"Power over RS422"

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C

Christof Bodner

Guest
Hallo,

Hat dazu jemand eine Idee? Ich habe nur 3 Leitungen (eine davon ist GND) zur
Verfügung und will darüber RS422-Signale und Versorgungsspannung schicken.

Danke für die Anregungen!
--
---
Ch. Bodner
 
Tilmann Reh wrote:
Hi,

Christof Bodner schrieb:

*Wieviel* Versorgungsspannung, und bei welchem Strom?
5V/100mA

Die Frage hätte genauer sein können...
Hast recht.

insBlaue
Du könntest z.B. die Versorgung im Potential zwischen den beiden
Signaladern und GND übertragen, Auskopplung dann z.B. über Dioden
und kleinen Längsregler. Das geht natürlich nur bei relativ kleinen
Strömen einfach.
/insBlaue
Hab' ich auch schon daran gedacht, aber dann brauch' ich RS422 Bausteine die
eine Menge Strom können müssen. Irgendwas im Petto?

Ch.

--
---
Ch. Bodner
 
Christof Bodner schrieb:

Hat dazu jemand eine Idee? Ich habe nur 3 Leitungen (eine davon ist GND) zur
Verfügung und will darüber RS422-Signale und Versorgungsspannung schicken.
*Wieviel* Versorgungsspannung, und bei welchem Strom?
Die Frage hätte genauer sein können...

<insBlaue>
Du könntest z.B. die Versorgung im Potential zwischen den beiden
Signaladern und GND übertragen, Auskopplung dann z.B. über Dioden
und kleinen Längsregler. Das geht natürlich nur bei relativ kleinen
Strömen einfach.
</insBlaue>

--
Dipl.-Ing. Tilmann Reh
Autometer GmbH Siegen - Elektronik nach Maß.
http://www.autometer.de
 
Tilmann Reh schrieb:
Christof Bodner schrieb:

Hat dazu jemand eine Idee? Ich habe nur 3 Leitungen (eine davon ist GND) zur
Verfügung und will darüber RS422-Signale und Versorgungsspannung schicken.

Du könntest z.B. die Versorgung im Potential zwischen den beiden
Signaladern und GND übertragen,
Genau so funktioniert Phantomspeisung von Kondensatormikrofonen der
Studiotechnik.

Auskopplung dann z.B. über Dioden
wird dort über 6k8 Widerstände gemacht, die könnten bei RS422 sicherlich
erheblich kleiner ausfallen, also auch mehr Strom. Wichtig ist daß in
beide Leiter ("Phasen") möglichst genau die gleiche Spannung eingefüllt
wird um die Gleichtaktunterdrückung nicht zu überfordern.

Je nach Strombedarf ließe sich das über Dioden ausgekoppelte
RS422-Signal mißbrauchen. Es sind RS485 Treiber für höhere Belastung
erhältlich (Maxim?). "Sauber" ist die Lösung bestimmt nicht...

PS: Ein RS422 / RS485 Treiber muß nicht unbedingt ein fertiggebackenes
IC sein.

Über das Thema "korrekter Leitungsabschluß" mag ich bei beiden Lösungen
nicht nachdenken...

Uwe
 
In article <40965229$0$29350$3b214f66@aconews.univie.ac.at>,
Christof Bodner <Christof.Bodner@gmx.net> writes:
Hallo,

Hat dazu jemand eine Idee? Ich habe nur 3 Leitungen (eine davon ist GND) zur
Verfügung und will darüber RS422-Signale und Versorgungsspannung schicken.

Danke für die Anregungen!
Mit einem 75176 schaffst du maximal 60 mA wobei nach den Dioden (SB120) noch
3.2 Volt übrigbleiben.
<pfuschmode>
laut Datenbllatt könntest du die Masse auf -2 Volt legen
</pfuschmode>

Über die Datenqualität sag ich natürlich nichts.

Wenn du mehr willst musst du dir selbst transmitter bauen.
Die Reciver kannst du dann entsprechend schützen.





