Relais-Kontakte parallel schalten erlaubt zur Stromerhöhung

H

Harald Noack

Guest
Hallo!

Ich habe ein paar Relais mit zwei 20A EIN-Kontakten (G7L-2A-P).
http://www.omron.com.cn/cma/uploadpic/g7l0031.pdf
Ich muss aber jetzt mal knapp unter 40A schalten (induktiv).
Darf ich mich trauen, beide Kontakte des Relais parallel zu schalten um
genug Schaltvermögen (Strombelastbarkeit) zu erreichen.
Es ist egal wenn die Schaltzyklenzahl auf XX XXX mal reduziert wird.

Mit freundlichen Grüßen und Danke für Eure Hilfe
Harald Noack
 
Harald Noack schrieb:

Ich habe ein paar Relais mit zwei 20A EIN-Kontakten (G7L-2A-P).
sind das die, die es bei Pollin sehr günstig gab?

Parallel geschaltete Relaiskontakte habe ich schon ein paar mal gesehen.
Machen würde ich es trotzdem nicht, und zwar aus folgendem Grund: Wenn
die Kontaktpaare nicht gleichzeitig öffnen oder schließen, muss im
Moment des Öffnens oder Schließens ein Kontakt den gesamten Strom
tragen. Unter ungünstigen Umständen könnte dann ein Kontaktpaar
zusammengeschweißt werden.

Dabei fällt mir eine Gegenfrage ein: Darf man eigentlich Kontakte in
Reihe schalten, um die Luftstrecke zu vergrößern? Ich habe das mal in
einem alten Defibrillator gesehen, bei dem an einem Schütz alle drei
Kontakte in Reihe geschaltet waren.

Gruß,
Alexander
 
Alexander Dörr schrieb:

Ich habe ein paar Relais mit zwei 20A EIN-Kontakten (G7L-2A-P).

Parallel geschaltete Relaiskontakte habe ich schon ein paar mal gesehen.
Machen würde ich es trotzdem nicht, und zwar aus folgendem Grund: Wenn
die Kontaktpaare nicht gleichzeitig öffnen oder schließen, muss im
Moment des Öffnens oder Schließens ein Kontakt den gesamten Strom
tragen. Unter ungünstigen Umständen könnte dann ein Kontaktpaar
zusammengeschweißt werden.
Außerdem ist die Stromverteilung nicht sicher gleich. So etwas sollte
man keinesfalls tun, zumindest nicht bei Belastung über die Nenndaten
eines /einzelnen/ Kontaktsatzes hinaus.
(Parallelschaltung innerhalb der Spezifikationen eines einzelnen
Kontaktsatzes ist dagegen nicht schädlich und kann die Lebensdauer
und/oder den Kontaktwiderstand verbessern - obwohl dann normalerweise
ein Relais mit einzelnem, entsprechend stärkerem Kontakt, noch besser
ist... Und bei Signalrelais verwendet man auch manchmal (vergoldete)
Doppelkontakte, um die Zuverlässigkeit zu erhöhen.)

Dabei fällt mir eine Gegenfrage ein: Darf man eigentlich Kontakte in
Reihe schalten, um die Luftstrecke zu vergrößern? Ich habe das mal in
einem alten Defibrillator gesehen, bei dem an einem Schütz alle drei
Kontakte in Reihe geschaltet waren.
Ja, das ist durchaus üblich - vor allem wenn man bei DC höhere
Spannungen schalten muß (schau Dir mal die DC-Kontaktspezifikationen
eines Relais an...).

Tilmann

--
http://www.autometer.de - Elektronik nach Maß.
 
Dabei fällt mir eine Gegenfrage ein: Darf man eigentlich Kontakte in
Reihe schalten, um die Luftstrecke zu vergrößern? Ich habe das mal in
einem alten Defibrillator gesehen, bei dem an einem Schütz alle drei
Kontakte in Reihe geschaltet waren.
Ich denke schon, das man es darf. Bei einem Schütz hat man ja im Prinzip
schon "ab Werk" zwei Kontakte, die in Reihe geschaltet sind.

mfg. Markus
 
"Harald Noack" <noack@sbox.tugraz.at> schrieb im Newsbeitrag
news:9ac77$4614abd2$d52f2bc6$15314@news.chello.at...
Darf ich mich trauen, beide Kontakte des Relais parallel zu schalten um
genug Schaltvermögen (Strombelastbarkeit) zu erreichen.
Nein, zwar ist dann 40A Dauerstrom im eingeschalteten Zustand erlaubt,
aber es geht ja wohl um das Schalten des Stroms, und in dem Moment
ist immer ein Kontakt der erste. Geschaltet werden duerfen nur 20A,
weil sonst die Kontakte zu stark verschleissen, die Oberflaeche zu
sehr angegriffen wird, gerade durch Funkenbildung bei induktiven
Lasten (bei der du noch mal nachsehen solltest, ob das Relais dann
ueberhaupt noch 20A schalten darf).

