Schaltnetzteil reparieren

G

Guido Mocken

Guest
Hallo,

mal so eine Frage ins Blaue hinein: Was geht typischerweise bei
Schaltnetzteilen am ehesten kaputt und zieht ein unmittelbares
Durchbrennen der Sicherung (F2A/250) auf der Primärseite nach sich?

Hintergrund:
Ich hab' hier ein SCSI-Gehäuse mit integriertem Netzteil, wo genau das
passiert. Das ich gerne reparieren würde - denn ich löte lieber als daß
ich (bei einem neuen unpasssenden Netzteil) säge, bohre und schraube.

Die Transistoren scheinen okay, ebenso alle größeren Elkos. Ein
vierpoliges Teil, das ich für einen Gleichrichter halte, sieht in einer
Richtung gemessen stark nach internem Kurzschluß aus, aber das müßte ich
erstmal im ausgelöteten Zustand verifizieren, wofür noch keine Zeit war.

Welche Teile sind sonst noch heiße Kandidaten für einen Defekt?

Guido
 
Guido Mocken schrieb:

mal so eine Frage ins Blaue hinein: Was geht typischerweise bei
Schaltnetzteilen am ehesten kaputt und zieht ein unmittelbares
Durchbrennen der Sicherung (F2A/250) auf der Primärseite nach sich?
Netzgleichrichter, Schalttransistor, Shunt, Zwischenkreiselko, Trafo,
X-Kondensator. Die Reihenfolge hat nichts mir der Fehlerhäufigkeit zu
tun.


Hintergrund:
Ich hab' hier ein SCSI-Gehäuse mit integriertem Netzteil, wo genau das
passiert. Das ich gerne reparieren würde - denn ich löte lieber als daß
ich (bei einem neuen unpasssenden Netzteil) säge, bohre und schraube.
Also wohl ein kleiner Sperrwandler.


Die Transistoren scheinen okay, ebenso alle größeren Elkos. Ein
vierpoliges Teil, das ich für einen Gleichrichter halte, sieht in einer
Richtung gemessen stark nach internem Kurzschluß aus, aber das müßte ich
erstmal im ausgelöteten Zustand verifizieren, wofür noch keine Zeit war.
Das dürfte der Netzgleichrichter sein, rausbauen und prüfen.


Welche Teile sind sonst noch heiße Kandidaten für einen Defekt?
s.o., ansonsten noch der kleine Siebelko für die Versorgung des Reglers,
da gibts aber keinen Kurzen.


Gruß Dieter
 
Netzgleichrichter, Schalttransistor, Shunt, Zwischenkreiselko, Trafo,
X-Kondensator. Die Reihenfolge hat nichts mir der Fehlerhäufigkeit zu
tun.
Stimmt, wobei der OP Glück haben könnte und es ist wirklich nur der
Gleichrichter breit. Ansonsten noch mal nach nem Varistor gucken,
häufig in Schlumpfschlauch verpackt.

s.o., ansonsten noch der kleine Siebelko für die Versorgung des Reglers,
da gibts aber keinen Kurzen.
Nö, aber wenn es ein Netzteil mit TDA460x ist (und nicht wie eher zu
erwarten UC384x) wird der Kollektor- bzw. Drainstrom mit einem
Hochohm-Widerling nachgebildet. Wenn der dann noch hochohmiger wird,
zerreist es idR den Schalttransistor und damit auch die Sicherung.
 
"Stefan Huebner" wrote:
Netzgleichrichter, Schalttransistor, Shunt, Zwischenkreiselko, Trafo,
X-Kondensator. Die Reihenfolge hat nichts mir der Fehlerhäufigkeit zu
tun.

Stimmt, wobei der OP Glück haben könnte und es ist wirklich nur der
Gleichrichter breit. Ansonsten noch mal nach nem Varistor gucken,
häufig in Schlumpfschlauch verpackt.

s.o., ansonsten noch der kleine Siebelko für die Versorgung des Reglers,
da gibts aber keinen Kurzen.

Nö, aber wenn es ein Netzteil mit TDA460x ist (und nicht wie eher zu
erwarten UC384x) wird der Kollektor- bzw. Drainstrom mit einem
Hochohm-Widerling nachgebildet. Wenn der dann noch hochohmiger wird,
zerreist es idR den Schalttransistor und damit auch die Sicherung.
Kleiner Tipp am Rande: Sicherung kurzfristig durch Glühbirne entsprechender
Leistung (ich nehm meist 40/60W/100W je nach Leistung... Mit Fassung und
angeschlossenen isolierten Krokoklemmen) !