--
MFG Gernot
 
Christof Bodner schrieb:

Uwe Bredemeier wrote:

Tilmann Reh schrieb:

Du könntest z.B. die Versorgung im Potential zwischen den beiden
Signaladern und GND übertragen,

Genau so funktioniert Phantomspeisung von Kondensatormikrofonen der
Studiotechnik.

Ja, aber das ist ja ein Wechselspannungssignal,
Ein RS422 Signal ist auch Wechselspannung. Bisschen eckiger halt weils
einfacher ist.

das läßt sich leicht einkoppeln.
Du hast nicht verstanden. Der Trick ist daß es bei der symetrischen
Übertragung Banane ist welches Potential der luxuriöserweise vorhandene
Schirm (oder GND-Verbindung wie du schriebst, wozu auch immer) gegenüber
den Datenleitungen hat. Es könnte sich also beispielsweise um genau die
Spannung handeln welche du für die Versorgung deiner Slaves übertragen
möchtest. Wichtig ist daß du nicht das Potential der Datenleiter
untereinander veränderst, daher die Einspeisung über je einen Widerstand.

Praktisch: Von der Versorgungsspannung je einen Widerstand von sagen wir
mal 470R zum A und B Leiter.
Auf der Empfängerseite die gleiche Mimik. Paar Milliampere lassen sich
schon zapfen.

100mA ist natürlich bisschen viel, du könntest aber natürlich mit der
Spannung hochgehen....

PS: Ein RS422 / RS485 Treiber muß nicht unbedingt ein fertiggebackenes
IC sein.

Ein fertiger IC hat ~0h Entwicklungszeit und leider bin ich bei meiner
Anwendung auch ziemlich im Platz beschränkt.
Wenn aber ein fertiges IC deine Anforderung (Quelle > 100mA) nicht
erfüllt hilft ggf. selberstricken. Die Entwicklungszeit dürfte sich auf
das Zeichnen der Schaltung beschränken.

Gruß

Uwe
 
Christof Bodner schrieb:
Hab' ich auch schon daran gedacht, aber dann brauch' ich RS422 Bausteine die
eine Menge Strom können müssen. Irgendwas im Petto?

Hallo,

nicht zwingend. Du könntest die Versorgung mit Gleichspannung machen und
die Datenübertragung mit Wechselspannung die dann allerdings keinen
Gleichanteil haben darf. Natürlich werden auch entsprechende Filter
gebraucht um Gleich- und Wechselspannung zu trennen und zusammenzuführen.

Aber ich würde lieber vier Leitungen nehmen. Um wieviel Leistung und
welche Entfernungen geht es? Wenn der grösste Teil der
Versorgungsleistung an der Leitung selbst verloren geht ist das nicht so
toll, der Saft muss ja auch noch für die letzte Station reichen die am
weitesten von der Einspeisung entfernt ist.

Bye
 
Uwe Hercksen wrote:

Christof Bodner schrieb:

Hab' ich auch schon daran gedacht, aber dann brauch' ich RS422 Bausteine
die eine Menge Strom können müssen. Irgendwas im Petto?

Hallo,

nicht zwingend. Du könntest die Versorgung mit Gleichspannung machen und
die Datenübertragung mit Wechselspannung die dann allerdings keinen
Gleichanteil haben darf. Natürlich werden auch entsprechende Filter
gebraucht um Gleich- und Wechselspannung zu trennen und zusammenzuführen.
Glaube nicht, daß sich die RS422-Kommunikation so realisieren läßt...

Aber ich würde lieber vier Leitungen nehmen. Um wieviel Leistung und
welche Entfernungen geht es? Wenn der grösste Teil der
Versorgungsleistung an der Leitung selbst verloren geht ist das nicht so
toll, der Saft muss ja auch noch für die letzte Station reichen die am
weitesten von der Einspeisung entfernt ist.
Ich würde auch lieber 4 Leiter nehmen, aber es sind leider bei der
Installation nur 3 vorhanden!

