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Marte Schwarz
Guest
Hi Axel,
Auf derart fundiertem Glauben und Vorstellungen würde ich nie ein
Produkt designen wollen. Ich habe das schon aus der
Zuschauerperspektive, aber mit reichlich Einblick in die firmeninternen
Abläufe beobachten dürfen: Er ehemalige Chefentwickler hatte es nicht so
mit den Toleranzen. Was im Laboraufbau tat, ging so in die Produktion.
Das hatte zur Folge, dass nur sehr kurze Zeit später die selbige still
stand, weil in der Endkontrolle zu viele Geräte nicht funktionierten.
Die Folge: Man hatte z. B. ganz schnell alle Widerstände, die zuvor mit
10 % eingekauft wurden, auf 1 % gesetzt ... Trotzdem waren ganz schnell
Designänderungen (im Prinzip mit vielen neuen Chargen) nötig, was einen
Wildwuchs an Varianten und völliges Chaos in den Dokumentationen nach
sich zog und unheimlich viel Manpower aus der Entwicklung gebunden
hatte. Das sorgte dort für sehr viel Verdruss. Last not least führten
ein paar Ausraster aus der Geschäftsleitung dazu, dass die fähigeren
unter den Entwicklern mit den FüÃen abstimmten. Das Ende vom Lied war
eine Insolvenz.
Meine Lehre daraus: Was nur zufällig tut, macht mit hoher Sicherheit in
der Produktion Stress. Das will man nicht haben. Wahrscheinlichkeiten
sind schon toll, aber nur, wenn man sie beherrschen kann.
Marte
Bei Pfennigartikeln glaube ich das ehrlich gesagt auch weniger. Die
Maschine wird ab und zu justiert und driftet dann. Es werden Stichproben
genommen. Wenn die Drift gerade durch den Sollwert läuft, wird der Strom
in die höherwertige Kiste gezweigt. So stelle ich zumindest mir das eher
vor.
Auf derart fundiertem Glauben und Vorstellungen würde ich nie ein
Produkt designen wollen. Ich habe das schon aus der
Zuschauerperspektive, aber mit reichlich Einblick in die firmeninternen
Abläufe beobachten dürfen: Er ehemalige Chefentwickler hatte es nicht so
mit den Toleranzen. Was im Laboraufbau tat, ging so in die Produktion.
Das hatte zur Folge, dass nur sehr kurze Zeit später die selbige still
stand, weil in der Endkontrolle zu viele Geräte nicht funktionierten.
Die Folge: Man hatte z. B. ganz schnell alle Widerstände, die zuvor mit
10 % eingekauft wurden, auf 1 % gesetzt ... Trotzdem waren ganz schnell
Designänderungen (im Prinzip mit vielen neuen Chargen) nötig, was einen
Wildwuchs an Varianten und völliges Chaos in den Dokumentationen nach
sich zog und unheimlich viel Manpower aus der Entwicklung gebunden
hatte. Das sorgte dort für sehr viel Verdruss. Last not least führten
ein paar Ausraster aus der Geschäftsleitung dazu, dass die fähigeren
unter den Entwicklern mit den FüÃen abstimmten. Das Ende vom Lied war
eine Insolvenz.
Meine Lehre daraus: Was nur zufällig tut, macht mit hoher Sicherheit in
der Produktion Stress. Das will man nicht haben. Wahrscheinlichkeiten
sind schon toll, aber nur, wenn man sie beherrschen kann.
Marte