Schrittmotor-Fragen

M

Michael Eggert

Guest
Moin!

Ich würde gern ein kleines Glasprisma (10mm Würfel) so schnell und
präzise wie möglich um 30-60° drehen. Nun hab ich mir überlegt, das
Prisma einfach frontal auf die Achse eines Schrittmotors zu kleben
(evtl noch ein Aluhütchen darunter für bessere Stabilität) und den
Schrittmotor per Mikroschritt beispielsweise über Thorsten Ostermanns
http://www.nc-step.de/tinystep.html anzusteuern. Die Mikroschritt-
Karte würde dann zB von einem Mega8 gesagt bekommen, wann sie einen
Schritt in welche Richtung machen soll.

Nun muss der Motor ja fast nur seine eigene Masse in Bewegung bringen,
würde man da eher einen kleinen Motor (kleine Leistung aber kleine
Masse) oder was größeres (große Leistung aber große Masse) nehmen? Ich
dachte vorerst an die 40x40mm Standardtypen, die es an jeder Ecke und
in altem Computerschrott massig gibt. Es sollte auch nicht zu groß
sein, damit nicht der ganze Aufbau zu sehr rappelt.

Um eine möglichst hohe Präzision zu erreichen, hätte ich gern einen
Motor mit vielen Schritten pro Umdrehung. Wirkt sich das - im
Vergleich zu ähnlichen Motoren mit weniger Schritten - negativ auf die
Geschwindigkeit aus?

Im Stillstand würde ich gerne mit reduziertem Strom arbeiten. Nun
liegen meine Endpositionen nicht unbedingt auf ganzen Schritten (sonst
könnte ich den Strom ja ganz abschalten) sondern eben auf irgend-
welchen Mikroschritten. Da ja aber auch das unbestromte Eisen ein
gewisses Drehmoment ausübt (merkt man ja, wenn man am Motor dreht)
frage ich mich, ob der Motor sich evtl noch ein Stückchen in Richtung
des nächstgelegenen Vollschritts bewegen wird, wenn man von vollem
Strom in den reduzierten Strombetrieb übergeht.

Um möglichst schnell von einer Endposition zur anderen zu kommen,
werde ich wohl bestimmte Rampen fahren, also zB bis zur Mitte
beschleunigen, nach der Mitte abbremsen. Wäre eine lineare Rampe
(linear steigende/fallende Geschwindigkeit -> konstantes Drehmoment
durch Trägheit) hier am besten geeignet, oder eher ein Polynom höherer
Ordnung?

Wie hoch sind die den Rotor bremsenden Verluste im Motor, kann ich die
irgendwie ausnutzen? Also daß ich zB nicht auf der ersten Hälfte der
Strecke beschleunige und auf der zweiten Hälfte bremse, sondern die
"natürliche Bremswirkung" mitnutze, indem ich auf 2/3 beschleunige und
auf 1/3 bremse. Macht das Sinn, oder sind die Verluste im Betrieb so
klein gegenüber der Trägheit, daß das nichts bringt?

Gruß,
Michael.
 
Michael Eggert <m.eggert.nul@web.de> wrote:

Ich würde gern ein kleines Glasprisma (10mm Würfel) so schnell und
präzise wie möglich um 30-60° drehen.
So schnell wie moeglich? Also ganz bestimmt nicht mit einem
Schrittmotor. :)

Was haelst du davon um 360Grad zu drehen und due ueberfluessigen Grad
zu ignorieren? Dann koenntest du naemlich was aus einem Laserdrucker
ausschlachten.

Um möglichst schnell von einer Endposition zur anderen zu kommen,
Bevor du eine ernsthafte Antwort erwarten kannst solltest du mal
'moeglichst schnell' definieren. Schrittmotore sind jedenfalls
ziemlich lahm.

