehr
gut einsetzbar. Deutlich gĂźnstiger als die Ăźblichen MAXen.

Hallo,

ich hatte den 555er Timer zusammen mit einem Opamp als Integrator gerne
als Rechteck-Dreick-VCO eingesetzt.

Zuvor musste man Multivibratoren (astabil oder multistabil) und auch
Monoflops diskret mit Transistoren aufbauen, da war das IC schon ein
Fortschritt.


Bernd Mayer
 
On Sun, 15 Mar 2020 22:55:08 +0100, Klaus Butzmann wrote:
Am 15.03.2020 um 20:05 schrieb Rolf Bombach:
In einem hier nicht genannten Forum hat sich mal einer ausgeheult,
dass ihm diese Dinger weggestorben sind.

Der jemand war ich und es war keine Heulerei, sondern eine Feststellung.

>> Als Last hatte der "unter anderem" ein oder gar zwei PC-Netzteile.

Er hatte einen Iiyama ProLite XB2483HSU-B2, ein Antec EarthWatts EA-380D
Green 380W ATX 2.3 Netzteil und einen Epson Perfection V500 Photo an einer
Steckerleiste mit einem Marquardt 1835.3112 (Schaltleistung 20A 250VAC 1E4
bzw. 10A 250VAC 5E4).

>> Die andern Kommentatoren hatten als Erfahrung "unkaputtbar".

Fraglich.

Naja, bei PC-Netzteil halten die Schalter der Mehrfachdosen auch nur
begrenzt durch. Ich habe was von 100A Inrush-Current im Kopf.

Genau.

http://www.trafo24.com/epages/79921744.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/79921744/Products/TSR-0001
fand ich zu große (und teure) Bastelei und
https://www.block.eu/de_DE/produktvariante/esg-3/
.... ähm... Wie sage ich das jetzt...? Etwas sehr "rustikal". Ergo griff ich
zur bekannten und beliebten "Always-On"-Lösung.

Mei. Nicht, daß ich es nicht versucht hätte. Aber nach vier dieser lustigen
Marquardt-Schaltern für 5¤ das Stück und reichlich Ärger mit diesen
ekligen Einmal-Schlitzschrauben ist dann nun wirklich Schluß.

Volker
 
On 2020-03-15 13:25, olaf wrote:
Joerg <news@analogconsultants.com> wrote:

Ich habe die 555 Timer noch nie eingesetzt. War mir ziemlich peinlich,
als ich das Tim Camenzind (Sohn des Erfinders) beichten musste.

Das ueberrascht mich jetzt aber. Du machst doch sonst nur so kniepige
Elektronik wo es auf jeden cent ankommt und das Teil duerfte doch
total billig sein. :)

Die liegen bei fuenf Cents und bisher habe ich Timer Jobs billiger
hinbekommen. Oft reichen ein bis drei der Schmitt Inverter eines 74HC14,
den man fuer vergleichbaren Preis bekommt, dann aber etliches davon
untervermieten kann.


Mich wundert, dass man noch 8" Floppies bekommen kann, wo die
Beschichtung nicht schon halb runtergeflockt ist. Ich habe jetzt nur

Weil die amerikanische Landesverteidigung die noch braucht, werden sie
bestimmt noch irgendwo hergestellt. Aber es ist immer wieder
ueberraschend was manchmal in Firmen noch auftaucht. Ich hab davon vor
ein paar Monaten noch neue Pakete im Schrottcontainer der Firma
gesehen. Ist vermutlich jemand in Rente gegangen und hat mal
aufgeraeumt.

Wenn sie fuer den Zweck noch hergestellt werden, dann sicher zu
Freudenhauspreisen.


noch einen Computer, der 3-1/4" Disketten lesen kann, falls mal ein
Kunde mit einem Problem an einem Uralt-System kommt. 5-1/4" ist schon

Man darf auch nie vergessen was mal den Weg in die eigene Werkstatt
finden koennte. Du wuerdest doch keinen 24Ghz Specci wegwerfen bloss
weil er so ein Diskettenlaufwerk hat oder?