Wenn die Sicherung öfters fliegt, fliegt wahrscheinlich irgendwann der
Schalttransistor... Die Birne sollte im Normalbetrieb nicht leuchten, wenn
sie leuchtet, dann is noch wo was im Argen *gg*

achja!! Trenntrafo verwenden!!!!

lg
Johannes
 
"Guido Grohmann" wrote:
John F schrieb:

Die Birne sollte im Normalbetrieb nicht leuchten, wenn
sie leuchtet, dann is noch wo was im Argen *gg*

Bei manchen Schaltnetzteilen leuchtet sie mit verminderter Helligkeit auch
bei intaktem Schaltnetzteil.
Spannungsabfall an der Lampe anschauen... sollte das klären :)

Dieses kann aber ggf. dann nicht korrekt arbeiten und liefert dann zu
geringe Ausgangsspannungen. (Hatte diesen Fall bei eingen TV-Netzteilen.)
Kann sein.

Leuchtet die Lampe dagegen mit normaler Helligkeit, ist irgendetwas faul.
Ich habe mir dazu dir folgende Konstruktion gebastelt: Ein Fuß einer
Nachttischlampe mit eingebautem Schalter und abgetrenntem Netzstecker wird
über den leeren Sicherungshalter gelötet.
Ich nehm Krokos, die ich einfach an den Sicherungshalter klemme... Wenn es
wirklich zu eng ist, löt ich auch manchmal... aber eher selten.

wenn man mit der INstantsetzung des NTs fertig ist, dreht man die Lampe
heraus und schaltet diese noch ggf. aus. Dann setzt man die Sicherung ein.
Falls es jetzt doch noch knallt, muß man ggf. den Primärelko entladen mit
'nem Russischer Kronleuchter ;-)
Nette Bezeichnung :)
Es könnte dann allerdings schon der Transistor defekt sein.

,die Lampe reindrehen und einschalten und kann weiter messen und den
Fehler suchen.

achja!! Trenntrafo verwenden!!!!

unbedingt! ggf. auch noch einen Stelltrafo vorschalten und das NT mit
verminderter Netzspannug betreiben.
Hat Vorteile, ja! Hab mir ein altes DDR-Regel-Trenn-Ding gekauft vor einigen
Jahren ... 250VA... Hab die Netztrennung mal kontrolliert nach dem Kauf
(könnte ja irgendwo einen Schluss im Trafo haben), funktioniert aber
wunderbar.

lg
Johannes
 
John F schrieb:

Die Birne sollte im Normalbetrieb nicht leuchten, wenn
sie leuchtet, dann is noch wo was im Argen *gg*
Bei manchen Schaltnetzteilen leuchtet sie mit verminderter Helligkeit
auch bei intaktem Schaltnetzteil. Dieses kann aber ggf. dann nicht
korrekt arbeiten und liefert dann zu geringe Ausgangsspannungen. (Hatte
diesen Fall bei eingen TV-Netzteilen.) Leuchtet die Lampe dagegen mit
normaler Helligkeit, ist irgendetwas faul. Ich habe mir dazu dir
folgende Konstruktion gebastelt: Ein Fuß einer Nachttischlampe mit
eingebautem Schalter und abgetrenntem Netzstecker wird über den leeren
Sicherungshalter gelötet. wenn man mit der INstantsetzung des NTs fertig
ist, dreht man die Lampe heraus und schaltet diese noch ggf. aus. Dann
setzt man die Sicherung ein. Falls es jetzt doch noch knallt, muß man
ggf. den Primärelko entladen mit 'nem Russischer Kronleuchter ;-) ,die
Lampe reindrehen und einschalten und kann weiter messen und den Fehler
suchen.

achja!! Trenntrafo verwenden!!!!
unbedingt! ggf. auch noch einen Stelltrafo vorschalten und das NT mit
verminderter Netzspannug betreiben.

Guido
 
Stefan Huebner schrieb:

Ansonsten noch mal nach nem Varistor gucken,
häufig in Schlumpfschlauch verpackt.
In Schrumpfschlauch verpackt werden ehr mal die NTCs zur
Einschaltstrombegrenzung.


s.o., ansonsten noch der kleine Siebelko für die Versorgung des Reglers,
da gibts aber keinen Kurzen.

Nö, aber wenn es ein Netzteil mit TDA460x ist (und nicht wie eher zu
erwarten UC384x) wird der Kollektor- bzw. Drainstrom mit einem
Hochohm-Widerling nachgebildet. Wenn der dann noch hochohmiger wird,
zerreist es idR den Schalttransistor und damit auch die Sicherung.
Stimmt, wer den Fehler nicht kennt findet das nie.