Olaf
 
Michael Eggert <m.eggert.nul@web.de> wrote in
news:ekc83150nack0mrr6kvuhlmp910v8qj1ma@4ax.com:

Ich wrde gern ein kleines Glasprisma (10mm Wrfel) so schnell und
pr„zise wie m”glich um 30-60ř drehen. Nun hab ich mir berlegt, das
Vielleicht einen Servo benutzen?

M.
--
Bitte auf mwnews2@pentax.boerde.de antworten.
 
Michael Eggert schrieb:

Ich würde gern ein kleines Glasprisma (10mm Würfel) so schnell und
präzise wie möglich um 30-60° drehen.
Voice-Coil-Antrieb, siehe Harddiskköpfe.


Gruß Dieter
 
Olaf Kaluza <olaf@criseis.ruhr.de> wrote:

Hi!

So schnell wie moeglich? Also ganz bestimmt nicht mit einem
Schrittmotor. :)
Und so präzise wie möglich.

Was haelst du davon um 360Grad zu drehen und due ueberfluessigen Grad
zu ignorieren?
Gar nichts, ich brauche nur die beiden Endpositionen, das "dazwischen"
kostet bloß Zeit.

Bevor du eine ernsthafte Antwort erwarten kannst solltest du mal
'moeglichst schnell' definieren.
Nicht langsamer als 1/10s, je schneller desto besser wärs auch in der
Zukunft zu gebrauchen.

Schrittmotore sind jedenfalls ziemlich lahm.
Hab hier gelesen, daß Schrittmotoren mit Mikroschritt angesteuert
deutlich "drehfreudiger" sind als sonst. Außerdem kann ich - solange
das Eisen mitmacht - durchaus höhere Ströme fahren, der Motor hat dann
in den Endpositionen Zeit zum ausruhen.

Gruß,
Michael.
 
Michael Eggert schrieb:
Um eine möglichst hohe Präzision zu erreichen, hätte ich gern einen
Motor mit vielen Schritten pro Umdrehung. Wirkt sich das - im
Vergleich zu ähnlichen Motoren mit weniger Schritten - negativ auf die
Geschwindigkeit aus?
Es gibt für jeden Schrittmotor eine max. Schrittfrequenz. Deshalb gilt
generell: Je weniger Schritte pro Umdrehung desto größer die
Endgeschwindigkeit. Für Details wird dir das Datenblatt deines Motors
helfen (Drehmoment über Schrittfrequenz). Vorsicht! Motoren im
Vollschrittbetrieb haben ausgeprägte Resonanzzonen in denen ein Einbruch
des Drehmoment zu erwarten ist. Im Halbschrittbetrieb brauchst du
allerdings doppelt so viele Schritte pro Umdrehung.
Um möglichst schnell von einer Endposition zur anderen zu kommen,
werde ich wohl bestimmte Rampen fahren, also zB bis zur Mitte
beschleunigen, nach der Mitte abbremsen. Wäre eine lineare Rampe
(linear steigende/fallende Geschwindigkeit -> konstantes Drehmoment
durch Trägheit) hier am besten geeignet, oder eher ein Polynom höherer
Ordnung?
ich habe in meinem Projekt (http://www.hammes24.de) eine Beschleunigung
a in Steps/s^2 eingeführt, also ein konstantes Drehmoment. Durch
Ausprobieren verschiedener Werte für a kann man die geräteabhängige max.
Beschleunigung ermitteln, bei der keine Schrittverluste zu erwarten
sind. Ausserdem gilt es die geräteabhängige Höchstgeschwindigkeit zu
ermitteln. Nur wenn bei einer Bewegung mit max. Beschleunigung keine
Höchstgeschwindigkeit erreicht wird, wird bis zur Mitte beschleunigt und
danach wieder abgebremst. Ansonsten nach erreichen der
Höchstgeschwindigkeit nicht mehr beschleunigen.
------
/ \
/ \ Geschwindigkeit über Zeit

Wie hoch sind die den Rotor bremsenden Verluste im Motor, kann ich die
irgendwie ausnutzen? Also daß ich zB nicht auf der ersten Hälfte der
Strecke beschleunige und auf der zweiten Hälfte bremse, sondern die
"natürliche Bremswirkung" mitnutze, indem ich auf 2/3 beschleunige und
auf 1/3 bremse. Macht das Sinn, oder sind die Verluste im Betrieb so
klein gegenüber der Trägheit, daß das nichts bringt?
Interessante Idee! werde ich gelegentlich mal ausprobieren.