Dabei geht es nicht um XX statt XXX Schaltspeiel, sondern das kleben
der Kontakte bereits bei einem Schaltvorgang.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
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Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Am 4/5/2007 1:36 PM schrieb MaWin:
"Harald Noack" <noack@sbox.tugraz.at> schrieb im Newsbeitrag
news:9ac77$4614abd2$d52f2bc6$15314@news.chello.at...

Darf ich mich trauen, beide Kontakte des Relais parallel zu schalten um
genug Schaltvermögen (Strombelastbarkeit) zu erreichen.

Nein, zwar ist dann 40A Dauerstrom im eingeschalteten Zustand erlaubt,
aber es geht ja wohl um das Schalten des Stroms, und in dem Moment
ist immer ein Kontakt der erste. Geschaltet werden duerfen nur 20A,
weil sonst die Kontakte zu stark verschleissen, die Oberflaeche zu
sehr angegriffen wird, gerade durch Funkenbildung bei induktiven
Lasten (bei der du noch mal nachsehen solltest, ob das Relais dann
ueberhaupt noch 20A schalten darf).

Dabei geht es nicht um XX statt XXX Schaltspeiel, sondern das kleben
der Kontakte bereits bei einem Schaltvorgang.
Waeren Hochlastwiderstaende im Bereich 0,025R
(0,05R 2x parallel) mit 10W eine Loesung?
(Wenn der Spannungsabfall von 0,5V nix ausmacht)

Ginge sich rechnerisch aus:

20A x 0,025Ohm = 0,5Volt
0,5Volt x 20A = 10W

--
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fritz | zur Epidemie aus.
schoerghuber | (Kazimierz Bartoszewicz)
 
"Fritz Schoerghuber" <fritz.schoerghuber@inode.at> schrieb im Newsbeitrag
news:57kkjiF2dg0chU1@mid.individual.net...
Waeren Hochlastwiderstaende im Bereich 0,025R
(0,05R 2x parallel) mit 10W eine Loesung?

Nein, die aendern nichts an den zeitlich nacheinander schliessenden
Kontakten.
--
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MaWin wrote:

"Harald Noack" <noack@sbox.tugraz.at> schrieb im Newsbeitrag
news:9ac77$4614abd2$d52f2bc6$15314@news.chello.at...

Darf ich mich trauen, beide Kontakte des Relais parallel zu
schalten um genug Schaltvermögen (Strombelastbarkeit) zu erreichen.

Nein, zwar ist dann 40A Dauerstrom im eingeschalteten Zustand
erlaubt, aber es geht ja wohl um das Schalten des Stroms, und in dem
Moment ist immer ein Kontakt der erste. Geschaltet werden duerfen
nur 20A, weil sonst die Kontakte zu stark verschleissen, die
Oberflaeche zu sehr angegriffen wird, gerade durch Funkenbildung bei
induktiven Lasten (bei der du noch mal nachsehen solltest, ob das
Relais dann ueberhaupt noch 20A schalten darf).
Das halte ich für fraglich: Demnach dürfte man per Relai niemals
induktive Lasten wie PC/Monitor einschalten, da der Einschaltstrom
doch _immer_ wesentlich höher ist? Bei mir fliegt z.B. die B16
Sicherung raus, wenn ich PC/Monitor gleichzeitig per Steckerleiste
einschalte. Wenn ich mich recht erinnere, löst der Magnetschalter
erst beim 5fachen Nennstrom aus, also mindestens 5*16=80A fließen
demnach unmittelbar beim Einschalten von PC und Monitor bei mir
kurzfristig. Eines der beiden Geräte (Monitor oder PC) zieht also
mindestens 40A und demnach dürfte ich nicht mal dieses mit einem
20A-Relai schalten? Die Relais in Funksteckdosen im Haushalt dürften
demnach auch keine induktiven Verbraucher schalten?
 