Ch.
 
Uwe Bredemeier wrote:

Tilmann Reh schrieb:
Christof Bodner schrieb:

Hat dazu jemand eine Idee? Ich habe nur 3 Leitungen (eine davon ist GND)
zur Verfügung und will darüber RS422-Signale und Versorgungsspannung
schicken.

Du könntest z.B. die Versorgung im Potential zwischen den beiden
Signaladern und GND übertragen,

Genau so funktioniert Phantomspeisung von Kondensatormikrofonen der
Studiotechnik.
Ja, aber das ist ja ein Wechselspannungssignal, das läßt sich leicht
einkoppeln.

Auskopplung dann z.B. über Dioden

wird dort über 6k8 Widerstände gemacht, die könnten bei RS422 sicherlich
erheblich kleiner ausfallen, also auch mehr Strom. Wichtig ist daß in
beide Leiter ("Phasen") möglichst genau die gleiche Spannung eingefüllt
wird um die Gleichtaktunterdrückung nicht zu überfordern.

Je nach Strombedarf ließe sich das über Dioden ausgekoppelte
RS422-Signal mißbrauchen. Es sind RS485 Treiber für höhere Belastung
erhältlich (Maxim?). "Sauber" ist die Lösung bestimmt nicht...

PS: Ein RS422 / RS485 Treiber muß nicht unbedingt ein fertiggebackenes
IC sein.
Ein fertiger IC hat ~0h Entwicklungszeit und leider bin ich bei meiner
Anwendung auch ziemlich im Platz beschränkt.

Über das Thema "korrekter Leitungsabschluß" mag ich bei beiden Lösungen
nicht nachdenken...
Ja, ich auch nicht...

Ch.
 
Christof Bodner wrote:
Uwe Hercksen wrote:

Hallo,

nicht zwingend. Du könntest die Versorgung mit Gleichspannung machen
und die Datenübertragung mit Wechselspannung die dann allerdings
keinen Gleichanteil haben darf. Natürlich werden auch entsprechende
Filter gebraucht um Gleich- und Wechselspannung zu trennen und
zusammenzuführen.


Glaube nicht, daß sich die RS422-Kommunikation so realisieren läßt...
Eher umgekehrt - RS422 mit einem Tiefpass ankoppeln und die
Versorgungsspannung hochfrequent überlagern. Deine Leitung wird dann
natürlich zur Antenne...

Ansonsten kannst Du auch ein Time Slot Verfahren nehmen: Nach jedem
übertragenen Zeichen die RS422-Treiber auf beiden Seiten hochohmig schalten
und die Versorgungsspannung über eine Leitung jagen. Die muss dann auf der
Verbraucherseite entsprechend gepuffert werden, damit das nächste Zeichen
übertragen werden kann. Du musst Dir nur noch etwas einfallen lassen, damit
die ganze Sache anfangs auch in Schwung kommt. Dafür kannst Du ja den
dritten Leiter als handshake benutzen.

Gruß

Klaus

--
Die email Adresse (reply-to) im header ist ungueltig.
Fuer mail "pub . kp2 . pieper @ ibeq . com" benutzen.
(Leerzeichen loeschen).

Reply-to invalid.
Use "pub . kp2 . pieper @ ibeq . com" (remove spaces).
 
Christof Bodner schrieb:

*Wieviel* Versorgungsspannung, und bei welchem Strom?
5V/100mA
...
Du könntest z.B. die Versorgung im Potential zwischen den beiden
Signaladern und GND übertragen, Auskopplung dann z.B. über Dioden
und kleinen Längsregler. Das geht natürlich nur bei relativ kleinen
Strömen einfach.

Hab' ich auch schon daran gedacht, aber dann brauch' ich RS422 Bausteine die
eine Menge Strom können müssen. Irgendwas im Petto?
Ok, zäumen wir das mal von der anderen Seite auf: warum RS-422?