Gruß

hans
 
Matthias Weingart <mwnews@pentax.boerde.de> wrote:

Hi!

Ich w?rde gern ein kleines Glasprisma (10mm W?rfel) so schnell und
pr„zise wie m”glich um 30-60ř drehen. Nun hab ich mir ?berlegt, das

Vielleicht einen Servo benutzen?
Modellbau? Wär mir zu wackelig, und wahrscheinlich auch nicht
langzeitstabil genug, was die erreichten Winkel angeht (Poti,
Temperaturdrift,...).

Gruß,
Michael.
 
Dieter Wiedmann <Dieter.Wiedmann@t-online.de> wrote:

Hi!

Voice-Coil-Antrieb, siehe Harddiskköpfe.
Hab ich auch schon drüber nachgedacht (Platte auseinandergeschraubt,
angeschaut, mal Saft an den Kopf"motor" geklemmt). Glaub nicht, daß
das was wird:

- Schaffen keine 60°, nichtmal die Hälfte.

- Letztendlich womöglich noch zu wackelig. 2 Kugellager in 50mm
Abstand halten eine Achse halt besser als 1 Kugellager.

- Aufwendige Regelung mit PID, Positionserfassung schon schwierig
(Lichtschranke beisst sich mit 500mW IR-Laser der durch das Prisma
geht). Und selbst wenn: Gabellichtschranke an den "Endpositionen"
würde für die Regelung schlecht gehen, da es beim Erreichen der
Position zu spät zum Bremsen wäre. Und mit Reflexlichtschranke
irgendwo an der Seite, die also über den gesamten Drehbereich
kontinulierich mehr oder weniger Reflexion bekommt, wärs
wahrscheinlich nicht langzeitstabil genug (Temperatur -> Drift des
Reflexlichtschrankensignals -> andere Endposition).

Die ganze Mechanik mit den entsprechenden Anforderungen (Winkel,
mechanische Stabilität) selbst aufzubauen wär mir zu aufwendig und
hätte letztendlich wohl auch deutlich mehr Masse als eine
Festplattenmechanik.

Gruß,
Michael.
 
"Michael Eggert" <m.eggert.nul@web.de> schrieb im Newsbeitrag
news:g76931ladqlke53c9innj96rggivqjl7hu@4ax.com...
Gar nichts, ich brauche nur die beiden Endpositionen, das "dazwischen"
kostet bloß Zeit.
Warum kommen die entscheidenden Punkte immer erst bei 10ten Posting ?
Ein Magnet, ein Anschlag, und fertig.
Gibt's komplett als Leerlaufregelventilmotor (der dreht meist nur 90
Grad ) im Auto, oder im Eigenbau durch einen Gleichstrommmotor, dessen
Anker sich nur 60 Grad zwischen zwei Polen dreht, weil ein Anschlag an
der Achse ihn hindert weiterzudrehen. Kollektorschleifer koennen dran
bleiben oder durch flexible Drahtzuleitungen ersetzt werden.

(Schrittmotoren sind in der Anwnendung natuerlich voellig deplaziert)
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Hans Hammes <hanshammes@web.de> wrote:

Hi!

Es gibt für jeden Schrittmotor eine max. Schrittfrequenz.
Schon klar, doch die könnte bei einem mit 200 Schritten pro Umdrehung
ja höher liegen als bei einem mit 100.

Deshalb gilt
generell: Je weniger Schritte pro Umdrehung desto größer die
Endgeschwindigkeit.
Bei gleicher maximaler Schrittfrequenz.