"Dominik Pusch" <dominik.pusch@freenet.de> schrieb im Newsbeitrag
news:46152b62@news.ish.de...
Das halte ich für fraglich: Demnach dürfte man per Relai niemals
induktive Lasten wie PC/Monitor einschalten, da der Einschaltstrom
doch _immer_ wesentlich höher ist?
Meistens schalten Relais nur niedrigere induktive Lasten als ohm'sche,
siehe Datenblatt von Harald, das erste Relais.

--
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Dominik Pusch schrieb:
Das halte ich für fraglich: Demnach dürfte man per Relai niemals
induktive Lasten wie PC/Monitor einschalten, da der Einschaltstrom
doch _immer_ wesentlich höher ist? Bei mir fliegt z.B. die B16
Sicherung raus, wenn ich PC/Monitor gleichzeitig per Steckerleiste
einschalte....
Das liegt daran, dass diese Lasten kapazitiv und nicht induktiv
sind. Bei induktiven Lasten ist der Strom am Anfang klein, egal
wie die phasenlage gerade ist. In diesem Zeitpunkt ist es
harmlos, die Relaiskontakte parallel zu schalten, allerdings
auch zwecklos. Später gelten dann alle Vorbehalte, die hier
aufgezählt wurden. Aber der Einschaltmoment ist definitiv nicht
das Problem.

--
mfg Rolf Bombach
 
Rolf_Bombach schrieb:
Dominik Pusch schrieb:

Das halte ich für fraglich: Demnach dürfte man per Relai niemals
induktive Lasten wie PC/Monitor einschalten, da der Einschaltstrom
doch _immer_ wesentlich höher ist? Bei mir fliegt z.B. die B16
Sicherung raus, wenn ich PC/Monitor gleichzeitig per Steckerleiste
einschalte....

Das liegt daran, dass diese Lasten kapazitiv und nicht induktiv
sind. Bei induktiven Lasten ist der Strom am Anfang klein, egal
wie die phasenlage gerade ist. In diesem Zeitpunkt ist es
harmlos, die Relaiskontakte parallel zu schalten, allerdings
auch zwecklos. Später gelten dann alle Vorbehalte, die hier
aufgezählt wurden. Aber der Einschaltmoment ist definitiv nicht
das Problem.
Die größte Belastung der Schaltkontakten hat man bei kapazitiver Last
beim Einschalten. Bei induktiver Last beim Ausschalten.
So die Last bekannt ist, muß unter Umständen der Kontakt entsprechend
geschützt werden.
Handelt es sich "nur" um einen hohen Einschaltstrom, der sich dann
erniedrigt, kann der Sromkreis zuerst über einen Schaltkontakt und einen
entsprechend belastbaren Widerstand eingeschaltet werden. Nix anderes
sind Anlaßschaltungen bei großen Motoren.
Nachdem der Anlaßstom abgeklungen ist, wird der Arbeitskontakt geschaltet.
In der Nachrichtentechnik werden oft gefiederte Kontakte genommen. Soll
den Kontaktwiderstand erniedrigen und "Geräuschentwicklung" vermidern.

mfg hdw
 
Horst-D.Winzler schrieb:
Rolf_Bombach schrieb:
Dominik Pusch schrieb:
Das halte ich für fraglich: Demnach dürfte man per Relai niemals
induktive Lasten wie PC/Monitor einschalten, da der Einschaltstrom
doch _immer_ wesentlich höher ist? Bei mir fliegt z.B. die B16
Sicherung raus, wenn ich PC/Monitor gleichzeitig per Steckerleiste
einschalte....
Das liegt daran, dass diese Lasten kapazitiv und nicht induktiv
sind. Bei induktiven Lasten ist der Strom am Anfang klein, egal
wie die phasenlage gerade ist. In diesem Zeitpunkt ist es
harmlos, die Relaiskontakte parallel zu schalten, allerdings
auch zwecklos. Später gelten dann alle Vorbehalte, die hier
aufgezählt wurden. Aber der Einschaltmoment ist definitiv nicht
das Problem.


Die größte Belastung der Schaltkontakten hat man bei kapazitiver Last
beim Einschalten. Bei induktiver Last beim Ausschalten.
Stimmt so nur für eisenlose Induktivitäten (keine Einschaltbelastung).
Bei Induktivitäten mit ferromagnetischem Kern hängt der Einschaltstrom
von der Vormagnetisierung, im Falle von Wechselstrom also vom
Ausschaltzustand ab. Typisches Beispiel sind hier Ringkerntransformatoren.
Die Belastung beim Abschalten (Lichtbogen) kann man mit einer RC
Beschaltung reduzieren.

