[OT] GEZ-Pflicht für internetfähige PCs

  • Thread starter Thomas Pototschnig
  • Start date
Arthur Erhardt <erhardt@pit.physik.uni-tuebingen.de> wrote:
Klar: Die Relativitätstheorie und der Laser wurden erfunden, um einen
CD-Player zu bauen. Ganz klar!
Hier muß ich mich anschließen. Wer ohne wirklich dringende Not die
Grundlagenforschung für überflüssig erklärt hat was wichtiges nicht
verstanden.
So war das auch nicht gemeint. Aber es ist eine gewisse Vertzweiflung
erkennbar, neue Maerkte zu schaffen.


cu,

Steffen
 
Joerg schrieb:

Kann es sein, daß du von was *ganz* anderem redest als ich?
Ich rede von der Gesellschaftsform Kommunismus (as designed).


Und wo hat das jemals funktioniert?
Tja, scheitert leider an der Natur des Menschen. Um auf Axels Beispiel
zurückzukommen: Es gibt nicht einmal Tauschhandel, wenn jemand ein Auto
braucht, nimmt er sich eins. Nur wird es dann leider passieren, daß sich
Leute ein paar Autos mehr nehmen, um die dann (heimlich) einzutauschen
gegen Ware, die bspw. Produzenten der Allgemeinheit vorenthalten - um sich
einen persönlichen Vorteil zu verschaffen.
Was will man dagegen machen? Diesen Leuten die Rübe abhauen? Oder nur
wegsperren? Deshalb sind solche Systeme zum Scheitern verurteilt.

Die Ehrlichen sind - wie in allen Gesellschaftsformen - die Dummen.

Gruß
Henning
--
henning paul home: http://www.geocities.com/hennichodernich
PM: henningpaul@gmx.de , ICQ: 111044613
 
"Joerg" <notthisjoergsch@removethispacbell.net> schrieb im Newsbeitrag
news:grSyf.3265$F01.1911@newssvr27.news.prodigy.net...
Kann man kombinieren: Wir heizen mit Holz.

Und auf deinem Grundstück pflanzt du ebenso viel Baeume an und laesst
sie wachsen, wie du sie verheizt ? Oder ist dir Nachhaltigkeit kein
Begriff, sondern Kalifornien auf dem Stand eines Entwicklungslandes ?
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Lars Mueller <lm@despammed.com> wrote:
Arthur Erhardt wrote:

Lars Mueller <lm@despammed.com> wrote:
Steffen Koepf wrote:

Da ist es doch gleich viel besser, Getreide anzubauen und gleich wieder
unter zu pflügen, Tomaten in Massen anzubauen, um sie wegen
...

Zumindest zu dem Punkt ein Gegenargument: Es ist eine ziemlich
perverses Weltbild, wenn man einerseits Leute verhungern läßt und
anderswo verzweifelt versucht, überschüssige Lebensmittel loszuwerden.
Ob loswerden dabei 'verheizen' oder 'vergammeln lassen' bedeutet macht
dabei zwar einen Unterschied, aber keinen sehr großen.

Das letzte sehe ich genauso, aber nicht direkt als Gegenargument. Auch
wenn es manche endgültig erzürnen wird: Die Überschußproduktion an
Nahrungsmitteln einfach in die sogenannte dritte Welt zu fahren,
funktioniert nicht ohne weiteres.
[Probleme]
Einverstanden. Ich meinte weniger das Zeug dorthin karren, als die
für die Produktion (wenns denn offensichtlich unnütz ist) verwendeten
Ressourcen sinnvoller zu nutzen. Was sinnvoller ist darf durchaus
diskutiert werden.

Gleichzeitig sehe ich eine Alternative zu einer lokalen Überproduktion
weiterhin sehr wohl darin, sich von der Verbrennung fossiler Rohstoffe
und der entsprechenden Umweltbelastung und der entsprechenden
Abhängigkeit von irgendwelchen Extremisten, die plötzlich von der
Steinzeit in eine wirtschaftlich und militärisch mächtige Position in
der "modernen Zeit" gehoben werden, los zu reißen, indem man eben auch
auf verschiedene Weise die eigenen Flächen dazu nutzt, nicht etwas zu
produzieren, das später achtlos weggeworfen wird, sondern seinen
Energiebedarf wenigstens zu einem gewissen Teil selbst zu versorgen.
Ist eine Möglichkeit. Ich kenne mich mit diesem Teil regenerativer
Energien zu wenig aus um fachlich zu beurteilen ob das gut oder nicht
so gut ist.

