Röhrenheizung - Toleranzen?

O

Oliver Filsch

Guest
Hallo,
wer weiß, nach welchen Röhrenangaben man sich
bei Röhrenheizungen genau richten soll/darf?
Speziell: Ist es besser, sich bei E-Röhren nach Heispannung zu richten,
und bei P-Röhren nach Heizstrom, selbst wenn die Datenblätter
genaue Angaben auch zu Strom(E) und Spannung(P) machen?

Hintergrund: Ich heize 1x ECC82, 2x PCC88 und 1x PM84 in Serie,
If=300mA(Gleichstromheizung, stabilisiert).
Die ECC82 wurde ja auch in TV in den P-Heizkreis gehängt.
Trotzdem stellen sich recht seltsame Werte an dieser Röhre ein:

Verschiedene ECC82 RFT ergeben Spannungen
von 5,9V-7,2V !
Nur manche sind in der Nähe von 6,3V.

Hat man diese Über-/Unterheizung früher in den
TV-Geräten in Kauf genommen?

Fragende Grüße,
Oliver
 
Oliver Filsch <mail4oliver@gmx.de> schrieb im Beitrag <bubolj$a68$1@ngspool-d02.news.aol.com>...

wer weiß, nach welchen Röhrenangaben man sich
bei Röhrenheizungen genau richten soll/darf?
Im Prinzip haengt die Emission von der HeizLEISTUNG ab,
also ob 6.3V/300mA, 6V/315mA oder 7V/270mA waere voellig
identisch (aber haengt natuerlich vom Heizdrahtwiderstand
ab).

Hat man diese Über-/Unterheizung früher in den
TV-Geräten in Kauf genommen?

Ja.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
"Oliver Filsch" <mail4oliver@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:bubolj$a68$1@ngspool-d02.news.aol.com...
Hintergrund: Ich heize 1x ECC82, 2x PCC88 und 1x PM84 in Serie,
If=300mA(Gleichstromheizung, stabilisiert).
Die ECC82 wurde ja auch in TV in den P-Heizkreis gehängt.
Trotzdem stellen sich recht seltsame Werte an dieser Röhre ein:

Verschiedene ECC82 RFT ergeben Spannungen
von 5,9V-7,2V !
Nur manche sind in der Nähe von 6,3V.

In den alten Röhrendatenbüchern geht man so von 5% aus. Das bezieht
sich bei E-Röhren auf die Spannung und bei P-Röhren auf den Strom.
Hintergrund ist, dass die Heizfäden eben auch Toleranzen haben. Einige
Röhren hatten aber Spezifikationen für beide Systeme. Erkennen kann
man das oft daran, dass bei E die Spannung fett gedruckt angegeben ist
und bei P der Strom bzw. bei den doppelt spezifizierten Röhren beide
Werte.

Unterheizt man Röhren mit indirekt geheizter Kathode, dann verarmen
die Kathoden und die Emission wird auf Dauer geschädigt. (Kann man
manchmal heilen, aber nicht immer). Überheizen verkürzt die
Lebensdauer natürlich auch.


Gruss

Rolf
 
Oliver Filsch wrote:
Hallo,
wer weiß, nach welchen Röhrenangaben man sich
bei Röhrenheizungen genau richten soll/darf?
Wird in den datenblätter für die jeweilige röhre und den jeweiligen
einsatzzweck angegeben.
In der regel sind das mittlere werte.

Üblich rundfunkröhren: +/- 10%

Kommerzielle, vorzugsweise steile röhren: +/- 5%

Bei der 2C39 (BA) muß die heizspannung frequenzabhängig erniedrigt
werden. 400-1000MHz etwa 6,0V; >2000MHz = 4,5V

Bei manchen magnetronen wird nach inbetriebnahme die heizspannung ganz
abgeschaltet. Grund ist die rückheizung (endliche elektronenlaufzeit)

Spezielle (thorierte katode) +/-3%
Bei impulsbetrieb kann eine überheizung sogar sinnvoll sein.