Für Details wird dir das Datenblatt deines Motors
helfen (Drehmoment über Schrittfrequenz).
Ich hoffte, daß jemand mit ein wenig Überblick über gebräuchliche
Typen vielleicht schon Schrittmotoren (oder deren Datenblätter) mit in
etwa gleicher Größe und Leistungsaufnahme auf dem Tisch hatte und
daher vielleicht eine "Daumenregel" für mich hätte.

Soll ich das, was Du oben geschrieben hattest, so verstehen, daß von
Größe und Leistung vergleichbare Schrittmotoren in etwa auch die
gleiche Schrittfrequenz haben?

Vorsicht! Motoren im
Vollschrittbetrieb haben ausgeprägte Resonanzzonen in denen ein Einbruch
des Drehmoment zu erwarten ist. Im Halbschrittbetrieb brauchst du
allerdings doppelt so viele Schritte pro Umdrehung.
Also die Karten von nc-step (sowohl die große mit Mega8 + D/A +
Treiber als auch die kleine mit dem Allegro A3977) machen
Achtelschritt und damit schon praktisch sinusförmige Anregung. Gibt
wohl deutlich weniger Resonanz und mehr Geschwindigkeit (am Motor,
nicht bloß Takt) als mit Halb- oder Vollschritt.

ich habe in meinem Projekt (http://www.hammes24.de)
Schick! Hast denn auch mit Mikroschritt experimentiert?

eine Beschleunigung a in Steps/s^2 eingeführt, also ein konstantes
Drehmoment.
Ist auch erstmal das naheliegendste, denke ich. Noch weicheres
Anfahren, also linear steigendes Drehmoment, könnte allerdings das
Rappeln des gesamten Aufbaus reduzieren.

Ausserdem gilt es die geräteabhängige Höchstgeschwindigkeit zu
ermitteln. Nur wenn bei einer Bewegung mit max. Beschleunigung keine
Höchstgeschwindigkeit erreicht wird, wird bis zur Mitte beschleunigt und
danach wieder abgebremst. Ansonsten nach erreichen der
Höchstgeschwindigkeit nicht mehr beschleunigen.
------
/ \
/ \ Geschwindigkeit über Zeit
Bei einer Fräse sicher sinnvoll. Ich kann mir allerdings nicht
vorstellen, daß ich auf 30° schon Höchstgeschwindigkeit erreichen
werde.

"natürliche Bremswirkung" mitnutze, indem ich auf 2/3 beschleunige und
auf 1/3 bremse.

Interessante Idee! werde ich gelegentlich mal ausprobieren.
Berichte dann mal...

Gruß,
Michael.
 
"MaWin" <me@private.net> wrote:

Hi!

ich brauche nur die beiden Endpositionen, das "dazwischen"
kostet bloß Zeit.

Warum kommen die entscheidenden Punkte immer erst bei 10ten Posting ?
Weil die Welt oft viel komplizierter ist als man in ein paar Zeilen
zusammenfassen kann und ich lieber konkrete Fragen stelle als
Herleitungsromane zu schreiben, die eh keiner bis zu meinen
eigentlichen Fragen liest.

Ein Magnet, ein Anschlag, und fertig.
"Endposition" im Sinne von "ich will von Winkel A nach Winkel B".
Olaf hatte mich wohl so verstanden, als wollte ich scannen und Du hast
mich jetzt so verstanden, als hätte ich nur zwei Endpositionen. Ich
sollte an meinem Schreibstil arbeiten.