Natuerlich nicht, aber ich wuerde das ersetzen. So wie man ja auch
Umruest-Kits auf TFT fuer die alten Bildschirme in HP Messgeraeten
bekommen kann.

Jay Leno nennt diese Art der Restaurierung "Restomod", z.B. wenn er in
Oldtimer Zweikreisbremssystem einbaut. Was man bei eifriger Benutzung
sollte.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
On 2020-03-15 14:54, Bernd Mayer wrote:
Am 15.03.20 um 21:44 schrieb Andreas Graebe:
Am Sun, 15 Mar 2020 13:05:49 -0700 schrieb Joerg:

Ich habe die 555 Timer noch nie eingesetzt. War mir ziemlich peinlich,
als ich das Tim Camenzind (Sohn des Erfinders) beichten musste.

Als Timer auch nicht, aber die lassen sich hervorragend als Pegelwandler
zweckentfremden (control voltage auf etwa 2/3 der Logikspannung, einfach
per LED), kĂśnnen heftig Ausganggstrom und sind obendrein super als
Treiber von Vfets Ăźber ein paarzig Ohm geeignet, das Entladen wird noch
per Discharge-Ausgang beschleunigt.

Leider sind sie nicht sehr schnell, aber bei mittleren Frequenzen sehr
gut einsetzbar. Deutlich gĂźnstiger als die Ăźblichen MAXen.

Hallo,

ich hatte den 555er Timer zusammen mit einem Opamp als Integrator gerne
als Rechteck-Dreick-VCO eingesetzt.

Zuvor musste man Multivibratoren (astabil oder multistabil) und auch
Monoflops diskret mit Transistoren aufbauen, da war das IC schon ein
Fortschritt.

Meist reicht ein 74HC14 und sofern man im gleichen IC bleibt, kann man
durchaus Segmente davon parallelschalten. Auch wenn das nicht die feine
englische ist. Die Dinger habe ich oft zweckentfremdet, besonders gern
als "Controller" in Schaltreglern. Sie werden unschlagbar billig, wenn
man nachher noch Segmente fuer andere Zwecke frei hat.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
Am 15.03.2020 um 23:46 schrieb Joerg:
On 2020-03-15 13:25, olaf wrote:
Joerg <news@analogconsultants.com> wrote:

  >Ich habe die 555 Timer noch nie eingesetzt. War mir ziemlich peinlich,
  >als ich das Tim Camenzind (Sohn des Erfinders) beichten musste.

Das ueberrascht mich jetzt aber. Du machst doch sonst nur so kniepige
Elektronik wo es auf jeden cent ankommt und das Teil duerfte doch
total billig sein. :)


Die liegen bei fuenf Cents

In Kleinmengen bei der Apotheke.



und bisher habe ich Timer Jobs billiger
hinbekommen. Oft reichen ein bis drei der Schmitt Inverter eines 74HC14,
den man fuer vergleichbaren Preis bekommt, dann aber etliches davon
untervermieten kann.

Der '14 taugt aber nicht als Komparator...
 
Joerg wrote:
> bisher habe ich Timer Jobs billiger hinbekommen.

Ja Du. Wieviel Nachdenken und Layoutmehraufwand ist mit einem Cent bei
einem Einzelstück oder einer Miniserie bezahlt? Der 555 hat in der CMOS
Variante viele gute Eigenschaften und für Maschinenbauer wie mich sehr
viele durchdachte Anwendungsvorschläge, vor allem in der unvergessenen
und unerreichten elrad.

z.B. wenn er in Oldtimer Zweikreisbremssystem einbaut. Was man
bei eifriger Benutzung sollte.

Aber dann bitte nicht so wie Volkswagem im Polo in der Großserie.


--
/Ż\ No | Dipl.-Ing. F. Axel Berger Tel: +49/ 221/ 7771 8067
\ / HTML | Roald-Amundsen-Straße 2a Fax: +49/ 221/ 7771 8069
 X in | D-50829 Köln-Ossendorf http://berger-odenthal.de
/ \ Mail | -- No unannounced, large, binary attachments, please! --
 
Joerg wrote:
sollte mich jemand um die Entwicklung eines
Atomkraftwerks bitten, wuerde ich vertrauensvoll auf Dich verweisen :)

Bloß gut für die Menschheit, daß ich zu wenig Dunning-Krüger habe, um
nicht dankend abzulehnen.