Speziell: Ist es besser, sich bei E-Röhren nach Heispannung zu richten,
und bei P-Röhren nach Heizstrom, selbst wenn die Datenblätter
genaue Angaben auch zu Strom(E) und Spannung(P) machen?
Ja. E= Heizspannung, P= Heizstrom

Hintergrund: Ich heize 1x ECC82, 2x PCC88 und 1x PM84 in Serie,
If=300mA(Gleichstromheizung, stabilisiert).
Die ECC82 wurde ja auch in TV in den P-Heizkreis gehängt.
Trotzdem stellen sich recht seltsame Werte an dieser Röhre ein:

Verschiedene ECC82 RFT ergeben Spannungen
von 5,9V-7,2V !
Nur manche sind in der Nähe von 6,3V.
Wenn E-Röhren mit P-Röhren gemischt betriebn werden sollen, müßen sie
dafür spezifiziert sein.
Grund ist das anheizverhalten. In Europa ist die "normierte anheizzeit"
auf 14,5s mit einer streubreite von 11s-18s festgelegt.
In den USA beträgt sie (controlled heater warm-up time) 11s

Bei den obigen röhren ist serielle heizung zugelassen. Kriterium ist
hier der strom.

Hat man diese Über-/Unterheizung früher in den
TV-Geräten in Kauf genommen?
Das widerstandsverhältnis der heizfäden zwischen kaltem und warmen
betriebszustand kann 1:12 betragen.
Früher nahm man dafür Eisenwasserstoffwiderstände. Sie stabilisieren
über einen weiten bereich den strom.
Um den überstrom zu vermeiden wurden Urdoxwiderstände (NTC) eingesetzt.
Oft wurden beide kombiniert.

In speziellen fällen werden spezial-transformatoren (magnetische
stabilisatoren) eingesetzt (siehe auch DDR). Diese spezialtrafos
erniedrigen schwankungen von bis zu +/-20% netzspannung auf +/-5%
sekundärspannung. Sie arbeiten weitgehend frequenzunabhängig.

Sind diese trafos zu teuer, sollten trafos mit großem streufeld
eingesetzt werden.

Deshalb sind ringkerntrafos für heizzwecke garnicht so günstig ;-(
--
mfg horst-dieter
 
"Horst-D. Winzler" <horst.d.winzler@web.de> wrote in message news:<bug0tq$hm2$03$1@news.t-online.com>...

Das widerstandsverhältnis der heizfäden zwischen kaltem und warmen
betriebszustand kann 1:12 betragen.
Bist Du Dir da sicher? Normalerweise rechnet man ja selbst bei Glühlampen
nur mit dem 10-fachen Wert.

Früher nahm man dafür Eisenwasserstoffwiderstände. Sie stabilisieren
über einen weiten bereich den strom.
Um den überstrom zu vermeiden wurden Urdoxwiderstände (NTC) eingesetzt.
Oft wurden beide kombiniert.
"Eisenurdoxwiderstände" sind mir auch noch ein Begriff.
Was bedeutet eigentlich deas Wort "Urdox"?
In speziellen fällen werden spezial-transformatoren (magnetische
stabilisatoren) eingesetzt (siehe auch DDR). Diese spezialtrafos
erniedrigen schwankungen von bis zu +/-20% netzspannung auf +/-5%
sekundärspannung. Sie arbeiten weitgehend frequenzunabhängig.
Magnetische Spannungskonstanter erreichen meist sogar eine
Konstanz von +-1%. Allerdings gehen Frequenzschwankungen sogar
überproportional ein. Aber was solls; ich glaube, sie sind sowieso
nicht mehr handelsüblich

Sind diese trafos zu teuer, sollten trafos mit großem streufeld
eingesetzt werden.

Deshalb sind ringkerntrafos für heizzwecke garnicht so günstig ;-(
Ich glaube sowieso, es wird viel zu viel stabilisiert. Selbst TTL-
Schaltkreise kann man problemlos mit 4 Mignonzellen betreiben, solange
man nicht gerade Normpegel am Ausgang benötigt.
Gruss
Harald
 
Harald Wilhelms wrote:
"Horst-D. Winzler" <horst.d.winzler@web.de> wrote in message news:<bug0tq$hm2$03$1@news.t-online.com>...