Man könnte genausogut eine Leitung für die Versorgung nehmen
und die andere für eine bidirektionale (Halbduplex-) Kommunikation.

[Und noch ein Aspekt: warum einklich 100 mA? Besonders
stromverschwenderische Schaltungstechnik am anderen Ende?]

--
Dipl.-Ing. Tilmann Reh
Autometer GmbH Siegen - Elektronik nach Maß.
http://www.autometer.de
 
Ich würde auch lieber 4 Leiter nehmen, aber es sind leider bei der
Installation nur 3 vorhanden!
homemade 20mA Stromschleife?

MfG
Falk
 
Tilmann Reh schrieb:
Christof Bodner schrieb:


*Wieviel* Versorgungsspannung, und bei welchem Strom?

5V/100mA
...

Du könntest z.B. die Versorgung im Potential zwischen den beiden
Signaladern und GND übertragen, Auskopplung dann z.B. über Dioden
und kleinen Längsregler. Das geht natürlich nur bei relativ kleinen
Strömen einfach.

Hab' ich auch schon daran gedacht, aber dann brauch' ich RS422 Bausteine die
eine Menge Strom können müssen. Irgendwas im Petto?


Ok, zäumen wir das mal von der anderen Seite auf: warum RS-422?

Man könnte genausogut eine Leitung für die Versorgung nehmen
und die andere für eine bidirektionale (Halbduplex-) Kommunikation.

[Und noch ein Aspekt: warum einklich 100 mA? Besonders
stromverschwenderische Schaltungstechnik am anderen Ende?]
Warum überhaupt Kabel, es gibt ja auch Funk!
Warum überhaupt Datenübertragung?

Mal ehrlich, ich finde man kann's auch übertreiben mit dem
Infragestellen der Voraussetzungen des OP.

Zum Problem selber wäre es vielleicht noch nützlich mehr über die
eigentliche Datenübertragung zu erfahren. Welche Datenrate (ich vermute
mal nichts allzu schnelles, vielleicht 100kbit/s)? Welche Codierung (ich
vermute mal asynchrone Übertragung simplex NRZ symmetrisch). Außerdem
vermute ich punkt-zu-punkt Verkabelung (ein Sender, ein Empfänger),
wobei die Stromversorgung vom Sender zum Empfänger geht.

Falls diese Vermutungen zuträfen, würde ich eine Phantomversorgung mit
galvanischer Trennung vorschlagen, wobei das Datensignal z.B.
Manchester-codiert wird um den Gleichspannungsanteil loszuwerden. Die
galvanische Trennung des Datensignals kann dann per Übertrager mit
Mittelanzapfung geschehen.

--
Cheers
Stefan
 
Am Mon, 03 May 2004 17:10:52 +0200 hat Tilmann Reh
<tilmannreh@despammed.com> geschrieben:

Christof Bodner schrieb:

Hat dazu jemand eine Idee? Ich habe nur 3 Leitungen (eine davon ist
GND) zur
Verfügung und will darüber RS422-Signale und Versorgungsspannung
schicken.

*Wieviel* Versorgungsspannung, und bei welchem Strom?
Die Frage hätte genauer sein können...

insBlaue
Du könntest z.B. die Versorgung im Potential zwischen den beiden
Signaladern und GND übertragen, Auskopplung dann z.B. über Dioden
und kleinen Längsregler. Das geht natürlich nur bei relativ kleinen
Strömen einfach.
/insBlaue

Wenn RS422 bidirektionale symetrische Datensignale verwendet (und ich das
nicht mit RS485 verwechsle), dann bedeutet das, die Versorgung als
Gleichtaktsignal, genauso wie die 48V Phantomspeisung bei Mikrofonen, zu
übertragen. Der Empfang wäre mittels Differenzverstärker möglich. Zum
Senden müßte man den RS422 Treibern noch einen "aktiven Balun"
nachschalten. Wenn die Daten gleichspannungsfrei sind, dann geht auch ein
echter Trafo-Balun, so wie bei Ethernet und PoE (Power over Ethernet, da
gibt es aber keinen GND sondern nur ein RX und ein TX Pärchen, zw. denen
die Versorgung anliegt, ca. 48V). Siehe auch SLIC bei der Telefontechnik.