> Die Bremsanlage des Polo kenne ich nicht.

Der Hauptbrenszylinder war zu lang. Bei Ausfall eines Kreises
funktionierte der zweite zwar im Prinzip, aber man hätte vorher für den
nötigen Pedalweg ein Loch ins Bodenblech schneiden müssen. Die konkrete
Art wie ich das feststellen mußte war ein sehr glücklicher Zufall. Das
hätte sehr viel anders ausgehen können.


--
/Ż\ No | Dipl.-Ing. F. Axel Berger Tel: +49/ 221/ 7771 8067
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On 2020-03-15 16:21, Axel Berger wrote:
Joerg wrote:
bisher habe ich Timer Jobs billiger hinbekommen.

Ja Du. Wieviel Nachdenken und Layoutmehraufwand ist mit einem Cent bei
einem Einzelstück oder einer Miniserie bezahlt?

Es erfordert einige Stunden mehr. Die sind bei Grosserien aber in
wenigen Wochen wieder drin und mein aeltestes Design dieser Art mit
hoher Stueckzahl (74HC14 als Controller fuer Schaltregler) laeuft seit
Mitte der 90er vom Band. Tausende pro Monat. Dieses Design hat dann
deren Boss ueberlebt :-(

Nur so an Anekdote: Dieser Kunde bat mich vor langer Zeit, nachzusehen,
welche der Widerstaende man in der Toleranz auf 5%, 10%, 20% und
ungetrimmt lockern koenne. Das kostete die Firma eine viertel berechnete
Beraterstunde und auch die hatten sie ratzfatz wieder drin.

Einzelstuecke und Miniserien entwickeln die meisten Ingenieure wie ich
nur selten.


... Der 555 hat in der CMOS
Variante viele gute Eigenschaften und für Maschinenbauer wie mich sehr
viele durchdachte Anwendungsvorschläge, vor allem in der unvergessenen
und unerreichten elrad.

M'r sin ja hier unter den Elektrolurchen :)

Fuer ein wenig Fachfremde ist das natuerlich was anderes. So wie ich bei
Linux als Nicht-IT-Spezi eine Variante mit GUI und allem Komfort
bevorzuge, weil ich mit den eher masochistisch angehauchteren Versionen
nicht gut zurechtkomme. Und sollte mich jemand um die Entwicklung eines
Atomkraftwerks bitten, wuerde ich vertrauensvoll auf Dich verweisen :)


z.B. wenn er in Oldtimer Zweikreisbremssystem einbaut. Was man
bei eifriger Benutzung sollte.

Aber dann bitte nicht so wie Volkswagem im Polo in der Großserie.

Die Bremsanlage des Polo kenne ich nicht. Beim Ur-Golf hatten wir mal
ein Erlebnis der besonderen Art. Vier oder fuenf Leute drin und Gepaeck.
Ich fuhr und an der Abfahrt Wermelskirchen, von Norden kommend, trat ich
beim Bremsen mehr oder weniger ins leere. Da geht einem echt was auf
Grundeis, zumal das zumindest Ende der 70er noch eine alte Abfahrt mit
enger Kurve war und ich akut nicht mehr auf die Autobahn zurueck konnte.
Ist gutgegangen, aber in bedenklicher Schraeglage und mit kreischenden
Reifen.

Der Eigentuemer sagte spaeter, in der Werkstatt haetten sie einen
Laengsriss des Hauptbremszylinders festgestellt.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
On 16 Mar 20 at group /de/sci/electronics in article hd9m4qFib1bU1@mid.individual.net
<news@analogconsultants.com> (Joerg) wrote:

On 2020-03-15 16:21, Axel Berger wrote:
Joerg wrote:
bisher habe ich Timer Jobs billiger hinbekommen.

Ja Du. Wieviel Nachdenken und Layoutmehraufwand ist mit einem Cent bei
einem Einzelstück oder einer Miniserie bezahlt?