Das widerstandsverhältnis der heizfäden zwischen kaltem und warmen
betriebszustand kann 1:12 betragen.
Bist Du Dir da sicher? Normalerweise rechnet man ja selbst bei Glühlampen
nur mit dem 10-fachen Wert.
Bin ich mir ;-) Bei reinmetallkatoden (wolfram) wie sie in spezialröhren
eingesetzt wurden, konnte der temperaturunterschied durchaus 2500°C
betragen. Bei entsprechend eingeschränkter lebensdauer.

Üblicherweise rechnet man mit einem widerstandsverhältnis von ungefähr
1:7. Temperaturverhältnis 25°C/1200°C.

Früher nahm man dafür Eisenwasserstoffwiderstände. Sie stabilisieren
über einen weiten bereich den strom.
Um den überstrom zu vermeiden wurden Urdoxwiderstände (NTC) eingesetzt.
Oft wurden beide kombiniert.

"Eisenurdoxwiderstände" sind mir auch noch ein Begriff.
Was bedeutet eigentlich deas Wort "Urdox"?
Urdox-widerstand stand für urandioxid-widerstand.
Wurde bei U-röhrengeräten eingesetzt.


In speziellen fällen werden spezial-transformatoren (magnetische
stabilisatoren) eingesetzt (siehe auch DDR). Diese spezialtrafos
erniedrigen schwankungen von bis zu +/-20% netzspannung auf +/-5%
sekundärspannung. Sie arbeiten weitgehend frequenzunabhängig.

Magnetische Spannungskonstanter erreichen meist sogar eine
Konstanz von +-1%. Allerdings gehen Frequenzschwankungen sogar
überproportional ein. Aber was solls; ich glaube, sie sind sowieso
nicht mehr handelsüblich
Handelsüblich?
Bei hochfrequenzgeneratoren wie sie in der industrie eingesetzt werden,
liegt die heizspannungstoleranz oft unter +/- 3%.
Dauerüberheuzung von 5% bei thorierten katoden reduziert die lebensdauer
auf 50%.

Anderes beispiel. Neonröhrenreklame verwenden streufeldtrafos. Hohe
zündspannung bei relativ niedrigerer brennspannung. Hier kommt es auf
stabilen strom an.

Sind diese trafos zu teuer, sollten trafos mit großem streufeld
eingesetzt werden.

Deshalb sind ringkerntrafos für heizzwecke garnicht so günstig ;-(

Ich glaube sowieso, es wird viel zu viel stabilisiert. Selbst TTL-
Schaltkreise kann man problemlos mit 4 Mignonzellen betreiben, solange
man nicht gerade Normpegel am Ausgang benötigt.
Da sach ich nix gegen ;-)
--
mfg horst-dieter
 
Hallo,
ich bedanke mich für eure Antworten.

Der von Mawin genannte Zusammenhang der Emission mit der
Heizleistung ist ein"leuchtend" :). Wünschenswert wäre also eine
Regelung des Produktes U*I.
Naja, etwas zuviel Aufwand dafür. Ich denke daß ich die ECC82 - obwohl
doppelt spezifiziert - aus dem P-Kreis rausnehme und getrennt mit 6,3V bzw.
12,6V versorge, ist halt noch ein Spannungsregler fällig.
Dann ist zwar das Exemplar mit 300mA/7,2V leistungsmäßig wieder
etwas unterheizt, ist mir aber lieber als die sonst doch recht hell
glühenden Kathoden.

Grüße,
Oliver
 
"Oliver Filsch" <mail4oliver@gmx.de> wrote in message news:<bumkvh$15e$1@ngspool-d02.news.aol.com>...

Dann ist zwar das Exemplar mit 300mA/7,2V leistungsmäßig wieder
etwas unterheizt, ist mir aber lieber als die sonst doch recht hell
glühenden Kathoden.

Grüße,
Oliver
Hallo Oliver,
Unterheizung ist für die meisten Röhren schädlicher, als Überheizung!
Gruss
Harald
 
Harald.Wilhelms@web.de (Harald Wilhelms) writes:

"Oliver Filsch" <mail4oliver@gmx.de> wrote in message
news:<bumkvh$15e$1@ngspool-d02.news.aol.com>...