Okay, neuer Versuch:

Faser _____ Fasern
| | (-------
------)========= | | ========(-------
|_____| (-------

Kollimator Prisma Kollimator-
drehbar Array


Ziel des ganzen ist, wie man leicht sieht, eine Umschaltung von einer
Singlemodefaser auf drei andere. Das Prisma hat im Gegensatz zu
Spiegeln den Vorteil, lediglich einen Strahl_versatz_ und keine
-verkippung zu machen, was die Ausrichtung der Kollimatoren wesentlich
einfacher macht, außerdem wirkt sich ein Wackeln des Prismas dann
nicht ganz so schlimm auf die Einkopplung aus wie bei einem Spiegel.
Dennoch sollte der Abstand zwischen dem Kollimator links und den
Kollimatoren rechts nicht wesentlich mehr als 5cm betragen und das
ganze möglichst ohne Anschlag oder ähnliches funktionieren, da ich ein
Rappeln in der Kiste nach Möglichkeit vermeiden möchte - zum einen,
weil mir ein Schwingen des Aufbaus in dem Moment die Einkopplung
versaut, zum anderen, weil sich auf Dauer auch die (einstellbaren)
Halterungen der Kollimatoren verstellen könnten.

Also: Ich möchte in unter einer Zehntelsekunde von 15-30° links in die
Mitte kommen, oder von der Mitte nach 15-30° rechts, oder von 15-30°
rechts nach 15-30° links. Besser noch schneller. Und ohne daß es
knallt (Anschlag). Besser auch ohne Lichtschranken (500mW sind hell)
und ohne die Leistung in den Faser zu überwachen zu müssen. Ohne viel
Platz. Und mechanisch stabil.

Und: Nein, fertig kaufen könnte man sowas wohl nur bei 1550nm.

Gruß,
Michael.
 
Michael Eggert schrieb:

Deshalb gilt
generell: Je weniger Schritte pro Umdrehung desto größer die
Endgeschwindigkeit.


Bei gleicher maximaler Schrittfrequenz.
natürlich
Soll ich das, was Du oben geschrieben hattest, so verstehen, daß von
Größe und Leistung vergleichbare Schrittmotoren in etwa auch die
gleiche Schrittfrequenz haben?


so wollte ich nicht verstanden werden. Die mir bekannten Datenblätter
von verschiedenen Schrittmotoren haben zwar einen ähnlichen Verlauf der
Schrittfrequenz, aber für eine Statistik reicht das nicht. Ausserdem
hängt die Frequenz ja noch von anderen Faktoren wie Beschaltung
(Uni-/Bipolar), Verwendung eines ohmschen Reihenwiderstandes, Erhöhung
der Spannung, Chopperbetrieb ... ab.

Vorsicht! Motoren im
Vollschrittbetrieb haben ausgeprägte Resonanzzonen in denen ein Einbruch
des Drehmoment zu erwarten ist. Im Halbschrittbetrieb brauchst du
allerdings doppelt so viele Schritte pro Umdrehung.


Also die Karten von nc-step (sowohl die große mit Mega8 + D/A +
Treiber als auch die kleine mit dem Allegro A3977) machen
Achtelschritt und damit schon praktisch sinusförmige Anregung. Gibt
wohl deutlich weniger Resonanz und mehr Geschwindigkeit (am Motor,
nicht bloß Takt) als mit Halb- oder Vollschritt.


ich habe in meinem Projekt (http://www.hammes24.de)


Schick! Hast denn auch mit Mikroschritt experimentiert?
das gibt meine auf Lochraster aufgebaute Treiberkarte leider noch nicht
her, ist für meine Fräse aber bisher auch nicht zwingend nötig. Im
Vollschrittbetrieb hat es aber nicht funktioniert. In einer Bewegung in
der X/Y-Ebene können sich die Anteile beliebig in X-/Y-Komponente
aufteilen, dadurch kommen für beide Motoren eben auch alle
Geschwindigkeiten von v = 0 bis v = vMax vor. Dadurch hatte ich immer
wieder Schrittverluste. Im Halbschrittbetrieb funktionierts aber ohne
diese Verluste.
Bei einer Fräse sicher sinnvoll. Ich kann mir allerdings nicht
vorstellen, daß ich auf 30° schon Höchstgeschwindigkeit erreichen
werde.


Bei einer Beschleunigung a von einigen tausend Steps/s^2 bist du schnell
auf deiner Höhstgeschwindigkeit. Du solltest, wenn du die max.
Beschleunigung und Geschwindigkeit deines Motors ermittelt hast,
wenigstens kurz überschlagen ob es für 30° ohne Begrenzung der
Höchstgeschw. funktioniert.