Es erfordert einige Stunden mehr. Die sind bei Grosserien aber in
wenigen Wochen wieder drin und mein aeltestes Design dieser Art mit
hoher Stueckzahl (74HC14 als Controller fuer Schaltregler) laeuft seit
Mitte der 90er vom Band. Tausende pro Monat. Dieses Design hat dann
deren Boss ueberlebt :-(

Nur so an Anekdote: Dieser Kunde bat mich vor langer Zeit, nachzusehen,
welche der Widerstaende man in der Toleranz auf 5%, 10%, 20% und
ungetrimmt lockern koenne. Das kostete die Firma eine viertel berechnete
Beraterstunde und auch die hatten sie ratzfatz wieder drin.

Einzelstuecke und Miniserien entwickeln die meisten Ingenieure wie ich
nur selten.

Ja, Ings wie Du,
Ings wie ich habe fast ausschließlich Einzelstücke in HW und SW
entwickelt.

Prüfgeräte und Messgeräte, Messplätze. Bestenfalls haben einige Kunden
einige Dutzend davon geklont.

Bei einem Prüfplatz habe ich mal eine Serie von 20 Stück gebaut zum
Stückpreis von 10.000DM Zusätzlich die ganzen Entwicklungskosten im 500TDM
Bereich. War mein bester Kunde.

Ich hab mit meinen Geräten SIEMENS und hp aus der Fertigungshalle
rausgeschmissen. Die waren ziemlich sauer, das da so ein dahergelaufener
Einzelkämpfer ihnen die Butter vom Brot genommen hat. Meine Messboxen
liefen an gewöhnlichem PC und keine Spezialcompuster, waren 2-3 mal
schneller im Abgleich von Stellungsreglern, deutlich genauer und mussten
nie nachkalibriert werden dank ADC/DAC vom feinsten (BurrBrown aus dem
obersten, teuersten Regal). Ich hab aus dem vollen geschöpft, nur das
Feinste, da ich keine Lust hatte, von Solingen ins Elsass zu fahren, um
Garantiearbeiten durchzuführen.

In über 10a nicht einen einzigen Garantiefall. Als ich nach PY wollte,
musste ich gegen Kohle eine Woche ins Elsass:
Herr Allinger, wir wissen zwar, dass sie excelente Prüf- und
Abgleichanweisungen samt Schulung für unsere Techniker gemacht haben. Aber
keiner weis wo die Unterlagen und Ersatzteile abgeblieben sind, da nie
gebraucht.

Alle Geräte überprüft. Alle absolut ok.

Das Geheimnis: FORTH als OS auf DOS Basis mit selbstgebauten Multitasker,
interruptgesteuertem Echzeit-Teil und 1ms Zeitbasis (eigene TSR für Timer
und ADC/DAC), später WindoofXP, halbautomatische Erzeugung von
Kalibrierfiles anhand von Referenz Gerät des Kunden, supergenaue und
stabile Referenzspannungsquellen intern, 1a ADC/DAC, edelste Bauelemente,
vergoldete Steckverbinder...

Die hp und SIEMENS Prüfplätze mussten täglich abgeglichen werden.
Spätestens nach 1 Woche waren sie völlig aus dem Ruder. Meine SW
Kalibrierung war dagegen äusserst simple und excellente Ergebnisse.

Die haben täglich für mehrere Hunderttausend DM Geräte über die Prüfplätze
geschoben, Geld für mich war nach wenigen Tagen völlig wieder reingeholt.

Ansonsten nur 3-5 Seriengeräte dabei, Temperaturkontroller für die
Industrie mit Pt100/Pt1000 oder pH-Wert Messer, aber wohl alles keine
Grossstückzahlen, da Labor Bereich oder Kliniken.



Saludos (an alle Vernünftigen, Rest sh. sig)
Wolfgang

--
Ich bin in Paraguay lebender Trollallergiker :) reply Adresse gesetzt!
Ich diskutiere zukünftig weniger mit Idioten, denn sie ziehen mich auf
ihr Niveau herunter und schlagen mich dort mit ihrer Erfahrung! :p
(lt. alter usenet Weisheit) iPod, iPhone, iPad, iTunes, iRak, iDiot
 

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