Dann ist zwar das Exemplar mit 300mA/7,2V leistungsmäßig wieder
etwas unterheizt, ist mir aber lieber als die sonst doch recht hell
glühenden Kathoden.

Grüße,
Oliver

Hallo Oliver,
Unterheizung ist für die meisten Röhren schädlicher, als Überheizung!
Allerdings. Bei Unterheizung ist die Austrittsarbeit der Elektronen
nicht gedeckt, und sie reißen häufiger Metallionen mit. Das tut den
Elektroden gar nicht gut.

--
David Kastrup, Kriemhildstr. 15, 44793 Bochum
 
Oliver Filsch wrote:

Naja, etwas zuviel Aufwand dafür. Ich denke daß ich die ECC82 - obwohl
doppelt spezifiziert - aus dem P-Kreis rausnehme und getrennt mit 6,3V bzw.
12,6V versorge, ist halt noch ein Spannungsregler fällig.
Dann ist zwar das Exemplar mit 300mA/7,2V leistungsmäßig wieder
etwas unterheizt, ist mir aber lieber als die sonst doch recht hell
glühenden Kathoden.
Etwas überheizen ist kein problem. Die ECC81 sowie ECC82 und ECC83
haben die gleichen brenner. Sie gehören zu derselben reihe. Sie können
je nach wahl mit 6,3 oder 12,6 oder 300mA geheizt werden.
Wenn es dich beruhigt, schalte doch parallel zu der röhre, mit dem
höheren spannungsabfall einen passenden widerstand.
--
mfg horst-dieter
 
Hallo Horst,

Wenn es dich beruhigt, schalte doch parallel zu der röhre, mit dem
höheren spannungsabfall einen passenden widerstand.
Ja, das habe ich mir schon überlegt, aber es wäre nur halb schön,
da es dann nur für diese eine Röhre hinhaut.
Parallelschalten einer 6,2V Z-Diode wäre die nächst bessere Lösung,
aber was mache ich dann bei den Röhren, die es auf
300mA/5,9V bringen...ich denke ich verbaue einen LM317.

Grüße,
Oliver
 
Oliver Filsch wrote:

Ja, das habe ich mir schon überlegt, aber es wäre nur halb schön,
da es dann nur für diese eine Röhre hinhaut.
Parallelschalten einer 6,2V Z-Diode wäre die nächst bessere Lösung,
aber was mache ich dann bei den Röhren, die es auf
300mA/5,9V bringen...ich denke ich verbaue einen LM317.
Hallo Oliver,
5,9V sind 6,3% unterspannung. +/- 10% sind grenzwerte, bei denen noch
alles bestens funktioniert. Da mußt du dir noch keine gedanken machen.
Die röhren sind dafür ausgelegt und arbeiten noch tadellos.
Bedenke, 6,3V bzw 300mA ist ein statistischer mittelwert. Die röhren
selber werden schon mit toleranzen hergestellt. Es könnte durchaus sein,
das deine 5,9V der "wirkliche" optimale wert für diese röhre ist. Bei
manchen anwendungen wird sogar bewußt unterheizt.

Mir kommt bei deiner spannungsangabe so ein gedanke. Mißt du vielleicht
mit einem digitalinstrument? Denn,würdest du mit einem analoginstrument
messen, sähest du "sofort", das sich der wert noch im "grünen" bereich
bewegt. Im ernst, digis verleihen werten eine "wichtigkeit" die
tatsächlich so nicht vorliegt. Ich empfehle dir schon aus diesem grund,
bei röhren analog zu messen. ;-)
--
mfg horst-dieter
 
Hallo,
ja, ich messe wirklich digital. Es stimmt schon, mit einem Zeigerinstrument
sieht sowas weit weniger dramatisch aus...