--
Martin
 
Tilmann Reh wrote:

Ok, zäumen wir das mal von der anderen Seite auf: warum RS-422?

Man könnte genausogut eine Leitung für die Versorgung nehmen
und die andere für eine bidirektionale (Halbduplex-) Kommunikation.

[Und noch ein Aspekt: warum einklich 100 mA? Besonders
stromverschwenderische Schaltungstechnik am anderen Ende?]
OK, die Anforderungen:

Home Automation über bestehende 5-adrige Verkabelung (bitte nicht aufregen:
PE,N,L wie gehabt und dazu 2 Leiter für Signalübertragung) durch ein
gesamtes Haus im Bussystem mit 1 Master und ~20 Slaves, die aber auch von
sich selbst tätig werden sollen (also kein Polling)

Z.Zt. besteht ein Prototyp, der über RS422 (oder RS485-Halbduplex wie man's
nimmt;-) überträgt. Die Wahl fiel auf RS422 wg. der relativ ungünstigen
Verkabelungssituation, da sollte die diff. Übertragung einiges helfen.

Da der Platz bei den Slaves sehr beschränkt ist, frage ich mich, ob ich eine
zentrale Versorgungsspannung realisieren kann. Ich habe z.Zt. eine (nicht
potentialgetrennte) Versorgung bei jedem Slave vorgesehen (sehr "russich",
aber wird von Phillips in einem AppNote vorgeschlagen) Aber da brauche ich
einen sehr großen (bezgl. d. Bauform) Kondensator, den würd ich gerne
loswerden.

Das mit der Manchestercodierung klingt interessant, wenn ich die Signale
ohne Gleichtakt übertragen kann... Bin leider nicht so fit in
Nachrichtentechnik, hat da jemand einen Link?

Ch.
 
Christof Bodner schrieb:

Tilmann Reh wrote:


Ok, zäumen wir das mal von der anderen Seite auf: warum RS-422?

Man könnte genausogut eine Leitung für die Versorgung nehmen
und die andere für eine bidirektionale (Halbduplex-) Kommunikation.

[Und noch ein Aspekt: warum einklich 100 mA? Besonders
stromverschwenderische Schaltungstechnik am anderen Ende?]


OK, die Anforderungen:

Home Automation über bestehende 5-adrige Verkabelung (bitte nicht aufregen:
PE,N,L wie gehabt und dazu 2 Leiter für Signalübertragung) durch ein
gesamtes Haus im Bussystem mit 1 Master und ~20 Slaves, die aber auch von
sich selbst tätig werden sollen (also kein Polling)

Z.Zt. besteht ein Prototyp, der über RS422 (oder RS485-Halbduplex wie man's
nimmt;-) überträgt. Die Wahl fiel auf RS422 wg. der relativ ungünstigen
Verkabelungssituation, da sollte die diff. Übertragung einiges helfen.
Aha, also doch anders als ich vermutet hatte. Warum sind bloß die Leute
oft so sparsam mit Informationen, wenn sie ihr Problem beschreiben?