[..]
Klar: Die Relativitätstheorie und der Laser wurden erfunden, um einen
CD-Player zu bauen. Ganz klar!
Hier muß ich mich anschließen. Wer ohne wirklich dringende Not die
Grundlagenforschung für überflüssig erklärt hat was wichtiges nicht
verstanden.

Hierzu möchte ich ergänzen, was mir an dieser Stelle beim Lesen durch
den Kopf ging: Als der Laser erfunden wurde spottete man AFAIK
sinngemäß: "Oh toll, jetzt haben wir eine Lösung, aber wo ist das
Problem?" Es sei eine Erfindung ohne Anwendung. Wer sich ein Bißchen
auskennt, weiß, daß der Laser aus Technik und Medizin schon bald, bzw.
heute schon überhaupt nicht mehr wegzudenken ist. Der CD(DVD)-Player ist
dabei nur eine eher unwichtige von sehr vielen Anwendungen. Daher kann
ich mich nur über denjenigen wundern, der meint, sich über
Grundlagenforschung und Forschung ohne direkten, sofort sichtbaren
Anwendungsbezug, lustig machen oder erregen zu müssen.
Das ging noch bei mehr Dingen so ... Halbleiter z.B. sind was ganz
nutzloses gewesen in den frühen 1940er Jahren - taugt nix als Leiter und
nicht als Isolator. Das ist grade gut passend zu einer Diskussion
die durch ein Rechnernetz geführt wird.

Arthur.

--
arthur dot erhardt at pit dot physik dot uni dash tuebingen dot de
*pgp key available* dg7sea

A physicist is an atom's way of knowing about atoms.
 
Hallo Manfred,


Kann man kombinieren: Wir heizen mit Holz.

Und auf deinem Grundstück pflanzt du ebenso viel Baeume an und laesst
sie wachsen, wie du sie verheizt ? Oder ist dir Nachhaltigkeit kein
Begriff, sondern Kalifornien auf dem Stand eines Entwicklungslandes ?

Die diesjaehrige Ladung kommt so ziemlich vom Grundstueck. Ist aber
nicht immer so, wir haben auch einen Schwung "Digger Pine" abgeholt, der
seit 6 Jahren am rotten war. Dieses Holz will kaum jemand haben und so
kostete es nichts ausser etwas Benzin zum Transportieren. Was viele
nicht wissen: Holz, das sauber verbrennt, produziert die gleiche Menge
CO2, die es beim Verrotten produziert haette. Wer mit Gas, Oel oder
Kohle heizt, produziert dagegen netto zusaetzliches CO2. Ist ja ganz
nett, Erdgas billig aus Russland zu bekommen. Fuer die Umwelt ist das
aber netto nicht unbedingt das Gelbe vom Ei.

Nachhaltigkeit halten wir hier sehr wohl ein. Sonst gaebe es nicht den
dichten Baumbestand von hier bis Lake Tahoe, was immerhin um die 100km
sind. Ab und zu muss ausgeduennt werden, sonst kommt es zu
Grossbraenden. Mit etwas Erfahrung kann man ganz gut sehen, welcher Baum
nicht mehr lange leben wird (uebermaessiges Harzen an den Astwurzeln
usw.). Aber auch die duerfen nur nach einem 'Permit' geholt werden.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Hallo Falk,

Naja. Holzschleppen ist ab ner bestimmten Menge auch nicht mehr
sonderlich ergonomisch. Sonst wären alle Arbeiter aus schweren
körperlichen Berufen (Stahlwerk, Bergbau, Bauwesen etc.) topfit. Sind
sie aber (vor allen nach Jahrzehnten) eher nicht (Kaputte Knie,
Bandscheiben, Lunge etc).
Man darf es eben nicht im Akkord machen. Wer es in moderatem Rahmen tut,
trainiert den Koerper. Meine Bandscheiben sind nicht mehr so dolle, aber
nach einigen Tagen "Holz machen" geht es denen komischerweise immer
blendend. Man fuehlt sich echt fit.


nur noch eine boese Erinnerung an die Vergangenheit.