Meine Anwendung scheint jedoch leider etwas empfindlich auf die Heizung zu
reagieren, irgendwas ist nicht optimal am ganzen. Bin auch nicht mit Röhren
großgeworden, so daß ich nur in etwa Bescheid weiß.
Das ganze soll mal ein Kopfhörerverstärker werden: Triode als Vorstufe,
Endstufe 2 Trioden, Push-Pull-Betrieb.
Bei Unterheizung kommt wahrnehmbares Rauschen hinten raus, bei Überheizung
werden die Röhren recht brummempfindlich, so daß ich sie schirmen müßte.
Überhaupt rauschen viele gebrauchte ECC82 mit noch guter Emission
schon unangenehm. Das Rauschen kommt definitiv von der Vorstufe 1/2ECC82.
Die Endstufen mit PCC88 sinds nicht.

o +185V
|
47k
| 220n
+-----||-----+--1k--(Gitter E/PCC88)
_|_ |
/ ^ \ |
47n | | |
o--||--+ +--1k---|---| 120k
| | \_o_/ |
| | | |
Poti--+ 220 |
47k | |
| +--+--+ |
| | | |
| 470ľ 1k |
| | | |
GND GND GND GND

Anodenstrom = 2,25mA --> Ua=80V
Gittervorspannung 2,75V


Gruß Oliver
 
Oliver Filsch wrote:
Hallo,
ja, ich messe wirklich digital. Es stimmt schon, mit einem Zeigerinstrument
sieht sowas weit weniger dramatisch aus...

Meine Anwendung scheint jedoch leider etwas empfindlich auf die Heizung zu
reagieren, irgendwas ist nicht optimal am ganzen. Bin auch nicht mit Röhren
großgeworden, so daß ich nur in etwa Bescheid weiß.
Das ganze soll mal ein Kopfhörerverstärker werden: Triode als Vorstufe,
Endstufe 2 Trioden, Push-Pull-Betrieb.
Bei Unterheizung kommt wahrnehmbares Rauschen hinten raus, bei Überheizung
werden die Röhren recht brummempfindlich, so daß ich sie schirmen müßte.
Überhaupt rauschen viele gebrauchte ECC82 mit noch guter Emission
schon unangenehm. Das Rauschen kommt definitiv von der Vorstufe 1/2ECC82.
Die Endstufen mit PCC88 sinds nicht.

o +185V
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| 220n
+-----||-----+--1k--(Gitter E/PCC88)
_|_ |
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o--||--+ +--1k---|---| 120k
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| 470ľ 1k |
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GND GND GND GND

Anodenstrom = 2,25mA --> Ua=80V
Gittervorspannung 2,75V
Hallo Oliver,
das rauschen hört sich vermutlich sehr rauh an. Dann handelt sich mit
sicherheit um funkel-rauschen. Das funkel-rauschen hat seine ursache in
kurzseitigen strukturveränderungen der katodenschicht. Es ist besonders
groß, bei 0 Hz. Wird mit zunehmender frequenz immer kleiner. Bei etwa
1kHz wird dann das schrot-rauschen dominant.

Und das brummen rührt daher, das die röhre langsam zu einem arbeitspunkt
gelangt, bei dem sie anfängt zu verstärken. Somit auch
brummeinstreuungen verstärkt ;-(

Hast du schonmal daran gedacht, die ECC 82 durch eine ECC 83 zu
ersetzen? Die ECC 82 ist zwar auch für NF gebaut, aber nicht für
vorstufen. Dafür wurde die ECC 83 gebaut.

Der katodenelko kann direkt mit der katode verbunden werden. Das würde
brummen, das vom heizfaden in diesen kreis eingestreut wird,
vermindern. Der nicht überbrückte teil-katodenwiderstand (220 Ohm)
reduziert den klirrgrad kaum. Er könnte jedoch brummeinstreungen
erhöhen. Wenn es sehr auf klirrarmut ankommt, müßte ohnehin die
betriebsspannung 250V besser 300V betragen. Dann läßt sich durch
optimieren der widerstände einiges erreichen.