Gruß

hans
 
Michael Eggert <m.eggert.nul@web.de> wrote:


Ziel des ganzen ist, wie man leicht sieht, eine Umschaltung von einer
Singlemodefaser auf drei andere. Das Prisma hat im Gegensatz zu
Mal eine Frage, kannst du nicht auf das Prisma verzichten und deine
Faser dahin biegen wo du sie hin haben willst?

Olaf
 
Olaf Kaluza <olaf@criseis.ruhr.de> wrote:

Mal eine Frage, kannst du nicht auf das Prisma verzichten und deine
Faser dahin biegen wo du sie hin haben willst?
Nicht wirklich. Also einerseits hätte ich Befürchtungen, daß die Faser
bei schnellen (evtl aufeinanderfolgenden) Bewegungen anfängt zu
schwingen und dann bricht. Aber auch optisch ist das nicht die wahre
Lösung, denn für eine Kopplung von einer Faser in die andere muss
jeder der drei rechten Kollimatoren genau im Strahl liegen und auf den
linken Kollimator zeigen - macht 4 Freiheitsgrade pro Kollimator.
Ich hab also folgende Möglichkeiten:

- Ich drehe den linken Kollimator oder einen Spiegel:
Jeder der drei rechten Kollimatoren müssen auf den linken Kollimator
oder den Spiegel zeigen. Jeder der drei rechten muss einzeln
ausgerichtet werden. Das ist zum einen aufwendig, braucht aber zum
anderen auch Platz. Viel Platz heißt viel Abstand und das heißt ich
muss den linken Kollimator oder den Spiegel um einen großen Winkel
drehen aber auf einen sehr kleinen Winkel genau treffen.

oder:

- Ich _verschiebe_ die Faser. Das hat den großen Vorteil, daß ich auf
der rechten Seite bloß ein Array aus Kollimatoren brauche, die alle
auf einer Linie liegen und alle in die gleiche Richtung schauen. Sowas
gibt es. Die kann ich dann _als_ganzes_ ausrichten, hab also nur
_einmal_ die vier Freiheitsgrade und muss nur noch darauf achten, daß
die Achse um die ich drehe schön senkrecht liegt zur Geraden durch die
drei Kollimatoren, und daß der Abstand, um den ich die Faser
verschiebe, zum Abstand zwischen den Kollimatoren passt. Und den
Abstand kann man dann auf wenige mm verringern, damit braucht man dann
nicht so weit zu schieben und das macht es deutlich leichter, die
einzelnen Kollimatoren zu "treffen".
Verschieben ist aber mechanisch deutlich schwieriger als drehen - und
die Probleme mit der schwingenden Faser kommen noch dazu.

oder:

- Ich kombiniere beides, indem ich das Prisma nehme. Prisma ist klein
und leicht und robust. Und es macht mir einen _parallelen_ Versatz des
Strahls, da die Brechung an den zueinander parallelen Flächen sich
wieder aufhebt. Ich kann also mechanisch drehen (einfacher als
schieben), optisch aber den Strahl verschieben (einfacher wieder
einzukoppeln als beim Drehen).

Gruß,
Michael.
 
Matthias Weingart <mwnews@pentax.boerde.de> wrote:

Hi!

Schalte doch 2 Prismen in Reihe, dann könntest du mit MaWins Methode
(Anschläge) arbeiten.
Hm, ich wollte den Abstand zwischen den Kollimatoren so gering wie
möglich halten.

Klappern könnte man ja verhindern, indem man die
Anschläge dämpft (oder auch elektrisch abbremst).
Gummi wird mit der Zeit hart, Filz plattgeklopft und Fett/Öl verändert
auch irgendwann seine Eigenschaften. Für einen Anschlag, der wirklich
die Position vorgeben soll, ist das nichts. Und elektrisch wird das
auch ganz schön aufwendig, da ich ja wieder die Position erfassen muss
usw...