Zu hohe Energiepreise in Kalifornien? Waren die nicht mal vor Jahren so
im Keller, dass der nicht gerade sparsame amerikanische Bürger das
Stromnetz zum kollabieren brachte?
Nein, da wuerde hier eine staatliche Stelle (ISO) eingefuehrt, die den
deregulierten Stromhandel staatlich fuehren sollte. Ein sehr seltsames
Konzept und das wurde durch bewusste Schaffung von Lieferengpaessen
schamlos abgezockt. Nun gehen einige der Drahtzieher fuer eine Weile auf
unbezahlten Urlaub bei freier Kost und Logis. Im Volksmund wandern sie
in den 'Club Fed' (in der Literatur auch mal Sing Sing genannt).

Energie ist hier teuer. Strom 15c/kWh und beim Ueberschreiten einer
recht niedrigen Grenze auch schon mal erheblich mehr. Propan kostet oft
weit ueber $2 pro Gallone, was uns zur Installation von Holzanlagen
gebracht hatte. Die Oefen samt Kamininstallation hatten wir in der
dritten Wintersaison wieder heraus.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Hallo Joerg,

Joerg <notthisjoergsch@removethispacbell.net> wrote:

Nachhaltigkeit halten wir hier sehr wohl ein.
Allerdings!
Schau dir mal die Kursentwicklung eines Solarzellenherstellers in D an,
nachdem Kalifornien angekuendigt hat, hier foerdernd taetig zu werden:
http://diba.gedif.de/dibawww/kurse_einzelkurs_uebersicht.htm?u=0&k=0&seite=kurse&s=555866&l=276&b=2&zeit=8

Bitte sag naechstesmal vorher bescheid ;)


scnr,

Steffen
 
Hallo Steffen,


Allerdings!
Schau dir mal die Kursentwicklung eines Solarzellenherstellers in D an,
nachdem Kalifornien angekuendigt hat, hier foerdernd taetig zu werden:
http://diba.gedif.de/dibawww/kurse_einzelkurs_uebersicht.htm?u=0&k=0&seite=kurse&s=555866&l=276&b=2&zeit=8
Ja, jetzt donnern die uns auch extra Steuer pro kWh auf. Allerdings sind
die Einsepeiseverguetungen bei weitem nicht so lukrativ wie bei Euch.
Deshalb halte ich solche Kursspruenge fuer hochgradig spekulativ. Ich
kenne jemanden, der nach derart heissen Anlagen sein Haus verkaufen musste.


Bitte sag naechstesmal vorher bescheid ;)
Gelobe Besserung, war aber auch erst letzte Woche in der Zeitung. Wir
sind schon recht nah dran, Arnold regiert nur 35 Meilen von hier ;-)

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Hallo Falk Brunner,

Die Idee ist nicht neu. Ist mir aber bei weitem zu futuristisch.
Das mal Menschen mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit fliegen können war
vor 100 Jahren auch futuristisch, nur weil etwas schwer ist heist das
noch nicht das es nicht geht. Anstatt zu erklären warum etwas nicht geht
sollte man lieber darüber nachdenken was nötig ist damit es geht.


Das Problem ist nicht das Geld an sich,
sonden die Eigendynamik, die das Geld
in den letzten 50,500, 5000 Jahren enwickelt hat.
oder die unreifen Menschen die damit umgehen.


Technologie, warum soll diese nicht für uns
arbeiten und dafür sorgen das keiner verhungert?

Das halte ich auch für zu kurz gedacht.
Selbst wenn Du recht hast ist das keine sinnvolle Kritik, IMHO.


Da "Schlaraffenland" ist nicht erst dann erreicht,
wenn wir 100% Automatisierungsgrad haben.
Wär für mich persönlich auch kein "Schlaraffenland", da würd ich ja an
Langeweile sterben.

Es könnte technisch schon morgen erreicht werden.
Eben.

Allerdings ist die Menschheit metal dazu noch lange
nicht in der Lage. Jagen und Sammeln (heute eher
raffen uand abzocken) ist tief in der DNA eingebrannt,
das geht so schnell nicht wieder raus.
Und dann kommt die Behauptung das wir "vernunftbegabte Wesen" sind,
selbst wenns nicht klappt, weigere ich mich ein Sklave meiner Gene zu sein.