Serienheizung allgemein ist ungünstig bezüglich brummens.
Muß es denn überhaupt serienheizung sein? Kann es nicht parallelheizung
sein? Die ist auch bei der fehlersuche günstiger. Du kannst röhren aus
dem sockel entfernen und dann besser die jeweilige stufe untersuchen.
zB mit kopfhöhrer und vorgeschalteten, spannungsfestem kondensator, die
stufen abtasten. So kann auf einfache weise das signal verfolgt werden.
Dann, hörst du ja wo es "hakt".
Die PCC 88 könnte die unterheizung vertragen. Aber, das würde dir sicher
nicht gefallen, deshalb verwende doch einen trafo mit 2x 6,3V. Dann hast
du jede freiheit. Wenn du noch einen (heiz)trafo für 220V bekommst,
hättest du so deine 6,3V ;-)
Der mittelzapf des trafos käme dann auf masse. Die heizleitungen müßen
verdrillt sein. Sie müßen vom gitter möglichst weit entfernt verlegt werden.
--
mfg horst-dieter
 
"Oliver Filsch" <mail4oliver@gmx.de> wrote in message news:<buuq4a$ffe$1@ngspool-d02.news.aol.com>...

Bei Unterheizung kommt wahrnehmbares Rauschen hinten raus, bei Überheizung
werden die Röhren recht brummempfindlich, so daß ich sie schirmen müßte.
Hallo Oliver,
nimm ´nen vernünftigen Operationsverstärker, dann werden sowohl Brummen,
wie auch Rauschen besser. :)

Die (geheizten) Röhren kannst Du ja wegen des besseren Aussehens drinlassen...
SCNR
Harald
 
Hallo Horst-Dieter,
danke für deine Hinweise.

das rauschen hört sich vermutlich sehr rauh an. Dann handelt sich mit
sicherheit um funkel-rauschen. Das funkel-rauschen hat seine ursache in
kurzseitigen strukturveränderungen der katodenschicht. Es ist besonders
groß, bei 0 Hz. Wird mit zunehmender frequenz immer kleiner. Bei etwa
1kHz wird dann das schrot-rauschen dominant.
Hm, wie weißes Rauschen klingt es nicht. Es rauscht irgendwie
"dunkler". Aber rauh würde ich eigentlich auch nicht sagen.
Ich hatte auch ein paar tatsächlich verbrauchte ECC82 probiert, manche
haben gemurrt und geblubbert, vor allem stark gerauscht.
Bei den guten/neuen Röhren ist ein noch schwach wahrnehmbares
Rauschen vorhanden.

Mit der ECC83 habe ich es auch versucht, mit etwas vergrößertem Rk.
Doch die ECC83 rauschen noch wesentlich stärker, obwohl "neu".
Sie verstärken ja auch höher - vielleicht das selbst erzeugte Rauschen.
Die Endstufe verstärkt nochmal ca. 30-fach.
Ich finde irgendwie keinen Anhaltspunkt für dieses Problem.

Muß es denn überhaupt serienheizung sein?
Auf den Tick mit Serienheizung kam ich wegen der PCC88, die preislich heute
günstiger als ECC88 zu bekommen sind.
Ich habe Telefunken Röhren, da stellen sich 7,6V ein. Tungsram und Tesla
liegen bei etwas über 6V.
Bei der PM84 ist es ähnlich. Datenblatt Uf=4,2V, stimmt auch für DDR
Neuhaus, aber Tungsram und Lorenz: 5,5V. Das sind für mich keine
Toleranzen mehr. Deshalb wollte ich Serienheizung. LM317 mit
Konstantstrombeschaltung, die Heizmasse ist mit der Anodenmasse verbunden.
Es ist kein Brummen hörbar. Außer von (überheizten) Vorstufenröhren,
das geht aber wie gesagt mit Abschirmbecher weg.


Schöne Grüße,
Oliver
 
Hallo,
ist ja im Prinzip richtig. Ich wollte nur schon immer
mal was einfaches mit Röhren bauen, das auch gut
funktioniert. Es klappt ja auch schon fast, ansonsten
werde ich mal andere Schaltungen probieren.

Gruß Oliver



"Harald Wilhelms" <Harald.Wilhelms@web.de> schrieb im Newsbeitrag
news:37257252.0401260111.646c824a@posting.google.com...
"Oliver Filsch" <mail4oliver@gmx.de> wrote in message
news:<buuq4a$ffe$1@ngspool-d02.news.aol.com>...