Gruß Dieter
 
Stefan Huebner <stefan.huebner@tu-harburg.de> wrote:

Stimmt, wobei der OP Glück haben könnte und es ist wirklich nur der
Gleichrichter breit. Ansonsten noch mal nach nem Varistor gucken,
häufig in Schlumpfschlauch verpackt.
Hab' ihn jetzt ausgelötet und gemessen: Eine der vier Dioden ist
definitiv kurz (zwischen ~ und +). Der ist also definitiv hinüber.

Ich kann leider frühestens am Wochenende Ersatz besorgen (oder weiß
einer, wo ich in Heidelberg einen KBP06-Ersatz bekomme?).

Wie stehen meine Chancen, daß dies der einzige Defekt ist?
Ich kenne mich leider mit Netzteilen kaum aus und habe natürlich auch
keinen Schaltplan zu dem vorliegenden.

Guido
 
Guido Mocken schrieb:

Ich kann leider frühestens am Wochenende Ersatz besorgen (oder weiß
einer, wo ich in Heidelberg einen KBP06-Ersatz bekomme?).
Heidelberg muss ich passen, in Mannheim gibts Walter Elektronik, ca. 10
Fussminuten vom HBf.


Wie stehen meine Chancen, daß dies der einzige Defekt ist?
Recht gut.


Ich kenne mich leider mit Netzteilen kaum aus und habe natürlich auch
keinen Schaltplan zu dem vorliegenden.
Wenn auf der Primärseite ein Schaltregler-IC verbaut ist hilft ein Blick
in dessen Datenblatt.


Gruß Dieter
 
Ansonsten noch mal nach nem Varistor gucken,
häufig in Schlumpfschlauch verpackt.

In Schrumpfschlauch verpackt werden ehr mal die NTCs zur
Einschaltstrombegrenzung.
Das habe ich wiederum noch nicht gesehen, die Dinger haben sich mir
gegenüber meist recht exhibitionistisch gegeben. Varistoren und
Y-Kondensatoren finde ich dagegen regelmässig verhüllt.

Nö, aber wenn es ein Netzteil mit TDA460x ist (und nicht wie eher zu
erwarten UC384x) wird der Kollektor- bzw. Drainstrom mit einem
Hochohm-Widerling nachgebildet. Wenn der dann noch hochohmiger wird,
zerreist es idR den Schalttransistor und damit auch die Sicherung.

Stimmt, wer den Fehler nicht kennt findet das nie.
Ich hab seinerzeit auch einige BU508er geschossen. Naja ich war
Schüler, zehnte Klasse oder so, und hab mir den Kram selbst
beigebracht, da zahlt mal halt Lehrgeld. Und Sicherungswiderstände
gab's nur beim örtlichen Radiofernsehfrickler, auf jeden Fall aber
nicht bei Conrad. Und da reden immer alle von den guten alten Zeiten
;)
 
On Wed, 22 Feb 2006 11:39:35 +0100, Dieter Wiedmann wrote:

Heidelberg muss ich passen, in Mannheim gibts Walter Elektronik, ca. 10
Fussminuten vom HBf.
In Mannheim gibt's auch einen Conrad, der mit Auto deutlich besser zu
erreichen ist (da ausserhalb).
Ausserdem scheint mir Walter Elektronik was das Sortiment an Halbleitern
betrifft arg eingeschraenkt zu sein. Das war zumindest meine Erfahrung als
ich da zuletzt war (einige Jahre her). Oder hat sich das geaendert?

KISS-Elektronik war recht gut, aber den gibt's wohl nicht mehr - zumindest
nicht dort wo er frueher mal war (hinterm Stadthaus).


JF
 
Dieter Wiedmann <Dieter.Wiedmann@t-online.de> wrote:

Wenn auf der Primärseite ein Schaltregler-IC verbaut ist hilft ein Blick
in dessen Datenblatt.
Da ist ein UC3842AN drauf. Das Datenblatt dazu habe ich leicht gefunden.
Aber nun erstmal sehen, was ein neuer Gleichrichter so bringt...

Guido
 
Guido Mocken <mocken@uni-freiburg.de> wrote:

Da ist ein UC3842AN drauf. Das Datenblatt dazu habe ich leicht gefunden.
Aber nun erstmal sehen, was ein neuer Gleichrichter so bringt...
Nur um die Sache abzuschließen: Gleichrichter gegen einen ähnlichen
getauscht - Schaltnetzteil geht wieder.

Fein! :)

Guido
 

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