Da habe ich doch gleich ein paar Kommentare:

o Ich rege mich nicht auf, aber Dir ist hoffentlich klar, daß Du
einiges an Störsicherheit einbauen mußt wenn Du die Signalleitungen ohne
Schirmung direkt parallel zum normalen Stromnetz führst. Die bestehenden
Kabel sind auch nicht verdrillt, so daß Du nicht von einem irgendwie
bekannten Wellenwiderstand ausgehen kannst. Ziemlich miserable
Bedingungen für zuverlässige Datenübertragung.

o Dein Vorteil ist daß vermutlich die benötigte Datenrate recht klein
ist (obwohl Du Dich bisher nicht dazu geäußert hast). Trotzdem mußt Du
damit rechnen daß durch eingekoppelte Störungen Telegramme
verlorengehen. Du brauchst also ein Protokoll, das solche Fälle
zuverlässig erkennen und damit umgehen kann.

o Irgendeine Art von galvanischer Trennung in der Datenübertragung
scheint mir angesichts dieser Bedingungen eine sehr gute Idee zu sein.
Wenn man dazu Impulsübertrager verwendet, dann muß man für
Gleichspannungsfreiheit des Signals sorgen, damit der Übertrager nicht
in die Sättigung geht. Manchester-codierung (Google benutzen) ist nur
eine von vielen möglichen Methoden. Sie benötigt neben dem Datensignal
auch ein Taktsignal, damit man richtig codieren kann. Nicht jeder
Mikrocontroller liefert das.

o Die Tatsache daß die Slaves auch spontan aktiv werden sollen macht
das Leben auch nicht unbedingt einfach. Das zieht nämlich die
Möglichkeit von Kollisionen nach sich, die vom Protokoll irgendwie
behandelt werden müssen.

Die Frage der Spannungsversorgung scheint mir im Vergleich noch die
einfachste zu sein. Ich bin ehlich gesagt nicht überzeugt daß Du weißt
auf was Du Dich da einläßt. Aber villeicht kannst Du mich ja vom
Gegenteil überzeugen.

Da der Platz bei den Slaves sehr beschränkt ist, frage ich mich, ob ich eine
zentrale Versorgungsspannung realisieren kann. Ich habe z.Zt. eine (nicht
potentialgetrennte) Versorgung bei jedem Slave vorgesehen (sehr "russich",
aber wird von Phillips in einem AppNote vorgeschlagen) Aber da brauche ich
einen sehr großen (bezgl. d. Bauform) Kondensator, den würd ich gerne
loswerden.
Bei Potenzialtrennung des Signals über Impulsübertrager kann man recht
einfach eine Phantomspeisung realisieren, wenn der Übertrager eine
Mittelanzapfung hat. Ich frage mich allerdings welche Leitung Du als
Rückleitung verwenden willst. Es kämen die Schutzerde oder der
Nullleiter in Frage. Die Schutzerde würde ich definitiv nicht verwenden,
da ein Fehlerstromschutzschalter vorhanden sein kann. Bleibt der
Nullleiter. Da Du auf diesem mit Potenzialdifferenzen durchs Haus
rechnen mußt hat es keinen Sinn, die 5V direkt zu übertragen, weil da am
anderen Ende irgendwas zwischen -20V und +40V rauskommen könnte (nicht
konstant, aber als Impuls). Es hat also mehr Sinn mit einer höheren
Spannung zu arbeiten. Eine gegen Störspitzen geschützte Regelschaltung
würdest Du ohnehin brauchen.

Das mit der Manchestercodierung klingt interessant, wenn ich die Signale
ohne Gleichtakt übertragen kann... Bin leider nicht so fit in
Nachrichtentechnik, hat da jemand einen Link?
Google liefert tausende von Links.

Eine andere Idee wäre es, komplett von der Netzspannung getrennt zu
arbeiten und die Energie als Spannung zwischen den Signalleitungen zu
übertragen. Das Datensignal würde dann draufmoduliert, wozu es wieder
gleichspannungsfrei sein müßte. Das könnte bei verhältnismäßig geringer
Datenrate funktionieren. Du könntest z.B. im Mittel 9V aufs Kabel geben,
und das Datensignal mit einer Amplitude von vielleicht 4V p-p
draufgeben, so daß das Signal am Empfänger nominell zwischen 7 und 11V
schwankt. Ein Linearregler kann daraus 5V machen, das Datensignal wird
per Übertrager ein/ausgekoppelt. Nur so eine Idee...