Ich meine, wir brauchen ein GRUNDLEGENDES Umdenken, ....

Full ACK!
Ich würde gerne hoffen das unsere Politiker,
als Interessenvertreter des Volkes, das regeln werden.

FALSCH! Du hast meine, zugegebenermassen nicht so
ganz direkt dargestellte, Kernaussage nicht verstanden.
Denk nochmal drüber nach.
Ich habe ja absichtlich "würde" geschrieben. Natürlich bin ich mir
bewusst das die Politiker nicht gegen ein System arbeiten das ihre
Daseinsberechtigung liefert.


Grüße
Erik
 
Hallo Falk Brunner,

Setz die rosarote Brille ab.
Menschen "ticken" anders. Grosse Mengen davon erst recht.
Ist mir bewusst, warum versucht man da nicht an den vermittelten Werten
was zu ändern.

Wir sind hier nicht im Teletubbyland wo es nur
Harmonie und Null Konflikte giebt. Wäre echt ätzend.
ACK


Mir fallen da auch noch ein paar tolle Sachen ein
aber wäre denn nicht "Nie wieder Hunger auf Erden"
ein gutes Ziel? Das Problem ist doch vor

Zu abstrakt,
Was willst Du mir damit sagen?
Zu kompliziert für den Pöbel?

zu links.
Wo ist das Problem?
Was ist Deine Kritik?


Nun, dem Programm kan man zu gute halten, dass es sehr
friedlicher Wettstreit zwischen den Supermächten war.
Richtig, ich persönlich würde die Mondflüge in die Kategorie "Sinnfreie
Grundlagenforschung" einordnen womit ich nicht sagen will das die
Mondflüge unnütz waren. Es wäre auch eine echt coole Leistung wenn in
den nächsten 50 Jahren mal Menschen zum Mars fliegen (und lebendig
wieder zurück kommen) aber man sollte darauf nicht zu viele Ressourcen
verwenden (ich schreibe hier absichtlich nicht 'verschwenden'), es gibt
wichtigere Ziele.


Die Atomrüstung war dagegen Schwachsinn^3.
ACK
und eine Beweis für die Dummheit der Politiker.


Aber die heutige Couchpotato-Generation haengt fett und
faul vor der Glotze, die Manager-Generation haeuft und
hortet Geld und hat komplett vergessen wozu Geld
eigentlich da war, das es kein Selbstzweck zur
Verbesserung des Shareholder-Values mal war.

Jaja, und früher war alles besser. Du vergisst, dass es an der
Elterngeneration liegt, WERTE zu vermitteln. Und wenn das in
den letzten 50 JAhren in Deutschland nur das Reihenhäusschen
mit Bausparvertrag und BEamtenstelle 2. Klasse war, tja, dann
wundert mich gar nix. Ohne spitiruelle Werte (und das
dazugehörige Gedankengut) kommt genau das raus,
was wir heute haben.
Der Satz "unsere Kinder sollens mal besser haben" hat sich in den Köpfen
der Eltern (Früher wie Heute) zu oft auf materielles bezogen.


Das Problem ist das Raubtier Mensch,
unersättlich, bestialisch, skrupellos, hirnlos.
Ist doch ein Problem der Wertevermittlung.


Für viele Forscher reicht sogar Nächstenliebe und Dankbarkeit
als Ansporn, siehe Braunsche Röhre.

Einzelfälle von Idealisten mit Bildung UND Geist.
Und warum machen wir daraus nicht die Regel?
Klar dauert das locker 100 Jahre, aber je eher wir damit anfangen desto
eher ist das Ziel erreicht.