Bei Unterheizung kommt wahrnehmbares Rauschen hinten raus, bei
Überheizung
werden die Röhren recht brummempfindlich, so daß ich sie schirmen müßte.

Hallo Oliver,
nimm ´nen vernünftigen Operationsverstärker, dann werden sowohl Brummen,
wie auch Rauschen besser. :)

Die (geheizten) Röhren kannst Du ja wegen des besseren Aussehens
drinlassen...
SCNR
Harald
 
"Oliver Filsch" <mail4oliver@gmx.de> wrote in message news:<bv326v$8t3$1@ngspool-d02.news.aol.com>...
Hallo,
ist ja im Prinzip richtig. Ich wollte nur schon immer
mal was einfaches mit Röhren bauen, das auch gut
funktioniert. Es klappt ja auch schon fast, ansonsten
werde ich mal andere Schaltungen probieren.

Gruß Oliver
Nichts für ungut Oliver; ich denke Du hast die Smilys gesehen.
Eine gewisse Berechtigung für einen Röhren-Kopfhörerverstärker
sehe ich übrigens, wenn Du einen kapazitiven Kopfhörer ver-
wenden willst, da diese wohl mehrere 100V Treiberspannung
benötigen. Ich weiss aber nicht, ob es diese, qulitativ sehr
guten Kopfhörer überhaupt noch gibt.
Gruss
Harald
 
Oliver Filsch wrote:
Hallo Horst-Dieter,
danke für deine Hinweise.


das rauschen hört sich vermutlich sehr rauh an. Dann handelt sich mit
sicherheit um funkel-rauschen. Das funkel-rauschen hat seine ursache in
kurzseitigen strukturveränderungen der katodenschicht. Es ist besonders
groß, bei 0 Hz. Wird mit zunehmender frequenz immer kleiner. Bei etwa
1kHz wird dann das schrot-rauschen dominant.

Hm, wie weißes Rauschen klingt es nicht. Es rauscht irgendwie
"dunkler". Aber rauh würde ich eigentlich auch nicht sagen.

Mit der ECC83 habe ich es auch versucht, mit etwas vergrößertem Rk.
Doch die ECC83 rauschen noch wesentlich stärker, obwohl "neu".
Die ECC83 sollte weniger rauschen. Sie ist ja gerade für eingangsstufen
optimiert.
Nimm mal fogende werte für die ECC83. Rk=2,7k, Ra=220k, Ub=250V Die
verstärkung sollte über 60 liegen.

Sie verstärken ja auch höher - vielleicht das selbst erzeugte Rauschen.
Die Endstufe verstärkt nochmal ca. 30-fach.
Ich finde irgendwie keinen Anhaltspunkt für dieses Problem.
Wenn man mal die verstärkung der ECC82 mit etwa 10 annimmt, läge die
gesammte verstärkung bei 300. Mit einem kopfhöhrer wird dann schon
rauschen wahrgenommen. Aber, es hält sich in grenzen.

Es könnte noch einen anderen grund geben. Wenn die röhren gas enthalten,
rauschen sie stärker. Es kommt also darauf an, wie qualitativ hochwertig
die fertigung und deren endkontrolle ist. Ich wäre heutzutage selbst bei
aufdrucken bekannter firmen vorsichtig.

Ansonsten, Röhren leuchten lassen und unter dem chassis OPs einbauen.
Der "schwindel" ist genehmigt ;-))
--
mfg horst-dieter
 
"Horst-D. Winzler" <horst.d.winzler@web.de> writes:

Die ECC83 sollte weniger rauschen. Sie ist ja gerade für eingangsstufen
optimiert.
Nimm mal fogende werte für die ECC83. Rk=2,7k, Ra=220k, Ub=250V Die
verstärkung sollte über 60 liegen.
Und bitte Metallfilmwiderstände. Kohleschicht ist nämlich auch für
Rauschen gut.

--
David Kastrup, Kriemhildstr. 15, 44793 Bochum
 

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