--
Cheers
Stefan
 
Stefan Heinzmann schrieb:

Aha, also doch anders als ich vermutet hatte. Warum sind bloß die Leute
oft so sparsam mit Informationen, wenn sie ihr Problem beschreiben?
Siehste... :-D

scnr,

--
Dipl.-Ing. Tilmann Reh
Autometer GmbH Siegen - Elektronik nach Maß.
http://www.autometer.de
 
Christof Bodner schrieb:

OK, die Anforderungen:

Home Automation über bestehende 5-adrige Verkabelung (bitte nicht aufregen:
PE,N,L wie gehabt und dazu 2 Leiter für Signalübertragung) durch ein
gesamtes Haus im Bussystem mit 1 Master und ~20 Slaves, die aber auch von
sich selbst tätig werden sollen (also kein Polling)

Z.Zt. besteht ein Prototyp, der über RS422 (oder RS485-Halbduplex wie man's
nimmt;-) überträgt. Die Wahl fiel auf RS422 wg. der relativ ungünstigen
Verkabelungssituation, da sollte die diff. Übertragung einiges helfen.
Einfachste und saubere Lösung: Stromschleife z.B. auf einer freien
Ader gegen PE, Versorgung auf der anderen (ebenfalls gegen PE).

Vom asynchronen Senden würde ich Abstand nehmen, wie auch Stefan
schon schrub. Macht die Sache nur unnötig kompliziert. Besser
einen Master, der pollt.

Da der Platz bei den Slaves sehr beschränkt ist, frage ich mich, ob ich eine
zentrale Versorgungsspannung realisieren kann. Ich habe z.Zt. eine (nicht
potentialgetrennte) Versorgung bei jedem Slave vorgesehen (sehr "russich",
aber wird von Phillips in einem AppNote vorgeschlagen) Aber da brauche ich
einen sehr großen (bezgl. d. Bauform) Kondensator, den würd ich gerne
loswerden.

Das mit der Manchestercodierung klingt interessant, wenn ich die Signale
ohne Gleichtakt übertragen kann... Bin leider nicht so fit in
Nachrichtentechnik, hat da jemand einen Link?
Warum so unnötig kompliziert?

--
Dipl.-Ing. Tilmann Reh
Autometer GmbH Siegen - Elektronik nach Maß.
http://www.autometer.de
 
Tilmann Reh schrieb:
Stefan Heinzmann schrieb:


Aha, also doch anders als ich vermutet hatte. Warum sind bloß die Leute
oft so sparsam mit Informationen, wenn sie ihr Problem beschreiben?


Siehste... :-D
Asche auf mein Haupt! (Streusel.....)

--
Cheers
Stefan
 
Am Thu, 06 May 2004 14:41:40 +0200 hat Stefan Heinzmann
<stefan_heinzmann@yahoo.com> geschrieben:

Christof Bodner schrieb:

Eine andere Idee wäre es, komplett von der Netzspannung getrennt zu
arbeiten und die Energie als Spannung zwischen den Signalleitungen zu
übertragen. Das Datensignal würde dann draufmoduliert, wozu es wieder
gleichspannungsfrei sein müßte. Das könnte bei verhältnismäßig geringer
Datenrate funktionieren. Du könntest z.B. im Mittel 9V aufs Kabel geben,
und das Datensignal mit einer Amplitude von vielleicht 4V p-p
draufgeben, so daß das Signal am Empfänger nominell zwischen 7 und 11V
schwankt. Ein Linearregler kann daraus 5V machen, das Datensignal wird
per Übertrager ein/ausgekoppelt. Nur so eine Idee...
Das datensignal müßte hier doch nicht GS-frei sein. Der Pegel von 7V oder
11V kann doch beliebig lange anstehen - so wie die Steuerung der
satelliten-LNBs: 13..14V (nom.) ist eine Poalrisation, 17..18V die andere.
im LNB sitzt ein 7805er und ein Komparator für die Information.

--
Martin
 

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