Grüße
Erik
 
Hallo Joerg,

Joerg <notthisjoergsch@removethispacbell.net> wrote:
Ja, jetzt donnern die uns auch extra Steuer pro kWh auf. Allerdings sind
die Einsepeiseverguetungen bei weitem nicht so lukrativ wie bei Euch.
Deshalb halte ich solche Kursspruenge fuer hochgradig spekulativ. Ich
kenne jemanden, der nach derart heissen Anlagen sein Haus verkaufen musste.
Allerdings, ein Analyst hat gesagt, dass Q-Cells deswegen kaum eine
Zelle mehr verkaufen wird. Da sieht man schoen, wie viel Psychologie
in der Boerse steckt. Ein paar Wochen spaeter geht der Kurs auch wieder
runter. Bis wieder irgendein Staat so ne Foerderung ankuendigt.
Und falls man bei sowas mitspielt, dann bitte nur mit Spielgeld, das
man sowieso ueberig hatte.

Bitte sag naechstesmal vorher bescheid ;)


Gelobe Besserung, war aber auch erst letzte Woche in der Zeitung. Wir
sind schon recht nah dran, Arnold regiert nur 35 Meilen von hier ;-)
Mir waer das zu nah auf der Pelle ;)


Gruss,

Steffen
 
Henning Paul <henningpaul@gmx.de> wrote:
Joerg schrieb:

Kann es sein, daß du von was *ganz* anderem redest als ich?
Ich rede von der Gesellschaftsform Kommunismus (as designed).

Und wo hat das jemals funktioniert?

Tja, scheitert leider an der Natur des Menschen. Um auf Axels Beispiel
zurückzukommen: Es gibt nicht einmal Tauschhandel, wenn jemand ein Auto
braucht, nimmt er sich eins.
Soweit die Theorie. Mehr dazu s.u.

Nur wird es dann leider passieren, daß sich
Leute ein paar Autos mehr nehmen, um die dann (heimlich) einzutauschen
gegen Ware, die bspw. Produzenten der Allgemeinheit vorenthalten - um sich
einen persönlichen Vorteil zu verschaffen.
Das gibt es nicht. Die Grundlage für Kommunismus ist, daß es von
*allem* genug gibt. Man kann schlicht *alles* haben, was man
irgendwie braucht. Wenn jemand zu dir kommt und sagt: "Wenn du mir
dein X gibtst, gebe ich dir mein Y." dann wäre deine Antwort
"Wenn du X brauchst, dann nimm dir doch eins. Wenn ich Y haben
wollte, dann hätte ich es schon."

Und schon sieht man, wo das Problem liegt: Marx war zu optimistisch.
Egal wie hoch die Produktivität irgendwann mal sein wird, Ressourcen
sind begrenzt. Einfachstes Beispiel: jede Familie möchte in einem
einzeln stehenden Haus wohnen, in ruhiger Lage, mit viel Natur drum
herum. Mit guter Verkehrsanbindung aber ohne Lärm. Ab einer bestimmten
Bevölkerungsgröße wird der Planet schlicht zu klein für sowas.

Nochmal zurück zum Auto: vermutlich wird schon in absehbarer Zeit
nicht der Gegenstand Auto zum Problem. Eher schon:

- der Platz auf der Straße
- der notwendige Treibstoff
- die Erlaubnis, die Umwelt mit den Abgasen zu belasten


Zum Thema Raffgier: sicher ist das ein Problem. Und das wird sich
nicht von heute auf morgen lösen. Aber denken wir mal nach: Warum
raffen Menschen möglichst viel Besitz zusammen?

1. Besitz macht unabhängig. Wenn man genug hat, braucht man keine
Angst mehr davor zu haben, daß man im nächsten Monat arbeitslos
wird und später obdachlos und zum Bettler.

2. Besitz verleiht Macht. Die verschiedenen Mechanismen, wie im
Kapitalismus aus Besitz Macht wird, kennt ihr sicher alle.

Nur: beide Mechanismen greifen nicht in einer kommunistischen
Gesellschaft. Für jeden wird gesorgt. Persönliches Ansehen
entsteht nicht aus Besitz.


Versuch eines Schlußworts: es dürfte jedem klar sein, daß der naive
Kommunismus a'la Marx nicht funktioniert. Aber zumindest die Denk-
richtung ist interessant. Viele aktuelle Denkmodelle gehen in diese
Richtung: Kulturflatrate, staatlich garantiertes Grundeinkommen.
Am Ende wird es darauf hinauslaufen, daß man Grundbedürfnisse wie
Nahrung, Kleidung, Wohnraum unentgeltlich befriedigt und alles, was
übermäßig begrenzte Ressourcen (Energie, Umwelt, Rohstoffe) verbraucht
mit einer Art Credits vergütet werden muß. Credits kann man sich
erarbeiten. Aber es müßte einen negativen Zins auf Credits geben.
Wenn man Credits anhäuft, werden sie mit der Zeit weniger wert.