Das es nun ausgerechnet 3 Fasern sein muessen...
Tja, das liegt einfach daran, daß der Raum 3 Dimensionen hat, aber
ganz soweit hole ich jetzt heute doch nicht aus :))

In der Nanotechnik werden Piezos zum Steuern verwendet. Alles nur eine
Frage der Größe, wie schnell das dann wird (das Prisma scheint ja
riesig zu sein;
Für Nanotechniker bestimmt, wie gesagt sollte etwa 1cm-Würfel sein.

vielleicht doch lieber eine verspiegelte Oberfläche
verwenden?).
Nein, denn ich will den Strahl schieben, nicht drehen, siehe meine
Antwort an Olaf.

Noch ne Idee, fächere den Strahl in 3 Teile auf so das alle 3 Fasern
immer beleuchtet werden (Nachteil mit weniger als 1/3 der Energie) und
benutze dann je eine Lochscheibe (e-magnetisch betätigt) um immer nur
einen Strahl freizugeben.
Damit werfen wir permanent 40kEUR an Licht weg.

Gruß,
Michael.
 
Matthias Weingart schrieb:

Wird wirklich Zeit, das jemand den elektrisch veränderbaren
Brechungsindex erfindet.
Ich dachte ich hätte da schonmal irgendwas gelesen. Übergang von einem
Silikonöl zu Wasser im E-Feld oder so...
Oder waren das Linsen, bei denen man den Fokus per Feld ändern konnte?

Zu dem Spiegel Problem:
Einen Lautsprecher und auf die Membran einen Spiegel kleben?
natürlich müßten dann die Fasern radial zum Drehpunkt des Spiegels
angeordnet sein. Natürlich hat man dann ein Überschwingen vielleicht
geht das noch in 1/10 s. Gruß Andy
 
Hans Hammes <hanshammes@web.de> wrote:

Hi!

Die mir bekannten Datenblätter
von verschiedenen Schrittmotoren haben zwar einen ähnlichen Verlauf der
Schrittfrequenz, aber für eine Statistik reicht das nicht.
Hm, dann werd ich mal schauen, was ich so finde...

Bei einer Beschleunigung a von einigen tausend Steps/s^2 bist du schnell
auf deiner Höhstgeschwindigkeit. Du solltest, wenn du die max.
Beschleunigung und Geschwindigkeit deines Motors ermittelt hast,
wenigstens kurz überschlagen ob es für 30° ohne Begrenzung der
Höchstgeschw. funktioniert.
Klar, werde max. Geschwindigkeit, und max. pos/neg Beschleunigung
erstmal getrennt voneinander ermitteln, ist ja nicht weiter wild.

Gruß,
Michael.
 
Michael Eggert <m.eggert.nul@web.de> wrote in
news:ir89319hb5h6vm7dim92dinsulhok2u2no@4ax.com:

Okay, neuer Versuch:

Faser _____ Fasern
| | (-------
------)========= | | ========(-------
|_____| (-------

Kollimator Prisma Kollimator-
drehbar Array


Also: Ich möchte in unter einer Zehntelsekunde von 15-30° links in
die Mitte kommen, oder von der Mitte nach 15-30° rechts, oder von
15-30° rechts nach 15-30° links. Besser noch schneller. Und ohne
daß es knallt (Anschlag). Besser auch ohne Lichtschranken (500mW
sind hell) und ohne die Leistung in den Faser zu überwachen zu
müssen. Ohne viel Platz. Und mechanisch stabil.