So die Last bekannt ist, muß unter Umständen der Kontakt entsprechend
geschützt werden.
Handelt es sich "nur" um einen hohen Einschaltstrom, der sich dann
erniedrigt, kann der Sromkreis zuerst über einen Schaltkontakt und einen
entsprechend belastbaren Widerstand eingeschaltet werden. Nix anderes
sind Anlaßschaltungen bei großen Motoren.
Der Widerstand darf nicht zu groß gewählt werden, sonst kann es Probleme
mit angeschlossenen Geräten geben.

Nachdem der Anlaßstom abgeklungen ist, wird der Arbeitskontakt geschaltet.
In der Nachrichtentechnik werden oft gefiederte Kontakte genommen. Soll
den Kontaktwiderstand erniedrigen und "Geräuschentwicklung" vermidern.

mfg hdw
Eine Parallelschaltung von mechanischen Kontakten ist, mit
Zusatzbeschaltung, durchaus machbar. Dazu muss man aber detailliert alle
Randbedingungen, auch bei längerem Betrieb, kennen.
Was allerdings nicht funktioniert ist die Gleichung 2x20A Schaltvermögen
= 40A Schaltvermögen. 3 Kontakte müssen es dann mindestens sein, bzw.
das "Summenschaltvermögen" muss deutlich höher sein.

Das Parallelschalten von mechanischen Kontakten zur Stromerhöhung ist
aber immer eine Hilfslösung. Auch kann die notwendige Beschaltung
aufwändig werden.
Bei 40A gibt es doch noch genügend Alternativen ohne Klimmzüge machen zu
müssen.

Gruß
Rolf
 
Horst-D.Winzler wrote:
Du meinst den Effekt: Trafo ein, Sicherung aus ;-(

Das ist auf die Einschaltstromspitze (Einschalt Rush) im
Spannungsnulldurchgang zurückzuführen. Die Ursache ist die gekrümmte
Magnetisierungskennlinie des Eisenkerns.
Wenn du jetzt noch erklaerst wie bei 0V ein zu grosser
Strom fliessen kann...

Gerrit
 
Gerrit Heitsch schrieb:

Das ist auf die Einschaltstromspitze (Einschalt Rush) im
Spannungsnulldurchgang zurückzuführen. Die Ursache ist die gekrümmte
Magnetisierungskennlinie des Eisenkerns.

Wenn du jetzt noch erklaerst wie bei 0V ein zu grosser
Strom fliessen kann...
Er meinte die Einschaltstromspitze /beim Einschalten/ im Nulldurchgang.

Kurz, möglicherweise ebenso unscharf erklärt: Die Stromspitze entsteht
(natürlich etwas später), wenn man einen Trafo beim Spannungs-
Nulldurchgang einschaltet. Da der Strom aufgrund der Induktivität
nacheilt (Integral der Spannung), kommt es gegen Ende der ersten
Halbwelle zu einer Sättigung des Kerns, wobei die effektive Induktivität
schlagartig sinkt. Übrig bleibt i.W. der Kupferwiderstand, durch den
dann ein erheblich höherer Strom fließt --> Sicherung durch.

Schaltet man den Trafo am Spannungsmaximum ein, ist man gleich im
"eingeschwungenen Zustand" mit gleichmäßiger Magnetisierung in beiden
Richtungen - dann tritt zumindest dieses Problem nicht auf.

<http://www.radiomuseum.org/forumdata/upload/begr-oder-vermeiden-TSRAPPB3-1.pdf>
hat ein paar Erklärungen dazu, auch wenn der Einfluß der Remanenz m.E.
dort etwas zu hoch eingeschätzt wird.

Tilmann

--
http://www.autometer.de - Elektronik nach Maß.
 
Tilmann Reh schrieb:

Er meinte die Einschaltstromspitze /beim Einschalten/ im Nulldurchgang.
s/beim/kurz_nach_dem, und damit ist das Relais weitgehend in Sicherheit.