XL
 
Steffen Koepf <Taxman-usenet@opaya.de> wrote:
: > Hier muß ich mich anschließen. Wer ohne wirklich dringende Not die
: > Grundlagenforschung für überflüssig erklärt hat was wichtiges nicht
: > verstanden.

: So war das auch nicht gemeint. Aber es ist eine gewisse Vertzweiflung
: erkennbar, neue Maerkte zu schaffen.

Das hat doch ursaechlich mit Grundlagenforschung nun rein gar nichts zu tun.

Oliver.


--
Dr. Oliver Corff e-mail: corff@zedat.fu-berlin.de
 
Erik G. schrieb:

Setz die rosarote Brille ab.
Menschen "ticken" anders. Grosse Mengen davon erst recht.


Ist mir bewusst, warum versucht man da nicht an den vermittelten Werten
was zu ändern.
Eben WEIL Menschen ander "ticken". Den Gutmenschen, den Heilland gibts
nicht (oder nur in verschindend geringer Anzahl).

Was willst Du mir damit sagen?
Zu kompliziert für den Pöbel?
Unter anderem. Die meisten Menschen der westlichen Welt (mich
eingeschlossen) wissen gar nicht, was Hunger ist. Natürlcih lässt sich
das Thema wunderbar für Benefizveranstaltungen benutzen, und wir sind
dann alle sehr betroffen und gerührt, aber am Ende ist dass alles nur
ein Zirkus für Erwachsene. Mit nicht wenig Heuchelei!

zu links.

Wo ist das Problem?
Was ist Deine Kritik?
Steht oben.

Richtig, ich persönlich würde die Mondflüge in die Kategorie "Sinnfreie
Grundlagenforschung" einordnen womit ich nicht sagen will das die
Mondflüge unnütz waren. Es wäre auch eine echt coole Leistung wenn in
??? Etwas widerspüchlich.

den nächsten 50 Jahren mal Menschen zum Mars fliegen (und lebendig
wieder zurück kommen) aber man sollte darauf nicht zu viele Ressourcen
verwenden (ich schreibe hier absichtlich nicht 'verschwenden'), es gibt
wichtigere Ziele.


Die Atomrüstung war dagegen Schwachsinn^3.


ACK
und eine Beweis für die Dummheit der Politiker.
Du (und die meisten anderen auch) tun immer so, als ob "Politiker" von
einem anderen Stern von einer anderen Rasse abstammen. Das tun sie
NICHT! Sie sind nicht weiter als eine Teilmenge der Bevölkerung,
verwurzelt in allen sozialen Schichten. Die Attribute der Politiker
(gute wie schlechte) findest du ebenso in allen anderen
Bevölkerungsschichten.

Jaja, und früher war alles besser. Du vergisst, dass es an der
Elterngeneration liegt, WERTE zu vermitteln. Und wenn das in
den letzten 50 JAhren in Deutschland nur das Reihenhäusschen
mit Bausparvertrag und BEamtenstelle 2. Klasse war, tja, dann
wundert mich gar nix. Ohne spitiruelle Werte (und das
dazugehörige Gedankengut) kommt genau das raus,
was wir heute haben.


Der Satz "unsere Kinder sollens mal besser haben" hat sich in den Köpfen
der Eltern (Früher wie Heute) zu oft auf materielles bezogen.
Unter anderem. Es ist IMHO in Deutschland aber auch der Mangel an
Werten. Die "Malloche" ist in Deutschlnad in Ost wie West defakto zur
Staatsrelegion erhoben und zelebriert worden. Wenn gleich auch mit
regional leichten Differenzierungen. Jetzt, wo "Malloche" mehr und mehr
automatisiert wird (oder outgesourced) ist die Grosse Planlosigkeit
angesagt. Aber das führt hier zu weit.

Das Problem ist das Raubtier Mensch,
unersättlich, bestialisch, skrupellos, hirnlos.


