Schottky-Diode unbelastet: Spannung trotz Sperrichtung ?

T

Thomas Rieger

Guest
Hallo an alle Leser,

bin gerade beim Messen an einer Schottky-Diode gestolpert:

Hier gibts ne kurze Grafik dazu:
http://people.freenet.de/ebayyabe/schottkytest.gif

Trotz Sperrichtung der Diode ist fast die volle Spannung im
Leerlauf (unbelastet, lediglich Innenwiderstand des Meßgerätes)
am "gesperrten" Pin der Diode messbar. Nanu?

Es fließt beim Kurzschliessen hinter der Diode kein Strom (bzw.
mit meinem Messgerät nicht nachweisbare nanoAmpere), soweit
ist das ja ok. Nur warum die Spannung? Ich denke es liegt am
Aufbau der Schottky-Diode, wo der P-Bereich durch ein Metall
ersetzt wird. Aber dennoch gibt es auch hier einen Sperrbereich
zwischen P(Metall) und N(Silizium-HL).

Kann das jemand kurz und verständlich erläutern?

Danke für Eure Bemühungen im Voraus!

Gruß Thomas
 
Thomas Rieger schrieb

Hallo an alle Leser,

bin gerade beim Messen an einer Schottky-Diode gestolpert:

Hier gibts ne kurze Grafik dazu:
http://people.freenet.de/ebayyabe/schottkytest.gif

Trotz Sperrichtung der Diode ist fast die volle Spannung im
Leerlauf (unbelastet, lediglich Innenwiderstand des Meßgerätes)
am "gesperrten" Pin der Diode messbar. Nanu?

Es fließt beim Kurzschliessen hinter der Diode kein Strom (bzw.
mit meinem Messgerät nicht nachweisbare nanoAmpere), soweit
ist das ja ok. Nur warum die Spannung? Ich denke es liegt am
Aufbau der Schottky-Diode, wo der P-Bereich durch ein Metall
ersetzt wird. Aber dennoch gibt es auch hier einen Sperrbereich
zwischen P(Metall) und N(Silizium-HL).

Kann das jemand kurz und verständlich erläutern?

Danke für Eure Bemühungen im Voraus!

Gruß Thomas
Hallo Thomas, es gibt keine "ideale" Diode,
es fliesst immer auch ein Leckstrom.
Die 1 M des Messgerätes, stimmen die oder sind es
10 M


Gruss Kurt

>
 
"Kurt Bindl" <kurt.bindl@t-online.de> schrieb >

Hallo Thomas, es gibt keine "ideale" Diode,
es fliesst immer auch ein Leckstrom.
Die 1 M des Messgerätes, stimmen die oder sind es
10 M
Ob es 1M oder 10M sind weiß ich nicht genau, aber
das scheint auch nicht so tragisch zu sein. Nehme ich
statt der Schottky-Diode eine z.B. 1N4001 messe
ich in Sperrichtung nur ca. 25mV. Bei der Schottky allerdings
fast die volle Spannung. Das kann ich mir nicht so wirklich erklären.

Es ist aber schonmal gut zu wissen, daß man so jedenfalls nicht
prüfen kann, ob eine Schottky-Diode noch sperrt (i.O. ist).
Man müsste halt belasten (ein paar Kiloohm reichen) und dann
misst man nur noch wenige Millivolt.
 
Der Leckstrom einer Schottky Diode ist wesentlich höher als bei einer
bipolaren Diode. Dieser Reststrom erzeugt einen merklichen
Spannungsabfall an Deinem Lastwiderstand (eben das Meßgerät).
Schalte mal ein paar Kiloohm parallel zum Meßgerät, dann siet die Welt
schon anders aus.
Vergleiche mal die Datenblätter eine 1N400x mit dem der Schottky Diode,
Stichwort Reststrom.

Gruß
Hans
 
"Thomas Rieger" <megatommy@gmx.net> schrieb im Newsbeitrag
news:dkl6ko$qnj$01$1@news.t-online.com...

Es fließt beim Kurzschliessen hinter der Diode kein Strom (bzw.
mit meinem Messgerät nicht nachweisbare nanoAmpere)
So sieht das aber nicht aus, die Diode laesst 6 Mikroampere
fliessen, was fuer eine Schottky nicht schlecht sperrt.

Einfach nachrechnen.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Hans Müller wrote:
Der Leckstrom einer Schottky Diode ist wesentlich höher als bei einer
bipolaren Diode. Dieser Reststrom erzeugt einen merklichen
Spannungsabfall an Deinem Lastwiderstand (eben das Meßgerät).
Schalte mal ein paar Kiloohm parallel zum Meßgerät, dann siet die Welt
schon anders aus.
Vergleiche mal die Datenblätter eine 1N400x mit dem der Schottky Diode,
Stichwort Reststrom.
Ja, genau richtig, der Reststrom kann 100-fach höher sein.

Dafür beträgt bei geringem Strom (z.B. RTC) in Durchlaßrichtung die
abfallende Spannung nur 50 mV statt 650 mV.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
www.schellong.de www.schellong.com www.schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm
 
Danke an Alle für die Antworten, bin wieder schlauer geworden!

Gruß Thomas
 
"MaWin" <me@private.net> wrote in news:dklb6d$9pd$1@online.de:

So sieht das aber nicht aus, die Diode laesst 6 Mikroampere
fliessen, was fuer eine Schottky nicht schlecht sperrt.
Ist ja auch fast schon Winter. Ich biete 2uA (BAT54).:)

M.
--
Bitte auf mwnews2@pentax.boerde.de antworten.
 
"Matthias Weingart" <mwnews@pentax.boerde.de> schrieb im Newsbeitrag
news:Xns9707A01A0E38BAlwLookOnTBrightSide@penthouse.boerde.de...
"MaWin" <me@private.net> wrote in news:dklb6d$9pd$1@online.de:

So sieht das aber nicht aus, die Diode laesst 6 Mikroampere
fliessen, was fuer eine Schottky nicht schlecht sperrt.

Ist ja auch fast schon Winter. Ich biete 2uA (BAT54).:)

M.
--
Bitte auf mwnews2@pentax.boerde.de antworten.

Hab mal aus aktuellem Anlass die BAT54 bei 20Grad gemessen:
0,5uA Leckstrom typisch; 2ua stehen im Datenblatt.
Die Forwardspannung ist bei 1mA gemessen:
0.22V, max 0,320 steht im Datenblatt.

Die BAS125 hat etwa doppelt soviel Forwardspannung (0,39V bei 1mA, im
Datenblatt steht 0,4V), aber der Leckstrom ist mit meinem Fluke 189 im uA
Bereich nicht messbar.
Dafür ist dieses Dioden-Juwel auch schwer zu bekommen.

MIKE

--
www.oho-elektronik.de
OHO-Elektronik
Michael Randelzhofer
FPGA und CPLD Mini Module
Klein aber oho !
 
"M.Randelzhofer" <techseller@gmx.de> wrote in
news:3tfjlgFs3katU1@individual.net:

Die BAS125 hat etwa doppelt soviel Forwardspannung (0,39V bei 1mA,
im Datenblatt steht 0,4V), aber der Leckstrom ist mit meinem Fluke
189 im uA Bereich nicht messbar.
Datenblatt: 150nA

Dafür ist dieses Dioden-Juwel auch schwer zu bekommen.
Wen wundert's, Banken verkaufen ja auch normalerweise keine Halbleiter.

M.
--
Bitte auf mwnews2@pentax.boerde.de antworten.
 

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