Gruß Dieter
 
Rolf Mennekes schrieb:
Horst-D.Winzler schrieb:
Rolf_Bombach schrieb:
Dominik Pusch schrieb:
Das halte ich für fraglich: Demnach dürfte man per Relai niemals
induktive Lasten wie PC/Monitor einschalten, da der Einschaltstrom
doch _immer_ wesentlich höher ist? Bei mir fliegt z.B. die B16
Sicherung raus, wenn ich PC/Monitor gleichzeitig per Steckerleiste
einschalte....
Das liegt daran, dass diese Lasten kapazitiv und nicht induktiv
sind. Bei induktiven Lasten ist der Strom am Anfang klein, egal
wie die phasenlage gerade ist. In diesem Zeitpunkt ist es
harmlos, die Relaiskontakte parallel zu schalten, allerdings
auch zwecklos. Später gelten dann alle Vorbehalte, die hier
aufgezählt wurden. Aber der Einschaltmoment ist definitiv nicht
das Problem.


Die größte Belastung der Schaltkontakten hat man bei kapazitiver Last
beim Einschalten. Bei induktiver Last beim Ausschalten.

Stimmt so nur für eisenlose Induktivitäten (keine Einschaltbelastung).
Bei Induktivitäten mit ferromagnetischem Kern hängt der Einschaltstrom
von der Vormagnetisierung, im Falle von Wechselstrom also vom
Ausschaltzustand ab. Typisches Beispiel sind hier Ringkerntransformatoren.
Die Belastung beim Abschalten (Lichtbogen) kann man mit einer RC
Beschaltung reduzieren.
Du meinst den Effekt: Trafo ein, Sicherung aus ;-(

Das ist auf die Einschaltstromspitze (Einschalt Rush) im
Spannungsnulldurchgang zurückzuführen. Die Ursache ist die gekrümmte
Magnetisierungskennlinie des Eisenkerns.
Die Remanenz wird zwar öfter in diesem Zusammenhang beschuldigt, ist
diesesmal schuldlos ;-)

mfg hdw
 
Rolf_Bombach wrote:

Das halte ich für fraglich: Demnach dürfte man per Relai niemals
induktive Lasten wie PC/Monitor einschalten, da der Einschaltstrom
doch _immer_ wesentlich höher ist? Bei mir fliegt z.B. die B16
Sicherung raus, wenn ich PC/Monitor gleichzeitig per Steckerleiste
einschalte....

Das liegt daran, dass diese Lasten kapazitiv und nicht induktiv
sind. Bei induktiven Lasten ist der Strom am Anfang klein, egal
wie die phasenlage gerade ist. In diesem Zeitpunkt ist es
harmlos, die Relaiskontakte parallel zu schalten, allerdings
auch zwecklos. Später gelten dann alle Vorbehalte, die hier
aufgezählt wurden. Aber der Einschaltmoment ist definitiv nicht
das Problem.
Ok, dann wird es eventuell so sein dass es an den Kondensatoren im
Netzteil des PCs/Monitor liegt, ändert an den hohen
Einschaltstrombelastung für Relaikontakte aber schließlich nichts.

Aber wie erklärt sich dann, dass mir beim Einschalten eines kleinen
Wechselstrom-Lichtbogenschweißgerätes eine B16-Sicherung erst ein bis
zwei mal rausfliegt? Da sind meines Wissens keine Kapazitäten drin.
Wenn es dann einmal an ist, hält auch die Sicherung!
 
On 6 Apr., 19:12, Dominik Pusch <dominik.pu...@freenet.de> wrote:
Rolf_Bombach wrote:
Das halte ich für fraglich: Demnach dürfte man per Relai niemals
induktive Lasten wie PC/Monitor einschalten, da der Einschaltstrom
doch _immer_ wesentlich höher ist? Bei mir fliegt z.B. die B16
Sicherung raus, wenn ich PC/Monitor gleichzeitig per Steckerleiste
einschalte....

Das liegt daran, dass diese Lasten kapazitiv und nicht induktiv
sind. Bei induktiven Lasten ist der Strom am Anfang klein, egal
wie die phasenlage gerade ist. In diesem Zeitpunkt ist es
harmlos, die Relaiskontakte parallel zu schalten, allerdings
auch zwecklos. Später gelten dann alle Vorbehalte, die hier
aufgezählt wurden. Aber der Einschaltmoment ist definitiv nicht
das Problem.

Ok, dann wird es eventuell so sein dass es an den Kondensatoren im
Netzteil des PCs/Monitor liegt, ändert an den hohen
Einschaltstrombelastung für Relaikontakte aber schließlich nichts.