Ist doch ein Problem der Wertevermittlung.
Wie willst du Werte vermitteln wenn keine da sind?

Einzelfälle von Idealisten mit Bildung UND Geist.


Und warum machen wir daraus nicht die Regel?
Weil der Mensch nun mal anders tickt. Edelmetalle sind nunmal wesentlich
seltener als Eisen.

Klar dauert das locker 100 Jahre, aber je eher wir damit anfangen desto
eher ist das Ziel erreicht.
Wer sagt denn, das grössere Teile der Bevölkerung dieses Ziel erreichen
wollen?

MfG
Falk
 
Axel Schwenke schrieb:

Das gibt es nicht. Die Grundlage für Kommunismus ist, daß es von
*allem* genug gibt. Man kann schlicht *alles* haben, was man
irgendwie braucht. Wenn jemand zu dir kommt und sagt: "Wenn du mir
dein X gibtst, gebe ich dir mein Y." dann wäre deine Antwort
"Wenn du X brauchst, dann nimm dir doch eins. Wenn ich Y haben
wollte, dann hätte ich es schon."

Und schon sieht man, wo das Problem liegt: Marx war zu optimistisch.
Egal wie hoch die Produktivität irgendwann mal sein wird, Ressourcen
sind begrenzt. Einfachstes Beispiel: jede Familie möchte in einem
einzeln stehenden Haus wohnen, in ruhiger Lage, mit viel Natur drum
herum. Mit guter Verkehrsanbindung aber ohne Lärm. Ab einer bestimmten
Bevölkerungsgröße wird der Planet schlicht zu klein für sowas.
Auch das ist mal wieder ein arg vereinfachte Version der Marx'schen
Ideen. Siehe unten. Leben ist mehr als Materialismus.

Nochmal zurück zum Auto: vermutlich wird schon in absehbarer Zeit
nicht der Gegenstand Auto zum Problem. Eher schon:

- der Platz auf der Straße
- der notwendige Treibstoff
- die Erlaubnis, die Umwelt mit den Abgasen zu belasten


Zum Thema Raffgier: sicher ist das ein Problem. Und das wird sich
nicht von heute auf morgen lösen. Aber denken wir mal nach: Warum
raffen Menschen möglichst viel Besitz zusammen?

1. Besitz macht unabhängig. Wenn man genug hat, braucht man keine
Angst mehr davor zu haben, daß man im nächsten Monat arbeitslos
wird und später obdachlos und zum Bettler.

2. Besitz verleiht Macht. Die verschiedenen Mechanismen, wie im
Kapitalismus aus Besitz Macht wird, kennt ihr sicher alle.

Nur: beide Mechanismen greifen nicht in einer kommunistischen
Gesellschaft. Für jeden wird gesorgt. Persönliches Ansehen
entsteht nicht aus Besitz.


Versuch eines Schlußworts: es dürfte jedem klar sein, daß der naive
Kommunismus a'la Marx nicht funktioniert. Aber zumindest die Denk-
Den "Kommunismus a'la Marx dürften die wenigsten WIRKLICH kennen. Ich
auch nicht! Vor einiger Zeit habe ich ein nettes Zitat gelesen "Marx
ergeht es wie der Bibel. Oft zitiert, selten verstanden" ;-)
Hast du mal Marx gelesen? Und ich meine nicht nur 3 Zitate oder
irgedwelche Auszüge im Kulturteil der FAZ? Und vor allem, hast du ihn
VERSTANDEN?
Ausserdem wurden viele Ideen von Marx von seinen "Nachfolgern" ala
Lenin, Totzki und Stalin teilweise arg vereinfacht und massentauglich
zurechtgestutzt.

richtung ist interessant. Viele aktuelle Denkmodelle gehen in diese
Richtung: Kulturflatrate, staatlich garantiertes Grundeinkommen.
Am Ende wird es darauf hinauslaufen, daß man Grundbedürfnisse wie
Nahrung, Kleidung, Wohnraum unentgeltlich befriedigt und alles, was
übermäßig begrenzte Ressourcen (Energie, Umwelt, Rohstoffe) verbraucht
mit einer Art Credits vergütet werden muß. Credits kann man sich
erarbeiten. Aber es müßte einen negativen Zins auf Credits geben.
Wenn man Credits anhäuft, werden sie mit der Zeit weniger wert.
Naja, Wenigsten denken einige Leute noch ein wenig weiter als bis zur
nächsten Gehaltsüberweisung. Ich wöchte aber auch anmerken, dass die
Gesellschaft auch auf negative menschliche Eigenschaften angewiesen ist,
als Gegengewicht zu den positiven. Denn das Teletubbyland voller
Harmonie und ohne jegliche Probleme würde binnen Sekunden explodieren.
Mal ganz provokativ formuliert. Auch die Pest hat ihre
Daseinsberechtigung! Mal so lax in den Raum geworfen ;-)