Und: Nein, fertig kaufen könnte man sowas wohl nur bei 1550nm.
Schalte doch 2 Prismen in Reihe, dann könntest du mit MaWins Methode
(Anschläge) arbeiten. Klappern könnte man ja verhindern, indem man die
Anschläge dämpft (oder auch elektrisch abbremst). Das es nun
ausgerechnet 3 Fasern sein muessen...
In der Nanotechnik werden Piezos zum Steuern verwendet. Alles nur eine
Frage der Größe, wie schnell das dann wird (das Prisma scheint ja
riesig zu sein; vielleicht doch lieber eine verspiegelte Oberfläche
verwenden?). Mir fallen da auch noch die Spiegelarray-chips aus den
Projektoren ein; hab so ein Teil aber noch nie praktisch gesehen...
Wird wirklich Zeit, das jemand den elektrisch veränderbaren
Brechungsindex erfindet.
Noch ne Idee, fächere den Strahl in 3 Teile auf so das alle 3 Fasern
immer beleuchtet werden (Nachteil mit weniger als 1/3 der Energie) und
benutze dann je eine Lochscheibe (e-magnetisch betätigt) um immer nur
einen Strahl freizugeben. Das könnte vielleicht auch ein LCD sein
(sofern die Licht-Polarisation in dem LCD nicht stört).

M.
--
Bitte auf mwnews2@pentax.boerde.de antworten.
 
Andreas Weber <spam@tech-chat.de> wrote:

Hi!

Einen Lautsprecher und auf die Membran einen Spiegel kleben?
Meinst Du, das ist präziser als der Motor, der in einer Festplatte die
Köpfe bewegt?

Also ich möchte gern die kleinen pigtailed Kollimatoren benutzen, bei
denen die Faser direkt in einen Glaszylinder eingeklebt sind, da die
halt schön klein sind und sich dadurch dicht nebeneinander platzieren
lassen. Durchmesser so 3-4mm, Strahldurchmesser höchstens 0,5mm. Um
dabei die Verluste klein zu halten, rechne ich so mit 0,05mm maximalem
Strahlversatz und 0,01° maximaler Strahlverkippung.

Leute, glaubts mir doch einfach, daß ich mir um das alles schon eine
Menge Gedanken gemacht hab und nicht ohne Grund einen Schrittmotor
wegen der ordentlichen Lagerung und der Möglichkeit des gleichmäßigen
Beschleunigens und Abbremsens und des ruhigen Laufs im Mikroschritt-
betriebs vorziehe.

Gruß,
Michael.
 
Hallo Michael,

Man kann so etwas auch mit Mehrphasenmotoren machen. Es ist schon sehr
lange her, aber ich hatte mal mit einen Vierphasentyp zu tun und der
konnte sowohl bis einige zig Tausend Umdrehungen pro Minute laufen als
auch auf einen gewissen Drehwinkel gesetzt werden. Letzteres machten wir
durch Anlegen der passenden Gleichspannungen an die Wicklungen. Im
Prinzip wurde der normale Phasenverlauf schlicht "angehalten". Geht
wahrscheinlich auch mit drei Phasen, aber das habe ich noch nicht
gemacht. Zu beachten ist aber, dass fuer viele Motoren der zulaessige
Strom im "Standbetrieb" geringer sein kann als bei der Nennfrequenz.
D.h. wir haben mit abnehmender Frequenz die Amplitude auf allen
Wicklungen gleichmaessig heruntergefahren.

Ich nehme an, das auch "Brushless DC Motors" geeignet sein koennen. Nur
muess man sie ohne die elektronische Kommutierung besorgen oder selbige
entfernen. Zum Testen koennte man ja einen Luefter zerlegen. Die haben
heute meist solche Motoren. Oder mal sehen, ob Maxon Motors oder eine
aehnliche Firma bei Euch einen passenden Motor hat.

Ich glaube, wir hatten einmal einen Motor fuer solchen variablen Betrieb
bis zum gehaltenen Stillstand in der Schweiz bestellt. Die Firma weiss
ich aber nicht mehr aus dem Kopf heraus. Jedenfalls stellte sie auch
Uhrwerke her. Ich habe eine Uhr mit aehnlichem Werk. Die Zeiger darin
koennen per Knopfdruck ueber Kleinstmotoren rasend schnell vor- und
zurueckgefahren werden und halten nach Loslassen genau die Zeigerposition.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 

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