Aber wie erklärt sich dann, dass mir beim Einschalten eines kleinen
Wechselstrom-Lichtbogenschweißgerätes eine B16-Sicherung erst ein bis
zwei mal rausfliegt? Da sind meines Wissens keine Kapazitäten drin.
Wenn es dann einmal an ist, hält auch die Sicherung!
Wie schon Rolf_Bombach geschrieben hat, liegt das daran in welchem
Moment Du das Ding ans Netz hängst. Ideal ist im Nulldurchgang (wenn
der Trafokern nicht aufmagnetisiert ist/war).
 
On 6 Apr., 19:12, Dominik Pusch <dominik.pu...@freenet.de> wrote:
Rolf_Bombach wrote:
Das halte ich für fraglich: Demnach dürfte man per Relai niemals
induktive Lasten wie PC/Monitor einschalten, da der Einschaltstrom
doch _immer_ wesentlich höher ist? Bei mir fliegt z.B. die B16
Sicherung raus, wenn ich PC/Monitor gleichzeitig per Steckerleiste
einschalte....

Das liegt daran, dass diese Lasten kapazitiv und nicht induktiv
sind. Bei induktiven Lasten ist der Strom am Anfang klein, egal
wie die phasenlage gerade ist. In diesem Zeitpunkt ist es
harmlos, die Relaiskontakte parallel zu schalten, allerdings
auch zwecklos. Später gelten dann alle Vorbehalte, die hier
aufgezählt wurden. Aber der Einschaltmoment ist definitiv nicht
das Problem.

Ok, dann wird es eventuell so sein dass es an den Kondensatoren im
Netzteil des PCs/Monitor liegt, ändert an den hohen
Einschaltstrombelastung für Relaikontakte aber schließlich nichts.

Aber wie erklärt sich dann, dass mir beim Einschalten eines kleinen
Wechselstrom-Lichtbogenschweißgerätes eine B16-Sicherung erst ein bis
zwei mal rausfliegt? Da sind meines Wissens keine Kapazitäten drin.
Wenn es dann einmal an ist, hält auch die Sicherung!
http://www.radiomuseum.org/forumdata/upload/begr-oder-vermeiden-TSRAPPB3-1.pdf
 
Horst-D.Winzler schrieb:
Rolf Mennekes schrieb:
Horst-D.Winzler schrieb:
Rolf_Bombach schrieb:
Dominik Pusch schrieb:
Das halte ich für fraglich: Demnach dürfte man per Relai niemals
induktive Lasten wie PC/Monitor einschalten, da der Einschaltstrom
doch _immer_ wesentlich höher ist? Bei mir fliegt z.B. die B16
Sicherung raus, wenn ich PC/Monitor gleichzeitig per Steckerleiste
einschalte....
Das liegt daran, dass diese Lasten kapazitiv und nicht induktiv
sind. Bei induktiven Lasten ist der Strom am Anfang klein, egal
wie die phasenlage gerade ist. In diesem Zeitpunkt ist es
harmlos, die Relaiskontakte parallel zu schalten, allerdings
auch zwecklos. Später gelten dann alle Vorbehalte, die hier
aufgezählt wurden. Aber der Einschaltmoment ist definitiv nicht
das Problem.

Die größte Belastung der Schaltkontakten hat man bei kapazitiver Last
beim Einschalten. Bei induktiver Last beim Ausschalten.
Stimmt so nur für eisenlose Induktivitäten (keine Einschaltbelastung).
Bei Induktivitäten mit ferromagnetischem Kern hängt der Einschaltstrom
von der Vormagnetisierung, im Falle von Wechselstrom also vom
Ausschaltzustand ab. Typisches Beispiel sind hier Ringkerntransformatoren.
Die Belastung beim Abschalten (Lichtbogen) kann man mit einer RC
Beschaltung reduzieren.

Du meinst den Effekt: Trafo ein, Sicherung aus ;-(

Das ist auf die Einschaltstromspitze (Einschalt Rush) im
Spannungsnulldurchgang zurückzuführen. Die Ursache ist die gekrümmte
Magnetisierungskennlinie des Eisenkerns.
Die Remanenz wird zwar öfter in diesem Zusammenhang beschuldigt, ist
diesesmal schuldlos ;-)

mfg hdw

Kann ich so nicht bestätigen. Ich habe vor (sehr ;) vielen Jahren mal
einen Einschaltstrombegrenzer für Trafos entwickelt, der im
Spannungsmaximum eingeschaltet hat. Hat man sich den Ausschaltzustand
nicht gemerkt und in die falsche Richtung eingeschaltet, waren immer
noch erhebliche Einschaltströme zu messen. Das lag eindeutig an der
Remanenz.

Gruß
Rolf
 

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