MfG
Falk
 
Oliver Corff <corff@zedat.fu-berlin.de> wrote:
Das hat doch ursaechlich mit Grundlagenforschung nun rein gar nichts zu tun.
Ich habe auch nichts von Grundlagenforschung geschrieben.
Nur von Forschung, aber eigentlich eher Entwicklung gemeint.

Diese ganze Uebertreibung kam erst durch miteifern zustande.
Wenn ich was von weniger bequem schreibe, dann dichten da
andere gleich Rueckkehr zur Steinzeit rein. Witzig.


Gruss,

Steffen
 
Steffen Koepf <Taxman-usenet@opaya.de> wrote:
Oliver Corff <corff@zedat.fu-berlin.de> wrote:
Das hat doch ursaechlich mit Grundlagenforschung nun rein gar nichts zu tun.

Ich habe auch nichts von Grundlagenforschung geschrieben.
Nur von Forschung, aber eigentlich eher Entwicklung gemeint.
Du hast von "es wird einfach drauflosgeforscht um dann verzweifelt
eine Anwendung zu suchen" geschrieben. Der erste Teil beschreibt
ganz hervorragend die Grundlagenforschung.

Arthur


--
arthur dot erhardt at pit dot physik dot uni dash tuebingen dot de
*pgp key available* dg7sea

A physicist is an atom's way of knowing about atoms.
 
Hallo Arthur,


Du hast von "es wird einfach drauflosgeforscht um dann verzweifelt
eine Anwendung zu suchen" geschrieben. Der erste Teil beschreibt
ganz hervorragend die Grundlagenforschung.
Wahrscheinlich sind die meisten von uns, bis auf Oliver, Brotgelehrte ;-)

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Arthur Erhardt <erhardt@pit.physik.uni-tuebingen.de> wrote:
Du hast von "es wird einfach drauflosgeforscht um dann verzweifelt
eine Anwendung zu suchen" geschrieben. Der erste Teil beschreibt
ganz hervorragend die Grundlagenforschung.
Das eruierst du daraus. Habe ich aber weniger gemeint.


Gruss,

Steffen
 
Falk Brunner schrub:

Die Atomrüstung war dagegen Schwachsinn^3.
ACK
und eine Beweis für die Dummheit der Politiker.

Du (und die meisten anderen auch) tun immer so, als ob "Politiker" von
einem anderen Stern von einer anderen Rasse abstammen. Das tun sie
NICHT! Sie sind nicht weiter als eine Teilmenge der Bevölkerung,
verwurzelt in allen sozialen Schichten. Die Attribute der Politiker
(gute wie schlechte) findest du ebenso in allen anderen
Bevölkerungsschichten.
Nur: Sobald jemand mit dem Ziel in die Politik geht, dort vorrangig oder
ausschließlich seinen persönlichen Erfolg zu suchen und Karriere zu
machen, gibt er seinen Rest Moral, den er vielleicht bis dahin noch hatte,
auf.
Die paar Aufrichtigen, die um eines Sachanliegens willen einsteigen,
werden IMHO regelmäßig von diesen Karrieristen usurpiert und ausgenutzt.
Sobald dann jemand, der fachlich gute Arbeit abgeliefert hat, "entdeckt"
wird und an der Macht schnuppern darf, verfällt er/sie halt auch gerne mal
der Versuchung.
Macht verdirbt den Charakter - dort, wo noch was zu verderben ist.

Ansgar

--
Mails an die angegebene Adresse erreichen mich - oder auch nicht! Gültige
Adresse gibt's bei Bedarf!
Mails to the given address may or may not reach me - valid return address
will be given when required!
 

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